Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
ANLAGEN
DES RUHENDEN VERKEHRS
PLAST 6
Ausgabe 2005
Freie und Hansestadt Hamburg
Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt
Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Postf. 30 05 80, 20302 Hamburg Amt für Verkehr und Straßenwesen
V-S
Stadthausbrücke 8
D - 20355 Hamburg
An Zimmer B 132
Telefon 040 - 4 28 40 3737(Durchwahl)
Telefax 040 - 4 28 40 3553
e-mail: eckehard.knoll@bsu.hamburg.de
Verteiler Ansprechpartner Herr Eckehard Knoll
Geschäftszeichen (bei Antworten bitte angeben)
Gz.: V 330/651.111-1/7
Rundschreiben Straßenverkehrsplanung
RSP 1 / 2005
______________________________________________________
Das zentrale Thema der PLAST 6 ist die Vermittlung verbindlicher Abmessungen
für Parkstände mit unterschiedlichen Aufstellungsarten und -winkeln unter Berück-
sichtigung bautechnischer Pflastermaße, Fahrzeugüberhänge und Sicherheits-
abstände zu angrenzenden Verkehrsflächen. Für verschiedene Fahrzeugarten und
Parksituationen wurden auskömmliche Fahrgassenbreiten durch fahrgeometrische
Versuche und computergestützte Simulationen bestimmt. Zahlreiche Abbildungen
und Fotos dokumentieren Ausführungsbeispiele aus allen Hamburger Bezirken und
verbessern die Anschaulichkeit der Planungshinweise.
Das RSP 3/86 und die PLAST 6 - Ausgabe 1986 werden hiermit ungültig.
Mehrausfertigungen des RSP 1/05 mit der neuen PLAST 6 sind bei der Behörde für
Stadtentwicklung und Umwelt -V33- auf schriftliche Anforderung erhältlich.
Friedrichsen
Verteiler für das Rundschreiben Straßenverkehrsplanung RSP 1/05
Finanzbehörde
Rechts- und Abgabenabteilung - 146 - 3-fach
Landesabgabenamt - LAG - 3-fach
Liegenschaftsverwaltung - LV 4 - 3-fach
ANLAGEN
DES RUHENDEN VERKEHRS
PLAST 6
Ausgabe 2005
Impressum
Herausgeber: Freie und Hansestadt Hamburg
Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt
Amt für Verkehr und Straßenwesen
Stadthausbrücke 8
20355 Hamburg
Telefon: 040 / 428 40 - 3633
Telefax: 040 / 428 40 - 3553
E-Mail: verkehr@bsu.hamburg.de
3. Parkstände im Straßenraum 3 /1
7. Betrieb
3.1 Aufstellungsarten 1 7 / 1
3.1.1 Längsaufstellung 1
3.1.2 Schrägaufstellung 4 7.1 Parken am Fahrbahnrand 1
3.1.3 Senkrechtaufstellung 6 7.2 Bewirtschaftung von Parkständen 1
3.1.4 Blockaufstellung 7 7.3 Bewohnerparken 2
3.2 Parkflächen besonderer Nutzung 8 7.4 Parkleitsysteme 3
3.2.1 Ladeflächen 8 7.5 P + R - Anlagen 4
3.2.2 Barrierefreie Parkstände 10 7.6 Sicherung gegen unerlaubtes 7
3.2.3 Parkstände für Zweirad- 13 Parken
fahrzeuge
3.3 Parkstände auf besonderen 15 Anhänge
Verkehrsflächen
1 Begriffsbestimmungen
3.3.1 Nebenfahrbahnen 15
3.3.2 Mittelstreifen 15 2 Verkehrszeichen und Zusatzzeichen
3.3.3 Wendeanlagen 17 3 Geometrische Kenngrößen von
3.3.4 Verkehrsberuhigte Bereiche 19 Bemessungsfahrzeugen
3.3.5 Verkehrsberuhigte Straßen 20 4 Abmessungen von Pkw-Parkständen
3.3.6 Gehwege 21 und Fahrgassen
5 P + R - Anlagen im Netz des HVV
6 Vorschriften, Regelwerke, Literatur-
4. Stellplätze im Straßenraum 4 /1
hinweise
4.1 Rechtsgrundlagen 1 7 Stichwortverzeichnis
4.2 Verkehrsplanung 4
4.3 Herstellung und Betrieb 5
2 / 2005
Abschnitt 1
PLAST 6 Allgemeines Blatt 1
2 / 2005
Abschnitt 1
PLAST 6 Allgemeines Blatt 2
Der fließende Kfz-Verkehr, die Bewegungsfreiheit zu durch höhere Mobilität ist jedoch eine verstärkte
Fuß und mit dem Fahrrad, die Verkehrssicherheit, die Nachfrage nach zusätzlichen Park- und Abstellmög-
Aufenthaltsmöglichkeiten im Straßenraum und das lichkeiten im Straßenraum entstanden. Wenn wach-
Straßenbild werden durch diese Erscheinungen be- sender Parkraumbedarf auf privaten Grundstücken
einträchtigt. Minderungen der Leistungsfähigkeit des und in sparsam bemessenen Straßenquerschnitten
Straßennetzes, der Umfeldqualität der Wohnquartiere nicht abgedeckt werden kann, entstehen Verkehrs-
und letztlich der Funktionsfähigkeit der Stadt gilt es probleme mit unerwünschten Auswirkungen auf die
durch eine konzeptionelle Parkraumplanung sowie Verkehrssicherheit, das Straßenbild sowie auf die
bedarfsorientierte Detailplanungen entgegenzuwir- Wohnqualität und Attraktivität des Quartiers.
ken. Evidente Bedarfe für Bewohner und Geschäfte Nutzungskonflikte des ruhenden Verkehrs mit an-
müssen unter Beachtung der Verkehrssicherheit deren Verkehrsarten kennzeichnen die Bereiche
durch standortspezifische Lösungsansätze gedeckt hoher Parkraumnachfrage bei nicht ausreichendem
werden. Angebot. Typische Konflikte des fließenden Verkehrs
Bei begrenzter Flächenverfügbarkeit vornehmlich in mit Liefer- und Ladeverkehr entstehen in zwei- oder
verdichteten Wohnquartieren in zentraler Lage mehrstreifigen Geschäftsstraßen durch in zweiter
kommt der Parkraumbewirtschaftung eine besondere Reihe haltende Kraftfahrzeuge. Durch häufige Ein-
Bedeutung zu. Dabei sollte dem Lieferverkehr und und Ausparkvorgänge kann der fließende Kraftfahr-
dem Kurzzeitparken Priorität gegeben werden. zeugverkehr ebenfalls behindert werden. Der Fuß-
gänger- und Radverkehr wird in Fällen hohen Park-
1.2 Parkraumnachfrage drucks bisweilen durch verbotswidrig auf Nebenflä-
chen parkende Fahrzeuge behindert und gefährdet.
Die Parkraumnachfrage hat sich in den vergangenen
Jahrzehnten spürbar erhöht, weil der Pkw-Bestand Zur tageszeitabhängigen Abschätzung des Park-
stärker zugenommen hat als das Angebot an Park- raumbedarfs für unterschiedliche Gebietstypen und
ständen und Stellplätzen. Entsprechend dem Motori- Nutzergruppen wird auf die Bemessungsverfahren in
sierungswachstum ist davon auszugehen, dass sich den Empfehlungen für Anlagen des ruhenden Ver-
diese Entwicklung mit stadtteilspezifischen Unter- kehrs (EAR) der Forschungsgesellschaft für Straßen-
schieden, tendenziell jedoch in geringerer Ausprä- und Verkehrswesen verwiesen (Anhang 6).
gung, fortsetzen wird. Die Parkraumnachfrage steht
in Abhängigkeit zu Art und Maß der Nutzung von 1.3 Parkraumbereitstellung
städtischen Quartieren. Sie ist dort besonders groß, Die Parkraumbereitstellung muss im Einklang mit der
wo intensive Umfeldnutzungen durch Geschäfte, verkehrlichen und städtebaulichen Entwicklung ste-
Büros, Dienstleister und Gastronomie stattfinden. In hen und gebietsspezifische Unterschiede des Park-
Straßen mit angrenzenden Wohnnutzungen entsteht raumbedarfes berücksichtigen. Dabei sind verstärkt
Parkflächenbedarf durch Besucher- und Lieferver- auch Parkmöglichkeiten außerhalb des öffentlichen
kehr. Straßenraumes mit einzubeziehen (Parkplätze, Park-
In Straßen mit intensiver Geschäftsnutzung erzeugt häuser, Tiefgaragen, Quartiersgaragen). Durch Ver-
der Kunden- und Versorgungsverkehr eine starke kehrszeichen können öffentliche Parkstände für be-
Nachfrage nach Parkständen für vorwiegend kurze stimmte Nutzergruppen ausgewiesen werden. Bei
Parkdauern. Der Parkraumbedarf des Wirtschafts- hoher Parkraumnachfrage kann die Ausnutzung der
verkehrs für Liefern und Laden richtet sich nach Art Parkstände durch eine standortspezifische Bewirt-
und Maß der Geschäftsnutzung. Die Ausprägung des schaftung (Abschnitt 7.2) verbessert werden.
Nutzungsanspruches ist im Einzelfall abhängig von Rechtsgrundlagen für die Herstellung und Kenn-
der Dichte des Geschäftsbesatzes, der Betriebsgrö- zeichnung von Parkflächen ergeben sich aus dem
ße, Betriebsart (Dienstleistung, Handel, Gewerbe), Planungsrecht und Straßenverkehrsrecht.
Güterart, Lieferhäufigkeit und von den Abmessungen
Planungsrechtlich werden die Flächen für den flie-
der Lieferfahrzeuge.
ßenden und ruhenden Verkehr durch Festsetzung in
In Straßen mit intensiver Wohnnutzung überwiegt Bebauungsplänen oder Planfeststellungsunterlagen
die Parkraumnachfrage in den Abend- und Nacht- gesichert. Die Festsetzungen erfolgen auf der Basis
stunden. Am Tage zwischen 9 und 16 Uhr sind meist verkehrlicher Untersuchungen oder verkehrstechni-
freie Parkstände verfügbar. In neuen Wohnquartieren scher Planungen unter Beachtung des technischen
sind Pkw grundsätzlich außerhalb des Straßenrau- Regelwerkes und verkehrsrechtlicher Bestimmungen.
mes auf den Stellplätzen der Grundstücke abzu- Bei der Erschließung von Wohngebieten werden für
stellen. Durch das Wachstum der Motorisierung auf den Besucher- und Lieferverkehr
rd. 480 Pkw/Tsd. EW in Hamburg (Stand 2004) und
2 / 2005
Abschnitt 1
PLAST 6 Allgemeines Blatt 3
20 Pkw-Parkstände je 100 Wohneinheiten • Freies Parken ist nach §12 Abs. 4 StVO am rech-
im öffentlichen Straßenraum empfohlen. ten Fahrbahnrand und auf ausreichend befestigten
Seitenstreifen, dazu gehören auch entlang der
Der Mindestwert von 15 Pkw-Parkständen je 100 WE
Fahrbahn angelegte Parkstreifen, erlaubt, wo dies
darf dabei nicht unterschritten werden. Bei der Be-
weder durch generelle Verbote noch durch beson-
reitstellung von Parkflächen im Straßenraum sind die
dere Beschilderung oder durch Markierungen aus-
Möglichkeiten des Parkens am Fahrbahnrand ange-
geschlossen ist
messen mit einzubeziehen (Tab. 2.4).
• Eingeschränkte Haltverbote (Z 286) ggf. mit Aus-
Die angegebenen Parkstandsquoten gelten unter der nahmeregelungen oder zeitlicher Beschränkung
Voraussetzung, dass die bauordnungsrechtlich not- bieten die Möglichkeit, das Halten für Lieferverkehr
wendigen Stellplätze auf Privatgrund geschaffen und Touristenbusse zuzulassen, sofern der fließen-
werden. Um einem missbräuchlichen Abstellen von de Verkehr nicht behindert wird
Pkw im Straßenraum durch Bewohner entgegen zu • Haltverbote (Z 283) schließen das Halten am Fahr-
wirken, kann es geboten sein, die Parkstände für den bahnrand ggf. zeitlich begrenzt aus, so dass wäh-
Besucher- und Lieferverkehr gegebenenfalls durch rend der übrigen Zeit geparkt werden darf
verkehrsrechtliche Maßnahmen zu bewirtschaften.
• Parkscheibenregelungen (ZZ 1040-32) erlauben
Die allgemeine Zunahme des Radverkehrs macht es eine entgeltfreie, aber zeitlich begrenzte Nutzung
erforderlich, dass bedarfsgerecht auch geeignete von Parkständen
Abstellmöglichkeiten für Fahrräder im Straßenraum • Parken mit Parkschein (ZZ 1052-33) ermöglicht
angeboten werden. Bei der Erschließung von Wohn- eine zeitlich begrenzte und in der Regel gebühren-
gebieten gilt als Richtwert für den Besucherverkehr: pflichtige Nutzung öffentlicher Parkflächen. Neben
Parkscheinautomaten kommen für einzelne Park-
20 Fahrradplätze je 100 Wohneinheiten.
stände auch Parkuhren zum Einsatz
Zur Erschließung von Industrie- und Gewerbegebie- • Sonderparkplätze (ZZ 1044-10) für mobilitätsbe-
ten sind im Straßenraum Parkstreifen herzustellen, hinderte Pkw-Nutzer und Blinde schließen das Par-
um den nach Betriebsschluss ankommenden Lkw ken für andere Pkw-Nutzer aus
Parkmöglichkeiten in Zielnähe anzubieten. Im Übri- • Sonderparkberechtigungen (ZZ 1044-30) für Be-
gen sind die bauordnungsrechtlich notwendigen wohner städtischer Quartiere mit erheblichem Park-
Stellplätze für Beschäftigte, Kunden und Lieferanten raummangel begünstigen diesen Personenkreis zu
auf den Privatgrundstücken zu schaffen. Lasten gebietsfremder Langzeitparker
Die Bewirtschaftung von Parkflächen im öffentlichen
Das Straßenverkehrsrecht, ausgeformt durch das
Straßenraum erfordert bei hohem Parkdruck eine
Straßenverkehrsgesetz (StVG), die Straßenver-
konsequente Überwachung der verkehrlichen Anord-
kehrsordnung (StVO) und die Verwaltungsvorschrift
nungen. Hinweise zur besonderen Nutzung von Park-
zur StVO (VwV - StVO) ist auf eine angemessene
flächen enthalten die Abschnitte 3.2 und 7. Die zur
Berücksichtigung des Parkraumbedarfes sowie eine
Regelung des ruhenden Verkehrs häufigsten Ver-
eindeutige und verkehrssichere Herstellung von öf-
kehrszeichen sind im Anhang 2 zusammengestellt.
fentlichen Parkflächen ausgerichtet. Durch Beschilde-
rung oder Markierung bieten sich weitgehende Mög-
lichkeiten, den ruhenden Verkehr geordnet zu steu- 1.4 Städtebauliche Anforderungen
ern. Dabei können einzelne Nachfragegruppen be- Öffentliche Straßen haben primär infrastrukturelle
darfsgerecht bevorzugt, die Parkdauer begrenzt und Verkehrsfunktionen zu erfüllen. Gleichzeitig dienen
unter bestimmten Umständen Parkvorgänge unter- sie den Anwohnern aber auch als Lebensraum. Die
bunden, eingeschränkt oder gestattet werden, um auf funktionelle und gestalterische Qualität von Straßen
eine sinnvolle Begrenzung des Kfz-Gebrauchs und und Plätzen werden durch das Gesamtbild der abge-
verstärkte Nutzung des ÖPNV hinzuwirken. stellten Kraftfahrzeuge maßgeblich mitbestimmt.
Insofern ist es erforderlich, Bedarfe und Angebote für
Im Einzelnen gibt es folgende Möglichkeiten, um das
Parken im öffentlichen Straßenraum verkehrssicher
zu regeln und standortspezifisch zu bewirtschaften:
2 / 2005
Abschnitt 1
PLAST 6 Allgemeines Blatt 4
die Flächen des ruhenden Verkehrs angemessen 1.5 Anforderungen der Feuerwehr
und zukunftsorientiert aufeinander abzustimmen. Die
Bei der Planung von Parkflächen in der Nähe von
unterschiedlichen Interessen der Anwohner und Nut-
Gebäuden ist darauf zu achten, dass
zer einer Straße sind durch eine sorgfältige Abwä-
gung öffentlicher und privater Belange bei der Stra- • am Fahrbahnrand Aufstellflächen für Feuerwehr-
ßenraumgestaltung zu berücksichtigen. fahrzeuge frei gehalten werden (z.B. durch Park-
streifen neben der Fahrbahn) oder
Bei der Gestaltungsplanung ist darauf zu achten,
• Parkstreifen in geeigneter Weise unterbrochen
dass insbesondere Parkhäuser durch geschickte
werden, um Feuerwehrzufahrten für die Grundstü-
Anordnung der Gebäudestellung, Stauräume und
cke herstellen zu können.
