Kreative Seniorin fertigt „Spendendosen“ für Warnemünder Buchhandlung


05. Januar 2022

Erst kürzlich berichteten wir über die 2021er Spendenaktion der Buchhandlung Krakow Nachf.. 400 Euro konnten zum Jahresende an den SV Warnemünde Fußball e.V. überreicht werden. In einem Fußballschuh aus Ton, handgefertigt durch Christel Weber, Mutter der Buchhändlerin Sabine Sandig, die das Geschäft am Kirchenplatz leitet. Es war die achte Keramik, die Christel Weber eigens für die alljährliche Spendenaktion kreierte. Damit hat sie großen Anteil am Gelingen einer jeden Sammlung.

„Keramik ist meine große Leidenschaft. Schon während des Studiums und auch danach habe ich immer wieder Kurse besucht“, bekennt die 84-Jährige. Die Kunst hat im Leben von Christel Weber von jeher einen hohen Stellenwert gehabt. Geboren in der Oberlausitz habe sie schon immer gern gezeichnet und so folgte auf das Studium zur Kunsterzieherin noch ein weiteres zur Bühnen- und Kostümbildnerin in Dresden. Auch Ehemann Klaus Weber war ein erfolgreicher Theaterausstatter, den es von Berufs wegen durch die ganze Republik zog. Seit 2001 lebt das Paar wieder in Rostock.

Obwohl Christel Weber auch am Theater tolle Sachen machte, blieb sie doch in erster Linie immer eine hingebungsvolle Kunsterzieherin: „Mir fehlten ganz einfach die Kinder“, sagt die agile Seniorin. Seit 1968 war sie dann auch „nur noch“ Kunsterzieherin. Von 1975 bis 1989 in Rostock, unter anderem an der Herder-EOS, der Erweiterte Oberschule am Goetheplatz, heute bekannt als Innerstädtisches Gymnasium.

Die kreative Arbeit ließ Christel Weber auch nach dem Berufsleben nicht los: So leitet sie seit 2013 einen Keramikkurs für Erwachsene im Freizeitzentrum Kuphalstraße, immer montags von 9 bis 11 Uhr und selbst zu Hause wird fleißig weitergetöpfert.

Wie es zu ihrem Engagement für die Buchhandlung der Tochter kam? „Mir hat imponiert, was hier alles auf die Beine gestellt wird – Spendensammlungen für Vereine und Institutionen im Ort. Eine schöne Sache“, antwortet Christel Weber beherzt. Angefangen habe es mit dem Fischereikutterverein „Jugend zur See“ und es folgten weitere Figuren für die Kindertagesstätten, den Leuchtturmverein, das Heimatmuseum als bisher aufwendigstes Keramikprojekt, die Trachtengruppe und zuletzt der Fußballschuh (DWM berichtete). Jetzt ist die Kirche an der Reihe und im nächsten Jahr sind es die Seenotretter. Deren „Spendendose“ ist auch schon fertig. Für die detailgetreue Nachbildung der Warnemünder Kirche habe sie zuvor mehrere Fotos aus unterschiedlichsten Blickwinkeln gemacht. „Ein echter Alptraum war das Dach, das, obwohl ich es abgestützt hatte, immer wieder nach unten sackte.“ Drei Stunden hatte allein der Aufbau gedauert. Nicht eingerechnet der Aufwand für Brand und Glasur.

Immer dürfen die Begünstigten „ihre“ Keramik auch mitnehmen. „Wenn sie schlau sind, stellen sie sie gleich wieder auf und sammeln so noch weitere Spendengelder ein“, lautet die Empfehlung von Christel Weber. Sie baut die Behältnisse so, dass sich das Geld durch eine verklebte Öffnung an der Unterseite problemlos entnehmen lässt, ohne dass der Hammer angesetzt werden muss.

Im Buchladen von Sabine Sandig kommen die Figuren auf dem Ladentisch Jahr für Jahr sehr gut an: „Immer wieder werden wir auch von unseren Kunden darauf angesprochen und alle sind begeistert.“ Bleibt zu hoffen, dass die „Kirche en miniature“ am Jahresende wieder gut gefüllt übergeben werden kann.


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