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Die Dichte von Gesteinen


Die Dichte eines Stoffes gibt sein Gewicht pro Volumeneinheit wider. Üblich sind Gramm pro Kubikzentimeter, was identisch ist mit Kilogramm pro Liter oder Tonnen pro Kubikmeter.
Meist wird nur der reine Zahlenwert angegeben, da man sich die immer gleiche Maßeinheit g/cm3 schenken kann. Wasser hat eine Dichte von 1 und dient als Referenzwert.

Die Dichte eines Gesteins zu ermitteln, kann bei dessen Bestimmung nützlich sein. (Davon abgesehen schadet es nichts, grundlegende Eigenschaften der Dinge um uns herum selbst nachzumessen.)
Wie dicht ein Gestein ist, hängt von seinen Mineralen ab. Das sind bei einem Granit Quarz und Feldspäte. Quarz hat eine Dichte von 2,65 und die Feldspäte liegen bei 2,6 - 2,7. (Feldspäte sind Mischkristalle, deshalb nur ein ungefährer Wert.) Daraus ergibt sich für Granit ebenfalls eine Dichte von etwa 2,6 bis 2,7, die noch etwas abweichen kann, wenn dunkle Minerale enthalten sind.
Eine Dichte von etwa 2,6 bis 2,7 gilt für alle Gesteine, die überwiegend aus Feldspäten bestehen. Keinesfalls erreichen sie Werte von 3 oder gar höher. Dafür müssen Gesteine viel Pyroxen, Olivin oder Magnetit enthalten.
Die Zehntel nach dem Komma sind bei Gesteinen wichtig und die Bandbreite ist nicht groß. Selbst ein auffällig schweres Gestein wie Eklogit hat nur eine Dichte von etwa 3,3.

Das dichteste Gestein, das man in Norddeutschland findet, ist die Schlacke aus der Kupfergewinnung der Firma Aurubis, die überwiegend aus Fayalit besteht und laut Hersteller 3,65 g/cm3 wiegt. Meine Messung ergab 3,68, was die Angabe der Firma fast auf den Punkt trifft. Die Schlacke findet man als Uferbefestigung an Wasserstraßen und auf manchen Verkehrsinseln in Hamburg.

Dichtebestimmung zu Hause

Um die Dichte eines Gesteins zu bestimmen, brauchen wir sein Volumen und sein Gewicht.
Zuerst wird der trockene Stein gewogen.

Bild 1: Der trockene Stein wird gewogen

Dazu muss die Waage auf einer ebenen Unterlage stehen und exakt auf „null“ gestellt werden. Das Gewicht des Steins in Gramm wird notiert.

Um das Volumen zu messen, bietet sich ein Messbecher aus der Küche an, in den der Stein hineinpasst. Am einfachsten legt man den Stein in den Messbecher und füllt dann mit Wasser auf volle hundert Milliliter auf.

Bild 2: Volumen messen

Beim Ablesen genau hinsehen.

Bild 3: Wasser auffüllen - hier auf genau 1 Liter

Anschließend nimmt man den Stein wieder aus dem Wasser und lässt ihn in den Messbecher abtropfen. Die Differenz zum ersten Wasserspiegel (in ml) entspricht dem Volumen in cm3.

Bild 4. Stein herausnehmen, abtropfen lassen und die Differenz notieren.
Hier sind es 175 ml.

Alternativ kann man den Stein in den halb gefüllten Becher eintauchen und den gestiegenen Wasserspiegel ablesen. Das erspart das Herausnehmen und Abtropfen, dafür muss man die Wassermenge so schätzen, dass sie groß genug ist, um den Stein komplett zu bedecken, ohne dass das Wasser oben aus dem Becher läuft. In beiden Fällen ist das Ablesen der Skala an handelsüblichen Messbechern nur mäßig genau.

Ein besseres Verfahren ist die Messung des vom Stein verdrängten Wassers. Da Wasser eine Dichte von 1 hat, entspricht das Gewicht des verdrängten Wassers in Gramm genau dem Volumen des eingetauchten Steins in cm3.
Wir müssen also nur die Gewichtszunahme ermitteln, wenn der Stein im Wasser schwebt, und erhalten unmittelbar sein Volumen.

