Der Streifenkauz (Strix varia) ist eine große Eulenart aus der Familie der Eigentlichen Eulen (Strigidae). Das stark zergliederte Verbreitungsgebiet umfasst große Teile Nordamerikas vom Südosten Alaskas nach Osten bis Nova Scotia und nach Süden bis Florida und bis zur Südspitze Mexikos. Die Tiere bewohnen alte Nadel- und Mischwälder, aber auch offenere bewaldete Landschaften, durch Holzentnahme aufgelichtete Wälder und lokal auch größere Parkanlagen mit altem Baumbestand. Die Nahrung besteht überwiegend aus kleinen Säugetieren, daneben fressen Streifenkäuze auch Vögel, andere kleine Wirbeltiere sowie Wirbellose. Der Weltbestand und das Verbreitungsgebiet sind sehr groß und der Bestand hat in den letzten 40 Jahren stark zugenommen, die IUCN stuft die Art daher als ungefährdet ("least concern") ein.
Streifenkäuze sind große Eulen mit einem großen, runden Kopf und bis zu den Krallen befiederten Zehen, die Zehenbefiederung ist bei den südlichen Unterarten jedoch reduziert oder eher borstenartig. Wie bei allen Arten der Gattung Strix fehlen Federohren. Die Körperlänge beträgt 48–55 cm. Wie bei den meisten Eulen unterscheiden sich die Geschlechter bezüglich der Färbung nicht, Weibchen sind im Mittel jedoch deutlich größer und schwerer als Männchen. Männchen der Nominatform S. varia varia haben eine Flügellänge von 312–340 mm und ein Gewicht von 468–774 g, Weibchen eine Flügellänge von 330–352 mm und ein Gewicht von 610–1051 g.
Bei adulten Vögeln der Nominatform sind der Oberkopf, die gesamte Oberseite des Rumpfes sowie die Oberflügeldecken braun bis graubraun. Auf diesem Grund zeigen Oberkopf und Rücken eine weißliche Querbänderung und die Oberflügeldecken eine weißliche Fleckung. Die Schwingen sind weißlich beige und braun gebändert, die Steuerfedern sind braun oder graubraun mit vier oder fünf weißlichen Binden. Die Unterseite ist blass graubraun oder schmutzig weiß. Der Vorderhals und die obere Brust zeigen auf diesem Grund eine dichte dunkle Bänderung, die übrige Unterseite eine kräftige dunkelbraune bis rotbraune Strichelung.
Die Färbung ist auch am Kopf wenig kontrastreich. Der blass graubraune Gesichtsschleier zeigt feine, dunkle, konzentrische Ringe und ist vom übrigen Kopfgefieder nur undeutlich abgesetzt, die Augenumgebung ist nicht dunkler als der übrige Gesichtsschleier. Kopfseiten und Nacken sind hell dunkel gebändert. Der Schnabel ist hell gelblich mit einem schwachen Grünton. Die Krallen sind dunkel hornfarben mit schwärzlichen Spitzen. Die Iris ist dunkelbraun bis schwärzlich braun.
Das Jugendkleid unterscheidet sich nicht vom Adultkleid.
Das stark zergliederte Verbreitungsgebiet umfasst große Teile Nordamerikas vom Südosten Alaskas nach Osten bis Nova Scotia und nach Süden bis Florida und bis zur Südspitze Mexikos. Die Tiere bewohnen alte Nadel- und Mischwälder, aber auch offenere bewaldete Landschaften, durch Holzentnahme aufgelichtete Wälder und lokal auch größere Parkanlagen mit altem Baumbestand.
Der Weltbestand ist sehr groß. Er wurde im Jahr 2009 auf etwa 600.000 geschlechtsreife Individuen geschätzt und hat in den letzten 40 Jahren um rund 87 Prozent zugenommen. Die IUCN stuft die Art daher als ungefährdet ("least concern") ein.
Da der Streifenkauz in einigen Regionen der USA den Fleckenkauz verdrängt, gab der U.S. Fish and Wildlife Service im Sommer 2013 bekannt, dass in den kommenden vier Jahren mehr als 3600 Streifenkäuze in den US-Bundesstaaten Kalifornien, Oregon und Washington geschossen werden sollen. Danach soll beobachtet werden, ob sich die Fleckenkauz-Populationen in diesen Gebieten erholen.
