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a [à] (unbest. Artikel ein, eine, ein (a Mo = ein Mann; a Frau = eine
m/f/n) Frau; a Kind = ein Kind)
a [à] (pers. Fürwort
er (sagt a = sagt er; hod a gsagt = hat er gesagt)
3. Pers. m)
1auch (des moan i aa = das meine ich auch)
aa [à:] 2Kleinkindlicher Ausdruck für: Ich muß aufs Klo
(Mamma, 'aa' macha!)
aba
abher, herab, herunter (...geh vo da Loater aba!)
awa [åwà] (oba)
abbeerln
Beeren, z.B. Holunderbeeren, Johannisbeeren
[å:beàln/åbbeàln/
abzupfen
å:biàln/åbbiàln
1etwas aufdringlich abverlangen, abbitten; 2eine
abbetteln
Bestrafung herausfordern (...wennst so weiter
[å:bädln/åbbädln]
machst, bettelst ma a gscheide Watschn ab!)
abbeuteln sich vor Kälte, Nässe oder Ekel abschütteln
[å:baidln/åbbaidln] (...wia's 'n gsehgn hat, hat sie sich abbeutelt.)
abbiaschdln abbürsten (...hast deine dreckertn Schuah scho
[å:biàschdln/åbbiàschdln] abbürschtelt?)
abblatteln abblättern (...d'Fenster miass ma streicha, weil
[å:blà:dln/åbblà:dln] d'Farb scho abblattelt.)
abbräunen anbraten, rösten (...hab i mir a Scheibn Leberkäs
[å:bräinà/åbbräinà] abbräunt.)
1abgebrannt, ohne Geld (...i bin abbrennt, kannst
abbrennt
du mir a Geld leihn?) 2niedergebrannt (...da
[å:brend/åbbrend]
Huabahof is abbrennt!)
abbrocken
abpflücken, pflücken, ernten
[å:broggà/åbbroggà]
abbusseln
[mit Küssen bedecken
[å:bussln/åbbussln]

1
1abdanken, abtreten 2sich bedanken (das
Abdanken war früher ein wichtiger
Programmpunkt bei Hochzeiten; das Brautpaar
abdanken
bedankte sich bei den Gästen und wurde bei
[å:dangà/åbdangà]
dieser Gelegenheit beschenkt. Meist wurden die
Verwandten und Freunde vom Hochzeitslader
auch noch mit Gstanzln derbleckt.)
abdraht
gewieft, durchtrieben (...so a abdrahter Hund!)
abgedreht (Adj.) [å:drà:d]
abdriggn
abdriggln
abtrocknen
[å:driggen/å:driggln/
åbdriggen/åbdriggln]
abdrucken
abknöpfen, abnehmen (...des Auto hab i eahm
abdrücken
billig abdruckt!)
[å:druggà/åbdruggà]
abessen (sich an etwas...) von etwas so viel essen, dass man es schier nicht
[åbessn] mehr sehen bzw. riechen kann
abfarbig
abfärbig (Adj.) ausgebleicht, verschossen
[å:fàwig/åbfàwig]
abfechsen
einen Pflanzentrieb abnehmen und neu einsetzen
[å:fäxn/åbfäxn]
abfieseln 1abnagen (a Brathendl abfieseln...) 2besiegen (im
[å:fi:sln/åbfi:sln] Sport: die ham d'Bayern gscheit abgfieslt...)
abfotzen ordentlich ohrfeigen (...der Saubua ghörad amoi
[å:fozzn/åbfozzn] gscheid abgfotzt!)
Interesse oder Lust an etwas verlieren , etwas
abfressen
gänzlich satt haben (am Fernsehschaugn hab i mi
[å:fressn/åbfressn]
absolut abgfressen...)
abfretten
sich erfolglos mit etwas abmühen
[å:freddn/åbfreddn]
sich beschäftigen mit etwas, sich befassen mit
abgeben, sich
etwas/jdm. (...mit so am Gschwerl gib i mi gar
[å:gem/åbgem]
ned erst ab!)

2
abgedreht (Adj.)
durchtrieben, gewieft, gewitzt
[å:drà:d] (odraht)
fehlen, mangeln (...den wenn i bloß siehg, geht
abgehen mar a Fuchzger ab!)
[å:ge:/åbge:] das fehlte mir gerade noch = des gangad ma
grad no ab
abgeschmach (Adj.)
griesgrämig, knurrig, unfreundlich
[å:gschmå:ch]
1abweiden (...d'Schaf ham die ganze Wiesn
abgrast.) 2absuchen (...s'ganze Viertel hab i
abgrasen
abgrast bis i di gfundn hab.) 3abklappern (...die
[å:grå:sn/åbgrå:sn]
ganze Verwandtschaft hab i abgrast, koana leicht
mar a Geld!)
abhackeln, sich
sich zanken, wegen jeder Kleinigkeit streiten
[å:hàgln/åbhàgln]
abi
abhin, hinunter
awi [å:we] (obi)
abidaucha
jemanden erniedrigen, demütigen
[å:wedauchà]
abidoa, sich
sich abmühen, abrackern
[å:wedoà] (awidoa)
abkrageln den Hals/Kragen umdrehen (den Dreckhammel
[å:grà:gln/åbgrà:gln] sollt ma abkrageln...)
ableeren
abladen, entladen (Anhänger ableeren...)
[å:làrn/åblàrn]
abluchsen ablisten (Den schönen Teppich hab i ihr
[å:luxn/åbluxn] abgluchst...)
abluren
auflauern, heimlich beobachten
[å:luàn/åbluàn]
Abort, der
Klo, Klosett, Toilette, WC
[Abordd]
1Toiletten- bzw. WC-Deckel, Klodeckel
Abortdeckel, der
2Bezeichnung für sehr große Männerhände (...dua
[Aborddegl]
deine Abortdeckel weg!)
abpassen 1auf den richtigen Zeitpunkt warten 2jmdm.

3
[å:bàssn/åbbàssn] auflauern
abpecken eine Oberfläche grob bearbeiten, abtragen,
[å:bäggà/åbbäggà] abschlagen (die Mauer miass ma abpecka...)
abpudeln, sich abschütteln, sich (dem is oiss wurscht, der pudelt
[å:budln/åbbudln] sich bloß ab...)
abputzen (sich die Hände
einen Vorteil aus etwas ziehen, sich an etwas
an/bei etw. a.)
bereichern
[å:buzzn/åbbuzzn]
abrahmen "absahnen", Gewinn machen (...bei dem Gschäft
[å:rà:mà/åbrà:mà] ham ma sauber abgrahmt.)
abräumen
Gewinn einstreichen, absahnen
[å:ràmmà/åbràmmà]
Abrui, der [Abrui] April
Abruiaff, der [Abruiaff] ein/e in den April Geschickte(r)
Abruiochs, der [Abruiox] ein/e in den April Geschickte(r)
1sich an etwas satt sehen, etwas nicht mehr
sehen können (...an "Dahoam is dahoam" hab i
abschauen [åbschaung]
mi abgschaut.) 2spicken, abschreiben (in der
Schule)
abschieben [åbschiàm] abhauen, verschwinden
abschlecken
ablecken
[å:schläggà/åbschläggà]
abschmatzen jmdm. durch penetrantes Reden etwas
[å:schmà:zn/åbschmà:zn] abgewinnen, "abschwatzen"
baff sein, staunen
abschnallen
i schnall ab [ischnåiåbb] = ich glaub's ja nicht; da
[å:schnåin/åbschnåin]
bleibt mir doch die Spucke weg
sich an etwas satt sehen, etwas nicht mehr sehen
absehen
können (...an "Dahoam is dahoam" hab i mi
[å:säng/åbsäng]
abgsehgn.)
sich drücken, aus dem Staub machen (Abseilerjob
abseilen [åbsailn = eine "Arbeit", bei der man nicht viel oder gar
nicht arbeiten muss.)
Abseitel, das [Abbsaidl] ein(e) Winkel/Ecke, wo alles mögliche

4
abgestellt/gelagert wird
abspülen
[å:schbiàn/åbschbiàn abwaschen, Geschirr spülen
å:schbuin/åbschbuin]
Abspülhadern, der
Geschirrspültuch
[Åbschbuihå:dàn]
abstauben 1unbemerkt mitnehmen 2im Fussball einen
[å:schdaum/åbschdaum] Treffer erzielen
Abstauber, der [Åbschdauwà] Nutznießer, Schmarotzer
1ein Tier schlachten (an Kirta werd a Gans
abstechen
abgstocha...) 2derb für erstechen (...hat er'n
[å:schdechà/åbschdechà]
hinterrucks abgstocha.)
abstrampfeln 1sich abmühen, abrackern, plagen 2sich
[å:schdrambffen/ abdecken, die Bettdecke wegstrampeln (deck di
åbschdrambffen] zua, du hast di ja ganz abgstrampfelt...)
Abtritt, der [Abdridd] einfache Toilette, Scheißhäusl
sich mühen, sorgen, plagen (Zwoa Säu liegen
nebeneinander im Baatz und unterhalten sich.
Die eine jammert in einer Tour, dass ihr das
abtun, sich
Leben so gar keine Freude machen will, weil die
[å:doà/åbdoà]
Zeiten so schlecht sind. Da sagt die andere: "Dua
di ned ab, es is eh Wurscht, was aus uns werd.)
Noch mehr Bayrische Witze
ab und zu (Adv.) [abbunzzuà] hie und da, gelegentlich
abziehen jdn. im Spiel oder Sport besiegen (d' Hinterberger
[å:ziàng/åbziàng] ham d'Vorderberger 5:0 abzogn...)
abzutzeln
abzuzeln ablecken, abschlecken
[å:zu:zln/åbzu:zln]
ächern [ä:chàn]
Ähren aufsammeln (nach der Ernte)
ähern [ä:àn] (echern)
achetzen [å:chäzn] jammern, seufzen, stöhnen
1die Zahl/Ziffer Acht 2verbogene Fahrradfelge (in
Achter, der [Achddà]
dei'm Radl hast an gscheitn Achter drin...)
achzge [achzge] achtzig

5
1Ausdruck für Abscheu, Ekel 2äck machen =
äck [ägg]
wenn Kleinkinder aufs Töpfchen gehen
ackern [aggàn] pflügen
Adabei, der [Àdàbai] Wichtigtuer; einer, der überall dabei sein muss
Aderl, das [À:dàl] Äderchen
a diam bisweilen, gelegentlich, manchmal (a diam daad i
adiam [àdiàmm] am liabstn oiss hischmeißn...)
Äding [Ä:ding] (Eding) Altötting
Advokat, der [Àbbfokà:d] Rechtsanwalt
1alberner, dummer Kerl 2eitler, gezierter Mensch
Aff, der [Aff] 3(Alkohol)Rausch (...gestern bist wieder mit am
saubern Affn hoamkemma!)
Affenarsch, der
alberne, dumme Person
[Affma:sch/Affmarsch]
aft (Adv.) [àffd] dann, nachher
Agerl [À:gàl] Agathe
bitte?, wirklich?, tatsächlich? (Ausdruck
a geh
ungläubigen Staunens: Unser Bua hat im Rechnen
ach geh [àgä:]
an Oanser kriagt. A geh?)
Ägide [Ägi:de] (Egide) Ägidius
Ahndl, das [À:ndl/À:nl] Großmutter
äiamal [äiàmåi] ab und zu, bisweilen, manchmal
Aiß, das [Oàss] Abszess, Furunkel, Geschwür
1(Adj.) genau, gewissenhaft, penibel 2(Adv.)
akkurat [à:gràdd] ausgerechnet, just, akkurat (aggradd iatz
müassn's daherkemma...)
allerweil (Adv.) [ållàwai]
immer, stets
allweil (Adv.) [åiwai]
alloa/alloanigs (Adj.)
[àlo:à/àlo:ànig/ allein, einsam
àlo:ànix/àlo:ànings]
alt ausschauen
benachteiligt sein, übel dran sein
[åi dauschaung]
altbacken (Adj.) [åibbachà] 1alt (bei Brot, Gebäck - de Platzl san scho

6
oidbacha, de ko ma ja nimma beißn...)
2konservativ, rückständig (den mit seine
oidbachan Ansichtn brauchst gar ned erst
fragn...)
Ameis, der [Amais] Ameise
vielleicht, womöglich (am End hod a uns doch
am End [amendd]
og'logn...)
Amerikaner, der [Amerikànà] süßes, rundes Gebäck mit weißem Zuckerguss
Amixel, das [Àmixl] Amsel
1einst, einmal, früher (des war amoi...) 2später
amoi (Adv.) [àmåi]
einmal, irgendwann (des mach i scho amoi...)
anbandeln [o:bànndln] "anbaggern", flirten
1anpflanzen 2Nachwuchs bekommen (beim Huber
anbauen [o:baun]
ham's scho wieder anbaut...)
anbenzen
jdm. mit einem Anliegen aufdringlich in den
anpenzen [o:bennzn]
Ohren liegen, jdn. bedrängen, belästigen
(obenzn)
anblümeln [obleàmen]
zum Narren halten, verarschen
(obleamen)
andatschen anfassen, angrapschen, angreifen (Muaßt du mit
antatschen [o:daddschn] deine Griffeln oiwei oiss andatschen?)
Anderl [Àndàl] Andreas
1anders 2mulmig, ungut, zweierlei (wenn i an die
anderst (Adv.) [andàschd]
Prüfung denk, werd ma ganz anderst...)
anderthalb [andàdhåib] eineinhalb
Andivi, der [Andive] Endiviensalat
schmutzig machen (...muaßt wegn dem bissl
andreckeln [o:drägln]
Essen nomoi a frisch' Teller andreckeln?)
Andrel [Andräl] Andreas
anfegen [o:feng] (blöd) anmachen, anstänkern
Lust auf etwas (Speise, Süßigkeit) verspüren
angankerln [o:gànggàln]
(...die Sahnetortn daad mi gscheit oganggaln!)
stechen (Insekten) (heut nacht ham mi d' Staunzn
angeln [angln]
gscheit g'angelt...)

7
angestochen (Adj.)
angedudelt, beschwipst (lass'n steh, der is scho
[o:gschdochà]
wieder ogschdocha...)
(ogstocha)
anglangen [o:glangà]
anfassen, berühren
(oglanga)
angst und bang(e), beengend,
angstig (Adj.) [ànxdig] beklemmendes Gefühl (Wenn a Weda kimmt,
werd's ma oiwei ganz angstig)
1sich stoßen (i hab mi an der Tür anghaut...)
anhauen [o:haun] (ohaun) 2jmdn. anbetteln (die hat mi scho wieder um a
Geld anghaut...)
anhin [a:ne] (oni) an, hin, hinzu
ankasen ärgern, aufregen, nerven (die Arbeit kast mi
ankäsen [okà:sn] richtig o...)
bemerken, feststellen (1i hab's ihr scho ankennt,
ankennen [o:kenà] dass was ned stimmt. 2Mir hat's überhaupt ned
gfalln, aber i hab's mir ned ankennen lassen.)
ankenten [o:kennddn]
anzünden
(okentn)
anlangen [o:langà] anfassen, berühren
anrufen, antelefonieren (...was für a Depp läut
anläuten [o:laiddn]
denn da mitten in der Nacht an?)
anziehen (...i hab so gschwitzt, dass i a frisch'
anlegen [o:leng] (olegn)
Gwand olegn hab miassn.)
1anbringen, befestigen (a Türschuidl omacha...)
2anmachen, zubereiten (an Wurstsalat omacha...)
anmachen [o:machà] 3Appetit auf etwas bekommen (der Kuacha macht
(omacha) mi o...) 4anbaggern, sich jmdm. in eindeutiger
Weise nähern (...mach mi ned so saubläd o, du
Hanswurscht!)
Bitzeln, Brennen in Fingern und Zehen bei starker
annägeln [one:gln] (einigeln) Kälte (bei dera Kältn nägln oam d'Finger und
Zächa o...)
Annamirl [Anàmiàl] Annamaria, Annemarie
Annelie [Aneli:] Anneliese, Anna Elisabeth

8
Annelies [Aneli:s]
Annemie [Anemi:] Annamaria, Annemarie
Annerl [Anàl]
Anna
Anni [A:ne]
1mit etwas anfangen, etwas in Angriff nehmen
(Geh weiter, pack ma's an... 2angreifen (Bis i
anpacken [o:baggà]
gschaut hab, hat er mi aa scho anpackt
ghabt...)
anpatzen [o:bazzn] bekleckern, schmutzig machen
anpfeifen [o:bfaiffà] anfahren, zurechtweisen
anpfurren [o:bfuàn]
jmdn. heftig anfahren, anreden (red anständig
anpfurzen [o:bfuàzzn]
mit mir und pfurr mi ned a so o!)
(opfurrn)
anpicken [o:biggà] ankleben
anrennen [o:renà] anrempeln, anstoßen
anrumpeln [o:rumbben] anrempeln, anstoßen
beim Kartenspiel Trümpfe und
ansagen [o:sång]
spielbestimmende Farbe bestimmen
1befehlen, anordnen (...von so am Deppen lass
anschaffen [o:schaffà]
i mir nix anschaffen!) 2beauftragen (einen
(oschaffa)
schönen Gruß anschaffen...)
1ablehnen, abweisen (so a Arbad scheiß i o...)
2tadeln, zurechtweisen (heut hat mi der Chef
anscheißen [o:schaissn] gscheit angschissen...) 3sich anscheißen =
Angst haben (...vor der Prüfung brauchst di
ned oscheißn!)
anseichen [o:soàchà] anpinkeln
anspeiben [o:schbaim] anspeien, anspucken
1jemanden verehren, anschmachten (die
anspinnen [o:schbinà] spinnt ihr'n Lehrer an...) 2jdmn. anmachen,
anstänkern (...spinn mi bloß ned o, du Depp!)
1einen Nagel oder Pflock leicht anspitzen, so
dass er vorerst steckenbleibt; ein Werkstück
antauchen, sich [o:dauchà]
vorsichtig mit dem Werkzeug berühren, um
Fühlung aufzunehmen 2sich betrinken,

9
ansaufen (gestern hast di wieder gscheit
odaucht...)
Anten, die
1Ente 2Frauenzimmer mit watschelndem Gang
Antn, die [Ànndn]
Anterer, der [Ànndàrà] Erpel, Enterich
anterisch
anders, seltsam, unheimlich
antrisch (Adj.) [ànndrisch]
antrenzen, sich [o:drennzn]
sich bekleckern
(odrenzen)
die Wand streifen, an der Wand anstoßen (z.B.
anwandeln [o:wànndln] beim Kegeln)
sich anwandeln = sich anbiedern, aufdrängen
reizen, Appetit machen (der Kuacha daad mi
anweigen [o:waing]
oweign...)
anwidern, auf die Nerven gehen, zum Hals
anzipfen [o:zibbfà] raushängen (mei Arbat zipft me ganz schee o
= mein Job kotzt mich an)
anzünden [ozinnddn]
anbrennen, anzünden, in Brand setzen
(ozünden)
anzunden [ozunnddn]
Partizip Perfekt zu anzünden
(ozunden)
schneefrei (die Hänge sind bereits ganz oder
aper (Adj.) [àbbà] größtenteils schneefrei) Vorschlag von
Gerhard aus Inzell
Apfel (Zwengs dem bissl Obst hod uns da
Apfe, der [Abbfe]
Adam as ewige Glück im Paradies verspuit.)
April, der [Abrui] der vierte Monat des Jahres
Aprilaff, der [Abruiaff] ein/e in den April Geschickte(r)
Aprilochs, der [Abruiox] ein/e in den April Geschickte(r)
Arba, die Murmel, Schusser (Gehst mit, Arba scheim?)
Armel, die Vorschlag und Definition Franz Isemann -
Arwel, die [Àrwà] Vilsbiburg
Arbat, die [A:wàd/Arwàd] Arbeit
arbatn [a:wàn/arwàn] arbeiten

10
1(Adj.) peinlich, unangenehm 2(Adv.) sehr (des
arg [arrg]
is scho arg übertriebn...)
arnen [àrnà] ernten
Arnt, die [Àrndd] Ernte
Arsch, der [Å:sch/Årsch]] Po, Gesäß, Hinterteil
Arschbacka, der
Arschbacken, der Pobacke
[Å:schbaggà/Årschbaggà]
Arschgeigen, die
dumme, ungeschickte Person
[Å:schgaing/Årschgaing]
Arschkriecher, der
Heuchler, Kriecher, Schleimer
[Å:schgriàchà/Årschgriàchà]
Arschloch, das
Dummkopf, verhasste Person, Unmensch
[Å:schloch/Årschloch]
Arschschliefer, der
[Å:schschliàffà/Årschschliàffà Heuchler, Kriecher, Schleimer
]
arschling(s) (Adv.)
rückwärts
[à:schling(s)/àrschling(s)]
Arwel, der [À:we/Àrwe] Ärmel
Arwes, die
Erbse
[À:wàs/Àrwàs]
aufaramal
auf einmal, plötzlich Vorschlag aus Landshut
[à:fàràmåi/aufàràmåi]
1stark beanspruchen, verschleißen (dei neie
aufarbeiten Puppn hast aa scho wieder aufgarbat, du
[aufawàdn/aufarwàn/ Malefitzdeandl...) 2sich zerstören, sich kaputt
aufawàdn/aufawàn] machen (der arbat si no auf mit seiner
Firma...)
aufbacha [aufbachà] aufbacken
aufbetten [aufbeddn] das Bett, die Betten machen
aufdackeln [aufdàggln] sich aufdonnern, herausputzen
aufdackelt [aufdàggld] aufgedonnert, herausgeputzt
auf d'Gant kemma pleite gehen, Konkurs machen

11
[aufgàngkemmà]
am Ende, zum Schluß (auf d'letzt miaß'ma no
auf d'letzt [aufdlezzd]
a Straf' zahln...)
1einschalten, andrehe (dreh an Radio auf...)
2ausgelassen, übermütig sein (heut drah ma
aufdrehen [aufdrà:n]
auf...) 3schimpfen, protestieren (nach der
Verwarnung hab i erst recht aufdraht...)
auffa [auffà] aufher, herauf
auffi [auffe] aufhin, hinauf
auffickeln [auffigln] aufwetzen, durchwetzen, wundreiben
antörnen, berauschen, in gute Stimmung
aufgankerln [aufgànggàln]
bringen
aufgedreht (Adj.) [aufdrà:d] ausgelassen, übermütig
aufgleint (Adj.)
aufgetaut
[à:fgläind/aufgläind]
aufgestellter Mausdreck, der
1kleiner Bub 2kleinwüchsiger Mensch
[aufgschdäidàmausdre:g]
1etwas kaputt machen (Mama, da Beni hod
mei Puppm aufghaxt...) 2Im Sport jdn.
aufhaxen [à:fhàxn/aufhàxn]
besiegen (da Muhammad Ali hod an Joe
Frazier aufghaxt...)
auflockern, harken (iatz muaß i mei Salatbeetl
aufheierln [aufhaiàln]
aufheierln...)
1aufsitzen 2Liebe machen ( = "schnackseln"
aufhocken [aufhoggà]
oder "bempern")
aufklauben [aufglaum] aufheben, auflesen, aufsammeln
aufkommen auffliegen (die Sauerei kommt schon noch
[aufkemmà/aufkummà] auf...)
aufleinen [aufläinà] auftauen
aufluren [aufluàn/auflurn] auflauern, jemanden abpassen
aufmanndeln, sich aufbegehren, sich aufspielen; sich überheblich
[aufmàndln] benehmen
aufmischen [aufmischn] verprügeln (...sei staad, sonst misch i di auf!)
aufmucken [aufmuggà] aufbegehren

12
Licht, elektrisches Gerät einschalten (reib an
aufreiben [aufraim]
Radio auf...)
aufrumpeln [aufrumbben] auf-, hochschrecken, hastig davonlaufen
aufkündigen, beenden (der Sepp hat mir
aufsagen [aufsång]
d'Freundschaft aufgsagt...)
aufschmalzen eine Suppe oder Speise durch Zugabe von
[aufschmåizzn] Butter oder Schmalz verfeinern
aufschmatzen
andrehen, aufschwatzen
[aufschmàzzn]
aufschnaufen
erleichtert aufatmen
[aufschnaufà]
aufschreiben lassen
Schulden anschreiben
[aufschraimlassn]
aufschwanzen
sich aufdonnern, herausputzen
[aufschwànnzn]
1aufspielen (musikalisch: Geh weiter, spui
aufspielen [aufschbuin] amoi an G'scheitn auf) 2sich wichtig machen
(Spui di doch ned gar a so auf!)
aufstieren [aufschdiàn]
aufregen, beunruhigen, erregen
aufstiereln [aufschdiàln]
auftreffen [aufdreffà] sich ergeben, zufällig ereignen
1besorgen, organisieren 2einschalten (Licht,
auftreiben [aufdraim]
Elektrogerät) 3lärmen, poltern, toben
1Stimmungskanone 2Unruhestifter, Krawallmac
Auftreiber, der [Aufdraiwà] her (den mog koaner so recht, des is an arger
Auftreiber...)
von oben bis unten (Ja, wia schaugst denn du
auf und auf [aufundauf]
aus? Du bist ja auf und auf vollers Dreck...)
aufdrängen, andrehen (...wos hams da denn
aufwichsen [aufwixn]
da wieder für an Schmarrn aufgwichst?)
1aufziehen, ausspotten 2musikalisch
aufziahgn [aufziàng]
aufspielen (ziahg amoi an Gscheidn auf...)
necken, verspotten, auf den Arm nehmen
aufzwicken [aufzwiggà] (beim Brautverziahgn hod da Hochzeitslader
an Bräutigam ganz schee aufzwickt...)

13
Augenlid(er) (dir falln ja d'Augndeckl scho
Augendeckel, der [Aungdegl]
zua...)
Augenglasel, das [Aunglà:sl] Brille
ausbatzen [ausbàzzn] ausdrücken (a Wimmerl ausbatzn...)
ausbacken [ausbachà]
1fertig backen 2ausschlafen
(ausbachen)
ausbeuteln [ausbaidln] ausschütteln
1ausbeißen (iatz hob i mar an Zahn
ausbissn...) 2jmdn. nicht an der Gemeinschaft
ausbeißen [ausbaissn] teilhaben lassen (in der Schui hams mi oiwei
ausbissn...) 3nicht mehr weiter wissen (iatz
beißt's aus...)
ausflascheln [ausflàschln] ausfragen, aushorchen
ausfratscheln [ausfrà:dschln] ausfragen, aushorchen
ausgeschamt (Adj.)
unverschämt, gemein
[ausgschàmd]
Ausgezogene, die (Pl.)
Schmalzküchel
[Auszo:nge] (Auszogne)
ausgrasen [ausgrå:sn] Unkraut entfernen, jäten
auskegeln [auske:gln] auskugeln
ausklauben [ausglaum] aussortieren
1entwischen, entweichen (halt, du kummst mir
auskommen nimmer aus/iatz is mir a Schoaß auskemma...)
[auskemmà/auskummà] 2zurechtkommen, sich gut vertragen (mir
kumma guad aus mitnand...)
1entlassen, freilassen (...wo ham's denn den
auslassen?) 2loslassen (...lass mi aus, sonst
auslassen [auslassn] schrei i!) 3nachlassen, schwächer werden (i
kann nimmer hatschen, meine Haxn lassen
aus.)
1löschen, zudrehen (mach an Fernseh aus...)
ausmachen [ausma:chà] 2abmachen, vereinbaren (mir ham an festen
Preis ausgmacht...)
jemanden mit Spott- oder Schimpfnamen
ausnameln [ausnà:men]
bedenken

14
ausnasten [ausnassdn] gefällte Bäume entasten
auspapierln [ausbabiàln] auspacken, auswickeln (a Guatl auspapierln...)
1sich ausruhen, verschnaufen, Pause machen
ausrasten [ausrassdn]
2wütend, zornig werden, durchdrehen
mitteilen, bestellen, überbringen (richt ihr an
scheena Gruaß von mir aus...)
ausrichten [ausrichdn]
jmdn. ausrichten = schlecht über jmd. reden,
jmd. übel nachreden
aussa [aussà] ausher, heraus
ausbeuten, ausnehmen (in finanzieller
aussackeln [außàggln]
Hinsicht: der hod mi ganz schee ausgsacklt...)
1ausweisen, verscheuchen, verjagen 2beim
Kartenspielen (Watten) wird der Gegner
ausschaffen [auschaffà]
aufgefordert (ausgeschafft), das Spiel
aufzugeben/hinzuschmeißen.
ausscheißen [auschaissn] bei jemandem "unten durch sein", bei
(bei jemandem jemandem alle Sympathien verspielt haben
ausgeschissen haben) (dös Weib hat ausgschissen bei mir!)
ausschlecken
auslecken
[auschläggà]
ausschnaufen [auschnaufà] sich ausruhen, entspannen, verschnaufen
ausschoppen [auschobbm] ausfüllen, auspolstern, ausstopfen
ausschweiben
[auschwoàm] ausspülen
(ausschweiben)
seinen Partner betrügen, fremdgehen,
aussigrasen [aussegrå:sn]
Seitensprünge machen
aussikeien [aussekain] hinauswerfen, wegschmeißen
Aussischmeisser, der
letztes Musikstück des Abends
[Ausseschmaissà]
ausspechten [auschbächdn] ausspionieren
sich über jemanden lustig machen, jemanden
ausspotten [auschboddn]
verlachen, verspotten
ausstaffieren [auschdaffiàn] 1ausstatten, versehen (...d Meiers ham eahna

15
Wohnung mit allerhand neumodische Möbel
ausstaffiert.) 2sich einkleiden, herausputzen
(...du hast di ja ausstaffiert wiar a Baron!)
aussutzeln
auslutschen, aussaugen (Weißwürscht
aussuzeln [außu:zln]
aussutzeln...)
(auszutzeln)
Suppen- oder Soßenrest mit Brot/Semmel
austauchen [ausdauchà]
auftunken
Austrag, der [Ausdråg] Austrag, Altenteil
Auswarts, der
Frühling, Frühjahr
Auswärts, der [Auswarzz]
auswinden [auswinndn] auswringen
Auszogne, die (Pl.)
[Auszo:nge] Schmalzküchel
(Ausgezogene)
auszutzeln
auslutschen, aussaugen (Weißwürscht
auszuzeln [auszu:zln]
auszutzeln...)
(aussutzeln)
Auter, das [Auddà] Euter
kleines, niedliches Auto (der Goggo war a
Auterl, das [Auddàl]
nett's Auterl...) Professionelle Fahrzeugpflege
auweh [auwä/auwä:] ach du meine Güte, um Himmels willen
um Gottes Willen, Oh, ach (auwehzwick, des
auwehzwick [auwezwigg] gibt heut wieder an Landler, wenn i
hoamkimm...)
etwas zu wenig (guad war's scho, bloß a weng
a weng zweng [àwengzweng]
zweng...)
awidaucha [å:wedauchà] jemanden erniedrigen, demütigen
awidoa, sich [å:wedoà]
sich abmühen, abrackern
(abidoa)
awo i wo, keineswegs (awo, des is ned wahr = nee
ach wo [àwo:] du, das kannste knicken)
Baam, der [Bà:m] (Sing.)
Baum, Bäume
Bamm, die [Bàmm] (Pl.)

16
Baamhackl, der
1Specht 2dreckige Krusten, Schorf an
[Bà:mhàggl]
Händen oder Füßen
(Baumhackl)
Babba, der [Bàbbà] Papa, Vater
Babbadeckel, der
Karton, Pappdeckel, Pappe
[Babbàdegl]
Babette [Bàwedd] Nebenform von Barbara
bacha [bachà] backen
Bacherl, das [Bàchàl] kleiner Bach, Rinnsal
bacherlwarm (Adj.)
lauwarm, angenehm warm
[bàchàlwarm]
Bachhäusl, das [Bachaisl] freistehender Backofen in Form eines
Backhäusl, das [Bakkaisl] Häuschens
1eine am Bach lebende Ratte
2hässliche, heruntergekommene
Bachratz, der [Båchrazz]
(asoziale), ungepflegte Person beiderlei
Geschlechts
Bäck, der [Begg] Bäcker
Backen, der [Baggà] Wange, (Arschbacken)
Bader, der [Bådà]
Baderwaschl, der Friseur
[Bådàwàschl]
Badhur, die
Hure, Prostituierte
[Bådhuà/Bådhur]
bafeln [ba:fen] quasseln, schwätzen, schwafeln
Bagage, die
Bagasche, die 1Gepäck 2Gesindel, Lumpenpack
[Bàgà:sch]
Bahner, der [Ba:nà] Bahnbediensteter
im sprachwissenschaftlichen Sinn die
bairisch (Adj.) [boàrisch] in Bayern und Österreich gesprochenen
Mundarten betreffend
bal (Konjunktion) [båi] falls, sobald, wenn (...bal er dich fragt,

17
sagst nein!)
Ballawatsch, der
[Bàllàwàdsch] Blödsinn, Durcheinander
(Pallawatsch)
beinahe, fast (...bald hätt i's nimmer
bald (Adv.) [båid]
derbremst!)
gierig, unersättlich (...friß no wieder
balous (Adj.) [bàlous]
recht balous nei in dein blädn Schädl!)
Bambs, der [bàmmbs] lästiges, quengelndes Kind
Bampal...(Präfixoid)
Bamperl...(Präfixoid) klein, minderwertig (Bamperlfirma...)
[Bàmbbàl] (Pampal)
Bampf, der [Bamf]
fester Brei, dickflüssige Suppe
(Pampf)
bampfen mit vollgestopftem Mund essen, kauen
bampfn [bammbfà] (bampf doch ned gar a so, du kriagst ja
(pampfen) gar koa Luft mehr...)
Bams, der
lästiges Kind
Bamps, der [Bàmbbs]
Bandel, das
Band, Bändchen, Schnur, Schnürsenkel
Bandl, das [Bàndl]
bandeln
fesseln
bandln [bàndln]
Bandit, der [Bàndidd] Verbrecher, (Straßen-)Räuber
Bandlschchicks, die aufgebrezeltes, aufgedonnertes,
[Bànndlschix] aufgetakeltes Frauenzimmer
Bankerl, das [Banggàl]
fingerdicke Nudeln aus Kartoffel- oder
Baunkerl, das [Baunggàl]
Mehlteig
(Fingernudeln)
1uneheliches Kind 2freches,
Bankert, der
ungezogenes Kind, Bengel, Fratz
[Bangàd/Banggàd]
(Steigerung: du Rotzbangert!)
Banzen, der [Banzn] Banzen, Bierfass

18
Bap, der [Bàbb] (Pap) Papa
1Kleber 2Blödsinn, Unsinn (...red doch
Bapp, der [Babb] (Papp)
koan solchern Bapp!)
Bappal, das
Bapperl, das [Bàbbàl] Aufkleber, Pickerl, Vignette
(Papperl)
1ankleben, kleben, zusammenkleben
bappen [babbm] (pappen)
2picken, haften bleiben
1Mundwerk (Hoit doch endlich amoi dei
Babbm...) 2Miene, Gesichtsausdruck
Bappen, die [Babbm]
(wos machst'n scho wieder für a
Babbm...)
1Schwerarbeiter 2Gauner, Spitzbub,
Baraber, der [Bàràwà]
Obdachloser, Penner, Vagabund
Bärendreck, der
Lakritze
[Beàndre:g]
bärentatzig (Adj.)
plump, schwerfällig, unbeholfen
[beàndàzzig]
Bärentatziger, der schwerfälliger, plumper Typ mit
[Beàndàzzigà] großen, klobigen Händen
Bärentreiber, der
Strolch, Vagabund, Zigeuner
[Beàndraiwà]
bärig (Adj.) [beàrig] großartig, hervorragend
barkopfert (Adj.) barhäuptig, ohne Kopfbedeckung (setz
[bå:kobbfàd/bårkobbfàd] was auf, geh ned barkopfert...)
Kurzform für Bartholomäus
wissen, wo der Barthl den Most holt =
Barthl [Bà:dl/Bàrddl]
sich auskennen, bestens Bescheid
wissen
Bartl, das [Bàrddl] Bärtchen
Barucka, die [Baruggà]
Perücke
(Parucke)
Bas, die [Ba:s/Bå:s] Cousine od. entferntere weibl.

19
Verwandte, z.B. Tante, Großtante
bäs (Adj.) [bä:s] böse
Cousine od. entferntere weibl.
Basl, das [Bà:sl]
Verwandte, z.B. Tante, Großtante
basst scho
ist schon recht; alles klar;
[bàssdscho] (siehe Link zu
selbstverständlich; ...du mich auch
NürnbergWiki)
Macke, Spleen, Eigenheit (der hod an
Batscher, der [Badschà]
gscheidn Batscher...)
1Kinderhändchen 2kleines, niedliches
Batscherl, das [Bå:dschàl]
Kind (du Batscherl, du kloans...),
(Patscherl)
tolpatschige Person
batschert (Adj.)
[bå:dschàd] ungeschickt, tolpatschig
(patschert)
Brei, Teig, Pampe, Schlamm, Dreck,
Batz, der [Bà:z]
Morast
Batzelaugen, die (Pl.) Glotzaugen (...stier mi ned gar a so o
[Bàzzlaung] mit deine Batzlaugn!)
batzelaugert (Adj.)
glotzäugig
[bàzzlaugàd]
Batzelaugerter, der
Mensch mit Glotzaugen,
[Bàzzlaugàdà]
1mit Batz (Brei, Dreck, Schlamm etc.)
batzen [bà:zzn] spielen, herumschmieren 2drücken,
kneten
1klecksen 2pfuschen, einen Fehler
machen , sich verspielen (bei dem
batzen
Stückl hast aber sauber batzt...)
batzn [bazzn]
jmdm. eine batzen = jmdn. ohrfeigen,
(patzen)
jmdm. eine runterhauen (...gib a Ruah,
sonst patz i dir oane!)
1Klumpen große Menge, große Portion
Batzen, der [Bazzn]
(iatz hob i an g'scheidn Batzn

20
Schweiners verdruckt...) 2Klecks (Hast
scho wieder an Batzen in dei Heft
gmacht!)
ungeschickter, unbeholfener,
Batzenlippl, der
einfältiger Mensch, Pfuscher, Tölpel,
[Bazznlibbe]
Versager
Batzerl, das [Bàzzàl] eine kleine Portion Batz, Kot
Bätzerl, das [Bäzzàl] kleines Lamm, Lämmchen (Lamperl)
batzert (Adj.) [bazzàd] patzig, rüpelhaft, derb, ungehobelt
(patzert) (...so a batzerter Hammel...)
batzig (Adj.) [bàzzig] schlammig, glitschig
Baucherer, der [Bauchàrà] Bauchklatscher, Bauchplatscher
1Landwirt 2grober, ungehobelter
Bauer, der [Bauà]
Mensch; Rüpel
Bauernbüffel, der
derber, grober, ungehobelter Mensch
[Bauànbiffe]
Bauernbummerl, der
derber, grober, ungehobelter Mensch
[Bauànbummàl]
Bauerndadda, der
dümmlicher, ungeschickter Mensch
[Bauàndàddà:]
Bauernfünfer, der
derber, grober, ungehobelter Mensch
[Bauànfümfà]
Bauernkopf, der derber, ungebildeter, ungehobelter
[Bauànkobf] Mensch
Bauernlackel, der
derber, grober, ungehobelter Mensch
[Bauànlàggl]
Bauernmensch, das derbe, unbeholfene, ungebildete
[Bauànmensch] Weibsperson
Bauernrammel, der
derber, grober, ungehobelter Mensch
[Bauànràmme]
Bauernsau, die [Bauànsau] derbe, plumpe, ungebildete Person
Bauernschädel, der derber, ungebildeter, ungehobelter
[Bauànschädl] Mensch

21
Bauernspitz, der derber, ungebildeter, ungehobelter
[Bauànschbiz] Mensch
Bauerntrampel, der
derbe, plumpe, unbeholfene Person
[Bauàndrambbe]
Bauernzipfel, der derber, ungebildeter, ungehobelter
[Bauànzibbfe] Mensch
Baumhackl, der
1Specht 2dreckige Krusten, Schorf an
[Bà:mhàggl]
Händen oder Füßen
(Baamhackl)
Baumhacklater, der
ungepflegter Mensch
[Ba:mhàgglàdà]
Sonderschulform, die es in dieser Art
Baumschule, die
nur in Bayern gibt! (...du kummst
[Bà:mschui]
direkt von da Baamschui, ha?)
Baumschüler, der begriffsstutziger, dümmlicher,
[Bà:mschülà] einfältiger Kerl
Buchtitel mit bayerischem Bezug oder
Bavarica, die (Pl.) [bàvàrica] Inhalt. (Definition
aus wikipedia.org/wiki/Bavarica)
zusammengelegte, mit
Bavesen, die [Bafesn]
Zwetschgenmus gefüllte und in Fett
Bovesen, die [Bofesn]
gebackene Weißbrotscheiben
den Freistaat Bayern betreffend
(geographisch, kulturell, politisch
bayerisch/bayrisch (Adj.)
Freiherr zu Guttenberg ist ein
[boàrisch]
bayerischer Politiker, der nicht bairisch
spricht.)
Bazi, der [Bà:ze] Schlawiner, Schelm, Lump, Taugenichts
Beck, der [Begg] Bäcker
Eigenart, Schaden (Kann sowohl
körperlicher als auch seelischer Natur
Beckel, der [Bäggl] (Peckel) sein. Seit seiner Krankheit hod a an
leichten Beggl. - Schaug nur hi, wia de
wieder rumlafft! De hod aar an ganz

22
scheena Beckl...)
Beerl, das Beere (Johannisbeerl, Weinbeerl...)
Behüt dich, behüt euch,
behüt dich Gott, behüt
euch Gott (Pfiat di/pfiat Bayerische Verabschiedungsformeln
eich/ (siehe "pfia di")
pfiat di Gott/pfiat eich
Gott)
Beidl, der [Baidl] 1Geldbeutel 2Hodensack 3Trottel, Depp
schütteln, ausschütteln (saukoid is's,
beidln [baidln] mi beidlt's = es ist bitterkalt, ich
bibbere)
Beidlschneider, der
[Baidlschnaidà] Ausbeuter, Wucherer
(Beutelschneider)
Knochen
der spinnt vom Boa weg = der ist total
verrückt
Bein, das [Boà]
da fehlt's vom Boa weg = es fehlt
grundlegend; es läuft von Grund auf
falsch
Beindl, das [Boàndl] Knöchelchen, kleiner Knochen
beinern (Adj.) [boànàn] knöchern, aus Knochen hergestellt
beinhart (Adj.) [boàhardd] knochenhart
1knochig (Fleisch mit vielen Knochen)
beinig (Adj.) [boànig] 2mager, dürr 3fest, hart (beinig,
beinhart)
Beisl, das [Baisl] Kneipe, Bierschenke
Beiß, der od. das [Baiss] Hautausschlag, Juckreiz
beißen [baissn] jucken (mei Buckel beißt, kratz mi...)
Beißzange, die 1Kneifzange 2boshafte, gehässige,
[Baiszangà] giftige Frau
beitln [baidln] schütteln, ausschütteln (saukoid is's,

23
mi beitlt's = es ist bitterkalt, ich
bibbere)
Beize, die [Boàzzn] billige Kneipe, Spelunke
belfern [bäifàn] zanken, schimpfen
1Kopf, Schädel (Mei, hat der an Belli
Belli, der [Bälle] auf...) 2Schellen-Siebener,
zweithöchster Trumpf beim Watten
sich drücken (von der Arbeit),
faulenzen
sich (irgendwo) nicht mehr belzen
belzen [bäizzn] (pelzen]
können = sich (irgendwo) nicht mehr
wohlfühlen, es (irgendwo) nicht mehr
aushalten können
1gefühllos, taub (Gliedmaßen) 2holzig
(Gemüse: Kohlrabi, Rettich) 3schlecht
belzig (Adj.) [bäizzig]
gelaunt, mürrisch, verärgert
(pelzig]
heut bist aber ganz schön belzig =
heute biste aber nich gut drauf, ey
bempern [bembbàn]
koitieren, Geschlechtsverkehr ausüben
(pempern)
Bemmerl, das
Tierkot (z.B. von Mäusen, Ratten,
Bömmerl, das [Bemmàl]
Hasen...)
(Pömmerl)
Bemsel, der 1großer Pinsel, Malerbürste 2Wedel
Bemsl, der [Bemsl] (Pemsel) (Weihwasserwedel)
bengsen [benxn] 1betteln, bitten 2nörgeln, quengeln
Beni [Bene] Benedikt
benzen
1betteln, bitten 2nörgeln, quengeln
benzn [benzn]
Benzerei, die
Betteln, Nörgeln
[Benzàrai]
Bepperl
Koseform von Josef, Josefa, Josefine
Beppi

24
Bäbbàl/Bäbbe]
(Pepperl)
bescheißen
betrügen, übers Ohr hauen
bscheißn [bschaissn]
1hauswirtschaftliches Reinigungsgerät
Besen, der [Bä:sn] 2unfreundliche, böse (Ehe-)frau
3ungepflegte Frau
Beserl, das [Bä:sàl] Handbesen, Handfeger
Gebetläuten (Drei Mal am Tag, früh,
mittags und abends. Mit der Drohung:
Betläuten, das "Wennts ned hoamgehts, holt euch der
[Bä:dlaiddà] Betläuter", wurden wir Kinder
eingeschüchtert und zur rechtzeitigen
Heimkehr am Abend ermahnt.)
Bettbrunzer, der
Bettnässer
[Beddbrunzà]
Betthaserl, das [Beddhàsàl] hübsche, willige Bettgenossin
etwas Feines (z.B. Süßigkeiten), mit
Betthupferl, das
dem man Kindern das Schlafengehen
[Beddhubbfàl]
"versüßt".
Bettseicher, der
Bettnässer
[Beddsoàchà]
Bettstadl, das
Kinderbettchen
[Beddschdà:dl]
Bettstatt, die
Bett
[Beddschdå:d]
Bettstattl, das
Kinderbettchen
[Beddschdà:dl]
Bettzieche, die [Beddziàch] Bettüberzug
Betzerl, das [Bäzzàl] Lamm, junges Schaf
1Geldbeutel 2Hodensack 3Depp, Idiot,
Beutel, der [Baidl]
Trottel
beuteln [baidln] schütteln, ausschütteln (saukoid is's,

25
mi beutlt's = es ist bitterkalt, ich
bibbere)
Beutelschneider, der
[Baidlschnaidà] Ausbeuter, Wucherer
(Beidlschneider)
bi [bi:], bin [binn]
sei (...bi doch endlich amoi staad!)
Imperativ Sg. zu sein
Biabal, das [Biàwàl] Bübchen, kleiner Bub
Biache, das [Biàche]
Biacherl , das [Biàchàl] Büchlein, Buch
Biachl , das [Biàchl]
Bibal, das [Biwàl]
Küken
Biberl, das [Biwàl]
Bichl, der
Anhöhe, Hügel
Büchl, der [Bi:che]
1aufkleben, kleben 2klebrig sein (der
bicken [biggà]
ganze Bodn bickt...)
Biddschn, die [Biddschn] Eimer, Kanne
Bieberl, das [Biwàl] Küken
Bierbrocken, der
warmes Bier mit Brotbrocken
[Biàbroggà]
Bierdimpfel, der gewohnheitsmäßiger, stumpfsinniger
[Biàdimbbfe] Biertrinker, Wirtshaushocker
Bierglasuntersetzer (heute aus Karton,
Bierfilzl, das [Biàfuizzl]
in früher aus Wollfilz)
Bierschwemm, die
Bierschwemme, Bierkneipe
[Biàschwemm]
Biertragl, das [Biàdràgl] Bierkasten, Bierkiste, Bierträger
Biesel, der [Bi:sl] Urin
bieseln
pinkeln, urinieren
biesln [bi:sln]
Bieserl, das [Bi:sàl] das "Pippi" kleiner Jungs
Biesler, der [Bi:slà] 1urinierender Mann 2Eichel-Siebener im

26
Kartenspiel (Soacher)
Gebiss, dritte Zähne (i hob mei Bieß
Bieß, das [Bi:s]
verlegt...)
wird das zwischen zwei Furchen
liegende Ackerbeet bezeichnet, in dem
Bifang, der
z. B. Kartoffeln oder Rüben angepflanzt
Bifing, der
werden Vorschlag und
[Bi:fang/Bi:fen]
Originaldefinition von Anne aus
Altötting
Biflamodtegl, der Topf zur Fleischzubereitung (Boeuf à la
[Bifflàmoddägl] mode-Tiegel)
Bigauderer, der [Bigaudàrà] Truthahn
bigottisch (Adj.)
übertrieben fromm
[bigoddisch]
Bildl, das [Buidl] Bild, Bildchen
bildsauber (Adj.)
bildhübsch
[buidsauwà]
Billettl, das [Bilädl] Eintrittskarte, Fahrkarte, Ticket
Kopf, Schädel (...muaßt du dein Bimbus
Bimbus, der [Bimmbus]
oiwei vorn dro hobn?)
bimpern [bimbbàn]
koitieren, Geschlechtsverkehr ausüben
(pimpern)
bimsen [bimsn] vor Zorn beben, zittern
1Beule, Schwellung 2hochnäsiger
Binkel, der [Binggl] (Pinkel)
Schnösel
1kleine Beule, Schwellung, Pickel
Binkerl, das [Binggàl]
2Bündel, Gürteltasche
Bipgockel, der [Bibbgogl] jähzorniger Mensch, Zornbinkel
verniedlichender Ausdruck für das
Bipperl, das [Bibbàl] männliche Geschlechtsteil (Mamma,
(Pippal) host gsehgn, wos der fiara kloans
Bibberl hod?)
Birl, das [Biàl] Beere

27
1kleine Glühbirne, Glühlampe (...am
Birndl, das [Biàndl] rechten Scheinwerfer brennt oa Birndl
ned.) 2kleine Birne (Obst)
Biss, das [Bi:s] künstliches Gebiss, dritte Zähne
bisserl (a)
ein wenig, ein bisschen
[à bissàl]
Bissgurn, die [Bi:sguàn] zänkisches, streitsüchtiges Weib
bissl (a) [à bisl] ein wenig, ein bißchen
Bitschn, die [Biddschn] Blechkanne, Milchkanne
bittschön [biddsche:] bitteschön
Biwerl, das [Biwàl Küken
Bixlmadam, die Frau aus bescheidenen Verhältnissen,
[Bixlmàdàm] die sich auftakelt und vornehm gibt,
(Büchselmadam) obwohl sie wenig Geld hat
Blachen, die [Blåchà(n)]
1Plane 2Abdeckfolie
(Plache)
bladdad (Adj.) [bladdàd] kahl, kahlköpfig
Bladdada, der [Bladdàdà] Glatzkopf, Kahlköpfiger
Bladdn, die [Bladdn] Platte, Glatze
Bladern, die
Blase, Wasserblase
[Blådàn/Bloudàn]
"dummgetrunken", Mensch mit durch
blädgsuffa (Adj.)
Alkoholmissbrauch bedingten
[blädgsuffà]
geistigen Ausfallerscheinungen
Bladl, das [Blàdl] Blatt, Stück Papier
Blädl, der [Blädl] alberner Mensch, Blödian
Blafon, der [Blàfo:n]
Zimmerdecke
(Plafond)
blahd 1dick, drall, fett 2arrogant,
blaht (Adj.) [blà:d] selbstgefällig, eingebildet
blahde Blunzen, die
fette, aufgeblasene Person
[blà:deblunnzn]

28
Verschmelzung aus "bläder Hund,
Blähublä, der [blähublä]
bläder"
Blärrhafa, der [Bleàhåfà] Kind, das bei jeder Gelegenheit
Blärrhaferl, das [Bleàhàfàl] "plärrt".
Bläschel, der
Zunge
[Bläschl/Blädschl]
bläscheln küssen Vorschlag und Definition Anne
bläschln [bläschln] aus Altötting
Blasen, die [Blå:sn] 1Blase 2Gruppe, Clique, "Blase"
1fanfarenblasender Engel
Blasengel, der [Blå:sengl]
2pausbäckiger, "dickbackerter" Mensch
Blasi [Blà:se] Blasius
Blatschari, der/das
1Fleck 2Wunde
[Blàdschà:re]
Blätschari, der/das
1Fleck 2Wunde
[Blädschà:re]
blatteln [blà:dln] blättern
blatterte Fotzen, die
kahles Gesicht, Glatzkopf
[bladdàdefozzn]
Blattl, das [Blà:dl] 1Blatt, Stück Papier 2Laub
1Glatze, kahlgeschorener Kopf 2Obere
Blattn, die [Bladdn] (Platte)
Schädelhälfte (Schädeldecke/Haare)
Bleamal, das [Bleàmàl]
Blümchen, Blume
Bleame , das [Bleàme]
Bleameladn, der
[Bleàmelå:n/ Blumenladen, Blumengeschäft
Bleàmelådn]
Bleamestock, der
Blumenstock
[Bleàmeschdo:g]
Blecka, die (Pl.) [Bläggà] Pflanzen-, Krautblätter (De
Bleckern, die (Pl.) [Bläggàn] Kohlrabibleckern kriagn d'Hasn...)
blecken [bleggà] weinen (blöken)
Blempel, der [Blembbe] 1Gerümpel, Schrott (schleich di doch

29
(Plempe) mit dei'm Plembbe) 2schales,
abgestandenes Getränk (dein Plembbe
konnst söiba saufa...)t
Bleschel, der [Bläschl]
Zunge
Bletschl, der [Blädschl]
küssen Vorschlag von Anne aus
blescheln [bläschln]
Altötting
Bletschari, der/das
1Fleck 2Wunde
[Blädschàre]
1aufgeplatzte, brüchige Stelle (an dem
Bletzen, der [Bläzzn] Fenster geht d'Farb scho in Bletzn
ab...) 2Wundschorf
bletzen [bläzzn] abblättern (...Bletzen)
Bliah, die [Blià] Blüte, Blüten, Blütezeit
blinder Hund, der
Versager, Loser
[blindàhund]
blitzen [blizzn] austricksen, täuschen, reinlegen
bloach (Adj.) [bloàch] bleich, käsig
Blocker, der [Bloggà] Bohnerbesen, Bohnerbürste
blockern [bloggàn] bohnern
blöde Hülsen, die
dummes Frauenzimmer
[blädehuisn]
Blödel, der [Blädl] dummer Mensch, Blödian, Dummkopf
blöder Socken, der
Depp, Idiot
[blädàsoggà]
Mensch mit deutlichen, auf
Blödgesoffener, der übermäßigen Alkoholmissbrauch
[blädgsuffànà] zurückzuführenden
Ausfallerscheinungen
Blödian, der [blädiàn] Dummkopf
blosentrocken (Adj.) völlig ausgetrocknet, bröseltrocken,
[blousndruggà/ staubtrocken Vorschlag von Lothar
blousndrugge] Putz aus Neutraubling

30
Blosn, die [Blå:sn] 1Blase 2Gruppe, Clique, "Blase"
bloß (Adv.) [blo:s] nur (i mag bloß di!)
Bluad, das [Bluàd] Blut
bluaddn [bluàddn] bluten
bluadig (Adj.) [bluàdig] blutig
Blüah, die [Blià] Blüte, Blüten, Blütezeit
blümerant (Adj.)
angst und bang, unwohl, übel
[blimàràndd]
1Wurstkugel 2dicke, schwerfällige
Blunzen, die [Blunnzn]
Person (a so a Blunzn...) 3Ball, Fußball
(Plunze)
(schiaß amoi die Blunzn her...)
Ausruf des Erstaunens oder der
blutsaubere Marie
Entrüstung/ Enttäuschung; moderater
[bluàzaubremà:re]
Fluch
Boa, das [Boà] (siehe Bein) Knochen
boahart (Adj.) [boàhardd]
knochenhart
(siehe beinhart)
Boanagstell, das
abgemagerter, spindeldürrer Mensch
[boànàgschdai]
Boandl, das [Boàndl]
Knöchelchen, kleiner Knochen
(siehe Beindl)
Boandlkramer, der der personifizierte Tod, Knochenmann,
[Boàndlgramà] Sensenmann
boanern (Adj.) [boànàn]
knöchern, aus Knochen hergestellt
(siehe beinern)
1knochig (Fleisch mit vielen Knochen)
boanig (Adj.) [boànig]
2mager, dürr 3fest, hart (beinig,
(siehe beinig)
beinhart)
Boar, der (Sg.) [Boàr]
Bayer, Bayern
Boarn, die (Pl.) [Boàrn]
boarisch (Adj.) [boàrisch]
(siehe auch bairisch u. bairisch, bayerisch
bayerisch)

31
Boazn, die [Boàzzn] billige Kneipe, Spelunke
Boaznbruader, der
Trinker, Trunkenbold, Zechbruder
[boàzznbruàdà]
Boaznhocker, der
Trinker, Trunkenbold, Zechbruder
[Boàzznhoggà]
1männl. Gämse, Reh, Schaf, Ziege
2Starkbier (Märzenbock, Maibock...)
Bock, der [Bogg/Bo:g]
3Möglichkeit, seine Unlust
auszudrücken: i hab koan Bock!!!
Ausspruch bzw. Ausruf wenn Kinder
bockabockastess
spielerisch ihre Köpfe
[boggàboggàschdäss]
zusammenstoßen
bockbeinig
bockboanig (Adj.) störrisch, stur
[boggboànig]
bockeduss [boggàduss] siehe bockabockastess
böckeln [beggln] penetrant stinken (wie ein Bock)
kräftige Ohrfeige,( = a gscheide
Bockfotzen, die [Bo:gfozzn]
Watschn)
Bockgeschau, das starrer, dümmlicher,
[Bo:ggschau] geistesabwesender Blick
bockstarrig (Adj.) 1stur, störrisch wie ein Bock 2starr,
[bo:gschdàrig] stocksteif
bodschad (Adj.)
unbeholfen, ungeschickt
[bå:dschàd]
kleines, ungeschicktes Kind Vorschlag
Bodschal, das [Bå:dschàl]
und Definition Anne aus Altötting
Böfflamott, das
Rinderbraten Vorschlag Arthur Stock
[Bäfflàmodd] (Boeuf à la
aus Ingolstadt
mode)
1einer, der "böhmackelt"; aus Böhmen
Böhmack, der [bemàgg] kommt 2heruntergekommener,
verwahrloster Kerl

32
mit böhmischem, tschechischem
böhmackeln [be:màggln]
Akzent sprechen
Bohnenstange, die
langer, dünner Mensch (m/w)
[bo:nàschdangà]
bolisch (Adj.) [bo:lisch]
gereizt, stur, trotzig, ungenießbar
(polisch)
1Kugel 2Tierexkremente z.B.
Bollen, der [Boin] Rossbollen
Bollen haben = Angst, Schiss haben
Bollenbruder, der
Angsthase, furchtsamer Mensch
[Boinbruàdà]
kleine Kugel (Tierexkremente z.B.
Bolterl, das [Boiddàl]
Hasenbolterl)
Schulden (...wann zahlst endlich deine
Bolzen, der [Boizzn]
Bolzen?)
Bombardon, der/das
großer Blechbass (Tuba, Helikon)
[Bombbardon]
Bosnickel, der [bo:sniggl] boshafter Mensch
Botschamperl, das
Nachttopf (Nachthaferl; aus dem
[Bodschàmbbàl]
Französ. pot de chambre)
(Potschampal)
unförmig, wuchtig Vorschlag und
bounkad (Adj.) [bounggàd]
Definition Robert Bauer - Dorfen
1stoßen, schlagen, prellen 2derb für:
boussen [boussn] mit einer Frau schlafen (Nach da Disco
hod da Sepp d'Resi bousst...)
Brackel, der [Bràggl] Hüne, robuster, großer Mann, Riese (a
(Prackel) so a Braggl Mannsbuid)
Nachdurst (nach starkem
Brand, der [Brand] Alkoholgenuss - mei, hob i heid
wieder einen Brand...)
nach Rauch, Verbranntem riechen (da
brandeln [brànndln]
brandelt's doch irgendwo...)

33
bratzeln [bràzzln] anschmieren, betrügen (bei dem
(pratzeln) G'schäft habn's di sauber bratzlt...)
Bratzen, die [Brazzn] Pranke, große Hand (...duast ned glei
(Pratzen) deine Bratzn wegga!!!)
Brautausführen oder Brautentführung
Brautverziehen, das - der Höhepunkt jeder typisch
[Braudfàziàng] bayerischen Hochzeit. Mehr zum
Brautvaziang...
Bredl, das [Bre:dl] 1Brett(er) 2Kleinkunstbühne 3Skier

(Brettl) (wenn i auf meine Bredl steh...)


bredlbroad (Adj.)
behindernd, störend (...bredlbroad
[bredlbroàd]
mittn im Weg!)
(brettlbreit)
bredlebn (Adj.) [bredle:m]
eben, flach (...die Gegend is bredlebn.)
(brettleben)
Breiss, der
"Außerbayerischer" ,Nichtbayer
Breiß, der [Braiss]
Breite
d'Huaberin is ganz schee in d'Breadn
Breiten, die [Breàdn]
ganga =
Frau Huber ist etwas fülliger geworden
mit einem großen, breiten Mund
breitgefotzert (Adj.)
gesegnet (...a so a broadgfotzerte
[broàdgfozzàd]
Matz!)
Breitgefotzerte/r der/die Person (m/w) mit einem großen,
[broàdgfozzàdà/e] breiten Mund
Brem, der [Bre:m]
Bremse (blutsaugendes Insekt)
Breme, die [Bre:mà]
1brennen (die Zweigl brenna guad...)
2sich verbrennen (...hast di am Ofen
brennen [bre:nà] brennt?) 3sich täuschen, verkalkulieren
(do host di sauber brennt, do werd nix
draus...)
Brennsuppn, die Mehlsuppe (Essen der armen Leute)

34
[Brennsubbm] i bin doch ned auf da Brennsuppn
dahergschwomma = ich bin doch nicht
blöd!)
Brenten, die 1Bottich, Holzschaff, 2dicke Frau (so a
[Brenndn] Brentn, so a fette...)
1kleines Brett 2Skier (wenn i auf meine
Brettl, das [Bre:dl] Brettl steh, fahr i durch den weißen
Schnee...)
brettlbreit (Adj.) behindernd, störend (...brettlbreit
[bre:dlbroàd] mitten im Weg!)
brettleben (Adj.) [bredle:m] eben, flach
Brezen, die [Bre:zn] Brezel (Laugengebäck)
Brezensalzer, der Feigling, Lahmarsch, Weichei
[Bre:znsåizzà] Vorschlag Hannes Dotterweich
Brieflein (...host du mei Briafal ned
Brieferl, das [Briàfàl]
kriagt?)
Briafwabberl, das
Briefmarke
[Briàfwàbbàl]
Brillen, die [Brui:n] Augengläser
Brillenschlange, die
Brillenträger/in
[bruinschlangà]
brinnrot (Adj.)
feuerrot, knallrot
[brinro:d/brinroud]
Bris, die [Bri:s]
Prise (...magst a Bris Schmalzler?)
(Pris)
1plätschern (der Brunna britschld
schee staad dahi...) 2plantschen,
britscheln [bridschln]
spritzen (...deads a bissl im
Kinderbecken rumbritschln.)
britschen [briddschn] ausplaudern, petzen, verpetzen
1bösartige, klatschsüchtige Frau,
Britschen, die [Briddschn] Tratsche 2Weibsbild, Luder (...de
Britschna san doch alle gleich)

35
3Scheide (weibl. Geschlechtsteil - ugs.
derb)
Britschgockel, der
Petze, Petzer, Verräter, Verräterin
[Bridschgoggl]
broad (Adj.) [broàd] breit
pflücken, ernten, sammeln (Bleamal
brocken [broggà]
brocka...)
kleiner Brocken, Stückchen
a bröckerl/bröckl = ein wenig, ein
bißchen, ein Stückchen (mogst a
Bröckerl, das [Breggàl]
Bröckerl vo meiner Schweinshaxn
Bröckl, das [Breggl]
probiern? - Oder im Bierzelt nach da
dritten Maß: "geh weiter, rutsch a
Breggl her zu mir...)
Brotz, der [Bro:z] (Protz) 1Kröte 2Angeber

Brotladen, der Mund (mach dein Brotladn zua und sei


[Brodlå:n/Brodlådn] stad...)
Zwischenmahlzeit, Imbiss neubairisch:
Brotzeit, die [Brozzaid]
Snack
1angeberisch, aufwendig, luxuriös
brotzert (Adj.) [brozzàd]
2arrogant, eitel, hochmütig
beleidigt (...bist ma no brouchers, wail
i di geschdan an Deppn ghoissn ho? -
brouchers (Adj.) [brouchàs]
gebräuchl. in der Oberpfalz) Vorschlag
aus Beilngries
Bruader, der [Bruàdà] Bruder
Bruck, die [Brugg] Brücke
Bruder: Bruder, staubiger, ominöser, verdächtiger, zwielichtiger
der [bruàdàschdauwigà] Kerl
brühwarm (Adj.)
[briàwarm]: eine (meist) vertrauliche Information
etwas brühwarm sofort weitererzählen
(weiter)erzählen

36
Brummbär, der
brummiger, mürrischer Mensch
[brummbeà]
brunzdumm (Adj.) außerordentlich dumm, beschränkt (=
[brunnzdumm] naturblöd)
brunzen [brunnzn] urinieren, pinkeln
Brunzer, der [Brunnzà] 1Biesler, Pinkler 2derb für Vagina
Brunzkachel, die
1Nachttopf 2derb für Vagina
[Brunnzkache]
nach Urin riechen (da oid Hias brunzelt
brunzeln [brunnzln]
fei gscheit...)
1Geflügelbrut, Vogelbrut 2Gesindel,
Brut, die [Bruàd] unliebsame Gesellschaft (a so a
Bruad...)
bruten [bruàddn] brüten
1von einer Festtafel (Hochzeit, Taufe)
mitgebrachte Speisen 2Nicht verzehrte,
Bschoad, das [Bschoàd] übrig gebliebene Speisen, die von den
Gästen mit nach Hause genommen
werden können.
Bschoadtücherl, das
Tuch zum Einwickeln/Einpacken von
[Bschoàddiàchàl]
Speisen (siehe Bschoad) Vorschlag
Bschoadtüchl, das
Sonja Lippert
[Bschoàddiàchl]
betrunken, besoffen, stark
bsuffa (Adj.) [bsuffà]
alkoholisiert
bsuffane Sau, die
(total) betrunkene Person (m/w)
[bsuffànesau]
bsuffans Loch, das
Säufer, Trinker
[bsuffànslo:ch]
bsuffans Wagscheitel, das
Säufer, Trinker
[bsuffànswågschaidl]
1Junge, Knabe 2Sohn (...unser Bua geht
Bua, der [Buà]
in die zwoate Klass!)