Bild 5: Wasser auf einem runden Wert einfüllen.
Die Waage muss auf „Null“ stehen bzw. im Gleichgewicht sein.

Dazu wird der an einer Schnur hängende Stein langsam eingetaucht, ohne dass er die Behälterwand oder den Boden berührt.

Bild 6: Den am Faden hängenden Stein ins Wasser eintauchen,
ohne dass er Wand oder Boden berührt.

Die Schnur sollte nicht saugfähig und möglichst dünn sein, da sie ebenfalls Wasser verdrängt und so das Ergebnis verfälscht.
Beim Eintauchen wird sich der Stein unvermeidlich drehen. Das macht nichts, solange die Drehung langsam bleibt und der Stein weder die Wand noch den Boden berührt. Wenn man das allein und mit einer mechanischen Waage macht, ist es etwas fummelig. Man muss den Stein in Position halten und gleichzeitig die Gewichte verschieben, bis man das neue Gleichgewicht eingestellt hat.
Diese Methode liefert ein genaueres Ergebnis als das Ablesen eines Messbechers.

Nachteilig ist, dass man eine Waage mit ausreichend großem Messbereich braucht. Sie muss den Behälter, das Wasser darin und das vom Stein verdrängte Wasser messen, was sich schnell zu mehreren Kilo addiert.
Sinnvollerweise füllt man am Anfang so viel Wasser ein, dass man einen runden Wert erhält. Hier im Beispiel sind es 2,5 Kilo. Es ist zwar etwas mühsam, das genau abzumessen, aber dafür kann man die anschließende Gewichtszunahme ganz leicht ablesen.

Sollten vom Stein Blasen aufsteigen, dann ist er saugfähig. Auch das würde die Messung verfälschen, denn die Poren sind Teil des Steins und seiner Dichte. Sollte es Blasen geben, brechen wir ab und bringen den Stein in ein anderes Gefäß mit Wasser. Sobald seine Poren voll Wasser sind, beginnen wir wie beschrieben mit der Volumenbestimmung.

Da wir den trockenen Stein schon gewogen haben und jetzt sein Volumen kennen, teilen wir das Gewicht durch das Volumen, also Gramm durch Milliliter (= cm3). Das Ergebnis ist die Dichte. Sie kann für die Bestimmung eines Gesteins entscheidend sein.


Die Dichte einiger gesteinsbildender Minerale

Angaben aus Seim, Rolf: Minerale. Ergänzende Angaben in Klammern aus:
Korbel, Petr; Novak, Milan: Die Enzyklopädie der Mineralien

Ägirin: 3,4 – 3,6 (Korbel: 3,6)
Alkalifeldspat: Sanidin 2,53 - 2,56, Amazonit 2,62, (Korbel: Mikroklin 2,6)
Amphibole/Hornblende: 3,1 - 3,3 (Korbel: 3,4)
Baryt: 4,3 – 4,7
Biotit: 3,02 - 3,12 Muskovit: 2,8 - 3,1
Cancrinit: 2,4
Cassiterit: 6,8 – 7,1
Cordierit: 2,6 – 2,66
Epidot: 3,35 – 3,38
Eudialyt: 2,8 – 3,0
Granate: 3,5 – 4,2 (Korbel: Pyrop 3,5, Almandin 4,3, Spessartin 4,3, Grossular 3,5)
Hämatit: 4,9 – 5,3
Ilmenit: 4,5 - 5,0
Jadeit: 3,2 - 3,4 (Korbel: 3,2)
Kalzit: 2,6 – 2,8 Dolomit: 2,8 – 2,9 Aragonit: 2,9 - 3
Magnetit: 4,9 – 5,2
Omphacit: (Korbel: 3,3)
Olivin: 3,3 – 3,5 (Korbel: 3,3 – 3,6, Forsterit 3,3, Fayalit 4,2)
Plagioklase: 2,61 – 2,76
(Korbel: Albit 2,6, Oligoklas 2,6, Andesin 2,7, Labradorit 2,7, Anorthit 2,8)
Prehnit: 2,8 – 3,0 (Korbel: 2,9)
Pyroxene:
Diopsid: 3,3 – 3,4 (Korbel: 3,3)
Augit: 3,2 – 3,6 (Korbel: 3,6)
Bronzit: 3,2 – 3,5
Enstatit: 3,1 – 3,3 (Korbel: 3,2)
Hedenbergit: 3,5 – 3,6 (Korbel: 3,6)
Hypersthen: 3,3 – 3,5
Quarz: 2,65, Cristobalit 2,2 – 2,3, Tridymit 2,27
Sillimanit: 3,2, Andalusit 3,1 – 3,2, Disthen 3,6 – 3,7
Sodalith: 2,3
Spinell: (Magnesiospinell) 3,5 – 3,7
Titanit: 3,4 – 3,6

