Institut Theresienstädter Initiative

Hauptaufgabe der Institution

Die Theresienstädter Initiative wurde 1991 gegründet. Sie ist eine Vereinigung von Überlebenden des Holocaust in Tschechien und hat es sich zum Ziel gesetzt, die Geschichte Theresienstadts, dem größten nationalsozialistischen Konzentrationslager und Ghetto auf heutigem tschechischem Boden, vor dem Vergessen zu bewahren und den Theresienstädter Opfern ein würdiges Andenken zu schaffen.
1993 wurde das Institut Theresienstädter Initiative (ITI) gegründet. Dieses Institut fördert Projekte, die sich mit dem Holocaust in Tschechien beschäftigen. Von 1994 bis 2009 veröffentlichte das Institut die einzige Fachpublikation zu diesem Thema, das Jahrbuch Theresienstädter Studien und Dokumente, das die Forschungsergebnisse internationaler Wissenschaftler*innen zum Thema Theresienstadt und Endlösung der ,Judenfrage‘ sowie zum Nationalsozialismus im ehemaligen Reichsprotektorat Böhmen und Mähren, dokumentierte. Ab 2020 ist eine Wiederaufnahme dieser Arbeit geplant und es sollen erneute Fachpublikationen veröffentlicht werden.
Zudem publizierte das Institut bisweilen vier Bände des Theresienstädter Gedenkbuchs, welche die Namen und Schicksale von Häftlingen Theresienstadts beinhalten. Die ersten beiden Bände verzeichnen die Namen und Lebensdaten der tschechoslowakischen, der dritte Band die der deutschen Jüdinnen*Juden. Der vierte Band, der in Zusammenarbeit mit dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) herausgegeben und 2005 veröffentlicht wurde, beinhaltet die österreichischen Opfer sowie die aus Ungarn nach Theresienstadt deportierten Jüdinnen*Juden.
Aus diesen Gedenkbüchern entstanden in Folge die Datenbanken über die Opfer des Holocausts (holocaust.cz). Diese Datenbanken und die damit verbundene Dokumentationsarbeit stellen, neben der Bildungs- und Forschungsarbeit, nun einen zentralen Aspekt der Arbeit des Institutes dar. Das Institut erweitert seit 2016 seine Datenbanken, um die Dokumentation von Roma im Holocaust zu inkludieren, da diese Opfergruppe in der Forschung und in der tschechischen Aufarbeitung bisher vernachlässigt worden ist.

Aufgabenbereiche der Gedenkdienstleistenden
  • Unterstützung der wissenschaftlichen Dokumentations-, Bildungs- und Forschungsarbeit
  • Dokumentation und Archivierung von Originaldokumenten
  • Transkription von Archivbeständen als Vorarbeit für den Datenbankimport
  • Mithilfe bei der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen
  • Unterstützung des Institutes bei administrativen Tätigkeiten
  • Verwaltung und Katalogisierung der deutschsprachigen Publikationen in der Bibliothek des Instituts
  • Textlektorat der deutschen Texte für die Theresienstädter Studien und Dokumente
  • Erstellung bzw. Übersetzung von Informationsmaterialien
  • Korrektur deutschsprachiger Texte und Publikationen

Die Arbeit der Gedenkdienstleistenden

Die Gedenkdienstleistenden haben als Hauptaufgabengebiete die Unterstützung der Dokumentations-, Bildungs- und Forschungsarbeit des Institutes. Dieses spiegelt sich im Einscannen und Archivieren von Originaldokumenten (Briefe, Geburtsurkunden, Sterbeurkunden, etc.) wider, sowie in der Transkription von bereits bestehenden Archivbeständen, um diese in die Datenbanken importieren zu können. Im Zuge der Bildungsarbeit des Institutes sind Seminarteilnahmen und die Mithilfe bei der Organisation und Durchführung von Seminaren und anderen Veranstaltung ebenso Teil der Arbeit der Gedenkdienstleistenden.
Der Bereich der administrativen Tätigkeiten umfasst die Unterstützung der Buchführung des Institutes durch die digitale Rechnungserfassung sowie die Rechnungskontrolle. Darüber hinaus können auch wichtige Korrespondenzen mit Partnerorganisationen oder Förderstellen für die Gedenkdienstleistenden anfallen.
Auch die Korrektur von deutschsprachigen Texten, die unter anderem auf der Homepage des Institutes (terezinstudies.cz) veröffentlicht werden, ist Teil der Arbeit. Seltener jedoch die Kontrolle anderweitiger Publikationen des Institutes.