37
Büberl, das [Biàwàl] kleiner Junge, Bub, Bübchen
Buach, das [Buàch] Buch
Buali, der [Buàle] Bübchen, Büblein
fingerdicke Nudel aus Kartoffel- oder
Buamaspitz, der Mehlteig (den Namen verdankt sie
[Buàmàschbiz] ihrer Ähnlichkeit mit einem
Knabenpenis)
Bücherl, das [Biàchàl]
Büchlein, Buch
Büchl, das [Biàchl]
Buchladen, der
Buchhandlung
[Buàchlå:n/Buàchlådn]
Frau aus bescheidenen Verhältnissen,
Büchselmadam, die
die sich auftakelt und vornehm gibt,
[Bixlmàdàm] (Bixlmadam)
obwohl sie wenig Geld hat
1Büchse, Dose 2lebhaftes, freches
Büchsen, die [Bixn]
Mädchen
Büchsenmacher, der
Vater einer oder mehrerer Töchter
[Bixnmachà]
Büchsenmacherei (auf dem Land sieht
man ab und zu in Grundstücken/Höfen
Schilder mit der Aufschrift
Büchsenmacherei, die
"Bixnmacharei" oder
[Bixnmachàrai]
"Büchsenmacherei". Das bedeutet, dass
es dort weiblichen Nachwuchs
gegeben hat.)
mit Apfelmus oder Marmelade gefüllte
Buchtel, die [Buchddl] Dampfnudel Vorschlag Georg Weiß -
Kirchheim (Erding)
1Rücken 2Höcker (Krummrücken)
Buckel, der
3Hügel, kleiner Berg Vorschlag und
[Bu:gl/Buggl]
Definition Robert Bauer - Dorfen
buckelt (Adj.)
bucklig, uneben
[bu:gld/buggld]
bucklert (Adj.) bucklig, uneben

38
[bu:glàd/bugglàd]
eigensinniger, sturer Kerl; Grobian,
Büffel, der [biffe]
Rüpel
Büfflamott, das
[Bifflàmodd] Rinderbraten
(Boeuf à la mode)
Bulldog, der [Bulldog] Traktor, Zugmaschine
1junger Stier 2fester, kräftiger Mann
Bummerl, der [Bummàl] (da Sepp is vielleicht a Bummerl...)
3derber, plumper, ungeschickter Kerl
bumperlgsund (Adj.)
[bumbbàlxund] kerngesund, völlig gesund
(pumperlgsund)
bumpern [bummbàn] 1klopfen, pochen, schlagen (mei Herz
(pumpern) pumpert...) 2furzen 3koitieren
Bums, der [Bumbbs] Furz (Bumserl = Schoaßerl)
Bürschchen, junger Mann (Bürscherl,
Bürscherl, das [Biàschàl]
pass auf, dass di ned obieslst!)
volles Haupthaar
Bürst, der [Biàschd]
(...der hod an saubern Biaschd auf.)
bürsteln [biàschdln] 1bürsten 2koitieren

Bürsten, die [Biàschdn] 1Bürste 2zerzauste, struppige Frisur


Bürsterl, das [Biàschdàl]
kleine Bürste, Bürstchen
Bürstl, das [Biàschdl]
Busserl, das [Bussàl] Bussi, Kuss
busseln [bussln] küssen
bayerisches Vorspiel (s'liegt an dir,
bussiern [bussiàn]
wos draus werd...)
größeres wannenartiges Gefäß (aus
Butten, die [Buddn]
Holz)
Butzal, das Baby, Säugling (Kosename: Du bist
Buzerl, das [Bu:zàl] doch mei "Butzerl"!)
Butzen, der [Buzzn] Kerngehäuse mit Stiel (Apfel, Birne)

39
Butzhadern, der
Putzlappen
[Bu:zhådàn]
Butzküah, die (Pl.) [Buzzkià] Tannenzapfen
Centa [Zenndda] (Zenta) Kurzform von Kreszentia
1Pferdekutsche mit ausklappbarem
Chaisen, die [Schä:sn] Verdeck altes, heruntergekommenes
(Schäse) Auto (...wos is denn des für a
Chaisen?)
Chaiselongue, die
Polsterliege mit Kopflehne
[Schäslong] (Schäslong)
Chance, die [Schà:s] Möglichkeit, etwas zu erreichen
Charivari, das/der
[Schàrewàre] Schmuckkette an der Tracht
(Schariwari)
lt. Duden: sich an einem Chat
chatten [dschäddn] beteiligen?!?! Diese Antwort macht
schlau;-)
begreifen, gewahr werden, kapieren
checken [dschäggn]
(...hast des checkt, ha?)
Chevauleger, der
[Schwolesche:] Kavallerist (Leichte Kav.) Vorschlag und
(Schwalangscher/Schwolesc Definition aus Ingolstadt
hee)
Chinesensepperl, der
dummer, einfältiger Kerl
[kinäsnsäbbàl]
Christbaum, der
Weihnachtsbaum
[Grissbàmm]
Christkindl, das [Grisskindl] Christkind, Christuskind
gschlamperts Christkindl =
liederliche, nachlässige, unordentliche
Person
Christtag, der [Grissdåg] der erste Weihnachtsfeiertag
Cilli [Zilli] (Zilli) Kurzform von Cäcilia

40
alles, was "bärig, pfundig oder
cool (Adj.) [ku:l] sauguad" ist, ist cool. So einfach is
dös!
scherzhaftes/satirisches
Strophengedicht mit Refrain; in der
Couplet, das [Kubble:]
Regel mit aktuellem Inhalt (politisch,
bisweilen auch pikant)
Courage, die [Kurà:sch] Mut, Schneid
Artikel "die" (weibl. Sing. und 3. Person
d'
Plural d'Resi/d'Fuaßballer)
da [dà] der, best. Artikel
Konjunktiv von tun (i daad sogn/ich
daad [dà:d] (tät)
würde sagen)
Daama, der [Dà:mà] Daumen
aushalten, ertragen, bewältigen,
dabacka
schaffen (i dapack's ned = ich ertrage es
derpacken[dàbàggà]
nicht)
dabarma
sich erbarmen (auch als Synonym für
derbarmen
"du tust mir leid" = du dabarmst mi)
[dàbarmà]
dabatzt
derbatzt (Adj.) zerschmettert, zerdrückt, zermatscht
[dàbà:zd]
dabatzn zerschmettern, zerdrücken,
derbatzen [dàbàzzn] zermatschen
schnell umblättern (Wenn in der Kirche
dablattln die Liednummern nicht rechtzeitig
derblatteln angezeigt werden, dann "dabladelt" man
[dàblàdln] es nicht, bis der Organist zu spielen
beginnt)
dableamaln
jemanden anlügen, jdm. etwas
derbleameln
vormachen
[dàbleàmen]
dablecka
verhöhnen, verspotten, aufziehen
derblecken

41
[dàbläggà]
1zerbröseln, zu Brösel reiben 2es
derbröselt jemanden: a) jmd. ist
unterlegen, jmd. verliert (d'Sechzger
dabräsln hat's bei de' Bayern wieder gscheit
derbröseln derbröselt). b) jmd. erleidet
[dàbrä:sln] wirtschaftlichen Schaden (an Meier hat's
mit sei'm Gschäft gscheit derbröselt...) c)

jmd. verunglückt tödlich (an Sepp hat's


auf der Autobahn derbröselt...)
Dachl, das [Dàchl] kleines Dach, Vordach
klauen, stehlen (irgerndwer hod mein
dacheln [dà:chen]
Geldbeutel dachelt...)
Dachskopf, der
dummer, einfältiger Mann
[daxkobf]
Dachtasche, die
Dachziegel
[Då:chdaschn]
Dackel, der [Dàggl] Dachshund, Teckel
dadadert
derdadert (Adj.) entsetzt, fassungslos, verdattert
[dàdå:dàd]
dadappt
derdappt (Adj.) mit Fingerabdrücken übersät
[dàdabbd]
Dadara 1Tatterich (krankhaftes Zittern) 2jmd.,
Datterer, der der unter ständigem Zittern leidet
[Då:dàrà] 3Angst, Furcht, Bammel (z.B.
(Tatterer) Lampenfieber, Prüfungsangst...)
dadätschen
derdätschen zerdrücken, zerquetschen, zermalmen
[dàdä:dschn]
Daddl, der [daddl] alter, zittriger Mann
dadepft
derdepft (Adj.) bestürzt, betroffen, durcheinander
[dàdäbbfd]

42
dadern [då:dàn]
zittern
(tattern)
dadiarrn
derdürren verdorren, austrocknen
[dàdiàn/dàdirn]
dadschad
datschert (Adj.)
derb, plump, ungeschickt
[då:dschàd]
(tatschert)
daessen
spachteln, schaffen, leer essen
deressen [dàessn]
dafahrn
derfahren überfahren, totfahren
[dàfa:n/dàfa:rn]
dafallen
(schwer, unter Umständen mit
derfallen
Todesfolge) stolpern, stürzen
[dàfåin]
1die Fassung wiedererlangen (dafang di
wieda, so schlimm war's aa ned...)
dafanga 2genesen, sich von einer
derfangen Krankheit/einem Unfall erholen (Gott sei
[dàfangà] Dank, da Schorsch hod si wieder
dafangt nach dera schwaarn
Operation...)
dafeid 1verfault, faulig 2kompliziert, schwierig
derfault (Adj.) (des is ganz schee dafeid...) 3schlau,
[dàfai:d] gewieft (du bist scho a dafeida Hund...)
dafressen
spachteln, schaffen, leer essen (des
derfressen
könn ma gar ned oiss derfressen...)
[dàfressn]
dafuadan
derfuttern füttern, durchbringen
[dàfuàdàn]
dagadschen
zerdrücken, zermatschen
dergatschn

43
[dàgà:dschn]
dagarbn
erdrosseln, erwürgen (i kunnt'n
dergarmen
dagarma...)
[dàgà:rmà]
dagatzen
dergatzen zerdrücken, zermatschen
[dàgà:zn]
dageben
sättigen (drei Paar Weißwürscht dagebn
dergeben
gwiß...)
[dàge:m]
eine Strecke zu Fuß bewältigen (die
dageh
zehn Kilometer bis zu dir dergeh i
dergehen [dàge:]
leicht...)
daglanga
derglangen erreichen, erwischen
[dàglangà]
dagneißn begreifen, gewahr werden, kapieren;
dergneißen etwas verstehen oder erkennen (...lang
[dàgnaissn] hod's dauert bis er's dagneißt hod!)
dagrallen
1zusammenraffen, erschleichen,
derkrallen
2verkratzen, zerkratzen
[dàgrain]
dagurgln
dergurgeln erdrosseln, erwürgen
[dàguàgln]
dahalten
(gerade noch) festhalten, heben, ziehen
derhalten
können
[dàhåiddn]
dahänga sich verfangen, hängen bleiben (des
derhängen arme Vogerl hat sich im Zaun
[dàhengà] derhängt...)
verhauen, verprügeln, verdreschen
dahaun
(Armer Bua, wer hat denn di a so
derhauen [dàhaun]
derhaut?)
dahaut 1erschöpft 2verlottert,

44
derhaut (Adj.) heruntergekommen (mei, kimmt de
[dàhaud] Meierin in letzter Zeit dahaut daher...)
dahebn schwer, mit großer Anstrengung heben
derheben [dàhe:m] (geh huif ma, des derheb I alloa ned...)
daheim
dahoam (Adv.) zuhause
[dàhoàm]
iatz geht's dahi mit mir = nun geht es
mit mir zu Ende
dahin [dàhi:] oiss is dahi = alles ist verloren (...im
Arsch)
glei geht's dahi = gleich geht's los
dahungern
verhungern (iss nur, dass d' ned
derhungern
derhungerst...)
[dàhungàn]
dakemma erschrecken, durcheinander sein (d'Oma
derkemmen is oiwei no ganz dakemma = Oma ist
[dàkemmà] immer noch ganz durcheinander)
dakenna
anerkennen, würdigen, schätzen (bei
derkennen
mei'm Chef is nix dakennt...)
[dàke:nà]
dakratzen
derkratzen verkratzen, zerkratzen
[dàgrazzn]
dalaffa eine Strecke laufend, rennend
derlaufen bewältigen (20 Kilometer derlauf i
[dàlàffà] leicht...)
dalamanschieren
dalamantschieren "drehen", managen
[dàllàmàndschiàn]
daleiden
aushalten, erleiden (der hat was zum
derleiden
Derleidn bei dem Wei'...)
[dàlain/dàlaidn]
dalesen lesen, durchlesen (so vui Text is kaam
derlesen [dàle:sn] zum Derlesen...)

45
dalext
erschlagen, erschöpft, fertig (mei, bin i
derlext (Adj.)
heid dalext)
[dàläxd]
dalfern [dåifàn] undeutlich reden, vor sich hinreden,
(talfern) nuscheln
dalinsen
erspähen, beobachten
derlinsen [dàlinsn]
dalkad
dalkert (Adj.) dümmlich, plump, ungeschickt,
[dåiggàd] unbeholfen (du dalkerter Jagersbua...)
(talkert)
Dallen
Beule, Delle
Dalln, die [Dåin]
daloabld erschöpft, ausgelaugt, entkräftet (es
derlaiblet (Adj.) derloabelt jmdn. = 1er ist total kaputt,
[dàloàwed] erschöpft 2er verunglückt tödlich)
daloatn lenken, steuern können (mir dean
derleiten d'Händ weh, i konn den Karrn boid
[dàloàddn] nimmer daloaddn...)
daluren
derlurn erspähen, beobachten
[dàluàn/dàlurn]
(aufmerksam) hören, mithören (i hab
dalusen
scho derlust, was de zwoa ausgmacht
derlusen [dàlu:sn]
ham...)
damacha
dermachen bewältigen, durchhalten, schaffen
[dàma:chà]
Damal
Damerl Koseform von Thomas
[Dà:màl/Da:màl]
damalang (Adv.) dauernd, ständig (oi damalang kimmst
[dà:màlang] mit am andern Kerl daher...)
damals (Adv.)
dann, in jenen Tagen, seinerzeit
[dåmåis]

46
damanzen
dermanzen bewältigen, schaffen
[dà:mànnzn]
damatscht
dermatscht erschöpft, fertig, kaputt
[dàmàddschd]
1dumm, blöd (damische Kuah, damische
Henna) 2betäubt, benommen (auf die
damisch (Adj.)
Tabletten wer' i oiwei ganz damisch...)
[dà:misch]
damischer Ritter, der [dàmischàriddà] =
Dummkopf, Schwachkopf
Damm, der [Dàmm]
Dammerl, der
[Dàmmàl] Daumen
Dammerling, der
[Dàmmàling]
1Rausch, Schwips (ja, schee langsam
kriagn ma wieder unsern Dampf
Dampf, der [Damf]
zamm...) 2Schweiß (bei dera Arbat haut's
oam an Dampf ganz schee naus...)
dampfeln unangenehm riechen, stinken (da herin
[dàmbbfen] dampfelt's ganz gräuslich...)
dampfig (Adj.)
drückend schwül
[dàmbbfig]
stechen, pieksen (Heut nacht ham mi
danageln [dànå:gln]
d'Staunzn gscheit dernagelt...)
danaxt (Adv.)
kürzlich, neulich
[dànàxd]
Dandla, der
Dandler, der Händler, Trödler, Altwarenhändler
[Dànddlà] (Tandla)
dandln [dànndln]
tändeln, herumspielen, Zeit vertrödeln
(tandeln)
dankschee
dankeschön
dankschön

47
[danggsche:]
1beim Watten ohne Trumpfeinsatz
dant nehmen/
stechen (z.B. Gras-Zehner sticht Gras-
packen
Neuner...) 2eine Angelegenheit rasch
[dàndd
und ohne Zögern in Angriff nehmen und
nemmà/baggà]
erfolgreich zu Ende bringen
dantschig (Adj.) adrett, anmutig, fesch, hübsch (junges
[dànndschig] Mädchen, junge Frau)
1(meist) störender Finger-, Fuß-,
Pfoten- oder Schuhabdruck auf Böden,
Spiegeln, Scheiben, Gläsern etc. (der
Dapper, der [Dabbà]
frischputzte Badspiagl is scho wieder
(Tapper)
voller Dapper...) 2ungeschickte
Bewegung, falscher Schritt (...hab i an
blädn Dapper gmacht und bin hingfalln.)
Dapper, der [Dabbà]
Dapperer, der einer, der gerne "dappt", Frauen
[Dabbàrà] begrapscht
(Tapper/Tapperer)
nach oben
dappert (Adj.)
[dabbàd]
dappig (Adj.) ungeschickt, plump
[dàbbig]
(tappert/tappig)
darappeln
derrappeln 1sich aufraffen, aufrappeln 2sich erholen
[dàrabben]
daraten 1erraten 2eine Situation (gut/schlecht)
derraten vorfinden (des hab i guad derraten, der
[dàrå:n/dàrå:dn] Wirt hat Ruhetag...)
1reiten (als Reiter das Pferd im Griff
dareitn
haben) 2bezwingen, beherrschen (d'Susi
derreiten
is a scharfs Luader, die is kaam zum
[dàraiddn]
Derreiten...)

48
darenga duschen, durchnässen (nach'm Theater
derregnen hat's uns so darengt, dass uns as
[dàrengà] Wasser zu de Schuah naus is...)
1schuften, sich abmühen, plagen (in
darenna
dera Firma darennst di vor lauter
derrennen
Arbad...) 2(tödlich) verunglücken (der
[dàre:nà]
Sepp hat sich letzte Woch derrennt...)
darren
trocknen, dörren
darrn [dà:rn]
1ertrinken, ersaufen 2ein vorhandenes
dasauffa
Quantum bewältigen (des könn ma gar
dersaufen [dàsauffà]
ned oiss dasauffa...)
Daschal, das
Dascherl, das kleine Tasche, Täschchen
[Dàschàl] (Tascherl)
daschiassn
derschießen erschießen
[dàschiàssn]
daschlagn
derschlagen erschlagen
[dàschlå:ng]
daschmecka entdecken, wittern, Lunte riechen (der
derschmecken hod scho daschmeckt, wia schee d'Liab
[dàschmeggà] is...)
daschnaufa
genügend Luft haben (Tuba blasen daad
derschnaufen
ma gfoin, aber i derschnaufs ned...)
[dàschnaufà]
dasehgn
erblicken, entdecken, erspähen
dersehen [dàsäng]
dasei
derjenige, derselbe
dersell [dàsäi]
dasig (Adj.) [dà:sig] still, niedergeschlagen
dasig (Adj.) [dåsig] einheimisch, ortsansässig
dasoacha 1vom Regen durchnässt werden (...beim
derseichen Wandern hods uns gscheid dasoacht.)

49
[dàsoàchd] 2den hods dasoacht (sagt man, wenn
beim Eisstockschießen ein Schub zu
schwach geraten ist.) Vorschlag aus
Niederbayern
daspechten
derspechten erspähen, beobachten
[dàschbächddn]
dastessen 1zerschlagen, zerstören 2sich derstessen
derstessen = sich vor Arbeit förmlich "zu Tode
[dàschdässn] stoßen", verschleißen
1eine Last, ein Gewicht tragen (den
datragen Schulranzen kann ma ja fast ned
dertragen dertragen...) 2aushalten, ertragen (i hab
[dàdrång] so Zeitlang nach dir, i dertrag's fast
nimmer...)
datscheln
datschln [dà:dschln] tätscheln
(tatscheln)
datschen
dätschen
plattdrücken, quetschen
[dà:dschn/dä:dschn]
(tatschen)
1etwas plump, ungeschickt anfassen,
datschen [daddschn] berühren 2sich plump, schwerfällig
(tatschen) bewegen, gehen (der datscht umanand
wiar a Zirkusbär...)
Datscher, der
1Puff, Schlag, Stoß 2im Plural: alte,
[Daddschà]
ausgelatschte Schuhe
(Tatscher)
Datschi, der Kuchen (a Zwetschgen- oder
[Dà:dsche] Apfedatschi is was Fein's)
Datschiburger, der
Augsburger
[Dà:dschebuàgà]
Datzlwurm, der
Drache, Lindwurm, Ungeheuer
[Dàzzlwuàm]

50
(Tatzelwurm)
Daube, die hölzerner Zielklotz beim
Daubn, die [Daum] Eisstockschießen
Dauch, der [Dauch]
Brühe, Kompott, Tunke
(Tauch)
dawarten
abwarten, erwarten (i kann's kaum
derwarten
derwarten, bis i di wieder siehg...)
[dàwarddn]
dawerfa
kaputtwerfen, totwerfen (d'Oma hat die
derwerfen
junga Biberl daworfa...)
[dàweàffà]
dawischn
erwischen (den hat's derwuschen
derwischen
[dàwuschn] = den hat's erwischt)
[dàwischn]
dawoacha
derweichen aufweichen, zerweichen
[dàwoàchà]
dawutzeln
derwutzeln aufreiben, zerreiben
[dàwu:zln]
Daxen, die (Pl.)
Fichten-, Tannenzweige
[Dàxn]
Ein Werkzeug, mit dem Geäst und
Zweige (Zweige = Daxn) zerkleinert
werden. "Bayerische" Version eines
Daxngrai, der Buschmessers; charakteristisch ist der
Daxnkrei, der nach oben gebogene Haken am
[Dàxngrai] vorderen Klingenrücken, der zum
Heranziehen von Ästen/Zweigen dient.
Vorschlag und Definition - Lukas aus
Ebersberg
Daxnhau, der
siehe Daxngrai
[Dàxnhau]
dazahln sich leisten können, (be)zahlen können
[dàzåin] (die Wohnung daad ma gfalln, aber i

51
kann s' ned derzahln...)
dazahna jmdn. auslachen, verspotten, lächerlich
derzahnen [dàza:nà] machen
daziahgn ziehen, schleppen können (des Trumm
derziehen [dàziàng] Weib daziahg i gar ned alloa...)
Deandl, das [Deàndl] Mädchen, junge Frau
nach oben
debsen [däbbsn] klauen, stehlen, etwas mitgehen lassen
dechd
dennoch
decht [dächdd]
Degel, der [Dä:gl] (Tegel) Topf, Tiegel
d'Ehre [de:re] Habe die Ehre (A boarischer Gruaß)
dei [däi] dein, deine
lenken, organisieren, regeln, etwas in Ordung
deichseln
bringen (des deichsln mir zwoa scho so, daß's
deixln [daixln]
passt... neubairisch: managen [männäddschn])
Deife, der
Teufel
Deifi, der [Daife]
des hod an Deife gsehgn [de:s hå:d àn Daife
gsäng] = das ist kompliziert, sehr schwierig
Deife/Deifi [Daife] an Deife ned zreißn [an Daife ne:d zraissn] =
div. Redewendungen: so gut wie nichts erreichen/zustande bringen
des is beim Deife [de:s is bäim Daife] = das ist
kaputt/hin
deirig (Adj.) [dairig] teuer (bei uns is da Benzin deiriga ois wia
(teurig) z'Östreich...)
dengascht
dengerscht dennoch, doch
[dengàschd]
das Schärfen einer Sense oder Sichel mit einem
dengeln
Dänglhammer auf einem Dänglstock Vorschlag
[dengln]
und Definition Anne aus Altötting
dennerschd
dennoch, doch
dennerst

52
[denàschd]
Depp, der [Däbb] Blödel, Idiot
Deppenhaufen, der
Vollidiot (Du bist viellicht so a Deppenhaufen!)
[Däbbmhauffà]
Depperl, das [Däbbàl] geistig etwas zurück gebliebene Person
deppert (Adj.) [däbbàd] blöd, idiotisch
depsen
klauen, stehlen, etwas mitgehen lassen
depsn [däbbsn]
1inzwischen, mittlerweile, unterdessen,
währenddessen, zwischenzeitlich (er war in der
derweil (Adv.) [dàwai] Spätschicht, derweil hat sie Bsuach kriagt...)
2dabei, indes (die gebn so o mit eahnam Sach,
dawei ham's Schulden wia d'Sau...)
derweil lassen
Zeit lassen, langsam tun (lass da dawei...)
[dàwailassn]
derwuschen
erwischt
derwuschn [dàwuschn]
deswegen [dessweng] deswegen, deshalb
Dez, der [De:z] (Tez) Kopf
di [di:] dich (i mog di)
diam [diàm] ab und zu, manchmal, zuweilen
dickbackert (Adj.)
pausbäckig
[diggbaggàd]
Dicke, die [Digge] Knackwurst (Regensburger)
dick: dick eingehen, [digg äige:] jmd. erstickt förmlich in Arbeit, ist bis über
es geht jmdm. dick ein beide Ohren mit Arbeit eingedeckt
dick haben (jmdn.)
nicht leiden können, nicht riechen können
[digg håm]
Diddi, der [Diddi] Schnuller
im landwirtschaftlichen Bereich in einem
dienen [deànà]
Arbeitsverhältnis stehen
Arbeitsverhältnis im landwirtschaftlichen
Dienst, der [Deànsd]
Bereich

53
Dietsch, der [Di:dsch]
flacher, unförmiger Hut (Deckel)
Dietschi, der [Didsche]
Diezel, der [Di:zl]
Schnuller
Diezi, der [Di:ze]
1jmdn. besiegen, bezwingen, übertreffen (im
dipfeln [dibbfen]
Sport) 2ugs: mit einer Frau schlafen (...nach der
(tüpfeln)
Disco hat er d'Resi no gescheit dipfelt!)
Dipferl, das [Dibbfàl] (Tüpferl) Pünktchen, Tüpfelchen
Dipferlscheißer, der
[Dibbfàlschaissà] kleinlicher, pedantischer Besserwisser
(Tüpferlscheißer)
Diridari, der [Diredà:re] Geld, Moneten
Magd, Dienstmagd (nicht zu verwechseln mit
Dirn, die [Diànn]
Dirne/Nutte)
1Mädchen, junge Frau 2Freundin, Geliebte (mei
Dirndl, das
herzallerliabsts Dirndl...) 3Trachtenkleid
[Deàndl/Diàndl***]
(Aussprache siehe***)]
Dirndlbirl, die (Pl.)
Kornelkirsche
[Diàndlbiàl]
Dirndlgwand, das
Trachtenkleid
[Diàndlgwand]
dirrlochad
dürrlochert (Adj.) dürr, sehr mager
[diàlochàd/dirrlochàd]
dischkrian
sich unterhalten, diskutieren
diskurieren [dischgriàn]
dö [de:] die, diese (dö ham oiss zammgsuffa...)
tun (mei, duad mir heit mei Kreiz wieder weh.
Is aa koa Wunder ned. Wennst an ganzn Tag
doa [doà]
vorm PC hockst und boarische Wörter eitippst,
nacha kriagst Kreizweh...)
Doag, der [Doàg] Teig, Backmasse
Doagaff, der [Doàgaff] langweiliger, begriffsstutziger Bursche,
(Teigaff) Trantüte

54
doagad (Adj.) [doàgàd] teigig, schwabblig
Dockennandl, das
Puppe
[Doggànànndl]
Dod, der [Do:d/Dou:d] Tod, Sensenmann
schwer krank/todkrank sein
dodeln
da herin dodelts aber gescheit = die Stimmung
dodln [do:dln/dou:dln]
ist auf dem Tiefpunkt angelangt, es "rührt sich
(todeln)
nichts
dodschad
dotschert (Adj.) derb, plump, ungeschickt
[då:dschàd] (tatschert)
Dodschen, der 1Kohlrübe, Steckrübe, Wrucke 2unbeholfene,
[Då:dschn] (Dotschen) dümmliche Person, Trampel
Dokta, der [Doggdà] Arzt, Doktor
alberner, einfältiger, unbeholfener Mensch;
Doldi, der [Doide]
Depp, Tölpel
Dopfa, der [Dobbfà]
Quark
(Topfen)
Dopfal, das
Dopferl, das [Dobbfàl] Töpfchen für kleine Kinder
(Topferl)
doppen pochen, pulsieren (in einer Wunde; der Finger
doppn [dobbm] doppt ganz greislich...)
nach oben
dorad
dourat (Adj.)
schwerhörig, taub
[doràd/douràd]
(torert)
dortmals (Adv.)
damals, seinerzeit
[doàddmåis/dorddmåis]
dös [de:s] das, dieses
Dotschen, der 1Kohlrübe, Steckrübe, Wrucke 2unbeholfene,
[Då:dschn] (Dodschen) dümmliche Person, Trampel
Drack, der [Dragg] hinterfotziges, unberechenbares, gemeines,

55
bösartiges Wesen (Mensch oder Tier)
Dradewixpfeiferl, das
Fingernudeln (aus Kartoffelteig)
[Dràdewixbfaiffàl]
drädeln
drädln [drä:dln] trödeln, sich Zeit lassen
(trödeln)
Dragl, das [Drà:gl] Kasten, Träger (a Dragl Bier)
Drehkreuz zum Durchgehen an
Bahnübergängen, Eingängen von Hallenbädern,
Drahdium, das [Drà:dium]
kommerziell betriebenen Autobahntoiletten
usw.
Drahla, der
Draller, der 1Spielzeugkreisel 2Wasserstrudel, Wirbel
[Drà:là/Dràllà]
1drehen 2etwas geschickt lenken
drahn
bzw.ausführen, einer Sache eine positive
drehen [drà:n]
Wende geben
Schwindel (beim Kettnkarussellfahrn kriagst
Drahwurm, der
leicht an Drahwurm...)
Drehwurm, der
einen Drehwurm haben = schwindlig,
[Drà:wuàm/Dräwuàm]
schwummrig sein
dramhabbad
dramhappert (Adj.) 1schlaftrunken, schläfrig 2gedankenlos,
[dra:mhàbbàd] geistesabwesend, verträumt
(tramhappad)
dratzen
(vorsätzlich) ärgern, aufziehen, foppen,
dratzn [dràzzn]
necken; provozieren, schikanieren
(tratzen)
drauß [drauss]
draußt [draussd] draussen
draußten [draussdn] (Adv.)
draxeln
drechseln
draxln [dràxln]
Dreanschen, die weinerlicher Mund, beleidigtes, missmutiges
[Dreànschn] Gesicht

56
(Treanschen)
Dreckamsel, die
schlampige, verwahrloste Weibsperson
[Dre:gamsl]
gemeiner, rücksichtsloser, unverschämter
Dreckbär, der [Dre:gbeà]
Mensch
Dreckdrossel, die
Dreckfink, Schmutzfink
[Dre:gdrossl]
dreckert (Adj.) [dreggàd] schmutzig, dreckig
1stinklangweilig 2grantig, launenhaft,
dreckfad (Adj.) [dre:gfà:d] unausstehlich (...den brauchst gar ned anreden
heut, den dreckfaden Hund!)
Dreckhammel, der gemeiner, rücksichtsloser, unverschämter
[Dre:ghàmme] Mensch
Dreckhund, der gemeiner, rücksichtsloser, unverschämter
[Dre:ghund] Mensch
Dreck im Schachterl [àn Dre:g
im Schàchdàl håm] (einen Dreck das Nachsehen haben, leer ausgehen
im Schachterl haben)
Drecklache, die
Drecklagga Pfütze, Wasserlache
[Dre:gla:chà/Dre:glaggà]
Dreckmatz, die
durchtriebene, gemeine, hinterhältige Person
[Dre:gmàzz]
1Schmutzfink 2gemeiner, rücksichtsloser
Drecksau, die [Dre:gsau]
Mensch
1unordentliche, schlampige, meist auch in
Dreckschlampen, der ihrem Äußeren ungepflegte weibliche Person
[Dre:gschlammbbm] 2Frau mit liederlichem, unmoralischem
Lebenswandel
Dreckschleuder, die 1freches, loses Mundwerk 2Auto, das raucht
[Dre:gschlaidà] und stinkt 3rauchende, stinkende Fabrikanlage
Dreeg, der [Dre:g] Dreck
treffen (wenn ma uns as nächste Moi sehgn,
dreffa [dreffà]
dann dreff ma uns wieder...)

57
1die Zahl/Ziffer drei 2Zeugnisnote 3 (i hob an
Dreier, der [Draià]
Dreier...)
zeitweise verwirrte Person Vorschlag und
Dreiggal, der [Draiggàl]
Definition Anne aus Altötting
Dreiquartel
Dreiquartl 1Dreiviertelliter 2Kein Ganzes, nur drei Viertel
[Draigwàrddl]
dreißg [draissg]
Zahl dreißig
dreißge [draissge]
drent [drenndd] drüben , jenseits (...s'Gegnteil vo herent!)
drenten [drennddn] (Adv.) drent und herent = drüben und herüben
drenterhalb auf der anderen Seite, jenseits
[drennddàhåi/ drenterhalb und herenterhalb = jenseits und
drennddàhåib] (Adv.) diesseits (einer Grenze oder Straße)
Drenzal, das
Drenzerl, das [Drennzàl] Lätzchen zum Umbinden für Kleinkinder
(Trenzal)
Drenzbeutel, der
[Drennzbaidl] Jammerlappen, weinerlicher Mensch
(Trenzbeutel)
drenzen
drenzn [drennzn] verschütten, kleckern
(trenzen)
Drenzer, der [Drennzà] 1einer, der kleckert, sabbert 2Feigling,
(Trenzer) Versager, "Loser"
dreschen 1dreschen (Getreide) 2schlagen, hauen (die
[dreschn] habn ma gscheit droschen...)
dressieren
ärgern, drangsalieren, scheuchen
dressiern [drässiàn]
driadan
langsam arbeiten, sich langsam bewegen,
driadern [driàdàn]
trödeln
(triedern)
Driadara, der
Umstandskrämer, lahme Ente
Driaderer, der [Driàdàrà]

58
(Triederer)
drialan
drialern [driàlàn] kleckern, sabbern
(trielen)
dridscheln
dritscheln [dri:dschln] vor sich hinwursteln, langsam arbeiten, trödeln
(tritscheln)
Dridschla, der
1langsamer, umständlicher Mensch 2Trödler,
Dritschler, der
Händler (zu dem Dritschler brauchst gor ned
[Dri:dschlà]
erst higeh, der hod nix Gscheits...)
(Tritschler)
trocknen (d'Spülmaschin konnst no ned
driggeln
ausramma, aus Gschirr muaß erschd no
[driggen/driggln]
driggln...)
dringa [dringà] trinken
drinna [drinnà] (Adv.) drinnen
Dresch, Hiebe, Schläge, Prügel (...ham ma
Drisch, die (Pl.) [Dri:sch]
gscheide Drisch kriagt.)
Drischel, der
Dreschflegel
Drischl, der [Dri:schl]
dro (Adv.) [dro:] daran, dran
drucken [druggà] 1drucken 2drücken 3sich drücken 4trocken
Hexe, übler Geist (wenn d'Drud in da Nacht auf
Drud, die [Dru:d] (Trud) deiner Brust hockt und dir an Schnaufara
abdruckt...)
Drudscherl, das
1einfältiges Mädchen 2entzückendes, reizendes
[Drudschàl]
Mädchen
(Trudschal)
Drudschn, die [Dru:dschn] dümmliche, langsame, ungeschickte
(Trutschen) Weibsperson
Dschamsderer, der
Dschamsterer, der
abfällige Bezeichnung für Freund/Liebhaber
[Dschàmsdàrà]
(Tschamsterer)

59
Dschumpel, die [Dschummbbe] dümmliches, schwerfälliges Frauenzimmer,
(Tschumpel) Trampel
ducken
(sich) ducken, verstecken
duckn [duggà]
duckmausad
duckmausert (Adj.) demütig, ergeben, zurückhaltend
[duggmausàd]
Duckmauser, der
heuchlerischer, falscher, hinterlistiger Mensch
[Duggmausà]
Dummkopf, Trottel; einfältiger, läppischer
Dudädl, der [Du:dädl]
Mensch
Duddeln, die (Pl.)
Dutteln, die (Pl.)
ugs. derb für weibliche Brust
[Duddl/Duddln]
(Tutteln)
Dudderer, der
Dutterer, der junger "Hupfer", Halbwüchsiger
[Duddàrà] (Tutterer)
(a) dudderl
ein bißchen, ein wenig
[à duddàl] (Adv.)
Duddnbatscher, der
Busengrapscher
[Duddnbaddschà]
Duddngschirr, das
Büstenhalter
[Duddngschià/Duddngschirr]
1genussvoll trinken 2ordentlich saufen (...hob i
dudeln [du:dln]
mir an Gscheidn odudlt.)
Dulackn, die
Beule, Delle
[Dullàggn]
Dulln, die [Duin] Beule, Delle
Dult [Duidd] Jahrmarkt, Volksfest, Warenmarkt
Dödel, Dummkopf, einfältiger Mensch
Dumbatz, der [Dumbàz]
Vorschlag und Definition - Gerhard aus Inzell
Dummerl, der [Dummàl] Einfaltspinsel, naiver Mensch
Dummian, der [Dummiàn] Dummkopf, Trottel

60
1dämmrig, dunkel, düster 2benommen, dumpf
dumper (Adj.) [dumbbà]
(zvui Bier macht dumper...)
dungen [dungà] düngen
Dungert, der [Dungàd] Dünger
dupfa jmdn. besiegen, bezwingen, übertreffen
dupfen [dubbfà] (d'Vorderstinkmistinger ham
(tupfen) d'Hinterstinkmistinger 5:0 dupft...)
durchfretten
durchfrettn sich abmühen, mühsam durchs Leben kämpfen
[duàchfreddn]
Durchmarsch, der
Durchfall/Diarrhö
[Duàchmàrsch]
durchwurschteln
sich durchschlagen, durchschwindeln
[duàchwuàschdln]
durchwuzeln
durchdrängeln, sich den Weg durch eine dichte
durchwuzln
Menschenmenge bahnen
[duàchwu:zln]
kleiner, schmächtiger, unscheinbarer, u.U.
Dürftling, der [Diàffdling]
kränklicher Mensch
Dürkl, der [Diàggl] derber, grobschlächtiger, plumper Kerl
dürrlochad
dürrlochert (Adj.) mager, dürr (so a dürrlochads Mensch...)
[diàlochàd/dirrlochàd]
1duschen 2regnen (iatz duscht's aber
duschen
g'scheit...) 3schlagen, ohrfeigen (wennst koa
[duschn]
Ruah gibst, dusch i da oane...)
Duscher, der
heftiger Regenguss, Platzregen (Gestern nacht
Duscherer, der
hat's an gscheitn Duscherer do...)
[Duschàrà]
Dusel, der
Glück (mei hod der heit wieder an Dusl...)
[Du:sl]
Duselbruada, der
Duselbruder, der Glückspilz
[Du:slbruàdà]

61
duseln
dösen
[du:sln]
Duttenpatscher, der
Busengrapscher
[Duddnbaddschà]
Duzi, der
Schnuller
Duzl, der [Du:ze/Du:zl]
eahm [eàmm] ihn, ihm
eahna ihnen, Ihnen (...sag's eahna!; ghört des Auto
Eahna [eànà] Eahna?)
ebba [äbbà] (eppa) etwa, vielleicht (...stimmt's ebba ned?)
ebban [äbbàn] (eppan) jemand, jemanden (i frag am besten ebban...)
ebbas [äbbàs] (eppers)
etwas (sag's, wennst ebbs brauchst...)
ebbs [äbbs] (epps)
eben (Adj.) [e:m] flach, gerade, plan
eben voll [e:mfoi] = gestrichen voll, bis oben
hin gefüllt
echern [ä:chàn]
Ähren aufsammeln (nach der Ernte)
ehern [ä:àn] (ächern)
echt: in echt (Adv.) wirklich, tatsächlich (den gibt's ned bloß im
[ächdd, inächdd] Fernseh, sondern in echt...)
Eck, das [Egg] Ecke (glei wirf i's hintre ins Eck...)
Eckchen, kleines Stück, Portion (a Eckerl
Eckerl, das [Eggàl]
Schokolad...)
sich zur Strafe in die Ecke stellen müssen
Eckerl steh [Eggàlschde:] (Schulstrafe - stell die ins Eckerl und scham
di!)
eckert (Adj.) [eggàd] eckig
Edi [E:de] Kurz-/Koseform von Eduard/Edmund
Eding [Ä:ding] (Äding) Altötting
egal (Adj.) [egà:l] gleichgültig
Egide [Ägi:de] (Ägide) Ägidius
eh [ä:] 1bevor, ehe 2ohnehin, sowieso
eha [ä:hà] (oha) 1Halt-Kommando für Zugtiere 2Ausruf des

62
Erstaunens (...eha, du bist aber a gscheiter
Bua!)
1früher, eher (die andern san ehnder
ehnder (Adv.) [ändà/endà] kemma...) 2bevorzugt (Gschdudierde wern
ehnder eigstellt...)
jemanden besonders beeindrucken, jmdm.
Ehre aufheben bei jmdm.
eine Freude bereiten (mit dem Gschenk werst a
[Eàaufhe:m/E:raufhe:m]
Ehr aufhebn...)
eich; Eich [aich] euch; Euch
Eichkatzlschweif, der
Eichhörnchenschwanz (Standardfrage in
[Oàchkàzzlschwoàf]
"Bairisch-Tests")
(Oachkatzlschwoaf)
Eidachsl, das [Aidàxl] Eidechse
ei-ei machen schmusen, liebkosen durch gegenseitige,
[aijai machà] zärtliche Wangenberührung
Eierpecken, das Alter Osterbrauch: zwei Personen schlagen
[Oàrbäggà] hart gekochte Eier zusammen. Gewonnen hat
(Oarbecka) derjenige, dessen Ei unversehrt bleibt.
Eierscheiben, das
[Oàrschaim] Alter Osterbrauch
(Oarscheibn)
eifern [aifàn] 1eifersüchtig sein 2wetteifern
Eigackerl, das [Aigàggàl] Ei, Hühnerei
besonders, extra, speziell (dös Stückl hab i
eigens (Adv.) [aings]
eigns für dein Geburtstag komponiert...)
sich beim Versteckspiel die Augen zuhalten
oder umdrehen und warten, bis sich die
eilurn [äiluàn] anderen versteckt haben. Meistens zählt man
dabei bis zu einer gemeinsam vereinbarten
Zahl.
eina
herein, rein
einher (Adv.) [äinà]
einaugert (Adj.) (oànaugàd) einäugig
einbilden, sich [äibuiddn] 1arrogant, großspurig sein (auf sei Gschäft

63
buidt er sich Wunder was ei...) 2etwas
begehren, unbedingt haben wollen (die
Leberkassemmel hab i mir iatz eibuidt...)
Einbrenn, die [Äibrenn] Mehlschwitze
Brot oder Kuchen klein
einbrocken [äibroggà] zerstückeln/zerbröckeln und z.B. in eine Suppe
oder Kaffee geben
einduseln [äidusln] einnicken, einschlafen
einfahren [äifarn] einbringen (Ernte)
einfallen [äifåin] einstürzen, zusammenfallen
1einfädeln (Faden, Schnur) 2etwas in die Wege
einfadeln [äifà:dln]
leiten (dös hast sauber eigfadlt...)
einfatschen [äifà:dschn] bandagieren, Stützverband anbringen
eingepfercht
dicht gedrängt, beengt, eingesperrt
einpfercht (Adj.) [äibfeàchd]
eingesäumt: gut eingesäumt gut betucht , wohlhabend (da Hanslbauer is
(Adj.) [äigsàmd] guad eigsaamt...)
eingeschirren
anschirren (Pferde, Zugtiere), einspannen
[äigschiàn/äigschirrn]
eingewanden [äigwànndn] einkleiden
Partizip Perfekt von einlitern = eingelitert
einglitert [äigliddàd]
(gesoffen)
beerdigen, bestatten (gestern hamma n'Sepp
eingraben [äigrå:m]
eigrabn...)
einhalten, sich [äihåiddn] sich festhalten
1sich einhaken, Arm in Arm gehen 2sich
einhängen, sich [äihengà] anstrengen, sein Bestes geben (häng di ei,
dass d' guade Notn schreibst...)
beim Essen viel, schnell und gierig
einhauen [äihaun]
verschlingen
einhaxert (Adj.) [oàhàxàd] einbeinig
einhin
hinein
eini (Adv.) [äine]
einigeln [äini:gln] (annägeln) Bitzeln, Brennen in Fingern und Zehen bei

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starker Kälter
hineingepinkeln, -urinieren (der Hundsbua hat
einisoacha [äinesoàchà]
in'n Hausgang einigsoacht...)
einsperren, inhaftieren (wenn's di no oamoi
einkasteln [äikàssdln]
bsuffa mit'm Auto dawischn, kastln s' di ei...)
Rast in einer Gaststätte machen (beim
einkehren [äikeàn]
Brückenwirt z'Pullach samma eikehrt...)
einkraillen [äigrain] einkrallen, festkrallen
einstudieren, trainieren (lus amoi zua, i hab a
einlernen [äileànà]
neu's Stückl auf der Quetschn einglernt...)
ordentlich (Alkohol) saufen (gestern hamma
einlitern [äiliddàn]
gscheit eiglitert, mei Liaba...)
beim Versteckspielen entweder a)sich
irgendwo hinstellen, von wo aus man die
einluren [äiluàn] anderen nicht sehen kann, b)die Augen zuhält,
c)so lange umdreht, ...bis sich alle anderen
Mitspieler versteckt haben
1einpacken, einwickeln 2einwecken, einkochen
einmachen [äimachà]
(heut hamma Weichsel eigmacht...)
Einmerkerl, das [Äimeàggàl] Lesezeichen (Bookmark!!!)
einsperren, inhaftieren (an Sepp hams eignaht,
einnähen [äinà:n]
weil er wieder gwildert hat...)
einpapierln [äibabbiàln] in Papier einwickeln, einpacken
einreiben [äiraim] jmdn. ordentlich mit Schnee abreiben
einsackeln [äisàggln] 1einstecken, einschieben 2raffen, einheimsen
einschichtig (Adj.) [oàschichdig] 1alleinstehend, ledig, verwitwet
(oaschichtig) 2zurückgezogen, einsam, eigenbrötlerisch
Einschichtige, der/die
Single weiblich/männlich
[Oàschichdige]
(ledig/geschieden/verwitwet)
(Oaschichtige)
einschieben [äischiàm] einstecken (in die eigene Tasche)
einschnackeln [äischnàggln] einrasten
einschnappen [äischnabbm] 1einrasten 2beleidigt, sauer sein
einschweren [äischwà:rn] beschweren (as Schindeldach mit Stoa'

65
eischwaarn - das Schindeldach mit Steinen
beschweren)
einseitert (Adj.) [oàsaiddàd]
einseitig, schief, verzogen, verzerrt
(oaseitad)
Ziffer, Zahl 1, Eins, die (unser Deandl hat lauter
Einser, der [Oànsà]
Einser im Zeugnis...)
Einsiedel, der [Oàsidl]
Einsiedler, Eremit
(Oasiedel)
einspannig (Adj.) [oàschbànig] unverheiratet (single)
einflüstern, einreden, einsagen, beeinflussen (i
einspeiben [äischbaim]
woaß ned, wer ihr des eingspiebn hat...)
einsperren 1abschließen, absperren, einschließen,
[äischbiàn/äischbàrrn] wegschließen 2inhaftieren, gefangen setzen
einspreizen [äischbraizzn] sich anstrengen, dahinterklemmen
Einwarts
Herbst
Einwärts, der [Äiwarzz]
kräftig gießen, unter Wasser setzen (z.B. die
einwassern [äiwàssàn]
Wurzeln eines frisch gepflanzten Baumes...)
einweiken [äiwoàggà] einweichen
einwendig inwendig, innerlich, zuinnerst (dei Musi gspür i
[äiwendde/äiwendig] einwendig...)
einzipfeln [äizibbfen] koitieren, Geschlechtsverkehr ausüben
1Bahnbediensteter 2die Zehn beim Watten
Eisenbahner, der [Aisnba:nà]
(bayerisches Kartenspiel)
Eisenkeil, der [Aisnkail] Eisvogel (im Woid draußt is a Eisenkeilnest...)
Abszess, Furunkel, Eitergeschwür (da Hias hod
Eiß, das [Oàss] (Oaß)
scho wieder an Oaß am Arsch...)
Eiter, der [Oàddà] Eiter, das
ekelhaft (Adj.) [ägglhaffd] abscheulich, abstoßend, ekelig
1elend, miserabel 2gemein, unverschämt
elendig [elenddig] (...der Hund, der elendige!) 3sehr,
(1 = Adj. 2 = Adv.) unermesslich, ungemein (des ärgert mi ganz
elendig...)
Elfer, der [Äifà] 1Elf, die (Zahl) 2Elfmeter beim Fußball

66
elf1 [åif/åif] 1Zahl/Ziffer elf 2nun es ist elf Uhr = iatz is's
elfe2 [åife/åife] elfe
ellebetsch
Ausruf von Schadenfreude
ellerbetsch [ällàbädsch]
Ellenbogen, der [Ällàbong] Ellbogen
1früher, eher (die andern san ender kemma...)
ender (Adv.) [ändà/endà] 2bevorzugt (Gschdudierde wern ender
eigstellt...)
englisch einkaufen
klauen, stehlen
[englisch äikàffà]
enk [eng/engg] euch (griaß enk Gott!)
enker [engà/enggà] euer
ent (Adv.) [endd]
auf der anderen Seite, drüben, gegenüber
enten (Adv.) [enddn]
ent und drent [ennddundrenndd],
enten und drenten [ennddnundrennddn] =
hüben und rüben
enterhalb (Präp.)
drüberhalb, jenseits
[enddàhåi/enddàhåib]
enterisch seltsam, unheimlich (wenn i sowas siehg,
entrisch (Adj.) [enddrisch] werd's ma ganz entrisch...)
eppa
etwa, vielleicht (...stimmt's eppa ned?)
epper [äbbà] (ebba)
eppan
jemand, jemanden
eppern [äbbàn] (ebban)
eppas [äbbàs]
(ebbas) etwas (sag's, wennst epps brauchst...)
epps [äbbs] (ebbs)
Erchtag [Eàchdà]
Dienstag
Ertag [Eàdà]]
Erdapfel, der [Erabbfe] (Sg.)
Erdäpfel, die Kartoffel, Kartoffeln
[Erebbfe/Erebbfen] (Pl.)
etla [eddlà] etliche (bei dene Promill werst scho an etla

67
Maß gsuffa hobn - bei diesem Promillewert ist
anzunehmen, daß du etliche große Gläser Bier
getrunken hast)
Euter, das [Auddà] Euter, das
Evi [Efe
Koseform von Eva
Everl [Efàl]
1absichtlich, besonders, eigens, extra (dös
Kleidl hab i mir extrig wegn dir kauft...)
extrig (Adj.) [äxdrig] 2sonderbar, komisch, eigenbrötlerisch (mit
dem kummt koana zrecht, des is ganz an
Extriger...)
1junges Schwein, Ferkel 2Dreckspatz,
Fackl, das [Fàggl] Schmutzfink (da hast aber gscheit rumgsucktl,
du Fackl, du kloans!)
fackeln [fàggln] ferkeln, Junge kriegen (werfen)
1abgestanden, geschmacklos, schal
fad (Adj.) [fá:d] 2einschläfernd, geistlos, ermüdend, langweilig,
träge
fade Molln = langweilige, unfreundliche Frau
1kurze, hastige Handbewegung, Geste 2Strich,
Fahrer, der [Fa:rà]
Schriftzug 3Kratzer, Streifen
Faim, der [Foàm] Bierschaum, Schaum
faimen [foàmà] schäumen (Bier)
1Bierdimpfel, Stammtischbruder 2Kleinbürger,
Faimzuzler, der [Foàmzu:zlà]
Spießer
Fallen, die [Fåin] Bett (Flohfalln)
Falott, der [Falodd] Betrüger, Gauner, Lump
falsch (Adj.) [fåisch] hinterhältig, unehrlich, verschlagen
falscher Fuchzger, der
einer, dem man nicht trauen kann; Betrüger
[fåischàfuchzgà]
Falschhauser, der
Betrüger, Ganove, Gauner
[Fåischhausà]
eine Ohrfeige, Watschen empfangen (...glei
fangen [fangà]
fangst a paar solcherne Watschen, du

68
Hundsbua!)
Fangermanndl
Kinderspiel: Fangen, Haschen
[Fangàmànndl]
1Fangeisen z. Erlegen von Wildtieren
Fangeisen, das [Fangaisn]
2Verlobungsring, Ehering
Fangsterl, das [Fanxdàl] Kinderspiel: Fangen, Haschen
Fankerl, der [Fànggàl] Teufel
Fanni
Kurz-, Koseform von Franziska
Fanny [Fàne]
Fasching, der
Fastnacht, Karneval
[Fasching/Fàsching]
Fasenacht, die [Fasenachd]
Fasching, Fastnacht, Karneval
Fasnacht , die [Fasnachd]
Fatschen, die [Fà:dschn] 1Bandage, Binde 2breiter Gürtel
Fäustel, der [Faisdl] 1Fausthandschuh(e) 2Steinmetzhammer
Fäustling, der [Faisdling] (Schlegel)
1Pflanzenableger 2Kind, Kinder (deine Fechser
Fechser, der [Fäxà]
san ja scho groß...)
Fechtbruder, der [Fächbruàdà] Bettler, Landstreicher
betteln (iatz geh ma zum Fechtn und nachad
fechten [fächdn]
ins Wirtshaus...)
Federmapperl, das
Federmäppchen, Schreibetui, Schulmäppchen
[Fedàmàbbàl]
Federwisch, der [Fedàwisch] Handkehrgerät, bestehend aus einem Gänse-
(Flederwisch) oder Entenflügel
1Frau, die ständig auf Vergnügungstour
Fegeisen, das [Fe:gaisn]
unterwegs ist 2bissiges, zänkisches Weib
pöbeln, sticheln (wennst fegn wuist, kannst
fegen [fe:ng]
glei a paar gscheite Fotzn ham...)
1Angeber, Aufschneider 2attraktives
Feger, der [Fe:gà]
weibliches Wesen
fei 1wirklich, wohl, doch (...dös kannst fei
fein [fäi] glaubn!) 2übrigens (...dös ghört fei mir!)
Feichten, die [Faichdn] Fichte

69
feichten (Adj.)
fichten, aus Fichtenholz
feichtern [faichdàn]
Feierabend, der [Fairamd] Arbeitsschluss, Geschäftsschluss (after work)
1Feige 2schlechtes, liederliches Frauenzimmer
Feigen, die [faing]
3abwertend für Vagina, Vulva
Feim, der [Foàm] Bierschaum, Schaum
feimen [foàmà] schäumen (Bier)
feist (Adj.) [foàsd] (foast) dick, rund, wohlgenährt ("guad beinand")
Felbern, die [Fäiwà(n)] Weidenbaum
Felbernpfeiferl, das
Weidenpfeifchen
[Fäiwànbfaiffàl]
durchs Fenster ins Schlafzimmer der Geliebten
fensterln [fensdàln]
einsteigen
ferchten [feàchdn] fürchten
Ferdl [Feàdl] Kurz-/Koseform von Ferdinand
Fernsehgerät, Fernsehapparat, Fernsehschirm,
Fernseh, der [Feànse]
TV
Ferschn, die [Feàschn] Ferse
fesch (Adj.) [fäsch] elegant, flott, hübsch, modisch
1Adjektiv: dick, stark, korpulent, von kräftiger
fest (Adj.) [fessd] Statur (der is aber ganz schee fest...) 2Adverb:
kräftig, ordentlich, tüchtig (lern nur fest...)
1(Speise-)Fett (die Wurscht glänzt vor lauter
Fetten, die [Fäddn] Fettn...) 2Dickleibigkeit, Körperfett, Korpulenz
(der kann sich nimmer rührn vor lauter Fettn...)
1Fetzen, Stoffrest, Lappen 2Schriftstück
(unterschreib amoi den Fetzn...) 3Vollrausch
Fetzen, der [Fäzzn]
(Alkohol - mei hod da Sepp heid scho wieder
an Fetzn beinand...)
fetzert (Adj.) [fäzzàd] fetzig, mitreißend, toll (a fetzerte Musi...)
feuchteln [faichdln] modern (da herin feuchtelt's gscheit...)
schleudern, schmeißen, werfen (...dann hab i
feuern [faiàn]
dös Glump nausgfeuert!)

70
reiben, scheuern, wetzen (i hab mi an dem
fickeln [figgln]
Ärmel aufgfickelt...)
fickrig (Adj.) [figgrig] nervös, unruhig
fidel (Adj.) [fidäi] frisch, heiter, lustig, munter
Fiesel, der [Fi:sl] Lackaffe, Schönling, Stenz
Fieselarbeit, die Tätigkeit, die Fingerspitzengefühl und
[Fi:slawàd/Fi:slarwàd] gewissenhaftes Arbeiten erfordert
siehe Fieselarbeit (a Hendl oder an
Fieselei, die [Fi:slai]
Steckerlfisch essen is aar a rechte Fieselei...)
1abnagen, abknabbern (Hendl abfieseln...)
2äußerst genau arbeiten 3filzen, gründlich
fieseln [fi:sln]
durchsuchen (die ganzen Akten hamma
durchgfieselt...)
Figürl, das [Figiàl] Figürchen (die hat aber a nett's Figürl...)
Filz, der [Fuizz]
Bierdeckel
Filzl , das [Fuizzl]
filzen [fuizzn] gründlich durchsuchen
zwei sich gegenübersitzende Männer
Fingerhakeln, das
versuchen, sich mit ihren ineinandergehakten
[Fingàhàggln]
Mittelfingern über den Tisch zu ziehen
Fingernudel, die
fingerdicke Nudeln aus Kartoffel- oder
[Fingànudl/Fingànu:l]
Mehlteig
(Bankerl/Baunkerl)
Finerl [Finàl]
Kurz-/Koseformen von Josefine
Finni [Finne]
Finserl, das [Finnsàl] Fädchen, Faserstückchen, Fussel, Staubpartikel
Finstern, die [Finzdàn] Finsternis (in dera Finstern siehgt ma nix...)
fira (fürher) [firà] hervor, nach vorne
Firda, das
1Schultertuch, Schal 2Vortuch, Schürze
Firta, das [Fiàdà]
firi (fürhin) [fire] dorthin, nach vorne
firm (Adj.) [fiàmm] beschlagen, erfahren, fit, sachkundig
fischaugert (Adj.) [fi:schaugàd] glotzäugig

71
fischeln [fischln] nach Fisch riechen oder schmecken
Fisimatenten, die (Pl.)
Faxen,Mätzchen, Zicken, Umstände
[Fisemaddenddn]
Fitzelarbeit, die
siehe Fieselarbeit
[Fizla:wàd/Fizlarwàd]
fitzeln [fizln] penibel, bis ins kleinste Detail arbeiten
Fitzerl, das [Fizàl] Rest, Stückchen
flache Kieselsteine übers Wasser springen
flacheln [flà:chen]
lassen
Flachsen, die [Flàxn] Sehne (des Fleisch is voller Flachsn...)
flachsig (Adj.) [flàxig] durchwachsenes, sehniges, zähes Fleisch
1liegen, herumliegen (oiss flackt mitten im
flacken [flaggà] Weg...) 2faulenzen, herumlümmeln (den ganzn
Tag flackst bloß auf m Kanapee rum...)
Flaschen, die [Flaschn] 1Flasche 2unfähiger Mensch, Versager
Flaschl, das [Flàschl] Flasche, Bierflasche (a Flaschl Bier...)
flaxen [flàxn] jmdn. zum Narren halten, necken
Fleck, der [Fle:g] Flicken (da näh ma einfach an Fleck drauf...)
1Stelle, Ort (dös is a scheens Fleckerl...)
Fleckerl, das [Fleggàl]
2Stofffetzen, Stoffrest, Stoffstreifen
Fleckerlteppich, der
Teppich aus Stoffstreifen/Stoffresten
[Fleggàldäbbich]
Flederwisch, der [Fledàwisch] Handkehrgerät, bestehend aus einem Gänse-
(Federwisch) oder Entenflügel
Fleisch: vom Fleisch fallen
abmagern, abnehmen
[fomflaischfåin]
Fleischpflanzerl, das
Fleischpflanzl, das Boulette, Frikadelle
[Flaischbflànnzàl/-bflànnzl]
Fleiß: mit Fleiß absichtlich, vorsätzlich, zum Trotz (grad mit
[mipflais Fleiß geh i jetzt zum Wirt...)
heulen, klagen, weinen (brauchst net flennen,
flennen [flennà]
es hilft nix mehr...)

72
Fletz, der [Flä:z] gepflasterter Flur, (Haus-)Gang im Bauernhaus
Fliager, der [Fliàgà] Flieger, Flugzeug
fliagn [fliàng] fliegen
Fliagn, die [Fliàng] Fliege
Fliagnduscher, der Fliegenklatsche Vorschlag und Definition von
[Fliàngduschà] Steffi aus Laub (bei Regensburg)
Fließblattl, das [Fli:sblà:dl] Löschpapier
Flins, der [Flins] Geld, Kies, Kohle, Schotter
Flinserl, das [Flinnsàl] Fädchen, Faserstückchen, Fussel, Staubpartikel
Flitschen , die [Fli:dschn] leichtlebiges, liederliches Mädchen oder junge
Flitscherl, das [Fli:dschàl] Frau; Flittchen
Flori [Flo:re] Kurz-/Koseform von Florian
Flucke, die [Fluggà] leichtlebige, liederliche Frau
fludrig (Adj.) [flu:drig] duftig, leicht, locker
Foam, der [Foàm] Bierschaum, Schaum
1Bierdimpfel, Stammtischbruder 2Kleinbürger,
Foamzuzler, der [Foàmzu:zlà]
Spießer
foast (Adj.) [foàsd] (feist) dick, rund, wohlgenährt ("guad beinand")
fodig (Adj.) [foudig] geizig, raffgierig
folgen [foing] gehorchen
Fons [Fonns]
Kurz-/Koseform von Alfons
Fonsi [Fonnse]
an der Nase herumführen, ärgern, hänseln,
foppen [fobbm]
necken
1Mund, Maul (...halt endlich dei bläde Fotzn!)
2Gesicht (...wenn i dera ihr Fotzn siehg,
Fotzen, die [Fozzn]
glangt's ma scho!) 3Ohrfeige (...du braucherst
solcherne Fotzn!)
fotzen [fozzn] ohrfeigen (...der ghört amoi gscheit gfotzt!)
Fotzenspangler, der
Zahnarzt
[Fozznschbànglà]
fotzert (Adj.) [fozzàd] (gfotzert) frech, vorlaut
Fotzhobel, der [Fo:zho:we] Mundharmonika

73
krankhafte Zuckungen, Krämpfe, Zittern
Frais, die [Froàs] (Froas)
(Säuglingskrankheit)
fraiseln [froàsln] im Fieber reden, wirr fantasieren
Fraisler, der [Froàslà] dummer Schwätzer, Laberer
Franzi [Frànnze] Kurz-/Koseform von Franz und Franziska
Franzl [Frànnzl] Kurz-/Koseform von Franz
ausfragen, aushorchen (...lass di ned
fratscheln [frà:dschln]
ausfratscheln!)
gemeiner, niederträchtiger Mensch; Schuft,
Frecker, der [Freggà]
Schurke, Verräter
fredi [fre:de] denn doch, einfach, gleich gar
Fredi [Frede]
Kurz-/Koseform
Fredl [Fre:dl]
1Fresserei, Gelage 2Esswaren, Lebensmittel,
Fresserts, das [Fressàds]
Naturalien
sich plagen, mühen (die fretten sich halt so
fretten [freddn]
dahin...)
1armer Schlucker; mittelloser,
Fretter, der [Freddà]
bedauernswerter Mensch 2Geizhalz
1karges, armseliges Leben 2zähe, mühevolle
Fretterei, die [Freddàrai]
Arbeit
Freunderl, das [Fräinddàl] Freundchen (Freunderl, pass auf, was d'sagst!)
Fried, der [Fri:d] Frieden, Ruhe
gib endlich amoi an Fried = sei endlich einmal
still
lass mir mein Fried = lass mich in Ruhe
Friedl [Fri:dl] Kurz-/Koseform von Elfriede
kühl (temperaturbezogen - ziahg di warm o,
frisch (Adj.) [fri:sch]
heid is's ganz schee frisch draußt...)
krankhafte Zuckungen, Krämpfe, Zittern
Froas, die [Froàs] (Frais)
(Säuglingskrankheit)
froaseln [froàsln] im Fieber reden, wirr fantasieren
Froasler, der [Froàslà] dummer Schwätzer, Laberer

74
froisen [froisn]
frieren (mi froist's/fruist's - mir ist kalt)
fruisen [fruisn]
Froschlacke, die Altwasser, Teich, Tümpel; abgestandenes, ver-
[fro:schlaggà] unreinigtes Gewässer
Froschloach, der
Froschlaich
[fro:schloàch]
frotzeln [frozzln] ärgern, hänseln, necken, verspotten
Früchtchen, durchtriebener, ungeratener
Früchterl, das [Frichdàl]
Jugendlicher; Taugenichts
frührer (Adv.) [friàrà] damals, dortmals, einst, früher (frühers war
frührers (Adv.) [friàràs] oiss besser...)
Probleme bereiten, nerven (dös Musikstückl
fuchsen [fuxn]
fuchst mi wia d'Sau...)
fuchsteufelswild (Adj.)
sehr wütend, zornig
[fuxdaifeswuid]
fuchtig (Adj.) [fuchdig] wütend, zornig
Fuchzger, der [Fuchzgà] 50-Euro Scheinf
Fuchzgerl, das [Fuchzgàl] 50 Cent Münzef
fuchzge [fuchzge] Zahl fünfzig (50)
Fud, die [Fu:d] 1Vagina, Vulva 2liederliches Frauenzimmer
Fuder, das [Fuàdà] Fuhre, Wagenladung (ein Fuder Heu...)
fudnarrisch (Adj.)
sexbesessen
[fu:dnàrisch]
Fünferl, das [Fümfàl] frühere Fünfpfennig-Münze, heute fünf Cent
Fünferl-Fanny, die 1Prostituierte 2weibliches Wesen, das mit
[Fümfàlfàne] jedem ins Bett steigt
Fürda, das
1Schultertuch, Schal 2Vortuch, Schürze
Fürta, das [Fiàdà]
Bein von Mensch, Tier, Möbeln (der Sepp hod
Fuß, der [Fuàs]
si an Fuaß brocha...; der Stuhlfuaß is locker...)
1heimlicher Fußkontakt zwischen Verliebten
(findet meist unter dem Tisch statt) 2trippeln,
fußeln [fuàsln]
kurze, schnelle Schritte machen (schau nur,
wia's scho fuaßelt, unser Kloane...)

75
Fußkas, der [Fuàskà:s] Fußschweiß
Fut, die [Fu:d] 1Vagina, Vulva 2liederliches Frauenzimmer
futnarrisch (Adj.)
sexbesessen
[fu:dnàrisch]
1Rest, Stückchen 2Fädchen, Faserstückchen,
Futzerl, das [Fu:zàl]
Fussel, Staubpartikel
bairischer Konjunktiv von geben (...wia wenn's
gaab, gaabert [gà:b/gà:wàd]
nix anders gaab wia Fuaßboi.)
1(Adj.) abschüssig, steil (Straße, Weg, Gelände
- a gache Strass...) 2(Adv.) plötzlich,
gaach, gach [gà:ch]
unvermittelt (...des Wetter is gach
daherkemma.)
Gabel, die [gåwe] Teil des Essbestecks, Essgerät mit Zinken
gachzornig (Adj.)
jähzornig
[gà:chzoànig/gà:chzornig]
Gackerl, das [gàggàl] Ei, Hühnerei
gackerlgelb (Adj.) [gàggàlgäib] dottergelb; auffallend kräftig gelb
gacksen [gaggsn] abgehackt, stockend, unsicher sprechen
gagetzen [gagezn/gagàzn] gackern, schreien
Gai, der [gai] Gaul
Gäiruabn, die [gäiruàm] Karotte, Möhre, Mohrrübe
1alte, ausgetretene Hausschuhe, Pantoffeln
Galoschn, die (Pl.) [gàloschn] (...wo san meine Galoschn?) 2Überschuhe aus
Gummi (z.B. Gartenschuhe)
Gama, der [gàmà] Gaumen
in den Tag hinein leben; keiner geregelten
gammeln [gàmmen]
Arbeit nachgehen
1Aussteiger, Faulenzer, Nichtstuer
Gammler, der [gàmmlà]
2verwahrloster, ungepflegter Mensch
geil, lüstern, scharf, spitz (...d'Hinterhuaber
gamprig (Adj.) [gàmmbbrig]
Resi is a gamprigs Luada!)
Gams, die [gàms] Gämse
gamsig (Adj.) [gàmsig] 1flink (wie eine Gämse) 2geil, lüstern, scharf,

76
spitz
Gamskrickerl, das [gàmsgriggàl] Gehörn der Gämse
gang [gàng] Konjunktiv von gehen
mir gangst [miàgànxd] = (Ausruf der
Ablehnung, des Nichtgefallens); nein danke!
damit will ich nichts zu tun haben!
Gang, der [gang] Hausgang, Flur, Korridor
Gang, die (Pl.) [gàng] Ereignisse, Geschehnisse
so gengan die Gang [sogengàndegàng] = so ist
es eben, so ist es halt
gangad, gangert [gàngàd] Konjunktiv von gehen
Gangerl [gàngàl] Koseform von Wolfgang
Gangsteig, der [gangschdaig] 1Fußweg, Pfad 2Bürgersteig, Trottoir
Bandit, Betrüger, Gauner (...in da EU hockan
Gangster, der [gànxdà]
lauter Gangster!)
Gankerl, der [gànggàl] Teufel
Ganserer, der [gansàrà] männliche Gans, Ganter
Ganshaut, die [ganshaud] Gänsehaut
1junge Gans, Gänslein 2feinschmeckerische,
schwärmerische Ausdrucksweise für
Gansl, das [gànsl]
Gänsebraten (...so a Gansl is was Guads!)
3unerfahrenes junges Mädchen
öffentliche Versteigerung,
Gant, die [gànndd]
Zwangsversteigerung
auf d'Gant kumma [aufdgànnddkummà] =
in Konkurs gehen, Pleite machen
Ganter, der [gannddà] Untersatz für ein Bierfass
1aus, beendet, zu Ende, vorbei 2aufgebraucht,
gar (Adj.) [gå:r]
erschöpft (...as Öl is gar, mia miassn tankn.)
auf keinen Fall; unter keinen Umständen (...der
gar nie nicht
Dreckhamme kriagt unser Tochter gar nia
[gå:niàned/gårniàned]
ned!)
Garasch, die [gàrà:sch] Garage

77
Partizip Perfekt von arbeiten = gearbeitet
garbat [ga:wàd/garwàd] (...mei ganz Lebn hob i garbat und iatz kriag i
bloß a kloane Rentn.)
Garderobe, die Platz zum Ablegen von Mänteln, Jacken,
[gàdro:b/gàdrob] Schirmen
garetzen [gàràzzn] 1knarren, knarzen 2nörgeln, schimpfen
würgen, schlingen (...iss langsam und dua ned
garmen [gàrmà]
so schnell neigarma!)
Garniemand, der
[gå:neàmàd/gå:neàmmdd/ Niemand, unbeachteter Mensch
gå:rneàmàd/gå:rneàmmdd]
garstig (Adj.) [garschdig] hässlich, unfreundlich, widerlich
garteln [gàrddln] im Garten arbeiten
Gartentürl, das [garddndiàll] Gartentor, Gartentür
Gartl, das [gàrddl] kleiner Garten
Gartler, der [gàrddlà] Hobbygärtner
Gartn, die [gàrddn] Gerte, Rute
Gaserer, der [gàsàrà] Gasableser
Gasmarie, die [gà:smàre] Gasmaske
Junge, der sich ständig auf der Straße
Gassenbua, der [gassnbuà]
herumtreibt; Streuner
Gatterl, das [gàddàl] Tür/Tor im Weidezaun
Gattern, der [gå:dàn] Gittertor, Lattentor
gatzen [gàzzn] stottern, stockend sprechen
Gatzl, das [gàzzl] Schöpfkelle
1Region, Bezirk 2Revier, abgegrenztes Gebiet
Gäu, das [gai]
(...lass di fei ja ned in mei'm Gäu blicka!)
Gauderer, der [gaudàrà] Truthahn, Puter
1Amüsement, Belustigung, Spaß, Vergnügen
Gaudi, die [gaude] 2Ärger, Aufregung, Stress, Unannehmlichkei-
ten (...so a Gaudi, da Fernseh is hi!)
Gaudibursch, der 1einer, der immer zu Späßen aufgelegt ist;
[gaudebuàsch] Spaßvogel 2leichtsinniger, oberflächlicher,

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nicht besonders zuverlässiger Kerl
Gaudinockerl. die (Pl.)
weiblicher Busen
[gaudenoggàl]
Gawinden, die [gàwinnddn] Schneeverwehung
penetrantes Betteln oder Nörgeln (...hör auf
Gebenz, das [gebennz]
mit dei'm Gebenz, sonst kriagst a Fotzn!)
aufwärts, bergauf, in die Höhe (...bei dera
geberg (Adv.) [gebeàch/gebeàg]
Musik stenga ma d'Haar geberg.)
Ave-Maria-Läuten; morgens, mittags und
Gebetläuten, das [gebädlaiddn] abends ertönendes, kurzes Glockenläuten als
Aufforderung zum Gebet
Gedax, das [gedàx] Unterholz
gedepft (Adj.) [däbbffd] gedrückt, niedergeschlagen
Drängelei, Gedränge (...hört's amoi auf mit
Gedrucke, das [gedrugge]
eierm Gedrucke!)
gefallen: sich etwas gefallen etwas begrüßen, gutheißen (...so a guads
lassen [gfåinlassn] Zeugnis lass i mir gfoin!)
gefressen: etwas/jmdn. etwas/jmdn. nicht leiden können, verab-
gefressen haben [gfressnhåm] scheuen (...DSDS hob i dermaßen gfressn!)
gegen (...heit spuit Hinterneuhausen gega
gega (Adv.) [gegà]
Vorderneuhausen.)
gegaranand, gegaranander
gegeneinander (...beim Fuaßboi spuin zwoa
(Adv.)
Mannschaften gegaranand.)
[ge:gàrànand/ge:gàrànandà]
1ermunternder Aufruf (...geh weiter, des
geh [gä] schaffst du scho!) 2Ausdruck ungläubigen
geh weiter [gäwaidà] Staunens (...geh, des gibt's doch ned!)
geh zu [gäzuà] 3Ausdruck der Ablehnung (...geh zua, schleich
di mit dei'm Glump!)
geh ma [gemmà] lasst uns gehen! los, gehen wir! auf geht's!
1geh weiter; mach, dass du weiterkommst
geh zua [gäzzuà] 2Ausdruck von Ungläubigkeit, Skepsis (...geh
zua, des glaubst ja selber ned!)
geh zura [gäzuàrà] komm her, komm näher

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geh zuri [gäzuàre]
bestehen Aussichten auf Erfolg? hat das einen
Sinn? tut sich was? (sexuell: ...führ's an d'Bar,
gehen: geht was? [gä:dwås]
dann geht scho was! geschäftlich: ...in dem
Segment geht immer was!)
gehen: jmdn. gehen hören jemandes Absicht ahnen, erkennen (...i hör di
[ge:heàn] scho geh, du Bazi, du odrahda!)
mit jmdm. sollte etwas Bestimmtes geschehen,
gehören: jmdm. gehört [keàd]
passieren (...dem ghörn [keàn] amoi a paar
etwas
Gscheite gschmiert!)
Gehsteig, der [ge:schdaig] Bürgersteig, Trottoir
Gehsthintre, der [gäsdhinddre] Frack, Schwalbenschwanz
Gehudel, das [gehu:dl] Hudeln, Hudelei
1Speichel aus dem Mund fließen lassen,
geifern [gåifàn]
sabbern 2fluchen, poltern, schimpfen
1Partizip Perfekt von eifern, eifersüchtig sein
geifert [gaifàd]
2Partizip Perfekt von geifern
geigen [gaing] Geschlechtsverkehr ausüben, koitieren
da geigt sich nichts = da geht nichts, da
besteht keine Aussicht auf Erfolg (...bei dera
geigt si nix!)
1weibliche Ziege 2das weibl. Tier beim
Geiß, die [goàs]
Gamswild, Steinwild und Rehwild
Geiß: blöde Geiß, die
launisches, überspanntes Frauenzimmer
[blädegoàs]
Geißgeschau, das [goàsgschau] starrer, dümmlicher, geistesabwesender Blick
gekrauselt (Adj.) [grausld] gekräuselt, gelockt, lockig
gelbe Ruabn, die [gäiweruàm] Karotte, Möhre, Mohrrübe
Geldbeutel, der
Portemonnaie, Geldtasche
[gäibbaidl/gäibbaill]
geldig (Adj.) [gäidig] reich, vermögend, wohlhabend
Geldprotz, der [gäibbro:z jemdand, der mit seinem Reichtum prahlt
Klingelbeutel zur Kollekte während der Hlg.
Geldsackl, das [gäizàggl]
Messe

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gell (Interjektion) [gäi] nicht wahr? (...du kummst doch aa, gell?)
gellns (Interjektion)
nicht wahr? (...Sie kumma doch aa, gellns?)
[gäins/göins]
Geltsgott [gäizgod] Dankesformel, Abkürzung von Vergelt's Gott
1peinlich, unangenehm (...mei, is mir des
genant, dass i koan Selbstbinder dran hab!)
genant (Adj.) [schenànndd]
2scheu, schamhaft (...die is so genant, dass
(schenant)
ma ihra ned amoi beim Barfuaßlaffa
zuaschaugn derf.)
es auf die Spitze treiben, das Fass zum
genau: es genau beinand haben Überlaufen bringen (...jetz host as aber gnau
[gnaubäinandhåm] beinand: no oa Sechser und du bist
durchgfalln!)
Gendarm, der [schàndàrm] Polizeibeamter, Polizist, Verkehrspolizist
(Schandarm) (früher: Landpolizist)
1gehemmt und unsicher auftreten, weil man
eine Situation als peinlich und unangenehm
genieren, sich [scheniàn]
empfindet (...vor dera Bagage brauchst di
(schenieren)
übahaupts ned geniern!) 2belästigen, stören
(...wenn i genier, geh i wieder.)
Georgi [gjorge] Fest des Hlg. Georg
Geplärr, das [geblärr/gebleà] Geschrei, Gekreische, Gezeter
geritzt: die Sache ist geritzt alles klar, die Sache ist abgemacht und wird
[desachisgrizzd] wie besprochen erledigt
Germ, der/die [geàm] Backhefe
Germknödel, der mit Pflaumenmus gefüllter und Mohn
[geàmgnedl/geàmgnell] bestreuter Hefekloß
mit dem will ich nichts mehr zu tun haben; der
gernhaben: der kann mich
kann mir den Buckel runterrutschen; der kann
gernhaben [deàkomigeànnhåm]
mich am A...
Geld, Kies, Kohle, Knete, Vermögen (...as
Gerstl, das [geàschdl]
Gerstl zammhalten!)
geschlagen: eine geschlagene eine ganze/volle Stunde (...der hod a
Stunde [àgschlångeschdund] gschlagne Stund gredt!)

