Kategorie: Kartografie

Die Tage in St. Gallen

Ich und meine Partnerin Christina weilten, des Berufes wegen,  die letzten Tage, in schönen St. Gallen. Grund genug dies Örtchen, welches uns beherbergte, etwas näher zu entschlüsseln dies, wie üblich, mit viel Bilder und diese, wie unüblich, ausnahmsweise mit Smart-Phönchen abgelichtet.

Die erste imposante Begegnung die der Reisende macht, ist definitiv die wuchtige Stiftskirche und Kathedrale. Der um 1755, in 11 Jähriger Bauzeit, errichtete Barocke Neubau ersetzte die damalige, allmählich baufällig werdende,  Klosterkirche aus dem Jahr 800.

Die Fürstabtei St. Gallen (gegründet 719, aufgehoben 1805) war eine Benediktinerabtei die an Stelle des, vom irischen Mönch Gallus (Namensgeber der Stadt), um 612, gründete Einsiedlerzelle, an der Steinach, zu stehen kam.  

Dank der ältesten, noch erhaltenen, Gebäudegrundriss-Zeichnung, dem karolingischem Klosterplan St. Gallen, lässt sich Grösse und Ausstattung des Benediktinerklosters um ca. 827 rekonstruieren.

Der karolingische Klosterplan Stand 819 oder 827/830,  Quelle: St. Gallen, Stiftsbibliothek, Ansicht in gross auf http://www.e-codices.unifr.ch/de/csg/1092/recto

Die Stadt St. Gallen wird in den Folgejahren nördlich des Klosters allmählich zur bedeutenden Tuchmacher-Metropole heranwachsen. Die Benediktinerabtei indes schliesst, nach diversen Konflikten, rund um Reformation und Autonomiebestrebungen der Stadt, um 1805 den Klosterbetrieb.

St Gallen um 1770

Ansicht der reformierten Stadt St. Gallen mit massiv ummauerter Klosteranlage datiert aufs Jahr 1770. Ich indes wage die Behauptung einer früheren Stadtaufnahme. Die Kathedrale, respektive deren Neubau, verfügt, auf der Zeichnung, über ein einzelnes Türmchen. Der alte Plan wie auch der Barocke Bau kennt 2 Türme.

St Gallen um 1899

Plan, Quelle: Zentralbibliothek Zürich

Im Jahre 1899 ist der Klosterbau mit Kathedrale und allem drumrum Staatsbesitz. Die Südostbahn betreibt den Bahnhof nordwestlich der Stadt und ein anwachsendes, heute grösstenteils verschwundenes, Strassenbahnnetz, durchzieht die Aussenquartiere. Eine moderne Stadt entsteht so wie wir sie heute Innerstädtisch wiederfinden.

Abgesehen vom sakralem Wirken  gibt’s in St. Gallen weitere durchaus lohnenswerte Sehenswürdigkeiten die uns bei nächtlichen Spaziergängen auffielen.

Drei Weiher

Die drei Weiher sind der ganze Stolz eines jeden waschechten St. Gallers. Tatsächlich waren die Weiher oberhalb der Stadt gelegen, ganz und gar, den Erwartungen entsprechend. Mein Bild ist, der Absicht Willen, und 180 Grad gedreht da die Spiegelung ein imposantes Wolkenschauspiel bot und dieses die obere Bildhälfte verdient.

Die Weiher waren, so wird vermutet, ursprünglich als Steinbruch dienend, künstlich angelegt. Um 1610 wurden die Brüche geflutet um die Wasserversorgung der Stadt und des Tuchgewerbes sicherzustellen. Heute sind diese viel besuchtes Naherholungsgebiet.

Mühleggbahn

Die drei Weiher sind bequem zu Fuss oder, seit 1893 per Standseilbahn erreichbar. Die damalig erbaute Mühleggbahn verläuft noch heute parallel zur Steinach grösstenteils unterirdisch bis Mühlegg. Die erste Standseilbahn funktionierte bis 1950 als Wassergewichtsseilbahn. Heute fährt eine vollautomatisierte Bahn durch den Tunnel. Im Bild die Talstation am steilen Ufer der Steinach.

Wer, wie wir, eher sportlich unterwegs, die 69 Meter Höhenunterschied, bewältigen, findet in der Steinach-Schlucht weitere Geschichtsträchtige Überbleibsel.   

Steinachschlucht

Zahlreiche Mühlen bewirtschafteten das steil herunter donnernde Steinachwasser. Heute finden sich vereinzelte, ungenutzte Radstuben aus dem 19. Jahrhundert, entlang des Fussweges.

Berneggstollen

Und auch en Stollen, leider bei meinem Besuch verschlossen, liegt am Wege. Wie ich später erfahre der sogenannte Berneggstollen welcher in Zeiten um den 2. WK angelegt wurde.

Berneggstollen

Das Bauwerk ist, wie die amtliche Vermessung zeigt, in Tat und Wahrheit ein Tunnel welcher den Berg von der Steinachschlucht zur Strasse Am Sturz quert. Ergo ein Teil mit Ein und Ausgang obschon die Militärarchitekten eher von Eingang und Notausgang reden täten. Die ganze Anlage war damals als Luftschutzalarmzentralle projektiert. Fertiggestellt wurde das Untertagewerk nie.

Steinach

Und wers aufs Einächtigen des bewölkten Sommertages schafft kann eindrückliche Bildstimmungen einfangen.

Kathedrale

Dito nochmals Smartphöndlibild mit Kathedrale.

Berner Zipfelkappen und weitere Eskapaden

Ja, ich war in Bern, rein Beruflich, mit spezieller Betonung auf rein Beruflich den in Bern gibt’s gegenwärtig nichts ausser Bundeskasperlis und denen möchte ich definitiv nicht in die Hände fallen.

Kasperlihus

Den noch immer überwiegt, bei unrühmlich bekannter Truppe, die Doktrin der Covidbekämpfung und ich könnt, aus deren Sicht, in die Rolle der Gefährderin verfallen. Gelogen wird das Balken brechen, die allgemein zugängliche, mediale Hirnwäsche erinnert an Zeiten, fast vergessener Propaganda-Minister und Begrifflichkeiten wie auch Zahlen werden aufs Äusserste durchgefickt. Also es gilt, Arbeiten, Schnauze halten und, wie tausendfach im Militär beübt, verschlaufen wos nur geht. Da ich richtig gerne arbeite und sonstig mich von Obrigkeiten eh tendenziell fernhalte, lang ich genau richtig.

3 Tage wahren meine Liebste und ich in Berner Innenstadt,

kabelsalat

Mission, wie so oft, Kabelsalate.

Und doch, zwischen Zipfelkappenverschlaufe und EDV-Rack, blieb ein klein Weniges um weitere historische Neugierigkeiten zu näheren. Die beschauliche Stadt Bern mit Fassandenwuchtiger Innenstadt hat insofern einiges zu bieten.

So stand ich Einestages am Balkon meiner Schlafstätte wo mich, auf gegenüberliegenden Strassenseite, ein nacked Steinmännchen auf einen H-Träger belustigte.

Nackter Stahlhändler

Schnell war mir klar, dies Haus, genanntes Schauplatzgasse 23, gehörte einem einstigen Stahlhändler und die Datierung auf Ende 19. Jahrhundert schien mir naheliegend. Nun des, meine Neugier war geweckt und Zuhause angekommen startete ich sogleich die Spurensuche.

Entgegen meiner anfänglich gehegten Vermutung, bin ich doch recht schnell zur Auflösung des nackten Männchens gelangt. Gemäss des Bauinventars http://bauinventar.bern.ch/pdfs/schauplatzgasse_23.pdf nannte sich die domizilierte Eisenhandlung „J. G. Kiener & Wittlin“. Beim Baujahr indes lag ich definitiv daneben, das als Verwaltungsgebäude konzipierte Haus war im 1918 bezugsbereit.

