Badehaus | Entwurf | Masterthesis Architektur

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URBANES BADEHAUS ALS GESELLSCHAFTLICHER ORT FÜR EINE ANALOGE AUSZEIT

Eine Masterthesis aus dem Sommersemester 2022 verfasst von: Adrian Hepp | 911763

Betreut von: Porf. Dipl.-Ing. Architekt Hans-Christof Ernst Prof. Dr.-Ing. Architekt Felix Wellnitz

Fachbereich IV | Masterstudiengang Architektur BHT Berliner Hochschule für Technik

Öffentliche Bäder sind faszinierende Orte. Sie erlauben ein doppeltes Eintauchen - in das Element Wasser ebenso wie in eine immer wechselnd zusammengesetzte Gemeinschaft von Menschen.

Matthias Oloew, 2019

INHALT

Thema

ANALYSE

ENTWURF

Vorwort 8 32 128

Eine Geschichte des Badens Form Integration Energie Organisation Konstruktion Fassade

Andere Länder, andere Sitten Digitale Zeiten Urbaner Kontext

ANNEX

Modellfotos Präsentationspläne Abbildungen Literatur

10 50 144 246

14 106

12 - 103 104 - 243 244 - 287

68 156 262

196 272

206 280

INHALT

ANALYSE

EINE GESCHICHTE DES BADENS

Römisches Bad Badestube Flussbad Brausebad

Badeschiff Strandbad

Badehaus

18

DIGITALE ZEITEN

Mehrzweckbad Freibad

ANDERE LÄNDER, ANDERE SITTEN

Arbeiterbad Badelandschaft Erlebnisbad Japan, Bad des Eintauchens Orient, Bad der Waschung Europa, Bad des Schwitzens

19 23

20 24

21 25 28

14 - 31 32 - 49

22 26 27 29 36 40 44

URBANER KONTEXT

Entwicklung Auswirkung Island, Reykjanes Retreat London, Unplugged Retreat Stadtteil Kiez Block Grundstück Fotos Ortsbegehung

54

56 78

62 68 - 103 90

72

50 - 67 58 84 98

INHALT

ENTWURF FORM

Haltung

Volumenstudie Ausformulierung Schwarzplan 1:2000

INTEGRATION

ORGANISATION

Genius Loci Außenraum Lageplan 1:500 Dachaufsicht 1:200 Erdgeschoss 1:200

ENERGIE

Verzahnung Inszeniertes Feuer Pyrolyse Konzept | CO2 Kreislauf Pyrolyse Prozess

132 138

128 - 143 144 - 154

134 140 148

136 142 150 152 154

Erschließung Erdgeschoss 1:200 | Schnitt A-A 1:200 1 Obergeschoss 1:200 | Schnitt B-B 1:200 3 Obergeschoss 1:200

Ankunft Flucht und Rettung

KONSTRUKTION

FASSADE Tragsystem Schornstein

112 162 212

Ebenen Erlebnisbäder Untergeschoss 1:200 2 Obergeschoss 1:200

106 - 127 156 - 195 206 - 243 196 - 205

110 160 210 124 166 214 126 168 216 172 218 174 220 178 222 180 224 184 226 186 190 200

194 202

Außenwände | Ansicht Nord 1:200 Öffnungen | Ansicht Süd 1:200 | Ansicht West 1:200 Adressbildung | Ansicht Ost 1:200 Fenster Detaillierung 1:25

INHALT

Vorwort

»Das städtische Bad im zeitgenössischen urbanen Kontext innovativ weiter gedacht, bietet die Chance neue gesellschaftliche Entwicklungsprozesse im Sinne des ganzheitlichen Menschen zu initiieren und nachhaltig zu fördern.«