81
geschlagen: geschlagene Nacht
stockdunkle Nacht
[gschlångenåchd]
gesting (Adv.)
gestern
[geschding/gesding]
gestockt, sauer (...a gstöckelte Milli schmeckt
gestöckelt (Adj.) [gschdeggld]
gräuslich!)
getal (Adv.) [gedåi] bergab, talwärts
Getratsch, das [gedrà:dsch] Gerede, Geschwätz, Tratsch, Tratscherei
1Geschwätz, Getratsch, Klatsch 2Bummelei,
Getritschel, das [gedridschl]
Trödelei, umständliches Getue
gfaltert (Adj.) [gfåiddàd] faltig, faltenreich, mit vielen Falten
Gfickerts, das [gfiggàz] Geflügel, Federvieh
gfleckert (Adj.) [gfleggàd] fleckig, gefleckt
Heulen, Weinen (...hör amoi auf mit dei'm
Gflenn, das [gflenn]
Gflenn, sonst fangst oane!)
gforchten [gfoàchdn] Partizip Perfekt von fürchten
gfotzert (Adj.) [gfozzàd] frech, unverschämt, vorlaut
ausgefranst, fransig (...obwohl i mia as Maul
gfransert (Adj.) [gfransàd]
gfransert gredt hob, hob i nix vakafft.)
Gfrass, das [gfràss] schlechtes Essen, Fraß
1gefrieren, zufrieren 2(an Gliedmaßen) frieren
gfreren (Adj.) [gfreàn]
(...hob i ma d'Finger gscheit gfrert!)
Ärger, Plage, Mühe, Schinderei (...a Gfrett is
Gfrett, das [gfredd]
des in dera Firma!)
gfreuen, sich [gfrain] sich freuen
Gfrier, die [gfrià] 1Frost, Kälte 2Gefriertruhe, Kühltruhe
Gesicht, Visage (...i konn des bläde Gfrieß
Gfries, Gfrieß, das [gfri:s]
nimmer sehgn!)
Gfrorens, das [gfroàns] Speiseeis
1gut, angenehm zu befahren (Straße, Unter-
grund, Schnee - "Zwoa Brettl, a gführiger
gführig (Adj.) [gfiàrig]
Schnee, juchee" - volkstümliches Lied)
2angenehm, ideal (...des is a gführige Sach!)

82
3(Mensch) umgänglich, unkompliziert
Gfui, das [gfui] Gefühl (...vui zvui Gfui is aa nix!)
aus dem Bauch heraus, gefühlsmäßig
gfuismassig (Adj.) [gfuismàssig]
(...gfuismassig miassats etz Mittag sei.)
gfunna [gfunà] Partizip Perfekt von finden = gefunden
Ghalt, der [ghåidd] Einkommen, Lohn
ghalten [ghåiddn] behalten (...dei Glump konnst ghoitn!)
Partizip Perfekt von haben = gehabt
ghatt [kadd]
(gebräuchlich u.a. in der Holledau)
Konjunktiv von gehören = gehörte (...der
gherad, ghörert [keàràd]
Saubua ghörad amoi gscheit ghaut!)
Partizip Perfekt von haben = gehabt
ghod [kå:d]
(gebräuchlich u.a. in der Holledau)
gholfa [koiffà]
Partizip Perfekt von helfen = geholfen
gholfn [koiffm]
Gießkanne (Spritzkrug - diesen Ausdruck
Giaßkanna, die [giàskannà]
gebrauchte meine Großmutter)
Gick, der [gigg] Moped, kleines Auto
Gickerl, das [giggàl] 1Gockel, Hahn 2Brathähnchen
Gickerlhax, der [giggàlhàx] Hähnchenkeule, Geflügelkeule
Gidi, der [gide] einfältiger, ungeschickter Kerl; Tölpel
sich ärgern; böse werden (...da hab i mi sauber
giften, sich [giffdn]
gift!)
aufbrausender, unbeherrschter, zu Jähzorn
Gifthaferl, das [giffdhà:fàl]
neigender Mensch
Giftnudel, die [giffdnudl] giftige, zänkische Frau, Beißzange
Giftspritzen, die
Beißzange; keifendes, zänkisches Weib; Hexe
[giffdschbrizzn]
Giftzwerg, der [giffzweàg] (meist kleiner) boshafter, gehässiger Mensch
Gigerl, der [gi:gàl] eitler, selbstgefälliger Mann, Geck, Stenz
Gilet, das [schile:] (Schilet) Weste, ärmellose Jacke
Floskel zur Besiegelung eines Handels = also,
gilt schon [guiddscho]
der Handel gilt; abgemacht, okay, passt

83
1Dompfaff 2einfältiger, unbeholfener,
Gimpel, der [gimmbbe]
unerfahrener Mensch
Gipfel, der [gibbfe] Baumwipfel
Gipskopf, der [gibbskobf] einfältiger Mensch, Dummkopf, Tölpel
Koseform von Georg (Jessas, heid is Alisi, do
Girgl [giàgl]
hod unser Girgl Namenstag.)
Gispel, der [gischbbe] einfältiger, unbeholfener, unerfahrener Mensch
glaam [glà:m] glauben (...des derfst glaam!)
1Rotz, eitriger Rachenauswurf 2ungehobelter,
Glachel, der [glà:che]
grober Kerl
glaffa [glàffà]
Partizip Perfekt von laufen = gelaufen
glaffn [glàffm]
Glander, das [glàndà/glànnddà] Geländer
1ausreichen, genügen (...des Bier glangt bis
moang.) 2sich von... bis... erstrecken (...die
Schnur glangt vom Dachboden bis zum Keller
owe.) 3mit der ausgestreckten Hand einen
bestimmten Punkt erreichen (...der Bua kann
glangen [glangà] scho bis zum Türstock naufglanga.)
4irgendwohin greifen, fassen (...einer schönen
Frau darf man nicht einfach an den Busen
hinglangen!) 5mit der Hand ergreifen, holen,
nehmen, packen (...glang mir d'Wasserwaag
her!)
1jmds. Geduld ist zu Ende (...iatz glangt's mir
glangen: jmdm. glangt es
aber von dei'm Geplärr!) 2jmd. ist satt
[glangds]
(...danke, mir glangt's, i zwing nix mehr!)
Glankl, der [glànngge] herabhängende Rotzglocke
glanzen [glanzn/glounzn] glänzen
Glaser: ist dein Vater ein Glaser ironisch-bissige Frage, wenn einem jmd. die
[isdäifaddaràglå:sà] Sicht versperrt
1kleines Glas 2Verniedlichung v. Glas (...i hob
Glasl, das [glà:sl] bloß zwoa Glasl trunka - as erste und as
letzte!)

84
Glasscherbenviertel, das
berüchtigtes Stadtviertel von zweifelhaftem Ruf
[glåscheàmfiàddl]
Glasscherbenviertler, der Bewohner eines verrufenen Stadtviertels mit
[glåscheàmfiàddlà] asozialem Touch
glaum [glaum] klauben, lesen, sammeln
glei (Adv.) [glai] in absehbarer Zeit, in Kürze (...i kumm glei!)
egal, gleichgültig, wurst (...mir is gleich, wer
gleich (Adj.) [glaich]
gwinnt!)
1etwas hermachen, etwas darstellen (...in dem
Gwand schaugst was gleich!) 2ähnlich
gleichschauen [glaichschaung]
aussehen, sich ähnlich sehen, gleich (...die
zwoa schaugn sich runtergrissen gleich!)
gleichschauen: das schaut dir gleich
[deschauddiàglaich] = das sieht dir ähnlich, bei
dir wundert mich so etwas überhaupt nicht
gleicht [glaichd] Partizip Perfekt von leuchten = geleuchtet
Gletzen, der [glä:zn] langweiliger, schwächlicher Kerl; Weichei
Gletzen, die [glä:zn] gedörrte Birne
Gletzenbeni, der [glä:znbe:ne] siehe Gletzen
Gletzenkopf, der [glä:znkobf] siehe Gletzen
gliahn [gliàn] glühen (...pass auf, des Zündholzl gliaht no!)
geläutet, geklingelt (...mach d'Haustür auf,
glittn [gliddn]
glitten hod's!)
Gloas, das [gloàs] Gleis, Fahrspur, Fahrrinne
Glocken, die [gloggn] Klingel, Schelle (Radlglockn, Haustürglockn)
Glockengspui, das
1Glockenspiel 2Geschlechtsteil alter Männer
[gloggngschbui]
Partizip Perfekt von laufen = gelaufen (regional
gloffa [gfloffà] gebräuchlich, u.a. im Raum Ingolstadt und in
der Holledau)
grober, ungehobelter, unverschämter Kerl;
Gloifel, der [gloiffe] (Kloifel)
Rüpel
Gluat, die [gluàd] Glut

85
Glufern, die [glu:fàn] Sicherheitsnadel
1wertlose, alte, überflüssige Sachen; Gerüm-
pel; Plunder (...wirf's naus, des oide Glump!)
2schlechte Ware; Schund; wertloses Zeug (...in
Laden ham's bloß lauter Glump!) 3Arbeits-
Glump, das [glummbb] gerät, Gebrauchsgegenstand von geringer,
schlechter Qualität, unbrauchbares, verschlis-
senes Werkzeug (...der Schraubn- ziaga is a
Glump!) 4Monatsregel der Frau (...die hod grad
ihr Glump!)
minderwertig, schadhaft, von schlechter Quali-
glumpert (Adj.) [glummbbàd]
tät (...der glumperte Bleistift bricht oiwei ab!)
Glupperl, das [glubbàl] 1Wäscheklammer 2Finger (Pl.) (...dua deine
(Klupperl) Glubberl weg, sonst fangst oane!)
Glust, das [gluschd/glussd] Begierde, Lust, Neigung, Verlangen
Appetit erregen; Lust auf etwas machen (...so a
glusten [gluschdn/glussdn]
Erdbeerkuacha daad mi iatz glusten!)
Gmacht, das [gmàchd] männliches Geschlechtsteil
gmaht [gmà:d] Partizip Perfekt von mähen = gemäht
a gmahde Wiesn [gmà:dewi:sn] = eine leicht zu
bewältigende Aufgabe
sehr schwierig, kompliziert, verhext (...heid is's
gmatzt (Adj.) [gmàzzd]
wia gmatzt, nix funktioniert!)
Gmias, das [gmiàs] Gemüse
da hört sich der Gmiashandel auf
[dåheàzedàgmiàshandlauf] = also so etwas; so
eine Gemeinheit, Frechheit, Unverschämt- heit
Gmiastandler, der
Gemüsehändler
[gmiàsdànndlà]
Gmiat, das [gmiàd] Gemüt
gmiatlich (Adj.) [gmiàddlich] angenehm, behaglich
Gmiatlichkeit, die
Gemütlichkeit (...die boarische Gmiatlichkeit!)
[gmiàddlichkaid]
gmickt [gmiggd] Partizip Perfekt von mögen = gemocht (...di

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hod eh koa anderer gmickt!)
Gmirk, das [gmiàgg] Gedächtnis, Erinnerungsvermögen
Gmoa, die [gmoà] Gemeinde, Dorfgemeinschaft
Gmoablattl, das
Gemeindeblatt (Wochenanzeiger)
[gmoàglàdl/gmoàblà:l]
Gmoabummerl, der Zuchtbulle, der für die Kühe einer ganzen
[gmoàbummàl] Gemeinde "zuständig" ist
Gmoadeana, der [gmoàdeànà] Gemeindediener
Gmoadepp, der [gmoàdäbb] Dorftrottel
1Zuchtbulle, der für die Kühe einer ganzen
Gmoastier, der [gmoàschdià] Gemeinde zuständig ist 2in der Stadt oder im
Dorf als Weiberheld verrufener Mann
gmoicha [gmoichà]
Partizip Perfekt von melken = gemolken
gmoika [gmoiggà]
Partizip Perfekt von mahlen = gemahlen und
gmoin [gmåin] malen = gemalt (...as Troad gmoin/...wer hod
des scheene Buidl gmoin?)
Gmüas, das [gmiàs] Gemüse
Gmüat, das [gmiàd] Gemüt
gmüatlich (Adj.) [gmiàddlich] angenehm, behaglich
Gmüatlichkeit, die
Gemütlichkeit
[gmiàddlichkaid]
1Genick, Nacken 2sturer, uneinsichtiger
Gnack, das [gnàgg]
Mensch 2Geizkragen
gnampen [gnammbbm] mit dem Kopf nicken
gnangsen [gnanxn] jammern, winseln; leise und kläglich vor sich
gnaungsen [gnounxn] hin weinen und quengeln (Kinder)
1mit offenem Mund kauen und dabei
schmatzende Geräusche verursachen
gnantschen
2(unerlaubter Weise) vom Essen stibitzen,
[gnandschn/gnoundschn]
naschen (...hör amoi auf mit deiner Rum-
gnantscherei!)
gnaschig (Adj.) [gnàschig] genäschig, naschsüchtig, vernascht
gnaunzen [gnounzn] siehe gnangsen

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1etwas ahnen; sich einer Sache bewusst
werden 2etwas (be)merken, erfassen, begreifen
gneißen [gnaissn]
(...host du des no ned gneißt, dass der
Dreckhamme nebnnaus geht?)
gnetter (Adv.) [gnäddà] erst recht, genau, gerade
Gnia, das [gnià] Knie
gniagln [gniàgln] knien
gniaroglert (Adj.) [gniàroglàd] erschömpft, ausgelaugt, entkräftet, matt
gnua (Adv.) [gnuà] ausreichend, genug
gnua ham = satt sein (Essen)
1weibliche Ziege 2das weibliche Tier beim
Gamswild, Steinwild und Rehwild 3Mixgetränk
Goaß, die [goàs]
mit Bier, Cola, Cognac oder anderem Schnaps
(auch Likör)
bläde Goaß, die [blädegoàs] = launisches,
überspanntes Frauenzimmer
Goaßgschau, das [goàsgschau] starrer, dümmlicher, geistesabwesender Blick
Goaßl, die [goàsl] Peitsche
Goaßlschnalzen, das Peitschenknallen (Volksbrauch und Touristen-
[goàslschnåizzn] attraktion)
Goaßlstecka, der Rute, Stecken, Stock (...di glangad i ned amoi
[goàslschdäggà] mit'm Goaßlstecka o, du Sau, du oide!)
Mixgetränk mit Bier, Cola, Cognac oder
Goaßmass, die [goàsmass]
anderem Schnaps (auch Likör)
Goaßmilli, die [goàsmille] Ziegenmilch
Goaßpeterl: Glück vom
1überraschendes, unvermutetes Glück 2Pech,
Goàspeterl
Missgeschick
[gliggfomgoàsbä:dàl]
1Hahn 2Mann, der sich betont männlich gibt
Gockel, der [goggl]
und "nichts anbrennen lässt"
Gockerl, das [goggàl] gebratenes/gegrilltes Hähnchen
God, der [go:d] Pate
Goderl, das [godai/godàl] Patin

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Goggolores, die (Pl.)
Blödsinn, Unfug, Unsinn
[goggolores]
alberner, witziger (lächerlicher) Bursche, den
Goggolori, der [goggolore]
eigentlich niemand ernst nimmt
Geld (gebräuchlich u.a. in der Region SOB/AIC
Goid, das [gäud]
und FFB)
Goid, das [goid] Gold
Teigtasche aus Plunderteig mit süßer Füllung
Golatschen, die [golà:dschn]
(z.B. Marmelade, Pudding)
goldern (Adj.) [goidàn] aus Gold, golden
Gori, der [gore] einfältiger, läppischer Mann
1Mund, Mundwerk, Schnute 2Maul/Schnauze
Goschen, die [goschn]
von Tieren
jmdm. die Goschen anhängen = nachmaulen
(Kosewort) hübscher Mund (...a so a scheens
Goscherl, das [goschàl]
Goscherl!)
1ausfallend, frech, pampig, patzig, rotzfrech
goschert (Adj.) [goschàd]
2redegewandt, schlagfertig
Gott: helf dir Gott [häifdàdgod]
helf Gott [häifgod] (mit
Zuruf an einen Niesenden
Ergänzung) ...dass es wahr ist
[dasswå:ris]
Gottes: in Gott's Nam
meinetwegen, von mir aus, wenn es sein muss
[ingoznam]
Gottes: um Gottes willen
Ausruf des Erschreckens oder Ungehaltenseins
[umgo:zwuin]
Gottesacker, der [go:zaggà] Friedhof
Gottesackerbleamal, das
Stiefmütterchen
[go:zaggàbleàmàl/-bleàme]
grau, grauhaarig (...i hab mit 20 Jahr scho die
graab (Adj.) [grà:b]
erstn graabn Haar kriagt.)
1verschimmeln (...in dem Eck graabelts.)
graabeln [grà:wen]
2schimmlig riechen
graablig (Adj.) [grà:wlig] modrig, schimmlig

89
krabbeln, kriechen (...was grabelt denn da für
grabeln [grà:wen]
a Viecherl?)
Konjunktiv von graben = grübe (...da Toten-
grabert [grå:wàd] graber grabert ned so vui, wenn d'Leut ned
sterbadn!)
grabn [grå:m] graben, ausschaufeln
Graben, Vertiefung, Furche, Rinne (...in dei'm
Grabn, der [grå:m]
Saurausch hod's di in Grabn neighaut!)
Gracherl, das [grà:chàl] Brause, Limonade, Sprudel, (Springerl)
grackeln [gràgln] klettern (...auf'n Baam naufgrackeln.)
1gerade, soeben, im Moment (...grad samma
hoamkemma.) 2bloß, nur (...i bin grad da
grad (Adv.) [grå:d]
Knecht.) 3absichtlich, jetzt erst recht,
vorsätzlich (...grad mit Fleiß!)
gradaus (Adv.) [grådaus] exakt, genau (...des macht 10 Euro gradaus.)
bloß, lediglich, kurz einmal (...er is gradamoi
gradeinmal (Adv.) [grådàmåi]
zum Bieseln ganga.)
direkt, geradeheraus, offen, freimütig,
gradraus (Adv.) [grådraus]
unverblümt
gradso (Adv.) [grå:zo] gerade so, genauso, in derselben Weise
Graffel, das [gràffe] Gerümpel, Müll, Schrott, Unrat
Graigodern, der [graigå:dàn]
(scherzhaft) Zither
(Kraillgodern)
grain [grain] krallen, kratzen
graisli (Adj.) [graisle] abscheulich, grässlich, hässlich, widerlich
1Wasserbehälter, Viehtränke 2Barren,
Grand, der [grand]
Futtertrog für Rinder und Pferde
Eckzahn im Oberkiefer des Rotwildes (beliebte
Grandel, die [gràndl]
Jagdtrophäe)
grandelt (Adj.) [gràndld] mit einem Rand versehen, umrandet
Grandl, das [gràndl] in den Küchenherd integrierter Wasserbehälter
Grant, der [grànndd] schlechte Laune, Übellaunigkeit, Unmut
granteln [grànnddln] grantig sein, sich grantig zeigen, schlecht

90
gelaunt sein, nörgeln, schimpfen
granti (Adj.) [grànndde] ärgerlich, gereizt, mürrisch, schlecht gelaunt,
grantig (Adj.) [grànnddig] unmutig
jmd., der ständig schlecht gelaunt ist; Nörgler,
Grantler, der [grànnddlà]
mürrischer, missmutiger Mensch
Grantlhauer, der [grànnddlhauà] siehe Grantler
Grantelhuber, der
siehe Grantler
[grànnddlhuàwà]
Grantelhuberei, die ständig grantiges, missmutiges und
[grànnddlhuàwàrai] mürrisches Verhalten
Grantscherben, der
siehe Grantler
[grànnddscheàm]
Gras [grå:s] Spielkartenfarbe (Gras-Sau, Gras-König...)
Grasaff, der [grå:saff] eingebildeter junger Kerl
grasgrün (...is dir ned guad? Du bist ja
grasgrea (Adj.) [gråsgreà]
grasgrea im Gsicht!)
Grassert, das [grassàd] Nadelbaum-Äste, Reisig
Partizip Perfekt von rasten, ausruhen =
grast [grassd]
gerastet
graten: etwas graten können auf etwas verzichten, etwas entbehren können
[grådnkenà/grå:nkenà] (...a Vanilleeis kann i leicht graten!)
1Taugenichts, Tagedieb 2heruntergekomme-
ner, schäbiger, verwahrloster, in ärmlichen
Grattler, der [gràddlà] (Krattler)
Verhältnissen lebender Mensch 3Kleingeist;
beschränkter, engstirniger Mensch
Glückwünsche aussprechen, jmdn.
gratulieren [gràddàliàn]
beglückwünschen
Gratzl, das [gràzzl] kleiner Zweig, Zweiglein
Gräucherts, das [graichàz] geräuchertes Fleisch
grauselt (Adj.) [grausld] gekräuselt, gelockt, lockig
Grausen empfinden, sich grauen, ekeln (...mir
grausen [grausn]
graust's vor Buttermilch!)
gräuslich (Adj.) [graislich] abscheulich, grässlich, hässlich, widerlich

91
gräuslicher Pfuideife, der 1hässlicher Mensch 2gemeiner, grober,
[graislichàbfuidaife] rücksichtsloser, unverschämter Mensch
grea (Adj.) [greà] grün
Blabla, Gerede, Geplapper, Geschwätz (...auf
Gred, das [gre:d]
dera ihr Gred gib i nix!)
breite(r) Stufe/Sockel, betoniert oder
Gred, die [gre:d] gepflastert, an der Eingangsseite eines
Bauernhauses
Gredbank, die
Sitzbank vor dem Haus
[gre:dbangg/gre:dbeng]
Gredbankerl, das [gre:dbànggàl] Sitzbank vor dem Haus
Partizip Perfekt von reden = geredet (...der
gredt [gredd]
hod zwoa Stund gredt!)
Gree, der [grä:] Meerrettich
Greeweiberl, das [grä:waiwàl] Kräuterweiblein, Hausiererin
greinen [grainà] weinen; weinerlich jammern, klagen
greislich (Adj.) [graislich] abscheulich, grässlich, hässlich, widerlich
grementig (Adj.)
für Krankheiten anfällig, kränklich, schwächlich
[gremenndde/gremennddig]
Gremess, die [gremess] Leichenschmaus, Leichentrunk
grennt [grend] Partizip Perfekt von rennen = gerannt
Gretl [grädl/gräll] Kurzform von Margarethe
damische Gretl [dàmischegrädl/-gräll] =
dümmliche, einfältige Frau
griabig (Adj.) [griàwig] angenehm, behaglich, lauschig, urgemütlich
Konjunktiv von bekommen, kriegen (...der
griagad [griàgàd] (kriegert)
griagad a Tracht Prügl von mia!)
grüß dich (geläufige Begrüßung zwischen
griaß di [griàsdi]
Personen, die sich kennen)
grüß dich Gott (vertrauliche, freundliche
griaß di Gott [griàsdigo:d] Begrüßung zwischen Personen, die sich
kennen)
griaß Eahna [griàseànà] grüß' Sie (geläufige Grußformel zwischen

92
Personen, die sich siezen)
griaß Eahna Gott grüß' Sie Gott (freundliche Begrüßung zwischen
[griàseànago:d] Personen, die sich siezen)
grüß euch (geläufige, lockere Begrüßung
griaß eich [griàssaich]
zwischen Personen, die sich duzen)
griaß Gott [griàsgo:d] grüß Gott (höfliche Begrüßungsformel)
griassn [griàssn] grüßen
gerichtlich, vor Gericht (...wenn ma die Sach
grichtsmassig (Adj.)
ned unter uns regeln kenna, wern ma hoid
[grichzmàsse/grichzmàssig]
grichtsmassig!)
Grickerl, das [griggàl] (Krickerl) Gehörn von Reh oder Gämse
Grickerlhalter, der
Büstenhalterr
[griggàlhåiddà] (Krickerlhalter)
grieslen [griàsln] graupeln
1mit Grieß zubereiteter Knödel, Kloß;
Grießknödel, der
Grießkloß 2langweiliger, temperamentloser
[griàsgne:dl/griàsgne:l]
Mensch; Lahmarsch
Grießschmarren, der
Süßspeise aus geröstetem Grieß
[griàschma:n/griàschmarrn]
1Schreibstift für Schiefertafeln 2Finger (...duast
Griffel, der [griffe]
ned glei deine Griffel weg, du Saubär!)
1krustiger Hautausschlag 2Wundschorf 3Kopf
Grind, der [grind]
(...hob i mia an Grind oghaut.)
gammelig, heruntergekommen, ungepflegt,
grindig (Adj.) [grinnddig]
verwahrlost
grindiger Hund, der
verwahrloster, ungepflegter Mensch
[grinnddigàhund]
gring (Adj.) [gring] mickrig, kümmerlich wirkend, erbärmlich
gripsen [gribbsn] entwenden, klauen, stehlen, stibitzen
Grisperl, das [grischbàl] schmächtiger, schwächlicher, zarter Mensch
Andrang, Ansturm (...mei Frau hod überoi
Griss, das [gri:s]
s'Griss!)
krummbeinig (...s'Babettl geht ganz groalad
groalert (Adj.) [groàlàd]
daher!)

93
Partizip Perfekt von 1reisen = gereist 2rasen
groast [groàst]
(schnell laufen) = gerast
grochert (Adj.) [grå:chàd] geizig, knauserig, knickrig
grohnen [gro:nà] dumpf brummen, knurren, murren, stöhnen
Gronickel, der [gro:niggl] mürrischer, unfreundlicher Mann
gronickeln [gro:niggln] brummeln, nörgeln, schimpfen
Großkopferte, der/die angesehene, einflussreiche, gesellschaftlich
[gro:skobbfàde/grouskobbfàde] hochgestellte Persönlichkeit
Speise aus Röstkartoffeln, Zwiebeln und
Gröstl, das [grässdl]
Fleisch, Wurst oder Speck
Partizip Perfekt von rotzen = gerotzt (sich
grotzt [grozzd]
geräuschvoll schnäuzen)
grüabig (Adj.) [griàwig] angenehm, behaglich, lauschig, urgemütlich
1Grube 2Grab (...bis d' schaugst, liegst in da
Gruabn/Gruam, die [gruàm]
Gruam!)
Duft, Geruch (...aus der Küch kummt a guads
Grücherl, das [gri:chàl]
Grücherl!)
Heu vom zweiten oder dritten Schnitt
Grummet, das [groàmàd]
(innerhalb einer Saison)
Partizip Perfekt von gerinnen und rinnen =
grunna [grunnà] geronnen (...vor lauter Arbad is eahm d'Soß
owegrunna!)
Grunzer, der [grunnzà] grunzender Laut
Grusch, der [gru:sch] Krempel, Krimskrams, wertloses Zeug
gruschen [gru:schn] herumkramen, suchen, wühlen
gruschteln [gruschdln] siehe gruschen
von greller, abstoßender, unangenehmer
gruserlgelb (Adj.) [gru:sàlgäib]
gelber Farbe
Gruspel, der [gruschbbe] Knorpelstück im Fleisch (z.B. Wammerl)
Gsalfer, das [xåifà] Gerede, Geschwätz
(Preise, Rechnungen, Angebote) überhöht,
gsalzen (Adj.) [xåizzn] übertrieben, unverschämt (...die ham scho
gsalzne Preise!)

94
1Liedchen, kurzer Gesang 2lästiger, unschöner
Gsangl, das [xàngl] Gesang (...da Nachbarin ihr Gsangl is zum
Davonlaufen!)
Gsatzl, das [xàzzl] (Gsetzl) Strophe, Textabschnitt, Vers
Handel, kaufmännische Unternehmung (...da
Gschäft, das [gschäffd]
hast a guads Gschäft gmacht.)
gschafteln [gschàffdln] sich wichtigmachen
Gschafterl, das [gschàffdàl] aufgeblasener, wichtigtuerischer Mensch
gschaftig (Adj.) [gschàffdig] betriebsam, eifrig, emsig, fleißig, geschäftig
geschäftliche Angelegenheit (...i hab a Gschäftl
Gschäftl, das [gschäffdl]
in der Stadt zu erledigen.)
Gschaftlhuber, der
Wichtigtuer
[gschàffdlhuàwà]
gschaftlhuberisch (Adj.)
wichtigtuerisch
[gschàffdlhuàwàrisch]
gschamig (Adj.) [gschà:mig] schamhaft, schüchtern, verschämt
Blick, Gesichtsausdruck, Miene (...i konn dei
Gschau, das [gschau]
dumms Gschau nimmer sehgn!)
das Gschau kriegen [àsgschaugriàng] =
Aufsehen erregen, Beachtung finden
gscheckert (Adj.) [gschäggàd] bunt, gefleckt, gescheckt, scheckig, vielfarbig
Partizip Perfekt von geschehen = geschehen
gschehgn [gschäng]
(...und scho war's gschehgn!)
gscheit (Adj.) [gschaid] intelligent, klug
ordentlich, gehörig (...da hat sich die
gscheit (Adv.) [gschaid]
bayerische Regierung gscheit blamiert!)
(ironisch) kluges Kind (...d'Huaberin is mit ihre
Gscheiterl, das [gschaidàl]
zwoa Gscheiterln in der erstn Reih ghockt!)
Gscheithaferl, das
Besserwisser, Klugscheißer
[gschaidhàfàl]
besserwisserischer, obergescheiter, neunmal-
Gscheitmeier, der [gschaibmaià]
kluger Mensch
Gscheitmeierei, die
besserwisserisches Verhalten
[gschaibmaiàrai]

95
gscheitmeierisch (Adj.)
besserwisserisch, neunmalklug, siebengescheit
[gschaibmaiàrisch]
Gscher, das [gscheà] Getue, Schererei, Schwierigkeiten, Umstände
ein Gscher mit etwas/um etwas machen =
etwas aufbauschen, sich mit etwas wichtig-
machen (...die macht ein Mordsgscher mit
ihr'm oana Kind!)
gschert (Adj.) [gscheàd] derb, dumm, grob, ordinär, ungehobelt
Gscherte, die (Pl.) [gscheàde] Bauern, Pöbel, Provinzler
Gscherter, der [gscheàdà] Prolet, Provinzler, Landei
gscherter Hammel, der
rücksichtsloser, unverschämter Mensch
[gscheàdàhàmme]
gschiahgt [gschiàgd] 3. Person Singular von geschehen = geschieht
gschiecht [gschiàchd] (...des gschiahgt eahm recht!)
Partizip Perfekt von scheuen = gescheut (...den
gschicha [gschi:chà]
Lehrer ham alle gschicha!)
gschieglert (Adj.) [gschiàglàd] schieläugig, schielend
überflüssiges Getue, unnötige Aufregung,
Gschiss, das [gschi:s] Aufsehen, Wirbel (...wegen jedem kloana
Schmarrn macht's a Gschiss zamm!)
Partizip Perfekt von scheißen = geschissen
gschissen [gschissn]
(...host scho wieder in d'Hosn gschissn!)
gschlampert (Adj.)
schlampig, unordentlich, nachlässig
[gschlammbbàd]
gschlamperte Urschl, die liederliche, nachlässige, unordentliche Person
[gschlammbbàdeuaschl] (weibl.)
gschlamperts Christkindl, das liederliche, nachlässige, unordentliche Person
[gschlammbàzgrisskindl] (männl./weibl.)
gschlamperts Verhältnis, das nichteheliche Lebensgemeinschaft zwischen
[gschlammbbàzfàhäiddniss] Mann und Frau
1hängende Brüste 2männliche Genitalien
Gschlamps, das [gschlàmmbbs] (...hock di gscheit hi, dei Gschlamps schaut
raus!)
gschlaucht [gschlauchd] Partizip Perfekt von schlauchen (anstrengen,

96
plagen, zusetzen) = geschlaucht (...die
Radltour hat mi gscheit gschlaucht!)
gschleckert (Adj.) [gschläggàd] genäschig, naschsüchtig, vernascht
Gschlerf, das [gschleàf] Gesindel, Pack
gschlodohrert (Adj.) abstehende Ohren habend - Vorschlag aus
[gschlo:do:ràd] Karlsfeld bei München
gschloffen Partizip Perfekt von schliefen = geschloffen
[gschloffà/gschloffm] (... is a zu mir ins Bett einigschloffa.)
Gschloß/Gschloss, das
1Schloss, Palast 2Schließvorrichtung
[gschlo:s]
gschmach (Adj.) [gschmå:ch] anmutig, liebenswert, reizend
1Geschmack 2Geruch, Duft (...was is'n da herin
Gschmach, der [gschmå:ch]
für a komischer Gschmåch?)
Gschmacherl/Gschmocherl, das
entzückendes weibliches Wesen
[gschmå:chàl]
Gschmack, der [gschmagg] siehe Gschmach
Gschmackerl, das [gschmàggàl]
Gschmackl, das unangenehmer Geruch oder Geschmack
[gschmàggai/gschmàgge]
exquisit, lecker, schmackhaft,
gschmackig (Adj.) [gschmàggig]
wohlschmeckend
(übertragen) sehr teuer (...die ham aber
gschmalzen (Adj.) [gschmåizzn]
gschmalzne Preise!)
dummes Gerede, Geschwätz (...i konn des
Gschmarr, das [gschmarr]
bläde Gschmarr im Radio nimmer hörn!)
Gschmatz, das [gschmàzz] Gerede, Gerücht
unleserlich Geschriebenes, Schmiererei (...auf
Gschmier, das [gschmià]
des Gschmier kriagst an Sechser!)
gschmissn [gschmissn] Partizip Perfekt von schmeißen = geschmissen
Gschmoàss, das [gschmoàss] Gesindel, Pack
Partizip Perfekt von schnackeln (klicken,
gschnackelt [gschnàggld]
knacken, knacksen) = geschnackelt
frech, schnippisch, vorlaut (...ned bloß
gschnappig (Adj.) [gschnàbbig]
gschnappig, sondern aa dappig!)

97
gschneckelt (Adj.) [gschnäggld] gekräuselt, gelockt, geringelt, lockig
Partizip Perfekt zu schneiben (schneien) =
gschnieben [gschni:m]
geschneit (...gestern hat's gschniebn.)
gschniegelt (Adj.) [gschni:gld] geschniegelt, gepflegt, sauber
Gschnier, das [gschnià] Geschnür am Mieder (Trachten)
gschnitten
Partizip Perfekt von schneiden = geschnitten
[gschni:n/gschniddn]
da hast di sauber gschnitten = da täuschst du
dich, da liegst du falsch, das kannst du dir
abschminken)
Partizip Perfekt von furzen (schoaßln) =
gschoaßlt [gschoàsld]
gefurzt
Gschockter, der [gschoggdà] Geistesgestörter, Verrückter
Gschoss, das [gscho:s] Stockwerk, Etage
gschraubt (Adj.) [gschraubd] gekünstelt, geziert, unecht, unnatürlich
ängstlich, verschreckt, verstört (...was
gschreckt (Adj.) [gschreggd]
schaugst denn gar so gschreckt?)
Gschroa, das [gschroà] Geschrei, Schreien, Jammern
gschroagoschert (Adj.)
laut redend, lärmend, polternd
[gschroàgoschàd]
Gschroamaul, das
1Schreihals 2Angeber, Großmaul
[gschroàmaul]
gschroamaulert (Adj.)
siehe gschroagoschert
[gschroàmaulàd]
gschrollt (Adj.)
blöd, deppert, dümmlich, einfältig
[gschroid/gschruid]
gschupft (Adj.) [gschubbfd] gekünstelt, geziert, überspannt
gschupfte Henne, die [gschubbfdehennà] =
überspanntes Frauenzimmer
Gschwerl, das [gschweàll] Bagage, Gesindel, Lumpenpack
gschwind (Adv.) [gschwind] rasch, schnell
Gschwoaberts, das
Brühe, undefinierbare Flüssigkeit
[gschwoàbàz]

98
Partizip Perfekt von schwoabn =
gschwoabt [gschwoàbd]
gespült, geschwemmt
aufgeblasen, hochtrabend, wichtigtuerisch
gschwolln (Adj.) [gschwoin] (...die meisten Politiker redn bloß recht
gschwolln daher!)
Partizip Perfekt von schwellen = geschwollen
gschwolln [gschwoin]
(...mei Hax is gschwolln.)
Gschwollne, die [gschwoine] Wollwurst, Bratwurst
Gschwollschädl, der 1dicker, großer Kopf 2eigensinniger, starr-
[gschwoischä:l/gschwoischädl] köpfiger Mensch 3eingebildeter, protziger Kerl
Gschwollti, der [gschwoidde] siehe Gschwollschädl
Partizip Perfekt von schwimmen =
gschwumma [gschwummà]
geschwommen
Partizip Perfekt von sehen = gesehen (...host
gsehgn [xäng]
des gsehgn, ha?)
1geräuchert 2verstärkende Beifügung zu
gselcht (Adj.) [xäichd]
Schimpfwörtern (...du Aff, du gselchter!)
Rauchfleisch, Geräuchertes (geräuchertes
Gselchtes, das [xäichds]
Schweinefleisch)
Gsell, der [xäi] Geselle, Handwerker
Gsetzl, das [xezzl] (Gsatzl) Strophe, Textabschnitt, Vers
Gsocks, das [xox] Gesindel, Pack (Gschwerl)
klein geschnittenes, gehäckseltes Futter aus
Gsott, das [xo:d]
Heu und Stroh
Gsottmaschin, die
Häcksler, Futterhäcksler
[xo:dmàschi:n]
gsottwampert (Adj.)
aufgequollen, aufgeschwemmt, dick
[xo:dwampert]
1begierig, erwartungsvoll, neugierig, ungedul-
gspannt (Adj.) [gschbannd] dig 2Spielstatus beim Watten (beliebtes baye-
risches Kartenspiel)
Scherz, Spaß (...i hob bloß an Gspass macha
Gspass, der [gschbàss]
wolln.)
gspassig (Adj.) [gschbàssig] komisch, lustig, spaßig, ulkig, witzig

99
Gspeiberts, das [gschbaiwàz] Erbrochenes, Kotze
gspickt (Adj.) [gschbiggd] wohlhabend, reich
Gspickter, der [gschbiggdà] reicher, wohlhabender Mensch
Partizip Perfekt zu speiben = gespieben
gspiebn [gschbi:m]
(...guad schaugst aus, hast grad gspiebn?)
Finte, Trick, Vorwand, Täuschung (...auf deine
Gspielettl, das [gschbiläddl]
Gspielettl lass i mi nimmer ei!)
ausgefallen, närrisch, verrückt (...da Sepp war
gspinnert (Adj.) [gschbinàd]
scho oiwei a gspinnerter Hund!)
Gspoaß, der [gschboàs] Scherz, Spaß
gspreckelt (Adj.) [gschbrägld] gefleckt, gesprenkelt
gspreizt (Adj.) [gschbraizd] affektiert, gekünstelt, geziert, unnatürlich
mit Mineralwasser oder Cola verdünnt
gspritzt (Adj.) [gschbrizzd]
(alkoholisches Getränk)
alkoholisches Getränk (z.B. Wein od. Cognac)
Gspritzter, der [gschbrizzdà]
mit Mineralwasser oder Cola gemischt
1Spiel (...a traurigs Gspui!) 2Finte, Trick,
Gspui, das [gschbui]
Vorwand, Täuschung
Partizip Perfekt von spinnen = gesponnen (im
gspunna [gschbunnà] Sinne von verrückt sein, sich absonderlich
verhalten)
empfinden, fühlen, merken, wahrnehmen
gspürn [gschbiàn]
(...der gspürt nix mehr!)
1Liebesbeziehung, Liebesverhältnis
Gspusi, das [gschbuse]
2Geliebte/r, Hausfreund
erfahren, erprobt, gediegen, kompetent,
gstandn (Adj.) [gschdanndn]
standfest (...a gstandns Mannsbild!)
kurzes, gereimtes, meist vierzeiliges Lied mit
lustigem, neckischem, sehr oft auch anzügli-
Gstanzl, das [gschdànnzl]
chem oder beleidigendem Inhalt (Schnader-
hüpfl)
Partizip Perfekt von sterben = gestorben
gstarbn [gschdarm]
(...d'Meier Maria is ganz jung gstarbn.)
gstarrert (Adj.) [gschdà:ràd] starr, steif, nicht beweglich, nicht elastisch (...i

100
bin ganz gstarrert von der langen Fahrt.)
gstarrig (Adj.) [gschdàrrig] siehe gstarrert
gstaubt [gschdaubd] Partizip Perfekt von stauben = gestaubt
gsteckt voll [gschdeggdfoi] brechend voll, proppenvoll
1Figur, Körper, Haltung (...mach koa solchers
Gstell hin!) 2lustlose, unsichere Arbeitsweise
Gstell, das [gschdäi]
(...für des bissl Hausaufgab verbringst so a
Gstell!)
jmdm. haut es das Gestell zusammen = jmd.
ist total erschöpft; jmd. kollabiert, bricht zu-
sammen, wird ohnmächtig (...nach dem langen
Fußmarsch hat's ihr as Gstell zammghaut!)
sich (bewusst) ungeschickt anstellen, Unlust an
gstellen, sich [gschdäin] den Tag legen (...die kann schon, wenn's mag,
die gstellt sich bloß so!)
gstessn [gschdässn] Partizip Perfekt von stoßen = gestoßen
1stinkend, übelriechend, verdorben (...die
gstinkerte Wurst iß i nimmer!) 2stinkfaul, träge
gstinkert (Adj.) [gschdingàd]
(der is sogar z gstinkert, dass er aufsteht,
(stinkert)
wenn er sich im Kino as Sackl im Stuhl
einzwickt hat...)
gtinkerter Hund, der
stinkfauler Kerl
[gschingàdàhund]
gstinkertes Luder, das
stinkfaules Frauenzimmer
[gschdingàzluàdà]
gstohln [gschdoin] Partizip Perfekt von stehlen = gestohlen
der kann mir gestohlen bleiben
[deàkommàgschdoinblaim] = der ist mir
gleichgültig, der interessiert mich nicht
gstorbn [gschdoàm/gschdorm] Partizip Perfekt von sterben = gestorben
gstraht [gschdrà:d] Partizip Perfekt von streuen = gestreut
jmdn. hat's gstraht = jemand ist gestürzt
(...auf der glattn Strass hod's mi gstraht!)
gstreckterlängs (Adv.) der Länge nach ausgestreckt, in voller Länge

101
[gschdreggdàlenx] (...hod's 'n gstreckterlängs auf d'Fotzn ghaut!)
(streckterlängs)
gstroacht (Adj.) [gschdroàchd] (Kinder) aufgedreht, ausgelassen, übermütig
Partizip Perfekt von streifen = gestreift (...an
gstroaft [gschdroàfd]
Xare hod a Schlagerl gstroaft.)
Gstudierte, der/die 1jmd., der eine höhere Schule besucht oder
[gschdudiàde] studiert 2Akademiker
1stumpf (...des Messer is gstumpfert!) 2klein
gstumpfert (Adj.)
gewachsen, von gedrungener Gestalt
[gschdummbbfàd]
(...d'Marie is kloa und gstumpfert!)
übles, schlecht schmeckendes, minderwertiges
Gsüff, das [xi:f]
Getränk, Brühe, Gesöff
gsuffa [xuffà] Partizip Perfekt von saufen = gesoffen
gsund (Adj.) [xund] gesund (Hauptsach is, dass ma gsund san!)
Gsundheitskuchen, der
Kuchen aus Rührteig
[xundhaizkuàchà]
guad (Adj.) [guàd] gut
a guads Neis [aguàznais] = ein gutes Neues
(Abkürzung des Neujahrswunsches: ich
wünsche dir ein gutes neues Jahr!)
an Guadn [anguàdn] = Kurzform von guten
Appetit
koan Guadn raucha [koànguàdnrauchà] =
grantig, verärgert sein (...lass'n in Ruah, heid
raucht a koan Guadn!)
Guadl/Guatl das [guàdl] Bonbon, Süßigkeit
1Bonbonnière, Bonbondose 2geringschätziger
Guadlbüchsn/Guatlbüchsn, die
Ausdruck für ein kleines Auto (...wos wuist'n
[guàdlbixn]
mit deiner Guadlbixn?)
Guatsl, das [guàzzl] siehe Guadl
Guckerl, das [guggàl] Ausguckfenster, kleines Fenster, Dachluke
Guckn, die [guggn] Einkaufstüte, Tasche, Tüte
Guckserl, das [guxàl] siehe Guckerl
Guckserl, die [guxàl] Augen (...mach deine Guckserl auf und schau

102
gscheit!)
Gugelhupf, der [gu:glhubf] Napfkuchen
Guggu, der [guggu] Kuckuck
Guguruz, der [guguruzz] Mais
Floskel zur Besiegelung eines Handels (= also,
guit scho [guiddscho]
der Handel gilt; abgemacht; okay, passt)
gunna [gu:nà] gönnen, vergönnen (...die gunnt ma gar nix!)
1Hals, Kehle, Schlund (Prost, das d'Gurgel ned
Gurgel, die [guàgl]
verrost!) 2bissiges, zänkisches Weib
Gust/Gustl [gussd/gussdl] Kurz-/Koseformen von August und Gustav
Guster, der [guschdà] Appetit, Gelüste
Gutheit, die [guàdhaid] Güte, Gutsein, Nachgiebigsein
sich versöhnen, nach einem Streit Frieden
gut sein [guàzäi]
schließen (...samma wieder guad!)
Gutl, das [guàdl] Bonbon, Süßigkeit
Gütl, das [güdl] kleines Anwesen, kleiner Hof
Gutmorgen Begrüßungsformel am Morgen = Guten
[gobmoàng/gobmoing] Morgen
Gutnacht Verabschiedungsformel am Abend = Gute
[guàdnachd/godnachd] Nacht
Gutzi, das [guzze] Bonbon, Süßigkeit
1unnatürlicher Auswuchs an einem Organ,
Wucherung 2Gewächs, Pflanze 3außergewöhn-
Gwachs, das [gwàx]
licher, origineller Mensch (...du bist scho a
ganz bsonders Gwachs!)
Gwahn, die [gwà:n] Schneeverwehung, Schneewehe
Gwahr, das [gwà:r] Gewehr
Gwalt, die [gwåidd] Gewalt
gwampert (Adj.) [gwammbbàd] beleibt, dickbäuchig, fett, korpulent
gwamperte Sau, die
sehr dicke Person (m/w)
[gwammbbàdesau]
Gwamperter, der
sehr dicker, korpulenter Mensch
[gwammbbàdà]

103
1Kleidungsstücke, Anziehsachen (Werktags-
Gwand, das [gwand] gwand, Arbeitsgwand) 2zu besonderen Anläs-
sen getragenes Kleidungsstück (Messgewand)
Gwänd, das [gwend] Felswände (...d'Sonn scheint ins Gwänd.)
gwandn [gwànnddn] mit Kleidung ausstatten
Gwandlaus, die [gwandlaus] aufdringlicher, lästiger Mensch
1nützlich, praktisch (...der neue Mixer is
gwandt (Adj.) [gwànndd]
gwandt.) 2Partizip Perfekt von gwandn
1bevorzugt, bevorrechtigt 2gerissen, gewieft,
gwappelt (Adj.) [gwàbbed]
raffiniert
1dünnes, wässriges, minderwertiges Getränk
Gwasch, das [gwàsch] (...des Gwasch konn ma ned sauffa!) 2Misch-
getränk aus Cola und Fruchtlimonade (Spezi)
Partizip Perfekt von weihen = geweiht
gweicht [gwaichd]
(gweichte Oar)
gwen [gwe:n] Partizip Perfekt von sein = gewesen (...san fünf
gwest [gwe:sd] Vögel im Nest drin gwen.)
Gwichtl, das [gwichdl] Rehbockgehörn
gwieft (Adj.) [gwi:fd] schlau, gewitzt, raffiniert
gwinga [gwingà] gewinnen (...wer hod as Spui gwunga?)
gwinna [gwinnà] gewinnen
gwisst [gwissd] Partizip Perfekt von wissen = gewusst
gwoant [gwoànd] Partizip Perfekt von weinen = geweint
gwohnen [gwo:nà] gewöhnen
gwunga [gwungà] Partizip Perfekt von gwinga = gewinnen
gwunka [gwunggà] Partizip Perfekt von winken = gewunken
gwunna [gwunnà] Partizip Perfekt von gewinnen = gewonnen
Partizip Perfekt zu wünschen (...hob i eahm
gwunschn [gwunschn]
oiss Guade gwunschn!)
Gwurl, das [gwuàl] Gedränge, Gewimmel, Gewühl, Trubel
1bitte, wie bitte? (Ha? Was moanst?) 2nicht
ha? [hà]
wahr (Dös hättst dir ned denkt. Ha?)
Haar, das [Hå:r] Haar, Haare (...da is a Haar in der Suppn; gfalln

104
dir meine Haar?)
happig, heikel, delikat, kompliziert, schwierig
haarig (Adj.) [hå:rig] (mei Anwalt kennt sich mit haarige Gschichtn
aus...)
habe die Ehre 1bayerische Grußformel 2Ausruf der
[hawàde:re/hawediere] Bestürzung oder Verwunderung
haben wir uns? alles klar? haben wir uns verstanden? noch
[hammàuns] Fragen?
1Haberfeldtreiber 2Freund/Liebhaber
Haberer, der [Hà:wàrà]
3Zuhälter
Haberfeldtreiben, das
Femegericht, Rügegericht
[Hå:wàfäiddraim]
Haberfeldtreiber, der 1einer, der an einem Rügegericht teilnimmt
[Hå:wàfäiddraiwà] 2Bandit, Gauner
Habern, der [Hå:wàn] Hafer
Haberngeiß, die 1langbeinige Spinne, Weberknecht
[Hå:wàngoàs] 2langbeiniges Mädchen
Hachel, der [Hà:che] derber, ordinärer, rüpelhafter Kerl
Hacht, der [Hachd] derber, ordinärer, rüpelhafter Kerl
Hacke, die [Haggà]
Axt, Beil
Hacken , die [Haggn]
hackeln [hàgln/hàggln] zanken, streiten (...miaßt's ös zwoa allweil
(hakeln) hackln?)
Hackelnasen, die
Adlernase, Hakennase
[Hàgglnå:sn]
Hackelstecken, der
[Hà:glschdäggà/ dicker, kräftiger Spazierstock, Wanderstock
Hàgglschdäggà]
Hackerl, das [Hàggàl] (Hakerl) Häkchen, kleiner Haken
1Axt, Beil 2 (Alkohol-)Rausch (mei hod der
Hackl, das [Hàgl/Hàggl]
wieda an Hackl beinand...) 3Haken
1Hackklotz 2plumper, unbeweglicher,
Hackstock, der [Haggschdo:g]
schwerfälliger Mensch
Haderlump, der [Hå:dàlummbb] Betrüger, liederlicher Mensch, Taugenichts

105
1Putzlappen, Putzlumpen, Putztuch,
Scheuertuch, Wischlappen, Wischtuch
Hadern, der [Hå:dàn] 2Stoffrest(e), Lumpen 3unattraktive Frau
4leichtes Mädchen (...an dem sich jeder die
Hände abwischen kann.)
Hafen, der 1großer Kochtopf, Topf 2plumpe, unattraktive
[Hå:fà] Frau
1kleiner Topf 2große Tasse (a Haferl Kaffee...)
Haferl, das [Hà:fàl]
3Nachttopf, Töpfchen
einer, der bereits während des Kochens
Haferlgucker, der
"spioniert", was es zu essen gibt und dabei
[Hà:fàlguggà]
auch gerne nascht
Haarschnitt, der dem Pagenkopf ähnelt (schaut
Haferlschnitt, der aus, als habe man der/dem Betreffenden ein
[Hà:fàlschnidd] Haferl auf den Kopf gesetzt und daran entlang
geschnitten...)
Haferlschuh, der
robuster Halbschuh zur Tracht
[Ha:fàlschuà]
feiner Holzstift (wird z.B. zur Fertigung von
Haftel, das [Hàffdl]
Trachtenschuhen verwendet)
Haftelmacher, der aufpassen wie ein Haftelmacher:
[Hàffdlma:chà] hochkonzentriert und absolut genau arbeiten
1aus dem Holz der Hagebuche/Hainbuche
hagelbuchern (Adj.)
gemacht 2derb, unverwüstlich 3ausfallend,
[hå:glbuàchàn]
ordinär
hai (Adj.) [hai] (hal) eisglatt, glatt, rutschig
Haid, die [Hoàd]
1Einstreu, Streu (für das Vieh in den Stall
(Vorschlag aus dem Raum
eingestreutes Material) 2Kehricht, Abfall, Unrat
Kelheim/Abensberg)
zanken, streiten (...miaßt's ös zwoa allweil
hakeln [hàggln] (hackeln)
hakln?)
Hakerl, das [Hàggàl] (Hackerl) Häkchen, kleiner Haken
hal (Adj.) [hà:l] (hai) eisglatt, glatt, rutschig
Uhrzeit: halbe neune (= 8:30 oder 20:30 Uhr),
halbe [håiwe]
halbe zwölfe (= 11:30 oder 23:30 Uhr)

106
1/2 Liter Flüssigkeit, in der Regel Bier (i kriag a
Halbe, die [Håiwe]
Halbe Dunkles, Helles, Weißbier...)
halbert (Adj.) [håiwàd] halb (iatz hammas scho halbert gschafft...)
1unsicher, zweifelhaft, zwielichtig, nicht solide
halbscharig (Adj.) [håibschà:rig] (Sache, Angelegenheit), 2von minderer Qualität
(...so a halbscharigs Glump!)
1(meist) arbeitsscheuer, leichtfertiger,
Hallodri, der [Hàlo:dre] unzuverlässiger Kerl; Taugenichts
2Frauenheld, Schürzenjäger
halserig (Adj.) [håisre/håisrig] heiser
eben, einfach, nun einmal (ja mei, so bin i
halt [håid]
halt...)
1dauerhaft bestehen, von guter Qualität sein
halten [håiddn] (die Fenster halten 50 Jahr...) 2anhalten,
bremsen (halt amal da vorn, i muaß bieseln...)
sich halten = sich beherrschen, zurückhalten
(...dua di fei halten, sonst fangst oane!)
halt auf [håiddauf] = Stopp, Moment mal
ham [hamm] 1./3 Pers. Plural von haben (mir ham, sie ham)
1. Pers. Plural von haben (hamma scho
hamma [hammà]
gsehgn...; hamma no an Platz?)
hammas [hammàs] haben wir es (des war's, nachad hammas...)
1ungehobelter, unverschämter, rücksichtsloser
Mensch (gscherter Hammel = gemeiner Kerl)
Hammel, der [Hàmme] 2dreckiger, ungepflegter Mensch (so a
gstinkerter Hammel...) 3schweinischer
(versauter) Mistkerl
hammern [hammàn] hämmern
1Handwerksbursche 2Bettler, Landstreicher
Hamperer, der [Hammbbàrà]
3ärmlicher, verwahrloster Mensch
Handler, der [Handlà] Händler (...der Autohandler hat mi bschissn!)
Hannerl [Hànnàl]
Kurz-/Koseform von Johanna
Hanni [Hànne]
Hans [Hans] Kurzform von Johann, Johannes

107
Hansdampf, der [Hansdamf] Spaßmacher, Narr
Kurz-/Koseform von Johanna, Johann,
Hansi [Hànse]
Johannes
Hanskasperl, der
Clown, Narr, Spaßmacher
[Hanskàschbàl]
Hansl [Hànsl] Kurz-/Koseform von Johann, Johannes
1Hansdampf, Narr 2dummer, nicht
Hanswurst, der [Hanswuàschd]
ernstzunehmender Mensch
1bitter, herb (des Bier is hantig...) 2barsch,
hantig (Adj.) [hànndig] gereizt, grantig, missgelaunt, unausstehlich
(...heut bist aber wieder hantig!)
harb (Adj.) [hàrb] 1bitter, herb 2beleidigt, böse, verärgert
1Hering (Fisch) 2Zeltpflock 3schleimiger, zäher
Haring, der [Hà:ring] Auswurf (Lungenharing [Lungàhà:ring] 4dürrer,
schlaksiger Mensch
harmen, sich [hàrmà] sich härmen, kümmern, sorgen
Harmonie, die
steht für: Akkordeon, Ziach, Zieharmonika
[Hà:moni:/Harmoni:]
hart ankommen [harddokemmà/okummà] =
hart (Adv.) [hardd]
schwerfallen (die Hochzeit kimmt mi hart o...)
sich hart tun [harddoà] = sich mühen, schwer
tun (der Bub tut sich in der Schule furchtbar
hart...)
Hartl [Hàrddl] Kurz-/Koseform von Leonhard
1Hase 2äußerst attraktive junge Frau ("steiler
Has, der [Hå:s]
Zahn, leckere Schnitte")
unselbständiges, mitleiderregendes Wesen
Hascherl, das [Hàschal]
(Kind, Frau)
Haserl, das [Hà:sàl] hübsches Mädchen, attraktive, junge Frau
hasert (Adj.) [hå:sàd] (hosad) bremsig, nervös, unruhig
alles klar? haben wir uns verstanden? noch
hast mi? [håssbmi]
Fragen?
hatschen [hà:dschn] 1gehen, laufen 2hinken 3schwerfällig gehen
Hatscher, der [Hà:dschà] 1alte, ausgelatschte Schuhe 2langer,

108
anstrengender Fußmarsch
hat's di? [hå:zdi:] hat es dich erwischt? spinnst du?
Haubenstock, der
Kopf (scherzhaft)
[Haumschdo:g]
Haubentaucher, der
Versager, Verlierer (Loser)
[Haumdauchà]
Schmalzgebäck mit Kümmel, wird traditionell
Hauberling, der [Hauwàling] zum Rehragout serviert Vorschlag und
Definition Robert Bauer - Dorfen
Hausdepp, der [Hausdäbb] Idiot, Trottel
Hausdrache, der [Hausdra:chà] bösartiges, herrschsüchtiges, zänkisches Weib
Hausel, der [Hausl] Hausmeister, Mann für alle Fälle
Hauskreuz, das [Hausgraiz] bösartiges, herrschsüchtiges, zänkisches Weib
1(kleines) Haus, Häuschen, Hütte
2freistehendes Toilettenhäuschen
Häusl, das [Haisl]
(Scheißhäusl) 3scherzhaft für Toilette/WC
allgemein (iatz muaß i auf's Häusl...)
Häuslschleicher, der
scheinheiliger Mensch, Heuchler
[Haislschlaichà]
altersschwaches, ausgemergeltes Pferd,
Häuter, der [Haiddà] (Heiter)
Klepper
durch Arbeit, Hunger, Krankheit
Hauterer, der [Haudàrà]
ausgemergelter, verbrauchter Mensch
abgespannt, elend, kraftlos, kränklich, matt,
hautig (Adj.) [haudig] schwächlich (i geh ned in d'Arbeit, i bin so
hautig beinand...)
Fuß (gemeint ist i.d.R. die Gesamtheit: Fuß +
Hax, der [Hàx]
Bein bis einschließlich Hüftgelenk)
sich keinen Haxen ausreißen = sich nicht
besonders anstrengen (bei der Arbeit braucht
man sich keinen Haxen ausreißen...)
jmdm. den Haxen legen = jmdm. ein Bein
stellen
Haxen, die (1 = Pl./2 = Sg.) 1Beine, Füße 2Schweinshaxe

109
[Hàxn]
trippeln, kurze, schnelle Schritte machen
haxeln [hàxln]
(fußeln)
Heal, das [Heàl] Hühnchen; junge, fast ausgewachsene Henne
Hebauf, der [He:bauf/He:wauf] Richtfest
heben (mi hebt's = ich muss mich gleich
heben [he:m]
übergeben)
Hecht, der [Hechdd] Kopfsprung (Mama, i konn scho an Hecht...)
Hefen, der [He:fà] Hafen, Topf
hei (Adj.) [hai] eisglatt, glatt, rutschig
heid (Adv.) [haid] heute (heid fahr ma...)
Heigl, der [Häigl]
1unbedarfter, kraftstrotzender junger Bursche
(Vorschlag aus dem Raum
2harmloser Dummian
Kelheim/Abensberg)
alter Heigl [åidà Häigl] = alter Knacker, der
sich - nicht zuletzt gegenüber den jüngeren
Damen - noch zu viel zutraut und damit
lächerlich macht.
1wählerisch (beim Essen) (unsere Kinder san so
heiklig (Adj.) [hoàgglig] hoaklig...) 2delikat, schwierig (des is a
hoaklige Sach...)
Heiligabend, der [Hailigåmd] Heiliger Abend
1minderwertig, schlecht, schäbig (so a
heillos (Adj.) [hoàlous] hoalous' Glump...) 2elend, kraftlos, kränklich,
schwach (mei, bin i heillos beinand...)
heim (Adv.) [hoàm] (hoam) heim, nach Hause
heimgeigen [hoàmgaing]
tadeln, zurechtweisen
jmdn. heimgeigen
jmdn. tadelnd zurückweisen, jmdm. eine
heimleuchten [hoàmlaichdn]
Abfuhr erteilen (...dem hab ich sauber
jmdm. heimleuchten
heimgeleuchtet [hoàmglaichd])
heindeln [häindln] den Boden auflockern, harken
Heindl, das [Häindl] kleine Harke, Haue, Gartenwerkzeug
heint (Adv.) [häind] (heunt) heute (...was gibt's heint zum Essen?)

110
heiraten [hairàn] sich trauen lassen, vermählen, Hochzeit halten
Heischneider, der [Haischnaidà] Heuschrecke
Heißerl, das [Haissàl] Fohlen, Füllen, junges Pferd
altersschwaches, ausgemergeltes Pferd,
Heiter, der [Haiddà] (Häuter)
Klepper
dir werd ich helfen [diàweàrehäiffà]=dir werd
helfen: [häiffà]
ich's zeigen
zu jmdm. helfen = für jmdn. Partei ergreifen,
zu jmdm. halten
wohlwollender Zuruf wenn jemand niest
helf dir Gott, dass es wahr ist
(= Gesundheit) Antwort: Dank Gott [Danggod]
[häifdàgo:ddàsswå:ris]
oder Segn's Gott [Sengsgod]
wohlwollender Zuruf wenn jemand niest
helf Gott, dass es wahr ist
(= Gesundheit) Antwort: Dank Gott [Danggod]
[häifgo:ddàsswå:ris]
oder Segn's Gott [Sengsgod]
hell: hell auf der Platten
aufgeweckt, gewitzt, pfiffig, wief
[hällaufdàbladdn]
hellicht (Adj.) [hälliàchd] hell, leuchtend, strahlend, taghell
am hellichten Tag [amhälliàchdndå:g] = bei
Tageslicht, mitten am Tag (...bist iatz am
hellichten Tag aa scho bsuffa?)
Hemad, das [Hemmàd] Hemd
hemadirwe (Adj.) [hemmàdiàwe] mit aufgekrempelten Hemdsärmeln
jemand (kleines Kind), der nur mit einem Hemd
Hemadlenz, der [Hemmàdlenzz]
bekleidet ist
1junges Huhn, Küken 2Brathuhn,
Hendl, das [He:ndl]
Brathähnchen
Hendlfriedhof, der
dicker, stattlicher Bauch, Wampe
[He:ndlfridhof]
Henner, die [He:nà] (Sg./Pl.) Henne, Huhn, Hennen, Hühner
Hennerbibi, das [He:nàbibbi:] Henne oder Küken (Kindersprache)
Hennerdapperl, die (Pl.)
kurze, kleine Schritte
[He:nàdàbbàl]
Hennerdreck, der [He:nàdre:g] Hühnerkot

111
Hennerleiter, die [He:nàloàddà] 1Hühnerleiter 2enge, schmale Treppe
1Hefe 2Rausch, Schwips 3Gaudi (a sauberne
Hepfen, die [Häbbfàn]
Hepfan hamma gestern ghabt...)
Hepperl, das [Häbbàl] junge Geiß, kleine Ziege
Heppern, die [Häbbàn] 1Geiß 2große Kröte
her: nicht weit her nichts Besonderes, eher bescheiden (mit eurer
[ned waid heà] Musi is's aber ned weit her...)
hera (Adv.) [herà] heran, hierher (...hock di hera zu mir!)
herab (Adv.) [herå:] herunter
herauf (Adv.) [herauf] von dort unten hierher nach oben
heraus (Adv.) [heraus] von dort drinnen hierher nach draußen
1hier außen, hier draußen 2im Freien, an der
herauß [herauss]
frischen Luft (heut is's heraußt wärmer als wie
heraußen [heraussn] (Adv.)
drinnen...) 3auf dem Land (bei uns heraußen
heraußt [heraussd]
is's viel schöner als in der Stadt...)
herbsteln [heàbsdln] Herbst werden (iatz herbstelt s scho wieder...)
herent (Adv.) [herenndd] diesseits, herüben (das Gegenteil von 'drent'
herenten (Adv.) [herennddn] und 'drenten')
auf dieser Seite befindlich, diesseitig (beim
herenter (Adj.) [herennddà]
herentern Wirt is as Bier billiger...)
herenterhalb (Adv.)
diesseits
[herennddàhåi/herennddàhåib]
jmdn. ordentlich ohrfeigen (der ghörat amal
herfotzen, jmdn. [heàfozzn]
gscheit hergfotzt...)
sich auf Kosten eines anderen/anderer
herfressen, jmdn. [heàfressn]
vollessen
1(Essen) ergiebig sein, nachhaltig sättigen (dös
Essen halt her, da brauchst so schnell nix
herhalten [heàhåiddn]
mehr...) 2einspringen (für jmdn.), büßen
(wenn's koan andern ham, derf i herhalten...)
herhauen, jmdn. [heàhaun] jmdn. ordentlich verprügeln
herhint (Adv.) [heàhinndd] hier hinten (bei uns herhint is's warm...)
herleicha [heàlaichà] verleihen (i leich nix her...)

