FamilienSonntag 3-2018 Herbst

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Herbst ° 2018 evangelisch und sächsisch

Einfach mal Danke sagen Warum Danken gut tut

Reportage: Im Kindergarten Danken ler nen – und Beten le? Wie finde ich die richtige Schu

M I T   FA M I L I E N -T I P P S , C O M I C   U N D  V I E L E M  M E H R


Ohne S ONNTAG fehlt Dir was! Gerhard Schöne

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© Steffen Giersch

Inhalt • im Herbst

4 Kinderumfrage Wofür bist du dankbar?

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5 Aktuelles

12 Veranstaltungen Was im Herbst so alles los ist 12 Impressum

© Steffen Giersch

18 Comic Lena lernt Beten

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E Titelillustration: Orlando Hoetzel

21 Rätsel

6 Titelgeschichte Danken lernen in der Kita 11 Danken für Anfänger

22 Tipps zum Lesen und Vorlesen

14 Interview Warum Danken gesund ist

28 Selber machen Basteln im Herbst

24 Orientierung Die richtige Schule finden

30 Fabian Vogt Was gehts uns gut

© Steffen Giersch

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser, zuerst einmal ein großes Danke an Sie! Das muss jetzt sein. Danke, dass Sie mit Interesse zu unserem FamilienSONNTAG gegriffen haben. In dem Meer an Informationen und Medien ist das nicht selbstverständlich. Danke auch für Ihre positiven Rückmeldungen auf unser im Frühling geborenes Magazin-Kind. Danken kann bef lügeln. Den, der den Dank erhält. Und auch den Dankenden selbst. Warum das so ist, erklärt in diesem FamilienSONNTAG die Dresdner Psychologin Susanne Berthold ab Seite 14. Und warum das Danken auch für Kinder so wichtig ist und wie sie es lernen können, be-

schreibt unsere Reportage aus einem evange­lischen Kinderhaus in Kesselsdorf ab Seite 6. Dankbar sind viele Eltern auch, wenn sie eine passende Grundschule für ihr Kind gefunden haben. Wie das gelingen kann, lesen Sie ab Seite 24. Eine dankbare Lektüre wünscht Ihnen

Andreas Roth

Verantwortlicher Redakteur

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Ich bin dankbar, dass wir ein gutes Zuhause haben und dass ich so einen tollen Opa habe. Ich bin Gott dankbar dafür, dass er die Welt erschaffen hat. Lana

Ich bin dankbar, dass ich nicht auf der Straße leben muss und dass es in unserer Familie ganz nett zugeht und wir nicht irgendwo leben, wo Krieg ist und wo man hungern muss. Gott bin ich dankbar für unser Essen und Trinken und dass ich in einer christlichen Familie aufwachse. Josias

Wofür bist du dankbar? NACHGEFR AGT Lana, Paulina, Konstantin, Josias und Wanda besuchen die dritte Klasse der evan­gelischen Grundschule Frankenthal.

Ich bin dankbar für meine zwei Brüder und dass die Familie von uns so gut ist und dass Gott uns alle erschaffen hat. Konstantin

Ich bin dankbar dafür, dass meine kleine Schwester Greta so gut auf die Welt gekommen ist und dass ich nette Eltern habe. Ich danke Gott, dass er die Welt erschaffen hat und uns gebaut hat. Paulina

Ich bin dankbar, dass wir hier in Deutschland genug Wasser haben, was es in manch anderen Ländern kaum gibt, und dass wir viel zu essen haben. Ich bin dankbar, dass ich mit meiner Familie zusammen leben kann und dass ich manchmal auch zu meinem Papa gehen kann und dafür, dass meine Oma noch lebt und meine letzte Uroma. Wanda

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• I nterview & Fotos: Karola Richter


Aktuelles • im Herbst

© motorradcbr/stock.adobe.com

So finden Leser den neuen

Einmal Teilzeit und zurück Die Bundesregierung will, dass Teilzeit für Mütter und Väter keine Sackgasse mehr ist Fast jede zweite Frau in Deutschland arbeitet Teilzeit – oft um Zeit zu haben für ihre Kinder oder für die Pflege von Angehörigen. Die Folge: Viel niedrigere Gehälter und Renten als Männer. Die Bundesregierung will deshalb eine »Brückenteilzeit« einführen mit dem Recht auf Rückkehr auf den vorherigen Arbeitsumfang. Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft Familie und andere Familienverbände begrüßen das. »Bisher erweist sich eine Reduzierung der Arbeitszeit allzu oft als Falle«, meinen sie. Sie trifft meist Frauen und hält Männer von der Übernahme von Familienarbeit ab. Doch die neue »Brückenteilzeit« soll nur für Unternehmen ab 45 Mitarbeitern gelten. »Viele Frauen arbeiten in kleinen und mittleren Unternehmen und können damit nicht von dem geplanten Rechtsanspruch Gebrauch machen«, kritisieren die Familienverbände.

• Weitere Informationen finden Sie unter

www.bmas.de/DE/Schwerpunkte/Brueckenteilzeit/brueckenteilzeit.html

Mehr Qualität für Kitas Die Bundesregierung will die Länder beim Ausbau der Kita-Qualität mit 3,5 Milliarden Euro unter­stützen. »Doch der vorgelegte Gesetzentwurf greift zu kurz«, kritisiert Maria Loheide, Vorstand der Diakonie Deutschland. »Die Qua­l ität von Bildung, Erziehung und Betreuung für Kinder bis zum Schuleintritt mit geeig­neten Maßnahmen weiterzuentwickeln darf nicht so unverbindlich geregelt sein und auch nicht 2022 wieder aufhören.« Eine dauerhafte finan­ zielle Unter­stützung der Länder durch Bundesmittel ist in dem Gesetzentwurf nicht vorge­ sehen. Sozialverbände fürchten, dass so keine langfristige Weiterent­w icklung und Sicherung der Qualität in Kitas gewährleistet ist. f ür den Au sbau der Kitas in Deut sch land

3, 5

Mrd. €

Jetzt erscheint viermal im Jahr der Familien­S ONNTAG – das finden wir eine prima Idee! Jetzt gleich eine ganze eigene Zeitung mit so interessanten Beiträgen und Themen, die uns als Großfamilie mit vier Kindern interessieren, zu lesen, war echt eine sehr positive Überraschung! Familie Modler, Grimma

Ich wollte Ihnen gratulieren und Ihnen danken. Es ist ein tolles Ergebnis. Erfrischend und Familien-relevant. Neben der Fortführung des Comics würde ich Sie ermutigen, weitere Kinderseiten mit Rätsel, Experimenten etc. zu integrieren. Jens Fischer, Nossen

Ich wünsche mir, dass Eltern im FamilienSONNTAG wahrheitsgetreu informiert werden und erfahren, dass es eine Investi­ tion an Zeit, Kraft und Liebe braucht, um tragfähige Bindungsbeziehungen aufzubauen und dass Gott gern alles dazu gibt, was Eltern dafür brauchen. Sein Herz schlägt für Familie. Eltern von heute brauchen Wertschätzung und Ermutigung. Romy Richter, Chemnitz

Es ist 'ne prima Idee, einmal im Vierteljahr so eine Ausgabe herzustellen. Gratulation! Wünsche weiterhin viele Ideen und nie eine Finanzierungslücke. Gudrun Döring, Borsdorf

• Wie finden Sie den FamilienSONNTAG – was gefällt Ihnen, was wünschen Sie sich? Schreiben Sie uns! familien@sonntag-sachsen.de

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Titelstory

Den Blick für das Danken öffnen

Johanna ist dankbar für ihre Freundin, David für die selbstgemachte Zucchini-Suppe und Jakobs Mutter dafür, dass sie sich keine Sorgen mehr machen muss um ihren Sohn. Im Evangelischen Kinderhaus in Kesselsdorf ­ inder, Erzieher danken K und Eltern oft. Sie danken auch Gott. Selbst, wenn sie gar nicht getauft sind. Weil so wenig selbstverständlich ist.

