Vierter Tag:
(Einige Stellen des folgenden Textes sind mit  (.........) gekennzeichnet. Ich bitte um Nachsicht, dass bei der Abschrift in meinem Exemplar der - immerhin 40 Jahre alten Kopie - diese Passagen beim besten Willen nicht mehr von mir entzifferbar waren .  (Bernd)).

Der Himmel war zeitweise bedeckt, es war windig, aber nicht kalt. Mit dem Bus fuhren wir zur Basilika St. Paul vor den Mauern. Nach den überreichen Barockformen der letzten Tage war die schlichte Klarheit ihrer architektonischen Linienführung eine Wohltat für unsere Augen. Diese Basilika, die zweitgößte Kirche Roms, wurde vom Kaiser Konstantin über der Grabstätte des Apostels Paulus nach dem Grundriß einer altrömischen Basilika des Trajanforums erbaut. 1832 durch Feuer zerstört, wurde sie unter den Päpsten Leo XII. und Pius IX. wieder aufgebaut. Der mosaikverzierten Hauptfassade ist eine große Säulenhalle vorgestellt, außerdem steht hier eine Statue des Paulus. Das Innere der Kirche wird durch 80 Granitsäulen in fünf Schiffe aufgeteilt. Der darüber liegende Architrav zeigt die Portraits von 230 Päpsten. Es geht die Sage, daß der Weltuntergang bevorstehe, wenn dieser Architrav mit den Papstportraits gefüllt sei. In der Apsis findet man Mosaike aus dem 13. Jahrhundert. Mehrere Kapellen schließen sich an und im Klosterhof bemerkten wir einen wunderbaren Säulengang mit zierlichen Säulen verschiedenartigster Form. Wir bewunderten antike Kunstschätze und das alte Kirchentor der Basilika.
Auf dem Rückweg stiegen wir bereits in der Nähe der Cestius-Pyramide aus dem Bus. Sie ist das 35m hohe Grabmal eines wohlhabenden römischen Volkstribuns und Fleischermeisters. Ihr gegenüber befindet sich die Porta San Paolo, ein altes römisches Stadttor. Von dort aus bestiegen wir den Aventin, in dessen friedlichem Villenviertel die 425 erbaute Basilika Santa Sabina liegt. Wir bewunderten ein mit Schnitzereien verziertes Holztor aus dem 5.Jahrhundert und mehrere ältere Mosaike. Hier wurden wir von bettelnden Zigeunerkindern mit obstinater Dreistigkeit verfolgt. Da nicht jeder von uns seinen Obulus entrichtete, zogen wir von kräftigen Flüchen begleitet weiter nach San Giorgio in Velabro, einer Basilika aus dem 7.Jahrhundert, die erst vor kurzem restauriert wurde. Bemerkenswert sind der ionische Säulengang aus dem 12.Jahrhundert und der romanische Glockenturm. Bald darauf gelangten wir zur Kirche Santa Maria in Cosmedin, die im 6.Jahrhundert auf den antiken Resten eines Heraklestempels erbaut wurde. Außen befindet sich eine Steinmaske, die Bocca della Verita, vermutlich ein alter Brunnendeckel, von dem die Sage geht, er schließe den Mund, wenn ein Lügner die Hand hineinstecke. Ganz in der Nähe steht der Tempel der Fortuna Virilis, der mit seinen ionischen Säulen ein gut erhaltenes Beispiel hellenistisch-römischer Architektur darstellt.
Unser nächstes Ziel war der Circus Maximus. Er diente den Römern als Spiel-und Wettkampfarena; da er geflutet werden konnte, sind vor den weit über zehntausend Zuschauern, dieder Platz aufnehmen konnte, ganze Seeschlachten nachgestellt worden. Lehrkörperteil Herr Trippe und Franz Ismar, Deutschland, trugen in der Arena einen spannenden Wettkampf aus; Sieger (......) geschmückt, zog er mit uns weiter zum Mamertinischen Kerker. Die unterirdischen Gewölbe waren das römische Staatsgefängnis. Hier schmachteten König Jughurta, Catilina und seine Mitverschwörer, der Gallierkönig Vercingetorix und der Sage nach auch der Hl. Petrus.
Auf dem Rückweg kamen wir am Kolosseum vorbei, dem ehemaligen Aufführungsort von Gladiatorenspektakeln, Tierhetzen und Christenverbrennungen. Der (......), doch immer noch monumentale Mammutklotz wurde (......) unter Titus vollendet. Der viergeschossige Bau hat eine Höhe von 50m, einen Umfang von 527m und faßt ungefähr 50000 Zuschauer. Er wurde aus Travertinquadern erbaut, die mit Bronzedübeln verklammert wurden. Die Arkaden des Parterres sind mit dorischen, die des ersten Obergeschosses mit ionischen und die des zweiten mit korinthischen  (.......) verziert. Das geschlossene Gemäuer des dritten Obergeschosses hingegen ist mit korinthischen Pilastern geschmückt. Durch diese auflockernde Gliederung wirkt der kolossale Bau verhältnismäßig leicht und elegant. Von seinen Grössenverhältnissen bekommt man eine annähernde Vorstellung, wenn man bedenkt, daß das Mittelalter während vieler Jahrhunderte das Kolosseum als Steinbruch benutzte.
Am Nachmittag fand auf freiwilliger Basis ein Spaziergang nach Trastevere statt. Im (......) Viertel Roms nahmen wir des Abends oft wegen der billigen (......) unseren Dämmerschoppen ein. Wir besuchten dort die älteste Kirche Roms, Santa Maria in Tastevere aus dem 2. Jahrhundert. Vom nahegelegenen Berg San Gianicolo hatten wir hatten wir einen herrlichen Blick über die Stadt.
Der Abend barg eine Überraschung: Wir trafen eine Mädchenklasse aus Leverkusen und verbrachten miteinander einen netten Abend. Für den 8.April verabredeten wir einen gemeinsamen Tanzabend.
 
 

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