112
hernach [heànå:ch/heànå:ch] danach, nachher
auf Kosten eines anderen/anderer saufen bis
hersaufen, jmdn. [heàsauffà]
zum Umfallen
Herrschaftsseiten Ausruf des Unmuts (Herrschaftsseiten, bist
[heàschffzaiddn] scho wieder bsuffa!)
1zum Sprecher hinblicken 2ausschauen,
aussehen (...leg di nieder, du schaugst krank
herschauen [heàschaung]
her!; draußten schaugt's her als wenn's glei
schneibert...)
herschenken [heàschengà] verschenken
herschlagen, jmdn.
jmdn. ordentlich verprügeln
[heàschlång]
sich hinstellen (...miassn sich die ausgrechnet
herstehen [heàschde:]
vor uns hersteh?)
anrichten, auflegen, aufstellen, bereit stellen,
hertun [heàdoà]
vorbereiten (dua vui gnua Stui her...)
sich etwas hertun = auf Lager legen (von dera
Sorten hamma uns glei mehra herdoa...)
herüben (Adv.) [heàrü:m] auf dieser Seite, diesseits
herunt (Adv.) [heàrunndd]
hier unten
herunten (Adv.) [heàrunnddn]
hervorn (Adv.)
hier vorne (...bei uns hervorn siehgst mehr.)
[heàfoàn/heàforn]
aufwachsen, heranreifen, heranwachsen (mei,
herwachsen [heàwaxn]
is euer Madl scho hergwachsn...)
Herz, das [Heàzz] weibliche Brüste, Busen
Herzbinkerl, das [Heàzzbinggàl] Liebling, Lieblingskind
1Schokoladenherz, Lebkuchenherz 2Kosewort
Herzerl, das [Heàzzàl]
für die/den Geliebte(n)
Herzipopperl, das
Liebling, Lieblingskind
[Heàzzebobbàl]
Herzkasperl, der Herzanfall, Herzinfarkt,
[Heàzzkàschbàl] Herzrhythmusstörungen
Herzkasten, der [Heàzkasdn] großer Busen (...mei Liaba, die hod aber an

113
Herzkastn!)
herzu (Adv.) [heàzuà] herbei, von dort hierher
Hetscher, der [He:dschà] Schluckauf
Hetscherbockl, der
Schluckauf
[He:dschàboggl]
Hetz, die [Hezz] Gaudi, Spaß
Heubühne, Lagerplatz für das Heu (an diesem
Heuboden, der [Haibo:n] besonderen Platz treffen sich verliebte Paare
besonders gern zum Meinungsaustausch...)
heuer (Adv.) [haià] in diesem Jahr
1Gestell zum Heutrocknen 2langes, dünnes,
Heugeigen, die [Haigaing]
nicht besonders attraktives weibl. Wesen
heugen
Heu machen, heuen
heugnen [haingà]
Heuhupfer, der [Haihubbfà] Heuhüpfer, Heuschrecke
Heumannderl, das
zum Trocknen auf pyramidenförmigen
Heumanndl, das
Holzgestellen aufgeschichtetes Heu
[Haimànndl]
heunt (Adv.) [häind] (heint) heute (...was gibt's heunt zum Essen?)
Heuochs, der [Haiox] einfältiger Mensch; Dummkopf, Tölpel, Trottel
heurig (Adj.) [hairig] diesjährig
Heuschneider, der
Heuhüpfer, Heuschrecke
[Haischnaidà]
Heuschreck, der [Haischregg] Heuschrecke, die
Heustadel, der 1Scheune/Schuppen zur Heulagerung
[Haischdå:l/Haischdå:dl] 2Heuboden
Heustock, der [Haischdog] Heuvorrat
heutzutage (Adv.)
[haizzàdåg/haizzdåg]
in der heutigen Zeit
heutzutags (Adv.)
[haizzàdå:x/haizzdå:x]
1hin, in Richtung auf 2defekt, kaputt, verloren
hi (Adv.) [hi:] (oiss is hi, mir san bankrott...) 3ausgelaugt,
müde, erschöpft (nach dem Marsch war i

114
gscheit hi...) 4gestorben, tot, verendet
Stöcke, aus denen die Gestelle für die
Hiaferln, die (Pl.) [Hiàfàln]
Heumanndl bestehen
Hiasl [Hiàsl] 1Matthias 2einfältiger, dummer Kerl
hie und da [hi:unddå:] ab und zu, hin und wieder
1Firmament 2Baldachin auf vier Stangen, der
Himmel, der [Himme] bei Prozessionen z.B. an Fronleichnam über
der Monstranz mitgetragen wird.
Himmelfahrtsnasen, die
nach oben zeigende Nase
[Himmefarznå:sn]
Himmelmutter, die
Muttergottes; Maria, die Mutter Jesu
[Himmemuàddà]
Himmelschmeckerl, das
nach oben zeigende Nase
[Himmeschmeggàl]
Himmelvater, der [Himmefaddà] der liebe Gott, Gott Vater, Herrgott
himmitzen [himmezzn] wetterleuchten
hinab (Adv.) [hi:nå:] hinunter
hinauf (Adv.) [hi:nauf] von hier unten nach dort oben
hinauszu (Adv.) [hi:nauszuà] nach draußen, hinaus
hiebei (Adv.) [hi:bai]
direkt daneben, in unmittelbarer Nähe
hinbei (Adv.) [hi:bai]
hinblatteln [hi:blà:dln] hinblättern (hab i eahm s'Geld hinblattelt...)
hinein (Adv.) [hi:näi] von draußen nach dort drinnen
Hineingeschmeckte, der
1Zugezogener, (unerwüntschter) Neuzugang
[Näigschmeggdà]
2Dilettant, unqualifizierte Person
(Neingeschmeckte, der)
hineinschmecken hineinriechen, hineinschnuppern (in etwas
[näischmeggà] hineinschmecken = nur am Rande,
(neinschmecken) unverbindlich an etwas teilnehmen)
hinfallen [hi:fåin] hinstürzen, stürzen, zu Boden fallen
jemanden die Meinung ordentlich sagen (iatz
hinfahren: jmdm. eine
hab i dir a Gscheite higfahrn, da sagst nix
hinfahren [hi:fa:n/hi:fa:rn]
mehr...)

115
hinfallende Krankheit
Epilepsie
[hi:fåiàd Grangàd]
sich hinfläzen, hinflegeln, lässig und untätig
hinflacken, sich [hi:flaggà]
irgendwo liegen
hinstürzen, stürzen, der Länge nach zu Boden
hinfliegen [hi:fliàng]
fallen
hinhängen [hi:hengà] (jmdn.) denunzieren, verpetzen, verraten
1heftig hinfallen, stürzen (Mama, mi hat's
highaut...) 2gutgehen, gelingen (dös haut scho
hinhauen [hi:haun] hi...) 3flüchtig und lieblos anfertigen,
nachlässig und schnell machen (dei
Hausaufgab hast bloß schnell hinghaut...)
sich hinhauen = sich zum Ausruhen, Schlafen
hinlegen
hinhocken, sich [hi:hoggà] hinsetzen, sich
hinknien, auf den Knien mühevoll eine Arbeit
hinkniegeln [hi:gniàgln]
verrichten (z.B. putzen, schrubben)
1an einer bestimmten Stelle anbringen,
befestigen 2zugrunde richten, ruinieren (dei
neues Pupperl hast aa scho wieder
hinmachen [hi:ma:chà] hingmacht...) 3sich körperlich ruinieren (mit
deiner Raucherei machst di no hi...)
4umbringen, vernichten (alle Kartoffelkäfer
hamma hingmacht...)
hinreiben [hi:raim] jmdm. etwas jmdm. etwas auf hämische Art und Weise
hinreiben deutlich zu verstehen geben
1sich anhauen, anstoßen 2gegen etwas stoßen,
hinrumpeln [hi:rummbben]
prallen
hinstellen, sich (muaßt di dauernd vor mi
hinstehen, sich [hi:schde:]
hinsteh? I siehg gar nix!)
1hinten 2unbestimmte Ortsangabe (in der
hint (Adv.) [hinndd]
Oberpfalz hint...)
in der Entwicklung zurückbleiben, in der
hintenbleiben [hinnddnblaim]
Schule nicht mitkommen
hintennach (Adv.) hinterher

116
[hinnddnnå:ch]
Hinterfotz, der [Hinndàfozz] hinterhältiger, verschlagener Mensch
hinterfotzig (Adj.)
falsch, heimtückisch, hinterhältig, hinterlistig
[hinndàfozzig]
hinterhalb (Adv.)
dahinter
[hinndàhåi/hinndàhåib]
hinte (Adv.) [hinndde] nach hinten (vom Sprecher weg - schaug, dass
hintre (Adv.) [hinnddre d' hintre gehst!)
nach hinten (auf den Sprecher zu - kumm zu
hintra (Adv.) [hinnddrà]
uns hintra!)
hintun [hi:doà] an jmdn. hintun jmdn. bedrängen, beknien, belästigen
hint und vorn
1hinten und vorne 2ganz und gar, überhaupt
[hinnddumbfoàn/hinnddumbfor
(der hat hint und vorn nix kapiert...)
n]
hinum (Adv.) [hi:num] auf die andere Seite, hinüber
hinum und herum [heàrum] = hin und her, von
einer Seite auf die andere
1kaputtgehen, verderben, draufgehen (...dös
ganze Marmalad is hinwordn.) 2sterben (...bei
hinwerden [hi:weàn]
dera Politik möcht ma doch am liabstn
hinwerdn!)
1Herberge, Quartier, Unterkunft 2dürftige
Hirba, die [Hiàwà] (Hirwa)
Behausung, Hütte
Hirgst, der [Hiàgschd] Herbst
1Gehirn 2Stirn (...da kann ma sich bloß noch
Hirn, das [Hiànn] ans Hirn hinlangen!) 3Verstand (...streng amoi
dei Hirn o!)
Fingerklaps an die Stirn (der Zeige- oder
Mittelfinger wird am Daumen "gespannt" und
Hirnbatzl, das [Hiàmbàzzl]
schnellt an die Stirn des "Opfers" - kann u.U.
ganz schön weh tun.)
hirnbrandig (Adj.)
absurd, töricht, unsinnig
[hiàmbrànndig]
hirndappig (Adj.) [hiàndàbbig] beschränkt, dämlich, verrückt

117
Hirndappiger, der [Hiàndàbbigà] beschränkter, dämlicher, verrückter Mensch
Hirnkastl, das [Hiàngkàssdl] Gehirn, Verstand (...streng dei Hirnkastl o!)
hirnrissig (Adj.) [hiannrissig] absurd, töricht, unsinnig
hirnverbrennt (Adj.)
absurd, töricht, unsinnig
[hiàmfàbre:nd]
hirnvernagelt (Adj.) begriffsstutzig, dumm (hirnrissig,
[hiàmfànå:gld] hirnverbrennt)
Gelbwurst (helle, feine, mildgewürzte
Hirnwurst, die [Hiànnwuàschd]
Brühwurst im gelben Kunstdarm)
Hirsch, der [Hiàsch] Einfaltspinsel, Narr, Tölpel, Tropf
1Herberge, Quartier, Unterkunft 2dürftige
Hirwa, die [Hiàwà] (Hirba)
Behausung, Hütte
Hitzefrei (zu meiner Grundschulzeit sagte man
Hitzvakanz, die [Hizzfàkànnz]
nicht "Hitzefrei", sondern "Hitzvakanz")
Hoagart, der [Hoàgardd] 1Feierabendplausch beim Nachbarn, bisweilen
Hoagarten, der [Hoàgarddn] mit Musik und Gesang 2Musikantentreffen
Hoagascht, der [Hoàgàschd] siehe Hoagart/Hoagarten
hoam (Adv.) [hoàm] (heim) heim, nach Hause
Hoamat, die [Hoàmàd] Daheim, Heimat, Zuhause
Grille Vorschlag und Definition aus Kirchheim
Hoamerl, das [Hoàmàl]
(Erding)
hoaß (Adj.) [hoàs] heiß
Hobelscheiten, die (Pl.)
Hobelspäne
[Ho:weschoàddn]
hochnasert (Adj.)
arrogant, eingebildet, hochnäsig, überspannt
[hochnå:sàd/houchnå:sàd]
Hochzeiter, der [Hochzaidà] 1Bräutigam 2Brautpaar (die Hochzeiter)
Hochzeiterin, die [Hochzaidàrin] Braut
eine Art Manager, der z.T. heute noch große
Hochzeitslader, der ländliche Hochzeiten vorbereitet, die Gäste
[Houzàdlå:dà] persönlich einlädt und während des Festes
Hochzeitsladner, der sowohl als Moderator als auch Unterhalter
[Houzàdlå:nà] auftritt (wer's moderner mag, lässt sich von
einem wedding planer beraten...)

118
hocken [hoggà] sitzen (...geh, hock di her zu uns!)
hocken bleiben [hoggàblaim] = 1endlos sitzen
bleiben, versumpfen 2(in der Schule) das
Klassenziel/die nächsthöhere Klasse nicht
erreichen
1einer, der immer erst heimgeht, wenn der
Hockenbleiber, der
Wirt die Stühle auf die Tische stellt 2Schüler,
[Hoggàblaiwà]
der das Klassenziel nicht erreicht hat
1eine (junge) Frau trotz Eheversprechen
schließlich doch nicht heiraten 2im Stich lassen
hocken lassen [hoggàlassn]
(der hat sei Frau und d'Kinder oafach hocken
lassen...)
Hockerl, das [Hoggàl] Fußschemel, kleiner Hocker
1Putzlappen, Putzlumpen, Putztuch,
Scheuertuch, Wischlappen, Wischtuch
Hodan,
2Stoffrest(e), Lumpen 3unattraktive Frau
Hodern, der [Hå:dàn]
4leichtes Mädchen (...an dem sich jeder die
Hände abwischen kann.)
Holledau, die [Hollàdau] Hallertau - weltberühmtes Hopfenanbaugebiet
Holler, der [Hollà] Holunder
Hollerkücherl, die (Pl.)
Schmalzgebäck (die Holunderblüte wird in
[Hollàkiàchàl]
flüssigen Teig getaucht und in heißem Schmalz
Hollerküchl, die (Pl.)
gebacken) Vorschlag aus Kirchheim (Erding)
[Hollàkiàchl]
Holz, das [Hoiz] Forst, Wald (der is im Holz draußt...)
Holz vor der Hütten [HoizfoàdàHiddn] = großer
Busen, üppige Oberweite
Holzer, der [Hoizzà] Holzhacker, Holzknecht, Waldarbeiter
holzern (Adj.)
aus Holz, hölzern
[häizzàn/hoizzàn]
Holzfuchs, der: zahnerter
ausgekochter, hinterhältiger, verschlagener
Holzfuchs
Mensch
[za:nàdà Hoizfux]
Holzhacker, der [Hoizhaggà] Holzfäller, Holzknecht, Waldarbeiter

119
langsam, schwer begreifender Mensch;
Holzkopf, der [Hoizkobf]
Sturkopf
1Hölzchen, ein Stückchen Holz (Zündhölzchen
Hölzl, das [Häizzl]
[Zinndhäizzl]) 2kleiner Wald
Holz machen [Hoiz machà] Brennholz machen, Holz hacken
Holzscheitel, das [Hoitschaidl] gespaltenes Stück Brennholz, Holzscheit
(hoffentlich!!!) ausgestorbene Strafe: Kinder
Holzscheitelknien, das mussten mit nackten Knien auf der spitzen
[Hoitschaidlgniàn] Kante eines Holzscheites knien und dabei laut
beten
Hopfendrollen, die
Hopfentrollen , die Hopfendolde
[Hobbfàdroin]
Korb, in dem die gezupften (gepflückten)
Hopfenkirm, die [Hobbfàkiàm]
Hopfendolden gesammelt werden
Hopfenzupfen, das
Hopfenernte
[Hobbfàzubbfà]
1Aushilfskraft bei der Hopfenernte,
Hopfenzupfer, der Hopfenpflücker/in 2verwahrloster, verwilderter
[Hobbfàzubbfà] Mensch 3Gesindel, Pack (...schleichts eich, ihr
Hopfazupfa!)
Hornochs, der
dummer, unverständiger Mensch
[Hoànox/Hornox]
hosad (Adj.) [hå:sàd] (hasert) bremsig, nervös, unruhig
Hosen, die [Ho:sn] Beinkleid, Hose
1einer, der immer noch in die Hose pinkelt
Hosenbiesler, der [Ho:snbi:slà]
2Angsthase, Feigling
Hosensack, der
Hosentasche
[Ho:snså:g]
Hosenseicher, der 1einer, der immer noch in die Hose pinkelt
[Ho:snsoàchà] 2Angsthase
Hosentrager, der [Ho:sndrà:gà] Hosenträger
1Hosenschlitz 2der große, aufklappbare
Hosentürl, das [Ho:sndiàll]
Hosenlatz an Trachtenlederhosen

120
Hosenträträ, der
Hosenscheißer
[Ho:sndrädrä:]
Hott [Hådd]/ Rechts / Links (Befehle zum Führen eines
Wüst [Wissd/Hüssd] Ochsengespanns...)
1beträchtlich, ziemlich groß, ziemlich viel (so a
Theateraufführung is hübsch a Arbeit...)
hübsch (Adv.) [hibbsch] 2intensivierend bei Adj. und Verben: sehr,
ziemlich (der is hübsch bläd... - gestern
hamma hübsch gsuffa...)
hudeln [hu:dln] schnell und unsorgfältig arbeiten
jemand, der nachlässig, nicht besonders
Hudler, der [Hu:dlà]
sorgfältig arbeitet; Pfuscher
Hugel, der [Hu:gl] Bodenerhebung, kleiner Berg, Buckel, Hügel
hundeln [hundln] wie ein nasser Hund riechen
Hunderl, das [Hunnddàl] Hündchen, kleiner Hund
Hundertfünfundsiebziger, der
Homosexueller
[Hundàdfümfàsibbzgà]
1Bazi, Lump, Spitzbub 2anerkennend:
Hundling, der [Hu:ndling]
gewiefter, gewitzter Kerl
Hundsbankert, der
ungezogenes, unfolgsames Kind
[Hunnzbangàd]
Hundsbeutel, der [Hunnzbaidl] niederträchtiger, gemeiner Kerl
Hundsbub, der [Hunnzbuà] derbes Schimpfwort für Knaben
Hundsdreck, der [Hunnzdre:g] Hundekot
hundshäutern (Adj.) gemein, niederträchtig, von äußerst schlechter
[hunnzhaidàn] Qualität
Hundskrüppel, der 1boshafter, raffinierter Kerl 2unfolgsames,
[Hunnzgribbe] ungezogenes Kind
1bösartiger, unfolgsamer Hund 2durchtriebene
Hundsmatz, die [Hunnzmàzz]
r, gemeiner, hinterhältiger Mensch
kraftraubender und nicht besonders effektiver
Hundstapper, der [Hunnzdabbà]
Schwimmstil
Hungerhaken, der
hagerer, dürrer Mensch
[Hungàhaggn]

121
Bedürftiger; jemand, der in ärmlichen
Hungerleider, der [Hungàlaidà]
Verhältnissen lebt
Hungertanz, der
Tanz/Tanzrunde vor dem Hochzeitsmahl
[Hungàdannz]
hupfen [hubbfà] 1hüpfen, springen 2hinken
Hupfer, der [Hubbfà]
Hüpfer, kleiner Sprung
Hupferer, der [Hubbfàrà]
Hupferl: ein Hupferl machen
Geschlechtsverkehr ausüben, koitieren
[à Hubbfàl machà]
hupfert (Adj.) [hubbfàd] 1quirlig, spritzig 2hinkend
hupferts Wasser [hubbfàds Wassà] =
kohlensäurehaltiges Getränk, Mineralwasser,
Limonade (Springerl, Kracherl)
Husten, der (ziahg di warm o, du hast
Husten, die [Huàssdn]
d'Huastn...)
Hustengutel, das
Hustenbonbon
[Huàssdnguàdl]
Hut, der [Huàd] Kopfbedeckung
steig mir doch am / auf den Hut = lass mich in
Ruhe
Hütermadel, das [Hiàddàmà:dl] Hirtenmädchen
Hutschen, die [Huddschn] Schaukel (Kirtahutschen)
hutschen [huddschn] 1auf einer Hutsche schaukeln 2sanft wiegen
Hutzelbrot, das [Huzlbro:d] Früchtebrot
Hutzelbrühe, die [Huzlbrià] Hutzelkompott
Hutzelweib, das [Huzlwai] alte, runzlige Frau
gedörrte Früchte, Dörrobst (Pflaumen,
Hutzeln, die (Pl.) [Huzln]
Zwetschgen)
i [i:] ich
angebliche Arznei (früher schickte man Kinder
Ibidum, das [Ibidumm] zum Scherz in die Apotheke: geh in d
Apothekn und hol für a Fünferl a Ibidum...)
Idee, die: eine Idee ein bisschen, ein wenig in bezug auf etwas

122
[à Ide:] (...kannst a Idee lauter reden? Die Hosen is a
Idee z'lang!)
ijamal [iàmåi] ab und zu, bisweilen, manchmal
Bienenvolk (s'Fruahjahr kimmt, da Imp fliagt
Imp, der [Immbb] scho...) Vorschlag und Definition aus
Langenmosen/Schrobenhausen
Impenhäusel, das
Bienenhaus
[Immbbmhaisl]
Strohgeflochtener Bienenkorb Vorschlag und
Impsumper, das
Definition aus Langenmosen
[Immbbsumbà]
bei Schrobenhausen
weil; in Anbetracht der Tatsache, dass...;
indem [inde:m]
nachdem (...indem dass ich der Wachtmeister
indem dass
Graudl bin, verhafte ich Ihnen auf der Stelle!)
Infaulenza, die [Infaulenza] Influenza, Grippe
Ingeräusch, das
Eingeweide
[Ingraisch]
Ingolstadt ehemalige Festungsstadt an der Donau, Sitz
[Inglschdå:d] eines großen Automobilherstellers
1bemerken, wahrnehmen 2erfahren, Kenntnis
erhalten (...bist innaworn, wia da neie Kollege
innenwerden
hoaßt?) 3begreifen, sich einer Sache bewusst
[innàweàn]
werden, verstehen (viel zspät is's innenworn,
dass'n beleidigt hat...)
arbeits-, dienst-, erwerbsunfähig infolge einer
invalid [imfàli:d] (Adj.) Kriegsverwundung, eines Unfalls oder einer
Krankheit
Arbeits-, Dienst-, Erwerbsunfähiger... (siehe
Invalid, der [Imfàli:d]
invalid)
Irda [Irdà] Dienstag
sich irren, täuschen (...da bist ganz irr, i hoaß
irr [irr] (Adj): irr sein
ned Sepp!)
im Weg umgehen, stören (...stell den Stuhl wo
irren [irrn]
anderst hin, da irrt er!)

123
1sich irren, täuschen (...wenn i ned irrgeh, is
irrgehen [irrge:] dös a Walzer.) 2sich verirren, verlaufen (...wia i
di bsuacht hab, bin i gscheit irrganga.)
Irta
Dienstag
Irtag [Irdà]
Achsel, Achselhöhle, Schulter (i hab an Oaß
Irxen, die [Iàxn]
unter da Irxn...)
Irxenschmalz, das
Kraft, Muskelkraft in den Armen/Schultern
[Iàxnschmåiz]
is [i:s] (3. Person Sing. von sein) ist (für den Fall, wenn was wär, dass nix is...)
Bewohner Münchens (...da in München, wo alle
Isar-Preußen, die(Pl.) immer hochdeutsch reden - bei de Isar-
[I:sarbraissn] Preissn) Vorschlag und Definition - Brigitte aus
München
nicht (regional Oberbayern/Schwaben - i hab
it [idd]
koa Geld it für so an Schmarrn...)
Jackl
Kurz-/Kosename für Jakob
Jakl [Jaggl]
Jager, der [Jà:gà] Jäger
jagerisch (Adj.) [jà:gàrisch] jägerisch, wie ein Jäger
jagern [jà:gàn] auf die Jagd gehen, jagen
Jagertee, der [Jà:gàtä:] heißes Mixgetränk: Tee mit viel Schnaps
Jahr [Joà/Jå:r]
nächstes Jahr, übers Jahr
aufs Jahr
Jährchen (a paar Jahrl mechd i scho no
Jahrl, das [Jà:l]
arbeitn...)
Jahrtag, der
Todestag eins Angehörigen
[Joàdå:g/Ja:rdå:g]
Jakobi [Jako:we] Festtag des Hlg. Jakobus
Jakobiapfel, der
Frühapfel (Reifezeit Ende Juli)
[Jako:weabbfe]
Augenlider (…i geh ins Bett, mir hauts d
Jalousien, die (Pl.) [Schàlusi:n]
Schalusien scho owe!) (Schalusien)
ja mei Ausdruck von 1hilfloser Anteilnahme (...ja mei,

124
ja mein [jammäi] was soll i da no sagn?) 2Bedauern, Mitleid (ja
mei, so schlimm werd's ned wern...) 3Abkehr,
Trennung, Resignation (...i hab's ja glei gsagt,
dass des ned hihaut mit dene zwoa. Aber mir
glaubt ma ja nix!)
Janker, der [Jànnggà] 1Strickjacke, Wollweste 2Trachtenjacke
jeckerl
Ausruf des Bedauerns: o je!
jeggerl [jäggàl]
Jessas [Jässàs] Ausruf des Unmuts oder der Verwunderung
Jessas na [Jässàsnà] (Jessas, der Krankenkontrolleur!)
Ausruf des Erstaunens oder Erschreckens
Jessas Maria und Josef
(Jessas Maria und Josef, jetzt kriagt die scho
[JässàsMariandJo:säf]
wieder a Kind!)
jetzt [äizz/äizzàd/
jetzt
äzz/äzzàd/iàzz)
aber ja, ja doch, freilich, natürlich,
jo [jo:] selbstverständlich (jo, glaub's ma, des
stimmt...)
Jochgeier, der [Jochgàià] Bartgeier, Lämmergeier
schreien wie ein Jochgeier = aus vollem Hals
schreien
Johanni [Johanne] Fest des Hlg. Johannes (24. Juni)
Joppe, die [Jobbm] Jacke, Sakko
Josefi [Josäffe] Fest des Hlg. Josef (19. März)
Juchee [Juchä:] 1Jauchzer, Jubelschreib, Juchzer
Juhee [Juhä:] 2Dachkammer, Mansarde
juchetzn [juchä:zn] jauchzen, jubeln
das interessiert mich, reizt mich, möchte ich
jucken [juggà] gerne, würde ich gerne tun (a gscheiter
das juckt mich Wellnessurlaub mit dir daad mi scho amoi
jucka...)
heimtückischer, treuloser, verräterischer
Judas, der [Judas]
Mensch
Julie [Ju:le] Kurzform von Juliana

125
1junges Tier (unser Katz hat Junge kriegt...)
2Junior(-chef) (in der Fa. Lödl brauchst zum
Jungen gar ned hingehn, der is sowas von
Junge [Junge],
unfreundlich...), Sohn, Tochter (letzte Woch
der(2), die(2), das(1)
warn ma beim Huaber Sepp eingladn. Brauchst
fei ned moana, dass die Jungen as Maul
aufbringa zum Griaßn...)
1Bodenplatte, Fliese, Ofenkachel, Wandkachel
Kachel, die
2äußerst derbe Bezeichnung für das weibl.
[Ka:che/Kachl]
Geschlechtsteil
kaffa [kàffà]
kaufen
kaffn [kàffm]
koffeinhaltiges, anregendes und aroma-
Kaffee, der [Kafä:] tisches Getränk, das meistens heiß ge-
trunken wird
Kaffeehaferl, das
große Kaffeetasse
[Kafä:hà:fàl]
Kaffeehaus, das
Café
[Kafä:haus]
Kaffeezerl, das
[Kafä:zàl] liebevolle Bezeichnung für Kaffee (geh weiter,
Kaffeetscherl, das trink ma no a Kaffeetscherl bei mir...)
[Kafä:dschàl]
Kaibl, das
Kalb
Kalbl, das [Kaiwe]
Kaiserschmarrn, der
[Kaisàschma:n/ süße Mehlspeise
Kaisàschmarrn]
kalbeln [kaiwen]
kalben (eine Kuh bringt ein Kalb zur Welt)
kälbern [käiwàn]
Kalch, der [Kåich] Kalk
Kälten, die [Käiddn] Kälte (bei der Kälten geh i ned naus...)
Kaluppe, die [Kalubbm] altes, baufälliges Haus, Hütte
Kaminkehrer, der Rauchfangkehrer, Schlotfeger,
[Kamingkeàrà] Schornsteinfeger

126
kammerfensterln über eine Leiter ins Schlafzimmerfenster der
[kammàfensdàln] Angebeteten einsteigen und...
Kammerl, das [Kámmàl] Abstellkammer, Kämmerchen, kleines Zimmer
Kamoppel, das [Kàmobbe] Dummkopf, Trottel
1(Haar-)Kamm zum Frisieren 2Kamm von
Kampel, der
Vögeln 3Bursche, junger Mann (die jungen
Kampl, der [Kàmmbbe]
Kampeln bilden sich mords was ein...)
kampeln [kàmmbben] kämmen (heut hast di no gar ned kampelt...)
Kanack, der [Kanàgg] hassenswerter, verachtenswerter Mensch
Kanalratz, der [Kanåirazz] heruntergekommener, verwahrloster Mensch
Kanapee, das [Kanàbä:] Couch, Sofa
Kanari, der [Kànà:re] Kanarienvogel
Kanndl, das [Kànndl] kleine Kanne, Kännchen (Milchkanndl)
kapores [kabbo:res] entzwei, kaputt
flache Mütze, Schirmmütze, Baseballmütze =
Kappl, das [Kàbbe]
Baseballcap [Bäisbåikàbbe]
angeknöpfte oder angenähte Kopfbedeckung
Kapuzen, die [Kabuzzn] an Anorak, Jacke, Mantel, Regenmantel zum
Schutz gegen Kälte oder Nässe
Kessel oder Mulde zwischen
Kar, das [Ka:r]
Hochgebirgswänden
Kare [Ka:re] Karl
Karfiol, der [Kà:fioi] Blumenkohl
1Geräuschinstrument aus Holz, das am
Karfreitagsratschen, die
Karfreitag anstelle der Glocken betätigt wird
[Ka:rfraidågsràdschn/
2klatschsüchtiges Frauenzimmer; Klatsch-
Ka:rfraidàrà:dschn]
tante
1kleiner Wagen, Handwagen, Handkarre (i.d.
Karren, der [Ka:n/Karrn] Regel zweirädrig) 2altes Auto, Schrottlaube
(...und mit dem Karren fahrst du no umanand?)
mobiler Händler, der seine Ware auf dem
Karrer, der [Karrà]
Karren transportiert und von dort verkauft
karteln [kàrddln] Karten spielen

127
Kartler, der [Kàrddlà] Kartenspieler
Kartoffel, der 1Kartoffel, die 2einfältiger, ungeschickter,
[Kadoffe/Kardoffe] unbeholfener Mensch
Kartoffelstampf, der
Kartoffelbrei, Kartoffelpüree
[Kadoffeschdamf]
Kas, der 1Käse 2Blödsinn, dummes Zeug, Unsinn (...red
Käs, der [Kà:s] doch ned so an Kas!)
der Kas is (ge)bissen/(ge)gessen = der Fall hat
sich, die Angelegenheit ist erledigt Bayrische
Käsefüße backen
abfällige Bezeichnung für Illustrierte, Zeitung
Kasblattl, das
(allen voran eine deutsche "Nobelillustrierte"
Käsblattl, das [Kà:sblà:dl]
mit farbenfrohem Namen...)
kaseln nach Schweiß riechen (deine Haxn kaseln, dass
käseln [kà:sln] glei d'Scheiben anlaufen...)
Kashaxen, die (Pl.) [Kà:shàxn] Schweißfüße
blass, bleich, käsig (...geht's dir ned guad? Du
kasig (Adj.) [kà:sig]
bist so kasig!)
Kaskopf, der [Kà:skobf] abfällige Bezeichnung für Holländer
Kaslaibl, das [Kà:sloàwe] 1Käselaib 2blasser, bleicher, kränklicher
Kaslaiberl, das [Kà:sloàwàl] Mensch (...du kimmst daher wiar a Kasloaberl!)
1männliche Hauptfigur des Puppenspiels
Kasperl, der [Kàschbàl] 2nicht ernst zu nehmender Mensch; jemand,
der gern und viel albert
nicht ernst zu nehmender Mensch; jemand, der
Kasperlkopf, der [Kàschbàlkobf]
gern und viel albert
kasperln [kàschbàln] herumalbern, herumblödeln
kastelt (Adj.) [kàssdld] kariert (a kastelts Heft...)
1Schrank (...unser Küchenkasten is scho 85
Jahr alt.) 2offener, in Fächer unterteilter, zum
Kasten, der [Kassdn]
Transport von Flaschen vorgesehener Behälter
(ein Kasten Limo, Bier)
1Kästchen, kleiner Schrank 2kleines Quadrat
Kastl, das [Kàssdl]
(Karo) auf kariertem Papier 3Feld zum

128
Ankreuzen (Lottoschein, Formular) 4Rahmen
um einen besonders hervorzuhebenden
Textabschnitt
Katarrh, der [Kàdà:r] Schnupfen
Katheder, der [Kàdä:dà] Lehrerpult
Kath [Kàdd] Kurzform von Katharina (unser oide Kath...)
Kathi [Kàdde], Kathl [Kà:dl],
Kurz-/Koseformen von Katharina
Käthi [Kädde], Käthl[Kä:dl]
jmdn. (u.U. mit Gewalt/Sanktionen) von seiner
katholisch machen
ablehnenden, starren Haltung abbringen und
[kaddo:lisch ma:chà]
zum Einlenken zwingen
Kathrein [Kaddräi(n)] nicht mehr gebräuchliche Form von Katharina
letzte Tanzveranstaltung vor dem Advent (25.
Kathreintanz [Kaddräidannz]
November - Kathrein stellt den Tanz ein...)
Katz, die [Kazz] Katze
für die Katz sein = sinnlos, vergebens sein;
nichts nützen
der Katz gehören [dàKazzgheàn] = unrettbar
verloren, dem Untergang geweiht sein;
endgültig verspielt haben
Katzelmacher, der
abfällige Bezeichnung für Italiener
[Kàzzlmachà]
junge Katzen gebären (unser Minka hat scho
katzeln [kàzzln]
wieder katzelt...)
Katzenpratzerl, das Gewöhnliches Katzenpfötchen (Antennaria
[Kazznbràzzàl] dioica - gehört zur Familie der Korbblütler)
Kauder, der [Gaudà]
Truthahn
Kauderer, der [Gaudàrà]
Keanzl, das [Keànzl] Kinn, Kinnspitze
Keferloher, der [Ke:fàloà] deckelloser Masskrug aus Ton
Kegelschieben, das (mit Raucha, Sauffa,
Kegelscheiben, das
Kegelscheibn kann man sich guad d'Zeit
[Ke:glschaim]
vertreibn...)
kehren [keàn] fegen (...kehr amoi den Dreck zamm!)

129
Kehrrichtschaufel, die
Kehrblech
[Keàrichdschaufe]
keien [kai:n] schmeißen, werfen (...kei's naus, dös Glump!)
Keifzange, die [Kaifzangà] bösartige, zänkische Frau
Keil, der [Kai] großes Stück Brot
kemmen [kemmà] kommen
bemerken, erkennen, feststellen (dös kennt ma
kennen [ke:nà]
scho am Redn, dass dös a Gstudierter is...)
sich nicht mehr kennen = außer sich sein vor
(...Freude, Wut, Schmerz, Rausch - vor lauter
Wut hat er sich nimmer kennt...)
scherzhaft für jmdn., der sich überwiegend
Kerndlfresser, der
von Getreide (z.B. Müsli, Müsliriegel etc.)
[Keàndlfressà]
ernährt
kerndlgefuttert (Adj.)[keàndlgfu ausdauernd, robust, widerstandsfähig (Mensch
àdàd] od. Tier - da Sepp is richtig kerndlgfuttert...)
Kerndlgefutterter, der ausdauernder, kräftiger, sportlicher
[Keàndlgfuàdàdà] Naturbursche
Kersch, der [Keàsch] Kirsche (Kerschgeist = Kirschwasser)
Kiachal, der [Kiàchàl]
Ausgezogene (Schmalzgebäck aus Hefeteig)
Kiachl, der [Kiàchl]
Kindsdirn, die [Kinnzdiànn] Kindermädchen
kindsen [kinnzn] babysitten, auf Kinder aufpassen
Kindsmagd, die [Kinnzmagd] Kindermädchen
1Taufe eines (in der Regel) neugeborenen
Kindes
Kindstauf, die [Kinnzdauff]
2Familienfeier anlässlich der Taufe eines
Kindes
Kini [Ki:ne] König
Kinihas, der [Ki:nehå:s] Kaninchen, Stallhase
Kipferl, das [Kibbfàl] Croissant, Hörnchen
1Zigarettenstummel (wos für a Sau hod'n de
Kippen, die [Kibbm] Kippn do higschmissn?) 2Zigarette (...hä, host
a Kippn für mi?)

130
Kirch, die [Kiàch] Gottesdienst, Messe (dös war heut wieder a
Kirche , die [Kiàchà] schöne Kirch...)
Kirchenrutschen, die Betschwester; bigotte Frau, die ständig in die
[Kiàchàruddschn] Kirche rennt
Kirm, die [Kiàm] Tragkorb, der auf dem Rücken getragen wird
kirren [kiàn/kirrn] kreischen, schreien, schrill singen
Kirta, der [Kiàdà/Kirddà] Kirchweihfest
Kirtagans, die
Gans, die an Kirchweih ihr Leben lassen muss
[Kiàdàganns/Kirddàganns]
Kirtahutschen, die
[Kiàdàhuddschn/ Kirchweihschaukel
Kirddàhuddschn]
Kirtanudel, die
[Kiàdànudl/Kiàdànu:l/ Schmalzgebäck (Krapfen/Küchel)
Kirddànudl/Kirddànu:l]
Kistl, das [Kissdl] kleine Kiste (Holz oder Plastik)
Kittel, der [Kidl] Damenrock
Kittelsack, der [Kidlså:g] Rocktasche (im Damen- oder Dirndlrock)
Kitz, das [Kizz] Junges von Gemse, Geiß, Reh
ergraut, grau (die alte Huberin war über Nacht
kitzgrab (Adj.) [kizzgrà:b]
kitzgrab...)
1Auswurf (Lungenhering) 2ungehobelter
Klachel, der [Glà:che]
Bursche, grober Kerl
Klamm, die [Glamm] enge, tiefe Felsenschlucht mit Wildbach
Klampfe, die [Glammbfà] Gitarre
herabhängende, hin und her baumelnde
Rotzglocke Vorschlag von Marco aus der
Oberpfalz
Klankerling, der [Glànggàling] Hier die Originaldefinition: Des is a andasch
Klankl , der [Glàngge] Wort fia Roozgloggn, blos das a Glangl weida
raushängt und graissa is. Soa Glangl wead
ohne weiteres vom Duachfoaen vonara
Reim/Kuavm (mit dem Auto z.B.) beeinflußt.
Klapperl, das (meist im Pl. Sandale aus Holz oder Leder

131
gebräuchl.) [Glàbbàl]
Begleiter des Hlg. Nikolaus (Krampus, Knecht
Klaubauf, der [Glaubauf]
Rupprecht)
klauben [glaum] auflesen, lesen, sammeln
Kleiben, die [Glaim] Kleie
Kleidl, das [Glaidl] Kleid (...heut hast a schöns Kleidl an.)
ganz allmählich, in kleinen Schritten, Stück für
kleinweise (Adj.) [gloàwais]
Stück
1getrocknete Birnen 2Dörrobst allgemein
Kletzen, der [Glä:zn] (Kletzenbrot) 3Langweiler, Schwächling,
Weichei
Kletzenbeni, der
Langweiler, Schwächling, Weichei
[Glä:znbe:ne]
Kletzendauch, der
Kompott, Soße aus getrockneten Birnen
[Glä:zndauch]
Kletzenkopf, der
Langweiler, Schwächling, Weichei
[Glä:znkobbf]
Kletzensepp, der
Langweiler, Schwächling, Weichei
[Glä:znsäbb]
kliabn
Holz hacken, spalten, zerkleinern
klieben [gliàm]
grober, ungehobelter, unverschämter Kerl;
Kloifel, der [Gloiffe] (Gloifel)
Rüpel
alter Brauch: im alpenländischen Raum ziehen
an den letzten drei Donnerstagen vor
Weihnachten Kinder von Tür zu Tür und singen
klöpfeln [glebbfen] Lieder. Als Belohnung bekommen Sie Plätzchen
und Lebkuchen. Die Klöpfelnächte stehen
symbolisch für die Herbergssuche von Maria
und Josef.
Kleidung, Montur, Uniform (die ganze Zeit in
Kluft, die [Gluffd]
der Kluft rumlaffa, des nervt...)
Klupperl, das [Glubbàl] 1Wäscheklammer 2Finger (Plural - dua deine
(Glupperl) Klupperl weg, sonst fangst oane...)

132
knacksen [gnàxn] knacken
Knacker, der [Gnàggà] Wurstsorte: Dicke = Regensburger
knampen [gnammbm] leicht mit dem Kopf wackeln, nickeln
1knarren 2quengeln (bei kleinen Kindern - hör
knarren [gnà:rn]
amoi dei Knarrn auf!)
knaunzen [gnaunzn] winseln, leise und kläglich vor sich hin weinen
knaunxn [gnaunxn] (Kinder - der Bub knaunzt heut in einer Tour...)
Knecht, der [Gnächd] Arbeiter/Dienstbote auf einem Bauernhof
knickert (Adj.) [gniggàd] geizig, knauserig, knickrig
Kniebiesler, der [Gniàbi:slà] 1kleiner Bub 2unreifer Bursche, Halbstarker
knien (beim Rosenkranz derfa d'Ministranten
kniegeln [gniàgln]
fleißig kniagln...)
knieroglert (Adj.) [gniàroglàd] erschöpft, ausgelaugt, entkräftet, matt
knien [gniàn] sich auf die Knie niederlassen
Knieschnackler, der Wackeln, Zittern der Knie vor Angst, Schrecken
[Gniàschnàgglà] oder nach großer Anstrengung
Knieschwammerl, die (Pl.) weiche Knie haben (vor Anstrengung oder
[Gniàschwàmmàl] Angst)
knocken [gnoggà] in Hockestellung verweilen, kauern
Knödel, der [Gne:dl/Gne:l]] Kloß
knödelaugert (Adj.)
glotzäugig
[gne:dlaugàd]
Knödelaugerter, der 1jemand, der stark hervortretende Augen hat
[Gne:dlaugàdà] 2Depp, Unsympath
Knödelbrot, das in feine Scheiben geschnittene altbackene
[Gne:dlbro:d/Gne:lbro:d] Semmeln oder getrocknetes Weißbrot
Knödelheber, der [Gne:dlhe:wà] Büstenhalter
undeutlich und kehlig singen oder sprechen
knödeln [gne:dln]
(mei, hat der Sänger 'knödelt...)
Knofel, der [Gno:fe] Knoblauch
nach Knoblauch riechen oder schmecken
knofeln [gno:fen]
(...was hast'n du gessn? Du knofelst wia d'Sau!)
Knopf, der [Gnobf] Knoten (...in meine Schuahbandl is a Knopf.)

133
einen Knopf in etwas hineinbringen = etwas
durcheinanderbringen, Verwirrung stiften
knöpfeln [gnebfen] (an-, auf-, ein-, hin-, zu-)knöpfen
koana (Pron.) [koànà] keiner, niemand
Kocherl, das [Ko:chàl] Haushälterin, Köchin
Koder, der [Kå:dà] Kater (entweder oder, Katz oder Koder...)
Kofferl, das [Koffàl] kleiner Koffer, Köfferchen
kommod (Adj.)
angenehm, bequem, gemütlich
[kàmodd/komo:d]
Kommodkasten, der
kastenförmiger Schrank mit Schubläden
[Kommokassdn]
katholischer Hilfsgeistlicher, meist junger
Kooperator, der [Ko:bràddà]
Priester
köpfeln [kebbfen] beim Fußball den Ball mit dem Kopf stoßen
Kopfpolster, der [Kobfboisdà] Kopfkissen
koppen [kobbm]
geräuschvoll, laut aufstoßen; rülpsen
koppern [kobbàn]
Kopper, der [Kobbà]
geräuschvolles, lautes Aufstoßen; Rülpser
Kopperer, der [Kobbàrà]
Aufstoßen von Säuglingen (...a schöns Kopperl
Kopperl, das [Kobbàl]
hast gmacht...)
Körbelzäuner, der [Keàwezäinà] Korbflechter
Korbi [Koàwe] Kurz-/Koseform von Korbinian
Körndl, das [Keàndl] kleines Korn, Körnchen
scherzhaft für jmdn., der sich überwiegend
Körndlfresser, der
von Getreide (z.B. Müsli, Müsliriegel etc.)
[Keàndlfressà]
ernährt
körndlgefuttert (Adj.) ausdauernd, robust, widerstandsfähig (Mensch
[keàndlgfuàdàd] od. Tier - da Sepp is richtig körndlgfuttert...)
Körndlgefutterter, der ausdauernder, kräftiger, sportlicher
[Keàndlgfuàdàdà] Naturbursche
Kornmandl, das zeltähnliches Gebilde aus mehreren
Kornmanndl, das Getreidegarben, die zum Trocknen aufgestellt

134
[Koànmànndl/Kornmànndl] und aneinander gelehnt werden
Erde, Humus (du Saubär, deine Schuah san
Kot, das [Koud]
voller Kot...)
Kotanterer, der [Koudànnddàrà] impotenter Mann
kotig (Adj.) [koude/koudig] dreckig, erdig, lehmig
1grobe Wolldecke 2Umhang aus grobem
Kotzen, die [Kozzn]
Wollstoff
krabbeln, kriechen (...was krabelt denn da für a
krabeln [gràwen]
Viecherl?)
Kracherl, das [Grà:chàl] Brause, Limonade, Sprudel (Springerl)
krachert (Adj.) [grachà:d] derb, grob
1natürlich, unverbildet, nicht gekünstelt 2derb,
krachledern (Adj.) [gra:chledàn]
grob, plump
Krachlederne, die
Lederhose
[Gra:chledàne]
mit heiserer Stimme singen oder sprechen,
krachzen [gràchzn]
krähen, krächzen
krackeln [gràgln] klettern (auf'n Baam naufkrackln...)
Kragen, der [Grång] Hals (...glei pack i di beim Kragn, du Hund!)
kraillen [grain] krallen, kratzen
Kraillgodern, der [graigå:dàn]
(scherzhaft) Zither
(Greigodern)
Kramer, der [Gra:mà] Händler, Kaufmann, Krämer
Kramerladen, der Kaufladen, Kramladen, Lebensmittelgeschäft,
[Gra:màlådn/Gra:màlå:n] Tante-Emma-Laden
1U-förmiger Nagel/Haken mit spitzen Enden
zum Befestigen von Draht, Folien o.ä. an
Brettern, Pflöcken etc. 2altes Pferd, Klepper
Krampen, der [Grammbbm]
3ungezogenes, unfolgsames Kind (die folgen
heut wieder überhaupts ned, die Krampen, die
elendigen...)
Krampf, der [Grammf] Blödsinn, Unfug, Unsinn
entwenden, klauen, stehlen (d'Nachbarskinder
krampfeln [gràmmpfen]
ham scho wieder Äpfel krampfelt...)

135
Krampfhenne, die wichtigtuerische, meist weibliche Person, die
[Grammfhe:nà] viel Unsinn redt
1Knecht Rupprecht, Begleiter des Heiligen
Krampus, der [Gràmmbbuss] Nikolaus 2furchterregende Gestalt, die Kindern
Angst einjagt
Kranewitbeerl, die (Pl.)
Wacholderbeeren
[Grànàwiddbeàl]
Kranzl, das [Grànnzl] Kränzchen, Kränzlein
Kranzljungfer, die
Brautjungfer
[Grànnzljunggfà]
Kranzltag, der [Grànnzldå:g] Fronleichnamsfest
rundes, semmelgroßes, meistens mit
Krapfen, der [Grabbfà/Grabbfm] Marmelade gefülltes, in schwimmendem Fett
gebackenes Gebäck aus Hefeteig
1Taugenichts, Tagedieb
2heruntergekommener, schäbiger,
Krattler, der [Gràddlà] (Grattler) verwahrloster, in ärmlichen Verhältnissen
lebender Mensch 3Kleingeist; beschränkter,
engstirniger Mensch
Kratzbürsten, die widerborstige, widerspenstige (meist
[Grazzbiàschdn] weibliche) Person
Krätzen, der [Gräzzn] (Kretzen) 1Rückentragekorb 2Handtragekorb
krauselt (Adj.) [grausld] gekräuselt, gelockt, lockig
Kraut, das [Graud] Kohl (Blaukraut, Sauerkraut, Weißkraut)
jmdm. das Kraut ausschütten = es sich
endgültig mit jmdm. verderben (mit dem red i
nimmer, der hat mir s'Kraut ausgschütt...)
alter, armseliger, vor sich hin wurstelnder
Krauterer, der [Graudàrà]
Mann
krautern [graudàn] tändeln, mühselig wirtschaften
Krautscheuche, die
1Vogelscheuche 2hässliche Frau
[Graudschaichà]
Krautstampfer, der 1hammerartiges Werkzeug (Stößel) zum
[Graudschdammbfà] Verdichten von Sauerkraut im Gärtopf 2nicht

136
(1 = Sg./2 = Pl.) besonders hübsche, dicke, unförmige Beine
Kohlroulade (Weißkrautblätter mit
Krautwickerl, das [Graudwiggàl]
Hackfleischfüllung]
Krawat, der [Grawadd] Gauner, Mistkerl
Krawatte, Selbstbinder (...halt dei Fotzn, sonst
Krawattl, das [Gràwàddl]
pack i di beim Krawattl!)
jäh, ungestüm, mit Gewalt (iatz pack ma's
krawottisch (Adj.) [grawoddesch
krawottisch...)
kraxeln [gràxln] klettern, steigen
1Rückentragekorb 2hässliche Frau (am Sepp
Kraxen [Gràxn]
seine is vielleicht a gräusliche Kraxn...)
Kraxler, der [Gràxlà] Bergsteiger, Kletterer
Kredenz, die [Gredennz] Anrichte
Kreiben, die [Graim] Kreide
Kren, der [Grä:] Meerrettich
Krenweiberl, das [Grä:waiwàl] Hausiererin, Kräuterweiblein
Kretzen, der [Gräzzn] (Krätzen) 1Rückentragekorb 2Handtragekorb
Kreuz, das [Grai:z] Elend, Leid, schwere Bürde
übers Kreuz sein = mit jmdm. Streit haben,
verfeindet sein
einfaches Schriftzeichen in Form eines
Kreuzerl, das [Graizzàl]
Andreaskreuzes zum 1Auswählen aus einer
Kreuzl, das [Graizzl]
Liste oder 2Markieren
gekreuzt, über Kreuz, in Kreuzform
kreuzweis (Adj.) [grai:zwais]
verschränkt
Krickerl, das [Griggàl] Gehörn von Reh oder Gämse
Krickerlhalter, der
Büstenhalter
[Griggàlhåiddà] (Grickerlhalter)
Kriecherl, das [Griàchàl] kleine, runde Pflaumensorte (gelb und rot)
kriegert [griàgàd] (griagad) Konjunktiv von bekommen, kriegen
Kriminaler, der [Grimmina:là] Kriminalpolizist
bildliche Darstellung einer Handlung aus der
Kripperl, das [Gribbàl]
Weihnachtsgeschichte mit figürlichen

137
Nachbildungen der Hlg. Familie, Engeln, Hirten
etc.
die drei höchsten Karten beim Watten (Max =
Kritische, der [Griddische] Herzkönig, Belli [Bälle] = Schellen-Sieben,
Seicher [Soàchà] = Eichel Sieben)
Kropfbandl, das [Grobfbannddl] Schmuckband um den Hals
kropfert (Adj.) [grobfàd] einen Kropf habend, kropfig
sich kropfert lachen = sich dumm und dämlich
lachen
Kropferte/r, die/der
Person mit Kropf
[Grobbfàde/à]
1Krücke 2bösartige, hässliche Frau (...oide
Krucken, die [Gruggn/Gruggàn]
Kruckn!)
krullemuck [grulemugg] abgemilderter Fluch
krummhaxert (Adj.)
krummbeinig, mit krummen Beinen
[grummhàxàd]
Krüppel, der [Gribbe] 1Gauner, Spitzbub 2ungezogenes Kind
Krusch, der [Gru:sch]
Kleinkram, Krempel
(Grusch)
kruschen [gru:schn] (gruschen) kramen, suchen, wühlen
1Knorpel (z.B. im Wammerl) 2knusprige
Kruspel, die [Gruschbbe]
Bratenkruste
Krüsperl, das [Grischbbàl] schmächtiger, schwächlicher, zarter Mensch
Ausruf des Unmuts, der Verärgerung
Kruzifünferl [Gruzzefümfàl]
(Kruzifünferl, scho wieder nix im Lotto!)
Kruzifux [Gruzzefux] Fluch (Abwandlung von Kruzifix)
Kruziment [Gruzzemenndd] siehe Kruzifünferl
Kruzinesen [Gruzzenä:sn] siehe Kruzifünferl
Kruzitürken [Gruzzediàggn] siehe Kruzifünferl
Kuchel, die [Ku:chl] Küche
Küchel, der [Kiàchl] Ausgezogene (Schmalzgebäck aus Hefeteig)
Kucheldragoner, der
Chefköchin, Küchenchefin
[Ku:chldràgo:nà]

138
Kuchelmensch, das
Küchengehilfin, Küchenhilfe, Küchenmädchen
[Ku:chlmensch]
kudern [ku:dàn] kichern, lachen
Kuderer, der [Ku:dàrà] kurzer, schriller Lacher
Kufern, der [Ku:fàn] Koffer
Kuh: blöde Kuh, die
begriffsstutzige, dumme Frau
[blädekuà]
Kuhdatschi, der [Kuàdà:dsche] Kuhfladen
Kuhdreck, der [Kuàdre:g] Kuhfladen
Kukuruz, der [Guggàruz] Mais
kummen [kummà] kommen
Kummet, das
gepolsterter Halsbügel für Zugtiere
[Kummàd/Kammàd]
Kund, der [Kunndd] 1Bursche, Kerl 2zwielichtiger Typ
Kurbi [Kuàwe] Kurz-/Koseform zu Korbinian
Kuttenbrunzer, der
Klosterbruder, Mönch
[Kuddnbrunnzà]
lachen [la:chà] lachen
Ansammlung von Flüssigkeit (meist. Wasser) in
Lache, die [La:chà] einer flachen Vertiefung, Pfütze (...unterm
Fassl war a große Bierlacha.)
1Lache, Pfütze 2Weiher, kleiner See 3große
Lacke, die [Laggà]
Alkoholmenge (gestern hast wieder a gscheite
Lacken, die [Laggn]
Lackn gsuffa...)
lack (Adj.) [làgg] abgestanden, nicht mehr frisch, schal
Lackel
derber, grober, ungehobelter Kerl
Lackl, der [Làggl]
1kleine Pfütze 2Flüssigkeitsrest im Trinkglas
Lackerl, das [Làggàl]
(pfiat di Gott, Lackerl...)
betrügen, hereinlegen (da ham's di sauber
lackieren [làggiàn]
lackiert...)
1Kaufladen, Geschäft 2dickes Brett, Bohle (leg
Laden, der [Lå:dn/Lå:n]
an Laden unter d'Leiter, dann wackelt's

139
nimmer...)
Ladenbudel, die
Ladentisch, Verkaufstisch
[Lå:dnbu:dl/Lå:dnbu:dl]
Laff, der [Laff] Gigolo, Stenz
Lahmarsch, der antriebsloser, energieloser, temperamentloser
[La:ma:sch/La:marsch] Mensch
Laib, der [Loàb] rund geformtes Brot oder rund gef. Käse
Laiberl, das [Loàwàl] kleines, rundes Gebäckstück, meist etwas
Laibl, das [Loàwe] größer als eine Semmel (Maurerlaiberl)
Teigmasse für Laiberl (Standardfrage in
Laiblteig, der [Loàwedoàg]
"Bairisch-Tests")
Laich, der [Loàch] Laich, Froschlaich
Lallen, die [Låin] dumme, einfältige, tolpatschige Person
Lalli, der [Lalle] Einfaltspinsel, tollpatschiger Kerl, Trottel
kleine Glühbirne (z.B. für die Taschenlampe -
Lamperl, das [Làmbbàl]
da is as Lamperl durchbrennt...)
Lamperl, das [Làmbbàl] 1kleines Lamm, Lämmchen 2Hemdzipfel
Lampl, das [Làmbbe] (Hemadlampe [Hemmàdlàmbbe])
geräucherte, luftgetrocknete, scharf gewürzte,
Landjäger, das [Landjà:gà]
meist paarweise zusammenhängende Würste
1langsamer Volkstanz im Dreivierteltakt
Landler, der [Làndlà] 2Anpfiff, Standpauke (heut hab i an saubern
Landler vom Chef zum Hörn kriagt...)
aus ländlicher, dörflicher Umgebung
Landpomeranzen, die
stammende, unbeholfen wirkende weibliche
[Landbommàrànzn]
Person
1ausreichen, genügen (...das Bier langt bis
morgen.) 2sich von...bis...erstrecken (...die
Schnur langt vom Dachboden bis zum Keller
awi.) 3mit der ausgestreckten Hand einen
langen [langà] (glangen)
bestimmten Punkt erreichen (...der Bua kann
scho bis zum Türstock nauflanga.)
4irgendwohin greifen, fassen (...einem
schönen Fräulein darf man nicht einfach an

140
den Busen langen!) 5mit der Hand ergreifen,
holen, nehmen, packen (...lang mir die
Wasserwaage her.)
jmdm. langt es = 1jmds. Geduld ist zu Ende
(...iatz langt's mir aber von deiner Plärrerei!)
2jmd. ist satt (...danke, mir langt's, i zwing nix
mehr!)
jmdm. eine langen = jmdm. eine Ohrfeige
geben (...glei lang i dir oane, du
Dreckhammel!)
langhaxert (Adj.) [langhàxàd] langbeinig
1langhälsig
2d'Langkragerte [d'Langrå:gàde] =
langkragert (Adj.) [langgrå:gàd] Wasserleitung, Wasserhahn Vorschlag und
Definition zu 2 von Georg Weiß - Kirchheim
(Erding)
Langs, der
Frühjahr, Frühling
Lanks, der [Lànx]
allmählich (...oa Mass nach der andern gsuffa,
langsam (Adj.) [lanxamm]
bis i langsam koa Geld mehr ghabt hab.)
langzottert (Adj.) [langzo:dàd] langhaarig, langmähnig
einfältiger, tölpelhafter Mensch; Trottel,
Lapp, der [Labb]
Lahmarsch
larifari (Adj.) [là:refà:re] flüchtig, nicht gründlich, oberflächlich
Larifari, das [Là:refà:re] dummes Geschwätz, Unsinn
Larifari, der [Là:refà:re] Hallodri, leichtlebiger Mensch
1Gesichtsmaske 2abwertend: hässliches,
Larve, die [Larfà] nichtssagendes, leeres Gesicht (...hast as
Larven, die [Larfàn] gsehgn, d'Hinterhuabarin, mit ihra
ogschmiertn Larvan?!?)
eine Blähung, einen Darmwind (hörbar)
lassen [lassn]: einen lassen
abgehen lassen
1alter bequemer, ausgetretener Hausschuh
Latschen, der [Là:dschn]
2ausgetretener Schuh

141
langsam schlurfend, schwerfällig oder
latschen [là:dschn]
nachlässig gehen
1großer, hässlicher Mund 2weinerlich oder
Lätschen, die [Lä:dschn] beleidigt verzogenes Gesicht (...mach ja ned
scho wieder so a beleidigte Lätschn hi!)
Lätschenbeni, der
antriebsloser, fader, langweiliger Kerl
[Lä:dschnbe:ne]
1kraftlos, matt, schlapp (...warum bist denn
heut gar so lätschert?) 2antriebslos, langweilig,
lasch (...mei, da Bernloher Kevin is vielleicht a
lätschert (Adj.) [lä:dschàd]
lätscherter Zipfel!) 3(Gemüse, Obst, Salat)
schwammig, weich, welk (...der Kopfsalat is
gscheit lätschert!)
1langer, dürrer Mensch 2eine Menge (von
Latten, die [Laddn] etwas), viel (der hat scho a ganze Lattn
Verweise...)
jmdn. auf der Latten haben [aufdàLaddnhå:m]
= es auf jmdn. abgesehen haben, jmdn. nicht
leiden können
Pantoffelheld, Tölpel, unbeholfener Mensch,
Lattirl, der [Laddiàl]
Waschlappen
Lätzchen; kleines Tuch (Handtuch), das man
Latzerl, das [Làzzàl]
Kleinkindern beim Essen umbindet
Blätter, Laubwerk (...d'Laaber falln scho vom
Lauber, die [Là:wà]
Baam.)
1gegangen (...bin i z'Fuàß in d'Stadt neiglaffa.)
laufen: gelaufen
2gerannt (da samma glaffa, dass ma'n Bus
[glàffà/gloffà/glàffm/gloffm]
derwischt ham...)
längliches, stangenförmiges Gebäck, das vor
Laugenstangerl, das
dem Backen in kochende Natronlauge getaucht
[Laungschdàngàl]
und mit groben Salzkörnern bestreut wird
laugnen [laungà] leugnen
läunen
schmelzen, tauen
leinen [läinà]
Laurenzi [Laurennze] Festtag des Hlg. Laurentius

142
(meist wohlwollend, nicht böse gemeint)
Lausbub, der [Lausbuà] frecher, kleiner Kerl; zu Streichen aufgelegter
Knabe
Lausdirndl, das [Lausdeàndl] das weibliche Gegenstück zum Lausbub
Lausrechen, der [Lausrä:chà] Kamm
gewaltig, heftig, stark, ungestüm (...spinn mi
laut (Adj.) [laud]
fei ned gar so laut o, sonst fangst oane!)
1läuten (die Kirchenglocken haben gelitten
[d'Kiàchàgloggn ham gliddn] = die
läuten [laiddn] Kirchenglocken haben geläutet) 2klingeln,
schellen (Telefon, Türglocke, Wecker der
Wecker hat um sechse glitten...)
von etwas läuten hören = etwaigen Gerüchten
entnehmen, nichts Genaues über eine Sache
erfahren (i hab scho was läuten ghört, dass du
heiraten willst...)
ganz viel, ganz viele, nur, nichts als (...vor
lauter (Adv.) [lauddà] lauter Freud hat's n abbusselt; 10 Lose hab i
zogn, lauter Nieten)
lax (Adj.) [làx] energielos, nachlässig, schlampig
in der Form gebackenes Fleischbrät
Leberkäs, der
(Schweinefleisch, Kalbsfleisch, oft auch
Leberkas, der
Putenfleisch) mit brauner Kruste; wird in dicke
[Lä:wàkà:s/[Le:wàkà:s]
Scheiben geschnitten
Leberkässemmel, die
Leberkassemmel, die Bayrische Nationalspeise, quasi die Mutter aller
[Lä:wàkà:ßemme/ Burger-Gerichte
Le:wàkà:ßemme]
Leberknödel, der
Kloß aus fein zerkleinerter Leber mit Zwiebeln,
[Lä:wàgnedl/Lä:wàgne:l/
Speck, Eiern und Mehl
Le:wàgnedl/Le:wàgne:l]
Leberknödelsuppe, die
[Lä:wàgnedlsubbm/
Rindfleischsuppe mit Leberknödeln als Einlage
Lä:wàgne:lsubbm/
Le:wàgnedlsubbm/

143
Le:wàgne:lsubbm]
Lebernockerl, das "Nockerl", die nach der Leberknödelrezeptur
[Lä:wànoggàl/Le:wànoggàl] zubereitet werden
Leberspatzl, das
"Spatzen/Spätzle", die nach der
[Lä:waschbàzzl/
Leberknödelrezeptur zubereitet werden
Le:waschbàzzl]
Leberwurst:
jemand, der aus nichtigem, unbedeutenden
beleidigte Leberwurst, die
Anlass beleidigt tut, schmollt
[belaidigdelä:wàwuàschd]
Lebtag, mein, dein,
das ganze Leben lang, zeitlebens (des vergiß i
sein/meiner, deiner, seiner.
meiner Lebtag lang net...)
[Läbbdåg/Lebbdåg]
Lebzelten, der
Lebkuchen
[Läbbzäiddn/Lebbzäiddn]
Lebzelter, der
Konditor, Lebkuchenbäcker
[Läbbzäiddà/Lebzäiddà]
Lederne, die [Le:dàne] Lederhose (kurz oder Kniebundhose)
Diener, Handlanger, Knecht (...i bin doch ned
Lefdutti, der [Läfdudde]
dei Lefdutti!)
Lehr, die [Leà] Berufsausbildung, Lehre
Lehrbub, der [Leàbuà] Auszubildender (Azubi), Lehrling
Lehrmadl, das [Leàmà:dl] Auszubildende (weibl. Azubi), Lehrmädchen
Leiberl, das [Laiwàl] 1Leibchen, Schnürleibchen 2Gilet, Weste
Leich, die [Laich]
Beerdigung, Begräbnis
Leicht , die [Laich]
leicht tun, sich
keinerlei Schwierigkeiten haben
[laichdoà]
aushalten, leiden (d'Meierin hod vui leidn
leiden [lain]
miassn, bis's gstorbn is...)
jmdm. etwas/nichts leiden = jmd. kann sich
etwas/nichts leisten (mir leidts ned amoi a
Tass Kaffee...)
ausschauen wie das Leiden Christi = elend,
erbärmlich, krank aussehen

144
ärgerlich, lästig, unangenehm (a leidige
leidig (Adj.) [laidig]
Sach...)
Leidschwanz, der antriebsloser, energieloser Mensch;
[Loàdschwans] Jammerlappen
1leihen (...konnst du mir an Zwanzger leicha?)
leihen [laichà] 2ausborgen, ausleihen (des Buach hab i mir
ausgliecha...)
jmdn. z'leicha nehma = jmdm. eine Tracht
Prügel verpassen Vorschlag und Definition aus
Ascholding/Obb.
energieloser, langweiliger, träger,
Leimsieder, der [Loàmsiàdà]
unbeholfener Mensch
leimsiederisch (Adj.)
[loàmsiàdàrisch] energielos, fad, langweilig, träge
leimsiedert (Adj.) [loàmsiàdàd]
leinen [loànà] lehnen (as Radl loant da drent am Zaun...)
Leintuch , das[Läinduàch] Bettlaken, Betttuch
Leiten, die [Laiddn] Abhang, Berghang, Hang
lenken, steuern (...beim Schlittenfahrn muaß
leiten [loàddn]
ma gscheit loatn!)
hölzerner Wagen mit leiterartigen
Leiterwagen, der [Loàddàwång]
Seitenwänden (Sprossengitter)
Leiterwagerl, das
hölzerner Handwagen
[Loàddàwà:gàl]
Leni [Le:ne]
Kurz-/Koseform zu Magdalena
Lenerl [Le:nàl]
Lenz [Lennz] Kurzform von Lorenz
Leonhardi
Festtag des Hlg. Leonhard (6. November)
[Leonhàrdi/Lehàrz]
Leoni, die [Leone] Lyoner, Fleischwurst im Ring
Lerl [Leàl] Kurz-/Koseform von Leonhard
lernen [leànà]: jmdm. etw. jmdn. etwas lehren, jmdm. etwas beibringen
lernen (die hat mir as Busseln glernt...)
Letschen, die [Lä:dschn] siehe Lätschen

145
letschert (Adj.) [lä:dschàd] siehe lätschert
1schlammiger Boden, Morast, Schmutzboden
Letten, die [Läddn] (auf dem Parkplatz war a richtige Letten...)
2Lehm, Ton 3Dreckbrühe, Schlammlache
letz (Adj.) [läzz] altersschwach, kränklich, siech
Letzt [Lezzd]: auf d'Letzt am Ende, schließlich, zuletzt
letzthin (Adv.) [lezzding] neulich, vor kurzem
einzelne Person, meist weiblich (d'Resi is bravs
Leut, das [Laid] Leut..., d'Kathi is an arms Leut, hat scho so viel
mitgmacht...)
Angehörige, Eltern, Familie, Verwandtschaft
Leut, die [Laid]
(...sind deine Leut heut net dabei?)
Schutzleut [Schuzzlaid] = Polizei
1mehrere Menschen (ab zwei Pers. aufwärts)
Leutl, die (Pl.) [Laidl] 2allgemeine Anrede an mehrere Pers. (...grüß
euch, Leutl!)
leutscheu (Adj.)
menschenscheu
[laidschai/laidschaich]
licht (Adj.) [liàchd] licht, hell
Lichten, die [Liàchdn] Helligkeit, Tageslicht
Lichtmess [Liàchdmess] Fest Maria Lichtmess am 2. Februar
1keine Sorgfalt aufweisend, nachlässig,
unordentlich, von schlechter Qualität (so a
liederlich (Adj.) [liàdàlich]
liederliche Arbeit...) 2ausschweifend, moralisch
verwerflich (a so a liederlichs Weiberleut...)
bettlägerig, krank sein (...da Dokta hat gsagt
liegen [li:ng]
du sollst liegn!)
liegerhaft (Adj.) [li:gàhaffd]
bettlägerig, schwer krank
liegerhaftig (Adj.) [li:gàhaffdig]
Bett; zum Liegen, Ruhen, Schlafen
Liegerstatt, der [Li:gàschda:d]
eingerichteter Platz
Liesl [Li:sl] Kurz-/Koseform zu Elisabeth
Limo, das [Limmo] Limonade, die
linsen [linnsn] verstohlen blicken, spähen

146
1ungeschickter, tölpelhafter Mensch 2Kurz-
Lippl, der [Libbe]
/Koseform zu Philipp
Loam, der [Loàm] Lehm
Loamsiada, der energieloser, langweiliger, träger,
[Loàmsiàdà] unbeholfener Mensch
loamsiaderisch (Adj.)
[loàmsiàdàrisch] energielos, fad, langweilig, träge
loamsiadert (Adj.) [loàmsiàdàd]
1Mutterschwein, Zuchtsau 2ziemlich derbes
und hartes Schimpfwort für eine schlampige,
Loas, die [Loàs] (Lous)
ungepflegte oder unmoralische Person (...dir
grausts ja vor gar nix, du Loas, du dreckerte!)
1Abkürzung von Arschloch (Auf alle Fälle
scheißt der Hund koane Gummibälle. Und
Loch, das [Lo:ch]
scheißt er's doch, zreißt's eahm s'Loch!) 2derb
für Vagina
Loch: bsuffans Loch, das
Säufer, Trinker
[bsuffànslo:ch]
Lochzotterer, der
liederlicher, schlampiger, verwahrloster Kerl
[Lo:chzodàrà]
Loder, der [Lo:dà] Bursche, Kerl
Lois [Lois]
Kurz-/Koseformen von Alois
Loisl [Loisl]
Lokomotive, die [Loggàmàdif] Lokomotive, Zugmaschine
losen [lo:sn] (lusen) lauschen, zuhorchen, zuhören
1Ohr, Ohrmuschel (Ohrwaschel) 2heimlicher
Loser, der [Lo:sà] (Luser)
Zuhörer
Loser [Lu:sà] = energieloser, kraftloser Kerl;
Schwächling, Verlierer
Lous, die [Lous] (Loas) siehe Loas
luck [lugg]: nicht luck lassen nicht aufgeben, nicht nachgeben
Luck [Lugg] Kurzform von Ludwig
Lucke, die [Luggà]
1Lücke 2Dachfenster, Luke
Lucken, die [Luggn]