 

Lena Lasinger

Wohn- und Lebensbedingungen, Lebenshaltungskosten, Sicherheit

Prag ist eine sehr lebenswerte Stadt und in allen Jahreszeiten ein beliebtes Reiseziel. Der öffentliche Nahverkehr ist sehr gut ausgebaut und etwas erschwinglicher als in Österreich. Eine Jahreskarte für die Öffis kostet umgerechnet ca. 140€. Es gibt eine Vielzahl an Bars, Cafés und Restaurants für jeden Geschmack. Auch das Kulturangebot ist vielfältig: es gibt verschiedene Festivals sowie Konzerte und Ausstellungen. Es lohnt sich auch ein Besuch im Österreichischen Kulturforum (Rakouské kulturní fórum).
Auch andere Städte und Regionen innerhalb des Landes lassen sich leicht öffentlich erreichen. Tschechien hat ein bestens ausgebautes Bahnnetz. Hier bietet sich der Kauf einer In Karta 25 an. Diese kostet umgerechnet ca. 18€ und vergünstigt jede Zugfahrt mit České dráhy um 25%. Da in Tschechien auch viele andere Freiwillige und Freiwilligenorganisationen sind, fällt es leicht Netzwerke aufzubauen und Freiwillige zu besuchen.

In der Nähe des Arbeitsplatzes finden sich für das Mittagessen viele Restaurants, in denen kostengünstige Mittagsmenüs angeboten werden. In der Arbeit selbst gibt es eine kleine Küche mit Mikrowelle, um mitgenommenes Essen zu wärmen. Außerdem gibt es einen Wasserkocher, eine Kaffeemaschine und einen Kühlschrank.
Die Gedenkdienstleistenden müssen sich selbstständig eine Wohnmöglichkeit finden. In der Regel lässt sich schnell ein WG-Zimmer finden, da Prag eine beliebte Studierendenstadt ist. Mit entsprechendem Engagement und frühzeitigem Beginn der Wohnungssuche lassen sich günstige Zimmer finden.
Das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten sieht Tschechien in der Sicherheitsstufe 1 und ist somit in der Landessicherheit in der gleichen Sicherheitsstufe wie Österreich.

Folgende Anforderungen sollten erfüllt werden

  • Kommunikationsfähigkeit
  • Gute Kenntnisse in Textverarbeitung
  • Selbständigkeit
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Flexibilität
  • Gute Korrespondenz in Deutsch und Englisch
  • Historisches Interesse und Leselust
Kontakt

Institut Terezínské iniciativy – Institut der Theresienstädter Initiative

Jáchymova 63/3
110 00 Praha 1 (Tschechien)
www.terezinstudies.cz

 
Kontakt zu der*dem derzeitigen Gedenkdienstleistenden
Ausgewählte Literatur
  • Hans Günther Adler, Theresienstadt 1941–1945. Das Antlitz einer Zwangsgemein-schaft, Göttingen 2005.
  • Wolfgang Benz, Theresienstadt. Eine Geschichte von Täuschung und Vernichtung, München 2013.
  • Hannelore Brenner-Wonschick, Theresienstadt. Die Mädchen vom Zimmer 28. Kompendium 2016, Room 28 Bildungsprojekt, Berlin 2016.
  • Ruth Elias, Die Hoffnung erhielt mich am Leben, München 1990.
  • Camilla Hirsch, Tagebuch aus Theresienstadt, Wien 2017.
  • Jehuda Huppert, Hana Drori, Theresienstadt, Ein Wegweiser, Prag 2000.
  • Institut Terezínské Iniciativy, Prag/Dokumentationsarchiv des Österreichischen W-derstandes, Hg., Theresienstädter Gedenkbuch. Österreichische Jüdinnen und Juden in Theresienstadt 1942–1945, Prag 2005.
  • Martin Niklas, „… die schönste Stadt der Welt“. Österreichische Jüdinnen und Juden in Theresienstadt, Schriftenreihe des Dokumententationsarchiv des österreichischen Widerstands zur Geschichte der NS-Gewaltverbrechen, Band 7, Wien 2009.
  • Helga Pollak-Kinsky, Mein Theresienstädter Tagebuch 1943–1944. Und die Auf-zeichnungen meines Vaters Otto Pollak, 1. Auflage, Berlin 2014.
  • Theresienstädter Studien und Dokumente
  • Otto Weiss, Und Gott sah, dass es schlecht war, Göttingen 2002.
  • Ilka Wonschik, „Es war wohl ein anderer Stern, auf dem wir lebten …“, 2. Auflage, Berlin 2014.