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Johanna (6) mit der gelben Schleife im Haar stellt Flieder und eine Rose auf das weiße Tischtuch. Für all das Schöne soll das stehen, für das die ringsum auf dem roten Teppich hockenden Kinder dankbar sein können. Ihr kleiner Bruder Jakob (5) schaut im Schneidersitz gebannt zu. Und Jolina (6) darf am Ende des Morgenkreises auf dem Xylophon ein Lied anstimmen: »Ein neuer Tag beginnt und ich freue mich«, singen die Jungen und Mädchen im evangelischen Kinderhaus St. Katharinen in Kesselsdorf. »Ich freue mich, Herr, auf dich.« Bloß das Jesus gerade nicht hier sein kann, zumindest nicht sichtbar. Und dass Jolinas Eltern gar nicht in der Kirche sind. Und dass der fünfjährige Jakob bis vor kurzem nicht sprach und sich seine Eltern viele Sorgen machten. Gott danken? Die Kinder tun es einfach. Jakob singt mit.

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Titelstory • Den Blick für das Danken öffnen

Es gibt viele Gründe zum Danken – man muss sie nur sehen: Im Morgenkreis wollen die Erzieherinnen Monika Adamitza (Bild links, Mitte links) und Katrin Däßler (Bild links, Mitte rechts) jeden Tag die Augen der Kinder für die Geschenke Gottes öffnen.

»Kinder sind für vieles dankbar, was wir Erwachsenen aus den Augen verloren haben«, sagt Johannas und Jakobs Mutter Katharina JäkelBraune. »Für einen kleinen Käfer oder eine schöne Blume oder dafür, dass wir gesund sind. Das haben wir Großen oft nicht im Blick.« Oder nur, wenn es fehlt. Als ihr Sohn Jakob fünf Jahre alt wurde und noch kein einziges Wort gesprochen hatte, war das so eine Situation. »Ich hatte schon fast die Hoffnung aufgegeben«, sagt Katharina JäkelBraune. Doch Jakobs Erzieherin Katrin Däßler erzählte der Mutter nicht, was Jakob nicht kann – sondern was er gut macht. Und wofür sie dankbar ist. Wie gut er trotz allem kommuniziert mit den anderen Kindern in der Gruppe zum Beispiel. Und dass er zur Kurrende gehen wollte. »Dieser andere Blickwinkel hat mir sehr geholfen«, sagt Jakobs Mutter heute. Es war der Blickwinkel der Dankbarkeit. Gestern im Morgenkreis hat Jakob alle Zahlen aufgezählt. »Wir wollen Eltern stärken – denn in unserer Zeit heute wird oft nur darauf gesehen, was ihre Kinder alles noch nicht können«, beobachtet die Erzieherin Katrin Däßler. »Wir sagen den Eltern, was uns gefällt an ihren Kindern und worauf sie auch ein bisschen stolz sein können.« Denn von niemandem können Kinder einen dankbaren Blick besser lernen als von dankbaren Eltern.

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Wir wollen ­Eltern stärken – denn in unserer Zeit heute wird oft nur darauf gesehen, was ihre Kinder alles noch nicht können. Wir sagen den ­Eltern, was uns gefällt an ihren Kindern und worauf sie auch ein bisschen stolz sein ­können. Katrin Däßler Erzieherin

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Benjamin legt einen Stein auf das weiße Tischtuch im Morgenkreis seiner Kindergartengruppe. »Manches ist auch traurig«, sagt dazu die Erzieherin Katrin Däßler. »Weil die Mutti nicht da ist oder ein Freund in die Schule gekommen oder krank ist und fehlt.« Es gibt einfach Dinge, für die kann man nicht dankbar sein. Kinder spüren das genau. Doch Katrin Däßler und ihre Kolleginnen versuchen auch den Blick der Kinder zu weiten. Klar, heute ist etwas schwer – aber schon am nächsten Tag kann der Freund schon wieder gesund sein oder hat sich ein neuer Spielkamerad gefunden. Dann kann der Stein beim Morgenkreis zur Blume werden.


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Wofür Jakob, Jolina und Johanna (v. li.) dankbar sind? »Dass wir rausgehen zum Spielen.« Mehr ist in diesem Moment nicht wichtig.

Mit glatt gebügeltem Dank aber kommt man bei Kindern nicht weit. »Ah, da ist ein Loch!«, ist das Erste, was Katrin Däßler von einem Jungen hört, als sie das Tischtuch für den Morgenkreis mit Gott auf dem Boden auszubreiten beginnt. Kinder sehen genau hin. Als Katrin Däßler ganz fromm Gott mit einer Sonne verglich, antwortete ihr ein Mädchen: »Bei der Sonne muss man aufpassen, da kann man verbrennen.« Und als sich die Religionspädagogin mühte, die Sache mit Maria, Josef und Gott und wer nun Jesu richtiger Vater sei, zu erklären, sah ein anderes Mädchen darin gar kein Problem: »Josef ist der Freund von Maria und Gott der Vater von Jesus – und Jesus kommt zu Gott wie ich sonntags zu meinem Papa gehe.« Sie kannte solche verwickelten Familienverhältnisse selbst und wusste: Das geht. »Wir Erwachsene versuchen den Glauben oft mit dem Kopf zu verstehen und haben es schwer, ihn ins Herz hereinzulassen – da sind Kinder unsere Lehrmeister«, sagt Katrin Däßler. »Ich habe noch nie erlebt, dass ein Kind Schwierigkeiten hat zu beten.« Obwohl die meisten Kinder in ihrer Gruppe gar nicht getauft sind.

Sie müssen wissen, dass ihre Kinder das Beten auch mit nach Hause bringen – auch wenn es nur ein Angebot ist. Cornelia Gräfe Leiterin des Kesselsdorfer Kinderhauses

Jolina darf heute im Morgenkreis auch das Gebet bestimmen. »Dass alle Kinder auf der Welt gesund bleiben«, sagt sie. Danach beten die Kinder mit ihrem ganzen Körper. Sie breiten ihre Arme aus für das »Vaterunser«, öffnen ihre Hände für das »Wie auch wir vergeben«, ballen ihre Fäuste für »dein ist die Kraft«. Die meisten von ihnen gehen mit ihren Eltern nie in eine Kirche. Und wenn sie doch gehen, wundern sie sich: Dass man das Vaterunser dort ganz anders betet. »Ich sage den Eltern schon im Aufnahmegespräch, dass wir mit den Kindern beten«, erzählt Cornelia Gräfe, die Leiterin des Kesselsdorfer Kinderhauses. »Sie müssen wissen, dass ihre Kinder das auch mit nach Hause bringen – auch wenn es nur ein Angebot ist.« Beschwerden darüber habe es noch nie gegeben, und außerdem existiert noch ein nicht-kirchlicher Kindergarten im Ort. Es geschieht eher das Gegenteil. Nicht-christliche Eltern fragen nach Christenlehre, Kurrende oder gar Taufe. Jolina, deren Eltern nicht in der Kirche sind, erzählt fröhlich kichernd, dass sie natürlich zu Hause bete. Und selbst für Katharina Jäkel-Braune, die in der Kesselsdorfer Kirchgemeinde ehrenamtlich mitarbeitet, haben ihre Kinder Johanna und Jakob noch etwas Neues aus dem Kindergarten mitgebracht: das Beten und Danken vor dem Essen.

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Titelstory • Den Blick für das Danken öffnen

Wenn man etwas weglässt oder selbst macht, merkt man erst, wie man es schätzen sollte. Es geht darum, den Blick darauf zu lenken, wofür man dankbar sein könnte. Cornelia Gräfe Leiterin des Kesselsdorfer Kinderhauses

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Draußen im Garten des Kinderhauses biegen sich in Hochbeeten große Blätter unter der Last von reifen Zucchinis, daneben grünen Petersilie und Kohlrabi. Marie und David leeren lachend eine Gießkanne über sie aus. »Gestern haben wir selbstgemachte Zucchini-Suppe gegessen«, sagt David. »Das war besonders lecker.« Auch von den Johannisbeersträuchern und dem Kirschbaum haben Erzieher und Kinder schon geerntet oder selbst Apfelsaft gepresst. Weil all das eben nicht im Supermarkt wächst. In der Fastenzeit haben die Kinder im Kesselsdorfer Kinderhaus Bausteine gefastet. Das fanden sie erst nicht so gut. Bis sie begannen, aus Pappkartons selbst Spielzeuge zu basteln: Häuser zum reinkrabbeln, Autos, Schiffe. Jakob baute Raketen und Flugzeuge. »Wenn man etwas weglässt oder selbst macht, merkt man erst, wie man es schätzen sollte«, hat Kinderhausleiterin Cornelia Gräfe gespürt. »Es geht darum, den Blick darauf zu lenken, wofür man dankbar sein könnte.« Dieser Blick kann für die Kinder ein Schatz fürs Leben sein.

