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Hat sich gelohnt: Mining-Konzern aus Abu Dhabi holt in Aktienausgabe 371 Millionen Dollar ein

Skyline von Abu Dhabi. Bild von Damian Zech via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

In Abu Dhabi ging erstmals ein Krypto-Unternehmen an die Börse. Die Phoenix-Gruppe fokussiert sich vor allem aufs Mining – und hat bereits einen Vertrag mit dem Staatsfonds von Abu Dhabi abgeschlossen. Für Miner scheinen die Vereinigten Emirate ein lukrativer Standort zu sein.

An der Aktienbörse von Abu Dhabi fand vor kurzem die erste Krypto-IPO der Vereinten Arabischen Emirate statt.

Dass Krypto-Unternehmen Aktien ausgeben, ist an sich nichts ungewöhnliches. In den USA finanzieren viele Miner ihren Betrieb durch Aktien, und die Börse Coinbase wurde nach dem Börsengang zum vermutlich größten öffentlich gehandelten Krypto-Unternehmen. Auch in Deutschland erlaubt etwa die Bitcoin Group es Investoren, sich über Aktien am Erfolg von Bitcoin.de zu beteiligen.

Mit der Phoenix Group gibt es nun das erste öffentlich gehandelte Kryptounternehmen in den Emiraten. Bei der Aktienausgabe im November hat Phoenix für 15 Prozent der Unternehmensanteile 371 Millionen eingespielt.

Phoenix ist eine Firmengruppe, die aus 29 einzelnen Unternehmen besteht. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Mining. Die Gruppe betreibt Mining-Farmen den USA, Kanada, Europa und dem mittleren Osten mit insgesamt 725 Megawatt, an denen Investoren auch per Cloud-Mining teilnehmen können. Daneben verkauft sie in Dubai in einem Laden an der berühmten Sheikh Zayed Road Miner und Hardware-Wallets. Schließlich hat sie vor kurzem M2 gestartet, eine Handelsplattform für mehr als 30 Kryptowährungen, auf der man auch Bitcoin und Ether gut verzinsen kann.

Phoenix versucht also, ein sehr weites Spektrum des Ökosystems abzudecken. Der Schwerpunkt liegt aber nach wie vor im Mining. So hat das Unternehmen die Aktienerlöse bereits genutzt, um weitere Geräte anzuschaffen. Es hat beim Minng-Hersteller Whatsminer Ascis im Wert von 136 Millionen Dollar bestellt und weitere Miner im Wert von 246 Millionen Dollar reserviert.

Generell scheinen die Arabischen Emirate sich derzeit als neuen Standort fürs Mining zu etablieren. Anziehend ist das Land wegen einer wirtschaftsfreundlichen Politik sowie stark subventionierten Strompreisen. Je nach Branche kostet Strom zwischen einem und zehn Cent. Gerade die günstigen Preise für private Verbraucher haben Mining Berichten zufolge weithin beliebt gemacht.

Sogar der Staatsfonds von Abu Dubai interessiert sich. Der Zweig für digitale Investments, Zero Two, hat schon 2021 zusammen mit Phoenix beschlossen, eine 200 Megawatt-Farm aufzubauen. In diesem Jahr hat Zero Two zudem eine Partnerschaft mit dem amerikanischen Miner Marathon gestartet, um zusammen eine 250MW-Farm hochzuziehen. Der Fonds ist dabei insoweit im Vorteil, als dass er als staatliches Organ günstigere Stromtarife genießt als privatwirtschaftliche Miner.

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben gewaltige Erdöl- und Gasvorkommen. Während sie das Erdöl vor allem exportieren, erzeugen sie mit Erdgas den größten Teil des Stromes. Mit einem Kernkraftwerk und dem Ausbau von Photovoltaik versucht das Land jedoch, seinen Anteil erneuerbarer Energien zu stärken. Dank der vielen Sonne und freien Fläche ist das Photovoltaik-Potenzial quasi unbegrenzt. Diese ambitionierten Pläne werden, zumindest temporär, vermutlich einen Überschuss an Strom erzeugen, für den die Miner dankbare Abnehmer sein können.


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