«In erhöhter und steiler Lage, umgeben von Sümpfen und Flüssen, bietet die Natur (den Festungen) Schutz; Menschenwerk befestigt sie mit Graben und Mauer»: Dieser rund 1'600 Jahre alte Leitsatz des römischen Kriegstheoretikers Vegetius erklärt auch die über Jahrhunderte dauernde militärische Bedeutung von Festungsanlagen und des markanten Geländes im schwyzerischzürcherischen Grenzgebiet.
So liegen in der voralpinen Landschaft zwischen Zürichsee und Höhronen zwölf Moränenwälle, zudem sumpfige Mulden, der Hüttnersee und tief eingeschnittene, von Wald begleitete Bachrinnen.
Adlige Clans hüben wie drüben
An einer solchen Rinne und auf einem Felssporn wurde um 1200 die zweitürmige Burg Wädenswil errichtet. Sie war Herrschaftszentrum der Freiherren von Wädenswil, die verwandtschaftliche Verbindungen hatten zu den hochadligen «Rapperswilern» mit deren Herrschaftszentrum Burg Alt-Rapperswil auf einer Kuppe über dem Obersee bei Altendorf.
Auf eine damit wohl in Verbindung stehende Grenzbefestigung verweist der seit Mitte des 15. Jahrhunderts nachweisbare Flurname Letzi zwischen Landstrasse und See. Die Herren und Grafen von Rapperswil waren Inhaber der weltlichen Schirmvogtei über das Kloster Einsiedeln und dessen Grundherrschaften unter anderen in den Höfen.
Verwandt mit den «Rapperswilern» war auch der Einsiedler Abt Anselm von Schwanden (im Amt 1233–1266), der einen klösterlichen Speicher am Zürichsee in Pfäffikon zu einem Turm ausbauen liess.