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Wenn es um Organistation, Aufräumen oder Ausmisten geht scheinen viele Dinge selbstverständlich. Für viele ist das es auch aber immer wieder gibt es einzelne Bereiche, die nicht jedem klar sind und einen großen Unterschied machen. Besonders neben Job und Familie sind viele überfordert mit den täglichen Aufgaben. Dazu kommt, dass Putzen nicht die schönste Aufgabe der Welt ist. Einige mögen vielleicht sogar sagen, dass Sauberkeit oder Ordnung nicht das wichtigste im Leben ist und Sie nicht so viel Zeit darauf verschwenden möchten. Und genau in diesem Satz steckt das Problem – es ist die Zeit. Aber zuerst einmal möchte ich darauf eingehen, was Ordnung oder Unordnung in uns auslöst.

Was macht Unordnung in unserem Kopf?

Unser Gehirn ist ständig mit den verschiedensten Reizen konfrontiert. Ob die Medien, die Arbeit, die Menschen um uns und unsere Umgebung. Einige Reize können wir abschalten oder verringern aber wir können den meisten nicht aus dem Weg gehen. Je mehr Dinge um uns sind, desto mehr Reizen und desto mehr Aufgaben sind wir ausgesetzt. Jeder Gegenstand bringt ein ToDo mit. Selbst wenn ich mir sage, es ist mir egal ob meine Gegenstände ordentlich platziert sind oder einfach herumfliegen, registriert doch mein Gehirn die Dinge und das verbundene Todo. Die Unordnung löst eine Art Reizüberflutung aus. Nicht nur das man eigentlich weiß, dass man den Zustand nicht ansehnlich findet (erstes ToDo) sondern man ist auch direkt mit allen Gegenständen konfrontiert. Auch Schmutz ist ein Gegenstand.

Und schnell wird ein Berg daraus. Das Chaos wird zur Abwärtsspirale und stellt einen vor immer größer werdende Hindernisse. Es sorgt dafür, dass wir gar nicht erst anfangen wollen etwas zu ändern und viele Menschen fallen in eine Trotzhaltung, wenn Sie überfordert sind. „Ist mir egal, ist doch nicht so wichtig…“

Was macht Ordnung oder Aufräumen in unserem Kopf?

Zuerst einmal setzt man sich ein Ziel. Das passiert unterbewusst in den meisten Fällen. Es soll also sauberer und ordentlicher aussehen hinterher. Wir beginnen mit dem Aufräumen und haben gleich zwei Effekte. Zum einen werden die Reize minimiert, sofern das Aufräumen geglückt ist und zum anderen habe ich ein Ziel erreicht, was sowohl gut für das Selbstbewusstsein als auch für das Belohnungszentrum im Gehirn ist.

Wenn man es schafft eine möglichst freie Bahn für den Alltag zu haben, in der einem nicht immer wieder irgendetwas entgegenfällt oder im Weg liegt oder einen ablenkt, bekommt man plötzlich die Möglichkeit andere Dinge wirklich zu fokussieren. Ordnung schafft also nicht nur Ordnung in der Wohnung sondern auch Platz im Gehirn. Wir bekommen das Gefühl durchatmen zu können und auch besser zu entspannen, wenn wir nichts tun möchten.

Die Falle

Das hört sich nun ja ganz einfach an. Wir nehmen uns vor aufzuräumen und zu putzen, machen es und sind dann glücklicher und ausgeglichener. Für einige funktioniert das vielleicht so, aber andere verzweifeln schon daran sich überhaupt das Ziel zu setzen.

Die Falle in die man schnell tappt, ist sich die Ziele viel zu groß zu stecken. Vielleicht ist man generell träge veranlagt und kommt nicht so schnell vorwärts, oder sogar depressiv. Einige stecken sich auch direkt riesige Ziele aus Scham. Sie wissen eigentlich, dass Ihnen der Zustand der eigenen vier Wände unangenehm ist, und wollen es gerne anders haben, aber kommen nicht voran. Außerdem gibt es noch die Gruppe von Menschen, die scheinbar alles ganz gut im Griff haben, aber sehr gestresst sind von ihren täglichen Aufgaben und sich dann zwischenzeitlich immer wieder in irgendwelchen unproduktiven Dingen verlieren, um den Stress auszugleichen. Sie müssen dann alles geballt nachholen und haben wieder ein zu hoch gestecktes Ziel vor sich.

Wie springt man über die Falle

Die Lösung lässt sich in vier simplen Regeln zusammenfassen:

1. Weniger als 2 Minuten Regel

Wenn man etwas sieht, das in weniger als 2 Minuten aufgeräumt oder geputzt sein kann, mach es ohne darüber nachzudenken. Das erledigt mindestens 30% unserer Hausarbeit, wenn nicht mehr. Wenn man alle diese kleinen Dinge liegen lässt, addieren Sie sich schnell hoch und werden wieder eine größere Aufgabe.

2. Kleine tägliche Ziele

Für die meisten Menschen funktioniert es einfach viel besser, sich nicht den berühmten Putztag in der Woche zu legen, auf den niemand Lust hat, sondern jeden Tag eine Kleinigkeit zu erledigen. Jeden Tag 10-15 Minuten reichen in den meisten Fällen absolut aus, um einen organisierten Haushalt zu haben. Sollte man schon tief im Chaos stecken, würde ich sogar noch kleiner mit 5 Minuten anfangen und darauf achten, dass die ersten Ziele, die man sich setzt, solche sind, die man im Alltag direkt wahr nimmt. Z.B. dafür sorgen, dass Couch- oder Esstisch leer und sauber sind usw.

Das Belohnungszentrum wird es einem danken.

3. Eine Sache in der Woche ausmisten

Das größte Chaos entsteht durch zu viele Gegenstände. Wie viele Dinge haben wir, die wir nicht brauchen und eventuell Jahre nicht angeschaut haben. Zum Thema ausmisten, werden wir noch gesondert Artikel machen. Als Start ist es aber einfach sich vorzunehmen, eine Sache in der Woche zu finden, die wir verschenken, verkaufen oder wegwerfen können. Und dabei bitte immer daran denken, dass es Plattformen gibt, auf denen wir noch intakte Gegenstände verschenken können. Mehr Menschen als wir denken, können sich nicht alles leisten was sie brauchen – auch in Deutschland.

4. Denke nicht zu kompliziert

Es müssen keine teuren Spezialreiniger gekauft werden oder bestimmte Putzgeräte her. Und wann immer, man es sich leichter machen kann sollte man das auch tun. Warum nicht eben die Dusche putzen, während man selbst duscht oder mit einem Handtuch, dass in die Wäsche muss kurz über die Fußleisten wischen. Ich muss keine eigene 30 Minuten Aufgabe aus den Fußleisten machen. Also nicht davor scheuen es sich einfach zu machen.