»Gestern haben wir selbst gemachte Zucchini-Suppe gegessen«, sagt David. »Das war besonders lecker.« Deshalb gießt er mit Marie gleich noch einmal das Beet in seinem Kinder­ garten.

Wenn die Kinder des Kinderhauses am Montag nach dem Erntedankfest ihre Gaben mit Wagen in die festlich geschmückte St. Katharinen-Kirche in Kesselsdorf bringen und dort einen Gottesdienst feiern, kommen auch nicht-getaufte Eltern mit. Manche nehmen sich sogar eigens frei dafür. Und wofür sind die beiden blonden Freundinnen Johanna und Jolina dankbar? »Dass wir jetzt sofort rausgehen zum Spielen«, sagt Johanna. »Dass wir bald in die Schule kommen«, sagt Jolina. »Und dass wir uns dort in den Pausen sehen«, meint Johanna. Jolina steckt ihr einen selbst gefalteten Briefumschlag zu, da sind ein paar blonde Haare von ihr drin. Auch eine Art, Danke zu sagen. Ob sie glauben, dass Gott sie hört, wenn sie beten? »Man kann ihn nicht sehen«, sagt Johanna. »Außerdem kann man ihn auch nicht hören«, sagt Jolina. »Jesus sagt: Ich bin nicht mehr bei euch – aber er ist trotzdem da.« Wer darin einen Widerspruch sieht, glaubt nicht wie ein Kind. • Text: Andreas Roth Illustrationen: Orlando Hoetzel Fotos: Steffen Giersch


Keine Ursache! Oder doch? Zumindest haben wir die Welt nicht selbst geschaffen, darauf können sich Gläubige und Nicht-Gläubige einigen. Und auch uns selbst nicht. »Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde«, so beginnt die Bibel. Dann schuf er Tag und Nacht und Meer und Land und Pflanzen und Tiere. Und am Ende den Menschen. Und mit ihm auch die Undankbarkeit. Denn statt ihrem Schöpfer dankbar zu sein und zufrieden mit dem Paradies, mussten Eva und Adam auch noch von den verbotenen Früchten der Erkenntnis kosten, weil sie sein wollten wie Gott. Die Folgen sind bekannt: Der Mensch wurde aus dem Paradies vertrieben und muss fortan mit Schmerz, Arbeit und Tod leben. Was die Sache mit dem Danken auch nicht leichter macht.

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Danken macht gute Laune Das wussten schon die Urmütter und -väter der Bibel. Und Gott wohl auch, weshalb er dem Volk Israel regelrecht geboten hatte, am Ende der Ernte ein Dankfest zu feiern. Denn der Mensch kann wenig tun gegen Dürre, Hitze oder Flut. Wenn es trotzdem etwas zu Essen gibt, muss das doch gefeiert werden. Die Juden tun es bis heute in jedem Herbst mit ihrem »Laubhüttenfest«, die Christen nennen es »Erntedankfest«.

FÜR A NFÄ NGER

Das habe ich bezahlt, das steht mir zu – und außerdem habe ich mir das alles selbst erarbeitet. Wofür denn danken? Da gibt es schon ein paar Kleinig­keiten: das Leben, Essen, Liebe. Solche Sachen, für die es mindestens zwei braucht.

Und wenn es nichts zu danken gibt? Auch das kann vorkommen, die Bibel ist voll davon. »Meine Tränen sind meine Speise Tag und Nacht«, hält der Dichter des 42. Psalms Gott vor. »Warum hast du mich vergessen?« Doch das Danken kann auch ein Rettungsboot sein im Strudel der dunklen Gedanken. »Ich weiß, ich werde ihm noch einmal danken, meinem Gott, der mir hilft«, schreibt der Dichter am Schluss. Er hält Ausschau nach dem, was trotz allem gut ist. Er weiß, da kommt noch was. Der erste Schritt ins Helle.

Wie Danken befreien kann Wer nur auf sich selbst setzt, kann ein Problem bekommen. So wie der reiche Bauer, von dem Jesus erzählte. Der füllte seine Scheunen bis unters Dach, ohne zu danken oder zu teilen. Am nächsten Tag war er tot. »Du Narr«, sprach Gott zu ihm. »So geht es dem, der sich Schätze sammelt und ist nicht reich bei Gott.« Danken weitet den Blick. Und auch das Herz. »Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus«, fordert Gott im Buch des Pro­ pheten Jesaja. Wer danken kann, kann auch abgeben. • Text: Andreas Roth, Illustrationen: Orlando Hoetzel

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Veranstaltungen • W as im Herbst so alles los ist Veranstaltungen bunt wie der Herbst

© Kinderhospiz Bärenherz

kurz gemeldet

Herbstfest für ein Bärenherz Mit allen Sinnen entdecken, feiern und Gutes tun Im Irrgarten der Sinne Kohren-Sahlis gibt es immer viel zu entdecken: Egal ob ein Spaziergang durch das Labyrinth, die Duftorgeln, die Hörrohre, eine Ziegenwanderung oder zu jeder Jahreszeit die passende Veranstaltung. Seit 2005 bietet die landschaftlich reizvolle Gegend kleinen und großen Besuchern einen Ort der Entspannung zum Innehalten und Sinne Schärfen. Besonders herzlich wird es aber am 29. Oktober, wenn das traditionelle »Herbstfest für ein Bärenherz« in den Irrgarten lockt. Mit bunten Angeboten für alle großen und kleinen Besucher wird wieder kräftig gefeiert und für das Kinder­ hospiz Bärenherz Leipzig e. V. geworben und gespendet. Ent­ decken Sie bei dieser Gelegenheit den Irrgarten und erfahren Sie mehr über das Kinderhospiz in Markkleeberg.

• Mehr Informationen unter www.baerenherz-leipzig.de und www.irrgarten-der-sinne.de

Engagement für Familien stärken • Kindersingwochen • Kindergottesdienst • Godly Play / Gott im Spiel

www.ehrenamtsakademie.de

21. Sächsisches Landeserntedankfest: In Coswig findet vom 14. bis 16. September das 21. Sächsische Landeserntedankfest mit Veranstaltungen in und um die Peter-Pauls-­ Kirche statt. In den sächsischen Kirchge­mein­den finden an den Sonntagen danach auch die traditionellen Feiern und Festgottes­ dienste zum Erntedank statt. Infos: www.erntedankfest-coswig.de und www.evlks.de Internationales Drehorgelfest: Vom 21. bis 23. September findet in Leipzig ein Interna­ tionales Drehorgelfest zu den Leipziger Markttagen statt. Am 22. September um 17 Uhr erklingt im Rahmen dieses Festes ein Dreh­ orgelkonzert in der Nikolaikirche. Promise-Jugendgottesdienst: Am 28. September und am 9. November gibt es ein besonderes Versprechen für Jugendliche: Der Promise-Jugendgottesdienst in der Jakobi­k irche Freiberg verspricht über zwei Stunden mit Lobpreis-Band, Anspiel, Predigt und vielen Überraschungen. Infos: www.jugo-promise.de

erleb  Messe modell-hobby-spiel: Zum bereits 23. Mal lädt die Messe modell-hobby-spiel vom 5. bis 7. Oktober aufs Messegelände Leipzig. Spiele testen, Modelle bauen und bewundern oder fürs Kreativwerden inspirieren lassen – alles ist an diesem Wochenende möglich.