Bei meiner, wie so oft, kurvenreicher Suche sind mir einige sehr nützliche Hilfsmittels begegnet die ich meiner Leserschaft keineswegs vorenthalten möchte.

Stadtplan Bern https://map.bern.ch/stadtplan/ die historische Kartensammlung ist voll der Porno.

Wers lieber QGISen will, etwa um zu erfahren wo der Schweizer Koordinaten-Nullpunkt sass, sind alle recht easy per WMTS abrufbar. Den Bern Mülleratlas etwa gibt’s auf https://map.bern.ch/arcgis/rest/services/Muelleratlas/MapServer/WMTS

Bern 1790

Aber, nicht alles was Luisa gackert ist auch bares Münzwerk.

Die siebenstelligen Landeskoordinaten gibt’s seit 1995 und die Sechsstelligen erblickten 1903 das erste Landkarten-Papier, trotzdem ganz lustig wiederzufinden den Punkt null an der nördlichsten Schanze des damaligen Verteidigungsgürtels.

Und wenn ich nun ein Schlusswort zur Lage der Nation vom Stapel hauen soll, so bleibt einzig plausible Aussage,

„Ein jedes Volk hätschelt und bedient den, eigens wohlverdienten König“

oder andersrum,

In einem Land in welchem rund en viertel der Einwohnerschaft ein Sturmgewehr mit passender Munition im Keller lagert, gibt’s, aus meiner Sicht, kein annähernd einleuchtender Grund um dass zu tun was sieben Zipfelkappen befehligen nur weil sie Zipfelkappen sind.

Also Gastro Suisse und co, hört endlich auf mit dem Herumgeheule.

Der Kruks mit den fliegenden Fotografen

Das Luftbild ist ohne Zweifel ein ideales Analysetool für kaum überblickbare, verfallene Industrieanlagen.

Buffalora

Die Drohnen schaffen heute qualitativ hochwertiges Bildmaterial und erreichen ferne Ecken in effizienter Zeit.

Luftbild Buffalora

Mit Hilfe dieser Luftbilder lassen sich mögliche Erdbewegungen, Terrassierungen, Mauern was auch immer, sehr genau lokalisieren und dies an Stellen  die unter Umständen sehr schwer zu erreichen sind. Im Bild die mittleren Grubenabschnitte des produktiven Bergwerks Buffalora.

Doch eine weitere Auswertung, im Sinne einer präzisen Georeferenzierung, gestaltet sich schwierig. Die Drohne sieht eine flache Momentaufnahme eines Geländes welches in Tat und Wahrheit durchsetzt ist von zahlreichen unsymmetrischen Dreidimensionalen Formen.

Ergo, Sportgeist muss sein.

Wie üblich kann QGIS mit Hilfe des entsprechenden Plugins, richtig geil Georeferenzieren. Die QGIS-Tutorialseite liefert dazu ganz nützliche Tipps und Anleitungen.

Mit den Georeferenziertool können auf dem Foto markante Punkte gesetzt werden die sich nun, in der QGIS geöffneten Karte, markieren lassen. Ab drei Punkte kann eine Georeferenzierung gestartet werden doch je mehr Punkte anliegen desto genauer lässt sich eine Referenzierung bauen.

Soweit so schön doch meine Gegend ist seit gut und gerne 400 Jahren reines Brachland und allfällig Kartografisch interessante Ecken längs in die Vergessenheit der Plantas abgetaucht.

Also bleibt mir nur eines, den Zugriff auf bereits bekannte Luftbilder, im konkreten Fall „SWISSIMAGE“. Doch leider sind die SWISSIMAGE-Bilder auch nicht vor Fehlern geweiht.   

Nun, Spass muss sein, da hilft nur eines, ein vorsichtiges Antasten an optisch markante Geländeformationen.

Luftbild Buffalora

Durch Vergleich und nochmals Vergleich suche ich Gemeinsamkeiten zwischen meinem Bild und dem georeferenziertem SWISSIMAGE-Bild. Eine richtig Nervenaufreibende Arbeit.

Ich finde ganze 8 Übereinstimmungen aus denen ich die Georeferzierungsbasis baue.

Luftbild Buffalora

Was zu einem doch eher ernüchterndem Resultat führt. Im Süden scheints  zwar recht sauber zu stimmen doch die nördliche Hälfte ist eindeutig was weniges im Schilf.

Im vorliegendem Beispiel ist die Problematik eher gering da die interessanten Bergwerksanlagen eh eher in der Südhälfte liegen trotzdem liegt, insbesondere in undokumentierten Zonen, einiges an Schwierigkeiten drin.

Links

Tutorial QGIS http://www.qgistutorials.com/de/index.html

GIS Welt https://www.giswelt.ch

WMTS geo-admin.ch auf meinem QGIS

Ich denk mal dies Thema hat schon Einige genervt und auch ich benötigte Zeit und passenden Zufall um Erleuchtung zu erlangen.

Da ich vergesslich bin und ich weiteren Suchenden die nervenaufreibende „wie geht das“-Frage ersparen möchte, ein kurzer Beschrieb, eben, wies geht, dieser, hauptsächlich geklaut von der Hochschule für Technik Rappi unter QGIS Tipps und Tricks https://giswiki.hsr.ch/QGIS_-_Tipps_und_Tricks

Ausgangslage, QGIS ist ein feines Tool. Ich verwende dies Program zur Analyse und Visualisation geografisch positionierter Objekte, Namentlich alte Bergwerke, Industrieanlagen, historisch Vergangenes. Mit QGIS können verschiedenste Karten ein und ausgeblendet werden auf diesen lassen sich, ähnlich CAD, georeferenzierte Zeichnungen erstellen.

rodalquilar

Als Beispiel etwa meine Zusammenstellung der Grubenbauten im Goldminenareal Rodalquilar Almeria.

Karten gibt’s etliche die auf WMS und WMTS Büchsen lagern und die sich einfacher oder komplexer ansaugen lassen. Die Schweizerische Eidgenossenschaft mit ihrem Kartenportal https://map.geo.admin.ch stellt ein WMT-Server zur Verfügung welcher mittels QGIS oder anderer GIS-Tools genutzt werden kann. Leider fand ich die Anknüpfung ans  WMT-Serverchen der Eidgenossen ganz und gar nicht selbsterklärend und wer die Swisstoposeite aufruft wird eh gleich überkippen.

Zum Glück sah sich, in der Hochschule für Technik Rapperswil, Einer oder Mehrere dazu berufen das Handling auch den Dumis einleuchtend nahezubringen.

Kurz meine Zusammenfassung,

QGIS

Im QGIS gibt’s en Menupunkt „Layer“ darunter aufgelistet, zuoberst, erscheint die „Datenquellenverwaltung“. Wird dieser Punkt angewählt meldet sich das „Data Source Manager“ Fenster.

QGIS

Soweit, so gut.

In diesem Fenster klickt der WMTS-Durstige auf „Neu“ und das Fensterchen „WMS WMTS Verbindung anlegen“ zeigt sich.

QGIS

Nun müssen da en paar Parameterchen in dies Fenster ehe die Musik spielt.

Der Name kann frei gewählt werden, ich entschied mich für „Swisstopo WMTS“ da ich eh meist die Swisstoposachen nutze.

Die URL lautet https://wmts.geo.admin.ch/1.0.0/WMTSCapabilities.xml

und der Referer, muss zwingend rein, hört auf die URL http://map.geo.admin.ch .

Anschliessend aufs „OK“ klinken und im „Data Source Manager“ „Verbinden“ wählen.

