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Die Marathon-Aktien

Es gibt an der Börse eine Strategie, welche besonders erfolgsversprechend ist. Dabei sollte man auf Aktien setzen, die langfristig zweistellige Renditen pro Jahr erzielen. Diese „Marathon-Aktien“ werden auch als „Dauerläufer“ oder auf Englisch „Compounder“ bezeichnet. Erforderlich ist also nur eine Sache: Ausdauer.

Was sind sogenannte "Compounder"-Aktien?

Diese Unternehmen verfügen über ein stabiles Geschäftsmodell, mit dem sie über Jahrzehnte Erfolg haben, sich ständig neu erfinden und somit den Wert für ihre Aktionäre vermehren. Ihnen gemein ist eine konstant hohe Rendite auf das investierte Kapital und die Fähigkeit, den erwirtschafteten Gewinn und Cashflow sinnvoll ins Wachstum des eigenen Geschäfts zu investieren. Als Investor legt man sich diese Aktien einfach ins Depot, hält sie langfristig und lässt dann den Zinseszins (lt. Albert Einstein das achte Weltwunder und die stärkste Kraft im Universum) für sich arbeiten. Das funktioniert quasi wie ein Schneeball, der sich talwärts bewegt. Mit der Zeit vermehrt sich einmal investiertes Geld immer schneller. Das geht zum einem mit Kurssteigerungen, funktioniert aber auch mit Dividenden. Vorausgesetzt, man investiert sie sofort wieder.

Welche Gemeinsamkeiten haben diese Unternehmen?

Die Anlageprofis dieser Welt sind permanent auf der Suche nach solchen Aktien. Denn sie ermöglichen den langfristigen Aufbau von Vermögen, ohne dass man als Anleger übertriebene Risiken eingehen muss. Um in diese Spitzenliga zu gehören, müssen sie eine besondere Marktstellung einnehmen und diese auch durch ständige Weiterentwicklung verteidigen können. Die erfolgreichsten Unternehmen der Welt haben dabei Gemeinsamkeiten, die für den langfristigen Erfolg unerlässlich sind. Neben Innovationskraft sind dies dauerhafte Kundennähe, Alleinstellungsmerkmale, Marktmacht und ein erfahrenes Management.

Welche Aktien gehören in diesen Marathon-Club?

Novo Nordisk: Das Pharmaunternehmen wurde 1923 in Dänemark gegründet und ist unter anderem für seine Diabetes- und Blutgerinnungs-Medikamente bekannt. In den letzten 10 Jahren hat die Aktie einen jährlichen Wertzuwachs von 19,6 Prozent erzielt. Aus einer Anlagesumme von 1.000 Euro wurden inklusive Dividende 5988 Euro. Die Innovationskraft ist für Firmen im Gesundheitssektor der entscheidende Faktor für den langfristigen Erfolg. Zur Zeit ist ein Medikament gegen Fettleibigkeit der neue Blockbuster für Novo Nordisk. Es besteht dafür ein enormes Potenzial, da es global geschätzt ungefähr 650 Millionen Menschen mit dieser Erkrankung gibt.

L’Oréal: Die Firma wurde 1909 in Paris gegründet und ist mit ca. 30 Marken und tausenden Einzelprodukten der größte Kosmetikkonzern der Welt. Im Laufe der Jahre hat sich das Unternehmen immer wieder neu erfunden. So stieg der Spezialist für Haarfärbemittel zu einer globalen Beauty-Marke auf, mit zuletzt besonders ansehnlichen Wachstumsraten in Fernost. In der vergangenen Dekade hat das Papier Aktionären einen jährlichen Wertzuwachs von 14,9 Prozent gebracht.

Coca-Cola: Das Unternehmen wurde 1886 von einem Apotheker gegründet. Der Produzent koffeinhaltiger Limonade ging dann vor mehr als einhundert Jahren (1919) an die Börse. Hätte man damals eine einzige Aktie gezeichnet und sämtliche Dividenden reinvestiert, dann wäre man heute Multimillionär. Das entspricht einer zweistelligen Rendite pro Jahr und das seit mehr als 100 Jahren. Konnte man diese beeindruckenden Zahlen auch in der jüngsten Vergangenheit wiederholen? Obwohl es immer wieder heißt, die Zeit der süßen Softdrinks wäre vorbei, erzielten Anleger mit dieser Aktie seit 2012 eine jährliche Rendite von 11,2 Prozent.

Johnson & Johnson: Ein gutes Beispiel ist auch der US-Gesundheitsriese, der 1886 (damals Herstellung der ersten chirurgischen Verbandstoffe) in New Brunswick im US-Bundesstaat New Jersey gegründet wurde. Neben dem pharmazeutischen Zweig verfügt man auch über viele bekannte Konsumgüter-Produkte wie z. B. bebe, Penaten, Neutrogena, o.b., Nicorette oder Listerine. Die Rendite der Aktie beläuft sich seit 2012 auf Euro-Basis bei rund 15,5 Prozent. Der Konzern ist mit Medizinbedarf, Medikamenten und Pflegeprodukten in 175 Ländern der Welt vertreten.

Ganz oben auf dieser Liste stehen auch Apple und Amazon. Der iPhone-Hersteller Apple hat seinen Aktionären trotz der Kursverluste in diesem Jahr einen jährlichen Wertzuwachs von 26,4 Prozent gebracht, beim Online-Händler und Cloud-Anbieter Amazon sind es 25,4 Prozent. Ebenfalls in dieser Liga befindet sich der Kreditkartenanbieter Mastercard mit 25,6 Prozent. Im Dax befindet sich aktuell ein Dauerläufer: die Deutsche Börse, die es als Börsenplattform auf stattliche 17,7 Prozent geschafft hat.

Gibt es für diese vielen Einzeltitel einen Index?

Das Investmenthaus Goldman Sachs hat einen eigenen Index mit „Compoundern“ zusammengestellt, in dem allerdings nur amerikanische Werte enthalten sind. In den letzten 10 Jahre hat der Index in Euro gerechnet jährlich um 19,4 Prozent zugelegt, verglichen mit einem Euro-Plus des globalen Aktienindex MSCI World von zwölf Prozent jährlich. Der Dax brachte Anlegern im gleichen Zeitraum nur eine Jahresrendite von etwas mehr als sechs Prozent.

Interessant auch ein graphischer Vergleich des S&P 500-Index mit den „Compounder-Aktien seit Februar 2005.

Quelle: Welt

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