Zirkusmitmachtheater: Einen unterhalt­ samen Nachmittag können Kinder am 27. Oktober beim Zirkusmitmachtheater in der Herrnhuter Brüdergemeine in Dresden erleben. Der Kinder- und Familiennachmittag startet um 15 Uhr. Infos: www.dresden.ebu.de


Hausgemachte Musik für jedes Alter © Frankieboy/Pixabay

Altbekannte und neue Liedermacher sorgen für schöne und spirituelle Momente Bereits zum 24. Mal findet am 17. November um 19 Uhr in der St. Laurentiuskirche in Lichtenstein das Liedermacher­ festival statt. Das »christliche Liedermacherfest im Osten« stößt jedes Jahr auf große Resonanz. Bekannte Musiker sowie junge, christliche Singer-Songwriter-Talente oder PoetryRock – wer Musik liebt, ist hier richtig. Seit 1995 findet das Festival in der Lichtensteiner Kirche statt. Damals von Wolfgang Tost mitinitiiert mit dem Ziel, den Austausch zwischen Liedermachern zu fördern. Bereits damals und in den Folge­ jahren neben Tost immer mal wieder dabei: Jörg Swoboda, Jens Bräunig und andere namhafte Musiker. Lassen Sie sich überraschen von den diesjährigen Barden. Alle Musiker treten erst einzeln und abschließend gemeinsam auf, im Mittelpunkt der Lieder steht der Lobpreis Gottes mit Jesus-Bekenntnis, gesungen wird ausschließlich in deutscher Sprache. Veranstalter sind das Landesjugendpfarramt Sachsen und die Kirchgemeinde Lichtenstein. Versprechen an die Besucher: Alle Füße werden mitwippen.

Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind Fast alle sächsischen Kirchgemeinden feiern am 11. November Sankt Martin – mit Lampionumzug, Martin auf dem Pferd, Andacht und dem traditio­ nellen Teilen der Martinshörnchen sowie dem Singen bekannter Martinslieder. Der heilige Bischof Martin aus Myra teilte einst seinen Mantel mit einem Bettler – das Schenken und Teilen der Martinshörnchen erinnert traditionell daran. In Leipzig führt nach dem Martinsspiel ein Umzug vom Geyserhaus zur Christuskirche Eutritzsch, in Zwönitz im Erz­ gebirge geht der Martinszug von der Katholischen Kirche »St. Peter und Paul« durch die Innenstadt bis zur Evangelisch-Methodis­t ischen Kirche. In der Oberlausitz finden in Schmölln an der Kirche Lagerfeuer und Hörnchenteilen statt .

© Liedermacherfestival

Laternen zücken, warm anziehen und auf geht es!

• Mehr Informationen unter

www.liedermacherfestival.info

Nisse • Weitere Termine finden Sie unter

www.evlks.de/aktuelles/veranstaltungen

IMPRESSUM FamilienSONNTAG | Sonderveröffentlichung von DER SONNTAG – Wochenzeitung für die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens | Internet: www.sonntag-sachsen.de | Herausgeber: Evange­ lischer Medienverband in Sachsen e. V. (EMV) | Redaktion: Andreas Roth (verantwortlich), Karola Richter; familien@sonntag-sachsen.de | Gestaltung: Anja Haß | Verlag: Evangelisches Medienhaus GmbH, Postfach 22 15 61, 04135 Leipzig, Geschäftsführung: Sebastian Knöfel | Vertrieb: Christine Herrmann, herrmann@emh-leipzig.de | Anzeigen­s ervice: Matthias Keppler, Tel. (0341) 711 41 35, anzeigen@emh-leipzig.de; Agentur Uta Mittelbach Tel. (036483) 20 55 82, info@agentur-mittelbach.de; m-public Medien Services GmbH, Tel: (030) 325 321 434, hirschel@m-public.de; Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 1 vom 1. Januar 2018 | Druck: Schenkelberg Druck Weimar GmbH, Hergestellt aus 100 %-Recyclingpapier | Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung innerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes bedarf der Zustimmung des Verlags. Für unverlangt eingesandte Manus­k ripte und Fotos wird keine Gewähr übernommen. | Redaktionsschluss: 10. September 2018

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Die sächsischen christlichen Freizeithäuser finden Sie auch hier: www.evangelische-haeuser.de


Interview

Frau Berthold, sind Sie heute schon dankbar gewesen? Susanne Berthold: Wenn ich mit dem Fahrrad an der Elbe zur Arbeit fahre und über die Wiesen auf die Stadt sehe, dann versuche ich mir bewusst zu machen, wie schön das ist. Und dass ich es genießen darf. Oft fällt das im Alltagsstress nicht so leicht. Haben wir heute vielleicht zu oft die Dankbarkeit verlernt? Auch vermittelt durch die Medien haben wir oft hohe Ansprüche: Das steht mir doch zu. Und das verhindert Dankbarkeit. Ein Geschenk einfach nur anzunehmen, erfordert auch ein Stück Demut – und die ist als Menschen nicht so unsere Stärke. Wir sagen uns lieber: Ich habe es doch verdient. Schon die ganze Bibel handelt davon, wie schwer es uns fällt, das Geschenk Gottes anzunehmen. Dagegen steht unser Stolz, unser Wille zur Unabhängigkeit. Nichts zu danken! Genau. Schon die Formulierungen »man schuldet jemandem Dank« oder »man ist zu Dank verpflichtet« – das klingt alles nicht freiwillig.

Haben wir auch das Warten verlernt? Wir verlernen dankbar zu sein, weil wir zumindest in der Mittelschicht fast alles sofort haben können. Wir müssen kaum noch auf die Erfüllung eines materiellen Wunsches warten. Wenn Kinder sich lange vorfreuen, dann wächst auch die Dankbarkeit. Ich habe unter meinen Patienten viele Menschen aus sehr einfachen Lebens­situationen und tatsächlich erlebe ich sie sehr oft als dankbarer, etwa wenn sie sich einen kleinen Urlaub leisten können. In der Öffentlichkeit wie auch im Privaten sehen wir sehr stark auf Probleme, auf das Negative – steht auch das der Dankbarkeit entgegen? Dankbarkeit hat tatsächlich sehr viel mit Hinschauen zu tun. Deshalb trainiere ich mit meinen Patienten, die Sinne wieder einzu­ schalten und überhaupt erst wieder den Wind auf der Haut zu spüren oder zu fühlen, wie es ist, sich in sein Bett zu kuscheln. Oder mich über ein gutes Gespräch zu freuen.

Nichts zu danken? Das wäre nicht so gut. Denn Dankbarkeit hält gesund, weiß die Dresdner Psychologin Susanne Berthold. Auch wenn sie uns oft schwer fällt. Aber man kann sie zusammen mit Kindern üben – und reich beschenkt werden. Die Therapeutin hat da ein paar Vorschläge.

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Was macht es mit der Seele, wenn man Dankbarkeit verlernt hat? Ich erlebe Menschen, die deshalb verbittert sind. Dankbarkeit hält Menschen gesund und sie trägt dazu bei, psychisch stabil zu bleiben. Psychologische Studien sehen einen Zusammenhang zwischen Dankbarkeit und einer geringeren Anfälligkeit für Stress und Erschöpfung. Beobachten Sie das bei Ihren Patienten auch? Wir haben eine innere seelische Batterie und aus ihr schöpfen wir die Kraft, mit der wir alles bewältigen in der Familie, Arbeit, bei Krank­ heiten und Problemen. Wenn aber auf Dauer aus dieser Batterie mehr Energie gezogen wird als nachfließt, dann wird man depressiv, gerät in ein Burn-Out oder entwickelt eine Angststörung. Aber wie kommt neue Energie in diese Batterie? Indem ich etwas erlebe und dankbar wahr­ nehme als einen Zustrom an Energie oder Freude.

Susanne Berthold Zur Person Die 1972 geborene Psychotherapeutin studierte Psychologie in Dresden, hat in der Salus-Klinik Lindow und in der Evangelischen Fachklinik Heidehof Weinböhla mit suchtkranken Menschen gearbeitet. Heute ist sie Dozentin und hat eine eigene Praxis in Dresden – und ist offen auch für Menschen, die nach einer christlichen Psychotherapie suchen.


Interview • mit Susanne Berthold

Ein Geschenk einfach nur anzunehmen, erfordert auch ein Stück Demut – und die ist als Menschen nicht so unsere Stärke. → →

Lässt sich dieser dankbare Blick einfach üben? Ich denke schon. Aber der erhobene Zeigefinger, doch endlich einmal dankbar zu sein für die eigene Gesundheit oder den Wohlstand, schafft keine Freude und kein Plus in der seelischen Batterie. Doch was uns sehr fehlt: Dass wir uns gegenseitig kaum sagen, wofür wir uns dankbar sind. Es macht einen Unterschied, ob Kinder sagen »Mama, das hat gut geschmeckt, Danke« oder Paare und Kollegen sich immer mal wieder sagen, wofür man sich gegenseitig dankbar ist – oder ob man nur noch etwas sagt, wenn es ungünstig gelaufen oder etwas ganz Besonderes ist. Nicht gemeckert ist genug gelobt. Genau. Da müssen wir tatsächlich wieder etwas einüben: Im Alltag zu schauen, wem ich dankbar sein kann – und ob ich das demjenigen auch gesagt habe. Das würde sehr viel Energie in die seelischen Batterien fließen lassen.

