Edition Contra-Bass, Frühjahr 2021

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Edition Contra-Bass Literarischer Verlag

2021

Frühjahrsprogramm

Verlagssitz: HAMBURG Telefon 0033 468393346 Email: contra-bass@orange.fr Geschäftsführung: Gerhard Stange Telefon Handy 0033 676 490 283

Internet: www.contra-bass.de


Mehdi Charef

Straße der Gänseblümchen

Mehdi Charef, Straße der Gänseblümchen, Roman Übersetzung aus dem Französischen von Elmar Schmeda ISBN 978-3-943446-53-1, ca 200 Seiten, Preis: € 15.-

1962. Ein zehnjähriger Junge wird aus seinem Heimatdorf in den Bergen Algeriens gerissen und muss mit Mutter und Geschwistern nach Paris. Dort wohnt sein Vater, der schon ein paar Jahre zuvor Frankreichs Aufruf gefolgt ist, beim Bau von Straßen und Wohnsiedlungen mitzumachen, weil massenhaft billige Arbeitskräfte gebraucht werden. Für ihre Unterkunft wurde jedoch nicht gesorgt. Sein Vater wohnt in einer Barackensiedlung in einem Niemandsland, wo vor kurzem noch Gänseblümchen wuchsen, einem regelrechten Slum. 14.000 Menschen haben sich aus Blech, Holz und Hohlblocksteinen Notunterkünfte geschaffen, um die Wohntürme von Nanterre für zehntausende neue Bewohner hochzuziehen. Bislang hat der Junge Armut und die Brutalität der Kolonisation gekannt, nicht aber dieses Elend. Mehdi Charefs neuer Roman „Straße der Gänseblümchen“ geht, vor dem Hintergrund der Kolonisierung und ihren Folgen, zurück in seine Kindheit. Er erzählt vom Leben im Elendsviertel, von der Zerrissenheit im Exil, von seinem schweigend ertragenden Vater und von dem Gefühl, dass alles, was er war, keinen Platz mehr hat. Aber er beschreibt auch seinen Drang nach Worten und seinen Willen zu verstehen, seine Wut und seine anwachsende Revolte in einem Frankreich, das den Kindern seiner Generation mitteilt: „Integrier‘ dich oder verrecke !“. Mehdi Charef, 1952 in Maghnia (Algerien) geboren, kommt mit zehn Jahren nach Frankreich in die Pariser Slums. Es ist die Zeit von Algeriens Befreiungskrieg aus der französischen Kolonialherrschaft, die 1962 ihr offizielles Ende hat. Charef arbeitet ab 1970 als Schleifer in einer Fabrik, bis 1983 sein Roman „Tee im Harem des Archi Achmed“ veröffentlicht wird. Er verarbeitet darin als Erster literarisch die Situation der Zuwanderer aus Algerien. Er versteht sich als Immigrant, weder Franzose, noch Algerier. Der Regisseur Costa-Gavras rät ihm zur Verfilmung, die Charef selbst übernimmt. Der preisgekrönte Film „Tee im Harem des Archimedes“ wird 1985 ein internationaler Erfolg, es folgen elf weitere Filme, davon einige für das Fernsehen, und mehrere Romane, auch das Drehbuch für ein Theaterstück. Jetzt hat Charef aus der Distanz des Alters sich noch einmal in das Kind versetzt. Daraus sind zwei Romane entstanden, der hier vorliegende und ein weiterer, den wir 2022 herausbringen werden. „Straße der Gänseblümchen“ ist in Frankreich 2019 erschienen, mit dem „Prix littéraire de la Porte Dorée 2020“ für Werke über Exil und Immigration ausgezeichnet und als Taschenbuch erhältlich. BUCHHANDLUNGEN BEZIEHEN UNSERE BÜCHER ÜBER DIE SOVA ODER LIBRI ODER KNV ODER UMBREIT.


