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Pläne der SPD Waghäusel

Aus der Kirrlacher Notfallpraxis: „Wir wollen das nicht so einfach hinnehmen“

Der Widerstand gegen das Ende dieser wichtigen Patientenversorgung wächst. Die SPD Waghäusel will nun die Reihen schließen.

Auf einem Wegweiser an einer Straße vor einem Krankenhaus steht ein Hinweisschild auf eine Notfallpraxis.
Auf einem Wegweiser an einer Straße vor einem Krankenhaus steht ein Hinweisschild auf eine Notfallpraxis. Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Das Aus der Notfallpraxis von Kirrlach – in Waghäusel will man das nicht einfach so hinnehmen. Die SPD und ihre Fraktion im Gemeinderat initiieren jetzt eine Resolution gegen die Entscheidung.

Ulrike Lechnauer-Müller, Waghäuseler Stadträtin und SPD-Vorsitzende.
Ulrike Lechnauer-Müller, Waghäuseler Stadträtin und SPD-Vorsitzende. Foto: Quirin Müller

Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) hatte die Praxis zunächst vorübergehend und nun endgültig geschlossen. Sie war außerhalb der üblichen Sprechzeiten der Ärzte ein Anlaufpunkt für Patienten in Not. Ulrike Lechnauer-Müller ist SPD-Vorsitzende und Stadträtin in Waghäusel.

SPD sieht Spielräume, Kirrlacher Praxis zu erhalten

Was genau haben Sie vor?
Ulrike Lechnauer-Müller
Wir wollen die Entscheidung, die Notfallpraxis Kirrlach zu schließen, nicht hinnehmen. Für die Patienten sind die weiteren Wege in andere Praxen unzumutbar. Außerdem werden die heute schon überlasteten Bereitschaftsdienste zusätzlich belastet. Wir setzen uns dafür ein, dass sich die Stadtverwaltung in der Sache gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung stark macht. Wir wollen ein geschlossenes Auftreten des gesamten Gemeinderats mit dem OB an der Spitze, um alle möglichen Lösungsmöglichkeiten und Spielräume zu überprüfen. 
Alle, die man fragt, ob das der Waghäuseler OB ist, im Landratsamt oder im Kreistag, sagen: Die Entscheidung liegt allein bei der Kassenärztlichen Vereinigung. Dagegen lässt sich quasi nichts ausrichten. Warum versuchen Sie es doch?
Ulrike Lechnauer-Müller
Mit breitem, öffentlichem Druck lässt sich vieles erreichen. Wir wollen nicht nur kommunalpolitisch Einfluss nehmen, sondern stehen auch in engem Austausch mit dem Landtagsabgeordneten Daniel Born und der SPD-Landtagsfraktion, um die Wiedereröffnung zu erwirken. Die Hintergründe der Schließung sind komplex. Beteiligte, mit denen wir gesprochen haben, bestätigen uns, dass die KV durchaus Spielräume hätte, die Praxis in Kirrlach weiterzubetreiben.
Die Kirrlacher Praxis stand schon einmal vor dem Aus. Wie war das damals?
Ulrike Lechnauer-Müller
Ja. 2013 konnten Schließungspläne der KVBW auch auf Drängen der SPD Waghäusel und des damaligen Oberbürgermeisters abgewendet werden. Der Fall zeigt, wie wirkungsvoll eine solche Initiative sein kann. Wir wollen mit unserer Resolution alle Beteiligten an einen Tisch holen und jede noch so kleine Möglichkeit prüfen. Bisher, so ist unser Eindruck, haben die Waghäuseler noch gar nicht richtig realisiert, welche Verschlechterung die Schließung für sie mit sich bringt.
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