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Was hindert uns, dieses Danke auszusprechen? Wir Menschen reagieren am Stärksten auf das Neue und Besondere. Alles, was häufiger wiederkehrt, löst nicht mehr so starke Reaktionen in uns aus. Aber das kann man üben. Aber wie? Gibt es bestimmte Werkzeuge dafür? Man kann ein Dankbarkeitstagebuch führen und jeden Abend die schönen Momente des Tages aufschreiben oder ein Schatzkästchen mit ihnen füllen. Man kann auch seine Sinne trainieren und sich zum Beispiel eine Woche lang darauf konzentrieren, was man über seine Augen an Schönheit wahrnimmt. Eine tolle Übung ist auch, sich am Morgen zehn Bohnenkerne in die rechte Hosentasche zu stecken und immer, wenn ein Moment kommt, der dankbar stimmt, eine Bohne in die linke Hosentasche wandern zu lassen. Abends im Bett kann man noch einmal durch den Tag gehen und – etwa im Gespräch mit Gott – anschauen, was heute gut war und was ungelöst ist. Beim Abendgebet frage ich meine Kinder immer: Wofür wart Ihr heute dankbar? Und was war nicht so gut, worum möchtet Ihr Gott bitten?


Wie wichtig sind Rituale dafür, einen dankbaren Blick einzuüben? Sie sind sehr wertvoll dafür, weil uns im Alltagsgewusel die Dinge sonst untergehen. Aber es ist sehr wichtig, die Rituale nicht leer werden zu lassen. Das Dankgebet vor dem Essen sollte nicht zu einer bloßen Formel werden. Aber wir können die Rituale immer wieder füllen und beleben und könnten uns ja zum Beispiel als Familie zu Silvester hinsetzen und uns gegenseitig die schönsten Erlebnisse im letzten Jahr erzählen. Wie wichtig sind Eltern und Großeltern als Vorbilder? Kinder lernen am intensivsten von ihnen. Wenn meine Kinder meine ehrliche Dankbarkeit spüren, sind sie auch eher ermutigt, mir ihre Dankbarkeit auszudrücken.

Dankbarkeit hält Menschen gesund. →

Aber was passiert, wenn Dankbarkeit zum Druck wird? Wenn das Ringen um die Dankbarkeit der anderen zum Druck wird, brennt der Gebende aus und der, der zu danken hat, fühlt sich unter Druck gesetzt. Man kann auf Dauer nur Kraft und Freude verschenken, wenn man selbst genug davon hat – nicht, wenn man sich selbst dabei ständig überfordert. Kann ein dankbarer Blick offener und freigebiger machen, weil ich sehe, wie viel mir unverdient geschenkt wird? Ich kann nur weitherzig sein, wenn ich einen Blick dafür habe, dass mir Dinge geschenkt werden über das Maß meiner Verdienste hinaus. Dann kann ich auch anderen zugestehen, dass ihnen etwas zufällt. Aber dieser Blick lässt sich nicht einfordern – er kann sich nur zwischen Menschen entwickeln. • Die Fragen stellte Andreas Roth. Fotos: Steffen Giersch

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Comic • Lena lernt Beten

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Rätsel • zum Mitmachen

Ist Beten schwer? ­ Die Rätselseite f ür ausgeschlafene Schlauköpfe Bitte schickt das Lösungswort bis zum 31. Oktober 2018 an familien@sonntag-sachsen.de oder FamilienSONNTAG, Blumenstraße 76, 04155 Leipzig. Zu gewinnen gibt es je ein Exemplar:

ä s t r el Das Lösungswort aus dem FamilienSONNTAG Sommer 2018 lautete: F R EI Z EI T

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Vom Glück, für andere da zu sein Ein Blick hinter die Kulissen eines Grandhotels mit viel Sympathie für die Schwächen und Stärken der Gäste. Jürgen Carls Jugend war geprägt vom Leben in einer großen Familie in Schlesien, der Flucht, dem Aufwachsen in einem Kinderheim, einer Lehre als Gärtner. Schon früh wurde er zum Leser und so war es Thomas Manns »Felix Krull«, der in ihm den Wunsch weckte, Concierge zu werden. Seine große Liebe zu den Büchern brachte ihn im Alter dazu, mit einer Koautorin seine Autobiografie zu schreiben. Was seinen Lebensrückblick lesenswert macht, ist die Authentizität seiner Sprache, das Exemplarische seiner Beobachtungen und die tiefe Verbundenheit mit den Menschen, über die er berichtet. Den Trubel der Empfangshalle konnte er stets mit seinem besonderen Sinn für Harmonie und Effizienz zu anregender Lebendigkeit gestalten. Die Kraft dafür nimmt er aus einer tief empfundenen Dankbarkeit für die Schönheiten des Lebens, die sich ihm nicht nur aus Büchern, Filmen und der Musik erschließen,

sondern auch aus der intensiven Auseinandersetzung mit den Religionen und seiner eigenen weltoffenen Gläubigkeit. Ein Lebensbild, das sich schnell erschließt, ohne dabei oberflächlich zu sein, mit interessanten Bezügen zur Zeitgeschichte, zu Menschheitsfragen und zum Sinn Rüdiger Sareika der ­Reli­g ionen. Der Concierge. Vom Glück, für andere da zu sein Jürgen Carl | mit Sibylle Auer | Köln: Bastei Lübbe 2015 | 235 Seiten | 8,99 Euro [D] | ISBN 978-3-404-60827-0

Danke sagen – sollen oder wollen?

Es gibt so vieles zum liebhaben

Ein Bilderbuch, das auf unkonventionelle ­ eise zu einer kritischen Auseinander­ W setzung mit konventionellen Regeln zum guten Benehmen anregt.

Oskar liebt den Duft des Frühlings, den Geschmack süßer Kirschen und seinen Lieblingskieselstein – und was liebst Du?

Während sich Elefant und Maus immer artig bedanken, bleibt der Frosch stumm, wenn er etwas geschenkt bekommt. Das ändert sich, als ihm die Freunde ein Geschenk mit dem Hinweis überreichen, er müsse sich dafür nicht bedanken. Das Buch moralisiert nicht. Es zeigt einfach die Befindlichkeiten des Frosches auf: einfach nur floskelhaft Benimmregeln zu befolgen, liegt ihm nicht. Aber wenn er in aller Freiheit auf seine Gefühle hören darf, kann er aus vollem Herzen Danke sagen. So lädt das Buch Kinder und Erwachsene ein, sich über Regeln und Angemessenheit Gedanken zu machen. Susanne Betz Geeignet ab 3 Jahren. Sag mal Danke, du Frosch! Werner Holzwarth | Illustrationen Daniela Kulot | Stuttgart: Thienemann 2017| 12,99 Euro [D] | ISBN 978-3-522-45841-2

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Oskar ist ein kleiner schwarzer Vogel, der uns in diesem Bilderbuch von Britta Teckentrup Seite für Seite zeigt, was er liebt, was es an schönen Dingen gibt in seiner – und auch in unserer – Welt. Süße rote Kirschen gehören dazu, aber auch der Lieblingskieselstein, die Sonne, der Regen, grünes Gras, Bücher und Bilder. Das blaue große Meer, aber auch die Stille im Schnee. Je Seite ein kurzer, knapper Satz, dazu jeweils eine eher schlicht gehaltene, dafür umso deutlichere Illustration sind gerade für jüngere Kinder gut geeignet. Zum Abschluss lädt Oskar mit der Frage »Und was liebst Du?« ein, die schönen, liebenswerten, Dinge in der Welt ganz neu zu entdecken. Ein schönes Bilderbuch auch für den Einsatz in Spiel­g ruppen. Dörte Jost Oskar liebt ... Britta Teckentrup | München: Prestel 2016 | 32 Seiten | 12,99 Euro [D] | ISBN 978-3-7913-7269-3 Texte: Eine Auswahl vom Ev. Literaturportal in Göttingen, www.eliport.de