Literatur

Seim, Rolf: Minerale Urania-Verlag Leipzig, Jena, Berlin, 2. Auflage 1987,
ISBN 3-332-00122-1

Korbel, Petr; Novak, Milan: Die Enzyklopädie der Mineralien, Komet Verlag, Frechen
ISBN 3-89836-137-3.

 

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The density of rocks

The density of a material reflects its weight per volume. In the metric system, the density is given in grams per cubic centimetre. This is identical with kilograms per litre or tonnes per cubic metre.
Usually only the numerical value is given, since the unit of measurement is always the same.
Water has a density of 1 and serves as a reference value.

How dense a rock is depends on its minerals. In the case of granite, these are quartz and feldspars. Quartz has a density of 2.65 and the feldspars are 2.6 - 2.7. (Feldspars are mixed crystals, therefore only an approximate value.) This also results in a density of about 2.6 to 2.7 for granite, which can still vary slightly if dark minerals are present.
A density of about 2.6 to 2.7 applies to all rocks that consist mainly of feldspars. Under no circumstances do they reach values of 3 or even higher. For this, rocks must contain a lot of pyroxene, olivine or magnetite.
The tenths after the decimal point are important for rocks and the range is not large. Even a remarkably heavy rock such as eclogite has a density of only about 3.3.

The densest rock found in northern Germany is the slag from copper production by the Aurubis company. This slag consists mainly of fayalite and weighs 3.65 g/cm3 according to the manufacturer. My measurement yielded 3.68, which almost hits the mark according to the company. The slag is found as bank reinforcement on waterways and on some roundabouts in Hamburg.

Determining density at home

In order to determine the density of a rock, we have to know its volume and weight. First the dry stone is weighed.

Picture 1: The dry stone is weighed

The scale must stand on a flat surface and be set exactly to "zero". The weight of the stone in grams is noted.

To determine the volume, a measuring cup from the kitchen is a good idea if the stone fits in it. The easiest way is to place the stone in the measuring jug and then fill it with water to a full hundred millilitres.

Picture 2: Measuring volume

When reading it you should look carefully.

Picture 3: Fill up water - here to exactly 1 litre

Then take the stone out of the water again and let it drip off into the measuring cup. The difference to the first water level (in ml) corresponds to the volume in cm3.

Picture 4: Take out the stone, let it drain and note the difference.
(Here it is 175 ml.)

Alternatively you can dip the stone into the half-filled cup and then read the increased water level. This saves taking it out and draining it. In both cases reading the scale on measuring cups is only moderately accurate.

A better method is to measure the water displaced by the stone. Since water has a density of 1, the weight of the displaced water in grams corresponds exactly to the volume of the immersed stone in cm3.
So we only need to determine the increase in weight when the stone is floating in the water and we immediately obtain its volume.

We start with a quantity of water in which the stone fits – with some space downwards. And we fill in so much water that we get a round value on the scale.

Picture 5: Pour water on a round value.
Then set the scale to "zero" or bring it back into balance.

