Hunderte von Menschen sollen bei einer Explosion im Baptisten-Krankenhaus Ahli Arab in Gaza getötet worden sein. Die genaue Anzahl an Todesopfern ist noch unklar, die bisherigen Angaben weichen voneinander ab. Die Lage vor Ort soll fürchterlich sein. Ausgelöst wurde die Explosion durch eine eingeschlagene Rakete. Die im Gazastreifen herrschende Terrororganisation Hamas sprach umgehend von einem israelischen Luftangriff. Unhinterfragt übernommen wurde diese Behauptung etwa vom Satelliten-Sender Al Jazeera aus Katar.

Erste Untersuchungen deuten auf eine fehlgeleitete Rakete der Terrororganisation Islamischer Dschihad hin, erklärte unterdessen Israel.

Israel bezweifelt Angaben der Hamas und verweist auf erste Erkenntnisse des Geheimdienstes

Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) erklärten zunächst, den Vorfall zu untersuchen, meldeten aber bereits erhebliche Zweifel an den Beschuldigungen an. Die Explosion wurde zu einem Zeitpunkt gemeldet, als schwere Raketenbeschüsse aus Gaza in Richtung Israel abgefeuert wurden. Schon in den vergangenen Jahren waren bei fehlgeleitete Raketen der Hamas Palästinenser im Gazastreifen getötet worden.

Darüber hinaus ist mittlerweile ein Video vor Ort aufgetaucht, das den Verdacht eines missglückten Raketenstarts zu bestätigen scheint.

Das Filmmaterial aus der Region soll den gescheiterten Raketen-Start zeigen. Laut ersten Erkenntnissen des israelischen Geheimdienstes steckt die Terrororganisation Islamischer Dschihad dahinter.

30 bis 40 Prozent der Hamas-Raketen landen im Gazastreifen

Nach dem Vorfall hatte die palästinensische Terrororganisation Hamas umgehend erklärt: „Wir fordern die internationale Gemeinschaft und die arabischen und islamischen Länder auf, ihre Verantwortung zu übernehmen und sofort einzugreifen, um der Arroganz der Besatzung und ihrer faschistischen Armee Einhalt zu gebieten.“

IDF-Sprecher Daniel Hagari sagte: Die IDF untersucht, was passiert ist. Er erwähnte dabei die zahlreichen gescheiterte Raketen-Starts in Gaza sowie Fake News der Hamas. Vor allem: Zu dem Zeitpunkt, als die Rakete einschlug, wurden keine Luftangriffe der IDF gemeldet. Gleichzeitig gehen 30 bis 40 Prozent der Hamas-Raketen fehl und landen wenig später im Gazastreifen.

Wenn sich die jüngsten Erkenntnisse bewahrheiten, stammt die Rakete weder von Israel, noch von der Hamas, sondern vom Islamischen Dschihad. Hamas und andere palästinensische Terror-Gruppierungen feuern Raketen aus Wohngebieten im Gazastreifen ab. Die Raketenlager wurden oft in oder in der Nähe von Krankenhäusern, Schulen und Moscheen aufgestellt. Schon oft haben abgefeuerte Raketen ihre Ziele verfehlt und Gebäude in Gaza getroffen.