Rampen verträglich in die vorhandenen oder geplan-
ten städtebaulichen Strukturen integriert werden. Bei der Aufstellung am Fahrbahnrand sind be-
Dabei können Parkflächen nicht immer der zu ver- stimmte Abstände zu Gebäuden einzuhalten, um das
sorgenden Nutzung örtlich unmittelbar zugeordnet Anleitern für Feuerwehrfahrzeuge zu gewährleisten.
werden. Die zumutbare Länge der Fußwege steht in
Abhängigkeit zu der Nachfragegruppe, der Lage der Höhe der obersten Abstand zwischen
Ziele im Stadtgebiet und der Tarifgestaltung der Fensterbrüstung Fahrbahnrand1)
Parkflächenbewirtschaftung. über Gelände und Gebäude
Bei der Standortwahl und bei der Planung von Park- mindestens höchstens
flächen und Parkhäusern ist auch den Belangen des
≤ 18,00 m 3,00 m 9,00 m
Umweltschutzes angemessen Rechnung zu tragen.
Dies gilt in besonderem Maße für Anlagen in Gebie- > 18,00 m 3,00 m 6,00 m
ten mit überwiegender und verdichteter Wohnnut-
zung. Der Schutz vor Umweltbeeinträchtigungen 1) gilt auch für den Rand von Nebenfahrbahnen
kann im Konflikt stehen zu dem Wunsch, die Parkflä- (Abschnitt 3.3.1)
chen den bedarfsauslösenden Nutzungen möglichst
eng zuzuordnen. Lösungsmöglichkeiten bieten ggf. Tab. 1.1
geeignete Schutzmaßnahmen wie Abstände zur Anleiterbarkeit für Feuerwehrfahrzeuge
Der 2. Rettungsweg über Feuerwehrleitern darf nicht
• günstige Stellung der Wohngebäude zur Lage der
durch Straßenbäume, Schaltkästen oder durch Ein-
Parkflächen
richtungen der Straßenausstattung versperrt werden.
• Abgrenzung der Parkflächen durch Grünstreifen, Vor Gebäuden, bei denen die Fußbodenhöhe des
bepflanzte Wälle oder begrünte Wände obersten Geschosses mehr als 7 m und maximal
22 m beträgt und deren Fenster für Drehleitern der
• Abdeckung der Parkflächen (Tiefgaragen) Feuerwehr vom Fahrbahnrand erreichbar sein müs-
sen, ist für die Anleiterbarkeit ein Mindestabstand
Anlagen des ruhenden Verkehrs für Pkw sind wegen zwischen Bäumen von rund 16 m einzuhalten.
ihrer überwiegend langen Park- bzw. Abstellzeiten
durch einen verhältnismäßig hohen Flächenanspruch Wenn die in Tab. 1.1 angegebenen maximalen Ge-
gekennzeichnet. Es kommt hinzu, dass der Bedarf an bäudeabstände zum Fahrbahnrand überschritten
Parkständen dort am größten ist, wo besonders in- werden, sind grundsätzlich eigene Feuerwehrzu-
tensive bauliche Nutzungen oder überwiegend ältere fahrten erforderlich. Im Bereich dieser Zufahrten
Bausubstanz aus der Zeit vor der Motorisierung vor- muss für die Anfahrt der Feuerwehrfahrzeuge die
herrschen (z.B. Kerngebiete, innenstadtnahe Wohn- volle Fahrbahnbreite zur Verfügung stehen. Dies gilt
und Mischgebiete). Meist zeichnen sich diese Quar- insbesondere für Straßen in Wohngebieten.
tiere durch eine große schützenswerte Gestaltungs- Für den Flächenbedarf von Feuerwehrzufahrten sind
vielfalt und gute Maßstäblichkeit ihrer Bausubstanz die Schleppkurven des Feuerwehrbemessungsfahr-
aus. Da wegen des hohen Parkflächenbedarfs häufig zeuges (Anhang 3) maßgebend. Der Verlauf der
größere Einzelanlagen mit einer Vielzahl von Park- Schleppkurven für den zweiachsigen Drehleiterwa-
ständen bzw. Stellplätzen gefordert werden, ist ihre gen mit dem Wendekreisradius R = 10,50 m und
architektonische Einbindung in die umgebende Be- einer Gesamtlänge von L = 10,00 m ist in Abb. 1.1 im
bauung von besonderer Bedeutung. Maßstab M 1:250 dargestellt.
2 / 2005
Abschnitt 1
PLAST 6 Allgemeines Blatt 5
Die Zufahrtsbreiten am Fahrbahnrand und an der Bei der Herstellung von Feuerwehrzufahrten ist in
Grundstücksgrenze richten sich nach der jeweiligen geeigneter Weise vorzusorgen, dass die für den Feu-
Breite der Fahrbahn bzw. Nebenflächen. Bei einem erwehrdrehleiterwagen fahrgeometrisch erforderli-
Regelquerschnitt der Fahrbahn von 5,50 m in Wohn- chen Schleppkurvenflächen nicht durch parkende
straßen ergibt sich eine Mindestbreite der Feuer- Kraftfahrzeuge belegt werden. Die Abb. 1.2 zeigt eine
wehrzufahrt von 9,50 m am Fahrbahnrand. Die Zu- Lösungsvariante für Wohnstraßen mit beidseitigen
fahrt wird am Fahrbahnrand durch abgesenkte Hoch- Parkstreifen. Weitere Planungshinweise zu Anforde-
borde eingefasst. Das Schild Feuerwehrzufahrt rich- rungen der Feuerwehr finden sich in der PLAST 3, in
tet sich hinsichtlich Text und Abmessungen nach der Hamburgischen Richtlinie über Flächen für die
DIN 4066 und ist auf dem Grundstück gut sichtbar Feuerwehr sowie in der DIN 14090 Flächen für die
neben der Zufahrt aufzustellen. Feuerwehr auf Grundstücken (Anhang 6).
2 / 2005
Abschnitt 2
PLAST 6 Bemessungsgrundlagen Blatt 1
2. Bemessungsgrundlagen
2.1 Bemessungsfahrzeuge
Der Planung von Anlagen des ruhenden Verkehrs und Umwelt (BSU) zugrunde. Für Kraftomnibusse
sind die geometrischen Kenngrößen (Fahrzeuglänge, wurden die geometrischen Kenngrößen aus einer
-breite und -höhe, Radstand, vordere und hintere Erhebung der Abmessungen der häufigsten Bustypen
Überhanglänge sowie Wendekreisradius) und die beim Hamburger Verkehrsverbund ermittelt. Die Ma-
Schleppkurven des Bemessungsfahrzeugs der maß- ße der Feuerwehr- und Müllfahrzeuge basieren auf
gebenden Fahrzeugart zugrunde zu legen. Als Be- Daten der in Hamburg häufigsten und für die Ver-
messungsfahrzeug wird jeweils das Fahrzeug defi- kehrsplanung relevanten Betriebsfahrzeuge.
niert, dessen Abmessungen von 85 % aller Fahrzeu-
ge des Kollektivs dieser Fahrzeugart unterschritten Für Pkw wurde von der BSU eine detaillierte Unter-
werden (85 % Quantil). Durch die Verwendung des suchung der geometrischen Kenngrößen auf der
sogenannten 85 % - Fahrzeuges wird eine Überdi- Basis von Zulassungshäufigkeiten durchgeführt. Als
mensionierung von Verkehrsanlagen durch relativ Untersuchungskollektiv wurden aus insgesamt
selten auftretende Fahrzeuge mit sehr großen Ab- 2.040.000 Pkw (100 %) rd. 1.660.000 (81 %) Fahr-
messungen vermieden. zeuge der von Januar bis Juli 2001 im Bundesgebiet
am häufigsten neu zugelassenen 60 Pkw - Typen aus
Die geometrischen Kenngrößen für die häufigsten
11 Pkw - Segmenten der Statistik des Kraftfahrtbun-
Bemessungsfahrzeuge sind in Anhang 3 zusam-
desamtes (KBA) ausgewählt (Abb. 2.1). Die statisti-
mengestellt. Die Werte für die Fahrzeugarten Lkw,
sche Auswertung der gewichteten Abmessungen
Lastzug und Sattelzug orientieren sich an der von der
aller erfassten Pkw enthält die Tab. 2.1. Im Vergleich
FGSV herausgegebenen Sammlung „Bemessungs-
zu den Werten früherer Jahre haben Radstand, Fahr-
fahrzeuge und Schleppkurven zur Überprüfung der
zeugbreite und -höhe jeweils um rd. 5 cm zugenom-
Befahrbarkeit von Verkehrsflächen, Ausgabe 2001“.
men, was dem Fahrzeugkomfort zugute kommt. Die
Den Abmessungen für die Fahrzeugarten Motorrad, leichte Verringerung des Wendekreisradius verbes-
Pkw, Bus, Feuerwehr- und Müllfahrzeug liegen eige- sert bei unveränderter Gesamtlänge die Wendigkeit
ne Untersuchungen der Behörde für Stadtentwicklung der Fahrzeuge beim Ein- und Ausparken.
Minis M
0,3% S
2,1% U 7,0% M
Kleinwagen K 7,0% V
2,3% C
Untere Mittelklasse UM 2,8% G
1,8% O 16,5% K
Mittelklasse MK
Oberklasse O
Geländewagen G
Cabriolets C
Vans V
25,3 % MK
Utilities U 28,2% UM
Sonstige S
2 / 2005
Abschnitt 2
PLAST 6 Bemessungsgrundlagen Blatt 2
Wende-
kreis- R 4,35 5,45 5,75 6,20
radius
1) Die statistischen Kennwerte entstammen der von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt
durchgeführten Untersuchung zur Parkstandsgeometrie
2) Geometrische Kenngrößen des Bemessungsfahrzeuges (85 % - Fahrzeug)
3) Die Maximalwerte können von einzelnen nicht untersuchten Fahrzeugtypen überschritten werden
2.2 Sicherheitsabstände
Bei Schräg- und Senkrechtaufstellung ist der
Bei der Bemessung von Parkständen aller Aufstel- Sicherheitsabstand sN zur Nebenfläche Bestandteil
lungsarten sind ausreichende Sicherheitsabstände zu des Überhangstreifens (Abschnitt 2.3). Der Sicher-
angrenzenden Verkehrsflächen (Fahrbahnen sowie heitsabstand sF von parkenden Kraftfahrzeugen zur
Geh- und Radwege), Grünstreifen sowie zu festen Fahrbahn sollte sich an dem straßenverkehrsrechtli-
Einbauten (Bauwerksteile, Bäume, Masten oder Pfos- chen Mindestabstand von 0,30 m i. S. der VwV zu
ten) einzuhalten, um Beschädigungen oder Gefähr- den Bestimmungen vor § 39 III 13b StVO orientieren.
dungen zu vermeiden (Tab. 2.2 und 2.3). Für Pkw-Parkstände gelten folgende Mindestwerte:
senk-
Aufstellungsart längs schräg
recht
Sicherheits-
abstand zur sF 0,30 0,30 0,35 0,30 0,25
Fahrbahn
2 / 2005
Abschnitt 2
PLAST 6 Bemessungsgrundlagen Blatt 3
Bei Schrägaufstellung mit dem Winkel α = 60° und zeuge (Anhang 3) und den seitlichen Bewegungs-
einer Parkstreifenbefestigung mit Betonwabensteinen spielräumen für den Ein- und Ausstieg der Fahrzeug-
erhöht sich der Sicherheitsabstand zur Fahrbahn aus insassen. Der Bewegungsspielraum zwischen abge-
pflastertechnischen Gründen auf sF = 0,35 m. Bei stellten Pkw sollte zum ungehinderten Ein- und Aus-
Senkrechtaufstellung ist es in Anliegerstraßen ver- steigen im Regelfall 0,70 m, bei beengten Verhältnis-
tretbar, den Sicherheitsabstand zur Fahrbahn von sen mindestens 0,60 m betragen. Für den Verkehrs-
sF = 0,30 m auf 0,25 m zu reduzieren. Bei Straßen mit raum ergibt sich damit die Regelbreite b = 2,50 m
höheren Verkehrsbelastungen ist der Regelabstand und eine Mindestbreite in Ausnahmefällen von
zur Fahrbahn zu vergrößern oder ggf. ein Zwischen- bmin = 2,40 m. Neben Wänden und Absperrungen ist
streifen (Abschnitt 2.4) herzustellen. die Verkehrsraumbreite für Pkw auf b = 2,90 m zu
erhöhen. Zum Abstellen von Nutzfahrzeugen wird
Bei Längsaufstellung dienen die seitlichen Sicher-
ein seitlicher Bewegungsspielraum zwischen den Kfz
heitsabstände zu Nebenflächen dem Schutz des
sowie neben festen Einbauten von 1,00 m empfohlen.
Fußgänger- und Radverkehrs sowie der Pkw-
Beifahrer beim Öffnen der Fahrzeugtüren. Die dafür
Die Verkehrsraumhöhe für Pkw beträgt hv = 2,00 m
baulich herzustellenden Sicherheitsstreifen sind
(Abb. 2.2). Die lichte Höhe h ergibt sich, wenn zur
durch andere Befestigungsmaterialien als für Geh-
Verkehrsraumhöhe hV der obere Sicherheitsabstand
und Radwege optisch zu verdeutlichen (Abschnit-
zur Decke sD = 0,20 m addiert wird. Das lichte Hö-
te 3.1.1 und 6.1). Der Sicherheitsabstand sF zur Fahr-
henmaß h = 2,20 m gewährleistet, dass Gebäude-
bahn dient dem Schutz parkender Fahrzeuge gegen
durchfahrten und befahrbare Flächen in Parkbauten
Anfahrschäden, dem Schutz des Pkw-Fahrers sowie
uneingeschränkt von größeren Personen und allen
des Radverkehrs beim Öffnen der Fahrzeugtüren.
zugelassenen Pkw genutzt werden können. Dies gilt
Die Grundmaße für den Verkehrsraum bei Schräg- insbesondere für Fahrzeugtypen der Segmente Ge-
und Senkrechtaufstellung ergeben sich aus den ländewagen, Vans und Utilities (Transporter) mit Hö-
geometrischen Kenngrößen für die Bemessungsfahr- hen zwischen 1,70 m und 1,99 m (Tab. 2.1).
Parkstandsbreite b
0,20
sD
Verkehrsraumhöhe hv
Lichte Höhe h
Fahrzeughöhe H
1,55
2,00
2,20
Senkrechtaufstellung
Abb. 2.3
Sicherheitsabstände und
0,65 2,10 5,50 0,65 Bewegungsspielräume
in Wohnstraßen
2 / 2005
Abschnitt 2
PLAST 6 Bemessungsgrundlagen Blatt 4
2.3 Überhangstreifen
Der Überhangstreifen ü ist der im Nebenflächenbe- der Pkw wird mit einem Abstand zwischen Hochbord
reich liegende Streifen der nicht überfahrbaren Auf- und Reifen geparkt. Untersuchungen der BSU zur
stellflächen von Parkständen mit Senkrecht- oder Parkflächengeometrie haben ergeben, dass bei
Schrägaufstellung. Er setzt sich aus dem Fahrzeug- Senkrechtaufstellung der 85 % Quantilswert für den
überhang f und dem Sicherheitsabstand zur Neben- Fahrzeugüberhang f = 0,60 m beträgt. Die Distanz
fläche sN (Abschnitt 2.2) zusammen. der Pkw-Räder zum Hochbord beträgt dabei 0,13 m.
Auf der Basis dieses Distanzwertes lassen sich die
Der Fahrzeugüberhang f ist definiert als Distanz Fahrzeugüberhänge für Schrägaufstellung für ver-
zwischen Hochbordkante und äußerer Fahrzeugbe- schiedene Aufstellwinkel ermitteln.
grenzung im Nebenflächenbereich. Der Fahrzeug-
Die Sicherheitsabstände sN zur Nebenfläche sollten
überhang wird neben der Fahrzeuggeometrie (Fahr-
in der Regel 0,25 m, mindestens jedoch 0,15 m
zeuglänge L, Überhanglängen lvorn und lhinten) auch
betragen. Die Breitenmaße der Überhangstreifen ü
vom Aufstellwinkel α, der Tiefe der befahrbaren Auf-
bei Schräg- und Senkrechtaufstellung mit den zuge-
stellfläche a und den individuellen Parkgewohnheiten
hörigen Fahrzeugüberhängen und den Sicherheits-
der Pkw - Nutzer bestimmt. Insofern ist der Fahr-
abständen zu angrenzenden Nebenflächen
zeugüberhang f ein parkstandsbezogenes Maß und
unterschiedlicher Art sind in Tab. 2.3 und Anhang 4
gehört nicht zu den fahrzeugspezifischen geometri-
zusammengestellt.
schen Kenngrößen der Bemessungsfahrzeuge.
