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WS 2013/14
Prof. Dr. Herrad Schmidt
Kapitel 6
6 Querschnittssysteme
6.1 Bro- und Multimediasysteme
6.2 Dokumentenmanagementsysteme (DMS)
6.3 Content Management Systeme (CMS)
6.4 Workflow Management
6.5 Workgroup Computing
6.6 Business Process Management (BPM)
P. Stahlknecht / U. Hasenkamp: Einfhrung in die Wirtschaftsinformatik. 11. Auflage, Springer-Verlag, Berlin - Heidelberg 2005.
Das Kopieren auf eine Vortragsfolie bzw. in eine Prsentationsdatei ist gestattet.
6.1 Brosysteme
Broanwendungen:
Textverarbeitung
Tabellenkalkulation
Datenbankmanagementsystem
Prsentation
Graphik
Desktop Publishing (DTP)
Verwaltungstools (z.B. Schreibtischverwaltung)
E-Mail-Dienste, Telefax
Computer Telephony Integration (CTI)
Internetzugang mittels Browser
Elektronischer Datenaustausch
Dokumentenmanagementsysteme (s. 6.2)
Workgroup Computing und Workflowmanagementsysteme (s. 6.4)
Anbieter:
s. z.B. Brand Computersysteme, IT-Bedarf, Broanwendungen
Microsoft Office
Adobe
6. 2 Dokumentenmanagementsysteme (DMS)
Dokument im Sinne eines DMS:
Datei beliebigen Dateityps
mit semantisch zusammengehrenden Informationen
in strukturierter oder unstrukturierter Form
in editierbaren oder nicht editierbarem Datenformat
mit einer bestimmten Lebensdauer
mit Coded Information (CI) oder Non Coded Information (NCI)
Quelle: http://www.easy.de
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Kapitel 6
Folie 5
Dokumentenmanagement:
Prozesse zur Erfassung, Bearbeitung, Verwaltung, Versionierung,
Verteilung, Zugriffsberwachung, Recherche und Speicherung
von Dokumenten unter Sicherstellung von Verfgbarkeit,
Konsistenz, Sicherheit und Performance unter Einhaltung von:
Compliance-Anforderungen:
Aufbewahrungspflichten ( 257 HGB) zur Prfbarkeit und
Belegbarkeit von Geschftsvorfllen
6 Jahre fr Handelsbriefe, 10 Jahre fr die brigen Dokumente
gilt auch fr E-Mails!
Revisionssicherheit der Langzeitarchivierung gem den
Grundstzen ordnungsmiger DV-gesttzter
Buchfhrungssysteme (GoBS)
Grundstze zum Datenzugriff und zur Prfbarkeit digitaler
Unterlagen (GDPdU)
Aufbewahrungspflichten nach 147 AO
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Folie 6
Dokumentenmanagementsystem (DMS):
Anwendungssystem zur
Verwaltung von Dokumenten aller Art
Untersttzung der Erfassung, Beschreibung, Klassifizierung,
Genehmigung, berarbeitung, berwachung und Verteilung,
Suche und Ausgabe von Dokumenten
ber den gesamten Lebenszyklus der Dokumente.
Kernfunktionen im berblick:
Erfassung
Indizierung
Ablage und Archivierung
Administration
Ausgabe
Dokument bearbeiten
Vorgangsbearbeitung
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Folie 7
Beispiel DocuWare:
http://www.docuware.com/main.asp?sig=pro_dwr_fun&lan=de&loc=de#
Erfassung (1)
Jedes Dokument in einem DMS besteht aus:
dem Dokument als Datei in seinem Ursprungsformat
(Nutzdaten)
dem Schlssel zur eindeutigen Identifizierung
Metadaten zum Dokument (beschreibende Attribute)
dazu knnen erzeugt werden:
Dokumentenvarianten als PDF- oder TIFF-Dateien zur
langfristigen Archivierung
Anmerkungen, Stempel
elektronische Signaturen
weitere Attribute (Autor, Entstehungsdatum, )
Versionen
Erfassung (2)
bernahme von CI-Dokumenten (CI = Coded Information) als
Dateien beliebiger, bekannter Formate (.doc, .xls, .txt, .html, E-Mail,...)