147
Lucki [Lugge] 1Kurz-/Koseform von Ludwig 2Stenz, Hallodri
1liederliches Weibsstück 2durchtriebene,
Luder, das [Luàdà] niederträchtige Person 3(anerkennend)raffinier
te, geschickte weibl. Person
luftgeselcht (Adj.) 1an der Luft getrocknet 2Scherz- und
[luffdgsäichd/luffdgsöichd] Schimpfwort (Bazi, luftgselchter!)
lüftig (Adj.) [liffde/liffdig] leicht, locker, luftdurchlässig
Lügenbeutel, der
Lügenbold, verlogener Mensch
[Liàngbaidl/Luàngbaidl]
Lügenschippel, der
Lügenbold, verlogener Mensch
[Liàngschibbe/Luàngschibbe]
Lügerei, die [Liàgàrai] (beständiges) Lügen (...die Lügerei mag i ned!)
lügert (Adj.) [liàgàd] verlogen
betrügerischer, charakterloser,
Lump, der [Lumbb] gesinnungsloser Mensch (eigentlich Mensch in
zerlumpter Kleidung)
ausschweifend, unsolide leben (...habt's wieder
lumpen [lumbbm]
die ganze Nacht glumpt, ha?)
sich nicht lumpen lassen = sich freigebig,
großzügig zeigen
1altes, schmutziges Stück Stoff; Lappen;
Lumpen, der [Lumbbm] Stoffetzen 2Putzlappen, Scheuerlappen,
Scheuertuch
betrügerische, gewissenlose Tat (...is dir dei
Lumperei, die [Lumbbàrai]
Lumperei doch ned nausganga, ha?)
lumpert (Adj.) [lumbbàd] 1gemein, nichtswürdig, niederträchtig 2gering,
lumpig (Adj.) [lumbbig] erbärmlich wenig, unbedeutend
Lungenharing, der
Lungenhering, der schleimiger Auswurf (aus Bronchien/Lunge)
[Lungàhà:ring]
fett, schwabbelig (auf Menschen bezogen)
lunsert (Adj.) [lunsàd] Vorschlag und Definition Hans Möser -
München
lupfen [lubbfà] (leicht) anheben, heben, lüpfen (der legendäre

148
Steyrer Hans, auch "bayrischer Herkules"
genannt, konnte einen 508 Pfund schweren
Stein nur mit dem Mittelfinger seiner rechten
Hand für einige Sekunden "lupfen")
luren [luàn] heimlich schauen, spähen, spionieren
Lurer, der [Luàrà] Spanner; Voyeur
mannstolle Frau, Nymphomanin (...so a gache
Lusch, die [Lusch]
Lusch!)
lusen [lu:sn] (losen) lauschen, zuhorchen, zuhören
1Ohr, Ohrmuschel (Ohrwaschel) 2heimlicher
Luser, der [Lu:sà] (Loser) Zuhörer, Horcher 3energieloser, kraftloser
Kerl; Langweiler (luserter Hund)
1antriebslos, fad, langweilig, lustlos (...mei, is
lusert (Adj.) [lu:sàd]
dös a luserte Musi!) 2hinterfotzig, hinterhältig
Lutscher, der [Lu:dschà] Lahmarsch, Langweiler
Lyoner, die [Lionà] Fleischwurst im Ring
1mir (...gib ma a Wurscht!) 2wir (...derf ma
ma [mà]
zahln?) 3man (...dös kann ma ned glaubn.)
Arbeit, Fortschritt, Handeln (...dös is koa
Macherei, die [Machàrai] Macherei mit dem neuen Knecht, den schmeiß
i wieder naus!)
Mader, der [Må:dà] Marder
Maderl, das [Mà:dàl] kleines Mädchen
1Mädchen 2Tochter (...stimmt dös, dass euer
Madl, das
Madl gheirat hat?) 3weibliche Bedienstete
Mädl, das [Mà:dl]
(Dienstmädchen, Hauswirtschafterin)
regional wird das 'Madl' auch zum 'Maal' [Mà:l]
Mafiadotsch, der
Pizza - Vorschlag aus Weiden i.d. Oberpfalz
[Màffiadå:dsch]
jemand, der etwas vortäuscht (z.B. Krankheit);
Magant, der [Mágànndd]
Simulant
Magentratzer, der [Mångdràzzà]
Appetithappen; kleine Mahlzeit, von der man
Magentratzerl , das
nicht satt wird
[Mångdràzzàl]

149
Mahd, die [Må:d] 1das Mähen 2das gemähte Gras
Mahder, der [Må:dà] Mäher; jmd., der mäht
mit Sense oder Mähmaschine/Rasenmäher
Getreide/Gras dicht über dem Boden
mähen [mà:n]
abschneiden (Mo mah du - maht denn a Pater
aa?)
1Formel zur Eröffnung eines gemeinsamen
Mahlzeit, die [Måizzaid] Essens 2Gruß (meist unter Arbeitskollegen) in
der Mittagszeit
1altes, verbrauchtes, geschundenes Ross 2alte,
Mähren, die [Meàng]
bösartige Frau
Alter bayrischer Brauch: Zum ersten Mai wird
im Ortszentrum ein langer, reich geschmückter
Maibaum, der [Maibàmm]
Baum aufgestellt. Mittelpunkt vieler ländlicher
Gemeinden und Städte.
elend, in schlechtem Zustand befindlich,
malad [(Adj.) màlà:d]
krank, unwohl
Malefiz... [Maläfizz]
(Präfixoid, das Verärgerung,
Malefizbub, Malefizwetter, Malefizweib usw.
Verachtung oder Wut
ausdrückt)
Mam, die [Màmm] Mama, Mutter (d'Mam hat gsagt...)
1Brei, dickflüssige Suppe 2schlechtes Essen,
Mampf, der [Mambf]
Fraß (...den Mampf kannst selber fressen!)
mamsen [màmbsn] maulen, meckern, nörgeln
Manchester, der strapazierfähiger, gerippter Baumwollstoff
[Mandschässdà] (Cord) für Arbeitsanzüge (Manchesterhosen)
Mander, die (Pl.) [Mandà]
Männer
(Manner)
Manderl, das
kleines Männlein, Männchen
Mannderl, das [Màndàl]
Mandl, das
1kleiner Mann, Männlein 2männliches Tier
Manndl, das [Mànndl]
Manner, die [Mannà] (Mander) Männer

150
Mannerleut, die [Ma:nàlaid] Männer, männliche Erwachsene, Mannsleute
Mann (meistens mit Betonung des
Mannsbild, das [Manzbuid]
Körperlichen; gestandenes Mannsbild)
1kleiner Mann, mickriges Mannsbild
Manschgerl, das [Màndschgàl] 2Spielfigur in Brettspielen - Vorschlag aus
Ottobrunn
Mapperl, das [Màbbàl] Federmäppchen, Mäppchen
Marei [Mà:rai]
Koseformen von Maria
Marerl [Mà:ràl]
Marie [Mà:re] Abwandlung von Maria
Mariele [Marille] Koseform von Maria
Tausendsassa, Multitalent, Original (...du bist a
Marken, die [Marggn]
so Markn!)
simulieren, vortäuschen (...dem tut überhaupt
markieren [màgiàn]
nix weh, der markiert bloß wieder!)
Markl, das [Mà:gl] 1-DM (Deutsche Mark)-Münze
Marmelad, das [Mà:màlà:d] Konfitüre, Marmelade
marod (Adj.) [marod] krank, niedergeschlagen, schwach
1Feldkreuz, Wegkreuz; Bildstock mit
Marterl, das [Màrddàll] religiösem Motiv 2Gedenkstein oder Kreuz für
einen an dieser Stelle Verunglückten
Martini [Marddine] Festtag des hlg. Martin (11. November)
Martl [Ma:dl/Marddl/Màrddl] Koseformen von Martin
Märzen, das [Meàzzn] Märzenbier
Märzspreckel, die (Pl.)
[Meàdschbrägl/ Sommersprossen
Meàzzschbrägl]
Mascherl, das [Màschàl] Schleife, Band
Motorrad (heut bin i scho mit meiner Maschin
Maschin, die [Màschi:n]
spazierngfahrn...)
Maschkerer, der
für Fasching/Maskenball verkleidete Person
Maskerer, der [Màschgàrà]
Maskerer gehen = sich maskieren, verkleiden

151
1Maßeinheit (meist) für Getränke (Bier, Schorle)
Mass, die [Mass] 2beim Eisstockschießen ein genauer Schuss so
nahe wie möglich an die Daube heran
masseln [màssln] kritisieren, nörgeln, schimpfen
unverdientes, unerwartetes Glück; glücklicher
Massl, das [Màssl]
Zufall
matsch (Adj.) [mà:dsch] erschöpft, kraftlos, matt
Mattheis [Mattais] veraltete Form von Matthäus/Matthias
1durchtriebene, liederliche Weibsperson; Luder
2verstärkend in zusammengesetzten
Schimpfwörtern: Dreckmatz, Hundsmatz,
Matz, die [Màzz]
Mistmatz 3anerkennend für Menschen
beiderlei Geschlechts: Alleskönner, gewiefter
Mensch, Tausendsassa (...a Matz bist scho!)
1flau, mies (...heut war s'Gschäft mau!)
mau (Adj.) [mau] 2erschöpft, schwächlich (...heut bin i mau
beinand!)
Mäu, das [Mai]
Mund
Maul, das [Mai]
a Maul voll [àMaifoi] = ein Bissen, Happen
(...lass ma a Mäu voll probiern!)
jmdm. das Maul anhängen [àsMaiohengà] =
frech herausgeben, motzen, nachmaulen
Maulaff, der [Maiaff] Depp, Narr
maulert (Adj.) [maulàd] frech, schnippisch, vorlaut
maulfaul (Adj.) [maifai] ruhig, schweigsam, wortkarg
Maurerklavier, das
Akkordeon, Schifferklavier, Ziehharmonika
[Mauràglàwià]
Maurerlaiberl, das
[Mauràloàwàl] längs eingeschnittene Roggenmehlsemmel
Maurerlaibl, das [Mauràloàwe]
Mausdreck, der [Mausdre:g] Mäusekot
aufgestellter Mausdreck [aufgschdäidà
Mausdre:g] = kleiner Wichtigtuer

152
mausdreckerltot (Adj.)
mausetot
[mausdreggàldo:d/-doud]
1still und heimlich entwenden, klauen
mausen [mausn] 2bumsen, Geschlechtsverkehr ausüben,
"poppen"
1Mäuschen 2Musikantenknochen
Mäuserl, das [Maisàl]
(empfindliche Stelle amEllbogen)
mäuserlstaad (Adj.)
mäuschenstill
[maisàlschdà:d]
Mausfalln, die [Mausfåin] Mäusefalle
"uncool", langweilig, fad - Vorschlag und
mausig (Adj.) [mause/mausig]
Definition aus Inzell
maustot (Adj.) [mausdo:d/-
mausetot
doud]
1Kurzform von Maximilian 2Herzkönig,
Max [Màx]
höchste Spielkarte beim Watten (Kartenspiel)
Maxi [Màxe]
Kurz-/Koseformen von Maximilian
Maxl [Màxl]
(ich, du, er, sie, es) möchte, "würde gerne
mechert [mä:chàd]
mögen, wenn man (...) lassen täte"
mecht [mächdd] (ich, du, er, sie, es) möchte (mit Bestimmtheit)
1fade Speise ohne Würze und Geschmack
Mehlpapp, der [Mäibabb]
2Kleber aus Mehl und Wasser
Mehlspeis, die [Mäischbais] Fastenspeise, Mehlspeise
mehra Steigerungsform von viel = mehr (am
mehrer [meàrà] mehrsten [meàssdn] = am meisten)
Meigram, der [Maichram] Majoran
1mein, meine 2Ausruf zum Ausdruck von
Mitgefühl/Gefühl: Apathie (oh mei, jetz is's
scho wurscht...) Erstaunen (mei, des hätt i ned
mein [mäi]
glaubt...); Freude (mei, is des schee...);
Enttäuschung (mei, oiss war umsonst...); Lob
(mei, bist du a braver Bua...)
meineidig (Adj.) Verstärkung von Beleidigungen oder

153
[mäinaide/mäinaidig] Beschimpfungen: die Drecksau, die
meineidige; du Matz, du meineidige!
Stahlwerkzeug (mit scharfer Schneide oder
Meißel, der [Moàsl]
Spitze) zur Steinbearbeitung
meißeln [moàsln] mit dem Meißel bearbeiten
1Handwerkstitel 2Chef (Moaster, kann i Urlaub
Meister, der [Moàsdà]
habn?)
melchen [mäichà] melken
1Luder, unverschämte, liederliche Frau (am
Sepp de Sei is aa so a Mensch...) 2andere
Mensch, das [Mensch] Bezeichnung für Magd (den Dreck putzt as
Mensch zamm...) 3Geliebte (Der hat a
Mensch...) 4Dirne, Hure
Menscherer, der [Mendschàrà] Schürzenjäger, Weiberheld
Menscherkammer, die Schlafkammer weiblicher Dienstboten;
[Mendschàkammà] Mägdekammer
merci [meàsse] danke, dankeschön
meschant (Adj.) [mäschàndd] bissig, bösartig, niederträchtig
Mesner, der [Mesnà] Kirchendiener, Küster
1Gottesdienst, Messe (Geh zum Pfarrer und
Messe, die [Mess] schaff a Mess o...) 2Messe, Ausstellung (da
vorn is der Wegweiser "Zur Messe"...)
1nächtlicher Weihnachtsgottesdienst 2Getöse,
Metten, die [Meddn]
Krach, Lärm (was is denn da für a Mettn?)
Mettenwürst, die Würste, die nach der Christmette gegessen
[Meddnwiàschd] werden
1altes Getreidemaß 2Hopfenzupferkorb -
Metzen, der [Mäzzn] diente zugleich als Maßeinheit für die
geleistete Arbeit der Erntehelfer
Metzger, der [Mezzgà] Fleischer, Schlachter
Mich [Mi:ch] Kurzform von Michael
Michaeli [Michae:le] Fest des hlg. Michael
Micherl [Mi:chàl] Koseform von Michael
Michl [Mi:che/Michl] Kurzform von Michael (Michl mit der Sichel

154
schneidt an Hennadreck ab [å:] und bringt nix
rab [rå:].)
Migga, der [Miggà] Mittwoch
mi hast ghaut [mihåsskaud] Ausruf des Erstaunens od. der Verwunderung
Milch, die [Mäich/Muich] Milch
Milchkanne, die
Milchkanne
[Mäichkannà/Muichkannà]
Militari, das [Miledà:re] Militär, Militärdienst
Milli, die [Mille] Milch
Millibitschen, die
Gefäß zum Milchholen, Milchkanne
[Millebiddschn]
Millipanscher, der
Milchpanscher
[Millebanndschà]
Millischeckel, das [Millescheggl] Löwenzahn
Millisuppen, die [Millesubbm] 1Milchsuppe 2Kaffee mit zuviel Milch
Minga [Mingà/Minkà] München
1Koseform von Maria 2verächtlicher Ausdruck
Mirl [Miàll]
für dümmliche Frau (...du Mirl, du damische!)
Mirzl [Miàzzl] Koseform von Maria
1elend, schlecht (heut bin i miserablig
miserablig (Adj.) [misàrà:blig beinand...) 2durchtrieben, unverschämt (...der
hat mi bschissn, der Hund, der misrablige!)
abwertendes, herabsetzendes Präfixoid
(Mistauto, Mistwetter); bei Schimpfwörtern
Mist- [Missd]
verstärkende Wirkung (Mistfink, Mistgurgel,
Mistpritschen, Misthund, Mistviech)
Mistamsel, die [Missdamsl] durchtriebenes, faffiniertes Frauenzimmer
Mistgurgel, die [Missguàgl] bissiges, zänkisches Weib
1ungehobelter, unverschämter, rücksichtsloser
Misthammel, der [Missdhàmme] Mensch 2dreckiger, ungepflegter Mensch
3schweinischer (versauter) Mistkerl
1bösartiger, unfolgsamer Hund 2gemeiner,
Misthund, der [Missdhund]
grober, unverschämter Kerl

155
1miserabel, schlecht (...a mistigs
mistig (Adj.) [missdig] Fernsehprogramm.) 2verflucht (...der Hund,
der mistige, hat mei Auto zammgfahrn!)
Mistkrampen, der
ungezogenes, unfolgsames Kind
[Missgrammbbm]
Henne, Huhn (kratzt/scharrt auf dem Mist nach
Mistkratzerl, das [Missgrazzàl]
Futter) - Vorschlag aus Niederbayern
1liederliches Weibsstück 2durchtriebene,
Mistluder, das [Missdluàdà]
niederträchtige Person
Mistmatz, die [Missbmàzz] durchtriebene, gemeine, hinterhältige Person
Mistpritschen, die
ausgekochtes, bösartiges Weib
[Missbriddschn]
1unordentliche, schlampige, meist auch in
Mistschlampen, der ihrem Äußeren ungepflegte weibliche Person
[Missdschlammbbm] 2Frau mit liederlichem, unmoralischem
Lebenswandel
Mistviech, das [Misspfi:ch] ausgekochtes, bösartiges Weib
1gemeinsam, miteinander, zusammen (mir
mitnand [midnand]
warn mitnand auf Kur...) 2allesamt (die können
mitnander [midnandà]
mich alle mitnand kreuzweis...)
mitgehen [midge:] mitkommen
etw. mitgehen lassen [midge: lassn] = fremdes
Eigentum heimlich entwenden (...wo hast'n dös
mitgeh lassn?)
etwas für jmdn. besorgen, kaufen, mitbringen
mitnehmen [midnemmà]
(...nimm ma drei Brezen für d'Brotzeit mit!)
Mo, der [Mo:] Mann (...der Beamte is a freindlicher Mo.)
1Mannschaftsführer beim Eisstockschießen
2Bester, Tüchtigster ("Bei da Arbad konn ma di
Moar, der [Moàr] ned braucha, aber beim Fressen und
Schnackseln bist da Moar!" hod d'Bäurin zum
Knecht gsagt.)
Moarschaft, die [Moàrschaffd] Mannschaft beim Eisstockschießen
möcht [mächdd] ( 1beabsichtigen, planen, wollen (...was möchst

156
[mäxd] macha, wenn di dei Chef
nausschmeißt?) 2begehren, haben wollen
(...möchst [mäxd] a Bier?)
1lieben, gern haben (i mag [måg] di...) 2statt
mögen [meng] des Partizip Perfekt steht im Bairischen der
Infinitiv (mei Mutter hat mi nie mögen [meng]!)
Moidl, das [Måidl/Måi:l] Mädchen
Molbeer, die [Moibà] Himbeere
1das Weiche im Brot 2langweiliges,
Mollen, die [Moin]
unfreundliches Frauenzimmer (fade Molln...)
mollert (Adj.) [mollàd] dick, mollig, rundlich
Augenblick, Moment (Momenterl, ich verbind
Momenterl, das [Momennddàl]
Sie an die Buchhaltung...)
1Moor, z.B. das Altbayerische Donaumoos
Moos, das [Mo:s] zwischen Ingolstadt, Neuburg an der Donau
und Pöttmes 2Geld (i brauch a Moos...)
Moosbummerl, der dummer, sturer Mensch (= Moosbüffel
[Mo:sbummàl] [Mo:sbiffe])
nach moorigem Wasser riechen oder
mooseln [mo:sln]
schmecken (der Karpfen mooselt gscheit...)
1mit Moos bewachsen, moosbedeckt
moosig (Adj.) [mo:sig]
2morastig, sumpfig
1(verstärkend in Wortbildungen mit Adjektiven)
mordsdumm, mordslaut, mordskalt
mords [moàzz/morrz] 2(verstärkendes Präfixoid in Wortbildungen mit
Substantiven) Mordsangst, Mordsarbeit,
Mordsaufwand, Mordsrausch, Mordsweib
Mordstrumm etwas Großes, Riesiges, Gewaltiges (ein
[moàzzdrumm/morrzdrumm] Mordstrumm Hirsch)
mosern [mo:sàn] granteln, nörgeln
Most [Mossd]: wissen, wo der
sich auskennen, bestens Bescheid wissen
Bartl den Most holt
mürrisches, schlechtgelauntes, unfreundliches
Motzen, die [Mozzn]
Frauenzimmer

157
motzert (Adj.) [mozzàd] motzend; nörgelnd schimpfend
Mucken, die [Muggn] Stechmücke
Muckenbeutel, der
Hodensack einer männlichen Mücke ;-)
[Muggnbaidl]
müd (Adj.) [miàd] müde
muffeln [muffen] miefen, modrig riechen, müffeln
Muhackl, der [Mu:hàggl] grober, ungehobelter Kerl
mumpfert (Adj.) [mumbfàd] faul, träge
jemand, der unordentlich, unsachgemäß
Murkser, der [Muàxà]
arbeitet; Pfuscher
Mus, das [Muàs] Brei, Kompott
Musch, die [Musch] Vagina
1Musik (dös is a Musi wia in da Stadt...)
Musi, die [Mu:se] 2Tanzkapelle, Unterhaltungskapelle (im Zelt
hat a guade Musi gspielt...)
müssen [miàssn] einem Zwang unterliegen
Mutter, die [Muàddà/Muà:dà] Mama
Mutterkalbl, das unselbständiges, am Rockzipfel der Mutter
[Muàddàkaiwe/Muà:dàkaiwe] hängendes Kind (oft frech und verzogen)
1dann, daraufhin, nachher (...wo geh ma iatz
na [na] na hi?) 2denn, tatsächlich (...hod des na
gstimmt?)
naa [nà:] nein (naa, iatz mog i ned...)
Nähe (kimm ma du bloß ned in d'Naachad,
Naachad, die [Nà:chàd]
sonst daschlog i di...)
hinab, hinunter (u.a. gebräuchlich in der
nab (Adv.) [nå:] (no) Region Ingolstadt: geh in Keller nab und hol a
Bier rauf!)
nacheinand
nacheinander (...i kann euch nur nacheinand
nacheinander
drannehmen!)
(Adv.) [nåchànand(à)]
danach, dann (...wos dean ma nachad?),
nachert (Adv.) [na:chàd]
hernach (zerst glaubst allweil ned, was ma dir
nachher (Adv.) [na:chà]
sagt und nachert schaugst recht deppert...)

158
man kann etwas nicht vergessen; man kommt
nachgehen [nå:chge:]:
über etwas nicht hinweg (dass ihr Bub
etwas geht jmdm. nach
verunglückt ist, geht ihr immer noch nach...)
in Aussehen oder Wesen (u.U. beides) einem
nachgeraten
Vorfahren ähneln; nachschlagen (...der Bua is
[nå:chgrå:dn/nå:chgrå:n]
seim Vater nachgraten [nå:chgrå:n]...)
hinterdrein, hinterher (des kimmt davo, wenn
nachhin (Adv.) [nå:che]
ma an jedn Rock nacherennt...)
immer das letzte Wort haben; frech, trotzig
nachmaulen [nå:chmauln]
nachäffen
Nachmittag, der [Namedå:g] Zeit zwischen Mittag und Abend
nachschauen [nå:chschaung] nachsehen
Nachspeis, die [Nå:chschbais] Nachtisch
Nacht, die [Nåchd]: abends, am Abend (i kimm erst auf d Nacht
auf die Nacht [aufdnåchd wieder hoam...)
bei der Nacht = nachts, in der Nacht
so blöd, hässlich, wie die Nacht finster =
extrem blöd, hässlich
eine eigentlich bereits erledigte Angelegenheit
nachtarocken [nå:chtaroggn] wieder aufgreifen (meistens, um dann weiter
zu sticheln oder streiten)
dämmrig werden, Nacht werden (...nach der
nachteln [nàchddln] Zeitumstellung im Herbst nachtelts scho um
fünfe.)
Nachtessen, das [Nåchdessn] Abendessen
Nachthaferl, das [Nåchdhàfàl Nachttopf
Nachtkastl, das [Nåchkàssdl] Nachtkästchen, Nachttisch
nachtragert (Adj.)
nachtragend
[nå:chdrå:gàd]
1locker sein, wackeln (...der Zahn nackelt.)
2beben, zittern vor Angst oder Kälte (...frierts
nackeln [nàggln] di a so? Du nackelst ja!) 3rütteln (...hab i so
lang am Hoftürl gnackelt, bis mi oaner ghört
hat.) 4etwas so lange drehen oder hin- und

159
herbewegen, bis es locker ist (...ham ma so
lang an dem Pflock gnackelt, bis ma n
rausziagn ham kenna.)
Nackerbätzi, das [Naggàbäzze] Nackedei, nacktes kleines Kind
Nackerfrosch, der
[Naggàfro:sch]
Nackedei, nacktes kleines Kind
Nackerfroscherl, das
[Naggàfroschàl]
1nackt, unbekleidet 2kahl, schmucklos (...a so
nackert (Adj.) [naggàd]
a nackerte Fassaden schaut nach nix aus!)
1Wurstsorte ohne Haut, die der Weißwurst zum
Verwechseln "gleichschaut". 2"15:0-Sieg" beim
Watten (ham ma eich scho wieder a Nackerde
Nackerte, die [Naggàde] naufghaut...) 3„Nackerte“ san a Koatn, de si
beim Mischn umdrahn (zumindest beim
Schafkopfn) Vorschlag und Original-Definition
zu 3 von Benedikt aus München
Nackler, der [Nàgglà] armseliger, vor sich hin wurstelnder Mann
nadeln [nå:dln] nähen
nafetzen [nafezzn] (napfetzen) dösen, schlummern
Nahderin, die [Nà:dàrin] Näherin (d'Nahderin machts kürzer...)
koitieren (zerst warns beim Tanzen, dann hat
nageln [nå:gln]
er s gnagelt...)
weicher, vom Nagelwulst bedeckter Teil des
Nagelwurz, die [Nå:glwuàzz]
Nagels
Nagerl, das [Nà:chàl/Nà:gàl] Gewürznelke
Nam, der [Namm]
Name
Nama, der [Na:mà]
jmdn. mit Schimpf- oder Spottnamen belegen
nameln [nàmmen]
(Fettwanst hams mi jeden Tag gnamelt...)
Nannerl [Nànnal] Koseform von Johanna
napfetzen [napfezzn] (nafetzen) dösen, schlummern
Narr, der [Narr]: jmdn. irreführen, täuschen, veralbern; jmdn.
jmdn. fürn Narren halten zum Narren halten

160
Narrenhaus, das [Narrnhaus] Irrenanstalt, Irrenhaus, psychiatrische Klinik
1verrückt (z'Haar draußt san de Narrerten...)
2lustig, närrisch 3wütend, zornig (wennst no
narrert (Adj.) [narràd]
amoi an Sechser in Religion hoambringst,
machst me narrad...)
1unvernünftig, verrückt (...bist du narrisch, so
a teuers Auto?) 2faschingsmäßig,
narrisch (Adj.) [nàrisch] karnevalistisch 3gierig, versessen auf etwas
(...der is weibernarrisch!) 4geisteskrank, irr
5wütend, zornig
narrisch (Adv.) [nàrrisch] äußerst, sehr (d Autos san narrisch teuer...)
Verrückter, Geistesgestörter (...da laffa lauter
Narrischer, der [Nàrrischà]
Narrische rum.)
nasch (Adj.) [nàsch] närrisch, verrückt (i.d. Oberpfalz gebräuchlich)
Nasenbeni, der [Nå:snbene] Mensch mit stattlicher Nase
1jemand, der in der Nase bohrt 2jemand, den
Nasenbohrer, der
man nicht ganz für voll nimmt; unbedarfter,
[Nå:snboàrà/Nå:snborà]
junger Bursche; Halbwüchsiger
Nasendraller, der [Nå:sndràllà] Hanswurst, Kasperl
Nasenrammel, der
Popel; Stück verkrusteter Nasenschleim
[Nå:snràmme]
Nasenspitzel, das
Nasenspitze
[Nå:snschbizzl]
Nasentröpferl, das an der Nasenspitze hängender Tropfen klares
[Nå:sndrepfàl] Nasensekret; Nasentröpfchen
Nasenwuckerl, das
Popel; Stück verkrusteter Nasenschleim
[Nå:snwuggàl]
Nasenwuzi, der [Nå:snwu:ze] Popel; Stück verkrusteter Nasenschleim
Nasenzwicker, der
Ahornsamen
[Nå:snzwiggà]
Nasenzwickerbaum, der
Ahorn
[Nå:snzwiggàbà:m]
mit einer großen Nase ausgestattet
nasert (Adj.) [nåsàd]
(hacklnasert, hochnasert, spitznasert)

161
naslang (Adv) [nå:slang] : sich in kurzen zeitlichen Abständen
alle naslang wiederholend
Nassel, die [Nassl] Assel, Kellerassel
1leicht regnen, nieseln (heid nasslts wieder
nasseln [nàssln
den ganzn Tag a so dahi...) 2nässen (Wunde)
in Bedrängnis (aller Art) geraten (wennst die
nass neingehen [nå:s näige:]
Arbat kriagst, kanns da ned nass neigeh...)
Nast, der [Nassd] Ast (ausnasten = ausästen)
natzen [nazzn] dösen, leicht schlafen
nauf (Adv.) [nauf] hinauf
jemanden mit Worten treffen, verletzen (...zum
naufschießen [naufschiàssn] Schluss hob i eahm no a Gscheite
naufgschossn!)
hinaus (...schaugts, dass's nauskemmts,
naus (Adv.) [naus]
Bagage!)
1hinausgehen 2ausgehen, enden (...wia isn des
nausgehen [nausge:] Spui nausganga?) 3gelingen (...wurscht, was
der duad, dem geht oiss naus.)
1jmdn. entlassen, ausweisen (nach dem Spiel
hams eahnan Trainer nausghaut...)
naushauen [naushaun]
2vergeuden, verschwenden (Geld, Reserven,
Vorräte)
Geld verprassen (...as Geld nauspulvern, des
nauspulvern [nausbuivàn]
konnst!)
nausreden, sich
Ausflüchte, Ausreden gebrauchen
[nausre:dn/nausre:n]
positive/negative Aussichten haben (s'Haus is
naussehen, sich [naußäng] abzahlt, iatz sehgn ma uns wieder naus! - I
siehg mi nimmer naus vor lauter Schulden...)
nausstampern
hinauswerfen, verjagen, vertreiben
[nauschdàmmbbàn]
einen finanziellen Anspruch (z.B. Abfindung,
nauszahlen [nauszåin]
Erbe) ausbezahlen
nauszu (Adv.) [nauszuà] hinaus nach..., in Richtung... (...nauszua nach

162
Egling.)
Naz [Nà:z]
Kurz-/Koseform von Ignatius/Ignaz
Nazi [Nà:ze]
neamad [neàmàd] keiner, niemand ("Heid kimmt ma neamd mehr
neamads [neàmàds] in mei Bett!" hod die Liebesdame gsagt, wia's
neamd [neàmmd] Feierabnd macha woit.)
Eine besondere Wetterlage: das Aufreißen von
Nebelfetzen und tief hängenden Wolken ist
Nebelreißen, das [Nä:weraissn]
begleitet von feinstem Regen (kein
Nieselregen)
nebennaus [ne:mnaus]:
fremdgehen, untreu werden
nebennaus gehen [ge:]
ned [ne:d]
nicht
neda [ne:dà]
Negerkuss, der [Nä:gàkuss] Mohrenkopf
abfällig für: Jazz, lateinamerikanische,
Negermusik, die [Nä:gàmu:se] afrikanische Rhythmen; oft auch für
englischsprachige Lieder
neich (Adj.) [naich] neu (...host neiche Schuah kriagt?)
neiden [nain]: zu bedauern, bemitleiden sein; nicht zu
nichts zu neiden sein beneiden sein (d Huabarin is aa nix z'neidn mit
[nix znain säi] ihrm krankn Mo...)
Neidhammel, der [Naidhàmme] neidischer Mensch
Neige, die; (Getränkerest in Flasche, Glas,
Neigerl, das [Noàgàl] (Noagerl)
Krug)
nein (Adv.) [näi] hinein (geh nei und bsetz an Platz...)
hineinzwängen (in die Hosn muaß i mi mit
neinbatzen [näibàzzn]
Gwalt neibatzn...)
gierig, wahllos essen; in sich hineinstopfen
neinessen [näiessn] (...iatz isst wieder so lang durcheinand nei bis
d speibst!)
1hineingehen, betreten 2hineinpassen, Platz
neingehen [näige:] haben (mehr wie 200 Leut gengan net in den
Saal nei...)

163
Neingeschmeckte, der
1Zugezogener, (unerwünschter)
[Näigschmeggdà]
Neuzugang 2Dilettant, unqualifizierte Person
(Hineingeschmeckte, der)
1jmdm. eine Ohrfeige verpassen, eine
runterhauen (...i hau dir glei a paar nei!)
neinhauen [näihaun]
2hinfallen, stürzen (...da hat s mi in Dreck
neighaut.)
jmdn. drangsalieren, schikanieren (...bei der
neinlassen, jmdn. [näilassn]
Bundeswehr ham s uns oft gscheit neilassn.)
1dreinreden, sich einmischen 2auf jmdn.
neinreden [näiredn/näire:n] einreden (...in oaner Tour redst in den Buam
nei, es hilft doch nix!)
neinschmecken hineinriechen, hineinschnuppern (in etwas
[näischmeggà] hineinschmecken = nur am Rande,
(hineinschmecken) unverbindlich an etwas teilnehmen)
in eine Falle hineintappen, auf jmdn/etwas
neintappen [näidabbm]
hereinfallen (da bin i sauber neitappt...)
neintauchen: jmdn. neintauchen jmdn. in Schwierigkeiten bringen (...da hast mi
[näidauchà] sauber neitaucht, du Dreckhammel!)
beimengen, dazutun (...was hast denn da
neintun [näidoà]
neidoa, dass's gar so gräuslich schmeckt?)
neubacken (Adj.) [naiba:chà] frisch gebacken
etwas passt nicht richtig (zu groß oder zu
Neuhauser Strass
klein); ein Abstand ist zu weit oder zu gering...
[Naihausàschdrass]: da fehlt es
(die Schuah san zgroß, da fehlts um die ganz'
um die ganze Neuhauser Straße
Neuhauser Strass...)
neulich (Adv.) [naile] kürzlich, vor kurzem (neili war ma im Kino...)
neulings (Adv.) [nailings] kürzlich, vor kurzem
brandaktuell (Technik), modern (des
neumodisch (Adj.) [naimodisch]
neumodische Glump...)
1die Neun (Zahl/Ziffer) 2Volltreffer beim
Neuner, der [Näinà]
Kegeln (alle Neune)
nia (Adv.) [nià] nie
niad [niàd] nicht (hör auf, des duad ma niad...)

164
nia ned [niàned] niemals nicht, auf gar keinen Fall
Nick [Nigg]
Kurz-/Koseform von Nikolaus
Nickl [Niggl]
Nickel, der [Niggl] boshafter Zwerg
nieder (Adj.) [ni:dà] niedrig
sich setzen, hinsetzen (...hock di nieder, sei
niederhocken, sich [ni:dàhoggà]
ned zwider!)
sich schlafen legen; hinlegen (...hab i mi aufs
niederlegen, sich [ni:dàleng]
Kanapee niederglegt.)
da legst di nieder (...und stehst nimmer auf) =
Ausruf des Erstaunens
niedersitzen, sich [ni:dàsezzn] sich setzen, hinsetzen
niesen (wenn jemand niest, wünscht man ihm
nießen [niàssn]
in Bayern: helf dir Gott [häifdàGod])
1Niete, Metallbolzen 2Versager; unfähiger
Nieten, die [Niàddn]
Mensch 3Los, das keinen Gewinn bringt
Nietenhosen, die (Sg.)
veralteter Ausdruck für Jeans
[Niàddnho:sn]
nigelnagelneu (Adj.)
absolut neu; nagelneu
[niglnåglnai]
Nikolo, der [Nigglo] Nikolaus
nimmer (Adv.) [nimmà] nicht mehr, nie mehr
ninderst (Adv.) [nindàschd] nirgends
Nischel, der [Nischl] Kopf, Schädel
nix (Pron.) [nix] nichts
minderwertig, nichtig, nichtsnutzig (du Hund,
nixig (Adj.) [nixig]
du nixiger...)
nixigs Bürscherl, das
Früchtchen, Herumtreiber, Taugenichts
[nixixbiàschàl]
nixn [nixn] nichts (doppelte Verneinung: nix net)
Nixnutz, der [Nixnuzz] nichtsnutziger Mensch
1noch (...magst no a Halbe?) 2nur (dua no so
no (Adv.) [no]
zua, dann werst as scho sehgn...)

165
hinab, hinunter (gebräuchlich u.a. im
no (Adv.) [nå:] (nab) Großraum Ingolstadt - geh in Keller no und hol
Kadoffen rauf...)
Neige, die; (Getränkerest in Flasche, Glas,
Noagerl, das [Noàgàl] (Neigerl)
Krug)
noblig (Adj.) [no:blig] freigebig, großzügig, nobel
nochmal [nomåi] noch einmal, nochmals
dümmliche, eingebildete, launische Frau (fade
Nocken, die [Noggn]
Nocken...)
1längliches Teigklößchen als Suppeneinlage
Nockerl, das [Noggàl] (Grießnockerl, Lebernockerl) 2Salzburger
Nockerl (Eierschaumspeise)
no ja [noja] na ja, nun ja
dringend erforderlich, nötig, notwendig (...es
not (Adj.) [no:d/noud] daad not, dass ma an Garten giassn; ...a
gscheits Essen wär jetzt not)
Notari, der [Noddà:re] Notar (auf gehts zum Notari...)
1arm, armselig, dürftig, elend (des san notige
notig (Adj.) [noudig] Leut, dene leidts ned amal a Auto.) 2geizig
(der notige Hund zahlt dir koa Halbe Bier...)
Notnickl, der [Noudniggl] 1armer Schlucker 2Geizhals, Geizkragen
1mühsam zusammengespartes Geld,
Notgroschen (...mit unsere paar Notscherl
könn ma uns koan Umbau leisten.) 2geringes
Notscherl, das [No:dschàl]
Gehalt, niedriger Verdienst (...mit dene paar
Notscherl, die i verdien, konn i mir koa größers
Auto leisten.)
notwendig
sich wichtig machen; wichtigtuerisch auftreten
[nodwendig/noudwendig]:
(mei, der hats wieder notwendig heut...)
es notwendig haben
nur zu, nur weiter so (...dua no zua a so, na
no zu [nozuà]
werst as scho sehgn!)
nüber (Adv.) [ni:wà/nü:wà] hinüber
nuckeln [nuggln] saugen

166
nudeldick (Adj.) [nu:dldigg] dick, mollig, rundlich
Nudelwalgler, der [Nu:dlwåiglà]
Nudelholz, Teigroller
Nudelwalker, der [Nu:dlwåiggà]
begriffsstutziger, langweiliger Kerl; jemand,
Nullchecker, der [nulldschäggà]
der nichts kapiert
Nuller, der [Nullà] Null
hinüber (geh amoi zum Wirt num und hoi a
num (Adv.) [numm]
Bier...)
Nummer, die (...den Nummara konn ma se
Nummerer, der [Nummàrà]
guad merkn.)
nunter (Adv.) [nunnddà] hinunter, nach unten zu (vom Sprecher weg)
nunterdrucken
viel essen, gierig in sich hineinschlingen
[nunnddàdruggà]
nunterschweiben
hinunterspülen
[nunnddàschwoàm]
Nuss, die [Nuss] (Plural: Nuss
Nuss, Nüsse (heuer gibts vui Nussn...)
od. Nussen)
gscherte Nuss, die [gscheàdenuss] -
unhöflicher Mensch
Nusshörnchen, das [Nusseàndl] Nusshörnchen, Nusscroissant
1jemandem Kopfnüsse verpassen (...unser
nussen [nussn] Lehrer selig hod uns immer gscheit gnusst.)
2verhauen
Ausfräsung; längliche Vertiefung in einem
Nut, die [Nuàd]
Werkstück
an (gib doch ned a so o = gib doch nicht so
an; um zwölfe kimmt as Brautpaar o = um
o [o:] 12:00 Uhr kommt das Brautpaar an; des Auto
geht nimmer, do miaß ma oschiabn = das Auto
fährt nicht mehr, wir müssen wohl anschieben)
1ein, eine, einer (oa Bier macht da doch nix =
oa [oà] ein Bier verträgst du schon) 2einige (draußen
warten oa = draußen waren einige Leute)
oaaugert (Adj.) [oàaugàd] einäugig

167
Oacha, die [Oàchà] Eiche
oachan (Adj.) [oàchàn] aus Eichenholz
1Eichel 2Farbe beim Kartenspiel (da
Oache, die [Oàche]
Oachesiebner is da Soacher...)
Oachkatzlschwoaf, der
Eichhörnchenschwanz (Standardfrage in
[Oàchkàzzlschwoàf]
"Bairisch-Tests")
(Eichkatzlschwoaf)
Oachl, die [Oàchl] 1Eichel 2Farbe beim Kartenspiel
oafach (Adj.) [oàfach] einfach
oahaxert (Adj.) [oàhàxàd] einbeinig
eiförmig, unförmig (des Radl lafft ganz oakad
oakad (Adj.) [oàggàd]
= das Rad "eiert")
oalat (Adj.) [oàlàd] eiförmig, unförmig
(nur) ein Mal (oamoi mechad i di gscheit...zum
oamoi (Adv.) [oàmåi]
Rolltreppenfahrn einladn!)
oana [oànà]
oane [oàne] einer, eine, eines
oans [oàns]
Oanöd, die [Oànäid] Einöde
oans [oàns] eins
Oanser, der [Oànsà]
Oar, das [Oàr] Ei, Eier (iatz schlog i ma a paar Oar ei...)
oarat (Adj.) [oàràd] eiförmig, unförmig
Eierpecken (Alter Osterbrauch: zwei Personen
Oarbecka, das [Oàrbäggà] schlagen hart gekochte Eier zusammen.
(Eierpecken) Gewonnen hat derjenige, dessen Ei unversehrt
bleibt.)
Oargackerlkopf, der
1Eierkopf 2arroganter Intelligenzler
[Oàgàggàlkobf/Oàrgàggàlkobf]
Oarkopf, der [Oàkobf/Oàrkobf] siehe Oargackerkopf
Oarscheibn, das [Oàrschaim]
Eierscheiben (alter bayrischer Osterbrauch)
(Eierscheiben)
Oaß, das [Oàss] Abszess, Furunkel, Geschwür

168
oaschichtig [oàschichdig] (Adj.) 1alleinstehend, ledig, verwitwet
(einschichtig) 2zurückgezogen, einsam, eigenbrötlerisch
Oaschichtige, der/die Single weiblich/männlich
[Oàschichdige] (Einschichtige) (ledig/geschieden/verwitwet)
oaseitert [oàsaiddàd] (Adj.)
einseitig, schief, verzogen, verzerrt
(einseitert)
Oasiedel, der [Oàsi:dl]
Einsiedler, Eremit
(Einsiedel)
Abszess, Furunkel, Geschwür (Da Meier kimmt
Oaß, das [Oàss] (Eiß)
ned in d Arbat, der hod an Oaß am Arsch...)
oba
herab, herunter (...geh vo da Loater oba!)
owa (Adv.) [å:wà] (aba)
Obacht, die [O:wachdd] Achtung, Vorsicht
Obacht geben [O:wachgem] = achtgeben,
aufpassen, vorsichtig sein (gebts Obacht beim
Hoamgeh!)
obacka [o:baggà] anpacken, etwas in Angriff nehmen
obahoib
höher als etwas gelegen, über etwas
oberhoib (Adv.) [o:wàhåib]
obandeln
anbandeln, flirten
obandln [o:bàndln]
bayerische Käsespezialität (obatzt = zerdrückt,
Obatzter, der [O:bàzdà]
zermatscht)
obenzen [o:bennzn] jdm. mit einem Anliegen aufdringlich in den
(anbenzen) Ohren liegen, jdn. bedrängen, belästigen
ober (Adv.) [o:wà] oberhalb, über
Oberlehrer, der [Owàleàrà] Besserwisser, Rechthaber
Obern, der [O:wàn] Boden, Heuboden
obi
abhin, hinunter
owi (Adv.) [å:we] (abi)
obleamen [o:bleàmen]
zum Narren halten, verarschen
(anblümeln)
Obstler, der [Obbsdlà] Obstbrand, Obstwasser
Ochsenauge, das [Oxnaug] Spiegelei

169
Ochsenziemer (Schlagstock/Schlagwaffe, die
Ochsenfiesel, der [Oxnfi:sl] aus einem getrockneten Bullenpenis hergestellt
wird)
Ochsenzeam, der [Oxnzeàm] Ochsenziemer
Ochsenzwengzweng, der
Ochsenziemer
[Oxnzwengzweng]
1Ochsenknecht 2Besitzer/Halter eines
Ochserer, der [Oxàrà]
Ochsengespanns (Fuhrunternehmer)
Odel, der [Å:dl] Gülle, Jauche, Mistbrühe
Güllefass, Jauchefass (Griaß di, du rinnaugerts
Odelfassel, das [Å:dlfàssl] Odlfassl! - charmante Begrüßungsfloskel unter
Freunden)
Jauchegrube (schmeißt die lange Loata um und
Odelgrube, die [Å:dlgruàm] da Beni foit in d Odlgruam... Textpassage aus
dem "Hintertupferbeni")
odeln [å:dln] güllen, jauchen, Gülle/Jauche ausbringen
Güllepumpe, Jauchepumpe (der hod gsuffa wia
Odelpumpe, die [Å:dlbumbbm]
a Odlpumpn...)
Odelschapfen, die
[Å:dlschabbfm]
Jaucheschöpfer
Odelschapfer, der
[Å:dlschabbfà]
antun (dass d ma des odoa host, vagiß i da
odoa [o:doà]
nia...)
odraht (Adj.) [å:drà:d]
durchtrieben, gewieft, gewitzt
(abgedreht)
odrenzen, sich [o:drennzn]
sich bekleckern
(antrenzen)
odrickln [o:driggen/o:driggln] antrocknen (der Bapp is odrigglt...)
1offen (...geh rei, s Türl is off.) 2geöffnet
off (Adj.) [off]
(...hod da Wirt heid off?)
häufig, oftmalig (...des ofte Waschen is ned
oft (Adv.) [offd]
guad, da werd Haut so dünn!)
oft einmal (Adv.) [offdàmåi] gelegentlich, hin und wieder

170
mehrmals, öfter (des kimmt öfters vor, dass
öfters (Adv.) [effdàs]
oana ned zahlt...)
oglanga [o:glangà] (anglangen) anfassen, berühren
ogspitzt (Adj.) [o:gschbizzd] angedudelt, angetrunken, beschwipst
ogstocha (Adj.) [o:gschdochà] angedudelt, angetrunken, beschwipst (lass n
(angestochen) steh, der is scho wieder ogstocha...)
1Halt-Kommando für Zugtiere 2Ausruf des
oha [å:hà]
Erstaunens (...oha, du bist aber a gscheiter
öha [ä:hà] (eha)
Bua!)
1sich stoßen (i hab mi an der Tür anghaut...)
ohaun [o:haun] (anhauen) 2jmdn. anbetteln (die hat mi scho wieder um a
Geld anghaut...)
Seufzer, der sowohl Freude als auch Leid
ausdrücken kann (1Oh mei, singt d'Johanna
oh mein [å: mäi]
heid wieder schee... 2Oh mei, singt d'Johanna
heid wieder foisch...)
1attraktiv, beachtlich, nicht übel (s Vronerl is
ohne: nicht ohne gar ned ohne, mei Liaber...) 2nicht so harmlos;
[nedo:ne] schwerwiegender, stärker sein, als man glaubt
(...a Muskelfaserriss is gar ned so ohne!)
Ohrlapperl, das [Oàlàbbàl] Ohrläppchen
Ohrenhöhler, der [Oànhä:là] Ohrwurm
Ohrenwutzler, der [Oànwu:zlà] Ohrwurm
Ohrwaschel, das [Oàwàschl] 1Ohr Gehörorgan 2Ohrmuschel
drastische Züchtigungsmethode: Der
"Ausführende" stellt sich vor (von hinten
ebenfalls möglich) den "Delinquenten
und "fixiert" dessen Kopf, indem er seine
Hände flach auf die Ohren des Opfers legt.
Ohrwaschelrennerts, das
Dann bewegt er seine Hände so oft wie
[Oàwàschlre:nàds]
möglich blitzschnell vor und zurück, so dass
die Ohrmuscheln regelrecht "aufgerollt"
werden, was zum einen sehr schmerzhaft ist,
zum anderen aber für wohlig warme Ohren
sorgt...

171
oid (Adj.) [åid] alt
Oide, die [Åide] (fem.)
Alte, Alter
Oide, der [Åidà] (mask.)
Oidäding [Åidäding] Altötting
oi damalang [åi dà:màlang]
permanent, ständig (der fragt oi damalang...)
olle damalang [ålle dà:màlang]
1alt (bei Brot, Gebäck - de Platzl san scho
oidbacha, de ko ma ja nimma beißn...)
oidbacha (Adj.) [åidbachà] 2konservativ, rückständig (den mit seine
oidbachan Ansichtn brauchst gar ned erschd
frogn...)
ois [åis] als
oisam (Pron.) [åisam] allesamt, alle zusammen
oiss [åiss] alles
alles (pack oissam zamm - pack alles
oissam [åissam]
zusammen)
oiss Guade [åissguàde] alles Gute; viel Glück; toi, toi, toi!
oiwei (Adv.) [åiwai] immer, stets
okemma [o:kemmà]
ankommen (is mei Briaf no ned okemma?)
okumma [o:kummà]
okentn [o:kennddn] (ankenten) anzünden
Ökonom, der [Ö:kono:m] Landwirt
Ökonomie, die [Ö:kono:mi:] Landwirtschaftsbetrieb
Ausruf der Enttäuschung,
Überraschung od. Verärgerung (verkürzte u.
o leck! [olägg]
abgewandelte Forrm von leck mich am Arsch;
...o leck, mei Computer is abgstürzt)
olegn [o:leng] (anlegen) anziehen (i leg mein Janker o...)
oliagn [o:liàng] anlügen
oloana [o:loànà] anlehnen
1anbringen, befestigen (a Türschuidl
omacha...) 2anmachen, zubereiten (an
omacha [o:machà] (anmachen)
Wurstsalat omacha...) 3Appetit auf etwas
bekommen (der Kuacha macht mi o...)

172
4anbaggern, sich jmdm. in eindeutiger Weise
nähern (...mach mi ned so ausgschamt o, du
Saubär!)
Omam, die [O:màm] Großmutter, Oma
Omeis, der [O:mais]
Ameise
Omoas, der [O:moàss]
oni (Adv.) [o:ne] (ani) an, hin, hinzu
opfurrn [o:bfuàn]
jmdn. heftig anfahren, anreden (...red
opfurzn [o:bfuàzzn]
anständig mit mir und pfurr mi ned o!)
(anpfurren)
Orschgeign, die
dumme, ungeschickte Person
[Å:schgaing/Årschgaing]
Orschkriacher, der
Heuchler, Kriecher, Schleimer
[Å:schgriàchà/Årschgriàchà]
Orschschliaffer, der
Heuchler, Kriecher, Schleimer
[Å:schschliàffà/Årschschliàffà]
ös [e:s]
Ihr (ös Deppn = ihr Dummköpfe)
(2. Person Plural)
1befehlen, anordnen (...von so am Deppen lass
oschaffa [o:schaffà]
i mir nix oschaffa!) 2beauftragen (an scheena
(anschaffen)
Gruaß oschaffa...)
1anschieben 2sich anstrengen (schiab amoi
oschiabn [o:schiam]
gscheid o, dass'd guade Noten kriagst...)
anschaukeln (einer Schaukel Schwung geben),
oschutzen [o:schuzzn]
anschubsen
Ottomane, die [Oddàma:n] niedriges Sofa
ozapfa [o:zàbbfà] ein Fass anstechen
ozapft is [o:zàbbfd is] es darf getrunken werden
1anziehen, schleppen 2anziehen (Kleidung) 3in
oziagn [o:ziàng] kräftigen Schlucken trinken (heid ziagst aber o,
mei Liaba...)
ozünden [ozinnddn] (anzünden) anbrennen, anzünden, in Brand setzen
ozunden [ozunnddn]
Partizip Perfekt zu ozünden
(anzunden)

173
Bündel, Haufen, Packen (a ganzer Pack
Pack, der [Bagg]
Zeitungen...)
1starten, beginnen, anpacken, angreifen (geh
weida, pack ma's...) 2bewältigen, meistern (die
Prüfung packst du locker...) 3jmdn. grob
packen [baggà] anfassen, schlagen (...Freunderl, wennst ned
aufhörst, pack i di!) 4nicht unbedingt die
gefühlvollste Art, mit einer Frau intim zu
werden (...wart no, di pack i aa no!)
1Päckchen, kleines Paket (i bring des Packl auf
Packerl, das [Baggàl]
d'Post...) 2Packung, Verpackungseinheit (a
Packl, das [Bàggl]
Packl Reis...)
ein jeder hat sein Packl zum Tragen = jeder
hat seine persönliche Last zu tragen, jeder
muss sein eigenes Schicksal bewältigen
Packerlsuppe, die
[Bàggàlsubbm] Fertigsuppe
Packlsuppe, die [Bàgglsubbm]
pack ma's [baggmàs] auf geht's; los geht s (neudeutsch: let's do it!)
packweis (Adv.) [baggwais] bündelweise, stapelweise
zusammengelegte, mit Kalbshirn oder
Pafesen/Pavesen, die
Zwetschgenmus gefüllte und in Fett gebackene
[Bàfesn/Bàwesn]
Weißbrotscheiben
Pallawatsch, der [Bàllàwàdsch]
Blödsinn, Durcheinander
(Ballawatsch)
Gebinde aus Palmkätzchen und div. anderen
Palmbuschen, der [Båimbuschn]
Naturmaterialien
1fahrbare Eselsfigur für die
Palmprozession 2das Familienmitglied, das am
Palmesel, der [Båimesl]
Palmsonntag als letztes aufsteht, ist der
Palmesel
Palmkatzerl/Palmkatzl, das
Palmkätzchen, Weidenkätzchen
[Båimkàzzàl/Båimkàzzl]
Pampal...(Präfixoid)
klein, minderwertig (Pamperlfirma...)
Pamperl...(Präfixoid)

174
[Bàmbbàl] (Bampal)
Pampf, der [Bamf] (Bampf) fester Brei, dickflüssige Suppe
mit vollgestopftem Mund essen, kauen (bampf
pampfen [bammbfm]
doch ned gar a so, du kriagst ja gar koa Luft
(bampfen)
mehr...)
jmd., der Bier, Wein oder Milch mit einer
Pantscher, der [Banndschà] anderen Flüssigkeit (Wasser) "streckt",
verdünnt
Pap, der [Bàbb] (Bap) Papa
Stück Papier, Zettel, Verpackungspapier
Papierl, das [Babbiàl]
(Guatlpapierl)
Papp, der [Babb] 1Kleber 2Blödsinn, Unsinn (mei, redt der einen
(Bapp) Papp daher...)
pappen [babbm] 1ankleben, kleben, zusammen-kleben
(bappen) 2picken, haften bleiben
Papperl, das [Bàbbàl] (Bappal) Aufkleber, Pickerl, Vignette
Paradeiser, der [Baràdaisà] Tomate
Paraplui, der [Baràblui] Regenschirm
Parasolschwammerl, der
Parasolpilz, Schirmpilz
[Baràsoischwàmmàl]
folgen, gehorchen (der Hund von unsre
parieren [bariàn] Nachbarn pariert aufs Wort. Wenn ma zu eahm
sagt "Platz", nacha zreißts n!)
Pariser, der [Barisà] 1Bürger von Paris 2Kondom
Erdgeschoss (...d Huabers wohna ganz unt im
Parterre, das [Badeà/Baderr]
Parterre.)
Parucke, die [Baruggà]
Perücke
(Barucka)
ist schon recht; alles klar; selbstverständlich;
passt scho [bàssdscho]
...du mich auch
1fleißig, tüchtig (...a patenter Kerl, den kann
patent [badenndd] (Adj.) ma braucha!) 2sehr brauchbar, praktisch (...a
so a Zentralverriegelung is a patente Sach!)
Patschen, der [Bå:dschn] Pantoffel(n) (Wo san denn meine Patschn

175
wieder?)
Patscherl, das [Bå:dschàl] 1Kinderhändchen 2kleines, niedliches Kind (du
(Batschal) Patscherl, du kloans...), tolpatschige Person
patschert (Adj.) [bå:dschàd]
ungeschickt, tolpatschig
(batschad)
1klecksen 2pfuschen, einen Fehler machen ,
patzen [bazzn] (batzen) sich verspielen (bei dem Stückl hast aber
sauber patzt...)
jmdm. eine patzen = jmdn. ohrfeigen, jmdm.
eine runterhauen (gib a Ruah, sonst patz i dir
oane!)
patzig, rüpelhaft, derb, ungehobelt (so ein
patzert (Adj.) [bazzàd] (batzad)
patzerter Hammel...)
picken, hacken (d'Henna ham den ganzen
pecken [bäggà]
Grassama rauspeckt...)
Eigenart, Schaden (Kann sowohl körperlicher
Peckel, der [Bäggl] als auch seelischer Natur sein. Seit seiner
Pecker, der [Bäggà] Krankheit hod a an leichten Peckl. - Schaug
(Beckel) nur hi, wia de wieder rumlafft! De hod aar an
ganz scheena Peckel...)
1gerissenes, raffiniertes Frauenzimmer 2Dirne,
Peitschen, die [Baiddschn]
liederliche Frau
Pelzbruder, der [Bäizzbruàdà] Drückeberger, Faulpelz, Taugenichts
pelzen [bäizzn] sich drücken (von der Arbeit), faulenzen
sich (irgendwo) nicht mehr pelzen können =
sich (irgendwo) nicht mehr wohlfühlen, es
(irgendwo) nicht mehr aushalten können
Pelzer, der [Bäizzà] Drückeberger, Faulpelz, Taugenichts
1gefühllos, taub (Gliedmaßen) 2holzig
pelzig (Adj.) [bäizzig] (Gemüse: Kohlrabi, Rettich) 3schlecht gelaunt,
mürrisch, verärgert
heut bist aber ganz schön pelzig =heute biste
aber nich gut drauf, ey
Pemperer, der [Bemmbbàrà] Schürzenjäger, Womanizer

176
pempern [bembbàn] (bempern) koitieren, Liebe machen, neubairisch: poppen
1großer Pinsel, Malerbürste 2Wedel
Pemsel, der [Bemsl] (Bemsel) (Weihwasserwedel) 3Penis (...an Pemsl wiar a
Glocknschlegl!)
Pepperl [Bäbbàl]
Peppi [Bäbbe] Koseform von Josef, Josefa, Josefine
(Bepperl)
Petersil, der [Bä:dàsui] Petersilie
petschiert: (Adj.)
petschiert sein in einer peinlichen Situation, ruiniert sein
[bädschiàd säi]
Pfaff, der [Bfaff] abwertend f. Geistlicher, Pfarrer, Priester
Pfaffenhofen
Pfaffenhofen a.d. Ilm
[Bfa:hofà]
Pfait/Pfeid, die [Bfoàd] (Pfoad) Hemd
Pfandl, das [Bfànndl]
kleine Pfanne, Pfännchen
Pfanndl, das [Bfànndl]
Pfanne, die [Bfannà] Bratpfanne
Pfannenkuchen, der in der Pfanne gebackene, flache Mehlspeise
[Bfannàkuàchà] aus Eiern, Mehl und Milch
Pfarr, die [Bfarr] Pfarrei
1pfeilgerade, kerzengerade 2direkt,
pfeilgrad (Adj.) [bfaigrå:d] tatsächlich, wirklich (des stimmt pfeigrod, wos
der Doktor gsagt hod...)
Pfennig (vor dreißg Jahr hod da Benzin no 70
Pfenning, der [Bfenning]
Pfenning kost...)
Pfenningfuchser, der jemand, der übertrieben sparsam ist; Geizhals,
[Bfenningfuxà] knausriger Mensch
Pferderl, das [Bfeàddàl]
Pferd, Ross
Pferdl, das [Bfeàdl]
Pferscha, der/die (Pl.)
Pfirsich, Pfirsiche
[Bfeàschà]
Pfetten, die [Bfäddn] Längsbalken im Dachstuhl
Pfiat di [bfiàdde] behüt' dich Gott, pass auf dich auf; bayerische

177
Grußformel zum Abschied
Pfiat di Gott [bfiàdde Go:d] Behüt' dich Gott, auf Wiedersehen
höfliche Verabschiedung (von Einzelperson
Pfia Gott [bfiàgo:d]
oder mehreren Personen)
höfliche Verabschiedung (von Einzelperson
Pfiat Eahna [bfiàddeànà]
oder mehreren Personen)
Grußformel, wenn man sich von mehreren
Pfia Gott beinand
Personen gleichzeitig verabschiedet. (Liebe
[bfiàgo:bäinand]
Gäste, es war ein schöner Abend. Vielleicht
Pfiat Euch [bfiàddaich]
sehgn ma uns wieder? Pfia God beinand!)
Ausruf: Von wegen; nichts da; das kannst du
Pfiffkas, der [Bfi:fkà:s] dir abschminken (...bis um zwölfe in d Disco?
Pfiffkas, um zehne bist dahoam!)
übertrieben und geschmacklos aufgedonnerte
Pfingstochs, der [Bfinxdox]
und herausgeputzte Person
Pfinstag/Pfinztag, der
Donnerstag
[Bfinnzdà]
Pflanz, die (Plural) Ausflüchte, Fisimatenten, Umstände (...mach
[Bflànnz] koane Pflanz und sag was los is!)
ärgern, foppen, zum Narren halten (da hast mi
pflanzen [bflànnzn]
sauber pflanzt...)
sich dazusetzen, sich niederlassen (...geh
pflanzen, sich [bflannzn]
weiter, pflanz di her da!)
Pflatsch, der [Bflå:dsch] plumper, tollpatschiger, ungeschickter Mensch
pflatschert (Adj.) [bflå:dschàd]
plump, tollpatschig, unbeholfen, ungeschickt
(pflotschert)
pfledern [bflä:dàn] ungeniert und laut furzen
heid muaß i in oana Tour pfledern = heute
plagen mich fortwährend Darmwinde
Pflocken, der [Bfloggà] Pflocken, Pfahl
Pflotsch, der [Bfloudsch] plumper, tollpatschiger, ungeschickter Mensch
pflotschert (Adj.) [bfloudschàd]
plump, tollpatschig, unbeholfen, ungeschickt
(pflatschert)
Pfoad, die [Bfoàd] (Pfait) Hemd

178
behüt' dich Gott (bayerische Grußformel zum
Pfüat di [bfiàdde]
Abschied)
behüt' dich Gott (bayerische Grußformel zum
Pfüat di Gott [bfiàdde Go:d]
Abschied)
behüte Sie Gott, Gott möge Sie behüten
Pfüa Gott [bfiàgo:d]
(höfliche Verabschiedung)
Pfüa Gott beinand
Gott behüte Sie alle zusammen (allgemeine
[bfiàgo:bäinand]
Grußformel, wenn man sich von mehreren
Pfüat Euch [bfiàddaich]
Personen gleichzeitig verabschieden möchte)
Pfüat Enk [bfiàddengg]
fauchend, zischend ausatmen (der Hund
pfuchetzen [bfuchezn]
pfuchetzd heut wieder...)
Pfui Deife/Deifi [bfuidaife]
(Ausruf der Ablehnung,
Pfui Teufel, widerlich
Ausdruck von Abscheu und
Ekel)
gräuslicher Pfuideife, der [graislichàbfuidaife]
= 1hässlicher Mensch 2gemeiner, grober
rücksichtsloser, unverschämter Mensch
langhaarerter Pfuideife, der
[langhåràdàbfuidaife] - langhaariger,
ungepflegter Kerl
Pfundhammel, der
derber, grober, ungehobelter Bursche
[Bfundhàmme]
großartig, hervorragend neubairisch: geil,
pfundig (Adj.) [bfunndig]
super
1schlampige, verwahrloste Frau 2versautes
Pfundsau, die [Bfundsau]
Frauenzimmern
Pfundskerl, der [Bfunnzkeàl] netter Mensch, ein Typ zum Perde stehlen
Darmwind, Furz (Erklärung im Duden:
Pfurz, der [Bfuàz/Bfurz] abgehende Blähung... ja, wo gehts nachad hi,
ha?)
pfurzen [bfuàzzn/bfurzn] furzen
pfuschen [bfuschn] liederlich arbeiten, murksen

179
das blubbernde, zischende Geräusch
zerplatzender Blasen beim Kochen von
dickflüssigen Suppen (z.B. Kartoffelsuppe) od.
pfutzgern [bfuzgàn]
Einmachgut (...wenn's Apfemuas pfutzgert,
könn ma s eifülln.) Vorschlag aus der Region
Eggenfelden
Pick, der [Bigg] Klebstoff, klebrige Substanz
Pickel/Pickl, der [Biggl] Spitzhacke
1pappen, kleben (Host as Pickerl an d'Scheibn
hipickt?) 2anhaften, kleben bleiben 3klebrig,
picken [biggà]
schmutzig sein (...die Arbeitsplattn pickt scho
vor lauter Dreck!)
pieseln [bi:sln] pinkeln, urinieren
Pimperer, der [Bimmbbàrà] Schürzenjäger, Womanizer
Pimperlwichtig, der
Wichtigtuer
[Bimmbbàlwichdig]
pimpern [bimbbàn] (bimbban) koitieren, Liebe machen, neubairisch: poppen
Pinkel, der [Binggl] (Binkel) 1Beule, Schwellung 2hochnäsiger Schnösel
Pipp, die [Bibb] Tabakspfeife
Geschlechtsteil kleiner Buben (...wos wuist
Pippal/Pipperl, das [Bibbàl]
denn du mit dei'm Ministrantenpipperl?)
Plache/Plachen, die
1Plane 2Abdeckfolie
[Blå:chà(n)] (Blache)
Plafond, der [Blàfo:n] (Blafon) Zimmerdecke
Planer, der [Blà:nà] gewitzter, durchtriebener Bursche
1schreien, toben (Was plärren Sie denn
plärren
so?) 2weinen, heulen (...hör endlich s'Plärrn
plärrn bleàn/blärrn]
auf!)
jemand, der viel Geschrei macht, häufig
Plärrmaul, das [Bleàmaul]
schreit; Schreihals
Pläschel, der [Bläschl] Zunge
1Fleck auf einem Kleidungsstück 2Wunde (Wos
Platschari/Plätschari, der
host denn du für an Trumm Plätschari an dei'm
[Blàdschà:re/Blädschà:re]
Knia? Hot's di highaut?)

180
1Glatze, kahlgeschorener Kopf 2Obere
Platten, die [Bladdn] (Blattn)
Schädelhälfte (Schädeldecke/Haare)
Plattensimmerl, der
jemand, der eine Glatze hat; Glatzkopf
[Bladdnsimmàl]
plattert (Adj.) [bladdàd] "oben ohne", glatzköpfig, kahlköpfig
Platterte, der [Bladdàde]
Glatzkopf, Kahlköpfiger
(Bladdada)
Plattfußindianer, der 1Mensch mit Plattfüßen 2Blödmann, Depp,
[Blabbfuàsindiànà] Dummkopf
Platzerl, das/die (Sg./Pl.)
Platzl, das/die(Sg./Pl.) Weihnachtsplätzchen
[Blàzzàl/Blàzzl]
Platzerl/Platzl bacha
Plätzchen backen
[Blàzzàlba:chà/Blàzzlba:chà]
1Gerümpel, Schrott (...schleich di doch mit
Plempel/Plempl, der [Blembbe]
dei'm Plembbe!) 2schales, abgestandenes
(Blembbe)
Getränk (...sauf dein Plembbe selber!)
Plumeau, das [Blümo:] dickeres Federbett, Deckbett
1Wurstkugel 2dicke, schwerfällige Person (a so
Plunzen, die [Blunzzn] (Blunze) a Plunzn...) 3Ball, Fußball (schiaß amoi die
Plunzn her...)
1diskriminierender Ausdruck für Pole
Polack, der [Bolàgg]
2Grobian, Rüpel
Polier, der [Bàlià/Bolià] Facharbeiter/Vorarbeiter im Baugewerbe
polisch/pollisch (Adj.) [bolisch]
gereizt, stur, trotzig, ungenießbar
(bolisch)
Pömmerl, das [Bemmàl]
Tierkot (z.B. von Mäusen, Ratten, Hasen...)
(Bemmerl)
neubairisch für koitieren, Geschlechtsverkehr
poppen [pobbm] ausüben (wer schnackseln kann, weiß auch wie
poppen geht...)
Portner, der [Porddnà] Pförtner
Postbote, der [Bossbod] Briefträger, Postzusteller
Pösterl, das [Bessdàl] "Abseilerjob" (Arbeit, bei der man sich keinen

181
Haxn ausreißen muss...)Vorschlag und
Definition Hermann Seefelder - Ingolstadt
Postangestellter, Postbeamter,
Postler, der [Bossdlà]
Postbediensteter
Potschamperl, das
Nachttopf (Nachthaferl; aus dem Französ. pot
[Bodschàmbbàl]
de chambre)
(Botschampal)
schmusen, küssen (Obacht: Beim Poussiern
poussieren [bussiàn]
kann allerhand passieren...)
1Monstrum, Ungeheuer (...is eahm a
Prackel/Prackl, der [Bràggl] Pracklwuidsau ins Auto grennt...) 2großer,
(Brackl) kräftiger Mann, Hüne (...da Sepp is a
Pracklmannsbuid!)
Prangertag, der [Brangàdåg] Fronleichnam
pratzeln/pratzln [bràzzln] jdn. hereinlegen, übers Ohr hauen (mit dem
(bratzeln) Vertrag ham's uns sauber pratzld...)
Pratzen/Pratzn, die (Sg./Pl.) kräftige, große Hand (Hände) (...duast ned glei
[Brazzn] (Bratzn) deine Pratzn weg!)
Preuße, der [Braiss] Außerbayerischer
Preußen, die [Braissn] Plural von "Außerbayerischer"
Preußenzipfel, der Ist nicht so ernst gemeint wie es sich vielleicht
[Braissnzibbfe] liest!
Preller, der [Brällà] (ordentlicher) Alkoholrausch
prellte Hülsen, die
dumme Weibsperson
[bräidehuisn]
pressant (Adj.) [bräsàndd] eilig, dringend
schnelles Bier, das man im wahrsten Sinne des
Wortes eilig "reinpresst", z.B. weil man zum
Presshalbe, die [Brässhåiwe] Zug muss; möglicherweise leitet sich der
Ausdruck aber gar nicht von "pressen",
sondern "pressieren" ab ("Pressierhalbe").
eilig, dringend sein (...i muaß aufs Klo, mir
pressieren [brässiàn]
pressierts!)
Presssack, der [Brässåg] 1Presskopf, Schwartenmagen 2dickleibiger,

182
fetter Mensch
der erste feierliche Gottesdienst eines Priesters
Priminz, die [Briminnz]
nach seiner Weihe
Prise, die [Bri:s] (Bris) Prise (...magst a Pris Schmalzler?)
1plätschern (so a Sauwetter, den ganzn Tag
pritscheln [briddschln] pritschelts so dahin...) 2planschen,
umherspritzen (...dua ned a so rumpritscheln!)
pritschen [briddschn] ausplaudern, petzen, verpetzen
1bösartiges, klatschsüchtiges Weib, Verräterin
2liederliche Weibsperson (sehr abfällig; de
Pritschen, die [Briddschn]
Pritschna san doch alle gleich) 3Scheide (weibl.
Geschlechtsteil - ugs. derb)
Petze, Petzer, Verräter/in; jmd., der
Pritscher, der [Briddschà]
Geheimnisse ausplaudert
Petze, Petzer, Verräter/in; jmd., der
Pritschhaferl, das [Briddschà:fàl]
Geheimnisse ausplaudert
1testen, versuchen (...willst den neuen
Staubsauger net probiern?) 2kosten, etwas
probieren [browiàn]
Ess- oder Trinkbares auf seinen Geschmack
prüfen
Progoder, der
Hochzeitslader
[Brogå:dà/Brogo:dà]
Protz, der [Bro:z] (Brotz) 1Kröte 2Angeber, Prahler, Wichtigtuer
sich angeberisch in den Vordergrund
Protzerl, das [Brozàl]
spielendes kleines Kind
protzert (Adj.) [brozzàd] 1angeberisch, aufwendig, luxuriös 2arrogant,
(brotzad) eitel, hochmütig
Pubertätsbinkel, der
Halbstarker, Halbwüchsiger
[Puwàtädsbinggl]
Pudelhaube, die
Kindermütze, Wollmütze
[Bu:dlhaum/Bu:lhaum]
1pudern 2humorig: koitieren,
pudern [bu:dàn/pu:dàn] Geschlechtsverkehr ausüben (Du mit deiner
woachn Nudl wuist mi pudern? Geh hoam zu

183
deiner Mam und laß da an Bauch waschn!) -
neubairisch: poppen
Geld, Kies, Knete, Kohle (...ruck as Pulver raus,
Pulver, das [Buifà]
sonst schepperts!)
pulvern [buifàn] keifen, nörgeln, schimpfen
Pumperer, der [Bumbbàrà] dumpfer Schlag (
pumperlgsund (Adj.)
kerngesund, völlig gesund
[bumbbàlxund] (bumpalgsund)
1klopfen, pochen, schlagen (mei Herz
pumpern [bummbàn] (bumpern) pumpert...) 2furzen 3koitierenneubairisch:
poppen
Putzhadern, der [Bu:zhådàn] Putzlappen, Scheuertuch, Wischlappen
Putzlumpen, der [Bu:zlumbbm] Putzlappen, Scheuertuch, Wischlappen
1zusammengeballte Fasern zum Reinigen von
Putzwolle, die [Bu:zwoi]
Maschinen 2verfilzte, zerzauste Haare
Quadratlatschen, die (Pl.) 1große, unförmige Schuhe 2besonders große
[Gwàdrà:dlà:dschn] Füße
Quadratratschen, die Quasselstrippe; schwatzhafte, tratschsüchtige
[Gwàdrà:drà:dschn] Person (beiderlei Geschlechts...)
Quadratschädel, der
1breiter, eckiger Kopf 2starrsinniger,
[Gwàdrà:dschädl/
dickköpfiger Mensch
Gwàdrà:dschä:l]
Quartel, das
Viertelliter Bier
Quartl, das [Gwàrddl]
gewissermaßen, gleichsam, so gut wie,
quasi (Adv.) [gwà:se/gwà:si]
sozusagen
Quetschen, die [Gwäddschn] Akkordeon, Ziehharmonika
Quetschenspieler, der
Akkordeonist, Akkordeonspieler
[Gwäddschnschbi:là]
Quetscherer, der
Akkordeonist, Akkordeonspieler
[Gwäddschàrà]
ra herab, herunter, runter (gebräuchlich u.a. im
rab Großraum Ingolstadt - ...geh von der Ottaman
ro (Adv.) [rå:] ra!)