Bei der Planung von Schräg- und Senkrechtpark-
Unter der Annahme, dass alle Pkw bei Senkrecht- ständen auf öffentlichen Wegeflächen ist zu beach-
aufstellung mit den Rädern bis an den Hochbord ten, dass die Überhangstreifen mit den angegebenen
(Auftrittshöhe k = 0,10 m) herangefahren werden, Mindestbreiten von Baumpflanzungen, Grünstreifen,
beträgt der 85 % Wert für den Fahrzeugüberhang auf Masten und Bauwerksteilen freizuhalten sind. Aus
der Basis durchgeführter Messungen f = 0,73 m und Gründen der Verkehrssicherheit ist die Wegeauf-
der 100 % Wert fmax = 0,86 m. Dabei ist berücksich- sichtsbehörde haftungsrechtlich verpflichtet, Sorge zu
tigt, dass bei ausreichend breiten Fahrgassen im tragen, dass keine Pflanzenteile wie Wurzeln, Zweige
Mittel rund 25 % der Pkw rückwärts eingeparkt wer- oder Äste in die Überhangstreifen hineinragen, die zu
den. Das Heranfahren an die Hochbordkante erfolgt Fahrzeugbeschädigungen führen können (Urteil LG
in der Praxis jedoch vornehmlich nur bei relativ lan- Kleve vom 13.09.1996, 1 O 313/96). Zur Bauausfüh-
gen Fahrzeugen. Die weit überwiegende Mehrheit rung von Überhangstreifen siehe Abschnitt 6.1.
senk-
Aufstellungsart schräg
recht
Fahrzeug-
f 0,25 0,40 0,50 0,60
überhang
Sicherheitsabstand 0,151)
0,25 0,25 0,25
zur Nebenfläche sN 0,302)
Überhang- 0,751)
ü 0,50 0,65 0,75
streifenbreite 0,902)
Tab. 2.3 Breite von Überhangstreifen [m] bei Schräg- und Senkrechtaufstellung von Pkw
2 / 2005
Abschnitt 2
PLAST 6 Bemessungsgrundlagen Blatt 5
2.4 Zwischenstreifen
Zwischenstreifen sind zwischen Fahrbahn und
Schrägparkstreifen durch Markierung oder Tiefborde
abgetrennte Streifen ( Abb. 2.4, 3.6 und 3.26 ).
Sie verbessern die Verkehrssicherheit in Straßen
mit höherer Verkehrsbelastung. Einschließlich der
Begrenzung beträgt die Regelbreite z = 0,75 m.
Vorteile
• geometrische Beschränkung des Ein- und
Ausparkens auf den angrenzenden Fahr-
streifen
• bessere Erkennbarkeit freier Parkstände
• zügiges Einparken aus dem fließenden Verkehr
• beim Ausparken bessere Sicht auf die
Fahrbahn
Abb. 2.4
Zwischenstreifen
bei Schrägparkständen
in der Rentzelstraße
2 / 2005
Abschnitt 2
PLAST 6 Bemessungsgrundlagen Blatt 6
2.5 Fahrgassen
Fahrgassen sind die zum Erreichen oder Verlassen Sofern in besonderen Ausnahmefällen die Park-
von Parkständen oder Stellplätzen bestimmten Fahr- standsmindestbreite bmin = 2,40 m gewählt wird, sind
wege bei Anlagen des ruhenden Verkehrs. Im Stra- die Fahrgassenbreiten bei Aufstellwinkeln α > 45°
ßenraum sind Fahrgassen in der Regel Bestandteil gemäß Abb. 2.6 zu erhöhen, um Rangiermanöver
der Fahrbahn bzw. Richtungsfahrbahn. Fahrgassen grundsätzlich zu vermeiden. Bei der Bestimmung der
sind so geradlinig wie möglich zu planen. Weiterhin Fahrgassenbreite sind die Anforderungen der Ver-
ist zu beachten, dass Längs- und Senkrechtpark- kehrsicherheit, Leistungsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit
stände für Pkw fahrgeometrisch besser durch Rück- und Akzeptanz zu beachten.
wärtseinparken erreicht werden. Parkstände für Lkw
und Busse sollten grundsätzlich in Vorwärtsfahrt an- Die angegebenen Fahrgassenbreiten gelten bei Auf-
gefahren und auch wieder verlassen werden. stellwinkeln α < 80° nur für Einrichtungsverkehr. Bei
Längsaufstellung sowie bei Schrägaufstellung mit
Fahrgassenbreiten für Pkw-Parkstreifen sind ab-
Parkstandsbreiten b = 2,50 m und Aufstellwinkeln bis
hängig von der Aufstellungsart, dem Aufstellwinkel,
80° ist die Fahrgassenbreite für Zweirichtungsverkehr
der Parkstandsbreite, den Parkwechselfrequenzen
unter Berücksichtigung der Sicherheitsabstände und
und dem Verkehrsaufkommen. Bei Längsaufstellung
Bewegungsspielräume auf g ≥ 5,00 m zu erhöhen.
beträgt die Fahrgassenbreite g = 3,25 m. Bei Schräg-
aufstellung wächst die Fahrgassenbreite mit zuneh- Wohnstraßenquerschnitte mit unterschiedlichen Fahr-
mendem Aufstellwinkel (Abb. 2.6). Für Parkstände bahnbreiten sind in Tabelle 2.4 zusammengestellt
mit einer Regelbreite b = 2,50 m werden die mit der (s. auch Abschnitte 3.3 und 5.1).
Kurve gR im Diagramm ablesbaren Fahrgassenregel-
breiten empfohlen. In Abhängigkeit von der Höhe und Fahrgassenbreiten für Parkstreifen großer Nutz-
Verteilung der Parkwechselfrequenzen und vom Ver- fahrzeuge in Schrägaufstellung sind in Tabelle 5.1
kehrsaufkommen können abweichende Breitenmaße angegeben. Neben Längsparkstreifen sollte die Fahr-
innerhalb des dargestellten Bereiches sinnvoll sein. gassenbreite mindestens 6,50 m betragen.
Fahrgassenbreite g [m]
7,00
6,00
gR
Parkstandsmindestbreite
bmin = 2,40 m
5,00
Parkstandsregelbreite
4,00 b = 2,50 m
3,00
Aufstell-
2,00 winkel α
45° 60° 75° 90°
Stellplatz
Stellplatz
2 / 2005
Parkstände im Straßenraum Abschnitt 3
PLAST 6
Aufstellungsarten Blatt 1
3. Parkstände im Straßenraum
Das Parken wird definiert als Abstellen eines Kraft- Für die Bemessung von Parkständen unterschiedli-
fahrzeuges auf einer Fläche mit einem nicht an eine cher Aufstellungsart sind die geometrischen Kenn-
bestimmte Person oder an ein bestimmtes Fahrzeug größen der Bemessungsfahrzeuge maßgebend (Tab.
gebundenen Nutzungsrecht. 2.1 und Anhang 3). Zu beachten sind die Bewe-
gungsspielräume zwischen parkenden Fahrzeugen,
Ein Parkstand ist dementsprechend ein zum Parken
die Sicherheitsabstände zu angrenzenden Verkehrs-
eines Fahrzeuges abgegrenzter Teil öffentlicher Ver-
flächen, die Fahrzeugüberhänge sowie die Fahrgas-
kehrsflächen.
senbreiten (Abschnitt 2). Bei der Planung von Park-
Zum Parken ist nach § 12 Abs. 4 StVO der rechte flächen sind auch materialspezifische Pflastermaße
Seitenstreifen zu benutzen, wenn er dazu ausrei- der Oberflächenbefestigung zu berücksichtigen, um
chend befestigt ist, sonst ist an den rechten Fahr- die Bauausführung zu vereinfachen (Abschnitt 6.1).
bahnrand heranzufahren. Zu den Seitenstreifen ge-
Bei der Planung von Parkständen ist weiterhin darauf
hören auch entlang der Fahrbahn angelegte Park-
zu achten, dass Schachtdeckel, Hydranten, Absperr-
streifen. Mit Kraftfahrzeugen über 7,5 t zul. Gesamt-
schieber u. a. freigehalten werden. Für derartige Ein-
gewicht ist in reinen und allgemeinen Wohngebieten
richtungen der Versorgungsleitungen sind gegebe-
regelmäßiges Parken von 22 bis 06 Uhr sowie an
nenfalls Halbinseln vorzusehen.
Sonn- und Feiertagen unzulässig.
3.1.1 Längsaufstellung
3.1 Aufstellungsarten Bei Längsaufstellung werden Kraftfahrzeuge parallel
Beim Parken von Kraftfahrzeugen sind 4 Aufstel- zur Fahrtrichtung hintereinander geparkt. Bei der
lungsarten zu unterscheiden: Planung sind die allgemeinen Einsatzkriterien für die
Wahl der Aufstellungsart zu beachten.
Längsaufstellung,
Vor- und Nachteile des Längsparkens
Schrägaufstellung,
Senkrechtaufstellung,
Vorteile
Blockaufstellung.
• gute Sichtverhältnisse beim Ausparken
Allgemeine Einsatzkriterien • geringe Beeinträchtigung des fließenden
für die Wahl der Aufstellungsart
Verkehrs beim Ausparken
• einfache Abwicklungsmöglichkeiten für den
• Parkraumbedarf
Lieferverkehr
• Flächenverfügbarkeit im Straßenraum
• gute Ausnutzung der verfügbaren Flächen
• Parkwechselfrequenz
• straßenraumgestalterisch unproblematisch
• Funktion und Verkehrsbelastung der Straße
Nachteile
• Lieferverkehrsanteil
• beim Ein- und Aussteigen Konfliktpotenzial
• Linienbusverkehrsanteil mit dem Verkehr auf der Fahrbahn sowie
• Radverkehrsführung separat oder im ggf. mit Fußgänger- und Radverkehr
Mischverkehr
• beim Rückwärtseinparken Beeinträchtigung
• Übersichtlichkeit des Straßenabschnittes des fließenden Verkehrs auf Fahrbahnen
mit hohen Verkehrsbelastungen
• Ansprüche der Straßenraumgestaltung
2 / 2005
Parkstände im Straßenraum Abschnitt 3
PLAST 6
Aufstellungsarten Blatt 2
Die Längsaufstellung ist die gebräuchlichste Aufstel- in höher belasteten Straßen häufig zur unerlaubten
lungsart im Straßenraum. Aufgrund ihrer Vorteile Mitbenutzung des Sicherheitsstreifens oder Geh-
kommt sie in Stadtstraßen aller Kategorien und bei weges durch die Pkw führen.
unterschiedlichsten Verkehrsbelastungen zur An-
In der Regel müssen Längsparkstände von Pkw nicht
wendung. Die Längsaufstellung ermöglicht die ver-
gegeneinander abgegrenzt werden. Auf der Basis
gleichsweise beste Integration von Kraftfahrzeugen in
von Erhebungen tatsächlicher Parkraumlängen in
das Straßenbild.
Längsparkstreifen des Hamburger Straßennetzes
Die Abmessungen von Längsparkständen richten wird eine rechnerische Parkstandslänge l = 5,20 m
sich nach den geometrischen Kenngrößen des jewei- empfohlen, die sich an der mittleren Fahrzeuglänge
ligen Bemessungsfahrzeuges (Tab. 3.1). von
L = 4,25 m (Tab. 2.1) orientiert. Sie bietet ausrei-
Längsparkstreifen für Pkw sind in der Regel mit chend Bewegungsspielraum beim Ein- und Auspar-
einer Breite b = 2,10 m herzustellen, um für das ken, sofern der Parkstreifen für mindestens 3 Pkw
verbreiterte Bemessungsfahrzeug genügend Abstand geplant ist.
zum fließenden Verkehr zu schaffen. Neben hochbe-
lasteten Fahrbahnen wird eine Breite b = 2,30 m Die Regellänge von Längsparkständen für Pkw er-
empfohlen. Parkstreifen für Taxen sollten zum siche- höht sich von 5,20 m auf 5,50 m bei Taxenposten
ren Ein- und Aussteigen der Fahrgäste mit einer Brei- und bei Parkbuchten mit nur 1 oder 2 Parkständen.
te b = 2,50 m hergestellt werden. In besonderen Aus- Die Länge von 5,50 m gilt auch, wenn in Sonderfällen
nahmefällen kann die Parkstandsbreite bei beengten Quermarkierungen zur Längenbegrenzung der Park-
Querschnittsverhältnissen in vorhandenen Straßen stände erforderlich sind wie z.B. bei Parkuhren, in
mit einem DTVw ≤ 6.000 Kfz / 24 h auf das Mindest- verkehrsberuhigten Bereichen (Abb. 3.30 und 3.31)
maß bmin = 1,90 m reduziert werden. Dabei ist zu oder ggf. neben hochbelasteten Fahrbahnen (Abb.
beachten, dass zu schmale Parkstreifen insbesonde- 3.25).
re Größere Längen als 5,50 m werden mit Ausnahme
barrierefreier Parkstände nicht empfohlen.
2 / 2005
Parkstände im Straßenraum Abschnitt 3
PLAST 6
Aufstellungsarten Blatt 3
Unterbrechungen sollten bei Längsparkstreifen für Zum gefahrlosen Öffnen der Fahrzeugtüren zu Ne-
Pkw nach 5 Parkständen vorgesehen werden. In benflächen sind neben Längsparkstreifen grundsätz-
Industrie- und Gewerbegebieten richten sich die Un- lich Sicherheitsstreifen anzulegen (Abschnitt 2.2).
terbrechungen der Längsparkstreifen für große Nutz- Die Breite der Sicherheitsstreifen neben Gehwegen,
fahrzeuge häufig nach der Lage der Grundstückszu- Grünstreifen, Bäumen, Masten, Bauwerksteilen usw.
fahrten. Unterbrechungen sollten durch bauliche beträgt mind. 0,65 m (Abb. 3.1 und 6.3) und in Haupt-
Halbinseln erfolgen. Sie dienen der straßenräumli- verkehrsstraßen möglichst 1,15 m. Neben Radwegen
chen Gestaltung und können genutzt werden für: ist wegen des höheren Gefährdungspotenzials eine
Pflanzflächen, Überquerungshilfen, Straßenausstat- Breite von mindestens 0,90 m (Abb. 3.2 und 6.4)
tung, Zweiradparkstände, Müllbehälter- freizuhalten. Der Sicherheitsabstand zur Fahrbahn ist
Aufstellflächen oder Sichtflächen vor Grundstückszu- bei der Parkstandsbreite zu berücksichtigen.
fahrten (Abb. 3.1, 3.2, 6.3 und 6.4). Die Maße für In besonderen Fällen ist es zweckmäßig und wirt-
Pflanzinseln sollten die im Abschnitt 6.1 angegebe- schaftlich, Längsparkstreifen auf der Fahrbahn
nen Werte nicht unterschreiten. Bei der Wahl der durch Markierung zu kennzeichnen (Tab. 2.4 und
Bepflanzung sind ausreichende Sichtverhältnisse zu Abb. 3.3). Anfang und Ende von markierten Längs-
gewährleisten. parkstreifen sollten bei Bedarf durch bauliche Inseln
begrenzt werden, um widerrechtlichem Parken ent-
Unterbrechungen sind mit Abschrägungen herzustel- gegen zu wirken (Abb. 3.33).
len. Trapezförmige Halbinseln mit Kurvenbordsteinen
erfüllen die betrieblichen und fahrgeometrischen An- Für große Nutzfahrzeuge gelten zum unabhängigen
forderungen von Kraftfahrzeugen beim Ein- und Aus- Ein- und Ausparken die in Tab. 3.1 angegebenen
parken deutlich besser als rechteckige Formgebun- Abmessungen. Beim Einparken wird vorausgesetzt,
gen. Diese führen bei wiederholtem Überfahren der dass die Nutzfahrzeuge verfügbare Längsabstände
Inselecken zu Beschädigungen der Hochborde, der oder angrenzende Grundstückszufahrten ggf. mit
Pflanzinseln sowie der Reifen von Pkw und haben geringem Rangieraufwand nutzen.
reinigungstechnische Nachteile. Auch markierte Weitere Hinweise zum Längsparken enthalten die
Sperrflächen sind für Unterbrechungen nicht zu emp- Abschnitte 3.2, 3.3 und 7.1. Zur entwurfs- und bau-
fehlen, weil sie bei hohem Parkdruck häufig verbots- technischen Ausführung siehe Abschnitt 6.
widrig zum Parken genutzt werden.
2 / 2005
Parkstände im Straßenraum Abschnitt 3
PLAST 6
Aufstellungsarten Blatt 4
Parkstandslänge l
Abmessungen [m] Fahrzeuglänge L Parkstandsbreite b zum unabhängigen
Ausparken Einparken
1)
Pkw 4,70 2,10 5,20 2)
Taxen / Transporter 4,80 2,50 5,50
Lieferwagen 6,90 2,50 9,00 11,00
Kleiner Lkw, 2-achsig 9,45 2,50 12,00 16,00
3)
Großer Lkw, 3-achsig 10,10 3,00 13,00 16,00
3)
Sattelzug 16,50 3,00 20,00 26,00
3)
Lastzug 18,70 3,00 22,00 30,00
Bus, 2-achsig 12,00 3,00 15,00 entfällt i.a.
Bus, 2-achsig 13,00 3,00 16,00 aufgrund
Bus, 3-achsig 15,00 3,00 18,00 des Nach-
Gelenkbus, 3-achsig 18,75 3,00 22,00 rückens
Vorteile
• sicheres Ein- und Aussteigen
• keine Verkehrsgefährdung beim Öffnen der
Fahrzeugtüren
• Einparken ohne Beeinträchtigung des fließen-
den Verkehrs
• anwendbar auch für einseitige Parkstreifen
Abb. 3.3 Gepflasterte und markierte Längspark-
streifen für Pkw in der Kattunbleiche Nachteile
• Anfahrmöglichkeit nur aus einer Fahrtrichtung
3.1.2 Schrägaufstellung • Ausparkvorgänge mit Beeinträchtigung des
nachfolgenden Verkehrs in Straßen mit
höherer Verkehrsbelastung
• erschwerte Abwicklung des Lieferverkehrs
• unvollständige Ausnutzung der verfügbaren
Parkflächen durch Verschnittflächen
besonders bei kleinen Aufstellwinkeln
2 / 2005
Parkstände im Straßenraum Abschnitt 3
PLAST 6
Aufstellungsarten Blatt 5
2 / 2005
Parkstände im Straßenraum Abschnitt 3
PLAST 6
Aufstellungsarten Blatt 6
Tab. 3.2
Abmessungen von Schrägparkständen für Pkw
Abb. 3.5 Schrägaufstellung für Pkw im Heegbarg Zur Schrägaufstellung von Nutzfahrzeugen wird
auf Abschnitt 5.1 verwiesen (Tab. 5.1).