Marie Laborde

So schön die Drei im Sterbeheim

Marie Laborde, So schön die Drei im Sterbeheim, Roman Übersetzung aus dem Französischen von Astrid Schmeda ISBN 978-3-943446-55-5, ca 250 Seiten, Preis: € 16.-

Drei alte Damen in einer Alten-Residenz in Biarritz am Atlantik: Jede von ihnen hat eine unverarbeitete Geschichte, die sie jetzt kurz vor dem Ende einh die 85jährige Alexandrine, die von ihrem Ex-Mann betrogen, ausgenommen und entwürdigt wurde, Gisèle, mit 80 Jahren die Jüngste, deren Nachbar ihren geliebten Hund vergiftete, und Marie-Thérèse, fast Hundertjährig, die von ihrem Kindheits-Kastanienbaum träumt, den sie gerne noch einmal umarmen möchte, aber ihr Schwiegersohn hat geheime Gründe, weshalb er sich weigert, sie hinzufahren. Alexandrine beginnt, etwas zu schreiben, und behauptet, es sei die Neubearbeitung eines Märchens – die Prinzessin heiratet einen Prinzen, und der entpuppt sich als Frosch. Alexandrine hat den Frosch aus dem Turm geworfen (und das ist kein Märchen), dieses „Platsch“ animiert die beiden anderen. So spinnen sie auf ihren Spaziergängen im Park, beim Scrabble und bei den Mahlzeiten ihre geheimen Rachegedanken aus… Aber sie befinden sich in einer Alten-Residenz, in der die unwürdige Behandlung und die fehlende Anteilnahme und Warmherzigkeit des Personals Alexandrine dazu bringt, zornige Briefe an den Präsidenten zu schreiben… Marie Laborde gelingt es mit viel Humor sowie scharfsinnigen Beobachtungen durch die Augen der alten Damen einen erhellenden Blick zu werfen auf die Brennpunkte unserer Gesellschaft. Marie Laborde wuchs im Baskenland im Süd-Westen Frankreichs auf. Sie arbeitete in Paris für Film und Fernsehen, war Lektorin und schrieb verschiedene Romane. Sie lebt seit vielen Jahren in der Provence in Uzès als Lehrerin für Französisch als Fremdsprache. Der vorliegende Roman entstand nach einer längeren SchreibPause aufgrund von Besuchen einer Freundin in einem Altenheim und wurde vor der Pandemie fertiggestellt.

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Gerd Stange

Vincent und Theo van Gogh

Gerd Stange, Vincent & Theo Van Gogh, Das Atelier des Südens, Essay ISBN 978-3-943446-54-8, ca 240 Seiten, Preis: € 16.-

Vincents Eltern lieben ihn ganz besonders, weil er nach einer Totgeburt der erste lebende Sohn ist. Er soll etwas Besonderes werden, denn er stammt aus einer angesehenen Familie des gehobenen Bürgertums. Auf einer Eliteschule unterrichtet ihn ein Maler, der in der französischen Künstlerkolonie von Barbizon war. Das ist für den Jugendlichen ein wegweisender Kontakt zur impressionistischen Malerei, aber seine Aufgabe ist eine andere. Er soll die Fackel des Vaters weiter tragen! In seiner Ausbildung zum Bilderhändler erwirbt er sich Wissen über Malerei und Maler, das er sein Leben lang vertieft. Doch Vincent bricht mit dem Vater und der bürgerlichen Gesellschaft, weil er das Elend der Minenarbeiter in Belgien erlebt. Sein erster Mal-Lehrer Octave Maus gehört zur holländischen Avantgarde. Der vier Jahre jüngere Bruder Theo übernimmt die Fackel, hält den Kontakt zur Familie, wird Bilderhändler, aber bewundert seinen großen Bruder und unterstützt ihn auf seinem Weg zum Maler – finanziell und ideell. Die Brüder schließen einen Pakt: Der Händler Theo erhält alle Bilder des Malers Vincent und finanziert dafür sein Leben. Sie ziehen in Paris gemeinsam in eine Wohnung. Vincent wird in Malerkreisen akzeptiert und ist optimistisch. Voller Pläne macht er sich allein auf den Weg Richtung Marseille, doch kommt er nur in die Provinzstadt Arles, wohin Gauguin ihm folgt. Das Atelier des Südens entsteht. Die Konkurrenz ist stärker als das gemeinsame Ziel. Vincent verletzt sich selbst am Ohr als Zeichen seiner Niederlage und gerät in eine tiefe Krise. Zur selben Zeit findet Theo die Frau seines Lebens, wird Vater und löst sich von seinem Bruder. Gerd Stange, geboren 1944, Studium in Hamburg, Aix-en-Provence und Paris, 1975 Dozent am Romanischen Seminar in Hamburg, seit 1979 in der freien Erwachsenenbildung. 1997 Aufbau eines Kulturzentrums in Südfrankreich gemeinsam mit Astrid Schmeda: Ferienkurse zu kulturellen, historischen, künstlerischen Themen. Seit 2000 wieder Übersetzer. Seit 2010 Verleger, Übersetzer und Schriftsteller in der Edition ContraBass. www.gerhardstange.de

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