Designer Demna entwirft Teddy-Taschen mit Bondage-Geschirr – und lässt sie dann auch noch mit Kindern fotografieren. Der Kering-Konzern entschuldigt sich, schiebt die Schuld aber auf die Produktionsfirma. Um die Verantwortung für diese Geschmacklosigkeiten reisst sich niemand.
Dass ein nackter Mann für eine Parfumwerbung posierte, grenzte damals an Erregung öffentlichen Ärgernisses. Dass dieser Mann auch noch der leibhaftige französische Designer selbst war – Mon Dieu! Heute gilt die Aufnahme des Fotografen Jeanloup Sieff als grosse Kunst und kostet 22 000 Euro.
In Werbefilmen liess man ein asiatisches Model – vergeblich – versuchen, Spaghetti und Pizza mit Stäbchen zu essen. Fand die chinesische Klientel gar nicht lustig. Stefano Gabbana legte mit rassistischen Äusserungen auf Instagram nach. Erklärung: Der Account sei gehacked worden.
Erst präsentiert er die Gap-Kollektion in Mülltüten, dann zeigt er bei der Show seines Labels YZY ein T-Shirt mit dem Slogan «White Lives Matter». Statt einer Entschuldigung hetzt er auf Instagram gegen die halbe Welt. Aus «Oh Ye» ist für viele «Oh je» geworden.
Gucci schickte weisse Uniformen über den Laufsteg, die an Zwangsjacken erinnerten. Aus Protest schrieb sich ein Model «Mental Health Is Not Fashion» auf die Handflächen. Das Bild ging um die Welt. Die Show endete für die Marke im Fiasko.
1992 wurde Vivienne Westwood von der Queen in den «Order of the British Empire» aufgenommen. Wie sich bei einem Windstoss herausstellte, hatte sie zur Feier des Tages auf die Unterhose verzichtet. Die Monarchin immerhin zeigte sich wenig beeindruckt – 14 Jahre später machte sie die Designerin zur Dame.
Ein Video zeigte, wie John Galliano in einem Pariser Restaurant Gäste anpöbelte: «Ich liebe Hitler. Leute wie ihr müssten tot sein.» Dior entliess ihn, die halbe Modebranche distanzierte sich. Der Brite hatte auch ein Alkoholproblem. Seit 2014 entwirft er für Maison Margiela.
«Was zwischen mich und meine Calvins kommt? Nichts.» Der Spot mit der erst 15-jährigen Brooke Shields blieb mit so einem schlüpfrigen Satz natürlich keine 24 Stunden on air, dafür landete der Skandal auf der Titelseite der «New York Times». Die Folge: 400 000 verkaufte Jeans. Pro Woche.