Nun sucht sich das Progrämchen den Weg in die Eidgenössischen Kartenserver und bringt als Antwort eine stattliche Auswahl am lustigen Karten, alte Bekannte aus den Kartenportal https://map.geo.admin.ch .

QGIS

Die Kartensammlung ist nun, bei korrekter Verbindung, im Reiter „Tilesets“ abrufbar. Nun kann die Wunschkarte gewählt werden. Nach Betätigung des Knöpfchens Hinzufügen leuchtet diese in voller Pracht auf deinem QGIS-Projekt.

QGIS

Auf meinem Beispiel das Luftbild „SWISSIMAGE“ unter einem Horgener Stollen.

Links dazu, weils Geil ist:

Die Urheber, HSR Geoinfomation https://giswiki.hsr.ch/QGIS_-_Tipps_und_Tricks  

Kartenportal https://map.geo.admin.ch

QGIS weils der Porno ist https://www.qgis.org

und meine GIS-Seite https://www.luisa.net/teknologisches/digitale-kartografie/

Einstmal wiedermal

Vorweg, die Natur holt sich alles zurück und wir, unser Kulturgut, ist erschreckend endend. Bis dahin gibt uns, wir die wir am Weg, der ja bekanntlich das Ziel sein solle, etwas herum schrauben. So gibt’s eine imposante Chronologie der Geschichte die wir Teil davon sind.

Nun ja nun gut, Spinnerei Jakobstal war Thema und lange mein Besuch ausbleibend aber, bekanntlich wird alles besser und an Zeit fehlts gegenwärtig gar und ganz nimmer.

Generatorstube Spinnerei Jakobstal

Was einst Sinnbild für die gezählte und kanalisierte Kraft des Wassers war und etliche Technologiegenerationen mitmachte, ist heute schlicht die Erkenntnis das alles wieder ihren Ursprung findet. Ob nun der Klimawandel oder sonstige Geschichten, unser Einfluss ist vielleicht doch kleiner als gedacht. Das Grün wird überdauern oder das Grün wird obsiegen unsere Präsenz mag da nur ein kurzes Zeitgeschehen sein.   

Dampfkessel Spinnerei Jakobstal

Und so wird viel Stoff bleiben, in mitten der grünen Pflanzenwelt, für zukünftige Chronisten bis deren Geschichte auch wieder im Grün endet, was so betrachtet den Kreis des Lebens schliesst.

Spinnerei Jakobstal

Zweifelsohne sind es die Ansichten des Morbiden die immer wieder zu Faszinieren vermögen und so verwunderst nicht weiter dass dies Objekt der misslungenen Bauspekulation,  immer wieder eine Vielzahl an Zeitgeschehensgestallter anlockt.

Spinnerei Jakobstal

Naja, mich mit eingeschlossen wenn doch dies kiffende Kunstwerk nicht aus meiner Dose stammt.

Aber,

Immer wieder bin ich über dies Bauwerk, früherer Müllerskunst, gestolpert und immer warens Geschichten die mich faszinierten. Es sollen meine ersten Begegnungen um die Unschuldsjahre 1970er, Geschichte gewesen sein. Damals alles noch fein säuberlich in Kalkstein gepackt in Hoffnung grosser Kapitalzuwachse. Trotzdem, mir waren schon früher Einblicke möglich doch sie blieben, dank des Fehlens funktioneller Fotoapparate, exklusiv im alterndem Gedächtnis hängen. Keine Frage, auch ich werde einstmal zu Grün. Auch klar, ich tue vieles daran diesen Prozess zu verzögern.

Hotdog-Automaten Spinnerei Jakobstal

Nächstes Eckdatum findet den Frühling 1987, in einer scheuen Begegnung mit nie funktionierenden Hotdog-Automaten und weiteren Streifzügen statt. Die Horde passt ins Limmatsträsschen und weiss verdächtigst viel über nie funktionierende Hotdog-Automaten.

Bis anno Domini auch so, als Konstante, meinerseits eine Faszination fürs Vergängliche und deren daraus resultierenden Geschichten.

Die Jahre 2000 und die mich zunehmend interessierenden Bondagegeschichten bewegten mich, und eine sehr kleine Handvoll AbenteurerInnen, in dies Geschichtswürdige Industriezeugnis zur Geschichtenerzählung. Die Geschichte um Hildegard, von Lory Ekk abgelichtet und von mir geseilt, im November 2000 umgesetzt, fand auf meiner, noch immer lebenden Atelier Eisen Seite Platz . Ich glaub die paar Vollpfosten die mich letztes Jahr aus der Marktspirale kicken wollten, erlebten auf meiner, besagten Atelier Eisen Seite ungebremstes Schwanzhalleluja. Anny, andere Geschichte, die Anwälte, fanden ihren Spass und meine Gerechtigkeit.

Und danne, wieder in der Vergangenheit schwelgend, eine Aufarbeitung der Geschichte, so ums 2012, eine Erste, recht unprofessionell und richtig dilettantisch auf Luisa-Net, weitere folgten. Die Sulzer Dampfmaschine ist überaus inspirierend und war auch so der Vergangenen Tage eine Geschichte auf Luisa-net wert.

Any, ich war mal wieder da, und schaute nach dem Rechten oder nach dem Falschen? Eindeutig eine Frage des Standpunktes  doch eines bleibt, viele Impressionen.

Spinnerei Jakobstal

Der Zahn der Zeit setzte der Architektur schwerlich zu.

Spinnerei Jakobstal

Und Edelmetaller, Messingmenschen und Sonstige taten den Rest.

Spinnerei Jakobstal

Die neue Dynamik der Vergänglichkeit indes öffnet ganz neue, äusserst farbenfrohe, Perspektiven.  

Spinnerei Jakobstal

Ob die Tamdemverbund-Dampfmaschine heute noch zu retten wäre mag ich zu bezweifeln. Zu tief war der Einfluss aller herum manipulierender Besucher und Besucherinnen.

Spinnerei Jakobstal

Doch nicht lange her, im November 2000, als dieser Ort eine sehr kleine Zahl Eingeweihter kannte und sich die Spekulationsgelüste eines Oskar Meiers in Grenzen hielten, schien das Gerätchen auf den kommenden Dampfstoss zu warten. Die Schaltanlage fürs Drehstromgeneratörchen scheint noch über alle Drehspulzeigerchen zu verfügen und die Ventile duften nach Frischfett.  Ganz und gar nicht heutiger Zustand, siehe drei Bilder aufsteigend, vom Schaltgerät gibt’s aktuell nur noch Gerippe.

Trotzdem hat auch der heutige Zustand seine Faszination.

Nun ja, ich hab gekuckt, wieder mal,  was früher war. Früher, in Zeiten in denen Oskar Meier nicht mal die Qualifikation eines Windelbeschmutzers inne hatte. Heutiges GIS machts möglich um in die Ferne zu schweifen und so zeigt sich auch wieder, im Kartenwerk zurückblätternd, wer einst Grund und Boden sein eigen nannte besass zahlreiche Möglichkeiten.

Spinnerei Jakobstal

Und so wart den, um die Jahre 1850, einstiger Müller der Niedermühle besass, bald Fabrikant auf der Spinnerei Jakobstal.

Spinnerei Jakobstal

Ob damaliger Müller sich zur Handänderung entschied oder ob sich die Findigkeit eines klugen Geschäftsmannes durchsetzte entzieht sich meiner Kenntnis. Sicher ist aus der Mühle wurd eine Spinnerei mit grossen wuchtigen Maschinen. Anstelle der damaligen Mühle entstand Verwaltung und Herrschaftswohnhaus. Die neualte Radstube stand fortan auf kanalisiertem Glatt-Zweig.