Parkstands- Aufstellwinkel α
3.1.3 Senkrechtaufstellung
2 / 2005
Parkstände im Straßenraum Abschnitt 3
PLAST 6
Aufstellungsarten Blatt 7
2 / 2005
Parkstände im Straßenraum Abschnitt 3
PLAST 6
Aufstellungsarten Blatt 8
3.1.4 Blockaufstellung
Bei der Blockaufstellung werden mehrere Pkw- von Grundstückszufahrten nicht in Betracht kommt
Parkstände nebeneinander im Seitenraum angeord- oder die Fahrgassen mit Grundstückszufahrten kom-
net und über eine gemeinsame Ein- und Ausfahrt an binierbar sind. In Wohngebieten mit Einzel- oder Rei-
die Fahrbahn angeschlossen. Diese Sonderform der henhausbebauung kann mit einer Blockaufstellung
Senkrechtaufstellung empfiehlt sich, wenn Nebenflä- eine günstige Zuordnung der Parkstände zu den
chen so breit sind, dass sie bei Anlage von Schräg- Wohnungen erreicht werden. Die Blockaufstellung ist
oder Senkrechtparkstreifen noch zusätzlichen Frei- weiterhin vorteilhaft, wenn zwischen den Parkstän-
raum bieten würden und wenn die Parkraumnachfra- den Flächen für andere Nutzungsarten freigehalten
ge so hoch ist, dass eine höhere Ausnutzung der werden sollen. Sie ist auch in verkehrsberuhigten
Nebenflächen für Parkmöglichkeiten geboten ist Bereichen (Abschnitt 3.3.4) insbesondere im Innen-
(Abb. 3.9). Die Blockaufstellung entspricht einem bereich von Wendeanlagen praktikabel.
kleinen Parkplatz im Seitenraum.
Die Parkstandsmaße entsprechen den Abmessungen
Blockaufstellung kann auch zweckmäßig sein, wenn für Senkrechtaufstellung. Bei Parkstandsbreiten von
die Anlage von Parkstreifen aufgrund der Häufigkeit b = 2,50 m beträgt die Fahrgassenbreite g = 5,50 m.
2 / 2005
Parkstände im Straßenraum Abschnitt 3
PLAST 6
Aufstellungsarten Blatt 8
3.2.1 Ladeflächen
Lieferverkehr in Citybereichen und Einkaufsstraßen Bei hoher Nutzungskonkurrenz zwischen Lieferver-
dient vornehmlich der Versorgung von Wirtschaftsbe- kehr und ruhendem bzw. fließendem Verkehr kom-
trieben, Einzelhandel, Gastronomie oder Bewohnern. men für den Lieferverkehr folgende Planungselemen-
Flächen zum Liefern und Laden für gewerbliche Nut- te zur Anwendung. Die Nutzung kann durch entspre-
zungen sind nach den Vorschriften der HBauO chende Verkehrszeichen zeitlich befristet werden.
grundsätzlich auf privaten Grundstücken zu schaffen.
Dies ist jedoch in verdichteten zentralen Quartieren Ladestreifen als Seitenstreifen mit baulichen Halbin-
mit starker Geschäftsnutzung durch überwiegend seln sind die Regellösung zur Abwicklung von stärke-
kleinere Ladengeschäfte und Betriebe häufig nicht rem Lieferverkehrsaufkommen. Sie gewährleisten
realisierbar. Der Lieferverkehr benötigt Liefer- und hohe Sicherheit bei den Liefer- und Ladevorgängen
Ladeflächen in unmittelbarer Nähe der Fahrtziele. ohne Beeinträchtigungen des fließenden Verkehrs.
Für regelmäßige und zeitlich eingrenzbare Liefervor-
gänge können in vielen Fällen die gleichen Flächen Ladebuchten sind Ladestreifen mit geringer Länge,
genutzt werden, die mit zeitlicher Trennung auch zum die sich funktional gut in die Gestaltung des Straßen-
Parken von Pkw dienen. raumes integrieren lassen (Abb. 3.10).
Die Ladeflächen im Straßenraum sind bedarfsgerecht
zu bemessen. Bei intensiver Liefertätigkeit können Ladeflächen auf abmarkierten Längsparkstreifen
2 bis 4 Ladestände je 100 m Straßenseite angesetzt stellen eine Alternative dar. Es gelten die gleichen
werden. Als Aufstellungsart im Straßenraum kommt Abmessungen wie für bauliche Ladestreifen. Die
grundsätzlich nur die Längsaufstellung in Frage. Ladefläche ist durch Markierung zu kennzeichnen.
Beim Flächenanspruch für das Liefern und Laden
sind neben der maßgebenden Fahrzeuggröße auch Zwischenstreifen (Abb. 2.4, 2.5 und 3.6) können
Zusatzlängen zum Manövrieren beim Ein- und Aus- zum Liefern und Laden genutzt werden, wenn die
fahren und für Hebevorrichtungen zum Be- und Ent- verbleibende Breite der angrenzenden Fahrbahn
laden zu berücksichtigen. Zum kurzfristigen Abstellen noch den maßgebenden Begegnungsfall von Kraft-
von Waren sind Flächen von 3 bis 5 m² im Lade- fahrzeugen zulässt. Durch Liefer- und Ladevorgänge
oder Nebenflächenbereich vorzusehen, ohne den von kurzer Dauer wird die Nutzung von Schräg- oder
Fußgänger- und Radverkehr dadurch zu behindern. Senkrechtparkstreifen nicht wesentlich beeinträchtigt.
2 / 2005
Parkstände im Straßenraum Abschnitt 3
PLAST 6
Parkflächen besonderer Nutzung Blatt 9
Die Kennzeichnung von Ladestreifen erfolgt durch In Fußgängerbereichen (Abb. 3.11 und 3.12) und
entsprechende Verkehrszeichen (Anhang 2). In Be- auf überbreiten Gehwegen kann das Liefern und
tracht kommen insbesondere eingeschränkte Halt- Laden durch Verkehrszeichen zeitlich begrenzt zuge-
verbote (Z 286) oder ausnahmsweise Haltverbote lassen werden, wenn dies mit den örtlichen Gege-
(Z 283) mit zeitlicher Begrenzung oder Ausnahme- benheiten verträglich ist und der Fußgängerverkehr
regelungen. nicht wesentlich behindert wird.
Die Abmessungen von Ladestreifen und Ladebuch-
ten sind so zu wählen, dass Lieferfahrzeuge vorwärts
ein- und ausparken können. Die Abmessungen rich-
ten sich nach dem jeweiligen Bemessungsfahrzeug
und sind in Tab. 3.1 angegeben.
Die Gesamtlänge von Ladebuchten ist zusätzlich
darauf abzustellen, dass diese Seitenstreifen außer-
halb der zum Liefern festgelegten Zeiten in vollem
Umfang und ohne Beeinträchtigung zum Parken von
Pkw genutzt werden können. Dazu bedarf es der
Berücksichtigung einer Parkstandslänge von ca.
5,50 m für jeweils 1 Pkw. Für Ladebuchten wird dem-
entsprechend eine Länge von 11,00 oder 16,00 m
empfohlen, die bei Mehrfachnutzung für 2 bzw. 3
Pkw ausreichend dimensioniert ist.
Ladestreifen für Lieferwagen und kleine 2-achsige
Lkw sollten mit einer Breite von 2,50 m hergestellt
werden. Für große 3-achsige Lkw werden Ladestrei-
fen mit 3,00 m Breite (3,05 m bei Befestigung mit Abb. 3.11
Betonwabensteinen) empfohlen. Beschilderung für Lieferverkehr im Fußgängerbereich
2 / 2005
Parkstände im Straßenraum Abschnitt 3
PLAST 6
Aufstellungsarten Blatt 10
2 / 2005
Parkstände im Straßenraum Abschnitt 3
PLAST 6
Parkflächen besonderer Nutzung Blatt 11
Für barrierefreie Parkstände wird die Schräg- oder von 1,40 m Breite einbaufrei zur Verfügung steht
Senkrechtaufstellung empfohlen (Abb. 3.13 bis oder wenn 2 Parkstände mit jeweils 2,50 m Breite
3.16 und 3.19). Dafür sind Parkstandsbreiten von über eine dazwischen liegende gemeinsame Fläche
3,50 m bis 3,60 m erforderlich. Neben festen Einbau- zum Ein- und Ausstieg verfügen. Diese Fläche darf
ten beträgt die Breite mindestens 3,90 m. nicht durch Masten, Verkehrszeichen oder andere
Einbauten eingeschränkt werden und muss für das
Einzelne Parkstände mit der Regelbreite von 2,50 m
Ein- und Ausladen eines Rollstuhles eine Breite von
sind zum barrierefreien Parken nur dann zulässig,
mindestens 1,00 m aufweisen (Abb. 3.16).
wenn parallel zum Parkstand eine seitliche Fläche
2 / 2005
Parkstände im Straßenraum Abschnitt 3
PLAST 6
Aufstellungsarten Blatt 12
Abb. 3.17
Barrierefreie
Längsparkstände in der
Wandsbeker Königstraße
(Einbahnstraße)
2 / 2005
Parkstände im Straßenraum Abschnitt 3
PLAST 6
Parkflächen besonderer Nutzung Blatt 13
Abb. 3.20
Senkrechtaufstellung für Motorräder
in der Fußgängerzone Kurze Mühren
2 / 2005
Parkstände im Straßenraum Abschnitt 3
PLAST 6
Aufstellungsarten Blatt 14
Abb. 3.21
Parkfläche für Motorräder am Rathausmarkt
2 / 2005
Parkstände im Straßenraum Abschnitt 3
PLAST 6
Parkstände auf besonderen Verkehrsflächen Blatt 15
3.3.1 Nebenfahrbahnen
Die Unterbringung des ruhenden Verkehrs an Neben- die Funktion des Seitenstreifens erfüllen, sollten sie
fahrbahnen ist relativ flächenaufwendig. Sie kann für die Aufnahme von Verkehrseinrichtungen, Be-
jedoch durch die räumliche Trennung des fließenden leuchtungsmasten u.a. auf 1,55 m verbreitert werden.
und ruhenden Verkehrs einen weitgehend störungs- Für die Nebenfahrbahn sollte eine Breite von 4,00 m
freien Verkehrsfluss auf angrenzenden hochbelaste- bis 4,50 m gewählt werden. Ist auch Lieferverkehr
ten Fahrbahnen sowie eine sichere Abwicklung häu- abzuwickeln, erhöht sich die Fahrbahnbreite auf
figer Parkvorgänge bewirken, die sich durch intensive 5,00 m. Fahrbahnbreiten über 5,00 m sind nicht emp-
Nutzungen (Geschäfte) der Randbebauung ergeben. fehlenswert, weil sie dazu führen, dass am Rand der
Bei ausreichender Querschnittsbreite empfiehlt sich Nebenfahrbahn verkehrswidrig in Längsrichtung ge-
die Anlage von Schrägparkstreifen für Pkw mit dem parkt wird. Auf Nebenfahrbahnen kann der Radver-
Aufstellwinkel α = 60°. Sofern Überhangstreifen auch kehr in Fahrtrichtung mitgeführt werden (Abb. 3.24).
3.3.2 Mittelstreifen
Pkw-Parkflächen in Mittelstreifen können bei starker werden Längsparkstände mit der Breite b = 2,30 m
Parkraumnachfrage sinnvoll sein, um die Seitenräu- und Längenmarkierungen mit l = 5,50 m empfohlen,
me anderen Nutzungen zur Verfügung zu stellen oder die im Interesse der Flüssigkeit und Sicherheit des
um die Führung des Radverkehrs zu verbessern. Verkehrs auch das Vorwärtseinparken ermöglichen
Problematisch kann diese Lösung sein, wenn die (Abb. 3.25).
Kraftfahrer auf dem Weg von und zu ihrem Pkw eine Bei Schrägaufstellung erhöhen Zwischenstreifen die
Fahrbahn mit relativ hohen Verkehrsbelastungen Verkehrssicherheit beim Rückwärtsausparken (Abb.
queren müssen. 3.26). Bei Straßen mit geringen Verkehrsbelastungen
Bei Längsaufstellung sollte nach Möglichkeit ein auf den Richtungsfahrbahnen kann es ausreichen,
Gehweg in Mittellage vorgesehen werden, um die den Mittelstreifen mit den Schrägparkstreifen lediglich
Querungsvorgänge auf gesicherte Furten in den abzumarkieren. Bei geringen Straßenbreiten wird der
nächsten Knotenpunkten zu konzentrieren. Bei hohen Aufstellwinkel α = 45° empfohlen. In der Regel be-
Verkehrsbelastungen auf den Richtungsfahrbahnen trägt α = 60°.
2 / 2005
Parkstände im Straßenraum Abschnitt 3
PLAST 6
Parkstände auf besonderen Verkehrsflächen Blatt 16
Sollen alle Parkstände von beiden Richtungsfahrbah- fahrt wieder verlassen werden. Sofern der vorhande-
nen angefahren werden können, ist die Einrichtung ne Mittelstreifen lediglich eine Breite von 5,00 bis
von Senkrechtparkständen vorteilhaft, sofern dies 5,50 m aufweist, wird die Herstellung von Zwischen-
mit den Verkehrsbelastungen verträglich ist streifen (Abschnitt 2.4) zur Gewährleistung der Sicht
(Abb. 3.27). Bei dieser Lösung können die Parkstän- und Sicherheitsabstände zum fließenden Verkehr
de nach dem Vorwärtseinparken auch in Vorwärts- empfohlen.
2 / 2005
Parkstände im Straßenraum Abschnitt 3
PLAST 6
Parkstände auf besonderen Verkehrsflächen Blatt 17
3.3.3 Wendeanlagen
Bei Wendeanlagen in Wohngebieten wird die Befahr- Wendeanlagen dargestellt, auf denen größere Fahr-
barkeit für Lkw (Liefer-, Versorgungs- sowie Ret- zeuge in Rangierfahrt (Abb. 3.28) oder Kreisfahrt
tungsfahrzeuge) bisweilen erheblich behindert, weil (Abb. 3.29) wenden können. Zusätzlich zu der für ein
Pkw widerrechtlich auf der Kehrenfläche parken. Eine 3-achsiges Müllfahrzeug fahrgeometrisch erforderli-
Integration von Parkständen in den Randbereichen chen Fläche ist beim Wendekreis in Abb. 3.29 ein
stellt eine wirksame Möglichkeit dar, um Parkvorgän- Freihaltestreifen von 1,00 m Breite für die Fahrzeug-
ge auf den zum Wenden erforderlichen Fahrbahnflä- überhänge und den Sicherheitszuschlag berücksich-
chen zu unterbinden. Beispielhaft sind zwei Stan- tigt. Im Übrigen wird auf die PLAST 7 verwiesen.
dard-
2 / 2005
Parkstände im Straßenraum Abschnitt 3
PLAST 6
Parkstände auf besonderen Verkehrsflächen Blatt 18
Wird der Verkehr in einem verkehrsberuhigten Be- Rand der Kehrenfläche angeordnet werden. Die
reich im Mischungsprinzip geführt, sollten Pkw- Kennzeichnung erfolgt durch Markierung und/oder
Parkstände wie beim Separationsprinzip auch am andersartige Oberflächenbefestigung.
2 / 2005
Parkstände im Straßenraum Abschnitt 3
PLAST 6
Parkstände auf besonderen Verkehrsflächen Blatt 19
2 / 2005
Parkstände im Straßenraum Abschnitt 3
PLAST 6
Parkstände auf besonderen Verkehrsflächen Blatt 21
3.3.6 Gehwege
Auf überbreiten Gehwegen kann die Straßenver- Als Aufstellungsarten kommen je nach Flächenver-
kehrsbehörde in Ausnahmefällen das Parken von fügbarkeit und Verkehrssituation Längs-, Schräg-
Fahrzeugen mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis oder ggf. auch Senkrechtparkstände in Betracht. Zu
zu 2,8 t nach § 42 Abs. 4 StVO zulassen. beachten sind die Abmessungen und Kriterien ge-
mäß Abschnitt 3.1. Die nutzbare Parkstreifenbreite
Einsatzkriterien
sollte bei Längsaufstellung das Maß von 2,00 m nicht
für die Zulassung des Gehwegparkens unterschreiten. Zu angrenzenden Verkehrsflächen
sind die notwendigen Sicherheitsabstände (Ab-
• die Parkraumnachfrage übersteigt das Angebot schnitt 2.2) einzuhalten. Ein Ausführungsbeispiel
• Parkstreifen oder Parken am Fahrbahnrand zeigt die Abb. 3.34.
sind nicht möglich Die Einrichtung von Parkständen hinter Geh- und
• das Gehwegparken ist mit den Belangen des Radwegen kommt aufgrund der Gefährdungen für
Fußgänger- bzw. Radverkehrs verträglich Fußgänger und Radfahrer beim Ein- und Ausparken
nur in Straßen mit geringen Verkehrsbelastungen und
• die Hochborde sind im Sinne der VwV-StVO
überwiegend Langzeitparkern in Betracht. Vorteilhaft
abgeschrägt oder niedrig
ist bei dieser Lösung, dass der Sichtkontakt zwischen
• vorhandener Baumbestand wird durch bauliche Kfz-Verkehr auf der Fahrbahn und Radverkehr im
Maßnahmen geschützt Nebenflächenbereich nicht durch parkende Fahrzeu-
ge beeinträchtigt wird.