Mit der Bezeichnung „Städtisches Badehaus“ verbindet man heute in Deutschland vor allem dem Sport gewidmete Hallenbäder. Doch eigentlich glichen unsere Badehäuser der Vergangenheit viel eher den japanischen „Sentos“ oder den im Orient verbreiteten „Hamams“ als den uns bekannten heutigen Stadtbädern. Sie gehörten zum festen Bestandteil im Alltag vieler Menschen und übernahmen verschiedenste Funktionen. Ganz gleich, ob in den römischen Thermen der Antike, den Badestuben des Mittelalters oder den Volksbädern der Industrialisierung, Badehäuser dienten nicht nur dem Zweck der Körperpflege und dem Heilen von Krankheiten, es waren darüber hinaus auch immer Orte der Begegnung und des sozialen Austauschs. Einer der Hauptaspekte, der alten Badehäuser, einen gesellschaftlichen Treffpunkt und Austausch für die Menschen zu bieten, ist zusammen mit ihnen verschwunden. Das Grundbedürfnis nach sozialem Miteinander ist jedoch unverändert geblieben. Heute wird dies größtenteils durch die digitale Welt bedient. Ein Umstand, welcher dazu geführt hat, dass viele Menschen, deren Arbeitsalltag bereits vor dem Monitor stattfindet, nun auch noch einen großen Teil ihrer Freizeit im Virtuellen verbringen. Die Welt der Social Media und der Unterhaltungsindustrie bietet hierfür ein schier endloses Spektrum an Ablenkungen. Diese zunehmende Digitalisierung der Gesellschaft stellt aber auch ein Risiko besonders für unser soziales Miteinander dar.

8 VORWORT

Thema

Ziel dieser Arbeit ist es, das Konzept urbaner Badehäuser neu zu denken und dabei die Chance wahrzunehmen, der gesellschaftlich notwendig gewordenen analogen Auszeit, einen Raum zu geben. Es handelt sich um einen Ort der Reinigung, der Gemeinschaft, des Ausgleichs, der Rückbesinnung und der gesundheitlichen Prävention. Ein Ort, der die Menschen, unabhängig von Alter oder Einkommen, ganz gleich ob temporär oder auch regelmäßig, dazu einlädt, sich der digitalen Welt auf natürliche Weise zu entziehen. Mitten in das urbane Geschehen integriert, kann ein solcher Raum Einzug in den Alltag der Menschen finden. Dabei soll das Hauptthema des Badens durch weitere Angebote wie Gastronomie, Übernachtung, Räumlichkeiten für Sport, Ausstellungen und Seminare sowie mit einer Bibliothek zu einer vielseitigen und stimmigen Gesamtkonzeption ergänzt werden.

»Ein Ort der Reinigung, der Gemeinschaft, des Ausgleichs, der Rückbesinnung und der gesundheitlichen Prävention.«

11 THEMA
12

ANALYSE

13

Eine Geschichte des Badens

Römisches Bad Badestube Flussbad Brausebad

Badeschiff Strandbad

Badehaus

Arbeiterbad Badelandschaft Erlebnisbad

Mehrzweckbad Freibad

14
25 28
18 19 23 21
20 24 22 26 27 29
15

Römische Bade-Szenierie in den Thermen des Caracalla

1 2 3

EINLEITUNG

Öffentliche Bäder sind faszinierende Orte. Sie erlauben ein doppeltes Eintauchen - in das Element Wasser ebenso, wie in eine immer wechselnd zusammengesetzte Gemeinschaft von Menschen. Diese Menschen unterscheiden sich nach ihren individuellen Bedürfnissen, aber sie eint der Wunsch, etwas für die Gesundheit und das Wohlbefinden zu tun. Dieses Prinzip gilt seit Jahrtausenden.1

»Das Bad, welcher Art es auch sei, hat mit der Pflege des Körpers zu tun. Dieses empfindliche Instrument in Gleichgewicht zu halten und in Harmonie mit dem Organismus zu leben gehört zu den Existenzbedingungen.« 2**