Bücher • Tipps zum Lesen und Vorlesen

Die Liebe durchzieht das ganze Leben – und auch die Bibel

Ein Schicksal verbindet Menschen

Die Bibel nimmt kein Blatt vor den Mund: Sie erzählt, wie Paare sich finden – und wie der Alltag ihre Liebe belastet. Die Bibel erzählt von Dreiecksbeziehungen und von enttäuschter Liebe. Sie lässt die Verbindung von Liebe und Politik ebenso wenig aus wie die Abgründe der Liebe, wenn diese in Gewalt umschlägt. Vor allem aber weiß die Bibel darum, dass Gott und die Liebe miteinander zu tun haben, denn: »Gott ist die Liebe«. Dieses Buch bietet eine vielfältige Auswahl von Bibelgeschichten rund um die Liebe mit jeweils einer kurzen Einleitung. Neuauflage des 2003 veröffentlichten Buches mit dem Titel »Liebesgeschichten der Bibel«. Dein ist mein ganzes Herz. Die schönsten Liebesgeschichten der Bibel Annegret Puttkammer | Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt 2018, In Gemeinschaft mit der Deutschen Bibelgesellschaft | 192 Seiten | 8,50 Euro [D] | ISBN 978-3-96038-132-7

In einer Kleinstadt bekommt eine verstoßene Schwangere Herberge. Ein Zeugnis der Menschlichkeit – eine anrührende Geschichte wird aus der Perspektive aller sieben handelnden Personen erzählt. Hauptperson ist die Jugendliche Victoria, von zu Hause vertrieben, allein, orientierungslos und schwanger. Sie fasst Vertrauen zu ihrer Lehrerin Maggie, die zwei alte Brüder, Viehzüchter von Beruf, dazu bringt, das Mädchen in ihrem Haus aufzunehmen. Dieses Zusammenleben ist ein Experiment, welches wider Erwarten als Wahlverwandtschaft glückt. Haruf erzählt mitreißend, aber mit viel Zurückhaltung und mit schrägem Humor Episoden aus Geschichten einiger Familien, die bald auf wundersame Weise zusammenhängen. In der Jungen Gemeinde und bei Gemeindeabenden Christoph Kuhn bestens geeignet. Lied der Weite Kent Haruf | Dt. von Rudolf Hermstein | Zürich: Diogenes 2018 | 376 Seiten | 24 Euro [D] | ISBN 978-3-257-07017-0

Gute Antworten auf schlaue Fragen Der Islam für Jugendliche und Erwachsene erklärt Willi Weitzel | Mouhanad Khorchide DER ISLAM Fragen und Antworten für alle, die’s wissen wollen 120 Seiten | zahlr. Abb. | Hardcover ISBN 978-3-96038-124-2 € 14,00 [D]

Was glauben Muslime? Was passiert in einer Moschee? Und was steht eigentlich im Koran? Der Reporter und TV-Moderator Willi Weitzel, berühmt geworden durch seine Sendung „Willi wills wissen“, stellt diese und andere Fragen dem Islamwissenschaftler Mouhanad Khorchide. Und der liefert leicht verständliche und kompetente Antworten. Das Ergebnis ist eine spannende Einführung in den Islam für alle, die’s wissen wollen.

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Schulwahl • Expertentipp

Wie finde ich die beste Grundschule für mein Kind? Und kann die Schul­ forschung Eltern dabei helfen? Antworten von Katrin Liebers, Professorin für Grundschulpädagogik an der Univer­sität Leipzig.

Haben Eltern die Wahl? Eltern wollen die Gewissheit haben, dass für ihr Kind optimale Rahmenbedingungen für das Lernen gegeben sind. Dafür wünschen sich viele von ihnen Wahlmög­l ichkeiten. Gleichzeitig gibt es die demokratische Idee einer gemeinsamen Grundschule für alle Kinder des Volkes, deren Umsetzung vor fast 100 Jahren in der Weimarer Republik gegen das ständische Schulwesen hart erkämpft worden ist. Der entsprechende Passus der Weimarer Verfassung gilt bis heute als Artikel 7 des deutschen Grundgesetzes nahezu unverändert weiter. Auch in Sachsen besteht deshalb grundsätzlich keine freie Schulwahl, sondern die Aufnahme in die Schule erfolgt in der Regel in die Grundschule, in deren Einzugsbezirk die Familie wohnt. Daneben können Eltern aber auch eine Aufnahme in eine zumeist kostenpflichtige Grundschule in freier Trägerschaft beantragen.

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Wie wichtig ist das besondere pädagogische Profil einer Schule? Empirisch lassen sich direkte Zusammenhänge zwischen dem pädagogischen Profil einer Schule und den Lern­ leistungen eher selten nachweisen. Viel stärker werden die Lernleistungen zum Beispiel davon beeinflusst, wie gut die Lehrerin oder der Lehrer die Inhalte vorbereitet, im Unterricht darbietet und für eine intensive Arbeitsatmos­ phäre in der Klasse sorgt – und vor allem dadurch, wie gut die konkreten Inhalte und Aufgaben im Unterricht an die individuellen Lernvoraussetzungen der Kinder an­ schließen und diese herausfordern. In einer Schule, in der sich Kinder wohlfühlen, aber im Unterricht nicht aus­ reichend anstrengen müssen, wird nicht unbedingt viel gelernt.


Wie wichtig sind Freundschaften aus dem Kindergarten und die örtliche Nähe der Schule?

Wie wichtig ist die soziale Durchmischung der Klasse?

Eine Ablehnung von den Klassenkameraden bereits am Schulanfang gilt als Scheidepunkt für den Schulerfolg, weil daraus schlechtere Schulleistungen, negativere Einstellungen zur Schule sowie verstärkte Einsamkeit resultieren können. Gewachsene Freundschaften aus dem Kindergarten können deshalb einen großen Wert für die Grundschulzeit darstellen. Vor allem dann, wenn die Kinder gemeinsam in die Grundschule wechseln können. Wohnortnähe stellt deshalb einen Pluspunkt dar, weil Kinder sich auch ohne elterliche Fahrdienste unkompliziert und spontan in der Freizeit treffen und ihre in der Schulklasse geschlossenen Freundschaften pflegen können. Systematische Befunde dazu, wie sich Wohnortnähe oder gewachsene Freundschaften im Einzelnen auf den Bildungserfolg in der Grundschule auswirken, gibt es allerdings nicht.

Trotz oder vermutlich sogar wegen der Vielfalt in den Klassen haben deutsche Grundschulkinder in den interna­ tionalen Leistungsstudien stets gut abgeschnitten, weil in der Grundschule Lernformen entwickelt worden sind, die der Vielfalt erfolgreich Rechnung tragen können. Allerdings hat die letzte IGLU-Studie auch deutlich gemacht, dass die Herausforderungen deutlich zugenommen und andere Länder größere Fortschritte erreicht haben. Zahl­ reiche Befunde legen nahe, dass Verschiedenartigkeit sich auf das Lernen positiv auswirken kann, wenn die soziale Mischung und die Unterrichtsmethoden »stimmen«.

Was guten Unterricht ausmacht, wissen wir empirisch sehr genau: Da geht es vor allem um Klassenführung, Klarheit und Strukturierung, Aktivierung und Förderung der Lernbereitschaft. Vieles davon kann man im Studium lernen, vieles lernt man auch mit zunehmender Berufserfahrung. Berufserfahrene Lehrerinnen und Lehrer wissen nicht unbedingt fachlich mehr als Berufsanfänger, die ja frisch vom Studium kommen und im besten Fall die aktuellere Theorie und neuere Methoden gelernt haben – aber sie wissen oft besser, wie man das Fachwissen für Schülerinnen und Schüler erfolgreich »rüberbringt«.

In Deutschland gibt es kaum vergleichende Forschung zu konfessionellen Grundschulen. Einzelne Vergleichsstudien zeigen geringfügige Unterschiede in den Lernleistungen, die jedoch nach den Aussagen der Autoren nicht als ein eindeutiger Beleg zugunsten privater Schulen gedeutet werden können. Um sichere Befunde zu erhalten, bräuchte es aufwendige und kontrollierte Längsschnittstudien.

• Interview: Andreas Roth

© drubig-photo/stock.adobe.com

Wie wichtig ist die Persönlichkeit und Erfahrung eines Lehrers?