2 / 2005
Parkstände im Straßenraum Abschnitt 3
PLAST 6
Parkstände auf besonderen Verkehrsflächen Blatt 22
Die Kennzeichnung des zugelassenen Gehwegpar- und Wasserdurchlässigkeit zu verbessern, kommt bei
kens erfolgt nach § 42 Abs. 4 StVO mit dem Ver- niedriger Fußgänger- und Parkwechselfrequenz auch
kehrszeichen Z 315 „Parken auf Gehwegen“ (An- eine Befestigung mit Pflastersteinen mit Rasenfugen
hang 2) oder nach § 41 Abs. 3 Nr. 7 StVO durch oder Rasengittersteinen in Betracht. Die Auftrittshöhe
Parkflächenmarkierung. Parkstreifen, die ganz oder von Hochborden beträgt im Sinne von § 41 Abs. 3
teilweise auf Gehwegen eingerichtet werden, sind in Nr. 7 VwV-StVO ca. 5 cm. Zum Überfahren sind
geeigneter Weise mit Tiefborden, Pflasterstreifen Rundbordsteine oder auch Flachbordsteine mit aus-
oder weißem Schmalstrich von dem für den Fußgän- geprägter Abschrägung gut geeignet (siehe ER 3).
gerverkehr zu nutzenden Teil abzugrenzen. Auf der
Dem Befahren von Baumscheiben kann durch eine
Fahrbahn liegende Teilflächen von Parkständen sind
Randeinfassung mit Hochborden weitgehend entge-
in der Regel mit weißem Schmalstrich zu markieren
gen gewirkt werden. Zur verbesserten Bewässerung
(Abb. 3.33 und 3.34).
sollte diese zum Gehweg hin geöffnet werden (Abb.
Die Befestigung der zum Parken zugelassenen Be- 3.34). Aus ökologischen Gründen sowie zum Schutz
reiche von Gehwegen sollte im Interesse der Nutzer der Bäume gegen Anfahrschäden empfiehlt sich er-
sowie zur Reduzierung des Unterhaltungsaufwandes gänzend eine Unterpflanzung der Bäume mit flachen
grundsätzlich mit Steinmaterialien erfolgen. Es gelten Büschen. Die Einfassung der Baumscheiben sollte
die in der Entwurfsrichtlinie Nr. 2 angegebenen Bau- aus fahrgeometrischen Gründen mit abgerundeten
weisen für Parkflächen. Gehwege, die mit Betonplat- Hochborden wie bei Bauminseln ausgebildet werden.
ten (50 x 50 x 7 cm) befestigt sind, können auch Baumschutzbügel sind bei dieser Lösung entbehrlich.
gelegentlicher Nutzung durch Kraftfahrzeuge mit Sie kommen wegen gestalterischer Nachteile nur in
einem zulässigen Gesamtgewicht bis zu 2,8 t nicht Ausnahmefällen bei besonderem Bedarf und im Ein-
standhalten. Als Regelbauweise werden daher Be- vernehmen mit der zuständigen Straßenverkehrsbe-
tonsteine (25 x 25 x 7 cm) empfohlen. Um die Luft- hörde zum Einsatz.
2 / 2005
Abschnitt 4
PLAST 6 Stellplätze im Straßenraum Blatt 1
Abb. 4.1 Bebauungsplan mit Stellplätzen im Straßenraum (s. auch Abb. 4.2)
2 / 2005
Abschnitt 4
PLAST 6 Stellplätze im Straßenraum Blatt 2
Wegerechtliche Vorschriften
Stellplätze im Straßenraum erfordern generell selb- 3. Vorübergehende Einwirkungen auf die Stellplätze
ständige Grundstücke, die von der Widmung des insbesondere der kurzfristige Ausschluss der Zu-
umgebenden öffentlichen Weges nicht erfasst sind. fahrtsmöglichkeit, die sich aus Baumaßnahmen
Aufgrund der Insellage sind sie für den Fußgänger- des Wegebaulastträgers oder der Leitungsunter-
und Radverkehr tatsächlich zugänglich und zum nehmen, denen ein gesetzliches oder vertragli-
Überqueren der Fahrbahn nutzbar. Die Stellplatz- ches Wegebenutzungsrecht zur Ver- oder Entsor-
grundstücke gelten somit als „private Verkehrsflä- gung zusteht, an den öffentlichen Wegen erge-
chen“ im Sinne des § 25 HWG. Für die Stellplatz- ben, sind entschädigungslos zu dulden.
eigentümer erwachsen aus dem HWG folgende 4. Die vorgenannten Verpflichtungen werden als
Verpflichtungen: Baulast in das Baulastenverzeichnis eingetragen.
• Duldung von Einwirkungen, die vom öffentlichen
Weg ausgehen (§ 21 Abs. 1 HWG) Bauordnungsrechtliche Vorschriften
• Unterlassung von Verunreinigungen des öffent- Notwendige Stellplätze sind bauliche Anlagen i. S.
lichen Weges (§ 23 Abs. 1 HWG) von § 2 HBauO, die nach § 48 HBauO auf dem Bau-
grundstück oder einem geeigneten Grundstück in der
• Anpassung an Veränderungen des öffentlichen Nähe herzustellen sind. Auf der Grundlage planungs-
Weges (§ 25 Abs. 1 HWG) rechtlicher Festsetzungen kann dieses Grundstück
• Gewährleistung der Verkehrssicherheit auch in einer öffentlichen Wegefläche liegen. Die
(§ 25 Abs. 1 HWG) Entfernung zu dem Baugrundstück soll nach der Glo-
• Streuen bei witterungsbedingter Glätte balrichtlinie GR 2/2002 nicht mehr als 300 m betra-
(§ 33 Abs. 2 HWG) gen. Die Herstellung notwendiger Stellplätze auf
Grundstücken im Straßenraum ist durch Baulast
Nach § 23 Absatz 3 Nr. 3 HWG ist es grundsätzlich nach § 79 HBauO sicherzustellen. Die Baulast sollte
unzulässig, Regenwasser von Grundstücken auf folgende Verpflichtungen enthalten:
einen öffentlichen Weg abzuleiten. Im Hinblick dar-
auf, dass auf den neben der Fahrbahn angelegten 1. Verpflichtungen, die sich aus der Anwendung
Stellplätzen vergleichsweise nur geringe Regenwas- von § 21 Abs.1, § 23 Abs.1, § 25 Abs.1 und
sermengen anfallen, die Herstellung getrennter Ent- § 33 Abs. 2 HWG ergeben
wässerungsanlagen für diese Flächen mit einem 2. Getrennte Oberflächenentwässerung der Stell-
unverhältnismäßig hohen Aufwand verbunden wäre platzflächen gemäß § 23 Abs.3 Nr. 3 HWG, so-
und die Oberflächenentwässerung angrenzender fern keine Ausnahmegenehmigung der Wege-
öffentlicher Gehwege erschwert würde, kann die aufsichtsbehörde nach § 23 Abs.7 HWG vorliegt
Wegeaufsichtsbehörde in der Regel eine Ausnahme 3. Herstellung, Unterhaltung und Instandsetzung
von § 23 Absatz 3 Nr. 3 nach § 23 Absatz 7 HWG der Stellplatzflächen nach den technischen
zulassen. Sofern im Einzelfall größere zusammen- Regelwerken für den Straßenbau in Hamburg
hängende Stellplatzflächen z. B. in Blockaufstellung (PLAST 6, ER 2 und 3) in der jeweils geltenden
im Straßenraum geschaffen werden sollen, ist zu Fassung, um die Verkehrssicherheit i. S. von
prüfen, ob die Entwässerung dieser Stellplätze dem § 25 Abs.1 HWG zu gewährleisten
Grundsatz entsprechend getrennt herzustellen ist. 4. Duldung des Querens der Stellplatzflächen
durch Fußgänger und Radfahrer i. S. von § 25
Auf die aus dem HWG erwachsenden Verpflichtun- Abs.1 HWG
gen ist in den Verträgen über den Verkauf der
5. Entschädigungslose Duldung vorübergehender
Grundstücke zur Herstellung notwendiger Stellplätze
Einwirkungen auf die Stellplätze, die sich gemäß
hinzuweisen. Vertraglich festzuschreiben sind im § 21 Abs.1 Nr.2 HWG aus Baumaßnahmen an
Weiteren folgende Verpflichtungen für den künftigen den öffentlichen Wegen durch den Wegebaulast-
Stellplatzeigentümer: träger ergeben
1. Bei der Herstellung, Unterhaltung und Instandset- 6. Entschädigungslose Duldung vorübergehender
zung der Stellplatzflächen sind die technischen Einwirkungen auf die Stellplätze, die sich gemäß
Regelwerke für den Straßenbau in Hamburg § 21 Abs.1 Nr.3 HWG aus Baumaßnahmen an
(PLAST 6, ER 2 und ER 3) in der jeweils gelten- den öffentlichen Wegen durch Leitungsunter-
den Fassung zu beachten. nehmen ergeben, denen ein gesetzliches oder
vertragliches Wegebenutzungsrecht zur Ver- o-
2. Das Queren der Stellplätze durch Fußgänger und der Entsorgung zusteht
Radfahrer ist zu dulden.
2 / 2005
Abschnitt 4
PLAST 6 Stellplätze im Straßenraum Blatt 3
Abb. 4.2 Lageplan mit Stellplätzen in einer Wohnstraße (s. auch Abb. 4.1)
2 / 2005
Abschnitt 4
PLAST 6 Stellplätze im Straßenraum Blatt 4
Abb. 4.5
Gekennzeichnete
Stellplätze in
Senkrechtaufstellung
im Von-Hacht-Weg
2 / 2005
Abschnitt 4
PLAST 6 Stellplätze im Straßenraum Blatt 6
Zur Vermeidung unberechtigter Benutzung ist für dann ein gemeinsames Entwässerungssystem vor-
Stellplätze neben der besonderen Oberflächenbefes- gesehen werden (Abschnitt 4.1). Zur Behandlung von
tigung eine Kennzeichnung durch Beschilderung Leitungen der Ver- und Entsorgungsunternehmen
erforderlich (Abb. 4.5). Die erforderlichen Leistungen siehe Abschnitt 4.2.
für die Kennzeichnung sind von den privaten Grund-
Bei der Unterhaltung und Instandsetzung von
eigentümern zu erbringen. Zusätzliche Klapppoller
Stellplätzen ist der Grundeigentümer nach Maßgabe
bzw. -bügel sind aufgrund der Beeinträchtigung des
der Vereinbarungen im Kaufvertrag und der Ver-
Straßenbildes und der Verkehrssicherheit (Stolperge-
pflichtungen in der Baulast aus Gründen der Ver-
fahren, sowie Reifenschäden) nicht zu empfehlen.
kehrssicherheit an das technische Regelwerk Ham-
burgs in der jeweils geltenden Fassung zu binden.
Aufgrund der rechtlichen Zuordnung der Stellplätze
Unterhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten sowie
als „private Verkehrsflächen“ nach § 25 HWG dürfen
bauliche Veränderungen sind der Wegeaufsichtsbe-
diese weder eingezäunt noch mit Garagen, Schutz-
hörde anzuzeigen.
dächern oder Pergolen bebaut werden.
Stellplätze im Straßenraum gehören nicht zu den
Für das Ableiten von Niederschlagswasser auf Stell- Wegeflächen, die vom Träger der Wegebaulast nach
plätzen im Straßenraum gilt die Vorschrift des § 23 den Vorschriften der §§ 28 ff HWG zu reinigen sind.
Absatz 3 Nr. 3 HWG, wonach die Entwässerung Die Reinigung obliegt den Grundeigentümern der
öffentlicher und privater Wegeflächen grundsätzlich Stellplätze. Dabei sind die Bestimmungen des
getrennt zu erfolgen hat. Sofern nur vergleichsweise § 23 Absatz 3 Nr. 3 HWG zu beachten, nach denen
geringe Anteile der Oberflächenentwässerung von es u.a. untersagt ist, Schnee, Laub, Müll oder andere
Stellplatzflächen im Straßenraum abgeleitet werden Gegenstände von Privatgrundstücken auf öffentliche
müssen, ist aus technischer Sicht eine getrennte Wegeflächen zu bringen. Nach § 33 Abs. 2 HWG
Entwässerung in der Regel nicht erforderlich. Aus sind die Stellplatzflächen bei witterungsbedingter
Gründen der Praktikabilität und Kostensenkung sollte Glätte mit abstumpfenden Mitteln zu streuen.
Abb. 4.6
Stellplätze in
Senkrechtaufstellung
in der
Boltenhagener Straße
2 / 2005
Abschnitt 5
PLAST 6 Parkflächen außerhalb von Straßen
Blatt 1
5.1 Parkplätze
Parkplätze sind größere vom fließenden Verkehr ab-
gegrenzte Flächen, die für Pkw in Zuordnung zu Ein-
kaufszentren, Bildungs- und Freizeiteinrichtungen,
Arenen, Bahnhöfen u. ä. Anlagen zum Parken be-
stimmt sind. Parkplätze werden auch eingerichtet, um
Abstellmöglichkeiten für Busse und andere größere
Nutzfahrzeuge zu schaffen. Allgemein gelten folgende
Grundsätze für die Planung von Parkplätzen
Abb. 5.2
• Wegweisung in den zuführenden Straßen Großparkplatz eines Einkaufsmarktes in Moorfleet
ggf. mit Parkleitsystem (Abschnitt 7.4)
• verkehrssichere und leistungsfähige Ausbil-
dung der Zu- und Ausfahrten
• übersichtliche Verkehrsführung im Bereich
der Anlage
• Fußgängerziele in akzeptabler Distanz
• Begrünung mit Baumpflanzungen zum Son-
nenschutz und zur besseren Orientierung
• gute Beleuchtung im Interesse der Sicherheit
2 / 2005
Abschnitt 5
PLAST 6 Parkflächen außerhalb von Straßen
Blatt 2
Für Pkw-Parkplätze wird die Schräg- oder Senk- an Einmündungen und Kreuzungen zu achten. Für
rechtaufstellung mit Abmessungen entsprechend die meisten Parkplätze ist es nicht erforderlich, eigene
den Angaben im Abschnitt 3.1 empfohlen. Beim Gehwege vorzusehen. Bei Großparkplätzen mit lan-
Schrägparken sind Aufstellwinkel zwischen 60° und gen Fahrgassen wird jedoch die Herstellung von
80° zweckmäßig. Die Fahrgassen sollten möglichst Gehwegen zum Schutz der Fußgänger empfohlen.
geradlinig verlaufen. Fahrgassenbreiten enthält Lösungen mit Schräg- und Senkrechtaufstellung zei-
Abb. 2.6. Auf gute Sichtverhältnisse ist insbesondere gen beispielhaft die Abb. 5.1 bis 5.5, 6.9 und 6.10.
Anmerkung: Die Parkstandsabmessungen berücksichtigen die Pflastermaße für Betonwabensteine (s. Abb. 6.9).
Anmerkung: Zur entwurfs- und bautechnischen Ausführung wird auf Abschnitt 6.1 verwiesen.
2 / 2005
Abschnitt 5
PLAST 6 Parkflächen außerhalb von Straßen
Blatt 5
5.2 Parkbauten
Grundsätze für benutzerfreundliche Parkbauten
Parkhäuser und Tiefgaragen sind Gebäude mit ober-
Verkehrsführung
bzw. unterirdischen Stockwerken zum Parken bzw.
Einstellen von Pkw. Sie sollen die Parkraumnachfra- • gute Anbindung an Hauptverkehrsstraßen über
ge besonders in zentralen Bereichen mit Geschäfts- Nebenstraßen
nutzungen sowie in Wohngebieten mit hoher Verdich- • Anzeige der Parkstandsbelegung
tung abdecken. Parkbauten empfehlen sich außer- • gerade anfahrbare Abfertigungsanlagen
dem an Verkehrsknotenpunkten, wie Bahnhöfen und
• fahrgeometrisch leicht befahrbare Rampen
Flughäfen (Abb. 5.6), sowie Standorten von Groß-
firmen, Hotels, Kultur- und Freizeiteinrichtungen. • gut sichtbare und eindeutige Wegweisung im
Parkhäuser mit einer speziellen Nutzung und Be- Parkhaus
triebsform sind P + R - Anlagen (Abschnitt 7.5). • konfliktfreie Fahrwegführung möglichst im
Einrichtungsverkehr
Um eine hohe Akzeptanz, Benutzerfrequenz und • überschaubare Fahrgassen mit übersichtlicher
Wirtschaftlichkeit zu erreichen, gelten für die Planung Parkstandsanordnung
von Parkbauten eine Reihe allgemeiner Grundsätze
• Geschwindigkeitsbegrenzung auf 10 km/h
(s. Kasten). Im weiteren sind bauordnungsrechtliche
Vorschriften wie die Hamburgische Bauordnung Ein- und Ausparken
(HBauO) und die Hamburger Verordnung über den • großzügig bemessene Rampen, Fahrgassen
Bau und Betrieb von Garagen (Garagen- und Parkstände
verordnung-GarVO) zu beachten.
• keine behindernden Einbauten (Stützen,
Unterzüge, Leitungen) im Bereich der
In Parkbauten, die der Allgemeinheit zur Benutzung
Fahr- und Gehwege
offen stehen, gelten die Regeln der StVO.