184
raacha [rà:chà] rauchen
koan guadn raacha = keinen guten rauchen =
schlecht gelaunt, wütend auf jmdn. sein, über
jmdn. verärgert sein
Radaubesen, der Krachmacher, Störenfried, Unruhestifter
[Ràdaubäsn] (beiderlei Geschlechts)
Radaubruder, der
Krachmacher, Störenfried, Unruhestifter
[Ràdaubruàdà]

Fahrrad fahren
radeln [ràdln]
Radi, der [Rà:de] Rettich
da gibt's koan Radi - da gibt es keine
Kompromisse
Radieserl, das [Ràdisàl] Radieschen
Radio, der [Ràdeo] Radio, das (...schalt an Radio ei!)
1Rad, Reifen, Fahrrad 2Scheibe (Wurst, Rettich,
Radl, das [Ràdl]
Gurke)
1Radfahrer 2Mixgetränk aus Zitronenlimonade
Radler, 1der2die [Ràdlà]
und hellem Bier (Radlerhalbe [Ràdlàhåiwe])
ein Liter Mixgetränk aus hellem Bier und
Radlermass, die [Ràdlàmass]
Zitronenlimonade
jemand, der sich bei Vorgesetzten
Radlfahrer, der [Ràdlfarà]
einschmeichelt; Arschkriecher
Radlmacher, der [Ràdlmachà] Fahrradmechaniker
Radltruchen, die
Radltruhen, die
Schubkarre
[Ràdldru:chàn/
Ràdldru:àn]
Raffele, das [Ràffàle] Saiteninstrument, Vorläufer der Zither
Rafferts, das [Ràffàz] Rauferei
Rahm, der [Rà:m] Sahne
Rahmen, der [Ra:mà] Figur, Gestell (die hod an scheena Rahma...)
Rain, der [Räin] Ackergrenze

185
Ramasuri, der [Ràmàsure] großes Durcheinander, Trubel
1grober, ungehobelter Mensch; Tölpel
Rammel, der [Ràmme]
2Nasenborke (Nasenrammel)
Kruste aus am Innenrand haftenden Speisen in
Rammerl, das [Ràmmàll]
Pfannen, Töpfen, Back- und Kuchenformen
Rana, die [Ra:nà]
Rote Beete
Ranna, die [Ranà]
Rand, der [Rand] Mund (...halt bloß dein Rand!)
Randstein, der
Bordstein
Randstoa, der [Ranschdoà]
Ranfterl, das [Ràmfdàl]
Brotanschnitt (Scherzel)
Ranftl, das [Ràmffdl]
Ranken, der 1dickes, großes Stück Brot oder Geräuchertes
[Ranggà/Ranggn] 2grasbewachsener Abhang, Hang
Rankerl, das [Rànggàl] kleines Stück Brot oder Geräuchertes
rankeln [rànggen] balgen, raufen, ringen
Ranzen, der [Rannzn] 1Schulranzen 2dicker Bauch, Wampe
ranzeln
unangenehm riechen
ranzln [rànnzln]
Rapp, der [Rabb] 1Rabe, Krähe 2schwarzes Pferd
1selten 2ausgefallen, kostbar (des is was
rar (Adj.) [rà:r]
Rars...)
1Menschenschlag (d'Goaßacher san a eigne
Rass, die [Ràss] Rass...) 2(abfällig) Familie, Sippe (mit da
Huaber-Rass wui i nix z'doa hobn...)
1sehr scharf, würzig 2barsch, unfreundlich
rass (Adj.) [ràss]
(des is a ganz a rasse, da muasst aufpassen...)
intensiv nach Schweiß oder Urin riechen,
rasseln [ràssln] stinken (d'Meierin rasselt heid wieder so
greislich...)
rassig (Adj.) [ràssig] dunkel, schwarz
a rassigs Weiberleit = dunkelhaarige Schönheit
1Plausch, Klatsch, Unterhaltung (wann
Ratsch, der [Rà:dsch]
kimmst'n wieder vorbei auf an Ratsch?)

186
2Gerücht, Tratsch
1Holzrassel, Klapper, die ein schnarrendes
Geräusch erzeugt (ertönt an den Kartagen
Ratschen, die [Rà:dschn]
anstelle der Kirchen- und Messglocken)
2geschwätzige, tratschsüchtige Person
1eine Holzrassel/Ratsche betätigen
ratschen [rà:dschn]
2klatschen, tratschen
Klatschbase, Klatschtante, Quasselstrippe
Ratschkathl, die
(d'Meierin is a richtige Ratschkathl...) Die
[Rà:dschkàdl]
berühmteste Ratschkathl war Ida Schumacher.
Ratz, der [Razz] 1Ratte 2unattraktives weibliches Wesen
dreckige, ungemütliche, verwahrloste
Ratzenloch, das [Razznlo:ch] Wohnung (...der haust in am richtigen
Ratzenloch.)
Ratzifummel, der [Ràzzefumme] Radiergummi
1ausrauben, rauben 2riskant, schnell und
räubern [raiwàn]
rücksichtslos fahren
rauch (Adj.) [rauch] rauh
raucha [rauchà] rauchen, qualmen
rauf (Adv.) [rauf] aufher, herauf
raufen [ràffà] kämpfen, prügeln, ringen
raus (Adv.) [raus] ausher, heraus
rausbacken [rausba:chà] backen (heut bach ma Kiachl raus...)
Räuscherl, das [Raischàl] Schwips, kleiner Rausch
rauschig (Adj.) [rauschig] beschwipst, betrunken
Rauschkugel, die [Rauschkugl] jemand, der gerne, oft und viel trinkt
rausblecken [rausbläggà]
(die Zunge) herausstrecken
(die Zunge)
rausfuttern, jmdn. jmdn. aufpäppeln, üppig mit Nahrung
[rausfuàdàn] verwöhnen
1Wechselgeld zurückgeben 2schlagfertig
rausgeben [rausge:m]
antworten (der gibt am jeden raus...)
raushängen: [raushengà] sich angeben, prahlen (sein 'Parteivorsitzenden'

187
etwas raushängen lassen lasst er sich ganz schee raushänga...)
raushängen: das tät mir
das würde ich mir wünschen, das würde mir
raushängen
gefallen (dös Auto daad ma raushänga...)
[de:sdà:bmàraushengà]
sich gut entwickeln (euer Deandl hod si guad
rausmachen, sich [rausma:chà]
rausgmacht...)
als Gewinn zu erwarten sein (...was schaugt'n
rausschauen [rauschaung]
für mi raus bei dem Handel?)
als Gewinn zu erwarten sein (...was springt'n
rausspringen [rauschbringà]
für mi raus bei dem Gschäft?)
raussuchen [raußuàchà] aussuchen, auswählen
Reabeidl, der [Reàbaidl]
weinerlicher kleiner Bub
(Röhrbeutel)
1der unbeholfene, unsichere Gang von
Kleinkindern, die gerade das Gehen/Laufen
lernen (...schaug nur grad, wiar a reaffed, da
reaffen [reàffen]
Kloa!) 2hektisch, planlos herumrennen (den
(roaffen)
ganzen Vormittag bin i in der Stadt
rumgreaffed und hab nix Gscheits zum
Anziehn gfundn...)
Rebhendl, das [Räbhendl] Rebhuhn
rechen [rä:chàn]
Rechen, der
Harke, Gartengerät
Recher, der [Rä:chà]
Recherl, das [Rä:chàl]
Pfifferling
Reherl , das [Rä:hàl]
Regensburger, die
Knackwurst
[Rengschbuàgà]
Regimentsmatz, die
durchtriebene, gemeine, hinterhältige Person
[Regemennzmàzz]
Rehkrickerl, das [Rä:griggàl] Rehbockgehörn
Biegung, Kurve (iatz waar i boid nimma um
Reiben, die [Raim]
d'Reibn rumkemma...)
Reibeisen, das [Raibaisn] 1Raspel, Reiber 2kratzbürstiges Frauenzimmer

188
Reibendeuter, der
Blinker
[Raimdaiddà]
Reiberdatschi, der
Kartoffelpuffer
[Raiwàdàdsche]
Reiberknödel, der
Reiberknödl, der Kartoffelknödel, Reibekloß
[Raiwàgne:dl/Raiwàgne:l]]
Stahldrahtknäuel zum Reinigen von Töpfen
und Pfannen (hartnäckiger Schmutz,
Reiberl, das [Raiwàl]
Angebranntes lässt sich mit einem "Putzrasch"
leichter und schneller entfernen.)
Reigerl, das [Raigàl] Samenzapfen von Nadelbäumen
sich erbrechen, kotzen (nach der fünften Mass
reihern [raiàn]
hob i greihert wia d'Sau...)
Rein, die [Räin]
flacher Kochtopf, Kuchenform
Reindl , das [Räindl]
(auf etwas/jmdn.) hereinfallen (und i Depp bin
reinfallen [räifåin]
drauf reingfalln...)
Reingeschmeckte, der Neuzugang, Zugezogener; einer, der nicht so
[Räigschmeggde] ganz dazugehört
reinschneiben [räischnaim] überraschend auftauchen, zu Besuch kommen
1etwas lernen, einstudieren (des Liad hob i
Reißen, die grod in da Reißn...) 2jemanden ordentlich
[Raissn] fertig machen, niedermachen, schimpfen,
in der Reißen haben tadeln, schikanieren (da Moaster hod an
Lehrbuam scho wieder in da Reißn...)
Rheumatismus (heut hab i's Reißen wieder
Reißen, das [Raissn]
gscheit...)
Reißmatthias, der
Rheumatismus
[Raismattiàs]
Reißnagel, der [Raisnå:gl] Reißzwecke
1stoßen, rammen (...hat er ihr a Messer
rennen [re:nà/rennà]
neigrennt.) 2laufen, schnell gehen
Renner, der [Re:nà/Rennà] Puff, Schubs, Stoß (...glei kriagst an solchern

189
Rennerer, der [Re:nnàrà] Rennerer, du Hund, du ausgschamter!)
Rennsemmel, die
schnelles, sportliches Auto
[Rennsemme]
1Gewinn bringen, sich lohnen (der Einsatz hat
rentieren, sich [renddiàn] sich rentiert...) 2sarkastisch: die sechs Mass
ham si rentiert, iatz is der Führerschein weg...)
1knackig, knusprig (a resche Schweinshaxn...)
resch (Adj.) [räsch] 2aufgeweckt, beschwingt, lebhaft (resche
Madln san heut da...)
Reserl [Räsàl/Rä:sàl]
Resi [Räse/Rä:se] Kurz-/Koseform von Theresia
Resl [Räsl/Rä:sl]
zurück (Warten S', Sie kriagn no drei Euro
retour (Adv.) [redduà]
retour...)
retour vespern
sich erbrechen, sich übergeben
[redduàfäschbàn]
1bedauern, sich um etw./jmdn. sorgen (der
Bub reut mich, bei dem Sauwetter muss er
reuen [rai:n]
naus...) 2bereuen (das wird dich noch reuen,
dass d' so gräuslich zu mir warst...)
Ribisl, die [Ribisl] Johannisbeere
Ribislmarmelad, das
Johannisbeermarmelade
[Ribislmàmàlà:d]
1reparieren (da Papa werd's scho richten...)
2frisieren, pflegen (...richt deine Haar gscheit!)
richten [richddn] 3sich kümmern, sorgen für jmdn. (d'Kinder für
d'Schul richten...) 4dirigieren, leiten, managen
(des richt ma scho so, dass's passt...)
derb für männl. Glied, Penis (der Keiler ist das
männliche Wildschwein und sein
Riemen, der [Reàmà]
Geschlechtsteil ist der Keilriemen aus einem
Kinderaufsatz)
Riesel, der [Ri:sl] feinkörniger Kies
Rindviech, das [Rimbfi:ch] 1Rind 2dummer, begriffsstutziger Mensch
rinnaugert (Adj.) triefäugig (z.B. bei einer Erkältung)

190
[ri:naugàd/rinnaugàd]
Ripperl, das [Ribbàl] Rippchen vom Schwein (Spareribs)
1der unbeholfene, unsichere Gang von
Kleinkindern, die gerade das Gehen/Laufen
lernen (...schaug nur grad, wiar a roaffed, da
roaffen [roàffen] (reaffen) Kloa!) 2hektisch, planlos herumrennen (den
ganzen Vormittag bin i in der Stadt
rumgroaffed und hab nix Gscheits zum
Anziehn gfundn...)
Reise (und so habn se d'Maria, da Joseph und
Roas, die [Roàs]
as Jesukindl auf d'Roas gmacht...)
1reisen, fahren (der roast as ganze Jahr in da
roasn [roàsn] Weltgschicht umanand...) 2rasen, rennen
(...roas doch ned a so, i kumm ja nimmer mit!)
rod (Adj.) [ro:d]
rot
roud (Adj.) [roud]
keuchen, röcheln, schwer und geräuschvoll
rodeln [ro:dln]
atmen, nach Luft ringen
Tüte, Tasche, Einkaufstüte
Rogel, die [Ro:gl]
Vorschlag aus der Oberpfalz
1beweglich, leicht, locker (Erde; Untergrund,
rogel (Adj.) [ro:gl]
auf dem man geht/steht) 2gut aufgelegt,
roglert (Adj.) [ro:glàd]
heiter
Röhrbeutel, der [Reàbaidl]
weinerlicher kleiner Bub
(Reabeidl)
röhren [reàn] heulen, weinen
bayerische Süßspeise, quaderförmiges
Rohrnudel, die
Hefegebäck mit oder ohne Füllung. Die
Rohrnudl, die
Rohrnudel ohne Füllung wird gerne mit
[Roànudl/Roànu:l]
Kompott oder Vanillesoße verzehrt.
Ross, das [Ro:s] Pferd, Gaul
Rossbollen, der [Ro:sboin] Pferdeapfel, Pferdeäpfel
Rossbollensammler, der 1abwertende Bezeichnung für Straßenkehrer
[Ro:sboinsammlà] 2Dummkopf, Versager

191
Rossrennerts, das Pferderennen (in Oberstimm ist jedes Jahr am
[Ro:srenàds] Barthelmarktsamstag ein Rossrennerts...)
Rosstäuscher, der
Bluffer, Betrüger, Scharlatan, Schwindler
[Ro:sdaischà]
rotbackert (Adj.) rotwangig (wos wuist denn, du rotbackerta
[ro:bbaggàd/roubbaggàd] Bauernbua?)
Rotz, der [Ro:z] Nasenschleim
Rotzbankert, der [Ro:zbangàd] ungepflegtes, ungezogenes Kind
Rotzbippen, die [Ro:zbibbm] vorlautes, ungezogenes kleines Kind
Rotzbremsen, die
[Ro:zbremsn]
Schnauzer, Schnurrbart
Rotzbremser, der
[Ro:zbremsà]
Rotzbua, der Rotzbengel; frecher, vorlauter, schmutziger,
Rotzbub, der [Ro:zbua] ungepflegter Knabe
freches, vorlautes, schmutziges, ungepflegtes
Rotzdirndl, das [Ro:zdeàndl]
Mädchen
1sich geräuschvoll schneuzen 2Schleim aus
rotzen [rozzn] dem Rachen- und Nasenbereich in den Mund
ziehen und ausspucken
Rotzglocken, die [Ro:zgloggn] herabhängender Nasenschleim
Rotzlöffel, der [Ro:zleffe] Rotzbengel; vorlautes, ungezogenes Kind
freches, vorlautes, schmutziges, ungepflegtes
Rotzmadl, das [Ro:zmàdl]
Mädchen
Rotzpippen, die [Ro:zbibbm] vorlautes, ungezogenes kleines Kind
1Rübe, Rüben 2derber, taktloser, ungehobelter
Ruabn, die [Ruàm]
Mensch (...du gscherte Ruam, du gscherte!)
1Geiz, Habgier 2Geizkragen, raffgieriger
Ruach, der [Ruàch]
Mensch
Frieden, Ruhe (...mei Ruah wui i hobn, und
Ruah, die [Ruà]
sonst gar nix!)
1Rübe, Rüben 2derber, taktloser, ungehobelter
Ruam, die [Ruàm]
Mensch (...du gscherte Ruam, du gscherte!)
Ruaß, der [Ruàs] 1Ruß 2Alkoholrausch (Mei hod da Xare heid

192
scho wieder an Ruaß beinand...)
derber, taktloser, ungehobelter Mensch
Rüben, die [Ruàm]
(männl./weibl.)
gescherte Rüben, die [gscheàderuàm] =
gemeiner, taktloser Mensch
1Geiz, Habgier 2Geizkragen, raffgieriger
Ruch, der [Ruàch]
Mensch
ruchert (Adj.) [ruàchàd] geizig, habgierig
rucken Platz machen, rücken (ruck amoi, mach di ned
ruckn [ruggà gar so broad...)
Rufern, die [Ru:fàn]
Rufernschmarrn, der
Wundkruste, Wundschorf
[Ru:fànschma:n/
Ru:fànschmarrn]
rum (Adv.) [rumm] herum, herüber, umher
sich aufhalten mit etwas, trödeln (dua ned so
rumdoa [rummdoà] (rumtun)
lang rum, der Bus kommt...)
1trödeln, langsam machen (dua ned so lang
rumdreckeln, mir miassn glei fahrn...) 2planlos
rumdreckeln [rummdräggln] und umständlich arbeiten 3Sachen
beschmutzen, Schmutz umhertragen (im
ganzen Haus hams rumdreckelt, die Saubärn...)
1herumdrucksen (...druck ned lang rum, sag's
endlich!) 2eine Krankheit ausbrüten
rumdrucken [rummdruggà]
(...rumdruckt hat er scho lang, aber iatz hat's n
derwischt!)
1liegen, herumliegen (oiss flackt mitten im
rumflacken [rummflaggà] Weg rum...) 2faulenzen, herumlümmeln (den
ganzn Tag flackst bloß auf m Kanapee rum...)
rumfuhrwerken
heftig und planlos hantieren, lärmen, poltern
[rummfuàweàggà]
1jemand ist in Schwierigkeiten (den haut's
rumhauen [rummhaun] gscheit rum mit sei'm Gschäft...) 2sehr krank
jmdn. haut es rum sein (die Grippe hat mi ganz schee
rumghaut...)

193
rumhocken [rummhoggà] untätig dasitzen
die Geschlechtspartner wie das Nachtgewand
rumhuren [rummhuàn] wechseln (kann auf m/w gleichermaßen
zutreffen)
rumkrautern [rummgraudàn] herumkramen, kruschdeln, tändeln
umherkugeln (die Bsuffan san am Bodn
rumkugeln [rummku:gln]
rumkuglt...)
rumlassen, jmdn. [rummlassn] jmdn. ordentlich verprügeln
sich anstellen, zieren; Scherereien machen
rummachen [rumma:chà] (...muaßt du wegn jedm Krampf erst amoi
rumscheißn?)
hin und her bewegen, rütteln, wackeln (...dua
rumnackeln [rummnàggln] ned allweil an dem Zahn rumnackeln, sonst
fallt er raus!)
1sich die Zeit mit Unterhaltung/Plauderei
rumratschen [rummrà:dschn]
verrtreiben 2Klatsch/Gerüchte verbreiten
1sich nicht von einem unerfreulichen Thema
abbringen lassen, immer wieder damit
rumreiten [rummraiddn]
anfangen 2jmdm. ständig mit einem leidigen
Thema auf die Nerven gehen
1orientierungslos umherlaufen (...bin i drei
Stund' in der Stadt rumgrumpelt.) 2schnell
rumrumpeln [rummrummbben]
gehen, laufen (san's aufm Fußballplatz
rumgrumpelt...)
Schmutz verbreiten, kleckern, spritzen
rumsauen [rummsaun]
(...muasst du oiwei so rumsaun im Bad?)
rumsaufen [rummsauffà] sich "durchtrinken", eine Zechtour machen
sich anstellen, zieren; Scherereien machen
rumscheißen [rummschaissn] (...muaßt du wegn jedm Krampf erst amoi
rumscheißn?)
rumschustern
dilettantisch arbeiten, pfuschen
[rummschuàsdàn]
1Blödsinn machen 2sich anstellen, zieren,
rumspinnen [rummschbinnà] Scherereien, Umstände machen (...spinn ned
lang rum und mach dei Hausaufgab!)

194
herumhetzen, durch die Gegend hetzen,
rumsprengen [rummschbrengà] treiben (der hat uns in der ganzen Stadt
rumgsprent...)
rumstiereln [rummschdiàln]
durchsuchen, durchwühlen
rumstieren [rummschdiàn]
toben, tollen (im ganzen Haus hams
rumteufeln [rummdaifen]
rumteufelt...)
sich aufhalten mit etwas, trödeln (dua ned so
rumtun [rummdoà] (rumdoa)
lang rum, der Bus kommt...)
sich hin und her wälzen (i hob mi im Bett
rumwalgeln, sich [rummwåigln]
rumgwoiglt vor lauter Schmerzen...)
rumwursteln [rummwuàschdln] plan- und ziellos, schlampig arbeiten
rundumadum (Adv.)
ringsum, rundum
[rundummàdumm]
runterbürsteln
zusammenstauchen
[runnddàbiàschdln]
runtergerissen
von täuschender Ähnlichkeit sein (des Deandl
runtergrissen
schaut seiner Mutter runtergrissn gleich...)
[runnddàgrissn]
runterputzen, jmdn.
jmdn. heruntermachen
[runnddàbuzzn]
Rüpel, der [Riàbbe] grober, ungehobelter Kerl; Flegel
rupfen [rubbffà] jmdn. ausnehmen
Ruschen, die [Ruàschn] tölpelige, ungestüme Person
1Stoffrüschen 2alkoholisches Mixgetränk (Cola
Rüscherl, das [Ri:schàl]
und Cognac)
ruschert (Adj.) [ruàschàd] hastig, hektisch, hudelig, nervös, übereilt
(Alkohol-)Rausch (...mei, hat der heut wieder
Ruß, der [Ruàs]
an Ruaß beinand!)
1Russe 2Küchenschabe, Kakerlake
Russe, der [Russ] 3alkoholhaltiges Mixgetränk
(Weißbier/Weizenbier und Zitronenlimonade)
1Schnauzer (Hunderasse) 2dreckiger,
Russel, der [Russl]
schmutziger Mensch; ungepflegtes,

195
verwahrlostes Kind
1Mund (...musst du dein Rüssl überall drin
Rüssel, der [Riàssl]
ham?) 2taktloser, ungehobelter Mensch
rußeln [ruàßln] 1rußen 2tief schlafen
rußig (Adj.) [ruàssig] 1rußig, voller Ruß 2beschwipst, angetrunken
hinterhältige, klatschsüchtige, widerliche
Rutschen, die [Ruddschn]
Weibs- person
alte Rutschen, die [oideruddschn] =
abfällig für alte Frau
1das - Artikel (s'Kind plärrt - das Kind schreit)
s 2es (s'is zum Davolaffa - es ist zum
Davonlaufen)
1Ding, Gegenstand, Sache 2Besitz, Vermögen
(aufs Sach aufschaugn...) 3Haus- und
Sach, das [Sach]
Grundbesitz (...am Hochzeiter seine Leut ham
an Hauffn Sach!)
Sacherl, das [Sàchàl] kleineres Anwesen, kleiner bis mittlerer
Sachl, das [Sàchl] Landwirtschaftsbetrieb
1größeres, längliches Behältnis aus grobem
Stoff, Jute, Papier, Kunststoff o.ä. für
Transport, Aufnahme oder Aufbewahrung von
Sack, der [Så:g] Werkstoffen, Waren, Gütern,
Lebensmitteln usw. (Zement, Zucker,
Kartoffeln...) 2Hosentasche, Manteltasche,
Rocktasche 3Geldbeutel 4(derb)Hodensack
Sackhupfen, das
Sackhüpfen (lustiges Kinderspiel)
[Så:ghubbfà]
1kleiner Sack 2Sakko, Herrenjacke (...vergiss
Sackl, das [Sàggl]
dei Sackl ned!) 3Hodensack
Handwerker, der Lederhosen und Ledertaschen
Säckler, der [Sàgglà]
herstellt
Sacklzement [Sàgglzemenndd] abgemilderter Fluch anstelle von "Sakrament"
Sacktüchl, das
[Så:gdiàche/Saggdiàche/ Taschentuch
Så:gdiàchl/Saggdiàchl]

196
ein schmatzendes Geräusch erzeugen (...meine
saferzen [safàzn] Schuah san wascherlnass, dass's grad a so
saferzt beim Geh!)
1Säge, Handsäge, Laubsäge 2Sägemühle,
Sag, die [Så:g] Sägewerk (...seine Schwiegereltern betreibn a
Sag.)
sageln [sà:gln] sägen, Sägearbeiten ausführen
Sagkleiben, die (Pl.)
[Så:glaim]
Sägemehl
Sägkleiben, die (Pl.)
[Sä:glaim]
Sagl, das [Sà:gl] Handsäge, kleine Säge, Laubsäge
Sagleim, die (Pl.)
[Så:glaim]
Sägemehl
Sägleim, die (Pl.)
[Sä:glaim]
Sagscheiten, die (Pl.)
Sägespäne
[Så:gschoàddn]
Saiten, die (Sg./Pl.) Saite, Saiten (Violin-, Gitarren-, Harfen-
[Soàddn] (Soatn) saiten...)
1Ausruf der Empörung, Verärgerung oder auch
Sakra [Sàggrà] Verwunderung 2Schimpfwort für einen
unangenehmen Menschen
Ausruf der Empörung, Verärgerung, harmloser
Sakradi [Sàggràdi:]
Fluch (aus dem Französischen "Sacre dieu")
Fluch, Ausdruck von Verärgerung oder Zorn
Sakrament [Sàggràmenndd]
(Sakramentsglump, verreckts!)
sakramentisch (Adj.) außergewöhnlich, gewaltig (...die letzte
[sàggràmennddisch] Telefonrechnung war sakramentisch hoch!)
Ausruf der Empörung, Verärgerung (ähnlich
sakrawalt [Sàggràwåidd]
wie Sakradi oder Sakrament)
sehr, gewaltig, ungeheuer (des Essen war
sakrisch (Adv./Adj.) [sàggrisch] sakrisch guad; du gfallst mir so sakrisch;
draußen is a sakrische Hitz)
Salben, die [Såim] Salbe, Heilpräparat zum Auftragen auf die Haut

197
1Gartenhäuschen, Laube, Pavillon 2Anbau,
Salettl, das [Saläddl
Freisitz, Wintergarten
1Speichel, der aus dem Mund rinnt 2jmd., der
Salferer, der [Såifàrà] salfert 3jmd., der unverständliches und wirres
(Soiferer) Zeug daherredet (da Huaba Hias is aa so a oida
Salferer...)
1(unbewusst) Speichel aus dem Mund rinnen
salfern [såifàn]
lassen 2unverständlich und schnell wirres,
(soifern)
sinnloses Zeug reden
Salvator, der [Salfa:toà/
Starkbier einer Münchner Brauerei
Salfa:tor/Salfaddà]
1Salzbüchsel, das
1Salzstreuer 2Augen (...brauchst bloß deine
2Salzbüchsel, die (Pl.)
Salzbüchsl aufmacha, dann siehgst as!)
[Såizbixl]
Salzstangerl, das/die (Sg./Pl.)
[Såidschdàngàl]
Salzletten, Salzstangen
Salzstangl, das/die (Sg./Pl.)
[Såidschdàngl]
1mit, zusammen mit 2trotz (...samt ihram
samt [sammdd]
Katarrh is sie auf der Bühne gstandn!)
trotzdem, trotz allem, trotz alledem (...er is so
samtdem [sammdde:m
a braver Mo, samtdem is eahm s Wei davo!)
san [sàn]
sind (mir san, sie san...)
sand [sànd]
sandeln [sànndln] faulenzen, herumlungern
Sandler, der [Sànndlà] Obdachloser, Penner
Krankenwagen, Rettungsfahrzeug, Rettungs-
Sanka, der [sànggà] wagen (...an Nachbarn ham's mit'm Sanka
abgholt.)
St. Adelheim scherzhaft für Stadelheim,
[SangDa:dlhäim] Justizvollzugsanstalt in München
sapra, sappra [sàbbrà] Ausruf des 1Unwillens 2Erstaunens
sapradi, sappradie
Ausruf des 1Unwillens 2Erstaunens
[sàbbràdi:]

198
sapralot, sappralot
Ausruf des 1Unwillens 2Erstaunens
[sàbbràlodd]
saprawalt [sàbbràwåidd] Ausruf des 1Unwillens 2Erstaunens
1Schwein 2gemeiner, niederträchtiger Mensch
(...du Sau, du oide, host scho wieder oan
Sau, die [Sau]
ziahgn lassn!) 3Ass (Spielkarte: Herz-Sau,
Gras-Sau...)
wie die Sau [wiàZau] = außergewöhnlich,
extrem, super (Madl, du gfallst ma wia d Sau!
Des neie Auto geht wia d Sau!)
als Silbe angehängt dient 'sau-' zur
Verstärkung bzw. als Superlativ sowohl positiv
sau- [sau] als auch negativ (die Musikanten spuin
sauguad; morgn werds saukoid; des Essen is
sauhoaß; der Bua is saubläd)
anstrengende Tätigkeit (Gartenumgraben is a
Sauarbeit, die
Sauarbad); komplizierte, langwierige A. (a
[Saua:wàd/Sauarwàd]
Wörterbüachl schreibn is a Sauarbeit...)
Saubande, die [Saubànde] Gesindel, Lumpenpack
Saubankert, der
freches, ungezogenes Kind, Bengel, Fratz
[saubangàd/saubanggàd]
1männliches Schwein, Eber 2ungepflegter,
unreinlicher Mann 3Zotenreißer, zudringlicher
Saubär, der [Saubeà]
Kerl, Playboy (...da Huababauer is a richtiger
Saubär, d Magd is scho wieder schwanger!)
Saubauer, der [Saubauà] gemeiner, ordinärer Mensch
Saubazi, der [Sauba:ze] Schuft, niederträchtiger Kerl
1gut aussehend, hübsch (a saubers
Weibsbild...) 2einwandfrei, ordentlich, richtig
(des is a saubere Musi...) 3(ironisch)
sauber (Adj.) [sauwà]
unanständig, verwerflich (dei Schwester is a
saubers Gspusi, die hat scho alle Burschen
vom ganzen Dorf drüberlassen...)
1gewaltig, heftig, schmerzlich (...der hat di
sauber (Adv.) [sauwà]
sauber ausgschmiert!) 2viel (...du bist mir

199
sauber z bläd!)
sauber sag ich [sauwàsåge] = kann
Anerkennung, Erstaunen, Verblüffung (...der
große Mercedes ghört dir? Sauber sag i!) oder
Enttäuschung ausdrücken (...scho wieder an
Fünfer in Reli gschriebn? S. sag i!)
Saubeutel, der [Saubaidl] gemeiner, niederträchtiger, unflätiger Kerl
Saublümel, das
Löwenzahn
[Saubleàmàl/Saubleàme]
Saubub, der [Saubuà] frecher, ungezogener Bub
1ungepflegter, verwahrloster Mensch
Saudeife, der [Saudaife]
2gemeiner, niederträchtiger Mensch
Saudirndl, das [Saudeàndl] freches, ungezogenes Mädchen
1sehr dumm (...so ein saudummes Weib!)
1saudumm (Adj.) 2nicht ordnungsgemäß, nicht planmäßig
2saudumm (Adv.) [saudumm] unglücklich (...des is saudumm glaffa, in da
letztn Minutn hams no oans neikriagt!)
Dreck, Schmutz machen; klecksen, schmieren,
sauen [saun]
bröseln (...dua ned a so rumsaun!)
Sauerampfer, der herber, sauerer Wein (...dein Sauerampfer
[Sauàrambbfà] kannst selber saufn!)
Sauerkraut, das
fein gehobelter Weißkohl
[Sauàgraud]
Saufaus, der [Saufaus] Säufer, Trunkenbold
Saufbeutel, der [Saufbaidl] Säufer, Trunkenbold
Saufraß, der (derb)schlechtes Essen (...dein Saufraß kannst
[Saufra:s/Saufrå:s] selber bhalten!)
Saufratz, der [Saufrazz] freches, ungezogenes Kind
1ungezogen (...ihr seids saufreche Kinder!)
saufrech (Adj.)
2beherzt, entschlossen (...bin i saufrech zum
[saufräch/saufräch]
Chef ganga und hab mehr Geld verlangt!)
Saufuttern: zum Saufuttern in Hülle und Fülle, im Überfluss (Bleame ham
[zumSaufuàdàn] mir im Garten zum Saufuttern!)
Sauglocken läuten dreckige Witze erzählen; schweinische,

200
[Saugloggnlaiddn] zweideutige Sprüche loslassen
Sauglockenläuter, der [Saugloggnlaiddà] =
Zotenreißer
Sauglück, das [Sauglügg] großes, unerhörtes Glück
saugrantig (Adj.)
(besonders)gereizt, wütend
[saugrànndde/saugrànnddig
hervorragend, klasse, spitze, super (universell
einsetzbar: s Essen war sauguad, der spuit
saugut (Adj.) [sauguàd]
sauguad Klampfn, unser Nachbarin is sauguad
im Bett...)
1ungepflegter, unreinlicher Mann (...hast scho
wieder die oidn Sockn anzogn, du Sauhammel,
Sauhammel, der du dreckerter!) 2gemeiner, grober,
[Sauhàmme] niederträchtiger Kerl (...nachm zwoatn Kind hat
er unser Leni sitzen lassen, der Sauhammel,
der gscherte!)
Sauhund, der [Sauhund] durchtriebener, gerissener Kerl
grimmig kalt, sehr kalt (...im Mai is s scho oft
saukalt (Adj.) [saukåid]
no amoi richtig saukoid worn!)
grimmige Kälte, Eiseskälte (...bei dera Saukältn
Saukälten, die [Saukäiddn]
geht doch koa Mensch naus!)
Saukerl, der [Saukeàl] gemeiner, grober, unverschämter Kerl
1Blödmann, Idiot 2Mensch mit dickem, großen,
Saukopf, der [Saukobf]
runden Kopf
Saukrüppel, der [Saugribbe] Bengel, Fratz, ungezogenes Kind
1liederliches Weibsstück 2durchtriebene,
Sauluder, das [Sauluàdà]
niederträchtige Person
Saumadl, das [Saumàdl] freches, ungezogenes Mädchen
1Magen, der auch beim größten Durcheinander
Saumagen, der [Saumång] nicht rebelliert (süß, sauer, fett, Alkohol...)
2Presssack
1miserabel, sehr schlecht (...unser Bua hat a
saumassig (Adj.)
saumassigs Zeugnis hoambracht!) 2groß,
[saumàssig]
unbeschreiblich, unendlich (...dass di d

201
Schandi ned derwischt ham, war a saumassigs
Glück!)
Saumatz, die [Saumàzz] durchtriebene, gemeine, hinterhältige Person
Saumensch, das
liederliches, verkommenes Frauenzimmer
[Saumensch]
Saupreiß, der
Bezeichnung für Nichtbayern, z.T. auch andere
Saupreuß, der
Nationalitäten (Saupreiß, japanischer!)
[Saubraiss]
Saurüben, die [Sauruàm] Futterrübe, Runkelrübe
Saurüssel, der [Sauriàssl] Dreckskerl, Idiot
1Schweinestall 2unordentliches, schmutziges
Zimmer o.ä. (...in dem Saustall möcht i ned
Saustall, der [Sauschdåi]
wohnen!) 3untragbare Zustände (...es is a
Saustall, wia du mit deim Sach umgehst!)
sauteuer (Adj.) [saudaià] extrem, sehr teuer
1ungepflegter, verwahrloster Mensch
Sauteufel, der [Saudaife]
2gemeiner, niederträchtiger Mensch
Sautreiber, der [Saudraiwà] gemeiner, ungebildeter, ungehobelter Kerl
Sauviech, das [Saufi:ch] Schimpfname für ein Tier (Hund, Katze)
unangenehmes, z.B. nasskaltes Wetter (...mei,
Sauwetter, das [Sauwedà]
is heut wieder a Sauwetter draußen!)
1harmloser Fluch (Saxendi, schick di amoi!)
Saxendi [Saxndi:] 2Ausruf des Erstaunens od. Wohlgefallens
(Saxendi, heut bist wieder fesch beinand!)
schämen, sich; Scham empfinden (...schaam di,
schaama, sich [schà:mà]
du Saubär, du oider!)
Schaar, die [Schà:r] Schere
kurze Umbindeschürze für Männer (z.B.
Schaber, der [Schà:wà]
Steinmetz, Schankkellner, Schmied, Schuster)
schachern [schàchàn] feilschen, intensiv handeln
ältere, unfreundliche Frau (...lass ma doch mei
Schachtel, die [Schachdl]
Ruah, du oide Schachtl!)
kleine Schachtel, Schächtelchen (a Schachterl
Schachterl, das [Schàchdàl]
Zigaretten, Zündhölzl...)

202
Schachterldeife, der Teufel (kleine Puppe), der mittels eingebauter
[Schàchdàldaife] Feder aus einer Schachtel springt, sobald diese
(Schachterlteufel) geöffnet wird
Hanswurst, Kasperl (Figur, Puppe), der mittels
Schachterlhanswurst, der
eingebauter Feder aus einer Schachtel springt,
[Schàchdàlhanswuàschd]
sobald diese geöffnet wird
Schachterlteufel, der Teufel (kleine Puppe), der mittels eingebauter
[Schàchdàldaife] Feder aus einer Schachtel springt, sobald diese
(Schachterldeife) geöffnet wird
schad [schå:d] schade (...schad, dass d Musi scho aufhört!)
Schädelweh, das
Kopfschmerzen
[Schädlwä:]
Schafbeutel, der
dummer, langweiliger Bursche
[Schå:fbaidl]
Schafbeutelwascher, der
Dummkopf, Trottel
[Schå:fbaidlwaschà]
Schafbollen, die (Pl.)
Hinterlassenschaften des Schafes (kugelförmig)
[Schå:fboin]
Schaffel, das [Schàffe] kleinerer Bottich, Zuber
es regnet wie aus Schaffeln = es regnet in
Strömen, wie aus Kübeln
anordnen, beauftragen, befehlen (...d Muadda
schaffen [schaffà]
hat ma gschafft, dass i mei Radl putz!)
Schäffler, der [Schàfflà] Böttcher, Fassbinder, Fasshersteller
Zunft-Tanz der Schäffler, wurde 1517 in
Schäfflertanz, der
München während einer Pestepidemie ins
[Schàfflàdannz]
Leben gerufen.
Schafhammel, der
männliches Schaf
[Schå:fhàmme]
Schafhüter, der
Langweiler, Träumer
[Schåfhiàddà]
Schafkälten, die
[Schå:fkäiddn] Kälteeinbruch zur Zeit der Schafschur im Juni
Schafskälten, die

203
[Schå:fskäiddn]
Kartenspiel für vier Personen, das mit 32
Schafkopf, der [Schå:fkobf]
Karten gespielt wird.
schafkopfen [schå:fkobfà Schafkopf spielen
Schafkopfrennen, das
[Schå:fkobfrenà]
Preisschafkopfen, Schafkopf-Turnier
Schafkopfrennerts, das
[Schå:fkobfrenàz]
Schafskopf, der
langweiliger Mensch, Dummkopf, Tölpel
[Schå:fskobf]
Schafszipfel, der
langweiliger Mensch, Dummkopf, Tölpel
[Schå:fszibbfe]
1feste Schicht, die einen Kern, einen Samen
Schalen, die [Schåin] oder eine Frucht umgibt, Pelle 2harte,
holzartige Hülle von Nüssen
Schalen, die [Schåin] Tasse, Trinkgefäß (a Schaln Kaffee...)
schälen [schäin] die Schale von Früchten od. Gemüse abziehen
Schalerl, das [Schàlàl] (kleine) Tasse (a Schalerl Kaffee...)
Schaluppen, die
altes, baufälliges Haus; alte Hütte
[Schàlubbm]
Schalusien, die (Pl.) Augenlider (...i geh ins Bett, mir hauts d
[Schàlusi:n] Schalusien scho owe.) (Jalousien)
Schamel, der [Schàme] Fußbank, Schemel
schamen, sich
Scham empfinden
[schà:mà/schàmmà]]
Schamerl, das [Schàmàl] kleine Fußbank, kleiner Schemel
feuerfester Ton zur Herstellung von
Schamottmörtel, Schamottplatten od.
Schamott, der [Schàmodd]
Schamottmörtel (Innenauskleidung von Öfen,
Kaminen, Gartengrillkaminen)
Schampus, der
Champagner
[Schàmbbuss]
Schande (...a Schand is des, wia du di
Schand, die [Schanndd]
benimmst!)

204
Schandarm, der Polizeibeamter, Polizist, Verkehrspolizist
[Schàndàrm] (Gendarm) (früher: Landpolizist)
Schandi, der [Schànde] Abkürzung bzw. Spitzname für Schandarm
Räuber und Schandi = Kinderspiel mit Fangen
und Verstecken (je nach Fantasie...)
Schandmaul, das
Lästermaul
[Schandmaul]
Alleskönner, Tausendsassa ("Beim Schnackseln
und Fressen bist a Schanial!" hat d Bäurin zum
Schanial, das [Schàniàll]
Knecht gsagt, "aber bei da Arbad kann ma di
ned braucha!")
Schankbursch, der Gehilfe, der die Getränke in Gläser und Krüge
[Schanggbuàsch] abfüllt und an die Bedienungen ausgibt.
Schankkellner, der
siehe Schankbursch
[Schangkäinà]
Schanzerl, das [Schànnzal] 1angenehmer Posten; bequeme, gut bezahlte
Schanzl, das [Schànnzl Tätigkeit 2ehrenamtliche Tätigkeit
1Schöpfkelle, Schöpflöffel 2Gefäß an einem
Schapfen, die [Schabbfm]
langen Stiel zum Schöpfen (z.B. Jauche -
Schapfer, der [Schabbfà]
Odelschapfer)
Scharivari, das/der [Schàrewàre]
Schmuckkette an der Tracht
(Charivari)
Scharteken, die
hässliche, unsympathische alte Frau
[Schardeggn]
herumschwänzeln, sich mit unterwürfiger,
scharwenzeln [schàwenzln]
kriecherischer Dienstfertigkeit einschmeicheln
Schäs, die [Schä:s] 1Pferdekutsche mit offenem Verdeck 2altes,
Schäsen, die [Schä:sn] heruntergekommenes Auto (...wos is denn des
(Chaisen) für a Schäsn?)
oide Schäsen, die [åideschä:sn] = alte Frau
Schäslong, die [Schäslong]
Polsterliege mit Kopflehne
(Chaiselongue)
annehmen, für wahrscheinlich halten,
schätzen [schàzzn]
vermuten (i schatz, dass Weihnachten

205
übernächsts Jahr im Dezember is...)
Schaufel, die [Schaufe] 1Schippe 2Kehrichtschaufel
1kleine Schaufel 2flache Schweineschulter,
Schäuferl, das [Schaifàl]
Schulterstück vom Schwein
1blicken, sehen, kucken 2auf etwas achten,
aufpassen, kontrollieren (...schaug auf, dass
nix passiert!) 3zusehen, sich anstrengen,
bemühen, dass etwas Bestimmtes geschieht
(...schau, dass d fertig werst!) 4sich um jmdn.
schaugen [schaung]
kümmern, sorgen; in bestimmten Abständen
nach jmdm. sehen (...wenn mir im Urlaub san,
schaut d Nachbarin nach den Blumen.) 5etwas
anschauen, betrachten (...gestern hamma drei
Stund Fernseh gschaugt!)
Schaukelbursch, der 1Schaustellergehilfe 2junger Bursche/Mann
[Schaugglbuàsch] mit unstetem Lebenswandel; Luftikus
Scheass, die [Scheàss]
Darmwinde, Fürze
(= Pl. von Schoaß)
furzen, pupsen (...was für a Sau scheaßlt denn
scheaßln [scheàsln]
da herin in oaner Tour?)
Scheck, der/die [Schägg] Schecke, Tier mit scheckigem Fell (Pferd, Rind)
sched (Adv.) [schäd] nur, bloß (des is sched a Gaudi gwesn...)
1Angetrockneter, verkrusteter Dreck (Erde,
Lehm, Kot) an Beinen und Hinterteil von
Schedern, der [Schä:dàn]
Nutzvieh (Rind, Schwein) 2Dreckkrusten an
Füßen und Beinen von "freilaufenden" Kindern
schee (Adj.) [sche:] schön (...des is a scheens Fleckerl!)
recht, sehr, ziemlich (da ham ma uns schee
schee (Adv.) [sche:]
blamiert; die ham uns schee bschissn!)
des is nimmer schee = unverschämt,
unzumutbar (...oiso, wia di du aufführst, des is
nimmer schee!)
scheiben [schaim] schieben (Kegel scheibn [ke:glschaim])
da scheibt sich nix = da geht gar nichts
(Mama, derf i länger aufbleibn? Da scheibt si

206
gar nix!)
dicker, breiter Hintern (...du mit deiner Trumm
Scheiben, die [Schaim]
Scheibn brauchst oa Zugabteil für di alloa!)
Scheibtruche, die
Schubkarren
[Schaibdru:chà]
scheich (Adj.) [schaich]
scheu
(scheuch)
sich vor etwas fürchten, etwas scheuen (der
scheichen [schaichà] scheicht d Arbad wia da Deife s Weichwasser =
(scheuchen) er ist nicht fähig, seinen Tag richtig zu
strukturieren)
scheints (Adv.) wahrscheinlich (...de Musi gfoid de Leid
[schäinz] scheints ned!)
sich nichts aus einer Sache oder Person
scheißen: sich nichts scheißen machen, sich nicht um etwas/jemanden
[niggschaissn] scheren (...scheiß da nix, des werd scho
wieder!)
Scheißen, die Durchfall (...i kann ned ins Gschäft, i hab d
[Schaissn] Scheißn!)
1Feigling, Hasenfuß, Schisser 2unangenehmer,
Scheißer, der [Schaissà] widerlicher Kerl 3jemand, der gering geschätzt
wird, der keine Achtung genießt
Scheißerei, die
Durchfall (Scheißeritis)
[Schaissàrai]
Scheißeritis, die
Durchfall (= Scheißerei)
[Schaissàriddis]
übertrieben, aufgesetzt freundlich (seit meiner
scheißfreundlich (Adj.)
Kündigung is da Chef scheißfreundlich zu
[schaisfräinddlich]
mir...)
prinzipiell kann das jeder Gegenstand, der
Scheißglump, das nicht ordnungs-/wunschgemäß funktioniert,
[Schaisglumbb] ein Scheißglump sein (...der Kugelschreiber,
der Füller, die Uhr...is a Scheißglump!)
Scheißhaus, das Abort, freistehendes Toilettenhäuschen (heute
[Schaishaus] wieder öfter zu sehen, z.B. an Baustellen)

207
Scheißhäusel, das
siehe Scheißhaus
[Schaishaisl]
Scheißhausfliegen, die Insekt, das in Toiletten umherschwirrt;
[Schaishausfliàng] Toiletten-Fliege
Scheißkerl, der
widerlicher, gemeiner Kerl
[Schaisskeàl]
Scheitl, das [Schaidl] kleines Holzscheit, gespaltenes Brennholz
Scheitlknien, das
(zur Strafe) auf einem spitzen Holzscheit knien
[Schaidlgniàn]
scheitln [schaidln] jmdn. mit Holzscheiten bewerfen
1bucklig, krumm, schief 2hinterlistig,
schelch (Adj.) [schäich]
verschlagen
schelchaugert (Adj.) schieläugig (oder ähnliche Fehlstellung der
[schäichaugàd] Augen)
schelchfotzert (Adj.)
schiefmäulig
[schäichfozzàd]
schelchgoschert (Adj.)
schiefmäulig
[schäichgoschàd]
schelchhaxert (Adj.)
krummbeinig
[schäichhàxàd]
Schelfen, die (Sg./Pl.) Pelle, Schale (Eier, Gemüse, Obst, Nüsse -
[Schäifàn] Nussschelfen kann ma ned essn!)
Schellen, die (Sg./Pl.) 1Spielkarten-Farbe (Schelln-Sau, Schelln-
[Schäin] Kini...) 2Ohrfeige(n), Watsche(n)
schelten [schäiddn] fluchen, schimpfen
1peinlich, unangenehm (...mei, is mir des
schenant, dass i d Blumen vergessen hab!)
schenant (Adj.)
2sich leicht, schnell genierend (...die is sowas
[schenànndd]
von schenant, die tragt sogar bei 30° Hitz
(genant)
Handschuah, dass ma ihre nackerten Händ ned
siehgt!)
1gehemmt und unsicher auftreten, weil man
schenieren, sich [scheniàn]
eine Situation als peinlich und unangenehm
(genieren)
empfindet. (...vor dem Dreckhammel brauchst

208
di überhaupts ned scheniern!) 2belästigen,
stören (...gehn S auf d Seitn! Sehgn S ned, dass
s da scheniern?)
Schenk, die [Schengg] Schänke
lautes Geräusch (Klappern, Klirren - mei, hat
Schepperer, der
des an Schepperer do, wia de Autos
[Schä:wàrà]
zammgrumpelt san.)
Schepperl, das Spielgerät für Säuglinge mit Schellen oder
[Schä:wàl] Glöckchen
klappern, klirren (...unser Nachbar scheppert
scheppern [schä:wàn]
in der Früh scho mit de Gasflaschen umanand.)
Scheppern, die alte, dürre, hässliche Frau (unser Lehrerin is a
[Schä:wàn] richtige oide Schäbern!)
scheps (Adj.) [schäbbs] schief, verzogen (...des Buidl hängt scheps!)
1Dünnbier 2abfällig: schlecht schmeckendes
Scheps, der [Schäbbs]
Bier (...dein Scheps kannst selber sauffa!)
Schepseisen, das Schäleisen; Werkzeug zum Entrinden von
[Schäbbsaisn] Baumstämmen
Schepser, der [Schäbbsà] siehe Schäpseisen
Scher, der [Scheà] Maulwurf
1Scherbe, die (Ton-, Glas-) 2Blumentopf,
Scherben, der
Tongefäß 3altes, schlampiges, verwahrlostes
[Scheàm]
Weib
Scherenschleifer, der 1Handwerker, der Scheren oder Messer schleift
[Schà:rschlaiffà] 2Bettler 3unverschämter Kerl
Scherenschleiferfotzen,
besonders unverschämtes Mundwerk
die [Schà:rschlaiffàfozzn]
Scherhaufen, der
Maulwurfshügel
[Scheàhauffà/Scheàhauffm]
Scherzl, das [Scheàzzl] Anschnitt oder Rest eines Brotlaibs
scheuch (Adj.)
scheu
[schaich] (scheich)
schiageln [schiàgln] (schiegeln) schielen
Schiaß, der [Schiàs] Giebelseite, Giebelwand eines Wohnhauses

209
Schiassads, das
Preisschießen, Schießveranstaltung
[Schiàssàz] (Schießerts)
schichteln [schichddln] Schicht arbeiten
schicken, sich sich beeilen (...schick di amoi mit deine
[schiggà] Hausaufgaben!)
1Flittchen, leichtes Mädchen, Schnalle 2abfällig
Schicks, die [Schix]
für Freundin, junges Mädchen (gestern hat er
Schicksn, die [Schixn]
wieder bei seiner Schicks übernacht'...)
Schwarzhändler; einer, der unsaubere
Schieber, der [Schiàwà]
Geschäfte macht
mein lieber Schieber = Ausruf, der nichts
Gutes verheißt: drei Promill hat der Huber
ghabt? Mei liaba Schiaba! [mäiliàwàSchiàwà]
1hässlich, unansehnlich, widerlich (sei
schiech (Adj.) [schiàch]
schiache Alte war aa dabei...) 2grantig, zornig
schieche Geiß, die
hässliches, unattraktives weibliches Wesen
[schiàche Goàs]
schiecher Teufel, der
abstoßender, hässlicher, verwahrloster Mensch
[schiàchàdaife]
schiecher Hafen, der
unansehnliche, hässliche Frau
[schiàchàhå:fà]
schiecher Ratz, der ungepflegter, verwahrloster, zerzauster
[schiàchàrazz] Mensch
Schiefer, der [Schi:fà]
Holzsplitter, Spreißel
Schiefling, der [Schi:fling]
sich einen Schiefer einziehen = ins
Fettnäpfchen treten, gegen gesellschaftliche
Umgangsformen verstoßen, einen Faux pas
begehen
schiegeln [schiàgln] schielen
schieglert (Adj.) [schiàglàd] schieläugig, schielend
schieglerter Teufel, der
schieläugiger, schielender Mensch
[schiàglàdà Daife]
schielich (Adj.) [schiàlich] hässlich, unansehnlich, widerlich

210
schielicher Hafen, der
abstoßende, hässliche Frau
[schiàlichàhå:fà]
Schienboa, das
Schienbein
[Schi:boà]
beinahe, fast, geradezu, nahezu (der Krach da
schier (Adv.) [schià] herin is schier ned zum Aushalten...; es is
schier zum Verzweifeln mit dene Bankerten...)
Schießerts, das
Preisschießen, Schießveranstaltung
[Schiàssàz] (Schiassads)
1pinkeln, urinieren 2stark regnen (heut schiffts
schiffen [schiffà/schiffm]
wieder wia d Sau...)
1kleines Schiff, Boot 2Soldatenmütze 3in den
Schifferl, das [Schiffàl]
Küchenherd integrierter Warmwasserbehälter
Schilee, das
Weste, ärmellose Jacke
[Schile:] (Gilet)
schimpfen [schimmbfà] schelten, tadeln, zurechtweisen
sich abrackern, plagen, schuften, schwer
schinackeln [schinàgln]
arbeiten
schinden [schinnddn] peinigen, piesacken, quälen
Schinderbub, der
Lausbub, ungezogener Knabe
[Schinnddàbuà]
Schinderfoitlmare, die
Prostituierte
[Schindàfåiddlmà:re]
Schinderkarren, der Schimpfname für ein Auto, das nicht mehr
[Schinndàka:n/ zuverlässig funktioniert (...is a scho wieder
Schinndàkarrn] stehbliebn, der Schinderkarrn, der verreckte!)
Schinderluder, das
durchtriebenes, raffiniertes Weib, Miststück
[Schinndàluàdà]
Schindermatz, die
durchtriebenes, raffiniertes Weib, Miststück
[Schinnddàmàzz]
Schisser, der [Schissà] Angsthase, Feigling
Schlaf, der [Schlå:f] Müdigkeit
Schlaf haben = müde sein (unser Buaberl hat
Schlaf...)

211
schlafdamisch (Adj.)
noch nicht richtig wach, schlaftrunken
[schlå:fdàmisch]
schlafdappig (Adj.)
noch nicht richtig wach, schlaftrunken
[schlå:fdàbbig]
1im Bett getragene Mütze 2jmd., der
Schlafhaube, die
besonders viel und lange schläft 3langsamer,
[Schlå:fhaum]
träger, unaufmerksamer Mensch
1Menschenschlag, Typ Mensch (d Musikanten
Schlag, der [Schlå:g] san a eigner Schlag...) 2Trumpffarbe beim
Watten (...sag an Schlag o!) 3Taubenschlag
Schlag zwölfe [Schlå:gzwäife] = pünktlich um
12 Uhr
einen Schlag haben [ànSchlå:ghåm] = nicht
recht bei Verstand sein, verrückt sein
auf einen Schlag [aufoànSchlå:g] = auf einmal,
ganz plötzlich
Schläge, Prügel (du braucherst solchene
Schläg, die (Pl.) [Schle:g]
Schläg...)
1verprügeln (als Strafe - d Mama hat mi
schlagen [schlång] gschlagn) 2verprügeln, verdreschen, verhauen
(nach der Schul hams mi zu dritter gschlagn...)
Schlägelchen, leichter Schlaganfall (d Meierin
Schlagerl, das [Schlà:gàl]
hat a Schlagerl ghabt...)
Schlagrahm, der
Schlagsahne
[Schlå:grà:m]
Schlamassel, das schwierige, verfahrene Situation; Bedrängnis;
[Schlàmàssl] Problemsituation
Schlampampen, die
schlampige, unordentliche Person
[Schlammbammbbm]
1unordentliche, schlampige, meist auch in
ihrem Äußeren ungepflegte weibliche Person
Schlampen, der
2Frau mit liederlichem, unmoralischem
[Schlammbbm]
Lebenswandel (...den Schlampn brauchst
nimmer mit hoam bringa!)
Schlamperl, das Flittchen, leichtes Mädchen

212
[Schlàmmbbàl]
schlampert (Adj.)
[schlammbbàd] schlampig
(gschlampert)
schlangeln, sich schlängeln, sich (...ham ma uns durch den
[schlàngln] Haufn Leut durch gschlanglt.)
Schlankel, der
Schelm, Schlawiner, Spitzbub
[Schlànnggl]
Schlapfen, der 1Pantoffel; weicher, bequemer Hausschuh
[Schlàbbfm] 2abgetretener Schuh
große, langanhaltende Anstrengung; Strapaze
Schlauch, der [Schlauch] (...a Wallfahrt nach Altötting is a schöner
Schlauch.)
Schläuch, die [Schlaich] Fußballschuhe
jmdn. bis zur Erschöpfung anstrengen (...die
schlauchen [schlauchà]
Radltour hat mi gscheit gschlaucht!)
Schlaucherl, das
schlauer, pfiffiger Mensch; Schlauberger
[Schlauchàl]
Schlauderaff, der gefräßiger Faulenzer; Vielfraß (der frisst wiar a
[Schlaudraff] Schlauderaff...)
Schlauschädel, der
Besserwisser, Neunmalkluger, Siebengescheiter
[Schlauschädl]
Schlawack, der
durchtriebener Bursche, Betrüger
[Schlàwàgg]
Schlawiner, der
durchtriebener, pfiffiger, schlauer Mensch
[Schlàwi:nà]
Schlawutzi, der
kleiner Gauner; schelmisches Kind
[Schlàwu:ze]
Schlechtigkeit, die
Betrug; schlechte, böse Tat
[Schlächdikait]
1lecken, lutschen (Guatl schlecken; Eis
schlecken) 2naschen (...hast du von der Torten
schlecken [schläggà]
gschleckt?) 3beim Watten: wenn beim
"Abheben" die unterste Karte im

213
aufgenommenen Stapel ein "Kritischer" ist, darf
der betreffende Spieler diesen "schlecken" =
behalten.
1Hinterkeule von Schlachttieren (Wildkeule,
Schlegel, der [Schle:gl] Kalbskeule, Lammkeule, Truthahnkeule...)
2Werkzeug zum Schlagen, schwerer Hammer
schlagen, pochen (...hörst, wie mei Herz
schlegeln [schle:gln]
schlegelt?)
abhauen, sich drücken, sich entfernen, sich
schleichen, sich [schlaichà]
aus dem Staub machen
Schleif, die [Schlaiff] Bremse
d Schleif eihaua [Dschlaiffäihauà] = bremsen
Vorschlag aus Niederbayern
mit Anlauf auf einer glatten Schnee- oder
schleifen [schlaiffà]
Eisfläche rutschen, schlittern
Schleimscheißer, der
Arschkriecher, Schleimer, Speichellecker
[Schläimschaissà]
schlenzen [schlennzn] schleudern, stoßen, werfen
1schlabbern, schlürfen (Getränk, Suppe)
2schlurfen; geräuschvoll und schleppend
schlerfen [schleàfen]
gehen, die Füße auf dem Boden schleifen
lassen
schlichten [schlichddn] aufrichten, stapeln (Holz, Briketts, Steine)
1schlüpfen (in d Schuah neischliaffa...)
schliefen [schliàffà] 2kriechen (...samma unterm Zaun
durchgschloffn.)
Schliefer, der [Schliàffà] Arschkriecher, Kriecher, Schleimer
Schliffel, der [Schliffe] schlauer Bursche, Schlingel, Spitzbub
Schlitten fahren
rodeln
[Schliddnfa:n/-fa:rn]
Schlittschuh fahren
Eis laufen, Schlittschuh laufen
[Schliddschuàfa:n/-fa:rn]
Schlössel, das [Schlesl] kleines Schloss, Schlösschen
schlottern [schlodàn] 1vor Angst/Aufregung oder Kälte heftig

214
zittern, bibbern 2(Kleidungsstücke)lose, schlaff
am Körper oder einem Körperteil herabhängen
(...da Sepp hat so abgnomma, dass ihm sei
Hosn bloß no um an Arsch schlodert.)
Schlotzen, der [Schlozzn] Schleimklumpen (Lungenhering)
schludern [schludàn] flüchtig, nachlässig, schlampig arbeiten
Schludern, die [Schlu:dàn] liederliche, nachlässige, schlampige Frau
schlüpfen (...schlupf in dei Hosn nei und hau
schlupfen [schlubbffà]
ab!)
Schmai, der [Schmai] Schmalzler, Schnupftabak
Schmaizler, der
Schnupftabak
[Schmaizzlà]
1Intelligenz (...streng amoi dei Hirnschmalz o!)
2Muskelkraft (...wennst a Schmalz hast, haust
Schmalz, das [Schmåiz]
an Lukas aufn Buckl, dass er grunzt wie eine
Suckl!)
Schmalzbruder, der
Schmeichler, Schleimer
[Schmåizbruàdà]
Haaransatz an den Schläfen (an dem
Schmalzfedern, die (Pl.)
sadistische Lehrer und geistliche Herren mit
[Schmåizfedàn]
besonderer Vorliebe zogen...)
Schmalzfetzen, der rührselige Unterhaltung in Film oder Schlager,
[Schmåizfäzzn] Schnulze, Schmachtfetzen
Schmalzhafen, der
[Schmåizhå:fà] Schmalztopf

Schmalzhaferl, das
Schmalztöpfchen
[Schmåizhà:fàl]
Schmalzler, der
Schnupftabak
[Schmaizzlà]
1neckische Haartolle, die Krönung einer
Herrenfrisur in den 1950er und -60er Jahren
Schmalzlocken, die (1Sg./2Pl.)
2fettige Haare (...pfui Deife, der mit seine
[Schmåizloggn]
gräuslichen Schmalzlocken!) 3Gelfrisur,
Pomadenfrisur

215
Schmalznudel, die
in siedendem Fett hergestellte Nudel (Küchel,
[Schmåiznu:l/
Schuchsen)
Schmåiznu:dl]
1(kulinarisch) Delikatesse, Leckerbissen,
Spezialität (...wir servieren Ihnen bayerische
Schmankerl, das Schmankerl aus unserer Küche.)
[Schmànggàl] 2Besonderheit, Rarität (...heute spielen wir für
Sie musikalische Schmankerl aus unserer
Raritätenkiste.)
Schmant, der
Milchrahm
[Schmand]
1süße Mehlspeise aus dickem
Pfannenkuchenteig 2deftige Speise:
Kartoffelschmarren, Semmel- schmarren
Schmarren, der 3unsinnige Äußerung (...muaß i mir dein
[Schma:n/Schmarrn] Schmarrn no länger anhörn?) 4etwas ohne
künstlerische Qualität, Bedeutungsloses,
absolut Minderwertiges (...im Fernsehn
bringens bloß an Schmarrn!)
das geht dich einen Schmarren an = das geht
dich überhaupt nichts an
Schmarrenbeni, der
[Schma:nbene/ jemand, der viel Unsinn (Schmarren) redet
Schmarrnbene]
Schmarrenbrenner, der
[Schma:nbrennà/ jemand, der viel Unsinn (Schmarren) redet
Schmarrnbrennà]
Schmarrenbruder, der
[Schma:nbruàdà/ jemand, der viel Unsinn (Schmarren) redet
Schmarrnbruàdà]
Schmarrenkübel, der
[Schma:nkiwe/ jmd., der viel Unsinn (Schmarren) redet
Schmarrnkiwe]
Schmarrer, der
jmd., der viel Unsinn (Schmarren) redet
[Schma:rà/Schmarrà]

216
Schwatz, Schwätzchen, zwanglose
Schmatz, der [Schmà:z]
Unterhaltung (...treff mar uns auf an Schmatz.)
schmatzen [schmà:zn] ratschen, schwatzen, sich unterhalten
Schmatzer, der
jmd., der gerne und viel redet, Schwätzer
[Schmàzzà]
1riechen, einen Geruch wahrnehmen (...den
Odl hab i zwoa Kilometer weit gschmeckt!)
schmecken [schmeggà]
2duften, Geruch verströmen (...Weiberl, heut
schmeckst aber wieder bsonders gut!)
jmdn. nicht schmecken können = jmdn. nicht
ausstehen, leiden können
a schmeckerts Wasser [aschmeggàzwassà] =
Parfüm
1schleudern, werfen 2entlassen, hinauswerfen
(...an Girgl hams ausm Verein gschmissn.)
schmeißen [schmaissn] 3eine Aufgabe geschickt bewältigen, etwas voll
und ganz im Griff haben (...unser Vroni
schmeißt den Laden ganz alloa!)
jmdn. schmeißt es = 1jmdn. stürzt, fällt hin
(...an Sepp hats mitm Radl gschmissn.) 2(in der
Schule)durchfallen, das Klassenziel nicht
erreichen (...wennst ned lernst, schmeißts di
heuer wieder!)
Schmeißfliegen, die
Abstauber, Schmarotzer, Schnorrer
[Schmoàssfliàng]
1öliges, fetthaltiges Schmiermittel; Schmierfett
Schmier, die [Schmià] 2Polizei (...pass auf, dass di d Schmier ned
derwischt!)
Schmierage, die Geschmier, Schmiererei (...so a Schmierage
[Schmiàrà:sch] kann doch koana lesen.)
bestechen (...brauchst bloß gscheit schmiern,
schmieren [schmi:àn]
dann werd dei Plan sofort genehmigt!)
jmdm. eine schmieren = jmdn. ohrfeigen
Schmierheft, das 1Notizheft 2Skizzenheft; Heft, in das man
[Schmiàheffd] Stichpunkte und Entwürfe von Aufsätzen,

217
Berichten, Geschichten, etc. schreibt
Schmieserl, das 1Schmuckschleifchen (Hemd, Bluse)
[Schmi:sàl] 2Hemdbrust
Schmoachlkatz, die anschmiegsames Kind (mei, bist du a kloane
[Schmoàchlkazz] Schmoachlkatz...)
schmoachln [schmoàchln] sich anschmiegen, kuscheln, schmusen
versteckte Geldreserven; heimlich beiseite
Schmugeld, das [Schmu:gäid]
geschafftes Geld
Zärtlichkeiten austauschen, knutschen,
schmusen [schmu:sn]
poussieren
1jmd., der gerne schmust 2Vermittler von
Schmuser, der
Handelsgeschäften (Maklerwesen, Viehhandel,
[Schmu:sà]
Heiratsvermittlung...)
1sich zärtlich küssen (...schaug nur grad, wia's
schnabeln, unsere zwei Verliebten.)
schnabeln [schnå:wen]
2ununterbrochen plappern (...muasst du in
oaner Tour schnabeln? Halt endlich dei Mäu!)
Schnack, der [Schnagg] Schnake, die; Stechmücke
1freches Mundwerk (...halt doch amoi dei
Schnackelgoschen, die
Schnacklgoschn!) 2Person (m/w) die unentwegt
[Schnàgglgoschn]
redet
1klicken, knacken, knacksen (...auweh zwick,
in meim Kniaglenk hats scho wieder
schnackeln [schnàggln]
gschnackelt!) 2mit der Zunge am Gaumen
schnalzen
es hat geschnackelt bei jmdm. = 1jmd. hat
etwas begriffen, kapiert (...hats endlich
gschnackelt bei dir?) 2jmd. verliebt sich (...bei
mir hats scho gschnackelt, wia i di as erste Mal
gsehgn hab!)
schnackerlfidel (Adj.) bestens gelaunt, ausgelassen fröhlich,
[schnàggàlfidäi] lebenslustig, putzmunter
Schnackler, der
Schluckauf
[Schnàgglà]
schnackseln [schnàxln] koitieren (...der Bergsteiger, der will nur