Streifenkäuze sind allgemein solitär und verbringen nur während der Brutzeit und der Aufzucht der Jungen Zeit mit ihrer Familie. Sie sind weitgehend nachtaktiv, können aber auch tagsüber aktiv sein. Streifenkäuze verbringen den Tag oft versteckt im dichten Blattwerk eines Baumes, oft in mindestens 5 m Höhe über dem Boden, übernachten aber manchmal auch in einem Ast in der Nähe eines breiten Stammes oder in einer natürlichen Baumhöhle. Frisch flügge gewordene Eulen nisten manchmal im hohen Gras, meist nachdem sie vom Nestbaum gefallen sind. Steinkäuze sind geschickte und leise Flieger und nutzen häufig routinemäßige Waldflugrouten mit offenem Unterholz und geringer Astdichte. Sie sind unabhängig von der Jahreszeit sehr territorial. Die Reviere werden durch Gesang von verschiedenen Sitzstangen aus beansprucht. Die Grenzen werden von den Eulen fast immer gut gepflegt und sind im Allgemeinen von Jahr zu Jahr und sogar von Generation zu Generation stabil. Streifenkäuze sind opportunistische Prädatoren und jagen normalerweise von einer Sitzstange aus. Während der Jagd gleiten sie kurz von Sitzstange zu Sitzstange, bis die Beute entdeckt wird. Sie können auch ins Wasser waten, um Fische zu fangen, und sie können ungewöhnlich viel im Wasser jagen, indem sie in seichten Gewässern waten. Streifenkäuze sind stimmgewaltige Vokalisten mit einer Reihe von Rufen, die als "spektakulär, laut und eindringlich" gelten. Ihr üblicher Ruf ist eine Serie von acht akzentuierten Rufen ok-ok-ok-ok-ok-buhooh oder der "typische zweistufige Ruf" mit einer absteigenden Tonhöhe am Ende. Ein weiterer Ruf ist der "aufsteigende Typ" oder der "Legato"-Ruf, eine Reihe variabler Noten, die in oo-aw oder hoo-aah enden. Ein weiterer Ruftyp ist das "Mumble", ein grummelndes, undeutliches "err-ERR-err", auch ein auf- und absteigender "Twitter"-Ruf in hoher Tonlage. Wenn sie aufgeregt sind, geben Streifenkäuze alle 10-30 Sekunden ein summendes, raspelndes Zischen von etwa 3 Sekunden von sich und schnalzen ihren Schnabel kräftig zusammen. Weibchen und Jungtiere betteln mit hohen kratzenden Skreeechch-Tönen.
Die Nahrung besteht überwiegend aus kleinen Säugetieren bis zur Größe junger Hasen, daneben fressen Streifenkäuze auch Vögel, andere kleine Wirbeltiere sowie Wirbellose. Die Vögel jagen meist von einer Ansitzwarte und beobachten den Boden, die Beute wird dann angeflogen und auf dem Boden gegriffen. Ähnlich wie der Waldkauz scheuchen Streifenkäuze aber auch in Gebüsch sitzende Vögel durch Flügelschläge auf und fangen diese. Die Tiere können auch Fledermäuse im Flug fangen und erbeuten Fische, indem sie im Flachwasser waten.
Streifenkäuze leben paarweise in Revieren, die von beiden Paarpartnern gegen Artgenossen verteidigt werden. Zur Brut werden meist Baumhöhlen im Waldesinneren genutzt, aber auch größere Freinester von Greifvögeln und anderen großen Vögeln und selten auch Kobel von Eichhörnchen. Im Süden des Verbreitungsgebietes wurden auch Bruten in den Kronen von Palmettopalmen (Sabal palmetto), in Palmenstümpfen und ausnahmsweise auch Bodenbruten dokumentiert. Die Eiablage erfolgt zwischen Januar und Juni. Das Gelege besteht meist aus 2 bis 3, maximal 5 Eiern, die ausschließlich vom Weibchen 28 bis 33 Tage lang bebrütet werden. Auch die Nestlinge werden ausschließlich vom Weibchen gehudert und gefüttert, das Männchen versorgt in dieser Zeit das Weibchen und dann auch die Nestlinge mit Nahrung. Die Jungvögel erreichen im Alter von etwa 42 Tagen das Ästlingsstadium und können dann das Nest verlassen und auf benachbarte Äste klettern. Sie werden danach noch mehrere Wochen lang von beiden Eltern bewacht und mit Nahrung versorgt. In günstigen Jahren sind Zweit- und selbst Drittbruten möglich.
Zu den größten Bedrohungen für den Streifenkauz gehören die menschliche Entwicklung und die Zerstörung seines Lebensraums. Weitere Bedrohungen sind der Einsatz von Pestiziden und industriellen Schadstoffen, Kollisionen mit dem Straßenverkehr, Fallenstellerei und die Hybridisierung mit dem Fleckenkauz.
Laut der Ressource All About Birds beläuft sich die Gesamtbrutpopulation des Streifenkauzes auf 3 Millionen Brutvögel. Gegenwärtig wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, und ihr Bestand nimmt heute zu.