• deutliche Markierung und Kennzeichnung
Für die Bemessung der Parkstände, Stellplätze und öffentlicher Parkstände bzw. privater
Fahrgassen werden die in den Abschnitten 2 und 3 Stellplätze
angegebenen Abmessungen empfohlen. Wirtschaft-
Sicherheit
lich und benutzerfreundlich sind Aufstellwinkel zwi-
schen 75° und 90° mit Fahrgassenbreiten von • kurze Wege zu Ausgängen, Fahrstühlen und
5,00 m bis 6,00 m. Um die Ausnutzung für bestimmte Treppen
Bereiche und Restflächen in Parkbauten zu optimie- • helle Fußböden, Wände und Decken
ren, wird empfohlen, ca. 5 % der Parkstände für kur- • differenzierte Beleuchtung für Geh- und
ze Pkw mit einer Länge bis 3,60 m (Pkw-Segment Fahrwege sowie Parkflächen
Minis) auszuweisen. • transparente Bauteile (Glastüren, Glaslifte)
und Wandöffnungen zur Schaffung von
Die lichte Höhe in Parkbauten sollte das Maß
Sichtbeziehungen
h = 2,20 m in den Fahrbereichen nicht unterschreiten.
Damit wird eine uneingeschränkte Nutzung für Per- • Überwachung durch Videokameras und
sonen und alle zugelassenen Pkw-Typen sowie für Personal; Notrufanlagen
Betriebsfahrzeuge (Reinigung, Abschleppen u. a.) Service
gewährleistet (Abschnitt 2.2). • Parkstände für kurze Pkw (Länge bis 3,60 m)
und Zweiradfahrzeuge
Die Wegführung im Parkgebäude sollte so gewählt
werden, dass Autofahrer ohne Umwege zu den Park- • Parkstände für besondere Nutzer (Frauen
ständen geführt werden und die Anlage nach Been- und Mobilitätsbehinderte) in der Nähe der
digung der Parkvorgänge auf kurzen Wegen wieder Zugangsbereiche (s. Blatt 1)
verlassen können. Wirtschaftlichkeit und Akzeptanz • Tankstellen, Waschanlagen, Sanitärbereiche
werden durch hausinterne Leitsysteme erhöht, die • regelmäßige Reinigung aller Anlagenbereiche
den direkten Weg zu freien Parkständen weisen.
2 / 2005
Abschnitt 5
PLAST 6 Parkflächen außerhalb von Straßen
Blatt 6
2 / 2005
Abschnitt 5
PLAST 6 Parkflächen außerhalb von Straßen
Blatt 7
Quartiersgaragen
Quartiersgaragen sind private Parkbauten für Be-
wohner von verdichteten älteren Wohnquartieren mit
hohem Stellplatzdefizit. Der Bau von Quartiersgara-
gen kann von Hamburg gefördert werden, um die
Parkraumnachfrage im Straßenraum dieser Quartiere
zu entspannen und den Parksuchverkehr mit seinen
Umweltbelastungen zu verringern. Zuwendungsfähig
ist jedoch nur die Herstellung zusätzlicher, nicht der
nach HBauO notwendigen Stellplätze. Für Quartiers-
garagen kommen konventionelle Parkbauten und bei
knappem Flächenangebot auch mechanische oder
automatische Parksysteme in Betracht (Abb. 5.7). Abb. 5.8 Parkbühne mit Verschiebeplattformen
2 / 2005
Abschnitt 5
PLAST 6 Parkflächen außerhalb von Straßen
Blatt 8
Automatische Parksysteme sind Anlagen, die das Vor- und Nachteile automatischer Parksysteme
Abstellen der Pkw nach der Einfahrt in eine Über-
gabekabine bis zur Ausfahrt vollständig automatisch
Vorteile
abwickeln. Die Fahrzeuge werden in horizontaler und
vertikaler Richtung durch mechanische Fördervorrich- • gute Ausnutzung von Baulücken, Innenhöfen
tungen zu und von ihren Lagerplätzen transportiert. oder ungünstig geschnittenen Grundstücken
Bei automatischen Parksystemen sind für das Abstel- sowohl ober- als auch unterirdisch
len der Pkw zwei Arten zu unterscheiden. Bei der • Schaffung von Parkraum, wo dies mit kon-
statischen Lagerung ist zum Ausparken in jedem Fall ventionellen Parkbauten nicht oder nicht im
ein direkter Zugriff auf das gewünschte Fahrzeug erforderlichen Umfang möglich ist
möglich. Bei dynamischer Lagerung ist es meist er-
• meist geringerer Flächen- und Raumbedarf
forderlich, zunächst andere geparkte Pkw umzuset-
durch kleinere Geschosshöhen sowie durch
zen, bevor das gewünschte Fahrzeug ausfahren kann
den Wegfall von Rampen, Fahrgassen, Trep-
(siehe VDI Richtlinie 4466 und EN 14010).
pen und Fahrstühlen
Automatische Umsetzparker (Palettenverschiebesys- • benutzerfreundliches Parken durch geräumige
teme) arbeiten mit einem dynamischen Lagerungs- Übergabekabinen, keine Rangiervorgänge
prinzip. Die Fahrzeuge stehen bei horizontalen Um- und kurze Wege für die Nutzer
setzparkern auf einer Ebene in mehreren Reihen
• hohe Sicherheit für Nutzer und ihre Pkw
nebeneinander oder hintereinander auf Paletten. Sie
werden bei Bedarf einzeln verschoben, um eine freie • Reduzierung der Umweltbelastung durch
Palette zum Einparken oder die Palette mit dem aus- Abgas- und Lärmemissionen
zuparkenden Pkw in die Übergabekabine zu holen. Nachteile
Bei vertikalen Umsetzparkern werden die Paletten
• meist höhere Investitions- und Betriebskosten
zusätzlich zwischen übereinander liegenden Ebenen
aufgrund der Fördertechnik
verschoben (Abb. 5.9).
• regelmäßig erforderliche Wartung zur Ge-
Umsetzparker eignen sich besonders zur Schaffung währleistung eines störungsarmen Betriebes
von Stellplätzen in Tiefgaragen mit begrenztem Bau-
• größerer Stauraum in der Zufahrtstraße
raum. Praktikabel sind Anlagen von 10 bis ca. 100
Plätzen.
Abb. 5.11 Parkregal (Turmsystem) für 132 Stellplätze in der Großen Elbstraße
Der 33 m hohe Parkregalturm ist integraler Bestandteil des für Büros und Wohnungen umgenutzten histori-
schen Stadtlagerhauses. Die Zuweisung einer der 3 Übergabekabinen beim Einparken erfolgt rechnergesteu-
ert nach einer transpondergebundenen Fahrzeugerkennung im Zufahrtsbereich der Anlage. Das Parkregal
verfügt über 3 Vertikalförderer mit seitlicher ein- und zweireihiger Einlagerung der Pkw auf 17 Ebenen über ei-
ner Grundfläche von 170 qm. Die mittlere Zugriffszeit beim Ausparken dauert ca. 2 Minuten.
2 / 2005
Abschnitt 5
PLAST 6 Parkflächen außerhalb von Straßen
Blatt 10
Für die Wahl des geeigneten Systems sind im Einzel- Palettentechnik), durch die Leistungsfähigkeit der
fall insbesondere die Stellplatzzahl, die verfügbare Fördereinrichtungen (Hub- und Verschiebegeschwin-
Grundfläche, die zulässige Bauhöhe und die Leis- digkeiten), die Anzahl der Übergabekabinen und
tungskenndaten des Systemtyps bestimmend. durch die Übergabedauern beim Ein- und Ausparken.
Für 40 bis 60 Stellplätze wird jeweils eine Übergabe-
Eine wirtschaftliche Ausnutzung der zulässigen Ge-
kabine empfohlen. Die Einparkdauern sind abhängig
samtbauhöhe einer ober- oder unterirdischen Garage
vom Nutzerkreis und betragen meist zwischen 30 und
wird bei mechanischen und automatischen Parksys-
60 Sekunden. Die mittlere Ausparkdauer sollte 2 bis
temen dadurch erreicht, dass die lichten Höhen der
3 Minuten nicht überschreiten.
Einlagerungsebenen einer Anlage auf die Höhen der
abzustellenden Fahrzeuge ausgerichtet werden. Im konkreten Anwendungsfall sind Variantenunter-
suchungen verschiedener Systeme im Vergleich zu
Für Fördervorgänge bei mechanischen Parksyste-
konventionellen Parkbauten empfehlenswert. Dabei
men ist eine Dauer von 40 bis 60 Sekunden zum Ein-
muss für jedes System eine standortspezifische Kon-
oder Ausparken eines Pkw anzusetzen.
figuration und Optimierung erfolgen. Neben techni-
Die Leistungskenndaten automatischer und halb- schen und verkehrsplanerischen Kriterien sind im
automatischer Anlagen werden maßgeblich bestimmt Besonderen auch wirtschaftliche Faktoren zu bewer-
durch die Art und Konfiguration des Systems (Anzahl ten. Eine Orientierung für die Einsatzmöglichkeiten
der Module, Einlagerungsebenen und -reihen, Art der der verschiedenen Systeme bietet die Tab. 5.2.
Parksysteme
halbauto-
Funktion Qualitäts- Anzahl der mechanisch matisch automatisch
des anspruch Stellplätze
Parkregale
Park-
Park- der bzw.
Park- Verschiebe- bühnen mit Umsetz- Turm- mit Shuttle -
systems Anlage Parkstände bühnen platten Verschiebe- parker systeme Regal- Lift -
plattformen bedien- Systeme
gerät
10 – 40
mittel 40 – 150
Quartiers-
garage 150 – 300
10 – 40
hoch
40 – 150
Hotel- mittel 10 – 40
garage
bis hoch 1) 40 – 200
10 – 40
mittel 40 – 80
Büro-
garage 80 – 200
10 – 40
hoch
40 – 200
2 / 2005
Abschnitt 6
PLAST 6 Bautechnische Ausführung Blatt 1
6. Bautechnische Ausführung
Pflasterdecke aus Betonwabensteinen. Die hexago-
Der Entwurf und die bautechnische Ausführung von nalen Pflastersteine lassen sich zur Herstellung von
Parkflächen im Straßenraum und auf Parkplätzen Längs- und Senkrechtparkstreifen sowie bei Schräg-
stehen in wechselseitiger Abhängigkeit zur verkehrs- parkstreifen mit einem fahrgeometrisch günstigen
technischen Planung. Bei der Oberflächenbefesti- Aufstellwinkel α = 60 materialgerecht verlegen. Sie
gung sind bautechnische, funktionale, wirtschaftliche, gewährleisten auch bei ständiger Nutzung durch
verkehrsrechtliche sowie gestalterische Aspekte zu Kraftfahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht
berücksichtigen. größer 3,5 t einen hohen Widerstand gegen horizon-
tale Schubkräfte sowie Verkantungen. Gestalterisch
vermittelt das hexagonale Fugenbild eine lebendigere
6.1 Befestigung Struktur als das orthogonale Befestigungsmaterial
von Geh- und Radwegen, Sicherheits- und Über-
Die Befestigung von Parkflächen im Straßenraum hangstreifen. Damit werden die funktionalen, rechtli-
wird mit den Entwurfsrichtlinien ER 2 und ER 3 chen und sicherheitsrelevanten Unterschiede der
geregelt. Die Wahl der Oberflächenbefestigung rich- einzelnen Verkehrsflächen verdeutlicht (Abb. 6.3 bis
tet sich im Einzelfall nach der Art, Intensität und dem 6.8).
Standort der Parkflächennutzung. Grundsätzlich sind
harte Befestigungen zu wählen, die auch dem Schutz Bei der Verlegung von Betonwabensteinen werden
des Grundwassers dienen. Dies sind Pflasterdecken 3 Formate verwendet: Normalsteine, Anfangssteine
aus Betonsteinen, Asphalt- oder Betondecken sowie (sog. „Bischofsmützen“) und Halbsteine. Die Abmes-
Großpflaster mit bitumenhaltigem Fugenverguss als sungen der Formate sind standardisiert (Tab. 6.1).
Sonderbauweise bei Parkflächen mit hohen Belas- Aufgrund der Größe und Formgebung der Waben-
tungen durch Lkw oder Busse. Oberflächenbefesti- steine können Parkstreifen in üblicher Verlegerich-
gungen mit Natur- oder Betonsteinen mit breiten Fu- tung vom Fahrbahnrand zur Nebenfläche in Maß-
gen kommen nur in Ausnahmefällen zur Anwendung. sprüngen von rd. 19 cm gepflastert werden. Abb. 6.1
Bei wassergebundenen Decken führen die beim Par- enthält Prinzipskizzen für 2 Verlegevarianten. Senk-
ken auftretenden statischen und dynamischen Kräfte recht zur Verlegerichtung bieten die Maßsprünge von
schon nach kurzer Zeit zu stärkeren Unebenheiten rund 11 cm eine etwas größere Variationsbreite für
der Oberflächen. Aufgrund der kostenaufwendigen materialgerechte Parkstandsabmessungen. Die Er-
Unterhaltung ist diese Befestigungsart für Parkflä- mittlung von Pflastermaßen für Parkstände mit Be-
chen im Straßenraum nicht zu empfehlen. tonwabensteinbefestigung ist für unterschiedliche
Aufstellungsarten in Tab. 6.2 zusammengestellt. Die
Die Parkflächenbefestigung erfolgt in Hamburg ge- Beachtung dieser Pflastermaße bei der Verkehrspla-
mäß Entwurfsrichtlinie 2 als Regelbauweise mit ei- nung macht eine kostenaufwendige Bearbeitung der
ner Betonsteine auf der Baustelle entbehrlich.
Pflastervariante 1 Pflastervariante 2
Gegenüberliegende Anfangssteine Versetzt gegenüberliegende Anfangssteine
2 / 2005
Abschnitt 6
PLAST 6 Bautechnische Ausführung Blatt 2
Tiefbord Anzahl - 1 1 1 - 1 - 1
Fugenmaß Anzahl 24 12 14 17 13 25 12 24
Breite 0,3 - 0,5 8,8 3,1 6,2 5,9 5,1 8,3 5,0 6,7
Parkstandslänge l 520
2 / 2005
Abschnitt 6
PLAST 6 Bautechnische Ausführung Blatt 3
Bei besonderen gestalterischen Ansprüchen kommen Die Einfassung von Parkstreifen zu angrenzenden
auch rechteckige bzw. quadratische Steinformate zur Nebenflächen und Halbinseln erfolgt mit Hochborden.
Anwendung (Abb. 6.2). Die bauliche Begrenzung zwischen Parkstreifen und
Fahrbahn erfolgt grundsätzlich mit Tiefborden. Dies
gilt auch für Parkstreifen in Mittelstreifen. Aus fahrge-
ometrischen und bautechnischen Gründen sollte die
Herstellung der Hochborde fahrbahnseitig mit Kur-
vensteinen erfolgen (Abb. 6.3 und 6.4), die bei
Schräg- und Senkrechtaufstellung um ca. 0,60 m von
der Fahrbahn abgesetzt sind (Abb. 3.7, 6.6 bis 6.8
und 7.6). Diese Bauweise dient auch dem Reifen-
schutz der Kraftfahrzeuge.
Die Auftrittshöhe von Hochborden zwischen Park-
ständen und Nebenflächen, die beim Ein- und Aus-
parken von überhängenden Fahrzeugteilen regel-
mäßig überstrichen werden, wird einerseits durch das
Mindestmaß der zulässigen Bodenfreiheit von Pkw
(11 cm gemäß Merkblatt des Verbandes der Tech-
nischen Überwachungsvereine VdTÜV) bestimmt.
Abb. 6.2 Quadratisches Betonsteinpflaster
Andererseits sollen Hochborde die funktionale Tren-
bei Senkrechtparkständen im Steindamm
nung von Parkflächen gegenüber Seitenräumen ver-
Auch bei zugelassenem Parken auf Gehwegen deutlichen und dem Überfahren zum unerlaubten
(Abschnitt 3.3.6) sollte die Oberfläche hart befestigt Parken auf Geh- oder Radwegen entgegenwirken.
werden, um den Kostenaufwand für Unterhaltung Unter Berücksichtigung dieser unterschiedlichen
und Instandsetzung zu minimieren. Empfohlen wird Aspekte sollte die Auftrittshöhe für Hochborde bei
eine Oberflächenbefestigung mit Betonsteinen Senkrecht-, Schräg- und Längsparkständen das Maß
(25 x 25 x 7 cm). Bei geringen Parkwechselfrequen- von 8 cm nicht unterschreiten. Um Beschädigungen
zen kommen auch Pflastersteine mit Rasenfugen an Kraftfahrzeugen zu vermeiden, wird bei Randein-
(20 x 20 x 8 cm) zum Einsatz. Bei Gehwegen mit fassungen von Parkstreifen zu Nebenflächen eine
geringer Fußgängerfrequenz können die zum Parken Auftrittshöhe k = 10 cm als Regelmaß empfohlen.
zugelassenen Flächen zur Verbesserung der Luft- Ausnahmen gelten für Taxenposten, barrierefreie
und Wasserdurchlässigkeit mit Rasengittersteinen Parkstände (Abschnitt 3.2.2) und für zugelassene
befestigt werden. Parkstände auf Gehwegen (Abschnitt 3.3.6). Bei bar-
rierefreien Parkständen und Taxenposten sind die
Die Oberfläche von Zwischenstreifen (Abschnitt Einfassungen zum Gehweg mit einem Kantenvor-
2.4), die Fahrstreifen von Parkstreifen mit Schrägauf- stand von k = 3 cm herzustellen. Beim Gehwegpar-
stellung trennen, sollten mit dem gleichen Material ken beträgt die Auftrittshöhe im Sinne von
wie die angrenzende Fahrbahn befestigt werden. Dies § 41 Abs. 3 Nr. 7 und § 42 Abs. 4 Zeichen 315 VwV-
ist im Regelfall eine Asphaltdecke gemäß ER 1. StVO ca. 5 cm. Dafür sind Flachbordsteine oder
Rundbordsteine (s. ER 3) gut geeignet.