218
(schnaxeln) kraxeln, drum is er meist zu müd zum
Schnackseln!)
kurzes, (gereimtes) meist vierzeiliges Lied mit
Schnaderhüpferl, das
lustigem, neckischem, sehr oft auch
[Schnå:dàhibbfàl]
anzüglichem Inhalt
schnadern [schnå:dàn] 1quasseln, unaufhörlich reden 2vor Kälte
(schnattern) zittern, schlottern
Schnadern, die [Schnå:dàn] 1Mund, Mundwerk(...halt endlich dei
(Schnattern) Schnadern!) 2Quasselstrippe, Schwätzerin
1Spange 2Dirne, leichtes Mädchen, Nutte, Pros
Schnallen, die [Schnåin] tituierte (mit dera Schnalln verbrennst da
d'Finger...)
begreifen, kapieren, "checken" (...mei, du
schnallen [schnåin]
schnallst amoi wieder überhaupts nix, Oida!)
Schnallentreiber, der
1Schürzenjäger 2Zuhälter
[Schnåindraiwà]
1knallen (mit der Goaßl schnalzen...)
2schnellen, schleudern (die Hundsbankerten,
schnalzen [schnåizzn]
ham die Bierfuizl in der ganzen Wirtsstubn
umanandergschnalzt...)
Schnalzen, die 1Brotsuppe mit gerösteten Zwiebeln 2dünne,
[Schnåizzn] einfache Suppe, Wassersuppe
armseliger, erfolgloser Mensch; einer, der sich
Schnapper, der [Schnabbà]
nichts zutraut
1zuschnappender Biss (...mit oam Schnapper
Schnapperer, der
hod eam da Hund d Hosn zrissn.) 2kurzes,
[Schnabbàrà]
heftiges Atemholen mit offenem Mund
Schnapsbruder, der Gewohnheitstrinker, der besonders gerne
[Schnabbsbruàdà] Schnaps konsumiert
schnapseln [schnàbbsln] Schnaps trinken
Schnapserl, das
Schnäpschen
[Schnàbbsàl]
unaufmerksamer, langsamer, träger Mensch;
Schnarcher, der [Schnarchà]
Schlafmütze, Trödler

219
Ziehharmonika (Akkordeon oder diatonische
Schnargl, die [Schnargl]
Harmonika)
Schnargler, der [Schnarglà] Ziehharmonikaspieler
schnattern [schnå:dàn] 1quasseln, unaufhörlich reden 2vor Kälte
(schnadern) zittern, schlottern
Schnattern, die [Schnå:dàn] 1Mund, Mundwerk(...halt endlich dei
(Schnadern) Schnadern!) 2Quasselstrippe, Schwätzerin
schnaufen [schnaufà/schnaufm] atmen
1Atemzug (da wars so staad, dass ma jedn
Schnaufer, der [Schnaufà] Schnauferer ghört hat...) 2Atem, Luft, Puste
Schnauferer, der [Schnaufàrà] (nach 20km Fußmarsch is eahm da Schnauferer
ausganga...)
an letzten Schnaufer doa
[anlezzdnSchnaufàdoà] = sterben
Schnauferl, das kleines Auto geringer PS-Leistung (...mit deim
[Schnaufàl] Schnauferl verhungerst auf der Autobahn!)
kleiner Hund mit borstigem Fell (schwarz oder
Schnauzel, der [Schnauzzl]
grau)
schnaxeln [schnàxln]
koitieren
(schnackseln)
1Schnecke, die 2Kosename für die Angebete
Schneck, der [Schnägg] 3hübsches kleines Mädchen; attraktive, junge
Frau (...a sauberer Schneck!)
1Haarlocke 2(Pl) gelocktes, gekräuseltes Haar
Schneckerl, das [Schnäggàl] (mei hod des Deandl scheene Schneckerl...)
Schneckl, das [Schnäggl] 3Kosename für kleines, niedliches Mädchen
oder die Angebetete
Schnee räumen [Schnäràmmà] Schnee schippen
schneiben [schnaim] schneien
schneiberln [schnaiwàln] leicht schneien
Schneid, die [Schnaid] 1Kraft, Mut, Tatkraft 2Bergrücken
jmdm. die Schneid abkaufen = jmdn.
einschüchtern; jmdm. den Mut nehmen
schneiden [schnain] kastrieren (Beutelschneider [Baidlschnaidà]

220
jmdn. schneiden = jmdn. nicht beachten, links
liegen lassen
sich schneiden = sich gründlich irren,
täuschen (...Freunderl, da hast di gschnitten!)
Schnellfeuer, das
Streichholz, Zündholz
[Schnäifaià]
Schnellmerker; jmd., der schnell begreift
(meist aber ironisch: jemand der lange
Schnellspanner, der braucht, um Zusammenhänge zu
[Schnäischbannà] durchschauen - du bist ja der Schnellspanner
von der Firma Langsam!) Neu: Schnellchecker
[Schnäidschäggà]
Schnepfen, die
Dirne, liederliches Weib, Prostituierte
[Schnäbbfàn]
die Nase putzen (durch kräftiges Ausstoßen
schneuzen [schnaizzn]
der Luft reinigen)
Schneuzer, der [Schnaizzà] Angsthase, Feigling
Schneuzhadern, der
Schnupftuch, Taschentuch
[Schnaizzhå:dàn]
Schneuztüchl, das
[Schnaizzdiàche/ Schnupftuch, Taschentuch
Schnaizzdiàchl]
Schniedel, der [Schnidl] Penis
Schniller, der [Schnillà] Schnittlauch
Schnittling, der [Schnilling] Schnittlauch
kleineres, geschnittenes Stück oder Scheibe
Schnitz, der [Schnizz]
Obst, Gemüse (Kohlrabi)
Schnodern, die [Schnå:dàn]
Quasselstrippe, Schwätzerin
(Schnadern/Schnattern)
Schnufler, der [Schnu:flà] Schnüffler, Spion, Spitzel
Schnürl, das [Schniàll] Bindfaden, Garn (Spagat)
wie am Schnürl = mühelos, reibungslos, wie
geschmiert
Schnürlhanswurst, der Kasperlfigur, die mittels einer "Schnur-Mecha-

221
[Schniàllhanswuàschd] nik" Arme und Beine auf und ab bewegen kann
Schoaß, der
Furz, Darmwind
[Schoàs] (Pl.: Scheaß]
Schoaßaufschmecker, der
Wichtigtuer
[Schoàsaufschmeggà]
furzen, pupsen (...was für a Sau schoaßlt denn
schoaßeln [schoàsln]
da herin in oaner Tour?)
Schoaßschneider, der
Stringtanga
[Schoàsschnaidà]
Schoaßtrommel, die 1jemand, der ständig furzt 2korpulente,
[Schoàsdromme] plumpe Frau mit dickem Hinterteil
Schoatn, die (Pl.)
Späne (Abfall beim Hobeln oder Holzhacken)
[Schoàddn]
Schoklad, der [Schoglà:d] Schokolade
Schokolad, der
Schokolade
[Schoggàlàdd/Schoggolàdd]
recht, sehr, ziemlich (...da muaß oana schee
schön (Adv.) [sche:]
bläd sei, dass a di heirat!)
nicht mehr schön [nimmàsche:] =
unverschämt, unzumutbar
schönwetter (Adj.) [schewe:dà] heiter, schön (...heid werds scheeweda.)
schopfen [schobbfà] an den Haaren ziehen, beim Schopf packen
1hineinstopfen (...vor lauter Pressiern hats ihr
Gwand bloß in den Koffer gschoppt.) 2sich
bauschen (...die Blusn schoppt überm Gürtel.)
schoppen [schobbm]
3bauschen (gschoppte Ärmel san nimmer
modern...) 4gierig essen, schlingen (...des
kummt davo, weilst oiwei so neischoppst!)
Schori [Schore]
Schorsch [Schoàsch/Schorsch]
Schorschi
[Schoàschi/Schorschi] Kurz-/Koseformen zu Georg
Schorschl
[Schoàschl/Schorschl]
Schos [Scho:s]

222
Schosi [Scho:se]
Schoß, der (Mama, derf i auf d Schoß
Schoß, die [Schouss]
naufsitzn?)
1Holzgestell mit schrägen oder kreuzweise
Schragen, der [Schrång, Plural:
gestellten Füßen 2Sägebock 3(Pl.) Beine, Füße
Schrà:ng]
(...dua deine Schragn auf d Seitn!)
1koboldhaftes Wesen, Waldgeist 2lästiges Kind
Schratz, der [Schrà:z]
(...geht die mit ihre Schratzen no ned bald?)
Schratzel, der [Schrà:zl] koboldhaftes Wesen, Waldgeist
Schratzen, der [Schrà:zn]l lästiges Kind
Schrauben, der [Schraum] Schraube, die (...gib ma den Schraubn her!)
Schraubendampfer, der
schwerfällige, wuchtige Frau
[Schraumdambfà]
Schrauf, der [Schrauf] Schraube, die
Schräuferl, das [Schraifàl] kleine Schraube, Schräubchen
schreiben: sich schreiben
mit Namen heißen (...wia schreibn eahna Sie?)
[schraim]
Schreiberling, der Schreibgerät, (Bleistift, Füller,
[Schraiwàling] Kugelschschreiber)
schreien: jmdm. schreien nach jmdm. rufen (...schrei amoi de Kinder,
[schrain] dass's zum Essen kemma!)
Schreimaul, das
1Schreihals 2Angeber, Großmaul
[Schroàmaul]
schrobben [schrobbm] bürsten, schrubben
Schrubber; kurzborstiger Besen zum
Schrobber, der [Schrobbà]
Bodenscheuern
Schrei (...hab i glei an solchern Schroa
Schroa, der [Schroà]
loslassen!)
Schroamaul, das
1Schreihals 2Angeber, Großmaul
[Schroàmaul]
Schrumsel, die [Schrumsl] altes, schrulliges Weib
Schuach, der/die (Sg./Pl.)
[Schuàch] Schuh(e)
Schuah, der/die (Sg./Pl.) [Schuà]

223
Schub, der [Schub] Schublade
Schübel, der [Schiwe] Büschel (Gras, Heu, Stroh, Haare)
1Riegel, Schieber 2Aschenbehälter (...leer den
Schuber, der [Schu:wà]
Aschenschuber aus!)
Schubkarren, der
[Schubkarrn/Schu:karrn/ Schubkarre, die
Schu:ka:n]
Schubladen, der
Schublade, die
[Schublådn/Schublå:n]
Schucherl, das
kleiner Schuh, Kinderschuh, Schühlein
[Schuàchàl]
1längliche Schmalznudel aus Roggenmehl
Schucksen, die [Schuxn]
2ordinäre, aufdringliche Frau
Schuhbandl, das
Schnürsenkel
[Schuàbàndl]
Schulbub, der [Schuibuà] Schuljunge
Schulaufgabe, Klassenarbeit, schriftliche
Schulzen, die [Schuizzn]
Prüfung (an höheren Schulen)
Schullehrer, der
Lehrer, Lehrkraft
[Schuileàrà]
Schundnickel, der
Geizhals, Geizkragen
[Schundniggl]
Schupfe, die [Schubbfà]
kleine Scheune, Schuppen
Schupfen, die [Schubbfm]
Schupfenratz, der [schubbfà] hässliche Frau
fingerdicke Nudel aus Kartoffelteig, die in der
Schupfnudel, die
Pfanne gebraten und meist mit Sauerkraut
[Schubbfnu:dl]
gegessen wird
Schüppel, der
[Schibbe]
Büschel (Gras, Heu, Stroh, Haare)
Schüpperl, das
[Schibbàl]
Schups, der [Schubbs] Schubs, Stoß (...hod a eahm an gscheitn
Schupserer, der Schupserer gebn, dass n auf d Fotzn ghaut

224
[Schubbsàrà] hod!)
Schür, die [Schià] Ofenöffnung, Ofentür
Schüreisen (am unteren Ende hakenförmig
Schürhackl, der
gebogene Eisenstange zum Schüren);
[Schiàhàggl]
Schürhaken
Schurz, der [Schuàzz] Schürze
Schuss, der [Schuss]:
einen Knall haben; nicht bei Verstand sein
einen Schuss haben
Schuss: zu Schuss kommen
zu Rande kommen
[dschu:skummà]
fahriger, gedankenloser, schusseliger Mensch
Schussel, der [Schussl]
(...pass doch auf, du Schussl!)
Schusser, der [Schussà] Spielkügelchen; Klicker; Murmel
schussern [schussàn] mit Schussern/Murmeln spielen
schusslig (Adj.) [schusslig] fahrig, gedankenlos, schusselig
1Schuhmacher 2Murkser, Pfuscher, Stümper
Schuster, der [Schuàsdà]
3Monatsregel der Frau
Schusterbub, der
Azubi bei einem Schuster; Schusterlehrling
[Schuàsdàbuà]
es regnet Schusterbuben [esrengdSchuàsdà-
buàm] = es regnet in Strömen
1das Schusterhandwerk ausüben 2schlampig
schustern [schuàsdàn]
arbeiten
Schutte, die [Schudde] Mülldeponie, Schuttplatz
Schütterer, der [Schi:dàrà] kurzer, heftiger Regenschauer; Regenguss
1schubsen, durch Anstoßen in Bewegung
schutzen [schuzzn] setzen 2hin und her schaukeln, wiegen (d Oma
hod de kloa Paula aufm Arm gschutzt...)
Anstoß, Schubs, Stoß, der etw. in Bewegung
Schutzer, der [Schuzzà]
setzt
Schutzleut, die (Pl.) Polizei (um zwoa in da Fruah san d Schutzleut
[Schuzzlaid] auftaucht...)
Schutzmann, der
Polizist, Schutzpolizist
[Schuzzmo:]

225
Schwaiberl, das [Schwaiwàl]
Schwalbe
(Schwalberl)
Schwalangscher, der
[Schwalangsche:] Kavallerist (Leichte Kav.)
(Chevauleger)
Schwalberl, das [Schwaiwàl] Schwalbe
Schwammerl, der
1Pilz 2Dummkopf
[Schwàmmàl]
Schwammerling, der
Pilz, Schwammerl
[Schwàmmàling]
1schwänzen (den Unterricht) 2dribbeln (beim
schwanzen [schwànzn]
Fußball - da Sepp hod alle ausgschwanzt...)
schwappeln [schwàbben] ordentlich saufen
Schwarzbeeren, die (Pl.) Heidelbeeren (gestern samma in d
[Schwarzbeà] Schwarzbeer ganga...)
schwärzen [schwiàzzn]
schmuggeln
(schwirzen)
Schwärzer, der [Schwiàzzà]
Schmuggler
(Schwirzer)
(in der Schule) sich während des Unterrichts
schwätzen [schwäzzn]
heimlich mit dem Nachbarn unterhalten
Schweif, der [Schwoàf]
langer, buschiger Schwanz (Roßschwoaf)
(Schwoaf)
Schweinerne, das Schweinefleisch (Wammerl, Schnitzel, Haxe... -
[Schwäinàne] a Schweinerns [à Schwäinàs] und a Knödl...)
1jmd., der alles beschmutzt 2jmd., der
Schweinigel, der
besonders derb und unanständig daherredet
[Schwäinigl]
und obszöne Witze erzählt
Schweinsäugerl, die (Pl.)
sehr kleine Augen
[Schwäinsaigàl]
Schweinsbraten, der
[Schwäinsbrådn/ Schweinebraten
Schwäinsbrå:n]
Schweinsbratwurst, die Bratwurst aus Schweinebrät

226
[Schwäinsbrådwuàschd]
Schweinsbratwürstl, die (Pl.)
kleinere Bratwürste aus Schweinebrät
[Schwäinsbrådwiàschdl]
Schweinshaxen, die
Eisbein
[Schwäinshàxn]
Schweinswürstl, die (Pl.)
= Schweinsbratwürstl
[Schwäinswiàschdl]
schweißeln [schwoàsln]
nach Schweiß riechen
(schwoaßeln)
1welk, nicht mehr frisch, schlaff, faltig (...der
schwelch (Adj.) [schwäich] Salat is schwelch!) 2matt, müde, erschöpft (...i
leg mi a bissl hi, i bin so schwelch!)
1flache Stelle am Ufer eines Gewässers, in das
Nutztiere zur Säuberung oder Abkühlung
Schwemme, die [Schwemm]
getrieben werden 2einfaches Bierlokal; Kneipe;
Trinkstube
1Klöppel im Innern einer Glocke 2beweglicher
Schwengel, der [Schwengl] Teil einer Pumpe 3Penis 4dummer, plumper
Kerl
Schwester, die [Schwessdà] 1Klosterfrau, Nonne 2Krankenschwester
Schwiegerleute, die (Pl.)
Schwiegereltern
[Schwi:gàlaid]
schwindsüchtiges
Zigarettenbürscherl, das
dünner, magerer Jugendlicher; Halbstarker
[schwindsüchtixzigräddn-
biàschàl]
schwingen, sich [schwingà] verschwinden, sich verdrücken, sich verziehen
schwirzen [schwiàzzn]
schmuggeln
(schwärzen)
Schwirzer, der [Schwiàzzà]
Schmuggler
(Schwärzer)
Schweiß (heid druckts oam an Schwitz ganz
Schwitz, der [Schwi:z]
schee naus...)
schwitzeln [schwizzln] nach Schweiß riechen (schwoaßeln)

227
nachdem der Rettich geschnitten und gesalzen
schwitzen [schwizzn]
ist, sondert er Flüssigkeit ab - er "schwitzt"
mit Schweiß bedeckt; schwitzend (mit
schwitzig (Adj.) [schwizzig] schwitzi- ge Händ kann i ned gscheid
Quetschn spuin...)
Schwitzkasten, der
Griff beim Ringen
[Schwizkassdn]
1unter fließendem Wasser ausspülen, spülen;
in klarem Wasser schwenken (...Weißbierglasl
schwoabn [schwoàm] ausschwoabn) 2wegschwemmen, wegspülen
(...da Regn schwoabt den Dreck weg!)
3ordentlich saufen
schwoabn mas owe [schwoàmàsåwe] =
vergessen wir's, spülen wir den Ärger hinunterr
Schwoaf, der [Schwoàf] Schweif
schwoaßeln [schwoàsln]
nach Schweiß riechen
(schweißeln)
Schwoleschee, der
[Schwolesche:] Kavallerist (Leichte Kav.)
(Chevauleger/Schwalangscher)
seacheln [seàchln] nach Urin riechen (...da herin seachlts!)
Sebasti [Sewàssde] Fest des hlg. Sebastian (in Wolfratshausen gibt
Sebastiani [Sebàsdiàni] es einen Sebastiani-Steg)
sechse [sexe] sechs
Sechser, der [Sexà] Sechs, die (Zahl/Ziffer)
TSV 1860 München (Verein und Mannschaft
Sechzger, die [Sächzgà]
gesamt)
seckieren [seggiàn] peinigen, quälen
Seckl, der [Seggl] Trottel; lahmarschiger, nichtsnutziger Kerl
Seel, die [Säi] Seele
arme Seel [armeSäi] = Seele eines Verstor-
benen
Seftl, der [Säffdl] alberner, nicht ernst zu nehmender Kerl
Segerer, der [Sägàrà] Korb

228
Segne es Gott [Sengsgod] Antwort auf die Dankesformel Vergelt's Gott
seichen [saichà] seihen; Flüssigkeiten oder Getränke filtern
Seicher, der [Saichà] Sieb für Flüssigkeiten
Seicherl, das [Saichàl] kleines Sieb
seinig (Adj.) [säinig] von ihm (des is am Sepp seinige...)
Seite: auf die Seiten zur Seite gehen, legen, tun (geht s auf d Seitn,
[aufzaiddn] jetz kumm i...)
sekkieren [seggiàn] peinigen, quälen
selber [säiwà] selbst
selbigesmal (Adv.)
damals, in jener Zeit
[säiwixmåi]
Selbstbinder, der
Krawatte, Schlips
[Säibsbindà]
Selch, die [Säich] Räucherkammer
selchen [säichà] räuchern
selchterner [säichdànà]
solcher, solche, solches (...pass auf, sonst
selchterne [säichdàne]
kriagst glei a selcherne Fotzn!)
selchternes [säichdàns]
seller [sällà] solcher (hods eahm an sellern Schoaß
sellerne [sällàne] nausdruckt...), solche (...a sellerne Watschn),
sellers [sällàs] solches (...a sellers Glump!)
selben (Adv.) [säim] einst, zu jener Zeit
Semmel, die [Semme] Brötchen
Semmelbrösel, die (Pl.)
Paniermehl
[Semmebräsl]
Semmelgeist, der
Glatzkopf (platterter Semmelgeist)
[Semmegaisd]
Semmelschmarren, der
Mehlspeise aus in Milch eingeweichten
[Semmeschma:n/
Semmeln, Butter, Eiern und Zucker
Semmeschmarrn]
Senft, der [Semfd] Senf
Sengst, die [Senxd]
Sense
Sens, die [Sàns]

229
großes Stück Fleisch, das geselcht (geräuchert)
Senterling, der wird. Das konnte in früherer Zeit ein vierteltes
[Sennddàling] (Zenterling) Schwein sein, heute werden meist kleinere
Stücke geselcht.
Sepherl [Säffàl] Koseform von Josefa
Sepp [Säbb]
Seppi [Säbbe]
Kurz-/Koseformen zu Joseph
Sepperl [Säbbàl]
Seppei [Säbbai]
freundschaftlicher Gruß zu Begrüßung oder
Servus [seàwàss/seàwuss]
Abschied
na Servus [nàseàwàss/nàseàwuss] = Ausdruck
von Entrüstung, Unmut od. auch Enttäuschung
(...na Servus, da Bua hod scho wieder an
Fünfa!)
böser, dummer, widerwärtiger Kerl;
Siach, der [Siàch]
Kotzbrocken
siebazg [siwàzg] siebzig
siebene [si:me] sieben
Siebener, der [Si:mà] Sieben, die (Zahl/Ziffer)
siebengescheit (Adj.)
besserwisserisch, neunmalklug
[si:mgschaid]
siebne [si:me] sieben
siebzge [sibzge] siebzig
böser, dummer, widerwärtiger Kerl;
Siech, der [Siàch]
Kotzbrocken
sieden [siàdn] kochen
1entzündet, eitrig, wund 2aufgebracht,
sierig (Adj.) [siàre/siàrig]
gereizt, wütend 3begierig
Simandl, der [Simàndl] 1Einfaltspinsel 2Pantoffelheld
1Koseform von Simon 2argloser, einfältiger
Simmerl, der [Simmàl]
Mensch
Simpel, der [Simmbbe] beschränkter, einfältiger Mensch; Einfaltspinsel
Singerl, das [Singàl] 1Küken 2schüchternes, unerfahrenes Mädchen

230
sinnieren [siniàn] grübeln, seinen Gedanken nachhängen
Sinnierer, der [Sinirà] Grübler
Sitzabort, der [Sizabordd] WC für größere "Termine"
"Hockenbleiber", jmd., der gerne lang sitzen
Sitzerte, der [Sizzàde]
bleibt
keinen Sitzerten haben = nervös, unruhig sein;
nicht still sitzen können
Sixt [Sixd] Kurzform von Sixtus
Skihaserl, das [Schi:hàsàl] (junge) hübsche Skifahrerin
Soach, der [Soàch] Urin
soacha [soàchà] pinkeln, urinieren
soacheln [soàchln] nach Urin riechen
Soachl, der [Soàchl] junger Spund, Halbwüchsiger
soachnass (Adj.) [soàchnå:s] klitschnass, völlig durchnässt
Soachrinne, die [Soàchrinà] Urin-Abflussrinne
soachwarm (Adj.)
lauwarm
[soàchwa:m/soàchwarm]
Soachzeig, das [Soàchzaig] Geschlechtsteile
Soachzeig zammstecken = koitieren
Soad, der [Soàd] dummes, leeres Geschwätz
Soaf, der [Soàf] dummer, leeres Geschwätz
Soatn, die (Sg./Pl.) Saite, Saiten (Violin-, Gitarren-, Harfen-
[Soàddn] (Saiten) saiten...)
1Socke, die (einzelne Socke) 2fader,
Socken, der [Soggà]
langweiliger Kerl
blöder Socken, der [blädàsoggà] = Depp, Idiot
1also dann, nun denn (soda, pack mas...) 2das
soda (Adv.) [sodà] hätten wir geschafft; fertig (sodà, jetz kaff mar
uns a Mass...)
1Speichel, der aus dem Mund rinnt 2jmd., der
Soiferer, der [Såifàrà] salfert 3jmd., der unverständliches und wirres
(Salferer) Zeug daherredet (da Huaba Hias is aa so a oida
Soiferer...)

231
1(unbewusst) Speichel aus dem Mund rinnen
soifern [såifàn]
lassen 2unverständlich und schnell wirres,
(salfern)
sinnloses Zeug reden
solcherner [soichànà] solcher (a solcherner Depp!), solche (a
solcherne [soichàne] solcherne Henna!), solches (...a solchers
solchers [soichàs] Glump!)
Sommerfrischler, der
Feriengast (aus der Stadt)
[Sommàfrischlà]
Sommermirl, die (Pl.)
Sommpersprossen
[Summàmiàl]
Sauce, Soße ("Macht nix, mir ham scho no
Soß, die [Soss] oane!" hod d Pfarrerköchin zum Bischof gsagt,
wia s eahm d Soß übern Talar gschütt hod.)
Sozi, der [So:ze] 1Sozialdemokrat (SPD) 2Sozialist
schnell und lustvoll große Mengen
spachteln [schbachdln]
verschlingen
Spagat, der
Bindfaden, Schnur
[Schbå:chàd/Schbå:gàd]
Spagat, der [Schbàgà:d] Figur bei Ballett oder Turnen
Spaltel, das [Schbaidl] Scheibe, Schnitte, flaches Stück (Obst z.B.
(Speitel) Apfel, Orange)
spalteln [schbaidln]
in Spalten/dünne Stücke schneiden
(speiteln)
Spanferkel, das junges Schlachtschwein (2 bis 3 Monate), das
[Schbo:fàgge/Schbo:fàgl] am Spieß gebraten wird
Spangler, der [Schbànglà]
Installateur, Klempner, Spengler
(Spengler)
Spanifankerl, der
[Schbà:nefànggàl] Teufel
(Sparifankerl)
bemerken, merken; etwas gewahr werden
spannen [schbannà]
(...spannst du ned, dass di der bloß ausnutzt?)
"Schnellspanner von der Firma Langsam" =
begriffsstutziger Mensch

232
Spanner, der [Schbannà] Voyeur (Lurer)
Spansau, die [Schbo:sau] siehe Spanferkel
Sparifankerl, der
[Schbà:refànggàl] Teufel
(Spanifankerl)
spassen [schbàsssn] spaßen, scherzen
Spassettl, das [Schbàssädl] Gaudi, Scherz, Streich
spasshalber (Adv.)
nur aus Jux, nur zum Spaß
[schbàsshoiwà]
spat (Adj.) [schbà:d] spät
da is oiss z spat [oissdschbà:d] = alles zu spät;
da ist nichts mehr zu machen; vergiss es...
1Sperling 2Teigklößchen 3Kosename für ein
Spatz, der [Schbå:z]
Kind oder die Geliebte
Spatzenhirn, das geringer Verstand (mei, der mit seim
[Schbå:znhiàn] Spatzenhirn vergisst wieder oiss...)
Spatzenwadel, die dünne Waden ("Des san Trümmer!" hat der
[Schbå:znwàdl] Spatz gsagt und hat seine Wadl angschaut.)
Spatzl, das [Schbåz(z)l] 1kleiner Spatz 2Kosename
Spatzl, die (Pl.) [Schbàzzl] Spätzle
speanzeln [schbeànzln] flirten, jmdm. schöne Augen machen
spechten [schbächddn] schauen, spähen
Speibbatzen, der
Auswurf, Schleimklumpen
[Schbaibbazzn]
Speibe, der [Schbaiwe] Spucke
speiben [schbaim] 1speien, spucken 2erbrechen, sich übergeben
ausschauen wie gespieben = blass, kränklich
sein (Guad schaugst aus heid. Host scho
gspiebn?)
Speiberling, der
Speichel, Spucke
[Schbaiwàling]
Erbrochenes (...dei Speiberts putzt selber
Speiberts, das [Schbaiwàz]
zamm, du Saubär, du oida!)

233
Speibtrücherl, das 1Spucknapf 2sehr kleiner Raum, kleines
[Schbaibdri:chàl] Zimmer
1(Fahrrad-)Speiche 2dünne, magere Beine
Speichen, die (Sg./Pl.)
(...pass auf, dass d mit deine dürrn Spoachan
[Schboàchàn]
im Kanaldeckel steckn bleibst!)
Speicher, der [Schbaichà] Dachboden
Speis, die [Schbais] Speisekammer
Speiskarten, die
Speisekarte, Speisenkarte
[Schbaiskarddn]
Speitel, das [Schbaidl] Scheibe, Schnitte, flaches Stück (Obst z.B.
(Spaltel) Apfel, Orange)
speiteln [schbaidln]
in Spalten/dünne Stücke schneiden
(spalteln)
Spektakel, der
Aufruhr, Krach, Lärm, Radau
[Schbädàggl/Schbägdàggl]
Spekuliereisen, das
Brille
[Schbegguliàaisn]
etwas zu erreichen hoffen (...brauchst gar ned
spekulieren [schbegguliàn]
spekuliern, aus unserm Handel werd nix!)
Spengler, der [Schbànglà]
Installateur, Klempner
(Spangler)
Sperenzel, die (Pl.) Ausflüchte, Umstände
sperren
schließen
[schbà:rn/schbeàn/schbiàn]
Spetakel, der [Schbedàggl] Aufruhr, Krach, Lärm, Radau
Spezi, der [Schbä:ze] 1Kamerad, Kumpel 2Mixgetränk aus
(Spezl) Orangenlimonade und Cola
mit jmdm. gut bekannt sein, jmdn. kennen
speziell (Adj.) [schbeziäll]:
(...pass auf, wos d sagst, die zwoa san recht
mit jmdm. speziell sein
speziell mitnand!)
Spezl, der [Schbäzl] (Spezi) Kamerad, Kumpel
Spiagl, der [schbiàgl] Spiegel
spiaglhoata (Adj.) spiegelblank, glasklar (...da Himme is
[schbiàglhoàddà] spiaglhoadda.)

234
bei einer Prüfung heimlich und
spicken [schbiggà] unerlaubterweise abschreiben (vom Nachbarn
oder einem Hilfs- mittel *Spickzettel*)
Spicker, der [Schbiggà] 1Spickzettel 2Wurfpfeil
Spickerscheiben, die
Wettkampf-Zielscheibe für Wurfpfeile (Dart)
[Schbiggàschaim]
Spielsachen, Spielzeug (der Bua hod so vui
Spielsach, das [Schbuisach]
Spuisach...)
Spinaterer, der
Homosexueller
[Schbinå:dàrà]
Spinatwachtel, die
seltsame, "schräge" alte Dame
[Schbinå:dwachdl]
1nicht recht bei Verstand sein (...die spinnt
spinnen [schbina] komplett!) 2närrisch, unvernünftig sein (spinn
ned rum und ziahg di anständig rum...)
spinnert (Adj.) [schbinàd] verrückt, närrisch
spinnerte Geiß, die
exzentisches, verrücktes Frauenzimmer
[schbinnàdegoàs]
spinnerter Uhu, der
ausgeflippter, verrückter Mensch (m/w)
[schbinnàdàuhu]
1Schwips, leichter (Alkohol-)Rausch 2beim
Fußball: Spielen des Balles mit der Stiefelspitze
Spitz, der [Schbi:z] (Bauernspitz) 3Spielkarte beim Watten (Eichel
Sieben) 4Fußtritt mit der Schuhspitze in den
Hintern (...glei kriagst an gscheidn Spitz!)
Spitz, die [Schbizz] Spitze; äußerstes, oberstes Ende
Spitzboden, der
Dachboden, oberstes Geschoß
[Schbizzbodn/Schbizzbo:n]
Spitzbub, der [Schbizzbuà] 1Gauner, Strolch 2Lausbub
Spitzbuben, die (Pl.) zweilagige, runde, mit Marmelade
[Schbizzbuàm] zusammengeklebte Plätzchen
spitzeln [schbizzln] einen Ball mit der Zehenspitze anstoßen
1einen verstohlenen Blick werfen (lugen, luren)
spitzen [schbizzn]
2lauern (auf den Posten hod er scho lang

235
gspitzt...)
spitzig (Adj.) [schbizzig] spitz
1Spitze (Fingerspitzl, Nasenspitzl, Schuhspitzl,
Spitzl, das [Schbizzl] Zehenspitzl) 2Brotgebäck: Kornspitzl,
Laugenspitzl, Salzspitzl
Spitzl, der [Schbizzl] Spitz (Hunderasse)
spoatzen [schboàzzn] spucken
aufschneiden, prahlen, Sprüche klopfen
sprechen [schbre:chà]
(...sprich doch ned gar a so!)
Spreckl, die (Pl.) [Schbrägl] Flecken (gsprecklt = gefleckt)
Spreißel, der [Schbraissl] Splitter, Schiefer
Spreißelholz, das
Abfallholz, Kleinholz
[Schbraisslhoiz]
spreißeln [schbraissln] bersten, splittern
Balken oder Latte zum Abstützen von
Spreizen, die [Schbraizzn]
senkrech- ten Bauteilen
1hetzen, jagen, treiben (den ganzen Tag
sprengen [schbrengà] sprengst mi in der Weltgschicht umanand...)
2bewässern, gießen
Springerl, das [Schbringàl] Brause, Limonade
Springginkerl, der
Luftikus; flatterhafter, unzuverlässiger Mensch
[Schbringginggàl]
1durch Spritzen befeuchten, bewässern
(Rasen, Blumenbeete) 2mit einem
Pflanzenschutzmittel o.ä. besprühen
spritzen [schbrizzn]
(Obstplantagen, Felder) 3Wein oder Obstsäfte
mit Wasser verdünnen (Wein- schorle, Apfel-,
Johannisbeerschorle)
Spritzer, der [Schbrizzà]: unerfahrener junger Mann (...was will er denn,
junger Spritzer der junge Spitzer?)
Spritzkrug, der
(veralteter Ausdruck für) Gießkanne
[Schbrizzgruàg]
Angeberei, Aufschneiderei, Prahlerei (mei, den
Sprüch, die (Pl.) [Schbrich]
mit seine Sprüch kannst vergessen...)

236
Spruchbeutel, der
Angeber, Aufschneider, Sprücheklopfer
[Schbru:chbaidl]
Sprücherl, das [Schbri:chàl] Sprüchlein
Sprüchmacher, der
Angeber, Aufschneider, Sprücheklopfer
[Schbri:chmachà]
1kleiner, kurzer Spritzer 2geringe Menge einer
Sprutz, der [Schbru:z]
Flüssigkeit (...hau ma no an Sprutz nei!)
Spülhadern, der
Spüllappen
[Schbuihådàn]
Spund: junger Spund, der
junger, unreifer Bursche
[jungàschbund]
staad (Adj.) [schdà:d] ruhig, still (...seids amoi staad!)
schee staad (Adv.) [sche:schdà:d] = kaum
wahrnehmbar, langsam
staadlustig (Adj.)
verschmitzt, still vergnügt
[schdà:dlussdig]
Stadel, der [Schdå:dl] Scheune, Schober
scherzhaft für Justizvollzugsanstalt Stadelheim
St. Adelheim [Sangdda:dlhäim]
in München
Staderer, der [Schdå:dàrà]
Städter, Stadtbewohner, Stadtmensch
Stadterer, der [Schdå:dàrà]
stadlustig (Adj.)
verschmitzt, still vergnügt
[schdà:dlussdig]
Stadt, die [Schdå:d] größere, geschlossene Siedlung
abfällig: Großstadtbewohner, Städter,
Stadterer, der [Schdå:dàra]
Stadtmensch
Stadtfrack, der
Stadtbewohner, Stadtmensch (leicht abfällig)
[Schdå:dfràgg]
Staffage, die [Schdàfà:sch] Aufmachung, schmückendes Beiwerk
Staffel, die [Schdàffe] Treppenstufe (Tritt)
1freistehende Leiter mit ausklappbarem Stütz-
teil 2Holz- oder Metallgestell zum
Staffelei, die [Schdafflai]
Stützen/Hal- ten des Bildes während des
Malens

237
Staffeln, die (Pl.) [Schdàffen] Stiege, Treppe
Stamperl, das [Schdàmbbàl] Schnapsglas (2 cl)
1davonjagen, vertreiben 2ohne Ziel bummeln,
stampern [schdàmbbàn]
flanieren
Stampf, der [Schdamf] Brei, Püree (aus Kartoffeln, Gemüse...)
1Gerät, Maschine, Werkzeug zum Feststamp-
fen von Erde, Straßenbelag etc. 2Küchengerät
Stampfer, der [Schdambbfà] zum Zerquetschen/Zerstampfen von Speisen
(z.B. Kartoffeln siehe Kartoffelstampf) 3dicke,
unförmige Beine (Krautstampfer)
Ständer, der [Schdendà] erigierter Penis
Standerl, das [Schdànndàl] musikalisches Ständchen
1Verkaufsstand (Jahrmarkt, Warenmarkt)
Standl, das [Schdànndl]
2Kiosk
Standlfrau, die [Schdànndlfrau] Kiosk- oder Warenmarktverkäuferin
Standlmarkt, der
Dult, Warenmarkt
[Schdànndlmargd]
stangengerade (Adv.) auf der Stelle, ohne Probleme, ohne weitere
[schdangàgrå:d] Umstände (...di daad i stangagrad heiratn!)
Stangerl, das [Schdàngàl]
kleine Stange
Stangl, das [Schdàngl]
vom Stangerl fallen/jmdn. haut es vom
Stangerl/übers Stangerl nunterfallen = sterben
Stangerlaff, der
Angeber
[Schdàngàlaff]
Stanniol; dünne, silbrig glänzende Folie aus
Staniol, das [Schdànioi]
Zinn oder Aluminium
Staniolpapierl, das
Stanniolpapier
[Schdànioibabbiàl]
Stanitzel, das [Schdànizl]
Papiertüte, Spitztüte
(Stranitzen)
Stanz, die: auf d'Stanz geh sich auf "Freiers Füße" begeben,
[aufdschdànnzge:] amouröse Abenteuer suchen
Stanzen, die Stechmücke

238
[Schdansn/Schdounsn]
(Staunzen)
beleibt, dick, fest, korpulent (stark iss worn, d
stark (Adj.) [schdargg]
Huaberin, seit unserm letztn Bsuach...)
Starl, der/das [Schdà:l] Star (Singvogel)
Stasi [Schdà:se] Kurz-/Koseform von Anastasia
stauben [schdaum] eine Zigarette (jetzt möcht i oane staubn...)
es staubt = eine Auseinandersetzung oder
Strafe droht (wenns d heid wieder bsuffa hoam
kummst, staubts; mach deine Hausauf- gaben,
sonst staubts!)
staubig (Adj.) [schdauwig] unehrlich, unzuverlässig
staubiger Bruder, der unzuverlässiger, nicht vertrauenswürdiger
[schdauwigàbruàdà] Mensch
stauchen [schdauchà] schimpfen, zurechtweisen
Stauden, die
[Schdaudn/Schdaun] Salatkopf
Stauern, die [Schdauàn]
Staunzen, die [Schdaunsn] Stechmücke
Stecken, der [Schdäggà] Stock (Hackelstecken)
stecken [schdeggà]: jmdm. ein Geheimnis verraten; etwas heim-
jmdm. etwas stecken lich mitteilen
Steckerl, das [Schdäggàl] Stöckchen; dünner, kleiner Stock
Steckerleis, das
Eis am Stiel
[Schdäggàlais]
Steckerlfisch, der auf einen Stock gespießter, über dem Feuer
[Schdäggàlfi:sch] gebratener Fisch
Steckerlfüße, die (Pl.)
dünne Beine (mit dünnen Waden)
[Schdäggàlfiàss]
Steckerlhaxen, die (Pl.)
dünne Beine (mit dünnen Waden)
[Schdäggàlhàxn]
steckerlgrad (Adj.) schnurgerade, vollkommen gerade
[schdäggàlgrå:d] (steckerlgrade Haar...)
Steff [Schdäff] Kurz-/Koseform von Stefan

239
Steffel/Steffl [Schdäffe]
1Stift, Nagel 2ungehobelter Kerl (...so a
Steften, der [Schdäffdn]
Bauernsteften, so a ausgschamter!)
Stehaufmanndl, das
Stehaufmännchen
[Schdeaufmànndl]
Stehlratz, der [Schdäirazz] Dieb, Langfinger
1primitive Treppe 2Holzkiste zum Transport
Steigen, die [Schdaing] von Gemüse, Obst, Salat etc. 3Lattenkäfig zum
Transport von Kleinvieh
sich aufführen wie eine Steigen voller Affen =
sich wild gebärden, ungebührlich benehmen
1tappen, treten (in einen Kuhfladen steigen...)
steigen [schdaing] 2stolzieren (heut steigts aber wieder, d Frau
Bürgermeister...)
steinmüd (Adj.) [schdoàmiàd]
hundemüde, sehr müde
(stoamüad)
1einfaches Regal 2schlechte, ungesunde
Stellage, die [Schdällà:sch] Körperhaltung (...stell di gscheit hi, mach ko
solcherne Stellage zamm!)
1Arbeitslosengeld beziehen (...wennst selber
kündigst, kannst ned zum Stempeln geh!)
stempeln [schdembben]
2(derb)koitieren (der hat sämtliche Weiber in
seim Büro gstempelt...)
1Pfahl, Pflock 2kleinwüchsiger, stämmiger
Stempen, der [Schdembbm]
Mensch
1eingebildeter Mann, Schönling, Playboy
Stenz, der [Schdennz] 2Müßiggänger; einer, der der Arbeit "aus dem
Weg geht"
Stephani [Schdäffàne] Tag des Hlg. Stephanus
Arbeit, die ein Handwerker (Schuster, Näherin)
Ster, die [Schdéà]
zuhause beim Kunden leistet
Sterbbildl, das [Schdeàbbuidl] Sterbebild
Sternderl, das [Schdeàndàl]
Sternchen
Sterndl, das [Schdeàndl]

240
Kinder, die am 6. Januar als Könige verkleidet
Sternsinger, die (Pl.)
von Haus zu Haus ziehend für einen caritati-
[Schdeànsingà]
ven Zweck sammeln
sternvolldreck (Adj.)
von oben bis unten schmutzig sein
[schdeàmfoidre:g]
Sterz, der [Schdeàzz] Strunk von Salat oder Kohl
Stiagn, die [Schdiàng] Treppe
Stiagnglander, das
Treppengeländer
[Schdiàngglànddà]
Stiagnglandermischung, die
Hundemischling, Mischlingshund
[Schiàngglànddàmischung]
Stiagnglanderrass, die
Hundemischling, Mischlingshund
[Schdiàngglànddàràss]
Stiagnhaus, das [Schdiànghaus]
Treppenhaus
(Stiegenhaus)
Stich, der [Schdi:ch] leichter (Alkohol-)Rausch, Schwips
1(Speisen/Getränke) schon leicht verdorben
Stich: einen Stich haben sein (die Wurst hat scho an Stich...)
[ànSchdi:chåm] 2(Menschen) nicht recht bei Verstand ("nicht
ganz sauber") sein
Stich: keinen Stich machen bei einer Frau abblitzen (bei dera machst du
[koànSchdi:chmachà] koan Stich...)
Stiegen, die [Schdiàng]
Treppe
(Stiagn)
Stiegenglander, das
[Schdiànglànddà] Treppengeländer
(Stiagnglander)
Stiegenglandermischung, die
[Schiàngglànddàmischung] Hundemischling, Mischlingshund
(Stiagnglandermischung)
Stiegenglanderrass, die
[Schdiàngglànddàràss] Hundemischling, Mischlingshund
(Stiagnglanderrass)
Stiegenhaus, das Treppenhaus

241
[Schdiànghaus]
(Stiagnhaus)
stier (Adj.) [schdià] (finanziell) abgebrannt, blank, mittellos, pleite
1Stierhoden 2gemeiner, rücksichtsloser, sturer
Stierbeutel, der [Schdiàbaidl]
Kerl
1wühlen, stöbern (in der Garage rumstierln...)
stiereln [schdiàln] 2in Erinnerungen kramen, alte Geschichten
wieder aufleben lassen
stieren [schdiàn]: jmdm. eine
jmdm. eine saftige Ohrfeige verpassen
stieren
1fester, kräftiger Nacken (Mensch); Stier-
Stiergenick, das
nacken 2sturer, uneinsichtiger, unnachgie-
Stiergnack, das [Schdiàgnàgg]
biger Mensch
Stierkalbl, das [Schdiàkaiwe] Bullenkalb
Stift, der [Schdiffd] Auszubildender, Lehrling
Stiftelkopf, der [Schdiffdlkobf]
Stiftenkopf, der Bürstenschnitt; extrem kurzer Haarschnitt
[Schdiffdnkobf]
abhauen, verschwinden (...der is scho am
stiften gehen [schdiffdnge:]
ersten Tag stiften ganga.)
Stingel, der [Schdingl] fauler Bursche, Faulpelz, Nichtsnutz
stinken [schdinga]: jmdm. jmd. ist verärgert; jmdm. missfällt etwas; jmd.
stinkt er hat keine Lust mehr (...langsam stinkt a ma!)
1stinkend, übelriechend, verdorben (...die
stinkerte Wurst iß i nimmer!) 2stinkfaul, träge
stinkert (Adj.) [schdingàd]
(der is sogar z stinkert, dass er aufsteht, wenn
(gstinkert)
er sich im Kino as Sackl im Stuhl einzwickt
hat...)
Stoa, der [Schdoà]
Stein, Kieselstein, Ziegelstein, Felsbrocken,
(Pl. Steana [Schdeànà] oder
Findling, Grabstein
Stoana [Schdoànà]
stoamüad (Adj.) [schdoàmiàd]
hundemüde, sehr müde
(steinmüd)
Stock, der [Schdo:g] 1Blumenstock (...der Stock bliahd ned ums

242
Varreckn!) 2Etage, Stockwerk (d Meiers wohnen
im 2. Stock...) 3Häuserblock, Wohnviertel (...i
geh um an Stock spaziern.)
Stockbett, das [Schdo:gbedd] Etagenbett
Stöckelschuhe, die (Pl.) Damenschuhe mit hohen, dünnen Absätzen;
[Schde:glschuà] High Heels; hochhackige Schuhe
stockfinster (Adj.)
stockdunkel
[schdo:gfinzdà]
Stockfisch, der [Schdogfisch] langweiliger, wortkarger (verstockter) Mensch
stocknarrisch (Adj.) 1wütend, zornig 2deppert, nicht ganz dicht,
[schdo:gnàrisch von allen guten Geistern verlassen, meschugge
derbes Gesellschaftsspiel, bei dem eine Person
hinknien, ihr Gesicht im Schoß eines anderen
Teilnehmers verbergen und das Gesäß
Stockschlagen, das
herausstrecken muss. Die anderen Mitspieler
[Schdo:gschlång]
dürfenso lange mit der flachen Hand kräftig
auf den Hintern der knienden Person schlagen,
bis diese errät, wer sie geschlagen hat
Stoffel, der [Schdoffe] langweiliger, tölpelhafter, ungehobelter Kerl
stopfen [schdobbfà] 1Strümpfe flicken 2(derb) koitieren
1Flaschenverschluss (Kronkorken, Schraub-
Stopsel, der [Schdobbsl]
verschluss) 2Kosename für kleines Kind
Stopsellocken, die (Pl.)
aus langen Haarsträhnen eng gedrehte Locken
[Schdobbslloggn]
1ungeschickt, stümperhaft arbeiten 2stockend
stopseln [schdobbsln] sprechen, herumdrucksen (raus mit der
Sprach, stopsel net lang rum!) 3(derb) koitieren
Stopsler, der [Schdobbslà] Murkser, Pfuscher
Stör, die [Schdéà] siehe Ster
straabhaarig (Adj.) 1(Haar) widerborstig 2(Person) aufsässig,
[schdrà:bhà:rig] eigensinnig, kratzbürstig
strafmassig (Adj.)
[schdra:fmàsse/ strafbar
schdra:fmàssig]

243
Strah, die [Schdrà:] Streu
strahn [schdrà:n] streuen
es streut jmdn. = jmd. stürzt, fällt hin
strampfeln [schdrambbfen] 1strampeln, zappeln 2sich anstrengen
Stranitzen, die [Schdrànizn]
Papiertüte, Spitztüte
(Stanitzel)
Strass, die [Schdrass] Straße
Strauben, die [Schdraum] süßes Backwerk, Spritzgebäck
strawanzen [schdrawànnzn ziellos umherstreifen, sich herumtreiben
Strawanzer, der [Schdràwànnzà] Herumtreiber, Taugenichts
Ehrgeizling; (übertrieben) ehrgeiziger Mensch
in Schule oder Beruf, der (meist) von
Streber, der [Schdre:wà] Mitschülern oder der Kollegenschaft wegen
seiner guten Leistungen ausgegrenzt und
verachtet wird.
Streberbatzen, der
siehe Streber
[Schdre:wàbazzn]
strebern [schdre:wàn] eifrig lernen
streckterlängs (Adv.)
[schdreggdàlenx] der Länge nach ausgestreckt, in voller Länge
(gestreckterlängs)
Streithammel, der
streitsüchtiger Mensch
[Schdraidhàmme]
Streithansl, der
streitsüchtiger Mensch
[Schdraidhànsl]
Strick, der [Schdri:g] dickere Schnur, Seil
fauler Strick = Faulpelz
Strickhupfen, das
Seilhüpfen (Kinderspiel)
[Schdri:ghubbfà]
Stricksen, die (Pl.) [Schdrixn]
Hiebe, Prügel, Schläge
(Strixen)
Striezel, der [Schdri:zl] längliches, zopfförmiges Hefegebäck
Striezi, der [Schdri:ze] 1Gauner, Herumtreiber, Strolch 2Zuhälter

244
Strixen, die (Pl.) [Schdrixn]
Hiebe, Prügel, Schläge
(Stricksen)
1faseln; unüberlegt, wirr daherreden 2grübeln;
strubeln [schdru:wen]
quälenden Gedanken nachhängen
Speise aus dünn auseinandergezogenem oder
ausgerolltem Teig, der mit Obstfüllung
Strudel, der
(Apfelstückchen und Rosinen) oder einer
[Schdru:dl/Schdru:l]
anderen Füllung belegt, eingerollt und in einer
Backform in der Bratröhre gebacken wird
strumpfsockert (Adj.)
nur in Socken, strumpfsockig
[schdrumfsoggàd]
1Wohnstube 2Gastzimmer (Gasthaus, Hotel,
Stuben, die [Schdumm]
Restaurant)
1kleine Stube, Stübchen 2Nebenraum in
Gasthaus, Hotel, Restaurant (Bergstüberl,
Stüberl, das [Schdüwàl]
Jägerstüberl...) 3Zimmer für die alten, im
Austrag lebenden Bauersleute
1Instrumental-Besetzung in der alpenländi-
Stubenmusi, die
schen Volksmusik (meist Saiteninstrumente)
[Schdumu:se]
2von Stubenmusik gespielte Musik
(unbestimmte Mengenangabe) circa, etwa,
Stucker [Schduggà]
ungefähr (Stucker 20 Leut warn da...)
(unbestimmte Mengenangabe) circa, etwa,
Stuckera/Stuckeras
ungefähr (Stuckeras 150 Leut warn bei der
[Schduggàrà/Schduggàràs]
Fußwallfahrt dabei...)
1kleines Stück, Stückchen (…magst a Stückl
Schokolad, Kuchen, Käs?) 2Scheibe (Brot,
Wurst, Käse) 3Musikstück, Theaterstück (…des
Stückl, das [Schdigl]
Stückl hod da Mozart) 4nettes Erlebnis,
Anekdote (…mir zwoa ham etliche nette Stückl
mitnand erlebt.) 5Gaunerei, Streich
stülpen, krempeln (...stulp deine Ärmel nauf,
stulpen [schduibbm]
dann werns ned nass.)
Stummerl, der [Schdummàl] jmd., der stumm ist; Taubstummer
Stumpen, der [Schdummbm] 1kleinwüchsiger Mensch 2Zigarettenkippe,

245
Zigarettenstummel
Stutzen, der [Schduzzn] 1Wadenstrumpf 2Jagdgewehr
Stutzerl [Schdu:zal] Kosename für kleine Kinder
Stutzkopf, der [Schdu:zkobf] beschränkter, einfältiger Kerl
Suckel, die [Suggl] Mutterschwein, Sau
1nuckeln, saugen 2kleckern, sudeln (mit Brei,
suckeln [suggln] Flüssigkeiten, Getränken - ...suckelst scho
wieder rum!)
1Ferkel, junges Schwein 2jmd. der sich
Suckerl, das [Suggàl] beschmutzt oder Schmutz verbreitet (...wisch
amoi dein Mund ab, du Suckerl, du kloans!)
Dusel, Glück, Massel (...do host aber an Sud
Sud, der [su:d] ghabt, dass di d'Polizei ned aufghoitn hod!)
Vorschlag aus Riedenburg
Süffling, der [Si:fling] Säufer, Trinker
Suierl, das [Suiàl] Eiterbläschen, Pustel
Sülze (in Aspik eingelegtes Fleisch oder
Sulz, die [Suizz]
Gemüse)
sulzig (Adj.) [suizzig] 1gallertartig 2angeschmolzen, breiig (Schnee)
Sünd, die [Sinndd] Sünde, Vergehen
vor etwas zurückschrecken, sich scheuen,
Sünden: sich Sünden fürchten
etwas zu tun (...Sünden daad i mi fürchten,
[Sinndnfiàchdn]
wenn i a andere Frau oschaugert!)
sündteuer (Adj.) [sinnddaià] sündhaft teuer, überaus teuer
sünd und schad (Adj.) bedauerlich, jammerschade (...sünd und schad
[sinnddundschå:d] iss, dass die boarische Sprach ausstirbt!)
sunst (Adv.) [sunnzd] sonst
Suppen, die [Subbm] Suppe
Süpperl, das [Sibbàl] Süppchen
surgeln [suàgln] schmieren, unleserlich schreiben
Surhaxen, die [Suàhàxn] gepökelte Schweinshaxe
Suri, der [Suàre] leichter Rausch, Schwips
Süßling, der [Siàßling] Schmeichler, Schöntuer

246
sutzeln [suzln] nuckeln, saugen
Tachinierer, der [Dàchini:rà] Drückeberger, Faulpelz
Tafelspitz, der [Då:feschbi:z] das spitz zulaufende Schwanzstück vom Rind
Taferl, das [Dà:fàl] 1Tafel, Schild 2Hinweisschild
Tagdieb, der [Dågdiàb] Faulenzer, Müßiggänger, Nichtstuer
Tagwerk, das [Då:gweàgg] 1die geleistete Arbeit eines Werktages
Tawer , das [Dåwà] 2Flächenmaß (3407 m2)
talfern [dåifàn] (dalfern) undeutlich reden, vor sich hinreden, nuscheln
dümmlich, plump, ungeschickt, unbeholfen
talkert (Adj.) [dåiggàd] (dalkad)
(du dalkerter Jagersbua...)
1asiatischer Metallgong 2laute Betriebsamkeit,
Tamtam, das [Tàmtàm] Hektik, Unruhe (...wegn dera blädn Henna
muaß ma koa so a Tamtam macha!)
tandeln
tändeln, herumspielen, Zeit vertrödeln
tandln [dànndln] (dandln)
Tandla, der
Tandler, der Händler, Trödler, Altwarenhändler
[Dànddlà] (Dandla)
1(meist störender) Finger-, Fuß-, Pfoten- oder
Schuhabdruck auf Böden, Spiegeln, Scheiben,
Gläsern etc. (der frischputzte Badspiagl is scho
Tapper, der [Dabbà] (Dapper)
wieder voller Tapper...) 2ungeschickte
Bewegung, falscher Schritt (...hab i an blädn
Tapper gmacht und bin hingfalln.)
Tapper, der [Dabbà]
Tapperer, der [Dabbàrà] einer, der gerne "dappt", Frauen begrapscht
(Dapper/Dapperer)
tappert (Adj.) [dabbàd]
tappig (Adj.) [dàbbig] ungeschickt, plump
(dappert/dappig)
1jemand, der immer zu langsam ist; nicht
Tappnachi, der [Dabbnåche]
mitkommt 2Begriffsstutziger
Tarock, das [Tarogg] Kartenspiel
tarocken [taroggn] Tarock spielen

247
(nachtarocken = eine eigentlich erledigte
Angelegenheit wieder aufgreifen)
Tascherl, das [Dàschàl]
kleine Tasche, Täschchen
(Dascherl)
tät [dà:d] (daad) Konjunktiv von tun (ich tät sagen/i daad sogn)
tatscheln [dàdschln] (datscheln) tätscheln
tatschen [dà:dschn] (datschen) plattdrücken, quetschen
1etwas plump, ungeschickt anfassen, berühren
tatschen [daddschn] (datschen) 2sich plump, schwerfällig bewegen, gehen (der
tatscht umanand wiar a Zirkusbär...)
Tatscher, der [Daddschà] 1Puff, Schlag, Stoß 2im Plural: alte,
(Datscher) ausgelatschte Schuhe
tatschert (Adj.) [då:dschàd]
derb, plump, ungeschickt
(dadschad/dodschad)
1Tatterich (krankhaftes Zittern) 2jmd., der
Tatterer, der [Då:dàrà] (Dadara) unter ständigem Zittern leidet 3Angst, Furcht,
Bammel (z.B. Lampenfieber, Prüfungsangst...)
tattern [då:dàn] (dadern) zittern
Hundsgemeine Art von Züchtigung, die bis zu
den 1970er Jahren offiziell an Schulen
Tatzen, die (Sg./Pl.)
angewandt wurde: mit einem dünnen Stock,
Tatzn, die (Sg./Pl.)
einer Haselnussgerte od. schmalen Lineal
[Dazzn]
wurde auf die ausgestreckte, straff gespannte
Handfläche geschlagen.
Tatzelwurm, der [Dàzzlwuàm]
Drache, Lindwurm, Ungeheuer
(Datzlwurm)
Tatzenstecken, der Rohrstock, Haselnussgerte od. schmales Lineal
[Dazznschdäggà] zum Ausführen der Strafe
Tauberer, der [Dauwàrà] männliche Taube
Tauch, der [Dauch] (Dauch) Brühe, Kompott, Tunke
1auftunken, austunken 2jmdn. unter die
tauchen [dauchà] Wasseroberfläche drücken od. ziehen (jetzt
tauch i di bis d blau bist...)
Taug, der [Daug] Nutzen, Sinn, Zweck (des hod koan Taug = das

248
hat keinen Sinn, das bringt nichts)
taugen [daung] taugen, sich eignen
etwas taugt jmdm. etwas gefällt jmdm., etwas sagt jmdm. zu
Zenzi, du daatst ma taugn = Kreszentia, ich
finde dich sehr sympathisch
Tegel, der [Dä:gl] (Degel) Topf, Tiegel
Teigaff, der [Doàgaff] langweiliger, begriffsstutziger Bursche,
(Doagaff) Trantüte
Teller, das [Dällà] Teller, der
Tenn, der [Denn]
Tenne, die
Tennen, der [De:nà]
teuer (bei uns is da Benzin teuriger ois wia
teurig (Adj.) [dairig] (deirig)
z'Östreich...)
Tez, der [De:z] (Dez) Kopf
todeln
toteln [do:dln/dou:dln] schwer krank/todkrank sein
(dodeln)
da herin todelts aber gescheit = die Stimmung
ist auf dem Tiefpunkt angelangt, es "rührt sich
nichts
Toni [Done] Koseform von Anton
Topfen, der [Dobbfà] (Dopfa) Quark
Topfenstrudel, der
Quarkstrudel
[Dobbfàschdru:dl]
Topferl, das [Dobbfàl] (Dopfal) Töpfchen für kleine Kinder
torert (Adj.) [doràd/douràd]
schwerhörig, taub
(dorad)
Totensuppe, die
[Do:dnsubbm/ Leichenschmaus
Doudnsubbm]
Totentruchen, die
Totentruhe, die
Sarg, Totenschrein
[Do:dndru:chà/
Do:dndru:hà/

249
Doudndru:chà/
Do:dndru:hà]
Tour: in einer Tour andauernd, ständig (in oana Tour muaßt du
[Duà: inoànàduà] schimpfa...)
Tragerl, das [drà:gàl]
Getränkekiste (Bier, Limo, Saft)
Tragl, das [drà:gl]
Tram, die [Dramm] Trambahn, Straßenbahn
tramhappert (Adj.)
1schlaftrunken, müde 2gedankenverloren,
[dra:mhàbbàd]
verträumt
(dramhabbad)
Trampel, das/der [Drambbe] plumpe, schwerfällige, ungeschickte Person
Tramway, die [Drammwai] Trambahn, Straßenbahn
Getränk, "edles Tränklein" (des is a feins
Trankerl, das [Drànggàl]
Trankerl, mei Liaber...)
Trankhafen, der [Dranghå:fà] derbes, ungepflegtes, verwahrlostes Weib
Durcheinander von Speisen, Speiseresten,
Transch, der [Dransch] Mischmasch, Eintopf (wos is'n des für a
Transch?)
trappen [drabbm] traben
Tratsch, der [Drà:dsch] Geschwätz, Klatsch
1quatschen, plaudern, ratschen 2schwatzen,
tratschen [drà:dschn]
ausplaudern
Tratschen, die [Drà:dschn] Klatschtante, Schwätzerin, Verleumderin
Tratscher, der [Drà:dschà] Schwätzer, Verleumder
tratzen (vorsätzlich) ärgern, aufziehen, foppen,
tratzn [dràzzn] (dratzen) necken; provozieren, schikanieren
Traudl [Draudl] Koseform von Edeltraud, Gertraud, Waltraud
treanschen beleidigt oder missmutig vor sich hin weinen
treanschn (wennst iatz ned mit dei'm Treanschn aufhörst,
[dreànsch] fangst a paar...)
Treanschen, die
Trenschn, die weinerlicher Mund, beleidigtes, missmutiges
[Dreànschn] Gesicht
(Dreanschen)

250
Trebernlous, die [Dräwànlous]
ordinäre, ungepflegte, verwahrloste Person (w)
Trebernsau, die [Dräwànsau]
tredern [drä:dàn] kleckern, verschütten
Treibauf, der [Draibauf] Wildfang
Trenzal, das
Trenzerl, das [Drennzàl] Lätzchen zum Umbinden für Kleinkinder
(Drenzal)
Trenzbeutel, der
[Drennzbaidl] Jammerlappen, weinerlicher Mensch
(Drenzbeutel)
1winseln, leise weinen 2sich beim Essen
trenzen bekleckern 3beim Einschenken verschütten
trenzn [drennzn] (drenzen) (Herrschaft, host de neie Tischdeckn aa scho
wieder otrenzt...)
Trenzer, der [Drennzà] 1einer, der kleckert, sabbert 2Feigling,
(Drenzer) Versager, "Loser"
Triederer, der [Driàdàrà]
Umstandskrämer, lahme Ente
(Driadara)
langsam arbeiten, sich langsam bewegen,
triedern [driàdàn] (driadan)
trödeln
trielen [driàlàn] (drialan) kleckern, sabbern
tritscheln [dri:dschln]
vor sich hinwursteln, langsam arbeiten, trödeln
(dridscheln)
1langsamer, umständlicher Mensch 2Trödler,
Tritschler, der [Dri:dschlà]
Händler (zu dem Tritschler brauchst gor ned
(Dridschla)
erst higeh, der hod nix Gscheits...)
Trittling, der [Dri:dling] "ausgelatschter", derber, fester Schuh, Stiefel
Trix, der [Drix] Dreh, Kniff, List
Troad, das [Droàd] (Droad) Getreide
trödeln
langsam tun, sich sehr viel Zeit lassen
trödln [drä:dln] (drädeln]
Hopfendolden, Hopfenzapfen Vorschlag aus
Trollen, die (Pl.) [Droin]
der Holledau
Trompeten, die [Drombbäddn] Blechblasinstrument

251
Tropf, der [Drobf] Spitzbub
Tropfbierdotschen, der arme, heruntergekommene, verwahrloste
[Drobfbiàdådschn] Person
Trottoir, das [Droddoàr] Gehsteig, Gehweg
Truchen, die
1Kiste, Truhe 2Sarg
[Dru:chàn/Dru:chn]
trückeln [driggln]
trocknen
trückern [driggàn]
Hexe, übler Geist (wenn d'Drud in da Nacht auf
Trud, die [Dru:d] (Drud) deiner Brust hockt und dir an Schnaufara
abdruckt...)
Trudschal, das
1einfältiges Mädchen 2entzückendes,
Trutscherl, das
reizendes Mädchen
[Dru:dschàl] (Drudscherl)
1Teil von etwas (da liegt a Trumm von deiner
Puppenküch...) 2Portion, Stück (a Trumm
Trumm, das [Drumm]
Wurscht; a Trumm Knödl = ein großer Knödel;
Steigerung: Mordstrumm = riesengroß)
faules Trumm, das [faulsdrumm] =
bequemes, faules Frauenzimmer
Trutschen, die
Trutschn, die [Dru:dschn] dümmliche, ungeschickte Weibsperson
(Drudschn)
Tschamsterer, der
[Dschàmsdàrà] Freund, Liebhaber (abwertend)
(Dschamsderer)
1einfältiges, ungeschicktes Kind
Tschapperl, das [Dschàbbàl] 2liebenswertes, naives weibliches Wesen,
Dummchen
Tschumpel, die [Dschummbbe] dümmliches, schwerfälliges Frauenzimmer,
(Dschumpel) Trampel
Tuchad, der
Bettdecke ("Zuadeck"
Tuchert, der [Du:chàd]
1jmdn. besiegen, bezwingen, übertreffen (im
tüpfeln [dibbfen] (dipfeln)
Sport) 2ugs: mit einer Frau schlafen (da Sepp

252
hod d'Resi nach da Disco dipfelt...)
Tüpferl, das [Dibbfàl]
Pünktchen, Tüpfelchen
(Dipferl)
Tüpferlscheißer, der
[Dibbfàlschaissà] kleinlicher, pedantischer Besserwisser
(Dipferlscheißer)
jmdn. besiegen, bezwingen, übertreffen
tupfen [dubbfà]
(d'Vorderstinkmistinger ham
(dupfa)
d'Hinterstinkmistinger 5:0 dupft...)
Türkl, der [Diàggl] derber, grobschlächtiger, plumper Kerl
1stark regnen (iatz tuscht's aber gscheid)
tuschen 2knallen 3ohrfeigen (wennst iatz ned sofort
tuschn [duschn] dei Hausaufgab machst, tusch i dir a
Gscheide...)
Tuscher, der heftiger Regenguss, Platzregen (Gestern nacht
Tuscherer, der [Duschà] hat's an gscheitn Tuscherer do...)
Tutteln, die (Pl.) [Duddln]
vulgär für weibliche Brust
(Duddel)
Tutterer, der [Duddàrà]
junger "Hupfer", Halbwüchsiger
(Dudderer)
Tuwak, der [Duwagg]
Tabak, Schnupftabak
Tuwakl , der [Duwàgl]
üba
jenseits, auf der gegenüber liegenden Seite
über (Adv.) [i:wà]
übableibn überbleim
übrig bleiben
[i:wàblaim]
Übabliebne, die
Überbliebne, die weibl. Single ("alte Jungfer"...)
[I:wàblime]
übadüba/überdüber 1umwerfen, umrempeln, umstoßen 2über den
hauen, schlagen Haufen schlagen, niederschlagen,
[iwàdiwà haun/schlång] zusammenschlagen
Übadüba, der
temperamentvolles Kind, Wildfang
Überdüber, der [I:wàdiwà]

253
überhaupts
[i:wàhàbbz/i:wàhaubbz]
1überhaupt 2erst recht
(Betonung sowohl auf der 1. als
auch 3. Silbe möglich.)
übahudln
übereilen
überhudln [i:wàhudln]
übernachtig (Adj.)
"übernächtig", unausgeschlafen, müde
[i:wànàchddig]
übareißen kapieren, verstehen, "checken" (...es hod a
überreißen [i:wàraissn] bissl dauert, bis i überrissen hob, wos los is.)
übaschlagn 1handwarm, lauwarm, leicht angewärmt
überschlagen [iwàschlång] (Wasser) 2mild, lau (Wetter)
übastandig
"übriggeblieben", jemand, der eigentlich schon
überstandig (Adj.)
unter der Haube sein sollte...
[i:wàschdàndig]
üba und üba
über und über (Adv.) ganz und gar, durch und durch
[iwàundiwà]
Übaziach, Überziach, die
Bett-, Kissenbezug
[Iwàziàch]
übazwerch 1gekreuzt, schräg 2durcheinander, wirr,
überzwerch (Adj.) [iwàzweàch] unordentlich 3schrullig, seltsam
Kauz, Sonderling, seltsamer Vogel, verrückter
Uhu, der [U:hu]
Typ
Uhubapp, der [U:hubabb] Alleskleber
um (Adv.) [umm] aus, vorbei, vorüber (d'Ferien san um...)
um: nicht viel um/ nicht viel ausmachen, keine große Rolle spielen
nicht weit um (...is ned vui um ob i über Nürnberg oder
[ned vui/waid um] München fliag.)
herum, rundherum (rund umadum = ganz und
umadum (Adv.) [umàdumm] gar, über und über; mir gehts rund umadum
guad = ich fühle mich prächtig)
umanand
umeinander umher
(Adv.) [umànand/umanandà]

254
umanand dreckeln 1Dreck machen 2trödeln, nicht effektiv
[umànand dräggln] arbeiten
umanand hauen 1ordentlich verprügeln (hat er alle gscheit
[umànand haun] manandghaut...) 2randalieren, lärmen, toben
1jmd. hat gesundheitliche Probleme (letzte
jmdn. haut es
Nacht hod s mi wieder so umanandaghaut...)
umeinander
2Schwierigkeiten haben (seit ma s'Haus ham,
[...hauds um umànandà]
hauts uns mitm Geld gscheit umanand...)
umanand krautern
rumwursteln, trödeln, tändeln
[umànand graudàn]
jmdn. ordentlich verprüglen (wart, du Hund,
umanand lassen
iatz lass i di umanand, dass da Hörn und
[umànandà lassn]
Sehgn vergeht...)
1plan- und ziellos durch die Gegend rennen
umanand rumpeln
2sich außer Rand und Band gebärden (is er
[umànand rumbben]
umanandagrumpelt wiar a Narrischer...)
umanand saufen durch die Kneipen ziehen, sich von Wirtshaus
[umànand sauffà] zu Wirtshaus saufen
1herumstochern, herumwühlen 2sticheln
umanand stierln
(...muasst du allweil in der Vergangenheit
[umànand schdiàln]
umanandstialn?)
toben, tollen, sich austoben (bis nachmittag
umanand teufeln
samma auf der Pistn umanandteufelt wia die
[umànand daifen]
Wuidn...)
umanand tun trödeln, sich unnötig lange mit einer Sache
[umànand doà] beschäftigen, aufhalten
umanand ziahgn 1trödeln, in den Tag hineinleben, faulenzen
[umànand ziàng] 2gammeln, vagabundieren
etwa, gegen, ungefähr zirka (i bin umara fümfe
umara [ummàrà]
hoamganga...)
umarbatn
umarbeiten lärmen, toben, um
[umarwàn/umarwàdn]
umsonst (i bin gratis in d'Schui ganga und du
umasonst (Adv.) [umàsunzd]
umasunst...)