Verfahren:
explizite bernahme ber Importfunktion mit automatischer
oder manueller Zuweisung des Anzeige- und Bearbeitungsprogramms
berwachung von Ordnern im Dateisystem mit automatischem
Import der dort gespeicherten Dateien
Add-in, z.B. MS-Office, zur direkten Ablage aus der OfficeAnwendung
automatische Archivierung von E-Mails
bernahme von NCI-Dokumenten (NCI = Non Coded Information)
mittels Scanner als TIFF oder JPEG
Barcode-Erkennung
eventuell Umsetzung in CI-Format mittels
Optical Character Recognition (OCR)
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Folie 10
Erfassung (3)
COLD-Verfahren (Computer Output on Laser Disk)
Verfahren zur Massendatenarchivierung von Dokumenten mit gleichem
Aufbau und Vordrucken (Formulare), die sich inhaltliche
unterscheiden, z.B. Rechnungen, Lieferscheine,
bernahme von Output-Dateien aus Host-Anwendungen im
Druckdatenformat (Spool-Dateien)
Zerlegung in Einzeldokumente
Auslesen der Ordnungskriterien
automatische Archivierung im Format des DMS oder im
TIFF-Format
entweder das gesamte Dokument (mit Formular/Briefkopf)
oder nur der Inhalt mit Speicherung der Art des Dokuments
zur Zusammenfgung des Hintergrunds mit dem Inhalt
bei der Reproduktion
s.a. http://www.it-infothek.de/fhtw/semester_4/grdlkt_4_01.html
Quelle: http://www.dokumenten-management.de/dminfo/presspie/pm2.htm
(Bild existiert nicht mehr)
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Folie 12
Indizierung (1)
Festlegung von Metadaten zu einem Dokument fr die Recherche
beim manuellem Verfahren ber ein Formular in Abhngigkeit vom
Dokumenttyp (Brief, Rechnung, Lieferschein,)
Quelle:
http://www.wi.fh-flensburg.de/fileadmin/dozenten/Riggert/bildmaterial/Dokumentenmanagement/3
-Manage-DMS.pdf
Indizierung (2)
Indizierungsparameter:
Schlagwrter
bestimmen sich aus dem Inhalt des Dokuments (Verschlagwortung)
Dokumentattribute
Zustandsbeschreibung: Name, Archivdatum, Seitenzahl,
Speicherformat,
Indizierungsnummern
Nummernsystem zur Indizierung
Indizierung (3)
Automatische Indizierung:
Verwendung einer Parameterdatei mit den Indizierungsattributen,
die zustzlich zu den Nutzdaten dem Archivierungsmodul
bergeben wird, z.B. Erstellung durch die Host-Anwendung beim
COLD-Verfahren
Bei CI-Formaten Erkennung der Attributwerte aus dem
Dokumentinhalt (z.B. Feldwerte, EDIFACT, XML)
Indizierung des kompletten Textes bei CI-Dokumenten
(Volltextrecherchesystem)
Bei NCI-Formaten durch Verwendung von Barcodes oder OCRVerfahren
E-Mail-Erfassung
Die Metadaten und der Speicherort des Dokuments werden in einer
Datenbank verwaltet.
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Folie 15
siehe auch:
http://www.dms-gmbh.de/files/DocuWare/Screenshot-Active-Import.jpg
Quelle:
http://www.pressebox.de/pressemitteilung/actiware-gmbh/Umfassende-Integration-von-Microsoft-D
ynamics-NAV-AX-und-CRM-in-ELO-und-Microsoft-SharePoint/boxid/200571
Metadatenverwaltung
Speicherung der Indizierungsattribute in einer Datenbank zuzglich
weiterer Parameter, wie Zugriffsrechte, Speicherort, Zugriffshufigkeit,
Protokollierung
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Kapitel 6
Folie 18
Administration
Zugriffsberechtigung
Benutzereinstellungen, z.B. Recherche-Arbeitsplatz
Definition von Dokumententypen
Anpassung der Erfassungs- und Recherchemasken
Einbettung in die IT-Umgebung
Festlegung der Ablagestruktur
Statistische Auswertungen
Backup und Recovery
Ausgabe (1)
Baumansicht der Dokumente im Archiv
Recherche und Retrieval
Suche ber Indexbegriffe (Schlagwrter, Attribute) mit Platzhaltern
und logischen Operatoren in einer dokumententypabhngigen
Recherchemaske
Volltextsuche: Zugriff auf die Stichwortliste, die bei der Eingabe
durch das Parsen des Dokuments generiert wurde
Nummernrecherche (z.B. Aktenzeichen)
Anzeige der gefundenen Dokumente mit den zugehrigen Indexbegriffen in der Ergebnisliste
Nach erfolgter Recherche und Auswahl wird der Ausgabekomponente
die Dokumenten-ID bergeben, das Dokument vom Archivierungsmodul angefordert und zur Anzeige vorbereitet.