Die Sicherheitsstreifen neben Längsparkständen
(Abschnitt 2.2) und die Überhangstreifen bei Im Bereich von Unterbrechungen der Parkstreifen
Schräg- und Senkrechtparkständen (Abschnitt 2.3) empfiehlt es sich aus bautechnischen Gründen, die
sollten grundsätzlich hart befestigt werden. Neben längs neben der Fahrbahn verlaufenden Tiefborde
Längs- und Schrägparkstreifen wird einheitlich ein sowie die Hochborde durchzubauen und nicht durch
Pflaster mit Betonsteinen im Format 25 cm x 25 cm die Halbinseln zu unterbrechen (Abb. 6.3 bis 6.8).
empfohlen (Abb. 6.3 bis 6.6). Die Befestigung der Zum ungehinderten Ein- und Ausstieg auf Parkstän-
Überhangstreifen bei Senkrechtaufstellung sollte je den neben Pflanzinseln im Verlauf von Schräg- und
nach Breite mit Betonsteinen im Format 25 cm x 25 Senkrechtparkstreifen ist die Herstellung von Platten-
cm (Abb. 6.8) oder im Format 10 cm x 20 cm (Abb. streifen an den Längsseiten der Halbinseln zweck-
6.7) erfolgen. Die Betonsteine sind grundsätzlich in mäßig. Die Breite der Streifen sollte einschließlich
Längsrichtung zu verlegen. Durch die Verlegerichtung Hochbord mindestens 0,40 m betragen (Abb. 6.5 bis
sowie durch das orthogonale Format und Fugenbild 6.8). Hinweise zur Planung und Bepflanzung von
wird die besondere Verkehrs- und Rechtsfunktion der Unterbrechungen der Parkstreifen finden sich in den
Sicherheits- und Überhangstreifen verdeutlicht. Abschnitten 3.1 und 6.4.
2 / 2005
Abschnitt 6
PLAST 6 Bautechnische Ausführung Blatt 4
Abb. 6.3
Längsparkstreifen
neben Gehwegen
Abb. 6.4
Längsparkstreifen
neben Radwegen
Abb. 6.5
Schrägparkstreifen
neben Gehwegen
2 / 2005
Abschnitt 6
PLAST 6 Bautechnische Ausführung Blatt 5
Abb. 6.6
Schrägparkstreifen
neben Radwegen
Abb. 6.7
Senkrechtparkstreifen
neben Gehwegen
Abb. 6.8
Senkrechtparkstreifen
neben Radwegen
2 / 2005
Abschnitt 6
PLAST 6 Bautechnische Ausführung Blatt 6
Es wird empfohlen, die ER 2 und ER 3 auch für die Parkstände bei harter Befestigung grundsätzlich mar-
Befestigung von Parkplätzen (Abschnitt 5.1) anzu- kiert werden (Abb. 6.9 und 6.10). Bei Großparkplätzen
wenden. Zur Befestigung eignen sich bei Aufstellwin- für temporäre Veranstaltungen wird empfohlen, die
keln von 60° bzw. 90° vorzugsweise Betonwaben- Fahrgassen grundsätzlich mit Betonstein- oder As-
steine. Um eine geordnete und Platz sparende Auf- phaltdecken und die Aufstellflächen mit Rasengitter-
stellung der Fahrzeuge zu gewährleisten, sollten die steinen oder Schotterrasen zu befestigen (Abb. 5.1).
2,50
2,4 5
5 2,4
0,20
0,20
4,65
9,70
9,50
5
0,4
4,65
0,20
2,83 2,83
0,20
2 / 2005
Abschnitt 6
PLAST 6 Bautechnische Ausführung Blatt 7
6.2 Markierung
Markierungen auf öffentlichen Wegeflächen werden An den Parkstreifen ist das Zeichen Z 315 „Parken
durch die Straßenverkehrsbehörde angeordnet. Sie auf Gehwegen“ (Anhang 2) nur dann aufzustellen,
regeln nach den Vorschriften der StVO und VwV- wenn eine eindeutige Kennzeichnung auf der Ober-
StVO verbindlich, wo und wie Fahrzeuge aufgestellt flächenbefestigung nicht durch Markierung oder Pflas-
werden sollen. Sie dienen der Verkehrssicherheit und terstreifen erfolgen kann.
einer günstigen Ausnutzung der verfügbaren Parkflä-
Angaben zu den Abmessungen und der Ausführung
chen. Markierungen müssen zur guten Erkennbarkeit
der Markierung von Straßen enthält die PLAST 2 Ver-
einen deutlichen und durablen Kontrast zur Oberflä-
kehrseinrichtungen - Richtlinien für die Markierung
chenbefestigung der Parkflächen aufweisen.
von Straßen (RMS).
Die Trennung zwischen Parkstreifen und Fahrbahn
erfolgt in der Regel durch eine bauliche Einfassung 6.3 Beleuchtung
mit Tiefborden. In Sonderfällen werden Parkstände
auch durch Schmalstrich auf der Fahrbahn vom Die öffentliche Beleuchtung leistet einen wesentlichen
fließenden Verkehr abgegrenzt (Tab. 2.4 und Beitrag, um bei Dunkelheit Sicherheit und Ordnung
Abb. 3.3). Die Markierung gehört planerisch und ver- auf Straßenverkehrsflächen zu gewährleisten. Sie
kehrsrechtlich zum Parkstreifen. Auch zur Verkehrs- dient vorrangig der Orientierung und dem rechtzeiti-
beruhigung können Parkstreifen auf überbreiten Fahr- gen Erkennen von Hindernissen. Eine gute Beleuch-
bahnen abmarkiert werden (Abb. 3.32 und 3.33). tung steigert das Sicherheitsgefühl der Verkehrsteil-
nehmer.
Bei Schräg- oder Senkrechtaufstellung sind die
Begrenzungen der Parkstände bei harten Oberflä- Im städtischen Straßenraum umfasst die öffentliche
chenbefestigungen durch andersfarbige Pflastersteine Beleuchtung alle Bereiche der Fahrbahn, der Parkflä-
(z.B. weiße Betonsteine) oder durch Schmalstrich zu chen sowie der Geh- und Radwege. Die Lichtpunkt-
markieren, um eine Platz sparende Nutzung des an- abstände der Beleuchtungskörper stehen in Abhän-
gebotenen Parkraumes zu gewährleisten (Abb. 6.5 gigkeit der Kriterien: Straßenkategorie, Straßenbreite
bis 6.10). und -verlauf sowie Anzahl der Fahrspuren.
2 / 2005
Abschnitt 6
PLAST 6 Bautechnische Ausführung Blatt 8
Bei Baumpflanzungen sollte daher ein Abstand von Bei der Bepflanzung mit Sträuchern und bodende-
rd. 8,00 m zu den Beleuchtungsmasten nicht unter- ckenden Gehölzen sollte auf allen Flächen mit Anfor-
schritten werden. Detaillierte Regelungen zur Stra- derungen an ausreichende Sichtverhältnisse auf
ßenbeleuchtung enthält die Richtlinie für die öffentli- den übrigen Verkehr die Höhe von 0,50 m nicht über-
che Beleuchtung in Hamburg. schritten werden.
Bei der Beleuchtung von Parkplätzen sind ihre Größe Die Breite der Pflanzinseln sollte bei Längsaufstel-
und geometrische Form maßgebend. Grundsätzlich lung der Breite des Parkstreifens entsprechen (Abb.
gelten auch hier die Beleuchtungsstandards für Stra- 6.3 und 6.4). Bei Schräg- und Senkrechtaufstellung
ßen mit dem Ziel, ein einheitliches Beleuchtungsni- sollten die Pflanzinseln ebenso breit sein wie die
veau herzustellen. Von Beleuchtungskörpern auf Parkstände (Abb. 6.6 bis 6.8). Bei Bauminseln sollte
Parkplätzen darf für angrenzende Nutzungen und nach DIN 18916 die offene Bodenfläche mindestens
Verkehrswege keine Blendwirkung oder sonstige 6,00 m² betragen. Ist diese Fläche in Ausnahmefällen
Gefährdung ausgehen. nicht verfügbar, werden besondere Maßnahmen er-
forderlich, um der Bodenfläche genügend Wasser-
Gute Beleuchtung fördert auch in Parkbauten in be-
und Luftzufuhr zu verschaffen. Bei Baumpflanzungen
sonderem Maße die Akzeptanz der Anlage. In Park-
sind Baumarten mit starker Honig- oder Rußtau-
häusern und Tiefgaragen sind neben den Parkflächen
absonderung (z.B. Linden), mit gerbsäurehaltigem
die Fahrgassen, Fußgängerwege und Randzonen in
Laub (z.B. Eichen) oder mit schweren Früchten und
ein differenziertes Beleuchtungskonzept einzubezie-
harzigen Zapfen (z.B. Rosskastanien und Rotfichten)
hen, um das allgemeine Sicherheitsgefühl zu steigern
grundsätzlich zu vermeiden. Bei Baumpflanzungen im
und dem Vandalismus vorzubeugen. Bei der Ausfüh-
öffentlichen Straßenraum sind die Belange der
rung von Parkhäusern sollte der Baukörper so ausge-
Beleuchtung und der Feuerwehr zu beachten. Das
bildet werden, dass die Beleuchtung bei Tag weitest-
gilt insbesondere bei kurzen Parkstreifen. Der Min-
gehend durch natürliches Licht erfolgt (Abb. 7.4). Dies
destabstand zwischen Bäumen soll das Maß von
wird durch Decken, Wände sowie Bodenbeläge in
16 m nicht unterschreiten.
hellem Material wirkungsvoll gefördert. Empfehlungen
zur Detailplanung sind der einschlägigen Fachliteratur Die Randeinfassung der Pflanzflächen erfolgt grund-
zu entnehmen (Anhang 6). sätzlich mit Kantensteinen. Einzelheiten regelt die
Entwurfsrichtlinie Nr. 3 (ER 3). Hochborde können
das Befahren von Pflanzflächen weitgehend verhin-
6.4 Grüngestaltung
dern. Sofern im Einzelfall Baumschutzbügel zur Ver-
Die Begrünung von Parkflächen hat verschiedene meidung von Anfahrschäden erforderlich sind, ist die
Funktionen zu erfüllen. Sie liefert einen wichtigen Straßenverkehrsbehörde bei der Aufstellung zu betei-
Beitrag zur Verbesserung des örtlichen Kleinklimas ligen. Die Bepflanzung von Halbinseln und Grünstrei-
und bietet Schutz vor Staub, Luftschadstoffen sowie fen darf nur so weit an Parkstände heranreichen, dass
intensiver Sonneneinstrahlung. Begrünte Halbinseln das Parken, Öffnen der Türen, sowie Ein- und Aus-
sind bewährte Elemente zur Unterbrechung von Park- steigen ungehindert und ohne Beschädigung des
streifen. Sie dienen der Straßenraumgestaltung und Fahrzeugs gewährleistet ist (Abschnitte 2.2 und 2.3).
Verbesserung der Orientierung. Um dies sicherzustellen, sollte bei Schräg- und Senk-
rechtaufstellung auf Baum- und Pflanzinseln neben
Längsparkstreifen für Pkw sollten nach 5 Parkständen
den Hochborden ein mindestens 0,25 m breiter Plat-
und Schräg- bzw. Senkrechtparkstreifen nach 6 Park-
tenstreifen verlegt werden, so dass die begehbare
ständen von Halbinseln unterbrochen werden. Unmit-
Mindestbreite 0,40 m beträgt (Abb. 6.5 bis 6.8).
telbar vor und hinter Überfahrten werden ebenfalls
bauliche Unterbrechungen empfohlen, um das Zu- Zur Begrünung von Parkflächen mit niedrigen Fuß-
parken der Sichtfelder zu verhindern. Halbinseln vor gänger- und Parkwechselfrequenzen kommen als
Überfahrten sollten nur mit flachem Bewuchs begrünt Befestigung auch Pflastersteine mit Rasenfugen,
werden (Abb. 3.2). Auch im Verlauf von Parkstreifen Rasengittersteine oder Schotterrasen bei Großpark-
darf die Sicht nicht durch Begrünung eingeschränkt plätzen in Betracht (Abschnitt 3.3.6). Nicht überbaute
werden, damit die Verkehrssicherheit und die Oberflächen von Tiefgaragen können, sofern die Sta-
rechtzeitige Erkennbarkeit freier Parkstände für tik dies zulässt, auch als Grünfläche gestaltet werden
den fließenden Verkehr gewährleistet bleiben. (Abb.5.7).
2 / 2005
Abschnitt 7
PLAST 6 Betrieb Blatt 1
7. Betrieb
2 / 2005
Abschnitt 7
PLAST 6 Betrieb Blatt 2
2 / 2005
Abschnitt 7
PLAST 6 Betrieb Blatt 3
7.4 Parkleitsysteme
2 / 2005
Abschnitt 7
PLAST 6 Betrieb Blatt 4
Bereich Jungfernstieg
Mönckebergstraße Marriott
frei
P frei
Hafen/Michel
Bereich Mönckebergstraße Oper
frei P frei
Abb. 7.3 Dreistufige Beschilderung für das Parkleitsystem Centrum für rd. 10.000 Plätze
7.5 P + R - Anlagen
P + R - Anlagen werden in Abhängigkeit vom jeweili- Bei der Standortwahl sind mögliche Fehlbelegungen
gen Abstellbedarf als Parkplätze oder Parkhäuser einer P + R - Anlage durch in der Nähe liegende Ver-
hergestellt. Sie bieten die Möglichkeit, den Individual- kehrsziele, wie z.B. Einkaufszentren und öffentliche
verkehr bereits mehr oder weniger weit vor dem Er- Einrichtungen zu beachten.
reichen von innerstädtischen Bereichen mit hohem
Die Akzeptanz von P + R - Anlagen hängt maßgeb-
Parkdruck aufzunehmen und im gebrochenen Ziel-
lich von der Attraktivität der angebundenen ÖPNV-
verkehr auf den ÖPNV umzuleiten. Für die Akzeptanz
Systeme ab. Neben sauberen Verkehrsmitteln ist für
dieses Verkehrssystems sind eine gute Wegweisung
P + R - Nutzer vor allem die Umsteigedauer und da-
und hohe Benutzerfreundlichkeit erforderlich. Daher
mit verbunden die Gesamtfahrzeit von Interesse.
gelten neben den allgemeinen Grundsätzen für Park-
Kurze Umsteigezeiten werden durch kurze Wegever-
plätze und Parkhäuser (Abschnitt 5) einige spezielle
bindungen (weniger als 200 m) und eine hohe Takt-
Grundsätze für P + R - Anlagen dichte erreicht. Eine hohe Sicherheit für die Nutzer
(soziale Sicherheit) und die geparkten Fahrzeuge
• gute Anbindung an das Netz der Hauptver- steigert wirkungsvoll die Attraktivität der Anlage. Hier-
kehrsstraßen und weiträumige Ausschilderung zu bedarf es Helligkeit, guter Beleuchtung und Über-
der Anlagen wachung der P + R - Anlage (Abschnitte 5.1, 5.2 und
6.3). Die Anzahl der Frauenparkstände und barriere-
• hohe Taktfrequenz und schnelle ÖPNV-
freien Parkstände ist objektbezogen auf der Basis
Verbindungen
von Erfahrungswerten festzulegen.
• Belegungsanzeigen der einzelnen Parkebenen
Der Betrieb und die Bewirtschaftung von P + R -
• kurze überdachte Verbindungswege mit Anlagen erfolgen im Allgemeinen auf privatrechtlicher
direktem Zugang zu den Bahnsteigen Grundlage, um im Interesse der Kundenfreundlichkeit
• unkompliziertes und kostenfreies Parken für private Dienstleistungen anbieten zu können. Hierzu
ÖPNV-Nutzer gehören Kioske, Kfz-Service, sanitäre Einrichtungen
wie auch in der Nähe liegende Geschäfte, Bäckerei-
• sichere und saubere Parkflächen und
en und Tankstellen. Die Nutzung von P + R - Anlagen
Zugangsanlagen
sollte für Fahrgäste des ÖPNV grundsätzlich kosten-
• attraktive Gestaltung und Begrünung der los sein. Beispiele für P + R - Anlagen zeigen die
Anlage Abb. 5.3 und 7.4 bis 7.6. Eine Übersicht aller P + R -
• informative und werbewirksame Öffentlich- Anlagen im Netz des HVV mit Angabe der Parkplatz-
keitsarbeit kapazitäten und Fahrzeiten bis zum Hauptbahnhof
enthält Anhang 5.
