Regensburg, den 13. Dezember 2023
Jumpakids der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e. V. (KJF) wurde 2023 mit dem Innovationspreis der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG) ausgezeichnet. Dies nahm die KJF zum Anlass für ein Netzwerktreffen, bei dem die Leistungen des Teams von Jumpakids gewürdigt und das Modellprojekt näher vorgestellt wurde.
Die Katholische Jugendfürsorge Regensburg, die Sanddorf-Stiftung und die AOK Bayern haben das Projekt 2019 auf den Weg gebracht, Stadt und Landkreis unterstützen flankierend. Die Sanddorf-Stiftung fördert zudem maßgeblich. „Über den Modellzeitraum hinweg setzen wir uns dafür ein, eine Regelfinanzierung für Jumpakids zu erreichen, damit wir das dringend benötigte Angebot für betroffene Kinder und deren Eltern in unserer Region weiterhin aufrechterhalten können. Herzlichen Dank an alle, die hier einen so wertvollen Einsatz leisten“, so KJF-Direktor Michael Eibl.
Individuelle Unterstützung für Kinder und ihre Familien
Die Adipositasberatung Jumpakids hat zum Ziel, Kinder, Jugendliche und deren Eltern in Stadt und Landkreis Regensburg für einen gesundheitsförderlichen Lebensstil zu sensibilisieren. Dorothea Brenninger, Projektkoordinatorin von Jumpakids erklärt: „Unser Ziel ist, die Familien für mehr Bewegung und eine gesunde Ernährung zu motivieren und ihre Kompetenzen zu fördern.“ Dazu gehören 4 Bausteine:
- Verbraucherkompetenz in Bezug auf gesunde Lebensmittel
- sozial-emotionales Training
- Stressbewältigung
- Suchtprävention
Sie sind wichtige Säulen einer nachhaltigen und umfassenden Gesundheitskompetenz. Normalerweise werden Kinder, die von Adipositas betroffen sind, auf eine Kur geschickt und kehren dann wieder in eine Welt zurück, die gleichgeblieben ist. „Das hilft auf Dauer nicht wirklich. Soll sich etwas verändern, ist eine längere, professionelle Begleitung notwendig, die sich an dem jungen Menschen und seinen Lebensumständen ausrichtet,“ so Dorothea Brenninger. Bei Jumpakids erhalten und erlernen Kinder und Familien Veränderungs-Werkzeuge und Strategien. Sie aktivieren – begleitet von einem hoch professionellen Team – Fähigkeiten, wie sie gemeinsam aus dem Teufelskreis von Übergewicht und Frustration aussteigen können.
Einzigartiges, kostenfreies Angebot für alle
Das Modellprojekt Jumpakids schließt eine bisherige Lücke in der Versorgung von adipösen Kindern und Jugendlichen in einer oft langfristigen Behandlungskette. Das niederschwellige Angebot einer Beratungsstelle wie Jumpakids wird im kommunalen Raum von einer großen Anzahl von Betroffenen aufgesucht, die sich dort verstanden fühlen und dadurch zu familiären Veränderungen bereit sind. Gemeinsames Kochen, gemeinsame Bewegung, neue Freundschaften – das tut gut und motiviert. Etwa 400 Familien haben Dorothea Brenninger und ihr Team bereits erreicht.
Dr. med. Georg Leipold, Kinderarzt und Kinderkardiologe, gab aus seinen Erfahrungen aus der Praxis heraus den Anstoß zu diesem Projekt und ist von Anfang an ein wichtiger Kooperationspartner von Jumpakids und schätzt das Beratungsangebot: „Es ist gut und wichtig, dass auch Ärzte betroffene Kinder und Jugendliche an Jumpakids weiterleiten. Nur gemeinsam und vernetzt mit allen beteiligten Professionen können wir bei den Kindern, auch zum Wohle der gesamten Familien und ihrer Situation etwas ändern. Übergewicht und Adipositas, starkes Übergewicht, sind in Deutschland ein ernst zu nehmendes Problem.“ Auch Schulen, Kindertagesstätten, Beratungsstellen für Kinder, Jugendliche und Eltern können sich an Jumpakids wenden und für sich ein passgenaues Präventionsprogramm gestalten.
Text: Christine Allgeyer / Olga Arnstein
(SSC)