- Sigfried Gidion, 1935

Obwohl sich das Verständnis von Hygiene und Körperpflege ständig veränderte, war das Thema „Baden“ stets aktuell. Sei es als Heil- oder Kurbad, sei es als Schwimmen im fließenden Wasser oder am Meer, sei es als vergnügliches Divertissement oder als hygienebewusstes Waschen in öffentlichen Badeanstalten. Die Architekturgeschichte des Bades bediente diese verschiedenen Ausformungen des Badens auf vielfältige Weise. Immer steht das fluide Element des Wassers im Mittelpunkt der Bauten, die das Wasser auf irgendeine Weise zum Menschen, der in ihm badet oder es trinkt, bringen oder ihm einen geeigneten Zugang zum Wasser verschaffen sollten.3

Matthias Oloew. 2019. Schwimmbäder, 200 Jahre Architekturgeschichte des öffentlichen Bades. 1. Auflage. Berlin: Dietrich Reimer, S. 13. vgl. Oloew. 2019, S. 131. Susanne Görtz , Ursula Quecke. 2006. Balnea, Architekturgeschichte des Bades. 1. Auflage. Marburg: Jonas, S. 13.

** Auf der Ausstellung „Das Bad von heute und gestern“ im Kunstgewerbemuseum in Zürich übte der Schweizer Architekturhistoriker Sigfried Gidion Kritik an den Bäderneubauten der Zwischenkriegszeit aus.

17 EINE GESCHICHTE DES BADENS

Römisches Bad

Aus der antiken Bäderarchitektur sind die großen öffentlichen Thermen mit Sport- und Spielstätten, Bibliotheken und Restauration, allgemein bekannt.4 In der römischen Antike zählten Licht und Luft zu den elementaren Bestandteilen der Thermen. Sie wurden eingesetzt, um Schwitzbäder zu verabreichen oder Sonnenbäder zu ermöglichen. Licht und Luft dienten aber auch der guten Belichtung der Räume; großzügige Öffnungen in Wänden und Dächern äußerten sich in hohen Decken und Kuppeln.5

»Beispiele zeigen, dass die Regeneration des Körpers eindeutig zu den gesamtgesellschaftlichen Aufgaben gehörte.«

Vor allem die römische Therme erfüllte die Aufgabe der Regeneration, in einer für die folgenden Jahrhunderte nicht mehr erreichten Qualität.6 Die gigantischen Überreste der römischen Thermen haben bis heute nichts an ihrer Faszination verloren. Nie mehr in der Geschichte der Architektur reichte man an die Größenordnung dieser Anlagen heran. Mit dem Niedergang des römischen Reiches verschwanden solche Thermen, jedoch blieben das Baden und die Errichtung von Bauten für das Baden immer eng mit der allgemeinen Kulturgeschichte verknüpft.7

4 5 6 7

vgl. Görtz, Quecke. 2006, S. 14 vgl. Oloew. 2019, S. 115. ebd., S. 131. vgl. Görtz, Quecke. 2006, S. 13

18 EINE GESCHICHTE DES BADENS
Abb. 1. Caracalla Thermen um 216, Rom

Badestube

Neben den unter freiem Himmel liegenden Bädern, wurde auch in herkömmlichen Wohn- oder Gasthäusern, die nach außen weder ihre Funktion preisgaben noch typologisch hervorgehobene Bauten waren, gebadet.8 Seit Mitte des 12. Jahrhunderts gibt es Nachweise über Badestuben.9 Die ersten Badestuben im frühen Mittelalter gab es in Palästen und Klöstern.10 Öffentliche Badestuben breiteten sich daraufhin nach und nach, mit der großen Badeleidenschaft in den mittelalterlichen Städten aus.

»Sie galten als Orte der Geselligkeit, in denen man häufig über politische Geschehnisse sprach.« 11

Das Wort Stube wurde erst in späterer Zeit für ein „heizbares Zimmer“ gebraucht. Ethymologisch stammt es von dem althochdeutschen stiuban, stioban=stieben und stoup=Staub; auch „stiebendes Wasser“ und bezeichnete ursprünglich eine einfache Vorrichtung, zur Erzeugung von Wasserdampf, bevor es auf den Namen Badestube überging.12

8 9 10

vgl. Görtz, Quecke. 2006, S. 16

Susanna Stolz. 1992. Die Handwerke des Körpers. 1. Auflage.