2 / 2005
Abschnitt 7
PLAST 6 Betrieb Blatt 5
Abb. 7.4
P + R - Parkhaus
Haltestelle Rahlstedt
353 Parkstände
Abb. 7.5
P + R - Parkdeck
Haltestelle Klein Flottbek
256 Parkstände
Abb. 7.6
P + R - Parkstreifen
Haltestelle Ahrensburg Ost
straßenbegleitend
56 Parkstände
2 / 2005
Abschnitt 7
PLAST 6 Betrieb Blatt 6
Abb. 7.7 Fußgängerschutzgitter und gestufter Abb. 7.8 Hochbeete in der Kirchenallee
Hochbord im Heegbarg
Abb. 7.9 Gestufter Hochbord in der Steinstrasse Abb. 7.10 Steinkuben in den Colonnaden
2 / 2005
Abschnitt 7
PLAST 6 Betrieb Blatt 7
2 / 2005
Abschnitt 7
PLAST 6 Betrieb Blatt 8
Abb. 7.12
Kunstobjekte
am Glockengießerwall
Abb. 7.13
Mauern an der
St.Pauli Hafenstraße
Abb. 7.14
Steinkuben
am Schulterblatt
2 / 2005
PLAST 6 - Anhänge
Anhang 1 Begriffsbestimmungen
Anhang 7 Stichwortverzeichnis
2 / 2005
Anhang 1
PLAST 6 Begriffsbestimmungen
Blatt 1
Abstellstand Fahrzeugüberhang
Abgegrenzte Fläche für ein abgestelltes Fahrzeug Distanz zwischen Hochbordkante und äußerer
(Parkstand oder Stellplatz) Fahrzeugbegrenzung im Nebenflächenbereich
Automatisches Parksystem
Halbautomatisches Parksystem
Parksystem, bei dem der gesamte Parkvorgang von
Übergabekabinen nach der Einfahrt bis zur Ausfahrt Parksystem, bei dem der Parkvorgang teilweise
automatisch mit einem fördertechnischen System durch eine automatische Mechanik abgewickelt wird
abgewickelt wird
Halbrampe
Barrierefreier Parkstand Rampe, die in oder an einer Garage mit versetzten
Parkstand, der mit Parksonderrecht für Schwer- Stockwerken eine halbe Geschosshöhe überwindet
behinderte mit außergewöhnlicher Gehbehinderung
und Blinde mit Parkausweis ohne besondere Hochgarage
Erschwernis und ohne fremde Hilfe zugänglich Mehrgeschossige oberirdische Garage
und nutzbar ist
Ladebucht
Baumschutzbügel Ladestreifen geringer Länge mit baulich
Absperrelemente zum Schutz von Bäumen vor abgegrenztem Anfang und Ende
Anfahrschäden beim Gehwegparken und auf
Bauminseln Ladestreifen
Streifen neben der Fahrbahn zum Be- und
Belegungsgrad Entladen von Lieferfahrzeugen einschließlich
Verhältnis der Anzahl der zu einem Zeitpunkt der Flächen zum Rangieren
abgestellten Fahrzeuge zur Anzahl der
vorhandenen Parkstände bzw. Stellplätze Längsaufstellung
Abstellen der Fahrzeuge in Fahrtrichtung
Blockaufstellung hintereinander
Abstellen mehrere Fahrzeuge nebeneinander,
von der Fahrbahn abgesetzt, mit gemeinsamer Manövrierstreifen
Ein- und Ausfahrt
Überbreiter Zwischenstreifen
Einstellen
P + R - Anlage
Abstellen auf einer Fläche mit einem an eine Einem Bahnhof oder einer Haltestelle zugeordneter
bestimmte Person oder an ein bestimmtes Parkplatz oder Parkbau für Fahrzeuge
Fahrzeug gebundenen Nutzungsrecht von Benutzern öffentlicher Verkehrsmittel
2 / 2005
Anhang 1
PLAST 6 Begriffsbestimmungen
Blatt 2
Parkaufzug Parkplatz
Mechanisches Hilfsmittel zum vertikalen Transport a) Vom fließenden Verkehr abgegrenzte Parkfläche
von Kraftfahrzeugen und ggf. ihren Fahrern (öffentlicher Parkplatz)
b) Legalbezeichnung für eine Abstellfläche innerhalb
Parkbucht des öffentlichen Verkehrsraumes
Parkstreifen geringer Länge mit baulich abgegrenz-
tem Anfang und Ende Parkplattform
Tragelement für den Transport und die Lagerung
Parkbühne eines Fahrzeuges in einem mechanischen
Parksystem
Meist zwei oder auch drei übereinander angeordnete
Parkplattformen mit Hubvorrichtung und vertikalen
Trag- und Führungselementen Parkrampe
Rampensystem in Parkhäusern, bei dem die Pkw-
Parkdichte Abstellstände ein- oder beidseitig auf der Rampe
angeordnet sind
Verhältnis der Anzahl geparkter Fahrzeuge zur Flä-
che eines bestimmten Gebietes zu einem Zeitpunkt
Parkraum
Parken Summe der Parkflächen innerhalb eines Gebietes
Abstellen eines Fahrzeuges auf einer Fläche mit
einem nicht an eine bestimmte Person oder an ein Parkregal
bestimmtes Fahrzeug gebundenen Nutzungsrecht Automatisches Parksystem mit statischen Lage-
rungsprinzip, bei dem die Parkboxen durch eine ver-
Parkfläche tikal und horizontal bewegliche Fördervorrichtung
a) Zum Parken von Fahrzeugen bestimmte Fläche bedient werden
einschließlich Manövrierfläche
b) Legalbezeichnung für eine Abstellfläche innerhalb Parkscheinautomat
der für den öffentlichen Verkehr ausgewiesenen Gerät, das nach Eingabe eines Zahlungsmittels die
Fläche Dauer der zulässigen Parkzeit auf einem Parkschein
ausgibt, der von außen gut lesbar im Fahrzeug zu
hinterlegen ist
Parkflächenmarkierung
Abgrenzung von Parkständen durch vollständige
oder teilweise Umrahmung mit Schmalstrichen Parkstand
Zum Parken eines Fahrzeugs abgegrenzter Teil
öffentlicher Verkehrsflächen
Parkhaus
Gebäude mit oberirdischen Stockwerken zum
Abstellen von Fahrzeugen Parkstandstiefe
Abmessung von Schräg- und Senkrechtparkständen,
die die im rechten Winkel zur Fahrtrichtung gemes-
Parkleitsystem
sene Fahrzeuglänge und die Sicherheitsabstände
System starrer, beweglicher oder durch Bildwechsel
vorn und hinten beinhaltet
veränderbarer Wegweiser zu Parkplätzen oder
Parkbauten
Parkstreifen
Neben einer Fahrbahn verlaufender Streifen zum
Parkplatte
Parken in Längs-, Schräg- oder Senkrechtaufstellung
Parkplattform oder mehrere starr verbundene Park-
plattformen mit Antrieb auf horizontalen Trag- und
Radstand
Führungselementen
Abstand zwischen von 2 aufeinander folgenden
Achsen eines Fahrzeuges
2 / 2005
Anhang 1
PLAST 6 Begriffsbestimmungen
Blatt 3
Spurkreisradius
Radius des kleinsten Kreises, den die Außenräder
eines Fahrzeuges bei größtem Lenkeinschlag
befahren
Stellplatz (Einstellstand)
Fläche zum Abstellen eines Fahrzeugs auf Privat-
grund nach Maßgabe der Bestimmungen der
Landesbauordnung
Tiefgarage
Gebäude mit ein- oder mehrgeschossigen
unterirdischen Stockwerken
Überhanglänge
Abstand zwischen vorderer (hinterer) Achse und
vorderer (hinterer) Fahrzeugbegrenzung
Überhangstreifen
Streifen im Nebenflächenbereich, dessen Breite sich
aus Sicherheitsabstand und Fahrzeugüberhang
zusammensetzt
Umsetzparker
Automatisches Parksystem mit dynamischem Lage-
rungsprinzip, bei dem Parkpaletten horizontal oder
auch vertikal in eine Parkposition verschoben werden
2 / 2005
Anhang 2
PLAST 6 Verkehrszeichen und Zusatzzeichen Blatt 1
Z 295 Z 292
Fahrstreifenbegrenzung Ende eines
und Fahrbahnbegrenzung eingeschränkten
Haltverbots für
eine Zone
2 / 2005
Anhang 2
PLAST 6 Verkehrszeichen und Zusatzzeichen Blatt 2
2 / 2005
Anhang 2
PLAST 6 Verkehrszeichen und Zusatzzeichen Blatt 3
Mo - Fr
16-18 h
ZZ 1026-35 ZZ 1040-32 ZZ 1042-33
Lieferverkehr frei Parkscheibe 2 Stunden Zeitliche Beschränkung auf
Wochentage mit Zeitangabe
2 / 2005
PLAST 6 Geometrische Kenngrößen von Bemessungsfahrzeugen Anhang 3
2 / 2005
Anhang 4
PLAST 6 Abmessungen von Pkw - Parkständen und Fahrgassen
Blatt 1
Anmerkung:
Bei α = 90° gilt: Parkstandslänge l = Parkstandsbreite b
Fahrzeuglänge L = Fahrzeugprojektionslänge LP
2 / 2005
Anhang 4
PLAST 6 Abmessungen von Pkw - Parkständen und Fahrgassen
Blatt 2
Parkstandslänge l 5,201) 3,54 3,27 3,05 2,83 2,76 2,66 2,59 2,54 2,51 2,50
2)
Parkstandsbreite b 2,10 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50
Fahrzeugüberhang f - 0,25 0,30 0,35 0,40 0,40 0,45 0,50 0,50 0,55 0,60
3) 3)
Sicherheitsabstand zur 0,65 0,15
sN 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25 0,20
Nebenfläche 0,904) 0,304)
Sicherheitsabstand zur
sF 0,30 0,30 0,30 0,30 0,35 0,30 0,30 0,30 0,30 0,30 0,25
Fahrbahn
Projektionslänge des
LP - 4,20 4,35 4,50 4,60 4,70 4,75 4,75 4,75 4,75 4,70
Fahrzeuges
Projektionslänge ohne
LP - f - 3,95 4,05 4,15 4,20 4,30 4,30 4,25 4,25 4,20 4,10
Fahrzeugüberhang
befahrbare
a - 4,25 4,35 4,45 4,55 4,60 4,60 4,55 4,55 4,50 4,35
Aufstellfläche
5,103)
Parkstandstiefe t - 4,75 4,90 5,05 5,20 5,25 5,30 5,30 5,30 5,25
5,254)
Verkehrsraumhöhe hV 2,00
Sicherheitsabstand zur
sD 0,20
Decke
Fahrgassenbreite 6) g 3,25 3,00 3,25 3,50 3,80 4,10 4,30 4,70 5,00 5,30 5,70
2 / 2005
Anhang 5
PLAST 6 P + R - Anlagen im Netz des HVV Blatt 1
2 / 2005
Anhang 5
PLAST 6 P + R - Anlagen im Netz des HVV
Blatt 2
2) 2)
Anlage Plätze Fahrzeit Anlage Plätze Fahrzeit
Agathenburg 12 55 Kutenholz 8 73
Ahrensburg 540 26 Langeln 6 65
1)
Ahrensburg Ost 56 35 Langenhorn Markt 441 27
Ahrensburg West 80 33 Langenhorn Nord 101 29
1)
Altengörs 5 49 Lattenkamp 68 15
Alveslohe 23 67 Lauenburg 23 64
Apensen 25 47 Legienstraße 36 11
Ashausen 45 27 Lenthförden 15 71
Aumühle 70 32 Maschen 245 20
Bad Bramstedt 100 82 Meckelfeld 95 16
Bad Oldesloe 530 32 Meeschensee 20 51
1)
Bad Segeberg 100 54 Meiendorfer Weg 209 26
Bahrenfeld 1) 251 17 Mittlerer Landweg 90 14
Bardowick 87 46 Mölln 32 56
1)
Bargstedt 22 63 Nettelnburg 613 18
Bargteheide 77 32 Neu Wulmstorf 82 33
1)
Barmbek 101 12 Neugraben 855 25
Barmstedt 24 50 Neukloster 80 43
Bergedorf 1) 199 21 Neuwiedenthal 221 23
Berliner Tor 117 2 Niendorf Markt 113 20
1)
Berne 208 23 Niendorf Nord 49 25
Bönningstedt 31 33 Norderstedt Mitte 432 39
Brest-Aspe 10 68 Ohlsdorf 251 18
Büchen 73 32 Ohlstedt 51 35
Buchholz i.d.Nordheide 502 28 Pinneberg 140 18
Buxtehude 426 38 Poppenbüttel 1) 244 29
Dauenhof 26 63 Quickborn 75 42
Dehnhaide 65 11 Quickborn Süd 72 40
Dollern 40 54 Radbruch 43 40
Elbgaustraße 1) 289 17 Rahlstedt 1) 353 17
Ellerau 32 45 Ratzeburg 51 76
Elmshorn 499 28 Reinbek 30 27
Fahrenkrug 8 58 Reinfeld 60 39
Friedrichsberg 93 10 Rickling 24 66
Fuhlsbüttel 21 23 Schmalenbeck 66 38
Garstedt 379 35 Schnelsen 100 28
Großenaspe 4 94 Schwarzenbek 218 23
Großhansdorf 62 43 Sparrieshoop 18 44
Hagenbecks Tierpark 252 15 Sprötze 17 36
Halstenbek 165 32 Stade 720 55
Hammah 42 62 Steinfurther Allee 1) 339 17
Handeloh 12 54 Stelle 64 23
Harburg 1) 903 12 Stellingen 39 13
Harsefeld 51 56 Thesdorf 360 35
Hasloh 33 37 Tiefstack 43 8
Hasselbrook 67 6 Tornesch 108 29
Henstedt Ulzburg 50 54 Tostedt 400 45
Himmelpforten 48 66 Trabrennbahn 1) 78 18
Hittfeld 103 19 Ulzburg Süd 150 51
Hochkamp 93 24 Veddel 1) 706 5
Hoisbüttel 108 33 Volksdorf 127 28
Holm-Seppensen 18 46 Wakendorf 10 45
Holstentherme-Dodenhof 36 67 Wandsbek Markt 71 9
Horneburg 265 49 Wandsbeker Chaussee 41 8
Horner Rennbahn 355 9 Wedel 188 40
Kaltenkirchen 145 60 Wiemersdorf 6 89
Kiekut 12 42 Wilhelmsburg 184 8
Kiwittsmoor 1) 291 32 Winsen 220 21
Klecken 62 23 Wohltorf 30 29
Klein Flottbek 1) 256 21
Σ 120 Anlagen 18185 -
Krupunder 75 30
Anmerkungen: 1) Betrieb durch P+R-Betriebsgesellschaft mbH 2) Fahrzeit zum Hauptbahnhof
2 / 2005
Anhang 6
PLAST 6 Vorschriften, Regelwerke, Literaturhinweise Blatt 1
Edwin Bayer: Parkhäuser - aber richtig Merkblatt über bauliche Maßnahmen zur
Verlag Bau + Technik Verkehrsberuhigung
Düsseldorf 2000 Köln 1994
Empfehlungen für Planung, Bau und Betrieb
BUNDESVERBAND DER PARK- UND von Busbahnhöfen
GARAGENHÄUSER e.V. Köln 1994
Das moderne Parkhaus Empfehlungen für die Anlage von
Empfehlungen für Planung, Bau und Betrieb Erschließungsstraßen (EAE 85/95)
Köln 1998 Köln 1995
2 / 2005
Anhang 6
PLAST 6 Vorschriften, Regelwerke, Literaturhinweise Blatt 2
Begriffsbestimmungen ZTV/St.-Hmb.
Teil: Verkehrsplanung, Straßenentwurf und Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen
Straßenbetrieb und Richtlinien für Straßenbauarbeiten in
Köln 2000 Hamburg
Bemessungsfahrzeuge und Schleppkurven Parkflächengeometrie
zur Überprüfung der Befahrbarkeit von Ermittlung geometrischer Grunddaten für die
Verkehrsflächen Planung von Parkständen
Köln 2001 2002
Handbuch für die Bemessung von Straßen- Richtlinie
verkehrsanlagen (HBS) für die Förderung von zusätzlichen
Köln 2001 Stellplätzen in privaten Stellplatzanlagen
aus Ausgleichsbeträgen nach § 49 Absatz 2
Richtlinien
der Hamburgischen Bauordnung
für die Anlage von Stadtstraßen
2005
RASt
Entwurf 2004
Behörde für Inneres (BfI)
Empfehlungen für Anlagen des ruhenden
Fachanweisung Absperrelemente 1/02
Verkehrs (EAR 2005)
Köln 2005
VERBAND DEUTSCHER INGENIEURE (VDI)
FREIE UND HANSESTADT HAMBURG VDI Richtlinien 4466
Automatische Parksysteme
Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU)
Grundlagen und Empfehlungen
Hamburgische Verordnung über den Bau und zum Bau und Betrieb
Betrieb von Garagen Düsseldorf 2001
(Garagenverordnung - GarVO)
Hamburgische Bauordnung (HBauO)
VERBAND DEUTSCHER
Bauprüfdienst VERKEHRSUNTERNEHMEN (VDV)
Bauliche Anforderungen an Stellplätze und
Garagen P+R Konzeption, Planung und Betrieb
(BPD Garagen) Köln 1993
2 / 2005
Anhang 7
PLAST 6 Stichwortverzeichnis
Blatt 1
Abschnitt/Blatt Abschnitt/Blatt
Anhang A Anhang A
2 / 2005
Anhang 7
PLAST 6 Stichwortverzeichnis
Blatt 2
Abschnitt/Blatt Abschnitt/Blatt
Anhang A Anhang A
2 / 2005