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Wallfahrtstag zum Geschändeten Heiland in der Basilika Waldsassen

Erst durch Christus wird Kreuz zum von Heil und Hoffnung

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Waldsassen, 18. September 2023

Der Christus ohne Arme stand am Sonntag in der katholischen Pfarrei in Waldsassen im Mittelpunkt. Beim Festgottesdienst wurden auch besondere Fürbitten vor das Gnadenbild getragen.

Bereits zum 17. Mal feierte die Pfarrgemeinde Waldsassen den Wallfahrtstag zum Geschändeten Heiland. Als Hauptzelebrant und Festprediger konnte Stadtpfarrer Dr. Thomas Vogl den Propst des Augustiner-Chorherrenstifts Neustift bei Brixen begrüßen, Prälat Eduard Fischnaller. Ebenso feierte P. Emmeram Brolich OCist, der früher als Diözesanpriester unter anderem in Marktredwitz und Weiden tätig war, den Festgottesdienst mit. Mit dabei waren der Konvent der Zisterzienserinnen-Abtei und viele Gläubige.

Den Auftakt zum feierlichen Gottesdienst bildeten drei kleine Sternwallfahrten, die von Kolping, KAB und KDFB/Vita angeführt wurden. Festliche Kirchenmusik wurde unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Andreas Sagstetter von Chor, Solisten und Orchester der Basilika mit der Messe in B von Franz Schubert und dem Ave verum von Wolfgang Amadeus Mozart mit Bravour zum Klingen gebracht.

Propst Eduard verwies der Mitteilung zufolge in seiner Predigt darauf, dass zweimal im Kirchenjahr die Gläubigen besonders auf das Heilige Kreuz verwiesen werden: Am Karfreitag in der feierlichen Kreuzverehrung mit dem Ruf „Seht das Holz des Kreuzes, an dem der Herr gehangen. Kommt wir beten ihn an!“ und am Fest Kreuzerhöhung. Es erinnert an die Auffindung und das Zeigen des Kreuzes in Jerusalem.

Das Kreuz zu ehren, sei keine Selbstverständlichkeit. Denn als Marterwerkzeug bleibe es anstößig und es sei für viele Menschen befremdlich, so der Prediger laut Mitteilung. "Erst durch Christus, durch sein Kreuztragen und seinen Tod am Kreuz, wird es zu einem Zeichen, in dem Heil, Leben und Hoffnung ist."

Am Kreuz wird laut Angaben besonders deutlich, was man von Christus in einem kleinen Wort sagen kann, "... dass sein ganzes Leben, seine Botschaft und sein Wirken ein ,Für‘ andere war." Zu einer solchen Haltung rufe besonders der Geschändete Heiland, der Christus ohne Arme und Hände die Christen jeder Zeit auf. "Wo wir ihm unsere Arme und Hände im Dienst für Kirche und Welt geben, dort kann das Kreuz neu verstanden und dann auch mit ganzem Herzen verehrt werden."

Im Fürbittgebet vor dem Gnadenbild wurden die großen Anliegen der Kirche vertrauensvoll zu Christus getragen – für den Frieden in der Welt, für die Opfer der Naturkatastrophen der letzten Wochen, für das Nachbarland Tschechien, für ganz Europa und Deutschland

Hintergrund: Geschändeter Heiland

  • Der Christus ohne Arme und Hände wird in der Basilika besonders verehrt.
  • Der Korpus war im Februar 1951 von einem Waldsassener Polizisten von der Grenze zum damaligen Pfarrer gebracht worden.
  • Zuvor hatten Männer das Kreuz mit dem Korpus aus der früheren Wallfahrtskirche Wies geschleppt und in ein Feuer geworfen. Derselbe Mann, der das Kreuz zuvor aus der Kirche geholt hatte, legte der Christusfigur eine Schlinge um den Hals und hängte sie am Schlagbaum auf.

Text: Pfarrer Dr. Thomas Vogl, Fotos: Markus Scharnagl / jas



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