Ausgabe (2)
Anzeige
Anzeige im Dokumenten-Viewer (meist bei NCI-Dokumenten)
Start der passenden Anwendung mit dem geladenen Dokument
(bei bekanntem Format und Verfgbarkeit der Anwendung)
Viewer nach Wahl
Blttern zum nchsten oder vorherigen Dokument der Ergebnisliste
oder des Briefkorbs im Viewer
Drucken
Exportieren
Export des Dokuments zur Dokumentauslagerung oder in ein anderes
DMS mit einer Attributdatei
Quelle:
http://www.bitfarm-archiv.de/dokumentenmanagement/screenshots.html
Dokument bearbeiten
Check-in/check-out
Gemeinsame Bearbeitung in Gruppenarbeit
Zustandsverwaltung
Markieren und Kommentieren, Freihandschreiben, Stempeln
(mit Overlay-Technik)
Elektronische Signatur, Zeitstempel
Auslesen von Text per OCR oder Barcode
Versionieren
Sperren
Vorgangsbearbeitung
Wiedervorlage/Erinnerung
Weiterleitung der Dokumente ber Workflows
Zusatzmodule
s.a. Docuware Zusatzmodule
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Kapitel 6
Folie 23
Quelle:
http://www.bitfarm-archiv.de/dokumentenmanagement/screenshots.html
Anbieter
documanager.de
EASY Software
DocuWare
Quelle:
http://www.softlution.com/de/Produkte/CMS/
Quelle: http://www.artplan21.de
Quelle: http://www.egocms.com
Quelle: http://www.egocms.com
Quelle: http://www.egocms.com
Anbieter (Beispiele):
EGOTEC
ZOPE
TYPO3
Open Text ECM Suite
s.a. contentmanager
Quelle: http://www.e-teaching.org/technik/distribution/cms
Quelle:
http://www.technische-dokumentation.de/leistungen/redaktionssysteme/redaktionssysteme.h
tml
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Kapitel 6
Folie 39
Ein Workflow wird gebildet durch die Gesamtheit der Vorgnge, die der
Ausfhrung eines Geschftsprozesses dienen.
Definition der Workflow Management Coalition:
Workflow (Terminology & Glossary*, S. 8): The automation of a
business process, in whole or part, during which documents,
information or tasks are passed from one participant to another for
action, according to a set of procedural rules.
* Registrierung erforderlich
Ein Workflow
hat einem Auslser (Trigger)
besteht aus Vorgangsschritten (Aktionen, Aktivitten, Ttigkeiten)
kann weiter zerlegt werden,
kann an Bedingungen geknpft sein,
kann parallel ausgefhrte Vorgangsschritte (Nebenlufigkeit)
enthalten,
hat einen Abschluss.
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Kapitel 6
Folie 41
Beispiel fr
einen
Workflow:
Quelle:
http://www.bpc.ag/The
men/ALT-Workflow-u-Do
kumentenmanagement/W
rkflow-Bestellanforde
rung.html
ERROR!!!
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Kapitel 6
Folie 42
Quelle:
http://www.jboss.com/products/jbpm/docs/tutorial
Quelle: WMC:
Terminology &
Glossary, S. 7
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Kapitel 6
Folie 46
Quelle: WMC:
Terminology &
Glossary, S. 22
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Kapitel 6
Folie 47
Quelle:
http://gcc.uni-paderborn.de/www/
WI/WI2/wi2_lit.nsf/0/79547efa3d2
d013f4125631d003e5b61/$FILE/vdi0
4_96.pdf
Groupware-Systeme
untersttzen eher schwachstrukturierte Ablufe,
sind fr kleine Gruppen konzipiert,
dienen in erster Linie der Kommunikation,
Koordination, Information.
Komponenten:
Kalender mit Terminplanung
Adressen, Kontakte
E-Mail
Chat
Notizen
Aufgabenlisten und -abstimmung
Organisation von Dokumenten
Gemeinsame Bearbeitung von Dokumenten
(Gruppeneditoren)
u.v.m.
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Kapitel 6
Folie 55
Die Entwicklung zielt dahin, aus den so entstandenen Geschftsprozessmodellen mittels der Business Process Execution Language
(BPEL) direkt IT-Modelle abzuleiten. BPEL ist eine XML-basierte Sprache
zur Modellierung von Workflows, mit der sich in WSDL (Web Service
Description Language) modellierte Webservices zu komplexen
Prozessen kombinieren lassen.
Zur Vertiefung siehe BPM-Guide und BMIDTF
Anbieter: IDS Scheer