Wie wichtig ist die Bindung einer Schule an bestimmte Werte oder den Glauben?


Leipzig 7

Leisnig6

16

In vielen Regionen Sachsens gibt es evange­lische Grundschulen. Aber was macht sie so besonders? 17 von ihnen geben im FamilienSONNTAG mit einem Steckbrief Auskunft.

Oschatz

Dresd Mitte

Freiberg

4

9

Chemnitz 2

Marienberg

13 8

Auerbach Plauen

14

3

Aue

Annaberg Leitung der Schüler. Bei Konflikten wird nicht weggeschaut, sondern vermittelt und geholfen, um damit umzugehen.

5  Evangelisches Schul­ zentrum Pirna Dresden

thema. Es werden Schulgottesdienste und Projekte mit der Kirchgemeinde gefeiert. Die Größe  190 Schüler

Die Größe  86 Schüler

Das Besondere  Reformpäda­go­g ische Unterrichtsgestaltung, Experimentieren in der Freiarbeit, individuelle Förderung der Schüler, soziale Kompetenzen stehen im Vordergrund. Das Evangelische  Das Kirchenjahr begleitet die Schüler mit regelmäßigen Andachten, Gottesdiensten und Bibelprojekten. Gebet und Bibel gehören zum Alltag und diakonische Verantwortung wird geübt.

Das Evangelische  Schüler und Lehrer beten gemeinsam, singen christliche Lieder und versuchen, in christlicher Nächstenliebe zusammenzuleben, sowie Gottesdienste und Andachten. Die Größe  85 Schüler

Die Größe  189 Schüler Evangelische Grundschule 3  Schneeberg Das Besondere  Ein individuelles wie auch gemeinschaftliches Unterrichtskonzept, damit sich Begabungen und Stärken der Schüler als Geschöpfe Gottes entwickeln lassen. Das Evangelische  Der kirchliche Jahreskreis und seine Feste prägen das Schuljahr sowie ein Jahres­

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4  Evangelische Grundschule Bräunsdorf Das Besondere  Eine kleine, einzügige Dorfschule. Der christliche Glaube prägt ihren Schulalltag. Das Evangelische  Die Schulgemeinschaft lebt aktiv das Kirchenjahr mit der Kirchgemeinde und will zukünftig einen Schuldiakon einsetzen. Die Größe  78 Schüler

Dr N

10

Die Größe  291 Grundschüler

Das Besondere  Eine evangelische Grundschule nach dem Konzept von Maria Montessori.

15

GlauchauRochlitz

Zwickau

Das Besondere Christliche Werte im Schulalltag durch gegenseitige Achtung und Wertschätzung, gelingende Beziehungsarbeit als Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Bildungsarbeit.

Evangelische Monte­ssori2  Grundschule Erlbach-Kirchberg

MeißenGroßenhain

17

1  F reie Evangelische Schule Dresden

Das Evangelische  Täglicher Unterrichtsbeginn mit einer Andacht, um Anliegen der Schüler und Lehrer durch Gebete vor Gott zu bringen, und ein Klima der An­ nahme und Vergebung.

11

Leipziger Land

6  Evangelische Grundschule Apfelbaum Schweta

Werner-Vogel-Schule 7  der Diakonie Leipzig

Das Besondere Selbständiges und eigenverantwortliches Lernen in Frei- und Werkstattarbeit und altersgemischten Gruppen sowie individuelle Förderung.

Das Besondere Integrative Klassen mit der benachbarten Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung sowie Reformpädagogik.

Das Evangelische Andachten, Gesprächskreise, wöchentliche Schulversammlungen unter

Das Evangelische Wertschätzender Umgang, der Schülerinnen und Schüler als Individuen sieht; Feste

© Schulstiftung der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens (Karte)

Grundschule auf Evangelisch


Übersicht • Evangelische Schulen Suchen Sie eine evangelische Schule in Ihrer Nähe? Alle Angebote finden Sie im Schulfinder auf www.evangelische-schulen-sachsen.de

BautzenKamenz

resden Nord

12

den e 1

Pirna

LöbauZittau

5

Elemente aus der Montessoriund Jenaplan-Arbeit prägen den Unterricht. Das Evangelische  Tägliche Morgenandacht, besondere Höhe­ punkte sind Schulandachten und Schulgottesdienste in der benachbarten Kirche. Die Größe  84 Schüler

und Gottesdienste nach christlichem Jahreskreis.

10  Evangelische Grund­schule Seelitz

Die Größe  17 Grundschüler und 5 Schüler mit Förderbedarf

Das Besondere  Eine kleine, familiäre, inklusive, musikalische und naturverbundene Lern- und Lebensgemeinschaft, aufgebaut auf dem Fundament des christlichen Glaubens.

8  Evangelische Grundschule Hormersdorf Das Besondere  Integration und Inklusion gehören seit vielen Jahren zum Schulalltag. Unterstützung erhalten Kinder und Lehrer dabei von einer integrativen Lerntherapeutin.

Das Evangelische  Der Schulalltag wird vom christlichen Glauben und von christlicher Ethik geprägt. Gemeinsam erleben und gestalten Schüler und Lehrer das Kirchenjahr.

Das Evangelische Wöchentlicher Morgenkreis mit Themen u. a. des Kirchenjahres und gemeinsame Schulgottesdienste zum Schul­ jahresbeginn und –schluss, Weihnachten und Ostern.

Die Größe  89 Schüler

11  T rinitatisschule Riesa

9  Evangelische Grundschule St. Martin Meerane Das Besondere  Enge Zusammenarbeit von Schule und Hort, Fokus auf soziale Kompetenz und Selbsttätigkeit der Kinder; gemeinsames Lernen der Kinder mit und ohne Förderbedarf. Das Evangelische Wöchentliche Andachten, christliche Feste werden gefeiert, Projekte zu christlichen Themen, Vermittlung eines christlichen Wertekanons. Die Größe  83 Schüler

Das Besondere Vermittlung christlicher Werte und individuelle Förderung eines jeden Kindes; Erlernen sozialer Kompetenz und Entfaltung der Kreativität mit besonderer Förderung in Musik und Kunst. Das Evangelische Wöchentliche Andachten, Schulgottesdienste und tägliche Morgenkreise sowie Religionsprojekttage. Die Größe  172 Schüler

12  Evangelische Grund­ schule Radeberger Land Das Besondere Reformpädago­ gisches und christliches Konzept,

Das Besondere  Fachunterricht in Form von Blockunterricht, regelmäßige Freiarbeitszeit, Englisch ab Klasse 1, soziale Gruppenarbeit, jahrgangsübergreifende Projekte, eine Verknüpfung zwischen Vormittags- und Nachmittagsbereich, individuelle Förderung durch Förderlehrer. Das Evangelische Gemeinsame Gottesdienste und kirchliche Höhepunkte, Zusammenarbeit mit Kirchgemeinde. Die Größe  88 Schüler

16  Grundschule des Evan­ gelischen Schulzentrums Muldental

13  Evangelische Schule »Stephan Roth« Zwickau Das Besondere  Jeder Schüler kann im eigenen Tempo lernen, flexible Schuleingangsphase und altersgemischte Klassen, Freiarbeit mithilfe von zwei Pädagogen.

Die Größe  82 Schüler

15  Evangelische Schule Coswig

Das Evangelische  Start in den Tag mit der Kinderlosung, monatliche Andachten, fünf Schulgottesdienste im Schuljahr, Beteiligung an sozialen Projekten und wertschätzender Umgang.

