Gehalt in MVZ und Praxis: Das können Sie verdienen

21 März, 2022 - 11:58
Stefanie Hanke
Ärzteteam in Arztpraxis oder MVZ

Anders als in der Klinik gelten für ambulant angestellte Ärztinnen und Ärzte in der Praxis oder im MVZ keine Tarifverträge. Das bedeutet: Die Gehälter orientieren sich zwar grob an dem, was in der Klinik üblich ist, werden aber individuell ausgehandelt. Wie die Vergütung genau aussieht, geht aus einer aktuellen Befragung der Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) hervor.

An der Befragung nahmen 700 angestellte Ärztinnen und Ärzte teil. Dabei zeigt sich: Beim Verdienst gibt es gewisse Unterschiede. Dabei driften die Gehälter bei fachärztlicher Tätigkeit weiter auseinander als bei Hausärztinnen und -ärzten – sie liegen auch generell etwas höher.

Konkret bedeutet das: Beim Arbeiten im MVZ verdienen 50 Prozent der angestellten Ärztinnen und Ärzte im hausärztlichen Bereich zwischen 60.000 und 88.000 Euro pro Jahr. Der Durchschnitt liegt bei 75.900 Euro. Das Gehalt im fachärztlichen Bereich liegt etwa 15 Prozent höher. Hier liegt die Spannbreite der mittleren 50 Prozent bei 65.000 Euro bis 102.600 Euro Brutto-Jahresgehalt. Im Durchschnitt sind das 87.600 Euro.

Die großen Gehaltsunterschiede bei Fachärztinnen und -ärzten sieht Ramona Krupp, Referentin im Bereich Gesundheitsmärkte und -politik bei der apoBank, vor allem in den unterschiedlich hohen Abrechnungsmöglichkeiten begründet: Vor allem technikintensive Fachrichtungen wie Augenheilkunde, Radiologie, Urologie oder Chirurgie profitieren davon. Das spiegelt sich dann wiederum auch in den Gehältern der Angestellten wider.

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Umsatzbeteiligung: In jedem dritten MVZ üblich

Gut ein Viertel (27 Prozent) der angestellten Ärztinnen und Ärzte im ambulanten Bereich bekommt zusätzlich zum Grundgehalt eine umsatzabhängige Vergütung. Speziell in MVZ kommt das häufig vor: 36 Prozent der Angestellten können sich hier über eine Umsatzbeteiligung freuen. In der Praxis sind es 23 Prozent. Insgesamt 19 Prozent der Hausärzte und sogar 36 Prozent der Fachärzte bekommen einen vom Umsatz abhängigen Bonus.

Grafik "Gehalt ambulant angestellter Ärztinnen und Ärzte" zum Download (jpg, 100 KB)

Beim Vergleich der Einrichtungen wird deutlich: Grundsätzlich werden im MVZ höhere Gehälter gezahlt als in Praxen. So liegen die reinen Festgehälter (ohne Umsatzbeteiligung) in einem MVZ etwa 16.500 Euro höher als in der Praxis. Allerdings ist hier auch die Arbeitszeit etwas höher: Im MVZ beträgt sie durchschnittlich 38,5 Stunden, in der Praxis ist es eine Stunde weniger. Dafür behandeln Ärztinnen und Ärzte pro Quartal deutlich mehr Patientinnen und Patienten als in der Praxis.

Zur Studie

Befragt wurden insgesamt 700 ambulant angestellte Ärztinnen und Ärzte, davon 350 in der hausärztlichen Versorgung und 350 in der fachärztlichen Versorgung (Augenheilkunde, Orthopädie / Unfallchirurgie, Dermatologie, Gynäkologie, HNO, Pädiatrie, Urologie). Die Online-Befragung wurde von DocCheck Research (Köln) durchgeführt.

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