Die Konsolidierung der Pilgerfahrt nach Compostela
Entdecken Sie die Geschichte der Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela zwischen dem 12. und 18. Jahrhundert.
Santiago de Compostela seen from the Cidade da Cultura (2011)Regional Government of Galicia
Ab dem späten Mittelalter war die Entwicklung von Compostela spektakulär, und der Ort verwandelte sich von einem Heiligtum in eine richtige Stadt. Die Gebäude wurden nicht mehr aus Holz, sondern aus Stein gebaut, und es entstanden Klöster, Stifte und Hochschulen.
Hostal dos Reis Católicos (1501)Regional Government of Galicia
In der Neuzeit wurden das Königliche Krankenhaus und der neue Kreuzgang der Kathedrale gebaut. Im 17. und 18. Jahrhundert fand die komplexe barocke Umgestaltung der jakobinischen Basilika statt.
Die jakobinische Pilgerreise im Spätmittelalter
Zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert musste der Camino längere Hungerperioden überstehen, ebenso wie verschiedene Wirtschafts- und Gedankenkrisen.
Moses Defeating the Moors (about 1400–1410) von UnknownThe J. Paul Getty Museum
Die Entwicklung des Pilgerwesens im Spätmittelalter geht Hand in Hand mit der historischen Entwicklung der Iberischen Halbinsel und Westeuropas. Die neu entstandenen Bettelorden übernahmen eine grundlegende Rolle in den Städten entlang des Camino und brachten neue Glaubensmodelle mit.
Monument to Saint Francis of Assisi (1926-1930) von Francisco AsoreyOriginalquelle: S.A. de Xestión do Plan Xacobeo
Diese von Francisco Asorey zwischen 1926 und 1930 geschaffene Skulptur erinnert an die Pilgerfahrt des Heiligen Franz von Assisi zum Grab des Apostels, die der Überlieferung nach im Jahr 1214 stattfand.
St. James and the Magician Hermogenes (1565) von Pieter Bruegel the Elder|Pieter van der Heyden|Hieronymus CockThe Metropolitan Museum of Art
Das jakobinische Pilgerwesen setzt sich trotz der schwierigen Situation im Europa des 14. Jahrhunderts mit weit verbreiteten Hungersnöten, den brutalen Auswirkungen des Schwarzen Todes und dem "Hundertjährigen Krieg" (1337-1453) fort.
Saint Elizabeth of Portugal (18th Century) von UnknownOriginalquelle: Museum of Pilgrimage and Santiago
In dieser turbulenten Epoche kamen illustre Pilgerinnen nach Santiago, die in die Geschichte des Camino eingehen sollten, wie z. B. die Heilige Königin von Portugal und die Heilige Brigitta von Schweden.
Margery Kempe's book (c. 1440) von Margery KempeOriginalquelle: The British Library
Zum Ende des Mittelalters, im 15. Jahrhundert, kam es zu einem Boom der Ritterwallfahrt. Der Camino wurde mit einem gewissen Sinn für Abenteuer angegangen. Einige Reisende haben uns interessante Berichte über ihre Pilgerreise hinterlassen, wie z.B. Margery Kempe, Nompar II. oder Leo von Rozmithal, um nur einige zu nennen.
Tower of Hercules (2nd Century)Regional Government of Galicia
Es ist auch die Zeit, in der die Pilgerfahrten zur See an Kraft gewinnen, mit starkem Impuls von Frankreich und England aus, wobei ihre Dynamik durch die Jubiläen von Santiago de Compostela noch verstärkt wird. Der römische Leuchtturm des Herkulesturms (A Coruña) war die Referenz für viele Anhänger, die sich nach Santiago einschifften.
Jakobinische Gastfreundschaft
Seit dem Mittelalter ist die Betreuung der Pilger einer der grundlegenden Aspekte des Weges. Heutzutage ist die traditionelle Gastfreundschaft neben dem Touristenboom weiterhin eines der großen immateriellen Erbgüter der Pilgerroute.
Portada del Colegio de San Xerome, en Santiago de Compostela (1490)Originalquelle: Axencia Turismo de Galicia
In Compostela gab es während des Mittelalters kleine Wohlfahrtseinrichtungen. Die wichtigste war das Krankenhaus der Kirche von Santiago, das im 17. Jahrhundert abgerissen wurde. Seine Fassade wurde im Schule San Xerome wiederverwendet, an einer der Flanken des Obradoiro-Platzes.
Hostal do Reis Católicos, en Santiago de Compostela (1501)Originalquelle: Axencia Turismo de Galicia
Ende des 15. Jahrhunderts gründeten die Katholischen Könige eines der spektakulärsten Gebäude der Stadt: das Große Königliche Krankenhaus von Santiago, das im 16. Jahrhundert erbaut und im 18. Jahrhundert erweitert wurde, um kranke Arme und Pilger zu versorgen.
Die jakobinische Pilgerreise in der Neuzeit und der Aufklärung
Die protestantische Reformation und die Religionskriege verursachten ein Auf und Ab in der Popularität des Camino, bis er durch die Gegenreformation Aufschwung erhielt.
Reformation centenary broadsheet (1617/1617)British Museum
Mit dem Siegeszug der protestantischen Reformation endete der jakobinische Kult in Teilen Europas im 16. Jahrhundert. Als Reaktion darauf gab die katholische Gegenreformation der Volksreligiosität Auftrieb und reaktivierte das Pilgerwesen.
Cathedral of Santiago of Compostela (1075)Regional Government of Galicia
Diese Bewegung war ausschlaggebend für eine spektakuläre kulturelle und künstlerische Umwandlung Compostelas und seiner Kathedrale im Dienste des jakobinischen Kultes.
Capilla Mayor barroca y baldaquinoThe Catedral de Santiago Foundation
Der barocke Hochaltar der Kathedrale, der zwischen der Mitte des 17. und dem frühen 18. Jahrhundert restauriert wurde, ist das beste Beispiel für diese Erneuerung, die einen feierlichen Raum für die Gläubigen schuf, um ihren Glauben an den Apostel zu bekunden.
Capilla de la ComuniónThe Catedral de Santiago Foundation
Die Pilgerfahrt nach Santiago setzte sich während der Aufklärung fort. In der Kathedrale von Santiago de Compostela wurde damals die Kommunionkapelle gebaut, ein modernerer und durchsichtigerer Raum, in dem die Pilger die Kommunion und die Compostela, die ihre Pilgerreise bescheinigte, empfingen.