Marburg: Jonas, S. 75.

Matthias Untermann. 2009. Handbuch der mittelalterlichen Architektur. 1.Auflage. Darmstadt: wbg Academic, S. 214

Abb. 2. Badestube um 1547, Frankfurt a. M.

11 12

www.urbs-mediaevalis.de/pages/studienportal/middotglossar/glossar-b/badehaus.php, 16.05.2022

Alfred Martin. 1906. Deutsches Badewesen in vergangenen Tagen. 1. Auflage. Jena: Diederichs, S. 1.

19 EINE GESCHICHTE DES BADENS

Flussbad

Die Einsicht, dass ein Bad unerlässlich ist, hatte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in den großen Städten Europas, öffentliche Flussbadeanstalten entstehen lassen. Im Unterschied zu der Architektur der Heil- und Kurbäder, die sich zunächst am Vorbild der Schlossarchitektur und später an der mondänen Architektur der Metropolen orientierte, waren die ersten, der Hygiene dienenden Badeschiffe und Flussbadeanstalten, ohne direkte Vorbilder. Die öffentlichen Einrichtungen verlangten Bademöglichkeiten für ein größeres, zahlendes Publikum.

Im Zuge der Aufklärung hatten neue Strömungen in Medizin und Pädagogik auch einen Wandel des Körperbewusstseins und der Hygiene herbeigeführt:

»Die Einsicht, dass das Baden für jedermanns Gesundheit unerlässlich ist,« führte in ganz Europa zum Einsatz von Badeschiffen und Flussbadeanstalten.13 Das Geschlechter strikt getrennt baden trifft für die Seebäder ebenso, wie für die Flussbäder zu.14

Abb. 3. Flussbadeanstalt auf der Donau um 1851, Ulm

15 16 vgl. Görtz, Quecke. 2006, S.108 ebd., S. 92

20 EINE GESCHICHTE DES BADENS

Badeschiff

Abb. 4. Badeschiffe auf dem Main um 1774, Frankfurt

vgl. Görtz, Quecke. 2006, S.108

Horst Wagner: Das Welpersche Badeschiff wird genehmigt.

Bis weit ins 19. Jahrhundert waren die am Ufer verankerten Badeschiffe in den europäischen Großstädten verbreitet. Das erste Badeschiff wurde für Paris aus dem Jahr 1761 überliefert. Nach dem Pariser Vorbild war 1774 auch in Frankfurt am Main ein solches eröffnet worden.15 Um 1800 gab es in Deutschland nur wenige private Bäder, die auch Duschen oder Räumlichkeiten für Dampfbäder besaßen. Große Badeanstalten, wie etwa das Pariser Vauxhall-Badhaus oder das Wiener Dianabad, bestanden nirgends. 1802 ging daraufhin ein schwimmendes Badehaus im klassischen Stil, in Berlin an der Langen Brücke in der Spree, vor Anker. Der Arzt Georg Adolph Welber ließ diese Anstalt errichten, um auch dem Badebedürfnis des Durchschnittsbürger, der sich Reisen zu entfernten, mondänen Badeorten nicht erlauben konnte, entgegenzukommen. 16 15 16

2. Oktober 1802 In: Berlinische Monatsschrift. 10/1997, S. 84 f.

21 EINE GESCHICHTE DES BADENS

Badehaus

Nach dem Erfolg der Badeschiffe wurde einige Zeit später eine größere Badeanstalt auf der Spreeinsel, nördlich des Berliner Lustgartens, eingerichtet. Das sogenannte Welpersche Badehaus, auf der Museumsinsel in Berlin, war eine private Badeanstalt, die von etwa 1805 bis 1865 bestand. Ihr Bau war von dem Berliner Stadtphysikus und „Geheimen Obermedizinalrat“ Dr. Georg Adolph Welper initiiert worden, der damit zum Begründer des neuzeitlichen Badewesens in Berlin wurde. In jedem der beiden oberen

Geschosse befanden sich elf Bäder, im unteren zwölf. Drei der Bäder waren ausschließlich für die Armen bestimmt, welche unentgeltlich benutzt werden durften. Im Nebengebäude befanden sich Schwefelbäder und Wasserdampfbäder.