Das Besondere  Schüler lernen in fünf jahrgangsgemischten Stammgruppen; Freiarbeit wird ergänzt durch Kurse, Ganztagsangebote, Fachunterricht und gemeinsames Singen; demokratische Mitbestimmung der Kinder. Das Evangelische Religionsunterricht, Andachten und Gottesdienste – und: Das christliche Menschenbild und Werte spiegeln sich im Miteinander. Die Größe  110 Schüler

Die Größe  91 Grundschüler

14  Evangelische Grundschule Göltzschtal Auerbach Das Besondere Ganztagsschule mit vielfältigen AG-Angeboten und eigenem Hort, dessen Personal im Unterricht mit integriert ist. Das Evangelische Christliche Feste mit Andachten und Projekten, Gestaltung von Gottesdiensten, jedes Kind wird nach christlichen Werten geschätzt, angenommen, gefördert und gefordert, Morgenkreis, Tischgebet, Abschlusskreis, Ökumene, Meditationen. Die Größe  85 Schüler

17  E vangelische Grundschule Döbeln-Technitz Das Besondere  Ganztägiges und ganzheitliches Erleben und Lernen sowie ein respektvoller und wohlwollender Umgang. Das Evangelische  Das christliche Menschenbild und die Botschaft des Evangeliums als Arbeitsbasis – eingebettet in den christlichen Jahreskreis. Die Größe  96 Schüler

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Selber machen • im Herbst

Tanne, Fichte & Co – mit Zapfen Hingucker kreieren Aus Zapfen kann man unzählig viele Dinge basteln. Wir stellen Ihnen hier zwei Ideen vor, die Sie nach Ihrem eigenen Geschmack umsetzen können. Edle Pastell­farben als Einstimmung auf die kalte Jahreszeit oder knallig bunt, damit der Sommer im Zuhause bleibt. Um die Zapfen optimal vorzubereiten, sollten Sie sie vor dem Basteln reinigen und trocknen. Dafür reicht es, die Zapfen eine Stunde in Essigwasser einzuweichen und danach auf einem Handtuch zum Trocknen für einen Tag auszulegen. Dadurch entfernen Sie kleine Unreinheiten, Insekten, Moos und Samen, die sich in den Zapfen befinden. Durch das Trocknen – was auch bei niedriger Temperatur im Backofen (Backblech, ca. 100 °C, 2 Stunden) gemacht werden kann – öffnen sich die Zapfen und sehen so blumiger aus. Werden die Zapfen nicht vorbereitet, kann es sein, dass Sie nicht so lange halten, daher empfehlen wir, die kleine Mühe auf sich zu nehmen. Die gut gereinigten und getrockneten Zapfen sind sehr lange haltbar und können auch fürs nächste Jahr aufbewahrt werden.

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Selber machen

Unsere Basteltipps für einen farbenfroh dekorierten Herbst.

Zapfenkranz ANLEITUNG Ganz einfach: Malen Sie die Zapfen mit leuchtenden Farben Ihrer Wahl an. Legen Sie sie zum Trocknen auf Plastikunterlagen oder Holzstäbchen bzw. eine leicht zu ­ reinigende Unterlage, da die Acrylfarben sich nach dem Trocknen schwer entfernen lassen. Wenn die Farben trocken sind, legen Sie sich die Zapfen auf dem Kranz zurecht, damit beim Kleben keine Lücken ent­ stehen. Große und kleine Zapfen können gern abwechselnd eingesetzt werden. Wenn Sie den Kranz vorher in einer neutralen Grundfarbe anmalen, stechen Lücken beim fertigen Produkt nicht so stark hervor.

• F otos: Konstanze Wechsel & Karola Richter, Text: Karola Richter

Material Zapfen, verschiedene Größen • Styropor-Ring, mind. 25 cm Durchmesser Klebepistole • • Verschiedene Acrylfarben • Pinsel •


Blumenstrauß aus Zapfen

Material • Eicheln • Walnussschalen

ANLEITUNG Auch hier beginnen Sie, indem Sie sich die Zapfen in sommerlichen und bunten Farben anmalen. Danach die Holzstäbe grün anmalen. Ist beides trocken, kann geklebt werden. Die Stäbe sollten solange fest an die Zapfen gedrückt werden, bis der Heißkleber richtig fest ist (ca. 3 Minuten), damit die »Blüten« nicht von den »Blumenstielen« fallen.

• Pappe • Bastelkleber oder Klebepistole • Nagellacke in verschiedenen Farben

Glitzernde Eicheln und Walnuss-Schildkröten

Material • Z apfen, verschiedene Größen • L ange Grill-Holzstäbe • K lebepistole • Verschiedene Acrylfarben • Pinsel

ANLEITUNG Nehmen Sie sich eine Walnusshälfte und zeichnen Sie die Umrisse für eine Schildkröte auf – Beine und Kopf. Die so entstandene Schildkröte gerne als Schablone für weitere benutzen. Die Pappe dunkelgrün anmalen. Die Walnussschalen in bunten und schillernden Farben lackieren und nach dem Trocknen auf die Papp-Schildkröten kleben – fertig! Die Eicheln ebenfalls mit Nagellack in Ihrer Lieblingsfarbe lack­ieren – edles Gold oder zartes Rosa – die Auswahl ist ganz Ihnen überlassen. Die kleinen Glitzereicheln können überall als sty­l ische Deko verwendet werden, die wenig Platz benötigt und ­A kzente setzt.

• Eine ausführ-

TIPP Unsere blaue Kröte haben wir in Acrylblau angemalt und danach mit »Schneegestöber«-Nagellack glasiert, sodass ein Sternenhimmel-Effekt entstanden ist.

liche Anleitung für alle Projekte finden Sie auf www.familiensonntag.org

SO SCHMECKTdie Bibel Martina Baur-Schäfer | Ulrike Verwold (Hrsg.) HIMMLISCH GENIESSEN Gutes für Leib und Seele 144 Seiten | zahlr. farb. Abbildungen | Hardcover ISBN 978-3-96038-164-8 € 20,00 [D]

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Gutes für Leib und Seele verheißt dieses Kochbuch. Mit mehr als 30 leckeren Rezepten lädt es dazu ein, sich durch die Bibel zu kochen und zu backen. Manchmal ganz klassisch, beispielsweise mit Esaus Linsengericht, manchmal im übertragenen Sinne, wie zum Beispiel „Heiße Schokotörtchen mit Vanilleeis und Schlagsahne“. Abwechslungsreiche Köstlichkeiten, die unaufwändig nachzukochen sind und Spaß machen – mit Genussgarantie!

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Grund zum Feiern • von Fabian Vogt

spielen«. Deshalb wurde aus dem Erntedankfest immer ein Gottesdienst. Eigentlich schade, dass dieses »Ur-Fest« heute bei vielen gar nicht mehr so im Bewusstsein ist – aber auch verständlich, weil ja nur noch wenige als Bauern arbeiten, wir jederzeit in den Supermarkt gehen können, und die meisten nicht nur im Herbst ernten, sondern jeden Monat ein Gehalt bekommen.

Was gehts uns gut

Es gibt kluge Leute, die sagen: »Erntedank« ist der älteste Feiertag der Welt. Kein Wunder, schon vor Tausenden von Jahren war den Menschen klar: »Wenn wir im Herbst genug geerntet haben, um den Winter überleben zu können, dann sollten wir das groß feiern«.

Umso kostbarer ist es, dass Dankbar-Sein neu zu entdecken. Öfter mal zu rufen: »Was gehts uns gut«. Schließlich wurde nachgewiesen, dass dankbare Menschen deutlich glücklicher sind. Insofern lohnt es sich auch für eine Elektroingenieurin, einen Floristen oder ein Kind, öfter mal einen ErntedankTag zu machen: »Also: Wofür bin ich dankbar?« Und das dann auch zu feiern.

Also organisierten sie riesige »Was gehts uns gut«-Feste, die quasi zum Grundstein unserer Party-Kultur wurden. Bunte Feier-Tage mit Tanz und Musik und viel guter Laune. Und meist hat man dann auch stolz vorgezeigt, was in diesem Jahr so alles zusammenkam: Obst, Gemüse, Getreide und vieles mehr.

Offenbar lebt man entspannter, wenn man sich über das freut, was man hat, als wenn man das bejammert, was einem fehlt. Und wie gesagt: Wer dankbar ist, der fragt sich auch, wem er sein Glück verdankt – und merkt schnell: »Hey, da könnte Gott seine Finger im Spiel haben«.

Tja, und wenn ein Mensch Dankbarkeit empfindet, dann will er sich natürlich auch bei jemandem bedanken. Gerade weil die Ackerbauern wussten: »Ob eine Ernte gut wird, das liegt nicht nur in unseren Händen, da muss auch der Himmel mit-

Ein Impuls, in dem viel Glauben steckt. Der pfiffige Theologe Meister Eckhart jedenfalls hat schon im Mittelalter geschrieben: »Wäre das Wort Danke das einzige Gebet, das du je sprichst, so würde es genügen«. •

NEU

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