Dieses Bild der Gucci-Show im Jahr 2019 ging um die Welt. (Bild: Getty Images)

Dieses Bild der Gucci-Show im Jahr 2019 ging um die Welt. (Bild: Getty Images)

Skandal!

Ein Rückblick auf die folgenschwersten Provokationen der Modegeschichte

Silke Wichert Mode
Das Modejahr 2022 geht mit einem Aufreger zu Ende: Werbung für Balenciaga, die Kinder neben Teddybären in SM-Geschirr zeigt. Das ist nicht das erste Mal, dass die Fashionwelt für Drama sorgt.

1. Balenciaga: Bondage-Bären | 2022

Designer Demna entwirft Teddy-Taschen mit Bondage-Geschirr – und lässt sie dann auch noch mit Kindern fotografieren. Der Kering-Konzern entschuldigt sich, schiebt die Schuld aber auf die Produktionsfirma. Um die Verantwortung für diese Geschmacklosigkeiten reisst sich niemand.

Wer war denn nun für diese Teddy-Tasche mit Bondage-Geschirr verantwortlich? (Bild: Courtesy of Balenciaga)

Wer war denn nun für diese Teddy-Tasche mit Bondage-Geschirr verantwortlich? (Bild: Courtesy of Balenciaga)

2. Yves Saint Laurent: Zu pur für «Pour Homme» | 1971

Dass ein nackter Mann für eine Parfumwerbung posierte, grenzte damals an Erregung öffentlichen Ärgernisses. Dass dieser Mann auch noch der leibhaftige französische Designer selbst war – Mon Dieu! Heute gilt die Aufnahme des Fotografen Jeanloup Sieff als grosse Kunst und kostet 22 000 Euro.

Yves Saint Laurent posiert für Parfumwerbung. (Bild: (c) Estate of Jeanloup Sieff)

Yves Saint Laurent posiert für Parfumwerbung. (Bild: (c) Estate of Jeanloup Sieff)

3. Dolce & Gabbana: Stäbchengate | 2018

In Werbefilmen liess man ein asiatisches Model – vergeblich – versuchen, Spaghetti und Pizza mit Stäbchen zu essen. Fand die chinesische Klientel gar nicht lustig. Stefano Gabbana legte mit rassistischen Äusserungen auf Instagram nach. Erklärung: Der Account sei gehacked worden.

Domenico Dolce und Stefano Gabbana. (Bild: Getty Images)

Domenico Dolce und Stefano Gabbana. (Bild: Getty Images)

4. Kanye West White Lives Matter | 2022

Erst präsentiert er die Gap-Kollektion in Mülltüten, dann zeigt er bei der Show seines Labels YZY ein T-Shirt mit dem Slogan «White Lives Matter». Statt einer Entschuldigung hetzt er auf Instagram gegen die halbe Welt. Aus «Oh Ye» ist für viele «Oh je» geworden.

5. Gucci: Zwangsjackenfiasko | 2019

Gucci schickte weisse Uniformen über den Laufsteg, die an Zwangsjacken erinnerten. Aus Protest schrieb sich ein Model «Mental Health Is Not Fashion» auf die Handflächen. Das Bild ging um die Welt. Die Show endete für die Marke im Fiasko.

6. Vivienne Westwood: Ohne Höschen zur Queen | 1992

1992 wurde Vivienne Westwood von der Queen in den «Order of the British Empire» aufgenommen. Wie sich bei einem Windstoss herausstellte, hatte sie zur Feier des Tages auf die Unterhose verzichtet. Die Monarchin immerhin zeigte sich wenig beeindruckt – 14 Jahre später machte sie die Designerin zur Dame.

Vivienne Westwood verzichtete beim Besuch bei der Queen aufs Höschen. (Bild: Alamy Stock Photo)

Vivienne Westwood verzichtete beim Besuch bei der Queen aufs Höschen. (Bild: Alamy Stock Photo)

7. John Galliano «I love Hitler» | 2011

Ein Video zeigte, wie John Galliano in einem Pariser Restaurant Gäste anpöbelte: «Ich liebe Hitler. Leute wie ihr müssten tot sein.» Dior entliess ihn, die halbe Modebranche distanzierte sich. Der Brite hatte auch ein Alkoholproblem. Seit 2014 entwirft er für Maison Margiela.

John Galliano im Jahr 2011. (Bild: AP)

John Galliano im Jahr 2011. (Bild: AP)

8. Calvin Klein: DIE Jeanswerbung mit Brooke Shields | 1980

«Was zwischen mich und meine Calvins kommt? Nichts.» Der Spot mit der erst 15-jährigen Brooke Shields blieb mit so einem schlüpfrigen Satz natürlich keine 24 Stunden on air, dafür landete der Skandal auf der Titelseite der «New York Times». Die Folge: 400 000 verkaufte Jeans. Pro Woche.

Calvin-Klein-Werbung mit der damals 15-jährigen Brooke Shields. (Bild: Alamy Stock Photo)

Calvin-Klein-Werbung mit der damals 15-jährigen Brooke Shields. (Bild: Alamy Stock Photo)