255
umdrahn umkehren, wenden (...wollt der Hanswurscht
umdrehen [umdrà:n] doch glatt auf da Autobahn umdrahn!)
1zusammenfahren, rammen, umstoßen 2einen
umfahren [umfa:rn]
Umweg fahren (iatz samma weid umgfahrn...)
1toben, tollen 2randalieren, verwüsten (da
umfetzen [umfäzzn] Nachbar hod in seim Suri wieder ganz schee
umgfetzt...)
umfliegen [umfliàng] umfallen, umkippen, umstürzen
Umgang, der [Umgang] Prozession, Festzug, Bittgang
1geistern, spuken 2vorwärts gehen, gedeihen
umgehen [umge:] (nach der Scheidung is's gar nimmer
umganga...)
1aufhalten, behindern, im Weg stehen 2zur
umgehen: im Weg umgehen
Last fallen, stören
1herüber, auf diese Seite, rüber 2aus, vorbei,
umher (Adv.) [ummà]
vorüber (da Summa is umma...)
umhin
hinüber, auf die andere Seite
ummi (Adv.) [umme]
umkeien umhauen, umschmeißen, umwerfen (wer hod
umkein [umkain] mei scheene Vasn umkeid?)
ummacha
(Baum/Strauch/Hecke) fällen, umhauen
ummachen [ummàchà]
1umstoßen, umwerfen 2musikalisch: ein
Musikstück "vermurksen", fehlerhaft spielen,
umschmeißen [umschmaissn]
total "rausfliegen" (aus der Partitur, aus dem
Rhythmus...)
umschnackeln
sich den Fuß verknacksen, verstauchen
umschnackln [umschnàggln]
Umstandskrama
Umstandskramer, der Umstandskrämer, umständlicher Mensch
[Umschdandsgra:mà]
umschwenken, Meinung und Verhalten ändern,
umstecken [umschdeggà]
Partei für die andere Seite ergreifen
umhinstehen ummisteh 1verenden, verrecken (Tiere) 2verderben

256
[ummeschde:/ (Getränke, Lebensmittel) 3zur Seite treten
umschde:]
umtun: sich umtun
sich beeilen (dua di um, du muaßt in d'Schui...)
[umdoà]
unangeschauter (Adj.) ohne vorherige Überprüfung, unbesehen,
[unogschaudà/ vertrauenswürdig (den kenn i guad, dös Auto
unogschaugdà]] kannst unangschauter nehma...)
1leidenschaftlich, maßlos (i mog di
unbandig
unbandig...) 2übermäßig, zügellos (bis in der
unbändig (Adj.)
Fruah ham s unbandig gsuffa, tanzt und - des
[unbà:ndig
sagn ma ned...)
missgelaunt, gereizt, grimmig (nix für unguad
unguad
= nichts für ungut = es war nicht böse
ungut (Adj.) [unguàd]
gemeint)
unkommod (Adj.) [unkàmodd] unkomfortabel, unpraktisch
unleidig (Adj.)
gereizt, knurrig, missgelaunt
[u:nlaide/unlaidig]
unrecht: (Person) ist nicht
angenehm, sympathisch
unrecht
der Sepp is gar ned so unrecht = Josef ist ganz
in Ordnung od. der Josef iss 'n ganz, ganz
Lieber...
uns (...was is mit üns, kriagn mir nix zum
üns [ins] (regional)
Sauffa?)
unt (Adv.) [undd] unten
Unterbett, das [Unddàbedd] Matratzenschoner
unterhaltlich (Adj.) kurzweilig, unterhaltsam, vergnüglich (des war
[unddàhåiddle/unddàhåiddlich] a unterhaltlicher Ausflug...)
unterkommen 1begegnen (so a Dreckhammel is mir no nia
[unddàkemmà/ unterkemma...) 2erleben, erfahren (so a
unddàkummà] Sauerei is mir no nia unterkemma...)
Untersatzl, das [Unddàsàzzl] Untersetzer
untertags (Adv.) [unddàdå:x] tagsüber, während des Tages
untersche unten, unten drunter, zu unterst

257
unterse
[unddàsche/unddàsse]
dummes, einfältiges, ungeschicktes
Urschl, die [Uàschl]
Frauenzimmer (...dumme Urschl!)
Urviech, das [Uàfi:ch] urwüchsiger Mensch, Original, Unikum
Uschi Koseform von Ursula
Vadda, der [Faddà] Vater
Vafangales, das
fangen spielen Vorschlag von Andrea aus
Verfangerles, das
Ingolstadt
[Fàfangàles]
Vafangs, das fangen spielen Vorschlag von Andrea aus
Verfangs, das [Fàfangs] Ingolstadt
Vagierer, der [Fachirà/Fàgirà] Herumstreuner, Landstreicher, Vagabund
vagieren
umherstreunen, umherziehen
vagiern [fachiàn/fàgiàn]
1freie Stelle 2Ferien, schulfrei (zu meiner
Vakanz, die [Fàkànnz] Grundschulzeit sagte man nicht "Hitzefrei",
sondern "Hitzvakanz")
Vale [Fa:le]
Kurzform von Valentin
Valtl [Fåiddl]
1Ausdruck des Erstaunens, der Verwunderung
vareck oder Lobes (Ja, vareck, host des schee
varreck [fà:regg] gspuit...) 2Fluch (Vareck, iatz hob i mi auf'n
Daama ghaut...)
1abkratzen, krepieren, elend zugrunde gehen
varreckn [fà:reggà]
2derb für verenden
Varreckn, das: nicht um alles in der Welt, überhaupt nicht,
ned ums Varrecka nicht ums Sterben (den Kollegen B. konn i ned
[ned ums Fà:reggà] ums Varregga aussteh...)
1abscheulich, grausam, bestialisch, verflucht
(Mei Chef is a Wildsau, a varreckte...)
vareckt 2anspruchsvoll, kompliziert, schwierig (des is
varreckt (Adj.) [fà:reggd] a varreckts Musikstückl, des kann ned a jeder
spieln...) 3clever, gewieft, listig, schlau (...a
varreckta Hund is a scho, unser Sepp!)

258
varreckta Hund [fàreggdàhund] =
Tausendsassa, Teufelskerl
veganer Käse aus rein pflanzlichen Produkten
Vegaas, der [Vegà:s] (neue Wortschöpfung, Terminus aus vegan und
Käse)
Vehikel, das
Karren; defektes, mangelhaftes Fahrzeug
Vehikl, das [Fehiggl]
Veicherl, das 1Veilchen 2blaues Auge 3begriffsstutzige,
Veigerl, das dümmliche Person (Mein Gott, du werst ma so
[Fai:chàl/Fai:gàl] a Veigal sei...)
Veit
Vitus
Veitl [Faidd/Faiddl]
Ventui, das [Fenddui] Ventil
verbandeln [fàbàndln] verbinden, verknüpfen
1beschönigen, herunterspielen, idealisieren
verblümeln [fàbleàmen] 2jmdn. für dumm verkaufen, aufs Glatteis
führen
verbuckeln [fàbu:gln] verknittern, verbeulen
verbudeln verraufen, zerwühlen (so schee hab i bügelt
verbuttln [fàbu:dln] und iatz is die ganze Wasch verbuddlt...)
vergeuden, verplempern (die ganze Zeit hast
verdreckeln [fàdreggln]
mit dem blädn Computer verdreckelt...)
verdruckt (Adj.)
verdruckst (Adj.) falsch, heimtückisch, verschlagen
[fàdruggd/fàdruggsd]
Ärger, Kummer, Schwierigkeiten (nix ois wia
Verdruss, der [Fàdru:s]
Verdruss hod ma mit dir...)
Verdrusszapfen, der
böses, zänkisches Weib
[Fàdru:szabbfà]
verbeult, zerdrückt (Mei, der hat mir mein
Karrn ganz vaduid wieder bracht = Oh Graus,
der hat mir mein Auto total verbeult zurück
verdullt [fàduid]
gegeben. Oder: Mi hats mitm Radl gschmissn,
jetz is des ganze Schutzblech vaduid. Oder: Da
Maxi hod a Rauferts ghabt, heit is a ganz

259
schee vaduid im Gsicht.) Vorschlag, Definition
und Beispiele von Helge Vogl aus Germering
1sich verfahren, verlaufen 2aus dem Konzept
verfransen, sich [fàfransn]
kommen, den Faden verlieren
vergaffen, sich [fàgaffà] sich in jmdn.verlieben, "verschauen"
Danke (der liebe Gott möge es dir vergelten);
vergelt's Gott [fàgäidsgo:d]
die Antwort lautet: Segn's Gott (Gott segne es)
vergunnen [fàgu:nà] vergönnen
verhackeln, sich
sich verfangen, verhaken
verhakeln, sich [fàhàggln]
verhaut [fàhaud] heruntergekommen, vergammelt, verwahrlost
verheiratet [fàhairàd] (Adj.): grapschen, unsittlich berühren (...glang mi ned
jmdn. verheiratet anglangen so verheirat o, du Saubär, du oider!)
verhocken, sich [fàhoggà] die Zeit vergessen und zu lange sitzen bleiben
verhunackeln
verhunzen, verschandeln, verunstalten
[fàhuànàgln/fàhunàgln]
verjuxen
verbraten, vergeuden, verschwenden
verjuxn [fàjuxn]
verkälten, sich [fàkäiddn] sich erkälten
Verkältung, die [Fàkäiddung] Erkältung
1verraten, verpetzen, bei jmdm. hinhängen
(...der hod di beim Chef verkafft!) 2sich beim
verkaufen [fàkàffà]
Einkaufen vertun (...bei dene Schuah hob i mi
sauber vakafft!)
Verklaghafal, das
Verklaghaferl, das Verräter(in), Petze(r)
[Fàglåghàfàl]
Verklagpritschen, die
Petze, Verräterin
[Fàglågbriddschn]
verleicha
verleichen verleihen
[fàglaichà]
verliabn, sich [fàliàm] sich verlieben
verloisen verlieren

260
verluisen
[fàloisn/fàluisn]
vernagelt [fànågld] 1begriffsstutzig 2dickköpfig, stur
verpledern [fàblädàn] vergeuden, verschwenden
verpritscheln vergeuden, verschütten, verspritzen (ihr sollts
verpritschln [fàbriddschln] koa Wasser verpritscheln!)
verpritschen
verpetzen, verraten, jmdn. verpfeifen
verpritschn [fàbriddschn]
1jmdn. ertragen, leiden können (den Kollegen
verputzen
B. kann i überhaupt ned verputzn...) 2essen
verputzn [fàbuzzn]
(iatz hob i a ganze Schweinshaxn verputzt...)
(heimlich) beiseite schaffen, verstecken,
verramma [fàràmmà]
wegräumen
1die Zeit mit Plaudern, Tratschen verbringnen
verratschen 2vor lauter Reden und Tratschen die Zeit
verratschn [fàrà:dschn] vergessen (in der Stadt hab i mi mit der Fanni
verratscht...)
verratzt sein [fàrazzd säi] verloren sein
verräumen [fàràmmà] siehe "verramma"
1Ausdruck des Erstaunens, der Verwunderung
verreck [fàregg]
oder Lobes 2Fluch (siehe "vareck")
1abkratzen, krepieren, elend zugrunde gehen
verrecken [fàreggà]
2derb für verenden (siehe "varecka")
Verrecken, das
nicht um alles in der Welt, überhaupt nicht,
Verreckn: nicht ums Verrecken
auch nicht ums Sterben (siehe "Varecka")
[ned ums Fàreggà]
gemeiner, niederträchtiger Mensch; Schuft,
Verrecker, der [Freggà]
Schurke, Verräter
1abscheulich, grausam, bestialisch, verflucht
verreckt (Adj.) [fàreggd] 2anspruchsvoll, kompliziert, schwierig 3clever,
gewieft, listig, schlau (siehe "vareckt")
verreckter Hund [fàreggdàhund] =
Tausendsassa, Teufelskerl
verreden, sich [fàre:n/fàre:dn] versehentlich ausplaudern, sich verplappern

261
verrollen, sich verschwinden, sich aus dem Staub machen
1geistesgestört, schwachsinnig, verrückt
2abgehoben, eigentümlich, merkwürdig,
verruckt (Adj.) [fàruggd]
ungewöhnlich (a verruckta Hund is a scho, da
Paule...)
versamma [fàsàmmà] versäumen
versandeln
verlieren, verbummeln, verlegen, verschlampen
versandln [fàsàndln]
versaubeidln
verbocken, verderben, vermurksen, versauen
versaubeuteln [fàsaubaidln]
verschandeln
entstellen, verunstalten
verschandln [fàschàndln]
verscheißen: (es) bei jmdm. bei jmdm. in Ungnade fallen, die Sympathien
verscheißen [fàschaissn] verspielen
verscheppern [fàschäwàn] billig verkaufen, verramschen, verscherbeln
verschliaffa, sich
sich verstecken, verkriechen
verschliefen, sich [fàschliàffà]
verschmacht 1eingeschnappt, gekränkt, verletzt 2bang,
verschmochd [fàschmå:chd] mutlos, zaghaft
verschmeißen
verlieren, verschlampen, verschustern
verschmeißn [fàschmaissn]
verschoppen verstopfen (s'Papier hod si im Klo
verschoppn [fàschobbm] verschoppt...)
1ausgebleicht (Textilien) 2heftig in jmdn.
verschossen (Adj.) [fàschossn]
verliebt sein 3in eine Idee vernarrt sein
etwas vergessen (den Termin hob i
verschwitzen [fàschwizzn]
verschwitzt...)
versitzen [fàsizzn] im Erdreich versickern
1Senkgrube, Senkschacht, Sickergrube (In den
1960er-Jahren war mein Elternhaus in
Versitzgruabn, die Ingolstadt noch nicht an die Kanalisation
Versitzgrube, die [Fàsizzgruàm] angeschlossen, deshalb wurden die Abwässer
in eine Versitzgrube
abgeleitet.) 2Säufer, Trinker da Sepp sauft wiar

262
a Versitzgruam = Josef spricht dem Alkohol
ordentlich zu)
Versteckal, das
Versteckats, das
Verstecken spielen
[Fàschdeggàl/Fàschdeggàds/
Fàschdeggsdàl]
(hast du das) kapiert?, verstanden?, in
verstehst? [fàschdäsd]
Ordnung?
Verstehstmi, der [Fàschdäsdme] Verstand, Intelligenz
heimlich, verstohlen (bin i verstoins zum
verstohlens (Adv.) [fàschdoins]
Kühlschrank...)
verstrubeln
(Frisur, Haare) verwirren, zerzausen
verstruweln [fàschdru:wen]
ertragen (deine Gemeinheiten vertrag ich
vertragen [fàdrång]
nicht...)
vertrenzen 1verkleckern, verschütten 2vergeuden,
vertrenzn [fàdrennzn] verschwenden, vertrödeln
1aufwenden, einsetzen, verbringen (mit so am
Wörterbüachl verduad ma an Hauffa Zeit...)
vertun [fàdoà]
2vergeuden, verschwenden (mit dem Schmarrn
verduast des ganze Geld...)
1sich irren, verschätzen (in dera Woch hob i mi
mit de Lottozahlen gscheit verdoa...) 2einen
vertun, sich [fàdoà]
Fehler machen (bei dera Abrechnung hab i mi
verdoa...)
verwacheln [fàwà:chen] verwehen, mit Schnee zudecken
verwerfen [fàweàffà] verlegen, verlieren, verschmeißen
vergeuden, verjubeln (sei ganz' Geld hat er
verwichsen [fàwixn]
verwichst...)
1in Unordnung bringen, durcheinanderbringen
verwurschteln verwursteln (die ganzen Akten san verwurschtelt...)
[fàwuàschdln] 2zerraufen, verstrubbeln (Pass doch auf, Cheri,
du verwurschtelst ja meine schönen Haar...)
erzählen (mei Oma hat schöne Märchen
verzählen [fàzäi:n]
verzählt...)

263
verzapfa dummes Zeug reden, quatschen (der verzapft
verzapfen [fàzàbbfà] an solchan Krampf...)
verzarren verschleppen, verziehen (i moan, den Schoklad
verzarrn [fàzà:rn] ham d'Kinder verzarrt...)
verziagn
stehlen, verschleppen
verziehen [fàziàng]
verziagn sich heimlich, unauffällig entfernen,
verziehen, sich [fàziàng] verschwinden
verzupfa, sich sich entfernen, verschwinden (verzupf di
verzupfen, sich [fàzubbfà] bloß...)
verzwirlen durcheinanderbringen, verwirren (a jeds Kabl is
verzwirln [fàzwiàln] verzwirlt...)
Vev [Fäf]
Veval [Fäfàl]
Kurzform/Koseform von Genoveva
Veverl [Fäfàl]
Vevi [Fäfe]
1Tier, Vieh 2Rüpel, ungestümer, grober
Viech, das [Fi:ch]
Mensch (der benimmt si wiar a Viech...)
Viech, blödes, das [fi:chbläz] =
dummer Mensch
Viechdokta, der
Tierarzt
Viechdoktor, der [Fi:chdoggdà]
1Gemeinheit, Unverschämtheit, Mißstand (des
is a Viecherei, wia der mit'm Personal
umspringt...) 2Gaudi, Spaß (den konnst für
Viecherei, die [Fichàrai]
jede Viecherei hobn...) 3Anstrengung, Strapaze
(so a Marathonlauf is scho a gscheide
Viecherei...)
tierliebender Mensch; einer, der gut mit Tieren
Viecherer, der [Fi:chàrà]
umgehen kann
vieraugad (Adj.)
vieraugert (Adj.) eine Brille tragend
[fiàaugàd/firaugàd]
viere [fire] vier
viereckad (Adj.) viereckig

264
viereckert (Adj.)
[fiàeggàd/fireggàd]
Vierer, der [Firà] Vier (Ziffer, Zahl, Schulnote)
1Viertelliter Wein = 0,25l (= ein Schoppen)
2Viertelpfund = 125 Gramm 3Uhrzeit: Viertel
nach sechs = 6:15 od. 18:15 Uhr; Viertel vor
Viertel, das [Fiàddl sechs = 5:45 od. 17:45 Uhr (Besonderheit z.B.
in der Region Ingolstadt: Viertelsechs=
5:15/17:15 Uhr; Dreiviertel sechs =
5:45/17:45 Uhr)
vierzg [fiàzg]
vierzig (Zahl 40)
vierzge [fiàzge]
Vinz Kurzform von Vinzenz
Visage, die [Wisà:sch] Gesicht, Fresse, Schnauze
vis-à-vis (Adv.) [wisàwi] gegenüber Vorschlag aus Hauzenberg
voant
vorn (do voant is a Bäckerei...)
vornt (Adv.) [foàndd]
Voda, der [Få:dà] Vater
vögelfangen wer poppen kann, weiß auch wie vögelfangen
vöglfanga [feglfangà] funktioniert...
Vogelscheuche, die
dürre, hässliche, nachlässig gekleidete Person
[Foglschaichà]
vogelwild (Adj.) 1wild, stürmisch, unbeherrscht 2ausgefallen,
voglwuid (Adj.) [foglwuid] extravagant (der Paule is a voglwuida Hund...)
1kleiner Vogel, Vögelchen 2schräger,
Vogerl, das [Fo:gàl]
extravaganter Typ (du werst mir so a Vögerl
Vögerl , das [Fe:gàl]
sei, mei Liaber...)
Volldepp, der [Foidäbb] vollkommener Trottel; Idiot
vorn (keine Richtungsangabe, bezieht sich auf
einen Teil von etwas... vont is no ned umgrobn
vont [fondd] = der vordere Teil des Beetes ist noch nicht
vonte [fondde] umgegraben; der hockt vont = er sitzt vorne
im Auto) Vorschlag und Definition Barbara
Lexa

265
Vorbau, Wetterschutz (um den
Vorhäusl, das [Foàhaisl]
Eingangsbereich)
vorher (Adv.) [foàheà]
eben erst, vor kurzem
voring (Adv.) [foring]
vorn [foàn]
vorn, vorne (do vount muasst rechts
vornt [forndd]
abbiagn...)
vount [foundd]
voran, voraus (d'Fahnenabordnung geht
voro (Adv.) [foro:] voro...)
Vreni [Freni]
Kurz-/Koseform von Verena
Vrenerl [Frenàl]
Vronal [Fro:nàl]
Vronerl [Fro:nàl] Kurz-/Koseform von Veronika
Vroni [Fro:ne]
vui (Adv.) [fui] viel
viel zuviel (vui zvui Gfui - zu gut für diese
vui zvui [fui zfui]
Welt)
waar [wà:r] wäre (bair. Konjunktiv: ...i waar so gern bei
waarad [wà:ràd] dir!)
Wabbal,das
Aufkleber
Wabberl,das [Wàbbàl]
Waben,die [Wà:m] (Wam) 1Kurzform von Barbara 2alte Frau altes Weiberl
1wehen (Heut wachelts wieder ganz schee kalt
daher...) 2fächeln, wedeln 3Schneegstöber
wacheln [wà:chen] (Grad wacheln duads, dass ma nirgends mehr
fahrn kann...) 4jemanden "wachln" =
ordentlich verprügeln, aufmischen
Wachler, der 1Auffangvorrichtung an der Sense 2großer
[Wà:che/Wà:chlà] Gamsbart
Wackler, der [wagglà] Wackelkontakt (...des Kabel hod an Wackler.)
1rauh, scharf, spitz, steinig 2verstockt, trotzig,
wachs (Adj.) [wàx]
unbequem
Wachten, die [Wàchddn] Schneeverwehung, Schneewehe
Wachtel, die 1schrullige, sonderliche alte Frau 2etwas

266
Wachtl, die [Wachddl] abfällige Bezeichnung für Wachtmeister,
Polizist 3Justizvollzugsbeamter/in
Wachter, der [Wàchdà] Wächter, Nachtwächter
Wähdam, der [Wä:dam] Schmerz, Unbehagen
Wade, Waden (Wadl viere richten = jemandem
Wadl, der [Wà:dl] ordentlich die Meinung sagen; Des san
Wadln, die [Wà:dln] Trümmer, hod da Spatz gsagt und seine Wadln
ogschaugt...)
1kleiner, bissiger Hund 2Stänkerer, Zyniker;
Wadelbeißer, der
einer der um boshafte Kommentare nicht
Wadlbeißer, der
verlegen ist (CSU-Generalsekretäre sind quasi
[Wàdlbaissà]
Prototypen...)
Wadelstrümpf, die (Pl.)
Kniestrümpfe, Wadenstrümpfe
[Wàdlschdrimbbf]
1Waffel 2Mund (Wennst ned glei dei Waffe
Waffel, die [Waffe]
hoitst, fangst oane...)
Wagel, das [Wà:gl]
kleiner Wagen, Wägelchen, Handkarren
Wagerl, das [Wà:gàl]
Pflugschar, die (...bring an Wagnsun zum
Wagensohn, der
Schmied) Vorschlag und Definition aus
[Wàngsu]
Osterhofen in Ndb.
Teil des Zugtiergeschirrs (bsuffans Wagscheidl
= etwas freundlichere Bezeichnung für
Wagscheitel, das
"Besoffener, Betrunkener" oder auch "Trinker";
[Wågschaidl]
"des bsuffane Waagscheidl konnst doch zu
koana vernünftign Arbat braucha!")
wahn [wà:n] 1winden 2flattern, wedeln
wahrscheints (Adv.) wahrscheinlich (wahrscheints is a wieder beim
[wa:dschäins] Sauffa...)
1armes, hilfsbedürftiges Kind 2unbeholfene,
Waiserl, das [Woàsàl]
unselbstständige Person
waldlerisch (Adj.)
aus dem Bayerischen Wald, "waldlerisch"
[waidlàrisch/waiddlàrisch]
Waldler, der
Waldler, Bewohner des Bayerischen Waldes
[Waidlà/Waiddlà]

267
1hilfsbedürftiges Kind 2bedauernswerte,
Waiserl, das [Woàsàl]
erbärmliche Person
walgeln [wåigln] 1Teig ausrollen, walzen (Platzlteig walken...)
walken [wåiggà] 2sich wälzen (im Dreck walgeln...)
Walger, der [Wåigà]
Walgler, der [Wåiglà] 1Nudelholz, Teigroller 2Alkoholrausch
Walker, der [Wåiggà]
Waller, der [Wallà] 1Wels 2Wallfahrer, Pilger
Walli
Kurzform von Walburga
Wally [Walle]
Wanderschaft eines Handwerksgesellen (auf
Walz, die [Wåizz]
der Walz sein...)
1Kurzform von Barbara 2alte Frau, altes
Wam, die [Wà:m]
Weiberl (siehe Waben)
Wammal, das gut mit Fett durchwachsenes Bauchfleisch vom
Wammerl, der [Wàmmàl] Schwein (geräuchtertes Wammerl...)
Wampe, die [Wambbm] dicker Bauch
wampert (Adj.) [wambbàd] dick, korpulent, fett
Wamperl, das [Wàmbbàl] Bäuchlein, kleiner Bauch
Wampsack, der
dicker, fetter Mensch; Fettwanst
[Wammbbsåg]
1wann (wann geht's o?) 2wenn (wann i a Musi
wann (Konj.) [wann]
hör = wenn ich Musik höre)
Wanzen: freche Wanzen, die aufdringlicher, dreister Mensch, der sich nicht
[frächewannzn] abschütteln lässt
1Knoten in den Haaren 2"Verwurschtelung" in
Wapf, der [Wàbbf] einem Seil, Kabel o.ä. - Vorschlag und
Definition von Kathrin aus Rosenheim!
Wapperl, das [Wàbbàl] Aufkleber
Wörtchen, Wörtlein (a Wartl mit jmdm. reden:
Wartl, das [Wàrddl] jmdn. zur Rede stellen, ein Wörtchen mit
jmdm. reden)
Wasch, die [Wasch] Wäsche (iatz muaß i no d'Wasch aufhänga...)
Waschel, der [Wàschl] 1Rasierpinsel, Malerwerkzeug ("Malerwaschl")

268
2einfältiger Mensch, Tölpel
wascherlnass (Adj.)
[wàschàlnå:s] klitschnass, patschnass, triefend nass (...du
waschertnass (Adj.) bist ja waschadnass!)
[waschàdnå:s]
Waschglupperl, das
Waschklupperl, das Wäscheklammer
[Waschglubbàl]
Waschkorb, der
Wäschekorb
[Waschkoàb/Waschkorb]
Waschkrätzen, der
Waschkretzen, der Wäschekorb
[Waschgräzzn]
Waschkuchel, die
Waschhaus, Waschküche
[Waschku:chl]
Waschlappen, der
Feigling, Pantoffelheld, Schwächling
[Waschlabbm]
Waschlumpen, der
Waschlappen
[Waschlumbbm]
längliches Vierkantholz (ca. 4x4x180 bis 200
Waschspreizen, die cm) mit V-förmiger Einkerbung an einem Ende
[Waschbraizzn] oder Gabelstock - dient als Stütze einer
vollbehängten Wäscheleine
Waschstrick, der
Wäscheleine
[Waschdri:g]
1Wäscherin 2geschwätziger, klatschsüchiger
Waschweib, das [Waschwai]
Mensch
Wasen, der [Wå:sn] Gras, Rasen
Wasserburger, die (Pl.) Tränen (bis i gschaugt hob, san ihra d
[Wassàbuàgà] Wasserburger kemma...)
Wasserkübelmann, der
Wasserkübelmo, der Der heilige Florian (wird mit einem
[Wassàkiwemo:/ Wassereimer oder -krug dargestellt.)
Wassàküwemo:]
Wasserlache, die Pfütze

269
Wasserlacke, die
[Wassàlachà/Wassàlaggà]
(zur Züchtigung) schlagen, verprügeln (mei
wassern (Adj.) [wàssàn] Muatter hod mi oft gwassert, ob i's braucht
hob oder ned...)
Wasserschaffel, das
Bottich, Wasserschaff
[Wassàschàffe]
1gepantschte, mit Wasser "verlängerte"
Flüssigkeiten, Getränke, Suppen, Soßen (dei
wasserschlintig (Adj.) wasserschlintige Suppn konnst selber essen...)
[wassàschlinnddig] 2von minderwertiger Qualität (des Glump, des
wasserschlintige...) 3zwielichtig, halbseiden
(...der Hund, der wasserschlintige!)
Wasserschnalzen, die (Pl.) 1Brotsuppe mit gerösteten Zwiebeln 2dünne,
[Wassàschnåizzn] einfache Suppe, Wassersuppe
Wast [Wàssd]
Kurzform von Sebastian
Wastl [Wàssdl]
watschen [wà:dschn] ohrfeigen
Watschen, die (Sg./Pl.)
Ohrfeige
[Wà:dschn]
Watschenbaum, der Ohrfeigenbaum;-) = eine drohende Strafe in
[Wà:dschnbà:m] Form von saftigen Ohrfeigen/Watschen
glei fallt der Watschenbaum um = gleich setzt
es ordentlich Ohrfeigen
Watschengesicht, das blödes, freches Gesicht, das förmlich nach
[Wà:dschnxichdd] Ohrfeigen verlangt
Watten, das [Wàddn] beliebtes bayrisches Kartenspiel
1rauh, scharf, spitz, steinig 2bockbeinig,
wax (Adj.) [wàx]
störrisch, trotzig
Wecken, der [Weggn] Brotlaib (...hol an Weckn Brot beim Bäck!)
1kleiner Wecken 2Universalbezeichnung für
Weckerl, das [Weggàl] Brotgebäck (Maurerweckerl, Fitnessweckerl,
Osterweckerl...)
Weda , das [We:dà] 1Wetter 2Gewitter, Unwetter (heid soll's no a

270
gscheids Weda gebn, hod da Radio gsagt...)
Wedahex, die [We:dàhäx] verwahrlostes weibliches Wesen
Wedasegn, der [We:dàsäng] siehe Wettersegen
wegga (Adv.) [weggà] weg, zur Seite (geh wegga, mach Platz!)
weh: etwas Wehes Wunde, Prellung, Geschwür (Mama, schaug
[wä:/wås Wä:s] amoi, i hab da was Wehes...)
Wehdam, das [Wä:dam] Schmerz, Unbehagen
weh doa [wä: doà] weh tun (mei Kopf duad weh...)
wehen [wà:n] 1winden 2flattern, wedeln
wei (Konj.) [wai] weil
Wei, das [Wai] 1Frau 2Gattin, Gemahlin (mei Wei = meine
Weib, das [Wai] Gemahlin)
Weibchen, Kosewort für die Angetraute (du bist
Weibe, das [Waiwe]
ja doch mei Weibal...)
Weiberl, das [Waiwàl] siehe "Weibe"
Weinbeerl, das [Wäibeàl] Rosinen, Weinbeeren
Weiberer, der [Waiwàrà] Weiberheld, Schürzenjäger
Weiberhengst, der
Weiberheld, Schürzenjäger
[Waiwàhenxd]
1Weibsperson, Weibsstück (im Singular eher
abwertend - du damischs Weiberleid!) 2Frauen,
Weiberleut, die [Waiwàlaid]
Weibsvolk, Weibsen (...mit dene damischen
Weibsen mog i nix zum doa ham!)
Weiberts, das [Waiwàds] Weib, Weibsstück (abfällig)
Weibsdeifi, der
Weibsteufel, der schöne, verführerische, unberechenbare Frau
[Waibsdaife]
weichen [waichà] weihen, segnen
weichen [woàchà] (aufweichen) weich werden[
Weichbrunn, der
Weihwasser
[Waichbrunn]
Weichsel, die [Waixl] (Weixel) Sauerkirsche
Weidling, der [Waidling] große, flache irdene (Ton/Keramik) Schüssel

271
weierzen
gestern, spuken
weierzn [waiàzn]
Weil: lass dir der Weil
lass dir Zeit
[la:s dà dàwai]
weißen [waissn]
weiß färben, tünchen, streichen
weißeln [waisln]
weißhaarert (Adj.)
weißhaarig, grauhaarig
[waishåràd]
Weißwurst - bayrische Wurstspezialität, die am
Weißwurscht, die
22.02.1857 vom Moser Sepp, einem Münchner
[Waiswuàschd]
Metzger, erfunden wurde.
Weitling, der [Waidling] große, flache irdene (Ton/Keramik) Schüssel
Weixel, die [Waixl] (Weichsel) Sauerkirsche
weizen [waizzn] geistern, spuken
Weißbier, Weizenbier (der Ausdruck "Weizen"
Weizen, das
für Weißbier ist u.a. im Ingolstädter Raum sehr
[Waizn, regional auch Woàzzn]
gebräuchlich.)
welcherner [wäichàna] welcher
Welschnuss, die
Walnuss
[Wäischnuss]
1Weltgschichte 2(unbestimmte)Gegend (...host
Weltgschicht, die
di wieder in da Weltgschicht rumtriebn, du
[Wäigschichd]
Hundskrüppe!)
1ein bisschen, etwas, wenig (a weng z'weng =
weng (Adv.) [weng] etwas zu wenig) 2wegen (weng dir samma
z'spat kemma...)
wengal (a)
1ein wenig, ein bisschen (ruck a wengal her zu
wengerl (a)
mir...) 2ein Weilchen (a wengerl dauerts no...)
[à wengàl
Ordentlicher Alkoholrausch (gestern host aber
Wenter, der [Wenddà]
wieder an saubern Wendder hoamzogn...)
Weps, die [Wäbbs] Wespe
1nervös, unruhig 2angriffslustig, wild 3lüstern,
wepsert (Adj.) [wäbbsàd]
scharf, spitz

272
Werda, der [Weàdà] Werktag, Wochentag
Werdagwand, das Werktagskleidung, Arbeitskleidung,
[Weàdàgwand] Alltagskleidung
Kurbel zum Anwerfen eines Motors, einer
Werfel, die [Weàfe] Maschine Vorschlag und Definition aus Töging
am Inn
1es schüttelt jmdn., jmd. zittert, bebt vor
Erregung, Fieber, Schmerz (des Madl wirft's
werfen: jmdn. wirft es
grad a so vor lauter Woana...) 2hinfallen,
[weàffà]
stürzen (hat's di gworfen beim
Schlittschuahlaffa?)
1arbeiten, hantieren, sich betätigen
werkeln [weàgln] 2angestrengt arbeiten, sich plagen (derfst
werkeln wia bläd...)
werken [weàggà] Spektakel machen, randalieren, lärmen
Werlaug, das [Weàlaug] Gerstenkorn
Kurbel Vorschlag und Definition Günther Lindl
Werm, die [Weàm]
- Ingolstadt
Druckluftbremse, die zu Beginn des
Westinghauser, der Eisenbahnzeitalters in Zügen eingesetzt wurde.
[Wäsdinghausà] Benannt nach ihrem Erfinder George
Westinghouse
das gefällt mir, das macht mir Spaß, da fühle
Wetter: das ist mein Wetter
ich mich wohl (...wenn's schee hoaß is in da
[desismäiwe:dà]
Isar baden, des is mei Weda!)
Wetterhexe, die [We:dàhäx] verwahrlostes weibliches Wesen
alter Brauch in der röm.-kath. Lithurgie. Der
Wettersegen wird in den Sommermonaten nach
Wettersegen, der der Hlg. Messe gespendet und soll die
[We:dàsäng] Gläubigen sowie ihr Hab und Gut, Gärten und
Felder, vor Blitz, Hagel und Ungewitter
bewahren.
rennen, schnell laufen (bin i schnell zum
wetzen [wezzn]
Bäcker gwetzt...)
Weuger , der [Wåigà] 1Nudelholz, Teigroller 2Alkoholrausch

273
Weugler, der [Wåiglà]
Weweherl, das [Wäwäàl] Wehwehchen
wia (Konj.) [wià] wie
Wichs, die [Wix] Schuhcreme
1jemand, der onaniert 2Unsympath,
Wichser, der [Wixà]
Außenseiter
Wigg [Wigg]
Kurz-/Koseform vonLudwig
Wiggerl [Wiggàl]
wia na?
wie denn? (Kauf dir was Gscheits zum Anziehn!
wia nacha?
Wia na? I hab koa Geld!)
[wià na/wià nachà]
wiara wie ein... (der is durchgrumpelt wiara
wia'ra [wiàrà] Schnellzug...)
Wasserpumpe (Der WIDDER pumpt Wasser von
Widder, der [Widdà] einer Quelle oder einem Bach ohne
Wider, der [Wi:dà] Fremdenergie an einen höher gelegenen
Bedarfsort.)
Wied, der/das [Wi:d] Reisig, zerkleinerte Äste
wief (Adj.) [wi:f] gewitzt, schlau (du bist a wiefs Bürscherl...)
Wienerwürstl, das
Frankfurter Würstchen
[Wi:nàwiàschdl]
Wiesbaum, der Heubaum (eine Stange, die beim Heutransport
[Wi:sbà:m] für sicheren Halt der Ladung sorgt)
wieselhaarig (Adj.)
eigensinnig, trotzig
[wi:slhàrig]
wiesi macha
wiesi-wiesi macha pinkeln, urinieren (Mama, wiesi macha...)
[wi:se machà]
Wiesen, die
1Wiese 2Münchner Oktoberfest
Wiesn, die [Wi:sn]
a gmahde Wiesn = ein leichtes Spiel, eine
leicht zu bewältigende Aufgabe
Wilderer, der [Wuidàrà] Jagdfrevler, Wilddieb
wildern [wuidàn] illegal Wild erlegen

274
Wildling, der
Wildfang; Mensch von ungestümem Wesen
[Wuidling/Wuiddling]
1grober, rücksichtsloser Mensch
Wildsau, die [Wuidsau]
2unreinlicher, ungepflegter Mensch
1Pickel 2Kleine Gurttasche für Skifahrer und
Wimmerl, das [Wimmàl] Wanderer, die um die Taille getragen wird
3lästigs Wimmerl = aufdringliches Kind
Wimmerlgesicht, das 1mit Pickeln/Mitessern übersätes Gesicht
[Wimmàlxicht] 2Halbwüchsiger, Halbstarker (Pubertätsbinkel)
Windbeutel, der 1Sahnegebäck 2unzuverlässiger, unsteter
[Windbaidl] Mensch
1nicht solide, qualitativ minderwertig
windig (Adj.) [winndig] 2unglaubwürdig, durchschaubar 3unstet,
unzuverlässig, wankelmütig
windschelch (Adj.)
windschief
[windschäich]
Winsler, der [Winslà] Jammerlappen
Wirsching, der [Wiàsching] Wirsing
wisawi (Adv.) [wisàwi:]
gegenüber
(vis-à-vis)
1putzen, aufwischen 2ohrfeigen (Wennst dei
wischen [wischn] Glump ned sofort auframmst, wisch i da
oane...)
wischerln [wischàln] pinkeln ("für kleine Mädchen" machen)
wispeln [wischbben]
flüstern, leise sprechen
wispern [wischbbàn]
Witfrau, die [Wibbfrau] Witwe
Wittib, die [Widdib] Witwe
Wittiber, der [Widdiwà] Witwer
Wix, die [Wix] 1kurze Lederhose 2Schläge, Prügel
1wo 2der, die, das, welcher, welche, welches
wo [wo:]
(d'Kellnerin is de Frau, wo's Bier bringt...)
weich (Woach is woach und hart is hart, aber
woach (Adj.) [woàch]
allweil woach is aa hart...)

275
woacha (aufwoacha) [woàchà] weichen, weich werden
Woad, die [Woàd] Weide, Wiese
woan [woàn]
weinen (bi no staad, brauchst nimmer woan...)
woana [woànà]
woaß God [woàs Godd] weiß Gott (der moant, er is woaß Gott was...)
Woaz, der [Woàzz]
Weizen, der
Woazzn, der [Woàzzn]
Woiger, der [Wåigà]
Woigger, der [Wåiggà] 1Nudelholz, Teigroller 2Alkoholrausch
Woigler, der [Wåiglà]
1walken, walzen, ausrollen (an Platzldoag
woigeln [wåigln]
woigln...) 2sich wälzen (im Dreck woigln...)
Woll, die [Woi:] Wolle
wollern (Adj.) [woiàn] aus Wolle, wollen (wollerne Strümpf...)
Wolpertinger, der
bayrisches Fabelwesen.
[Woibbàdingà]
woltern (Adj.) [woiddàn] 1prächtig, ordentlich, gewaltig 2sehr, ziemlich
Wuckerl, das [Wuggàl] Locken, gekräuseltes Haar
Wuidara, der
Wuiderer, der Jagdfrevler, Wilddieb
[Wuidàrà]
wuiseln [wuisln] jammern, klagen
Wuisler, der [Wuislà] Feigling, Jammerlappen, Waschlappen
Wulli, das [Wu:le] Gänseküken
Wunderstumpen, der
kleinwüchsiger Mensch
[Wundàschdummbbm]
Wurf, der [Wuàf] (Alkohol-)Rausch
1wimmeln, sich drängen (auf'm Oktoberfest
wurlt's vor lauter Preißn...) 2rumoren, kochen
wurlen [wuàln]
(Wenn d' Kinder ned pünktlich dahoam san,
fangt's sofort as Wualn o in mein Kopf...)
wurlert (Adj.) [wuàlàd] nervös, unruhig
wurscht (Adj.) [wuàschd] egal, gleichgültig

276
wurschteln
wursteln [wuàschdln]
ohne Überlegung, Plan und Ziel arbeiten
(rumwurschtln/
umanandawurschtln)
Wurschtler, der einer, der in einem gewissen Trott ohne
Wurstler, der [Wuàschdlà] rechten Plan vor sich hin arbeitet
Wurzen, die [Wuàzzn] derbe, unattraktive Frau
wimmeln (grad wuseln duads am Stachus vor
wuseln [wu:sln]
lauter Leut...)
abstoßend, hässlich, widerwärtig (heid bist
wüst (Adj.) [wiàschd]
aber wieder wiascht...)
Wut, die [Wuàd] Ärger, Entrüstung, Zorn
wutig (Adj.) [wuàdig] aufgebracht, erzürnt, verärgert, zornig
Kosename für ein süßes, kleines Kind oder
Wuzerl, das [Wu:zàl]
niedliches Tier
wuzeln [wu:zln] zerreiben, zerkrümeln (i kannt di dawuzln...)
Wuzifackerl, das [Wu:zefàggàl]
Ferkel, kleines Schwein
Wuzifackl, das [Wu:zefàggl]
Xaver (Oft als Doppelname "Franz-Xaver" zu
Xare, der [Xa:re]
finden)
Xidi, der [Xi:de] Xaverl, Hanswurst, Tolpatsch
1zu (lokale Präposition in Verbindung mit
Ortsnamen: z Minga = in München) 2zu (des is
z
ma z blöd = das ist unter meinem Niveau; z
kloa, z groß...)
1zäh (des Fleisch is zaach...) 2ausdauernd,
zaach
hartnäckig, unermüdlich, zielstrebig (da Sepp
zach (Adj.) [zà:ch]
is a zacher Hund; wos er wui, kriagt er...)
Zach [Zàch]
Zacharias
Zachä [Zàchä]
Zacherl [Zàchàl] Zacharias
Zacherl, das [Zàchàl] Träne, Zähre
Zachäus, der [Zachäus] Kirchweihfahne
zahnen [za:nà] 1zahnen (ein Säugling bekommt die ersten

277
Zähne) 2grinsen 3weinen
zahnerter Holzfuchs, der hinterhältiger, schadenfroher verschlagener
[za:nàdàhoizfux] Mensch
Zahnderl, das [Zà:ndàl] Zähnchen, Kinderzahn
Zahnlucke, die [Za:nluggà]
Zahnlücke
Zahnluckn, die [Za:nluggn]
zahnluckert (Adj.) [za:nluggàd] zahnlückig
zamm (Adv.) [zamm]
zusammen
zamma (Adv.) [zammà]
Zamperl, der [Zàmbbàl] kleiner Hund
1langweilige Person ohne Ausstrahlung
Zapfen, der [Zabbfà]
2scherzhafte Bezeichnung für Klarinette
zäpfert (Adj.) [zäbbfàd] kränklich, schwächlich
1Zäpfchen (Teil des weichen Gaumens
"Rachenzäpfchen" 2Medikament in Form einer
Zapferl, das [Zàbbfàl]
länglichen, gleitfähigen Kapsel, die rektal
eingeführt wird
zapfert (Adj.) [zabbfàd] langweilig, fad, desinteressiert
zarren [zà:rn] ziehen, zerren (...wos zarrst denn du daher?)
zaundürr (Adj.)
äußerst mager, klapperdürr
[zoudirr/zoundirr]
1lustig, fröhlich, zünftig (Do geht s zeam
zeam (Adj.) [zeàm]
zua...) 2schön (Du bist aber zeam beinand...)
1Zecke (Blutsauger) 2aufdringlicher, lästiger
Zeck, der [Zägg]
Mensch
zeckalfett
gut genährt, dick
zeckerlfett (Adj.) [zäggàlfädd]
Zefix [Zäfixx/Zefixx] Fluch (abgeschwächte Form von Kruzifix)
Zeger, der [Zä:gà]
Tragekorb, Handkorb
Zegerer, der [Zä:gàrà]
Zehe, der [Zä:chà] Zeh, der, Zehe, die
Zehenkas, der [Zä:chànka:s] Fußschweiß
zehne [ze:ne] zehn (zehne hat s gschlagn...)

278
Zehnerl, das [Ze:nàl] 10-Pfennig-/10-Euro-Cent-Münze
zeideln
melken
zeidln [zaidln]
Zeiserl, das [Zaisàl] Zeisig
Gefängniswagen, Polizeiwagen zum Transport
Zeiserlwagen, der [Zaisàlwång]
von Häftlingen
zeitig (Adj.) [zaidig] 1frühzeitig, rechtzeitig 2reif (Obst, Gemüse)
Zeitl, das [Zaidl] kurze Zeit, ein Weilchen
1eine gewisse Zeit (lang) 2Heimweh, Sehnsucht
(i hob so Zeitlang nach Dir g'habt = ich habe
Zeitlang, die [Zaidlang]
Dich sehr vermisst oder ich hatte große
Sehnsucht nach Dir)
campen, zelten (unsere Kinder fahren morgen
zelteln [zäiddln]
zum Zelteln...)
1Lebkuchen, Süßgebäck 2langweiliger,
Zelten, der [Zäiddn]
ungeschickter Kerl (Lalle)
Zeltl, das [Zäiddl] 1Bonbon 2Keks, Plätzchen Vorschlag aus
Zeltn, die [Zäiddn] Denkendorf
Zenta (Centa) [Zendda] Kurzform von Kreszentia, Kreszenz
großes Stück Fleisch, das geselcht (geräuchert)
Zenterling, der [Zenddàling] wird. Das konnte in früherer Zeit ein vierteltes
(Senterling) Schwein sein, heute werden meist kleinere
Stücke geselcht.
Zenz
Kurzform von Kreszentia, Kreszenz
Zenzi [Zennz/Zennze]
zepfen [zäbbfà] kränkeln, schwächeln
zepfert (Adj.) [zäbbfàd] kränklich, schwächlich
zerkriegen, sich [zgriàng] sich entzweien, verfeinden, zerstreiten
1bersten, platzen,. explodieren (den werds vor
zerreißen lauter Fettn amoi zreißen...) 2(nichts/nicht viel)
zreißen [zraissn] zustandebringen, erreichen (mit der
Mannschaft werns ned vui zreißen...)
zerschd [zeàschd] zuerst, zunächst (zerschd mach mar amoi
zerst [zeàsd] gscheid Brotzeit...)

279
Ziach, die [Ziàch] Akkordeon, Ziehharmonika
Ziachorgel, die [Ziàchorgl] Akkordeon, Ziehharmonika
Ziachorgler, der [Ziàchorglà] Akkordeon-, Harmonikaspieler
Ziachspieler, der [Ziàchschbi:là] Akkordeon-, Harmonikaspieler
ziagn [ziàng] ziehen
Zibeben, die [Ziwem] (Sg./Pl.) Rosine(n), Korinthe
Ziech, die [Ziàch] Akkordeon, Ziehharmonika
Ziechspieler, der [Ziàchschbi:là] Akkordeon-, Harmonikaspieler
Ziefern, die [Zi:fàn] widerliches, lästiges Frauenzimmer
Ziewerl, das [Ziwàl] Küken
Zigarettenbürscherl, das
Früchtchen, Halbstarker, Halbwüchsiger,
[Zigàräddnbiàschàl/
Taugenichts
Zigräddnbiàschàl]
Zigarettenetui, das
Behältnis zur Aufbewahrung von Zigaretten
[zigräddnedwi:]
1Vagabund 2unseriöser, nicht
Zigeuner, der [Zigäinà] vertrauenswürdiger Mensch, Gauner, Strolch
3(Pl.) Gesindel, Lumpenpack
1unstet umherziehen 2sich herumtreiben, die
zigeunern [zigäinàn] Kneipen unsicher machen (hast wieder die
ganze Nacht rumzigeunert?)
Zilli [Zille] (Cilli) Kurzform von Cäcilia
Zillen, die [Zuin] Kahn, Boot, kleines Schiff
große, stattliche Nase (da Huaba hod vielleicht
Zinken, der [Zinggn]
an Trumm Zinkn...)
Zinnober, der [Zino:wà] 1dummes Zeug, Unfug, Unsinn 2Trara
einen Zinnober machen = großes Aufheben
veranstalten (wegn meim Geburtstag brauchts
koan solchern Zinnober...)
zinseln
pinkeln, urinieren
zinzeln [zinsän]
1Zipfel, Spitze, Ende 2Geflügelkrankheit (Pips -
Zipf, der [Zibf]
hornartige Verhärtung der Zungenspitze)

280
Vorschlag aus Traunwalchen
zipfeln [zibbfen] kränkeln, schwächeln
1Zipfel (Wurstzipfel, Bettzipfel) 2Penis
Zipfel, der [Zibbfe]
3langweiliger Kerl, Lahmarsch
Zipfelhaube, die [Zibbfehaum] Zipfelmütze
Depp, Blödmann, Unsympath (Was man sich
Zipfelklatscher, der sonst noch alles unter "Zipfelklatscher"
[Zibbfegladschà] vorstellen kann, bleibt Ihrer werten Fantasie
überlassen...)
zipfeln [zibbfen] herumtrödeln, Zeit verschwenden
Zipfelpritschen, die
lüsterne Frau, Nymphomanin
[Zibbfebriddschn]
Zipfelzeiger, der [Zibbfezoàgà] Exhibitionist
1kleiner Zipfel 2Knabenpenis (...scham di,
Zipferl, das [Zibbfàl]
mit'm Zipferl spuit ma ned!)
zipfert (Adj.) [zibbfàd] kränklich, schwächlich
Zipfhenne, die [Zibbfhe:nà] wehleidiges Frauenzimmer
jemand, der dahin trödelt und unnötig viel Zeit
Zipfler, der [Zibbflà]
vergeudet
gierig, hastig trinken, (Getränk) runterschütten
zischen [zischn]
(iatz hob i schnell a paar Weißbier zischt...)
Arbeitsstiefel (Stallarbeit), Gummistiefel
Zispen, die (Pl.) [Zischbbm] Vorschlag und Definition Heinz Seidenschwann
- München
1das Zittern (an Zitterer/Tatterer hobn) 2die
Zitterer, der [Zi:dàrà]
wackelige, klare Gelatine der Bratensülze
Zittracher, der [Zi:dr'a:chà] Hautflechte, rissige Haut
Ziwerl, das [Ziwàl] Küken
Zitzibee, der/das [Zizzibä:] Kohlmeise
zkriagn, sich [zgriàng] sich entzweien, verfeinden, zerstreiten
zletzt [zlezzd] zu guter Letzt
zliab [zliàb] zuliebe (...dua's mir zliab!)
znachst (Adv.) [znàxd] kürzlich, neulich, vor kurzem

281
znapft (Adj.) [znàbbfd] struppig, zerzaust
langhaarig, struppig, ungepflegt, zerzaust,
zodert (Adj.) [zo:dàd]
zottelig
Zornbinkel, der
jähzorniger Mensch, Hitzkopf
[Zoànbinggl/Zornbinggl]
Zottern, die (Pl.) [Zo:dàn] lange, ungepflegte Haare
langhaarig, struppig, ungepflegt, zerzaust,
zottert (Adj.) [zo:dàd]
zottelig
Zornbinkel, der
jähzorniger Mensch
[Zoànbinggl/Zornbinggl]
Zotteln, die [Zodln] ungepflegte, strähnige, zerzauste lange Haare
langhaarig, struppig, ungepflegt, zerzaust,
zottlert (Adj.) [zoddlàd]
zottelig
Zotzen, die (Pl.) [Zo:zn] lange, ungepflegte Haare
zotzert (Adj.) [zo:zàd] zottelig, zerzaust
zerrauft (Adj.) [zràffd] struppig, ungekämmt
zruck (Adv.) [zrugg] zurück
zschuss [dschu:s] zurecht
wennst ned zschuss kimmst, sagst ma's =
wenn du nicht zurecht kommst, teil es mir
bitte mit
ztod (Adv.) [zdo:d/zdoud] sehr, überaus (des Weib regt mi ztod auf...)
1geschlossen (da Wirt hod heid zua = der Wirt
zu [zuà] (1=Adv;2=Adj.) hat heute Ruhetag) 2total betrunken (zua wiar
a Handbrems...)
Zuawaziager, der [Zuàwàziàgà] Fernglas
Zuber, der [Zuwà]
Bottich, Holzschaff
Zubern, der [Zuwàn]
1zumachen, schließen können (i bring mei
zubringen [zuabringà] Hosn nimmer zua...) 2vermitteln, verschaffen
(die Arbeitsstell hod eahm a Spezl zuabracht...)
1weibliches Mutterschwein 2schlampige,
Zuchtel, die [Zuchddl]
verwahrloste Frau 3Versautes Frauenzimmer

282
Zuchthäusler, der [Zuchdhaislà] 1Insasse einer Haftanstalt 2Krimineller, Ganove
Zudeck, die [Zuadegg] Decke, Bettdecke
1sich schließen lassen (der Reißverschluss geht
ned zua...) 2sich ereignen, vor sich gehen
zugehen [zuage:]
(heut gehts wieder ganz schee zua auf der
Strass...)
Zugehfrau, die [Zuage:frau] Haushaltshilfe, Putzfrau
Zugereiste, der [Zuàgroàsdà] Fremder, neu Zugezogener,
Zugereiste, die [Zuàgroàsde] "Nichteinheimischer"
Zugharmonie, die
Akkordeon, Ziehharmonika
[Zu:chhàmone/Zu:ghamone]
Zugscheitel, das
Querholz im Ochsengeschirr
[Zu:chschaidl/Zugschaidl]
1Tür, Fenster, Deckel kräftig und laut
zuhauen [zuahaun]
schließen 2zuschlagen, prügeln
1schließen (...wann macht der Bäcker zua?)
zumachen [zuàmàchà]
2(Wetter) sich bewölken, zuziehen
Zumpfel, die [Zumbbfe] schlampige, liederliche Frau
Alkoholrausch (gestern hast wieder an
Zünderer, der [Zinddàrà]
gscheitn Zünderer ghabt, mei Liaber...)
zündig (Adj.) grantig, wütend (...mach mi ja ned zündig,
[zinndde/zinnddig] sonst staubts!)
zünftig (Adj.) [zimbbfdig] fidel, lustig, stimmungsvoll, urwüchsig
1anschlagen (Saiten zupfen...) 2ernten
zupfen [zubbfà] (Hopfen, Beeren) 3abhauen, verschwinden (sich
zupfen: zupf di, sonst fangst oane!)
Zupfgeigen, die [Zubbfgaing] 1Gitarre 2durchgeknallte, exzentrische Frau
Zupfgeigenhansl, der
1Geigenspieler 2Liederbuchreihe
[Zubbfgainghànsl]
Zupfhenne, die [Zubbfhenà] überspanntes Weib; blöde Zicke
zura (Adv.) [zuàrà] her, heran, herbei (rutsch zuawa, Madl = rück
zuwa (Adv.) [zuàwà] näher, Baby, du willst es doch auch)
Zurazerrer, der [Zuàràzà:rà] Fernglas
zuri (Adv.) [zuàre] auf etwas zu, hin

283
zuwa (Adv.) [zuàwà]
zusammendrücken, aneinander drücken (im
zusammenbatzen
Bus hamma uns ganz eng zammbatzt, dass ma
[zammabà:zn/zammbà:zn]
alle neipasst ham...)
zusammenbudeln
zusammenknüllen
[zammàbudln/zammbudln]
zusammenbürsteln
[zammabiàschdln/zammbiàsch heftig schelten, schimpfen
dln]
zusammendätschen
[zammadädschn/zammdädschn platt drücken, zerquetschen
]
zusammendreschen 1niederschlagen, zusammenschlagen
[zammàdreschn/zammdreschn] 2zertrümmern
zusammenessen
aufessen
[zammàessn/zammessn]
zusammenfahren 1überfahren (Verkehrsunfall mit Mensch/Tier)
[zammàfa:n/zammàfarn/ 2Kollision von zwei oder mehr Beteiligten
zammfa:n/zammfarn] (Straßenverkehr)
zusammenfallen 1(hin)fallen, stürzen 2einstürzen, verfallen
[zammàfåin/zammfåin] 3alt, schwach, kränklich werden
zusammenfieseln
restlos abnagen
[zammàfi:sln/zammfi:sln]
1zusammennähen (Stoff, Textilien) 2etwas
zusammenflicken behelfsmäßig reparieren, ausbessern
[zammàfliggà/zammfliggà] 3Medizinische OP: nach sei m Unfall hams n
wieder zammgflickt...
zusammenfotzen
jmdm. heftig Ohrfeigen verabreichen
[zammàfozzn/zammfozzn]
zusammenfressen 1gierig, unmäßig essen, reinschlingen
[zammàfressn/zammfressn] 2auffressen
1stattfinden, sich ereignen (bei dem Wirt geht
zusammengehen gar nix zamm...) 2darauf ankommen, eine
[zammàge:/zammge:] Rolle spielen (auf des Noagerl geht s aa
nimmer zamm...) 3gerinnen (pfui Deife, die

284
Muich is zammganga...)
zusammengehutzelt
vertrocknet, verwelkt
[zammàkuzzld/zammkuzzld]
1ausgetrunken, leergetrunken 2vom Alkohol
zusammengesoffen
gezeichnet (der is scho ganz schee
[zammàgsuffà/zammgsuffà]
zammgsuffa...)
Zusammengesoffene, der
[Zammàgsuffàne/ ein von Alkoholmissbrauch Gezeichneter
Zammgsuffàne]
zusammengezupft billig, geschmacklos gekleidet (schau s o, die
[zammàzubbfd/zammzubbfd] zammzupfte Henna...)
1etwas zerbrechen, entzwei schlagen
2jmdn.zusammenschlagen, verprügeln (...i hau
di zamm, du Hund!) 3gierig essen,
verschlingen 4jmdm. haut es das Gestell
zusammenhauen
zusammen: einen Schwächeanfall erleiden
[zammàhaun/zammhaun]
(nach dem Vierhundertmeterlauf hat s mir as
Gstell zammghaut; wia am Huaba sei Frau
gstorbn is, hod s eahm as Gstell gscheit
zammghaut)
1sich gegenseitig unterstützen, helfen
zusammenhelfen
2gemeinsam, Hand in Hand arbeiten (auf gut
[zammàhäiffà/zammhäiffà]
bairisch: Teamwork!)
zusammenkehren
aufffegen, aufkehren
[zammàkeàn/zammkeàn]
zusammenklauben
auflesen, einsammeln, pflücken
[zammàglaum/zammglaum]
zusammenkommen 1sich treffen, tagen, sich wieder sehen 2nicht
[zammàkemmà/zammkemmà/ darauf ankommen, keine Rolle spielen (auf des
zammàkummà/zammkummà] kummt's iatz aa nimmer zamm...)
1Kirchenglockengeläut: zur Hlg. Messe,
Rosenkranz oder Andacht läuten (mach, dass d
zusammenläuten
in d Kirch kimmst, zammläutn duads scho!)
[zammàlaiddn/zammlaiddn]
2im Wirtshaus od. Bierzelt kräftig mit den
Krügen anstoßen

285
zusammenlegen
(Wäsche, Servietten) falten
[zammàleng/zammleng]
zusammenpackeln
zusammenpacken
[zammàbàggln/zammbàggln]
1einpacken, einwickeln 2für die Reise packen
3ein Vorhaben, eine Tätigkeit aufgeben (...jetzt
zusammenpacken
könn ma zammpackn!) 4derbe Ausdrucksweise
[zammàbaggà/zammbaggà]
für: mit einer Frau schlafen (...zum Schluss hod
er s aa no zammpackt, der Dreckhammel!)
zusammenstauchen, schimpfen, tadeln
zusammenpfeifen
zurechtweisen (auf guad bairisch: gscheit
[zammàbfaiffà/zammbfaiffà]
zammscheißen!)
zusammenplärren
anbrüllen, niederbrüllen, niederschreien
[zammàbleàn/zammbleàn]
1aufwischen (iatz muaß i erst den Dreck
zammbutzn...) 2heftig schelten, schimpfen
zusammenputzen (mei, hod mi da Chef heid zammbutzt...)
[zammàbuzzn/zammbuzzn] 3gierig essen und trinken (...der hod drei Maß
Bier, oa Schweinshaxn und zwoa Knödl ganz
alloa zammbutzt!)
zusammenrackern, sich
sich plagen, schinden, überanstrengen
[zammàràggàn/zammràggàn]
zusammenraufen, sich
sich einigen
[zammàràffà/zammràffà]
zusammenräumen
aufräumen, Ordnung schaffen
[zammàràmmà/zammràmmà]
zusammenreißen zerreißen, auseinanderreißen (Vor lauter Wuad
[zammàraissn/zammraissn] hob i des Buidl zammgrissn...)
d Huaberin hod s gscheit zammgrissen = Frau
Huber hat körperlich schwer abgebaut
zusammenrennen
kollidieren, zusammenstoßen
[zammàrenà/zammrenà]
1Auto, Gebäude, Wohnung sanieren,
zusammenrichten
herrichten, reparieren 2jmdn. gesundheitlich
[zammàrichdn/zammrichdn]
wiederherstellen 3sich reisefertig machen

286
(richts euch zamm, mir fahrn glei...)
4arrangieren, bereitstellen (die Buidl fürs
Album hob i scho zammgricht...)
sich ernsthaft und aggressiv, u.U. handgreiflich
zusammenrücken
mit jmdm. auseinandersetzen (reiß di zamm,
[zammàruggà/zammruggà]
Bürscherl, sonst ruck ma zamm!)
zusammenrumpeln
1aneinander geraten, streiten
[zammàrumbben/zammrumbbe
2kollidieren, zusammenstoßen
n]
1austrinken (...saufts zamm, dann geh ma!)
zusammensaufen
2sich durch Trinken zu Grunde richten (der
[zammàsauffà/zammsauffà]
hod si zammgsuffa...)
zusammenscheißen
[zammàschaissn/zammschaissn jmdn. derb, heftig tadeln, zurechtweisen
]
zusammenschimpfen
[zammàschimbbfà/ jmdn. schelten, tadeln, maßregeln
zammschimbbfà]
zusammenschinden, sich
[zammàschinndn/zammschinnd sich abrackern, plagen
n]
zusammenschlagen
1verprügeln, niederschlagen 2zerschlagen
[zammàschlång/zammschlång]
zusammenschlampen
Kleidung auftragen (bis zum Schluss, auch
[zammàschlambbm/
wenn sie schon löchrig ist...)
zammschlambbm]
zusammenschmuckeln
[zammàschmuggln/ kuscheln, sich aneinanderschmiegen
zammschmuggln]
1etwas aufschreiben, notieren, schriftlich
festhalten (schreib amoi die Stichpunkte auf
zusammenschreiben
am Blattl Papier zamm...) 2gedankenlos,
[zammàschraim/zammschraim]
fehlerhaft dahinschreiben (...wos hast denn da
für an Schmarrn zammgschriebn?)
zusammenschustern 1unprofessionell arbeiten (...wos host denn da

287
[zammàschuàsdàn/ wieder zammgschuastert?) 2etwas
zammschuàsdàn] provisorisch, stümperhaft anfertigen,
reparieren, pfuschen
zusammenstauchen
heftig maßregeln, anpfeifen
[zammàschdauchà/
(zusammenscheißen)
zammschdauchà]
zusammenstopseln
etwas stockend, stümperhaft ausführen,
[zammàschdobbsln/
erledigen
zammschdobbsln]
zusammentätschen
[zammàdädschn/ platt drücken, zerquetschen
zammdädschn]
zusammentauchen
austunken
[zammàdauchà/zammdauchà]
zusammentranschen
Speise oder Getränk lieblos zubereiten (...wos
[zammàdranschn/
host n da zammtranscht?)
zammdranschn]
zusammentrinken
austrinken
[zammàdringà/zammdringà]
zusammentun, sich
verbünden, sich zusammenschließen
[zammàdoà/zammdoà]
zutzeln [zu:zln] saugen, aussaugen
zuwawandeln [zuàwàwàndln] sich zärtlich anschmiegen, sich an jemanden
zuwiwandeln [zuàwewàndln] kuscheln
Zuwazerrer, der [Zuàwàzà:rà] Fernglas
Zuwazieher, der [Zuàwàziàgà] Fernglas Vorschlag aus München
1schlecht gelaunt, grantig (wos bist denn gar
zuwider
so zwider?) 2unangenehm, peinlich (des is mir
zwider (Adj.) [zwi:dà]
jetzt aber zwider...)
niedliches Kleinkind oder Tierbaby (mei, is des
Zwackerl, das [Zwaggàl]
a nett's Zwackal...)
Zwanzger, der [Zwannzgà] Zwanzigeuroschein
zwanzg [zwannzg]
zwanzig
zwanzge [zwannzge]

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zwee
zwei
zwen [zwe:]
zweng [zweng]
wegen (zwengs wos sans kemma?)
zwengs [zwengs]
zweng [zweng] zu wenig
zwerch (Adj.) [zweàch] quer, schräg
Zwergerl, das [Zweàgàl] 1Kleinkind 2Zwerglein
Zweschen die (Sg./Pl.)
Zwetschge, Zwetschgen
[Zwäschn]
Zwetschgenmanndl, das
dünner, schmächtiger, schwächlicher Mann
[Zwädschgnmànndl]
1klemmen, kneifen 2Ticket mit einer
Zwickzange entwerten (abzwicken [åbzwiggà])
zwicken [zwiggà]
3klauen, stehlen (...mein Radlschlüssel ham's
zwickt.)
früher Zweimarkstück, heute Zweieuromünze
Zwickel, der [Zwiggl]
(...hast an Zwickl fürn Automaten?)
besondere Kusstechnik: Man kneift sein
Gegenüber mit Daumen und Zeigefingern
Zwickerbussi, das [Zwiggàbussi] leicht in beide Wangen, zieht es sanft zu sich
heran und gibt ihm ein Küsschen auf den
Mund.
1kastriertes männliches Tier 2Kastrat (...der
Zwickte, der [zwiggde]
redt so hoch wiar a Zwickter.)
Zwiderwurzen, die grantiger, mürrischer, unausstehlicher
[Zwi:dàwuàzzn] Mensch; Griesgram (m/w)
Tanz mit wechselnden Taktarten; kann
Zwiefache, der [Zwi:fachà] mitunter ganz schön kompliziert sein - sowohl
für Tänzer als auch Musikanten
Zwiefel, der [Zwi:fe] Zwiebel
zwiefeln
jemandem zusetzen; drillen, schikanieren
zwiefen [zwi:fen]
Zwieferl, das [Zwi:fàl] Zwiebelchen
Zwieferöhrl, die (Pl.) Lauchzwiebeln

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[Zwi:fereàll]
Zwiefler, der [Zwi:flà] Peiniger, Unterdrücker
zwiefotzert (Adj.) [zwi:fozzàd] doppelzüngig, unehrlich, hinterhältig
zwiehaarig (Adj.) [zwi:hà:rig] eigensinnig, widerspenstig
1Zwang ausüben, keine andere Wahl lassen
2bewältigen, schaffen (bei der Arbeit: heut
hamma ganz schee wos zwunga = heute
zwingen [zwingà]
haben wir viel geschafft; beim Essen: i zwing
nix mehr, mir glangt's = ich kann nichts mehr
essen, ich bin satt)
1Knoten, Verschlingung, Verwirrung (z.B. bei
einem abgerollten Wollknäuel "da is a gscheiter
Zwirl, der [Zwiàl] Zwirl drin...") 2Zwirlsuppe (geschlagenes Eigelb
wird in eine heiße Fleischsuppe gerührt, so
dass sich Fäden bzw. "Zwirl" bilden)
zwirmen [zwiàmà/zwirmà] nörgeln, quengeln
Zwistel, die [Zwissdl] aus einer Astgabel gefertigte Steinschleuder
zwoa [zwoà] zwei
zwoafach [zwoàfach] doppelt, zweifach
zwoahaxert (Adj.) [zwoàhàxàd] zweibeinig
zwölf [zwäife] zwölf
zwurln [zwuàln] drehen, reiben
klare Suppe (Hühner- od. Rinderbrühe) mit
kleinen Röllchen und Flocken ("Zwull") aus
Zwullsuppen, die [Zwullsubbm]
zwischen den Handflächen zerriebenem
("gezwullt") Mehlteig
reiben, zerreiben (zwischen den Fingern oder
zwuzeln [zwu:zln]
Händen)

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