Fördermittelvergabe in Wismar
Die Fördermittel werden von Ihnen als Steuerzahler erwirtschaftet. An sich sind diese Geldmittel dafür gedacht Eigentümern die den Mut hatten problematische Gebäude zu kaufen, darin zu unterstützen das Haus zu Sanieren oder einen Neubau möglichst passend für das Stadtbild zu konstruieren. Von Herr Klaus der Leiter der DSK die sich um die Abwicklung der Fördermittel kümmert und zusammen mit Herrn Günter und dem Bürgermeister über die Vergabe der Geldmittel entscheidet, hörten wir stets, daß zuerst die Einzeldenkmäler mit einer Förderung versehen werden sollten.
Unsere Erfahrung mit dem St. Marienkirchhof 4a ist, daß man versucht uns mit zusätzlichen Kosten zu belegen, damit wir nicht mehr in der Lage sind zu bauen. Es ist offenbar wichtig "WER" baut. Das Gebäude selbst und seine Bedeutung für das Stadtbild scheinen zweitrangig zu sein. Hier ein paar Beispiele:
Für das Gebäude Alte Stadtmühle Wismar gegenüber dem Bahnhof, dem Aushängeschild der Stadt,  erklärte der Bürgermeister werde es keine Förderung geben. Für die Planung des Abrisses des St. Marienkirchhofs 4a wurden uns Fördermittel zugesagt und eine schriftliche Fördervereinbarung geschickt. Nachdem Herr Klaus mir zusicherte in jedem Falle zu unterschreiben, unterschrieb er die Vereinbarung nicht mehr und die bereits von der DSK bezahlten Kosten der Planung wurden über die Verwaltungsvollstreckung zurückgeholt, obwohl wir uns an alle Vereinbarungen gehalten haben. Diese Planungskosten wurden uns aber auch 3 Jahre Rücknahme der Abrissgenehmigung noch immer nicht zurückbezahlt im Rahmen des Vertraunsschadens. Doch blicken wir mal auf unsere Nachbarn:
Schüttingstraße 4:
                             
Zuverlässigen Quellen zufolge wurde das Gebäude mit ca. 40000 Euro gefördert. Wir gönnen den Eigentümern das Geld und haben keine persönlichen Animositäten. Wer die Gestaltungssatzung kennt weiß, daß ein Neubau sich an die Firsthöhen des Nachbarn angleichen muß. Von uns wurde das bei der Planung des Neubaus St. Marienkirchhof 4a gefordert, hier offenbar nicht und es gab dafür noch als Belohnung 40000 Euro. Was wir als ungerecht empfinden. Passendere Fenster wären sicherlich auch besser für das Stadtbild gewesen, als das sterile weiss ohne Sprossen. Überprüfen Sie bitte selbst ob die Firsthöhen laut Gestaltungssatzung angeglichen wurden.
Aus der Gestaltungsatzung:
§ 5
Baukörper
(1) Die Breite der Baukörper zum Straßen- und Pflanzraum muss sich nach der vorhandenen, historisch gewachsenen Parzellenstruktur richten.
(2) Bei Neubauten in Baulücken, für die keine einzelne Parzellenstruktur mehr festzustellen ist, muss sich die Breite der Baukörper nach der durchschnittlichen Grundstücksbreite des betreffenden Stra-ßenzuges richten.
(3) Die Trauf- und Firsthöhen von Gebäuden sind zu erhalten, bei Umbauten wiederherzustellen und bei Neubauten den vorhandenen benachbarten Gebäuden anzupassen.
§ 6
Dächer
(1) Bei baulichen Maßnahmen ist die Dachlandschaft in Bezug auf Baustil der Gebäude in ihrer Einheit-lichkeit und Geschlossenheit der Dachformen, maßstäblichen Gliederung und Gestaltung der Dach-aufbauten, Material und Farbigkeit der Eindeckung wiederherzustellen.
§ 5 Satz (3) regelt klar, daß Trauf und Fristhöhen sich beim Neubau an die benachbarten Gebäude anzupassen haben. Dies ist wohl kaum geschehen, jeder fragt sich natürlich warum ist nun auf einmal das Stadtbild nicht mehr wichtig ?
Was hat der Bürgermeister da entschieden ?

                                                Badstaven 7a/ 7b           

Ein noch extremeres Beispiel ist das Gebäude Badstaven 7a/7b, welches für Besucher kaum sichtbar ist, also städtebaulich keine große Bedeutung besitzt und auch keinen besonderen historischen Wert hätte. Dieses besonders lukrative Fördermodell wurde Teilmodernisierung/Städtebauliche Sanierungsmaßnahme genannt. Mit ganzen 54 % wurde das Gebäude innen und außen gefördert. Also Steckdosen und Einbauküchen und Isolierung etc. Der Bekannte der mir diese Information gab sagte noch, es würde sich bei dem Eigentümer um den Versicherungsvertreter der ehemaligen Bürgermeisterin Wilken handeln. Als Ausländer hat man es eben schwer solch eine gute Förderung für ein Einzeldenkmal zu bekommen. Das historisch undeutende Haus Badstaven 7a/7b ist natürlich wichtiger. Ärgerlich nur, daß für die wichtigen Gebäude dann kein Geld da ist, wie es mir immer wieder versichert wurde. Wir sollen ja wie Sich im Hauptteil nachlesen können die Gutachten noch alle selbst bezahlen, und der St. Marienkirchhof 4a soll ja so unglaublich alt sein. Offenbar ist er das nicht, sonst würde man ja mit den Eigentümern so nicht umgehen.