Und heute, nach Generation;

Mühle,

Spinnerei,

Hotdog-Automatenlagerraum,

Spekulationsobjekt,

Kunstraum,

bleibt der unermüdliche Zerfall.

Spinnerei Jakobstal

Spinnerei Jakobtal, es war eine echt geile Zeit in Deinen Gemäuern. Bekanntlich nimmt alles ein Ende und dies ist eigentlich gut so. ChronistInnen bleiben die, die bis anhin in geschehene Entwicklung weitererzählen.

Und weitere Geschichten

Bondage, weils so richtig geil war https://www.ateliereisen.ch/hildi.html

Epoche Kunstraum http://blog.ateliereisen.ch/?p=890

Epoche Industriegeschichte http://blog.ateliereisen.ch/?p=908

Die Maschine http://blog.ateliereisen.ch/?p=911

Epoche „muss Verschlossen werden“ http://blog.ateliereisen.ch/?p=2164

Luisa die Nette und das Maschinchen https://www.luisa.net/mechanik/betriebsdampfmaschine Drehzahlregler steht noch.

Luisa die Nette und noch mehr Historiennettes https://www.luisa.net/industriearchaologisches/industriegeschichtliches/

Der DistoX2 das unbekannte Helferchen

Es ist ein feines Kerlchen der gepimpte Disto X310 welcher, nach Austausch der Hauptplatine, zum DistoX2 mutiert, doch irgendwie entgleiten mir die einten oder anderen Eigenarten dieses Vermessungstools. Insbesondere die Kalibrierung  macht mir wie auch einiger meiner Freunde richtig Mühe darum hier eine kleine Anleitung für all jene die auch so wie ich am räumlichen Verständnis scheitern.

Mal in Kürze repetitiv,

der DistoX2 ist entwickelt worden um unterirdische Hohlräume zu vermessen. Die Hauptplatine wie auch die nötige Firmware stammt aus Beat Heebs Küche und sollte zur Erfassung von Höhlen dienen. Klar auch Bergbauforscher und Forscherinnen greifen gerne auf dies nützliche Gerät zurück. In Kombination mit einem Tablett und dem App „Topodroid“ kann während der Vermessung das Untertagewerk auch gleich rudimentär gezeichnet werden.

DistoX2

Kurzum, der DistoX2 verfügt über Kompass und Neigungsmesser. Die Messwerte kann er mittels Bluetooth an ein Tablett übermitteln. Auf dem Brett wiederum kann, eben mit entsprechendem Programm, die Unterwelt zeichnerisch umgesetzt werden. All diese verbauten Sensoren benötigen jedoch eine periodische Kalibrierung zur fehlerfreien Funktion und diesem Prozedere will ich mich, für mich und andere, diesem Texte widmen.

Der DistoX2 misst die Länge und die Richtung des Laserstrahl unabhängig davon wie der Disto gehalten wird. Um Neigung wie Azimut genau bestimmen zu können müssen die Sensorwerte durch Multiplikatoren. Diese Faktoren sind im DistoX2 gespeichert und müssen, wie bereits erwähnt, mittels Kalibrierung spätestens alle Jahre erneuert werden.

Zur Kalibrierung müssen 56 Messungen im Würfel durchgeführt werden.

Der Kalibrierwürfel

Die 56 Messungen setzen sich zusammen wie folgt:

Im Würfel sind 7 Strecken zu erfassen. 2 Horizontale,  der Kantenlänge entsprechende, eine Vertikale, der vertikalen Würfelkante entsprechend, und 4 Messungen vom Würfeleck aufs diagonal gegenüberliegende Würfeleck.

Alle Messungen werden Vorwärts und Rückwärts erfasst womit aus 7 Messstrecken 14 werden. Jede Messstrecke wird 4 mal gemessen will heissen bei jeder einzelnen Messung muss der DistoX2 um 90 Grad abgedreht werden, also Display oben, Display seitlich, Display unten, Display gegenüberliegende Seite.  Total sind wir somit bei 56 Messungen aus denen mittels Kalibrierprogramm, in meinem Fall der „Topodroid“ die Kalibrierungs-Koeffizienten entstehen. Diese Koeffizienten werden am Schluss des Kalibrierungsrituals per Bluetooth an den DistoX2 übermittelt.

Der Würfel kann in einer Höhle oder, in meinem Fall bevorzugt, im Wald wieder gefunden werden. Wichtig hierbei, alle magnetischen Störeinflüsse müssen möglichst eliminiert werden. Also, weit weg von Siedlungen, Hochspannungsleitungen, Sendeantennen, Bahnlinien usw. Auch sollten alle magnetischen Teile bei der Kalibrierung abgelegt und in reichlicher Distanz zum Disto deponiert werden, Handy, Uhr, Gürtelschnalle und sonstig Metallisches.  Ich war, im meinem Falle, am Hönggerberg weit des Sendemasten und auch so möglichst fern der Siedlungen.

Der Kalibrierwürfel

Im Wald braucht’s 4 Bäume um den Kalibrierwürfel aufzubauen. Einer der Bäume sollte ein gut erreichbarer Ast, zum Aufbau der Vertikalstrecke, haben, ca 1.80 Meter hoch gelegen. Die Streckenlängen sind im Kalibrierwürfel sekundär.

Der Kalibrierwürfel

Im nächsten Schritt markierte ich meine Punkte mittels Malerklebband. Auf das Klebband muss ein gut sichtbarer Punkt, wasserfester Filz, gemalt werden. Auf diesen Punkt muss ich letztlich mein Laser möglichst präzise richten und die Messung starten.

DistoX2 und Topodroid

Nach Verzierung der 4 Bäume wird der DistoX2 eingeschaltet und der Topodroid aufgerufen. Im Modus „Disto verwalten“ wird nun der zu kalibrierende Disto selektiert. Meiner heisst „X310 3010 Luisa“. Nun wird auf das Symbol zweier Schwanzbeissender  Pfeile geklickt worauf am Disto die Anzeige CAL 000 erscheint. Anschliessend das Zahnrad anklicken um eine neue Kalibrierdatei vorzubereiten. Nach erfolgter Dateispeicherung Ordnersymbol anklicken und der Topodroid ist bereit zur Datenverarbeitung.

Nun können die Kalibriermessungen gestartet werden.

Am besten beginnt man mit den einfachsten Messungen, genannte Horizontale, auf meinem Plan die Grünen, anschliessend die Vertikalstrecke, die Blaue, und am Schluss, als Zückerchen, die Eck zu Eck Messungen, auf meiner Zeichnung die roten Linien.

Es ist sinnvoll wenn die genaue Reihenfolge an jeder Messstation befolgt wird, DistoX2 um 90 Grad abdrehen, also Display oben, Display seitlich, Display unten, Display anschliessend die gleiche Strecke in Umkehrrichtung. So kann auch Mensch mit eher minderem räumlichen Verständnis bis zum Schluss die Übersicht behalten des weiteren erscheinen die Messungen beim Herunterladen bereits in korrekter Reihenfolge. Jede Messung wird auf dem Distodisplay anzeigt, CAL 001 bei Abschluss der ersten Messung und, logisch, CAL 056 bei erfolgter letzter Messung. Die kleine Zahl oberhalb rechts im Display zeigt die noch nicht heruntergeladenen Kalibriermessungen. Am Ende des Messrituals, vor Upload, sollte  folglich eine 56 stehen.

Nach Abschluss der 56 Messungen müssen diese auf Topodroid geladen werden. Dazu der uns best vertraute Herunterladepfeil betätigen.