»Die meisten der etwa 265.000 Berliner jener Zeit mussten allerdings, wie die große Mehrheit der Bewohner anderer deutscher Städte, mit der einfachen Waschschüssel auskommen.«

Das Welpersche Badehaus wurde zum Vorbild für andere Einrichtungen der gleichen Art in Berlin. Bald gab es in fast allen Teilen der Stadt ähnliche Anstalten, die einfache Wannen- und auch russische Dampfbädern beinhalteten. So durften diejenigen Einwohner Berlins, die sich die Eintrittspreise leisten konnten, außer im Welperschen Badehaus an der Friedrichsbrücke sich bald auch in Pochhammers Mariannenbad, im Carlsbad oder im Albertinenbad reinigen oder sich in den Neanderschen Schlammbädern verwöhnen lassen. 17

Abb. 5. Welpersches Badehaus um 1804, Berlin

17 https://de.wikipedia.org/wiki/Badehaus_(Museumsinsel). 16.05.2022

22 EINE GESCHICHTE
BADENS
DES

Arbeiterbad

Das erste überdeckte Schwimmbecken der Moderne, auf dem europäischen Kontinent, wurde in Magdeburg 1829 eröffnet.18 Als in England 1832 die Cholera ausbrach, erneuerte sich die längst gemachte Erfahrung, dass die Seuche in den unreinlichsten Quartieren, den bösartigsten Charakter annahm. Man fühlte das Bedürfnis größerer Reinlichkeit.19

»Die um 1850 beginnende Industrialisierung verändert die Lebensbedingungen großer Teile der Bevölkerung in Zentraleuropa grundsätzlich.«

Immer mehr Menschen zogen in die Städte, wo es Aussicht auf Arbeit gab. Dort war jedoch für gesunde Lebensverhältnisse keineswegs gesorgt. Auf das rasanten Bevölkerungswachstum ist die öffentliche Infrastruktur nicht ausgelegt. Sich den Schmutz vom Leib zu waschen war in vielen deutschen Städten bis dato kaum möglich, vor allem in den Wintermonaten. Die antike Badekultur war zwar nicht vergessen, aber sie war verpönt. Gleiches gilt für die im Mittelalter und

Abb. 6. Wasch- und Badeanstalt um 1855, Hamburg

der frühen Neuzeit weit verbreiteten Badestuben. Reinigende Bäder sind daher im 19. Jahrhundert alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Gleichzeitig galt das freie Baden in Seen und Flüssen nicht nur als unschicklich und gefährlich, es ist sogar verboten.20

In Deutschland entstand die erste Badeanstalt, nach dem englischen Vorbild, in Hamburg und fand ihre Vollendung um 1855. Neben der Badeund Wascheinrichtung bestand auch ein Schnelltrockenraum, so dass man während des Badens seine Leibwäsche reinigen lassen konnte.21 18 19 20 21

vgl. Martin. 1906, S.121. vgl. Oloew. 2019, S.29. vgl. Martin. 1906, S.29. ebd., S. 220.

