Retro – Mensch ärgere dich nicht mit Spielkarten

Mensch ärgere dich nicht (ab jetzt MÄDN genannt) kennen so ziemlich alle. Habt ihr gewusst, dass ihr mit zusätzlichen Rommékarten das Spiel ohne Würfel spielen könnt? Das macht es deutlich interessanter. Zusätzlich spielt man es prinzipiell in Teams…nochmal interessanter.

Vorbereitung

Wir benötigen ein normales MÄDN Spielbrett, 4 Figuren pro Spieler und 2*55 Karten sprich Rommé Karten.

Im Gegensatz zu MÄDN spielt man hier in Zweierteams. Man spielt immer mit dem Gegenüber zusammen. Sollte ein Spieler alle Figuren ins Ziel gebracht haben, steuern beide die übrigen Figuren.



Grundsätzlich bleibt der Spielablauf gleich. Die Zahlen auf den Karten geben dabei die Zugweite an, die man fahren MUSS. Wenn man eine Karte spielen kann, auch wenn man das vielleicht nicht möchte, muss man die Aktion trotzdem machen. Ähnlich wie Würfelergebnisse.
Figuren sind auf dem eigenen Startfeld sicher und können weder geschlagen noch übersprungen werden. Nicht einmal von anderen eigenen Figuren.

Ein paar Karten erfüllen zuästzlich zum normalen ziehen Sonderfunktionen:

Ass – Damit kann man eine neue Figur aufstellen oder eine Figur 1 oder 11 Felder weit ziehen
König – Damit kann man eine neue Figur aufstellen oder eine Figur 13 Felder weit ziehen
Dame – Eine Figur 12 Felder weit ziehen
Bube – Eine Spielfigur mit einer beliebigen anderen verfügbaren Figur (dh. keine Figur auf dem eigenen Startfeld) die Positionen tauschen lassen. Dafür benötigt man eine Figur auf dem Spielfeld.
8 – 8 Felder ziehen oder den nächsten Spieler einen Zug ausetzen lassen. Dieser muss eine Karte ungenutzt abwerfen. Diesen Effekt darf man aber nicht mit der letzten Handkarte nutzen. (Sonderfunktion nur im Teamspiel)
7 – Man darf die Bewegung auf mehrere Spiefiguren aufteilen. Alle Figuren die man überspringt auch eigene oder jene des Partners, gelten als geschlagen und fliegen zurück.
4 – die Felder werden zurück gezogen
Joker – Kann eine beliebige Karte sein

Ablauf

Das Spiel läuft in Runden ab. In Runde 1 bekommt jeder 6 Handkarten. In Runde 2 5 usw. In Runde 5 hat man 2 Handkarten und in Runde 6 wieder 6. Sollte der Nachziehstapel ausgehen mischt man den Ablagestapel. Der Startspieler wechselt jede Runde im Uhrzeigersinn.

Nachdem die Karten verteilt wurden wählt man aus den Handkarten eine aus die man verdeckt vor den Partner legt. Haben das alle gemacht, wird die verdeckte Karte aufgenommen und man hat wieder eine vollständige Hand. Danach spielt man, beginnend mit dem Startspieler, eine Handkarte aus und fährt mit einer eigenen Figur die entsprechende Anzahl Felder bzw. macht man eine Sonderaktion und legt die Karte danach auf den Ablagestapel.
Kann man zu einem Zeitpunkt mit den Karten auf der Hand keine gültige Aktion machen, weil man z.b. keine Figuren auf dem Feld hat die man bewegen könnte, deckt man alle eigenen Karten auf und muss bis zur nächsten Runde aussetzen.

Varianten

Natürlich gibt es hier wieder einige Varianten. Hier ein paar Ideen.

Außer mit einer 7 darf keine Figur übersprungen werden.

Bei einer 4 hat man die Wahl ob man nach vorne oder hinzen zieht.

Mit einem Buben darf man nur eine eigene mit einer beliebigen Figur tauschen.

Hat man keine gerade Anzahl von Mitspielern oder mag Teamspiele nicht kann man es auch jeder gegen Jeden spielen. Folgende Änderungen gibt es dann:

  • Man beginnt mit einer Figur auf dem Startfeld
  • Zu Beginn der Runde tauscht man nicht mit dem Partner sondern gibt eine Karte nach links weiter
  • Kann man keine Karte spielen, so wirft man eine Karte ab und zieht eine Karte nach. Kann man diese Karte auch nicht spielen, wirft man eine Karte ab. Man ist also nicht komplett raus, wenn man keine Karte spielen kann.

Meine Meinung

Immer wenn etwas ähnliches aufkommt muss ich erwähnen, dass ich MÄDN nicht mag. Zu zufällig, zu langsam und zu wenig Entscheidungen.

Durch diese ganz einfache Änderung, Karten statt Würfel und Teamspiel statt Einzel, wird das Spiel um so vieles besser…in allen Bereichen. Ja Zufall gibt es noch immer aber dadurch, dass es Karten sind weiß man … das irgendwann alle Werte kommen werden. Wenn man etwas aufgepasst hat, sogar ob es wahrscheinlich ist darauf zu setzen oder nicht. Zusätzlich hat man seinen Partner der hier ausgleicht und einem z.b. eine Karte zum Aufstellen einer Figur zuschanzen kann aber welche Karte gibt man weiter…

Versteht mich nicht falsch. Es ist immer noch ein sehr leicht zu spielendes Spiel, dass sich phasenweise fast automatisch runterspielen lässt aber durch diese einfache Änderung würde ich das Spiel regelmäßig spielen.

Zu den Sonderfunktionen im Allgemeinen. Ich hab hier was aus den verschiedenen Spielen zusammengestöpselt. Ich mag z.b. die Verwendung der 8. In so ziemlich jedem anderen Spiel ist „einen Zug ausetzen“ ein Unding aber irgendwie macht das hier, zumindest in der Teamvariante, Sinn und man kann dem Partner so etwas Zeit verschaffen. Bei Jeder Gegen Jeden würde ich diese Sonderfunktion hingegen nicht verwenden. Da macht sie für mich keinen Sinn. Ich lasse auch mit dem Buben 2 beliebige Figuren tauschen, sofern man eine auf dem Spielplan hat, weil es auch verwendet werden kann um den Partner zu unterstützen. Hier würde ich bei Jeder Gegen Jeden auch die Variante verwenden in der eine eigene Figur getauscht werden muss. Das man bei einer 4 zurückziehen muss ist schön. Das kann gut sein, das kann aber auch in die Hose gehen.

Ich spiele zwar lieber meine Dog Deluxe Version, auch Black Dog oder Dog Royal gefallen mir schon um einiges besser und TAC Bretter sind sehr schön aber wenn man bereits ein MÄDN Spielbrett und die Karten hat, kann man es ja ausprobieren. Da sollte man sich nicht von der Tristesse mancher Spielbretter abschrecken lassen. Damit es leichter fällt hier noch eine kleine Spielhilfe

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