DistoX2 und Topodroid

Wenns richtig funzt landen 56, in weiss dargestellte, Messungen im Topodroiddisplay. Als nächstes sind die Zahlen, mittels „123…“ Symbol, richtig zu gruppieren. Und auch da, wenns hinhaut entstehen 4er Gruppen alternierend Hellblau/Gelb so wie auf meinem Foto.

DistoX2 Kalibrierung

Und jetzt, einmal Zaubern bitte.

Wieder das bekannte Zahnrädli und los geht’s. Auf dem Tablett-Display erscheint, nach einiger Rechenzeit, ein übergelagertes Fenster mit den begehrten Kalibrierungskoeffizenten. Nun zur Feier des Tages auf den Hochladen Botton drücken und im Disto beginnt die Bluetooth-Anzeige zu blinken.

Nach Abschluss der Aktion erscheint kurzzeitig eine Meldung die besagt dass die Übertragung erfolgreich war. Nun kann die Programmseite, mittels Backtaste, wieder verlassen werden und der Disto, im Distoauswahlmenu, wieder, mit den Schwanzbeisserpfeilen, auf Normalbetrieb gesetzt werden.

Die Kalibrierung  kann im Topodroid gespeichert wie auch exportiert werden. Die Exportdatei liegt im Verzeichnispfad „\TopoDroid\ccsv“

Kalibrierdatei DistoX2

Ins Exel importiert sind die 56 Messungen mit den Rohsensorwerten erkennbar. Auch erkennt der Leihe die erfolgreiche Gruppierung in 14 Messstrecken. Wenns so kommt, kommts gut.

Wie bereits erwähnt, der DistoX2 hat eine regelrechte Aversion gegenüber allem was irgendwie magnetisch ist.  Magnetismus hat einen schlechten Einfluss auf die Kalibrierung. Nach Kontakten mit magnetischen Störgrössen sollte die Kalibrierung unbedingt erneuert werden.

In meinem Fall warens die hochaktiven Eisenbergwerke auf Gotschens die mich zur Erneuerung der Kalibrierung  veranlassten.

Und, Wichtig-ergänzend die Tutorials des DistoX2-Machers
http://paperless.bheeb.ch/download/DistoX2_Bedienungsanleitung.pdf
http://paperless.bheeb.ch/download/DistoX2_Kalibrierung.pdf

Macherwebseite
Disto X2 http://paperless.bheeb.ch
Topodroid http://marcocorvi.altervista.org/
Appseite Topodroid https://sites.google.com/site/speleoapps/home/topodroid

Erfolgreiches Kartengeschraube Part II

Nachdem die Schweizer sich versuchen ein GIS Denkmal zu bauen will ich hier mithelfen mit einer ebenwürdigen KML-Datei der verlassenen Schweizer und Süddeutschen Bergwerksrelikten. Ich habe lange gebastelt zumal hier, in solch bergig, schneereicher Gegend, Tags wie Bold oder BR noch nicht angekommen sind, trotzdem, die Karte mit KML-Datei ist ne feine Sache.

Die Karte steht neu auf meiner Bergbauübersicht

Auf der Luisa.net-Startseite gibt’s weitere Infos zur KML-Datei

OSM bleibt nach wie vor die Wave-Gothic-Treffen-Karte und die Katakomben-Geheimnisse der Via Casilina in Rom, Zweitere müssen indes etwas vertiefter gesucht werden.

Und nochmals, die Jagd nach verschollenen Cementern

Noch immer Mühlehorn diesmal vollbespickt mit neuen Erkenntnissen und allmällich wachsendem Markscheiderinnen-Verständnis. Es ist konkret das ehemalige Cementwerk Mühlehorn beim Mülital, von welchem inzwischen einige sehr alte Pläne herumkurven, Objekt immer wieder kursierender Neugierde. Zuletzt nahm ich mich dem schmucken noch vorhandenem Untertagebau im Artikel Mühlehornische Cemente an.

Bergwerk Mühlehorn

Quelle Staatsarchiv des Kanton Zürich

Einer dieser schönen Pläne kursiert im Staatsarchivs des Kanton Zürichs und zeigt so in etwa die Ansichten um 1860. Inzwischen wuchs das Werk Untertage wie Auftage an bis am 8. und am 10. November 1924 ein Felssturz die Anlagen schwerwiegend vernichtete. Trotzdem sind noch heute einige Untertageanlagen fahrbar und Einiges ist fragmentweise  über den Bau bekannt. So sollen zuletzt am Ende des Betriebs 9 Stollen in den Berg geführt haben. Bis anhin jedoch war uns einzig das Westwerk mit bescheidenen 5 Stollenarmen bekannt. Des Zufalls Willen entdeckte ich ein weitere Eingang beim Vermessen der Umgebung.

Bergwerk Mühlehorn Ost

Dieser Eingang, mit gleicher Schlosstechnik versehen, lässt den neugierigen Wanderer mittels Torx T30 Schraubendreher in deren Geheimnisse blicken.

Sepp und ich waren neulich dortig zur genaueren Betrachtung der Unterwelten unterwegs. Abgesehen von ganz schönen Fotos blieb auch etwas Zeit um uns der Markscheiderei mit DistoX2  und Topodroid hinzugeben.

Bergwerk Mühlehorn Ost

Unterschiedlich zum Westwerk sind im Ostwerk lauter eher kleinere Seen in verstürzten Untertagegängen entstanden. In Richtung Westwerk nimmt die Versturzintensität tendenziell zu.

Bergwerk Mühlehorn Ost

Dieser prächtig tiefblaue Stollensee könnte der Duchgang zum, bis 1924 zusammenhängendem, Westteil gewesen sein.  Da wir die Gegenseite kennen besteht Gewissheit, Weder Tech-Taucher noch Kampfforellen werden je mittels Wasserschwum das Westbergwerk erreichen.

Bergwerk Mühlehorn Ost

Die Stollen sind teils in stattlicher Profilhöhe von bis zu 10 Metern ausgeführt, Teilweise sind diese jedoch wieder etwas mit Material aufgefüllt.

Bergwerk Mühlehorn Ost

Wasser und rege Kalk bildete eine harte Sinterschicht über die ausgedehnten, liegengebliebenen Materialflächen. Im Unterschied zur Westhaue ist in dieser Zone ein noch intakter Pfeilerabbau beobachtbar.

Ohnehin scheint auch hier Wasser allgegenwärtig, was zu aussergewöhnlichen, nicht immer eindeutig physikalisch erklärbaren Fotoeffekten führt. Böse Zungen wären vielleicht gar geneigt zu behaupten der Spuk täte hier sein Unwesen. Das hin und wieder schlagende Glockengeräusch einer englischen Standuhr indes stammt eindeutig von einem Wassertropfen welcher periodisch ein gut gefedertes Blechdächlein trifft.

Bergwerk Mühlehorn Ost

Auch in diesem Stollensystem sind die, bereits bekannten, altertümlich anmutenden Messapparaturen eingebaut. Das Hammerwerk der englischen Standuhr stammt von solch einer Apparatur die, mit Miniblechdach ausgestattet, begehrtes Ziel für herunterfallende Wassertropfen ist.

Bergwerk Mühlehorn Ost

Der östlichste Stollenarm, Nummer 9, von Westen her zählend,  ist noch in tadellosem Zustand. Eine kleine Holzbrücke eher neueren Datums hilft zur bequemem Befahrung. Indes aus längst vergangenen Tagen liegt eine Kipplore, als Brückenlager amtend, Kopfstehend am Boden. Das Gerät stammt eindeutig aus Anno-Domini 1890irgenwas als noch so ziemlich jede Metallverbindung im Nietverfahren ausgeführt wurde.