Then the stone is slowly immersed without touching the wall or the bottom of the container.

Picture 6: Hang the stone by the string in the water,
without it touching the wall or floor.
Then read the weight increase on the scale.

The string should not be absorbent and should be as thin as possible, as it also displaces water and thus falsifies the result.
When immersed, the stone will inevitably turn. This does not matter as long as the rotation remains slow and the stone does not touch the wall or the floor. If you do this alone and with a mechanical scale, it is a bit fiddly. You have to hold the stone in position and at the same time shift the weights until you have adjusted the new balance.
This method gives a more accurate result than reading a measuring cup.

The disadvantage is that you need a scale with a sufficiently large measuring range. It must measure the container, the water in it and the water displaced by the stone, which quickly adds up to several kilos.
It makes sense to fill in so much water at the beginning that you get a round value. Here in the example it is 2.5 kilos. It is a bit tedious to measure this exactly, but you can easily read the subsequent weight gain.

If bubbles rise from the stone, it is absorbent. This would also falsify the measurement, because the pores are part of the stone and its density. If there are bubbles, we break off and put the stone in another container with water. As soon as its pores are full of water, we begin to determine its volume as described.

Since we have already weighed the dry stone and now know its volume, we divide its weight by its volume, i.e. grams by millilitres (= cm3). The result is the density. It can be decisive for the determination of a stone.

The density of some rock-forming minerals

Data from Seim, Rolf: Minerale. Additional information in brackets from:
Korbel, Petr; Novak, Milan: Die Enzyklopädie der Mineralien

aegirine: 3.4 - 3.6 (Korbel: 3.6)
alkali feldspar:
sanidine: 2.53 - 2.56, amazonite: 2.62, (Korbel: microcline: 2.6)
amphibole/hornblende: 3.1 - 3.3 (Korbel: 3.4)
baryte: 4,3 - 4,7
biotite: 3.02 - 3.12 muscovite: 2.8 - 3.1
cancrinite: 2,4
cassiterite: 6.8 - 7.1
cordierite: 2.6 - 2.66
epidote: 3.35 - 3.38
eudialyte: 2.8 - 3.0
garnets: 3.5 - 4.2 (Korbel: pyrope: 3.5, almandine: 4.3, spessartine: 4.3, grossular: 3.5)
haematite: 4,9 - 5,3
ilmenite: 4,5 - 5,0
jadeite: 3.2 - 3.4 (Korbel: 3.2)
calcite: 2.6 - 2.8, dolomite: 2.8 - 2.9, aragonite: 2.9 - 3
magnetite: 4.9 - 5.2
omphacite: (Korbel: 3.3)
olivine: 3.3 - 3.5 (Korbel: 3.3 - 3.6, forsterite: 3.3, fayalite: 4.2)
plagioclase: 2.61 - 2.76
(Korbel: albite: 2.6, oligoclase: 2.6, andesine: 2.7, labradorite: 2.7, anorthite: 2.8)
prehnite: 2.8 - 3.0 (Korbel: 2.9)
pyroxene:
diopside: 3.3 - 3.4 (Korbel: 3.3)
augite: 3.2 - 3.6 (Korbel: 3.6)
bronzite: 3,2 - 3,5
enstatite: 3.1 - 3.3 (Korbel: 3.2)
hedenbergite: 3.5 - 3.6 (Korbel: 3.6)
hypersthen: 3.3 - 3.5
quartz: 2.65, cristobalite: 2.2 - 2.3, tridymite: 2.27
sillimanite: 3.2, andalusite: 3.1 - 3.2, disthene: 3.6 - 3.7
sodalite: 2,3
spinel: (magnesiospinel) 3.5 - 3.7
titanite: 3.4 - 3.6

Literature

Seim, Rolf: Minerale Urania-Verlag Leipzig, Jena, Berlin, 2. Auflage 1987,
ISBN 3-332-00122-1

Korbel, Petr; Novak, Milan: Die Enzyklopädie der Mineralien, Komet Verlag, Frechen
ISBN 3-89836-137-3.

 

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