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Fertigbearbeitung wird zum Standard

Drehzentren: Nützlicher durch Multifunktion
Fertigbearbeitung wird zum Standard

Der reine Drehanteil sinkt. Fräsen, Bohren und andere Verfahren bekommen dagegen immer mehr Platz in den Zentren auf Drehmaschinenbasis: Die Metav wird spannend.

Bearbeitungszentren auf Basis der Drehtechnik setzen sich immer mehr durch. Vor allem Systeme mit selbstbeladender Spindel machen den klassischen, aus der Frästechnik abgeleiteten, Zentren den Rang streitig.

So bietet jetzt auch der japanische Hersteller Okuma eine Maschine mit hängender Spindel an. Die LVT300 bearbeitet Futterteile bis 280 mm Durchmesser. Ihr Hohlwellenmotor leistet 22 kW und entwickelt ein maximales Drehmoment von 412 Nm. Die Spindel tourt von 40 bis 6000 min-1. Der Bearbeitungsweg in X misst 210 mm. Auf Wunsch liefert der Kölner Anbieter Hommel-CNC-Technik GmbH die LVT 300 mit einer 37 kW Built-in-Spindel, die ebenfalls bis 6000 min-1 dreht. Der Verfahrweg in der Z-Achse beträgt dann 360 mm. Für den Werkstücktransfer bewegt sich die Spindel in X-Richtung um bis zu 845 mm.
Unproduktive Nebenzeiten sollen auf ein Minimum reduziert werden. So sorgt der Eilgang in X mit 60 m/min für fliegende Werkstückwechsel. Der 12-er Werkzeugrevolver benötigt für das Indexieren von Station zu Station nur 0,1 s. In der Ausführung LVT300 M verfügt die Pick-up-Maschine über einen Werkzeugrevolver mit zwölf angetriebenen Werkzeugstationen. Die Antriebsleistung von 5,5 kW sowie Drehzahlen von 45 bis 4500 min-1 ermöglichen das Bohren, synchonisierte Gewindeschneiden und Fräsen. Hommel zeigt die LVT300 in Halle 15 auf Stand A16.
Mit der Einspindel-Vertikaldrehmaschine V 200 R hat die Brinkmann GmbH, Detmold, ihre Produktpalette vervollständigt. Die Neuentwicklung ist als Einzel- oder Duomaschine für die Zwei-Seitenbearbeitung ausgelegt. Der maximale Teiledurchmesser beträgt 180 mm. Ein Antrieb mit 23 kW und einem Drehmoment von 151 Nm ist die Basis für zuverlässige Zerspanung. Standardmäßig ist die Maschine mit einem 12fach Revolver ausgerüstet. Zur Komplettbearbeitung können angetriebene Werkzeuge mit einer Leistung von 5,5 kW eingesetzt werden. Der Einsatz eines Y-Achsenrevolvers sowie die Integration von Bohr- oder Fräseinheiten lassen die Bearbeitung komplexer Werkstücke zu. Als Steuerung wird die Sinumerik 840 D mit Safety Integrated Function eingesetzt. Brinkmann stell die Maschine vor in Halle 17, Stand C61.
Die Magdeburg Werkzeugmaschinen AG komplettiert ihr Programm durch eine Maschine mit Gegenspindel. Das neue System der Magdeburger kann Futter- und Stangenteile beidseitig komplett bearbeiten. Durch das Konzept beidseitig arbeitender Schlitten steht dem Anwender ein modularisiertes Drehsystem zur Verfügung, das die Takt- und Durchlaufzeiten erheblich verkürzen soll. Eine Besonderheit dieser Maschine ist der relativ große Abstand von maximal 1500 mm zwischen den Referenzflächen der Haupt- und Gegenspindel. Beide Spindeln werden von integrierten Synchron-Motoren direkt angetrieben, deren Leistung jeweils 42 kW beträgt. Dies führt unter anderem zu besserem Hochlauf- und Abbremszeiten. Magdeburg zeigt die Maschine in Halle 16 auf Stand A39.
Mit dem Langdrehautomat SV12 zeigt die Lagro GmbH, Neuenburg, das erweiterte Programm des japanischen Herstellers Star Micronics für den Bereich kleiner Durchmesser. Die Maschine verfügt über eine Antriebsleistung von 3,7 kW an der Haupt- und Abgreifspindel sowie 2,8 kW für angetriebene Werkzeuge auf dem Revolver. Damit wird eine schwere Zerspanung etwa von Titan oder medizinischen Edelstählen bei der Haupt-, Rückseiten- und Querbearbeitung möglich. In der Standardausrüstung hat der Automat eine C-Achsensteuerung auf der Haupt- und Abgreifspindel. Darüber hinaus steht eine Reihe von Werkzeugen zur Verfügung zum Mehrkantendrehen, Wälzfräsen, Gewindewirbeln innen und außen, Gewindefräsen und Räumen. Drehzahlen bis 12000 mi-1 für Haupt- und Abgreifspindel und angetriebene Werkzeuge sollen optimale Bedingungen etwa für Kleinstbohrungen bieten. Als weiteres Zubehör werden unter anderem eine synchronangetriebene Führungsbüchsen- und Antriebseinrichtungen für rotierende Tools sowie Werkzeugaufnahmen auf dem Linearschlitten für bis zu fünf Drehwerkzeuge und drei angetriebene Werkzeuge angeboten. Lagro führt die SV12 vor in Halle 16 auf Stand B66.
Emco Maier, Hallein/A, präsentiert zwei Maschinen, die den Übergang zwischen Ausbildung und moderner, industrieller Fertigung leichter machen sollen. Sie bieten erstmals die klassischen Verfahren Drehen und Fräsen in separater Form, sondern auf einer Maschine. Dadurch solldie Komplettbearbeitung bereits im Ausbildungsbereich zum gängigen Standard werden. PC Turn und Mill 155 haben je eine C-Achse, angetriebene Werkzeuge sowie einen NC-gesteuerten Teilapparat. Über eine Schnittstelle lassen sich die Maschinen in DND-Systeme einbinden. Emco zeigt die Maschinen in Halle 16 auf Stand A27.
Gildemeister Italiana – jetzt wieder zur Bielefelder Gildemeister-Gruppe gehörig – präsentiert ihre Langdrehautomaten GD 12 und GD 16. Die Maschinen drehen Teile bis 12,7 und 16 mm Durchmesser und sollen sich sowohl für die Fertigung mittlerer wie auch Großserien eignen. Die GitalMaschinen werden in Halle 16 auf Stand A47 gezeigt. fi
Statement
Die Überschneidung ist offensichtlich. Wie tief sie noch geht, lässt sich derzeit nur schätzen. Gesichert ist dagegen, dass multifunktionale Drehzentren bei Teilen bis Kantenmaß 300 mm x 300 mm x 200 mm in der automatisierten Serienfertiigung den klassischen Bearbeitungszentren die Fälle streitig machen. Der Grund dafür ist ihr Konzept.
Vor allem die Systeme mit hängender Arbeitsspindel sind logistisch unschlagbar. Sie be- und entladen sich selbst, machen teure Peripherie damit entbehrlich, bearbeiten die Teile auf fünf Seiten und lassen durch eine theoretisch unbegrenzte Verknüpfung von Verfahren echte Komplettfertigung zu.
Neben dem jetzt schon üblichen Bohren, Fräsen, Wuchten, Gewinden und Messen ist auch das Prägen, Markieren, Unrunddrehen, Härten und Lasern denkbar. Mögliche Einsatzbereiche? Die Fertigung von Pumpen, Armaturen und Hydraulikkomponenten.
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