Bergwerk Mühlehorn Ost

Am Stollenende findet sich ein Zapfen in der Decke, 8 Meter über Kopf, welcher auch so, doch eher sehr alt sein dürfte. Dies Holzwerk, so vermuten wir, solle einst ein Einbruch gestoppt haben. Auf Plänen von 1888 sind auch so merkwürdige Gebilde dargestellt die, bei Studium dieses Exemplars, durchaus, in zeichnerischer Form, Sinn machen.  Tatsache ist, die Holzkonstruktion hält noch im 2016 und hält zumindest sich selbst. Die weiteren Zeichnerisch dargestellten Holzdinger liegen eindeutig im gegenwärtigem Versturzteil.

Bergwerk Mühlehorn Ost

Im Stollen 9, diesmal Tagwärts, findet sich an der verstürzten Mundlochverengung ein interessantes Zementrohr welches wohl eine Entwässerungsfunktion inne haben muss.

Bergwerk Mühlehorn Ost

Ausserhalb, nie vorherig aufgefallen, nochmals 4 solcher Exemplare. Es scheint erwiesen, nach dem verehrenden Felssturz um 1924 wurde versucht, mit viel Aufwand, dies Bergwerk doch noch zu retten. Infolge dürften die Zementröhren durch die Versturzmassen eingebaut worden sein.  Untertage ist nur noch die einte Röhre im Stollen 9, der östlichste Stollen, eindeutig erkennbar alle anderen müssen wohl oder übel unter der Versturzmasse liegen.

Die Bergwerksanlage wie auch das Zementwerk wird oft im Zusammenhang mit den Schweizerischen Bundesbahnen genannt. Die Pläne aus Tage um den November 1888 sind auch so mit Schweizer Bundesbahnen signiert hinzukommend war Hauptopfer des Felssturzes die Bahnlinie welche 4 Monate unterbrochen blieb da diese auf heutigem Autobahntrasse A3 verlief.  Die SSB dürfte demzufolge auch so aktuell mögliche Felsverschiebungen, mittels alten und neuen Apparaturen, periodisch prüfen. Der Kerzerbergbahntunnel ist rund 72 Meter von tiefster Stollenbrust entfernt.

Doch abgesehenen von schönen Fotos und allerlei historischen Hintergründen gabs auch einige Markscheiderische Erkenntnisse so etwa ein sauber herausgepützelter Grubengrundriss stand Frühling 2016.

Ursprung des Grubenplans war eine Handübung in DistoX2 von Beat Heeb und den Topodroiden von Marco Corvi

Die Handhabung der Messtools ist bis anhin nur spärlich in unser Bergbauforschendes Wissen eingeflossen. Darum, eine exzellente Gelegenheit, in Erzloser Umgebung, etwas drauflos zu vermessen. Die einte Gruppe, Matti und Sepp, nahm sich vor einiger Zeit des Westftlügels an, wir, Sepp und ich plagten die Ostseite scheu mit den Laserschwertern in Gestalt der umgebauten Leica-Distos. Zeichnerisch setzte ich mich hinters Visio und machte aus den Daten ein schöner Plan.

Bergwerk Mühlehorn

Plan gross machen, Plan anklicken.

Im Westwerk stand als Grundlage der SSB Plan von 1888 Pate, die roten Stollenflächen sind eindeutige Stollen. Im Ostteil stand mein Erinnerungsvermögen, Stand März 2016, Pate, rote Stollenflächen  sind hier eindeutig vermessene Stollen.

Meine besten Zeichnungsresultate gelangen mir mittels Export in PNG und Nur-Text wie folgt.

Die Vermessungsdaten und meine Skizze aus dem Samsun-Tablett welche ich, im Topodroiden vor Ort, erarbeitete, saugte ich in Form der PNG-Grafik und in Form einer Nur-Text-Datei herunter.

Vermessung Mühlehorn Ost

Die PNG-Grafik ergab Massstabsgetreu im Visio Positioniert eine passable Zeichnungsgrundlage.

Die reinen Messdaten wiederum musste ich in Horizontal-Vertikal-Werte berechnen ehe mittels diesen ein schöner Grundriss wachsen konnte. Dazu bediente ich mich der längst vergessenen Trigonometrie.

Vermessung Mühlehorn Ost

In eine Exeltabelle gepappt und intensiv beformelt sah die Sache in etwa so aus. Falls sich ein fleissiger Markscheider, fleissige Markscheiderin, einst, so wie ich, mit längs vergessener  Trigonometrie und grossem MS-Exel-Unverständnis konfrontiert sieht, die Tabelle mit den Formeln darf gerne auf Mühlehorn_data.xlsx heruntergeladen werden.

Plausibilisierung Bergwerk Mühlehorn West

Die Plausibilisierung des Westteils sah im Plan recht passabel aus. Mögliche Fehler waren gering und liessen sich mit der Tabelle exakt korrigieren.

Alles in allem, DistoX2 und Topodroid sind ein sauber aufeinander abgestimmtes Dreamteam. Die Kalibrierung des DistoX2 indessen verlangt einiges an Geduld und Akrobatik. Der genauer beschriebene Kalibriervorgang ist auf der Seite des hoehlenverein-blaubeuren.de zu finden.

Was auch nicht ohne ist, die Handhabung sollte etwas geübt werden ehe die Markscheiderei in nicht so magnetisch koschere Hauen zum Einsatz kommt.

Die Links nochmals:
DistoX2 von Beat Heeb
Topodroid von Marco Corvi
Exeltabelle von Luisa Mühlehorn_data.xlsx
Kalibriervorgang auf der Seite vom hoehlenverein-blaubeuren.de

Und die Vorbeiträge zum Thema:
Steinbruch Schnür Part II
Steinbruch Schnür
Die Suche nach verschollenen Zementern
Mühlehornische Cemente

Erfolgreiches Schachtgepumpe

Eine weitere Cava-Sul -Rhein-Geschichte findet nun hier dessen klärende Aufschlüsse. Genannt eben die schmucke Bleiglanz / Zinkblende-Grube Cava sul Rhein im beschaulichem Rueun mit noch verbleibenden Unbekannten. Lange war eines der letzten Geheimnisse hoffnungslos mit Wasser gefüllt nun, nach 2 Tägiger Zusammenarbeit, ist auch dies Geheimnis definitiv Geschichte.

Es nannte sich dies Mysterium, der, bis Stollendach Wasser gefüllte, Stollen am Schachtende nahe des Eingangsbereichs. Am letzten Wochenende konnte nun, mit viel Technik, das Wasser aus der Unterwelt gepumpt werden.

Schachtpumpen

Der Materialtransport verlange alles von meiner alten Zitronen-Dame. Nach langer Donnersttäglichen Fahrt nun doch noch, mit Generator, Tauchpumpe und viel Zugemüse, erfolgreich angekommen.

Schachtpumpen

Noch immer war im Schacht genau bis Stollendenke Wasser hartnäckig festgesessen. Also musste in den Stollen eine Tauchpumpe gesenkt werden die wiederum vom, auf dem Polenweg stehenden, Benzingenerator getrieben wurde.

Schachtpumpen

Dank des ersten Schachtpumpversuch, vor ziemlich genau einem Jahr, siehe Silber und Bleibergwerk Cava Sul Rhein, wussten wir um die benötigten Schlauchlängen und dessen Förderhöhen. Eine schwierige Aufgabe schien eben diese lange Schlauchdistanz von 30 Metern bei rund 6 Meter Förderhöhe zu sein, also war mit im Gepäck eine zwischenschaltbare Druckerhöhungspumpe, die, zum Glück, nicht notwendig wurde.

Während die Pumpe vor sich hin förderte blieb etwas Zeit um der Stollenvermessung zu föhnen. Noch immer schienen Kompässer für so manch Stollenfrontalkollision zu sorgen. Während ich mit meiner Akkubosch Senkbleimesspunkte anbohrte waren die erfahrenen Vermessern mit zwei Leica DISTO D810er unterwegs. Wie den Prospekt zu entnehmen ist, solle eine Kompassfunktion integriert sein was für unsere Tätigkeit das genau richtige sein könnte.

Schachtpumpen

Tatsächlich konnte mit dem Leicastativ haargenau die Senkbleispitze anpeilt werden doch der Leica-Kompass liess eindeutig zu wünschen übrig. Einerseits konnte die Kompassfunktion weder mit der Distanz-Messung noch sonst irgendwie fixiert werden anderseits schienen die Differenzen, vor und Rückwärtsmessung, exorbitant hoch auszufallen. Letztlich ermittelten wir zeitweilig 20 Grad Ungenauigkeiten und auch der zweite Disto D810 brachte ein kaum besseres Resultat. Entweder steckt noch viel Magnetisches Zeugs in der Mine oder wir müssen doch wieder auf den etwas veralteten Distoumbau X1 zurückkommen.

Doch währenddessen,

Mundlochfeuer

Da das Wetter saukalt war und wir mit rund 2 Tagen Pumparbeit rechneten machte ein wärmendes Feuer an prächtiger Rheinstrandpromenade durchaus Sinn. Das Feuer brannte 2 Tage lang mit dem zusammengesammeltem Holz welches zu ziemlich jeder Holzfäller über Jahre hinweg vors Bergwerk kippte.

Kleiner Nebeneffekt, der kleine Strandbereich mit dazugehörigem Bergwerk wirkte wieder äusserst ordentlich und gepflegt.

Geheimer Stollen Cava sul Rhein

Währenddessen sich im Wasserstollen der Pegel langsam senkte und nach rund 1.2 Metern Absenkung die ersten mutigen den Einstieg, mittels Watstiefeln, riskierten. Der Stollen zeigte neue Einblicke so, war den ein Seitenstoss in südlicher Richtung mit einer Länge von 4.5 Metern auch noch zum System dazugehörend. Trotz der Watstiefel, die Mutigen wurden trotzdem nass. Einerseits liegt eine sehr hohe, nicht wirklich tragfähige, Schlammschicht auf dem Stollenboden, anderseits waren auch die Watstiefel selbst nicht über jeden Dichtigkeitszweifel erhaben.

Geheimer Stollen Cava sul Rhein

Trotzdem konnten auch die Warmduscher, mich damit meinend, trockenen Fusses das Werkende, nach 11 Metern, bestaunen. Dies Wasser so vermute ich liegt einige Jahre im Werk. Alte Pläne, aus den 1960ern zeichnen einen Wassergefluteten Schacht. Wahrscheinlich ist dies Wasser noch das Überbleibsel einer richtig heftigen Hochwasserperiode welche das gesamte Bergwerk flutete. Während das Wasser in der Hauptsohle wieder abfliessen konnte blieb, in den tieferen Zonen auf alle Ewigkeit, das Wasser bestehen. Wenn doch die Tauchpumpe viel Wasser fortschaffen konnte so wird wahrscheinlich dieser Wasserstand bis in aller Ewigkeit weiterbestehen.

Nichts desto trotz entstand wieder ein Grubenplanupdate.

Grubenplan

Wie üblich, anklicken und er werde grösser.

Das Bergwerk ist nun grösstenteils erkundet, einzig meine Arbeit des Zeichnens bleibt noch offen. Wenn doch die Kompassrichtungen in den tiefer verlaufenden Stollenwerken nicht restlos geklärt sind. Ich für meinen Teil tue mich vom Mundloch her zeichnerisch allmählich ins Berginnere annähern.

Und ja, noch nen kleines Selfi von mir um des neugierigen Lesers willen.

Luisa am Mundloch Cava sul Rhein

Luisa am Mundloch Cava sul Rhein

Die Vorbeiträge Cava sul Rhein
Cava sul Rhein das Messpraktikum
Rueuner Bergbaugeheimnisse
Silber und Bleibergwerk Cava Sul Rhein
Cava Sul Rhein Rueun

Kompassische Verwirrungen

Als Grubenplanzeichnerin, dem Fachbegriff „Markscheiderin“ frönend, bin ich mit manch Stollentroll konfrontiert. Insbesondere der Einsatz eines magnetischen Kompasses scheint die Winkelbestimmung richtig rege zu verwirren.

OL Kompass

Modell Orientierungslauf ist doch eher Suboptimal um den Stollenpunkt anzupeilen doch auch die Kompasse mit Zielvorrichtung sind nicht aller Zweifel erhaben. Die Geologie und mein fehlendes Wissen könnten schnell mal für gehörige Verwirrung sorgen.

Mein hier gezeigtes OL-Exemplar steht auf meinem Schreibtisch und zeigt konsequent in Richtung Telefonantenne meines Schnurrlosapparates. Im Stollen fuchtle ich oft mit einer LED-Lampe um die Kompassnadel herum in der Hoffnung, mit meinen müden Augen, was von der Gradskala entziffern zu können. Zweifelsohne, mögliche Fehlerwerte etwelcher Elektromagnetischer Bauteile können gehörig zu buche schlagen.

GPS Kompass

Die GPS Basierenden Kompasse sind punkto Genauigkeit und Stabilität zwar absolut der Hammer doch, trotz der potenten Beleuchtung, im Stollen geht da gar nix.

Der hier gezeigte Messaufbau, Kompass auf Kantholz, dient zur Winkelbestimmung des Anfangstollens respektive der Stützmauerrichtung des Eingangsportals Grube Platenga. Zur Geländeintegrierung des Mundlochs ist solch Kompass ne feine Sache, Untertage indes mussten Alternativen her.

Die Erfahrung zeigte schlicht, schnell führen kleine Winkelverstimmungen in absurde Fehlpfade.

Grubenplan Rueun

Rueun, die CAD-Zeichnung bringt die Wahrheit, Knall auf Fall, zu Tage, der Joint zwischen Messpunkt 13 und 31 geschweige den zwischen Punkt 31 zu 32 muss guten Jahrgangs gewesen sein dies obschon ich lange des Kiffens abstinent bin. Entgegen beobachteter Tatsachen, der westliche Parallelstollen trifft den nördlichen Anschluss definitiv nicht.

Das nicht nur ich Fehler mache, zeigt dies nachfolgende Beispiel aus fernen Affeier, genannte Lisagruabana.

Grubenplan Platenga

Zwar ist dies Plänchen auch in Luischens Vektorgrafikküche gebraut worden doch diente mir als Vorlage die Aufnahme von Thomas Staub aus Jahren 1978. Meine Integration des Geländes zeigt ein offensichtlicher Kompassfehler. Der südöstliche Stollenausläufer bricht frech durch die Höhenlinie 1310 obschon der Stollen eher Steigens bedacht ist. Im Innern ist klar Schluss und auch im Gelände gibt’s kein Indiz zu nem geheimen Stolleneingang.

Ergo war mir nach Basteln und ich baute ein Winkelmessgerät.

Winkelmessgerät Eigenbau

Die Konstruktionsidee ist nicht ganz neu und damals anno 1800 in Form einer Messingbüchse mit Gradskala und Zielschlitze realisiert. Ich bediente mich zur Peilung eines handelsüblichen Laserpointers welcher auf einer Gradskala herumfahren kann. Das Gerät auf ein Fotostativ geschnallt kann im ersten Schritt die Referenznulllinie anpeilen. Dazu kann die Skala mittels Flügelschraube auf Null geeicht werden, im zweiten Schritt wird mit dem horizontal beweglichem Laserpointer der zu messende Punkt anvisiert. So rein theoretisch, ich habs bis anno dato einzig in der Wohnung getestet, sollte der Gradwert ablesbar auf der Skala erscheinen.

Ob dies Spielzeug wirklich wie gewollt läuft, wird sich in Rueun erstmals so richtig herausstellen.

Markscheiderhölzchen Val Tisch

Ansonsten gibt’s nur eines, Markscheiderhölzchen einschlagen und Schnüre zwischendrin spannen. Das gezeigte Fotobeispiel entstammt aus Val Tisch Höhen und ist mit passendem Plan die absolute Luxuslösung aus Jahren 1943.

Any, demnächst in diesem Theater, die gemachten Erfahrungen mit meiner Messingbüchsenadaption.

Im Land der Kartografen

Mal wieder hier ein kleiner aber wichtiger Querschlag setzend zu meiner Luisa-Net-Seite

Zweifelsohne ist lange mir der übermächtige Google-Player mit seinen durchwegs umstrittenen Datensammel-Praktiken ein Dorn im Auge. Insbesondere die Kartografie und damit verbundene sensible Geodaten eines jeden Einzelnen scheint Google zunehmend zu kontrollieren. Der Fetisch aller Überwachungsapparate, von NSA bis zum kommerziellen Werbeanbieter, genannt Kartennutzerspezifische Geodaten sind zunehmend begehrte Ware.

Demgegenüber steht die Idee, der Grundgedanken, Informationen frei zugänglich, also ohne unerwünschte Nebenwirkungen in Form von Überwachung, bereitzustellen. Ich selbst mit dieser und weiterer Seiten aus meiner Küche, lebe diesen Grundgedanken.

Umso wichtiger hier die Alternativen aufzuzeigen zu bekanntem WWW-Weltherrschaftsmief, Google, Microsoft, Apple, aufzuzeigen.

Openstreetmap ist eine Kartografische Alternative zu den übermächtigen Playern. Der Grundgedanke hierbei, die Karten sind frei nutzbar und werden entwickelt, respektive Weiterentwickelt durch den Nutzer, ist mir sehr sympathisch. Openstreetmap verfügt über keine Überwachungsspezifischen Funktionen die IP-Basierende Googlische Geodaten-Sammelwut entfällt. Ein Jeder, eine Jede, kann sich Kartografisch beteiligen und die Karten weiterbauen.

Kurzum, Openstreetmap verdient, trotz zweifelsohne einiger Nachteile, auf meiner Seite Digitale Onlinekartografie genauere Vorstellung.

Felsenau geradegerückt

Nein besoffen war ich keineswegs neulich bei Bergmännischer, oder sollte ich treffender schreiben, Bergfrauischer Befahrung.

Bergwerk Felsenau

(Bild Matti)

Darum, kleiner Nachtrag, ohne schlechtes Gewissen, zum Thema Gips-Bergwerk Felsenau. Der Grubenplan des Originals ist definitiv komplett im Schilf. Zwar entdeckte mein Begleiter Matti auf der Originalfassung den Nordenpfeil doch ich verliess mich stattdessen lieber auf meine Koordinatenwerte beider Mundlöcher.

Bergwerk Felsenau

Aus den ermittelten Differenzen liess sich nun der Berg mit samt dem Bergwerk soweit drehen das die Koordinaten wieder im Feld der gesegneten Swissgitter passte,

Bergwerk Felsenau

Wie gewohnt, Plan gross machen, Plan anklicken.

Ergo der Grubenplan Grundriss in richtiger Position, so wie sichs gehört.

Bergwerk Felsenau

Und weils so schön war, viel Wind um wenig Norden.

Diese Geschichte wird fortgesetzt an warmen Sommertag den das kalte Nass ist momentan doch etwas zu kalt.

Bis dahin, Vorgeschichten:
Gipsbergwerk Felsenau Part II
Gipsbergwerk Felsenau

Spanien gibt Gas

Oder, kleiner Vergleich ganz tauglicher Onlinekarten hier und dort

Wer denkt die Schweiz seie der Nabel des Universums was Kartografie anbetrifft solle sich das neuste Kind Iberischer Onlinekartografie zu Gemüte führen.

In Zentimeterschritten wandert die Maus über die Landschaft und gibt synchron dazu die Meter über Meer in 10 Zentimeterschritten an.

Iberpix neu

Ansonsten ist diese neuste Version voll gespickt mit nützlichen Tools um durchaus taugliche Karten zu erstellen oder bequem aus dem Bürosessel heraus Interessantes zu erkunden und zu analysieren. Nachteil, die Ladezeit der Karten stösst gerne an Grenzen meiner Geduld.
URL: www.ign.es/iberpix2/visor/

Iberpix alt

Auch die ältere Version, diese nur in Meterschritten navigierend, was bei weitem reicht, ist durchaus brauchbar. Vorteil, die Ladezeiten funzen.
URL: www2.ign.es/iberpix/visoriberpix/visorign.html?

Beide Dienste verfügen über eine 3D-Funktion die mit Brille, ich hab keine, das Gelände plastisch formen sollte.
Urheber des Kartendienstes: Instituto Geografico National

Im Vergleich, der Schweizer Kartendienst Metergenau auch mit vielen nützlichen Funktionen ausgestattet indes sind die Spanischen Karten ein Plus und einige Pixel schöner.

Swisstopo Onlinekarte

Indes ist im Schweizer Dienst eine Vielzahl verschiedenster Karten abruf- und überblendbar was wiederum die Schweizer Onlinekarte zu einem äusserst leistungsstarkem Werkzeug mach.
URL: map.geo.admin.ch/

Urheber: Bundesamt für Landestopografie swisstopo

GPS-Navigation, Grenzbereiche

Eine nicht mehr allzu aktuelle Diskussion zum Thema Spurassistenten bei TomTömer, sprich irrtümlich geglaubte Fahrspurgenauigkeit bei GPS-Geräten, erinnerte mich an die gestrige Auswertung meines Römerstollentracks.

Wir wissen, GPS allesamt, Garmin, Magellan, TomTom und wie sie alle heissen mögen, hassen Felswände, dies gleiche gilt natürlich auch für Hochhausschluchten. Da wir neulich den Römerstollen, uns der Felswand hochangelnd,  erreichten, blieb ein interessantes Trackbild, die Aufzeichnung unseres Weges, im Speicher hängen.


Aufzeichnung gross machen, drauf klicken.

Auch hier zeigte sich, je näher wir uns an die Felswand wagten desto ungenauer wurde die Wegaufzeichnung. Zu allerletzt behauptet die Aufzeichnung, sollen wir gar 150 Meter hohe Felswände mit rund 20 Km/h hinauf gesprungen sein.

Nochmals wiederholend, je mehr sich das Gerät im Sendeschatten einiger Satelliten befindet desto ungenauer wird es. Sind nur noch drei Satelliten empfangbar ist baldig,  sobald einer sich ins Schattenreich entfernt, Schluss mit Positionsaufzeichnugen. Erst wenn wieder genügend Satellitensignale verfügbar sind wird die Aufzeichnung fortgesetzt. Der abenteuerliche Flug über die Felswand geschah nachdem ich, mit dem GPS in der Handtasche, wieder aus dem Stollen kroch und das kleine Gerätchen wieder was an Satellitensignale aufspürte.

Zum Spurassistenten, den gibt’s doch das Gerät, welches auch immer, ist nicht befähigt zu erkennen in welcher Spur man gerade fährt. Es wird einzig bei mehrspurigen Strassen anhand von Kartenmaterial die zu fahrende Spur signalisiert unabhängig davon ob man sich auf dieser befindet oder nicht.

Mehr zu GPS in diesem Blog auf:
GPS und deren Grenzen
und
GPS-Kartografie die Zweite

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