23 EINE GESCHICHTE DES BADENS

Brausebad

Ein Gegner der reinen Regenerationsbäder war der Dermatologe und Sozialforscher Oscar Lassar, dessen Engagement der Erziehung der Bevölkerung zur Sauberkeit galt und der die flächendeckende Einrichtung von Duschbädern forderte, den sogenannten Brausebädern. Auch wenn schon seit hundert Jahren Flussbadeanstalten gebaut wurden, die sich mehr und mehr einem breiten Publikum öffneten, so war 1880 noch lange nicht die Maxime erfüllt:

»Jedem Deutschen wöchentlich ein Bad«

1883 stellte Ocrar Lassar auf der Hygiene-Ausstellung in Berlin, das Volksbrausebad vor. In einem Wellblechhäuschen waren zehn Brausezellen eingerichtet.22 Dieser Vorschlag blieb jedoch nicht ganz ohne Kritik. Die Bezeichnung „Badebdürfnis-Anstalten“ für diese Brausebäder lässt erahnen, dass die Idee nicht bei jedem auf Begeisterung stieß. Gegner dieses Vorschlags bemängelten die sehr spartanische Ausstattung und das Ambiente der Einrichtung und zweifeln an ihrer Tauglichkeit, alle Schichten der Bevölkerung gleichermaßen anzusprechen. Ein weiterer Kritikpunkt des Volksbrausebad, bestand darin, dass das Baden zwar in gemeinschaftlich genutzten Gebäuden, aber in separierten, kleinen Privaträumen stattfindet. Die gegenseitige Aufmunterung wurde vermisst, also das Gemeinschaftserlebnis.23

Abb. 7. Volksbrause auf der Hygieneausstellung um 1883, Berlin

22 23 vgl. Görtz, Quecke. 2006, S. 25 f. vgl. Oloew. 2019, S. 36.

24 EINE GESCHICHTE DES BADENS

Strandbad

In Preußen wurde bis 1907 jeder bestraft, der beim Baden in einem See, in der freien Natur, erwischt worden war. Das änderte sich schlagartig mit der Baderevolution am Wannsee, damals vor den Toren Berlins. Von da an war es erstmals in Preußen möglich, dass unter freiem Himmel Bäder genommen werden konnten, ohne Sichtschutz und ohne Geschlechtertrennung. In seiner Ideenskizze von 1915 drückte Martin Wagner eine neue Auffassung vom Versorgungsauftrag des Freibads aus. Für den Wannsee schlug er eine Kombination aus Baden, Kultur und Gastronomie vor.24

„Gemeinschaft statt Gesellschaft als strukturbegründender Kern der Zukunft“ 25

- Ferdinand Tönnies, 1912

Abb. 8. Familienbad Wannsee um 1910, Berlin

Hermann Recknagel entwickelte das Wellenbad, welches er 1911 auf der Hygieneausstellung in Dresden vorführte. Er hatte erkannt, dass die Menschen im Schwimmbad ihre freie Zeit verbrachten und dort zum Vergnügen und nicht aus Verpflichtung hingingen.26 Im Gegensatz zum Kurbad, das dem Kranken zur Genesung verhelfen sollte, war das kommunale Strandbad eine Vorsorge-Einrichtung zur Erhaltung der Gesundheit.27 24 25 26 27

vgl. Oloew. 2019, S. 92 f. ebd., S. 82. ebd., S. 267. ebd., S. 79.

25 EINE GESCHICHTE DES BADENS

Mehrzweckbad

Der Bau von Hallenbädern war für die finanziell klammen Kommunen in den Nachkriegsjahren eine nicht zu leistende Aufgabe. Trotzdem vollzog sich der Wandel vom `Bad der Gesellschaft´ zum `Bad der Gemeinschaft´ auch bei den Hallenbädern der Zwischenkriegszeit, die ab etwa 1925 geplant und gebaut wurden. Nur zwei bis drei Prozent der Bevölkerung konnten schwimmen. Der zentrale Auftrag der öffentlichen Bäder umfasste deshalb Leibesübungen und Schwimmenlernen.28 Anstelle von zwei räumlich getrennten Schwimmhallen für beide Geschlechter, wurde nun eine Schwimmhalle für alle

vorgesehen. So konnte man das, vor allem von Schwimmvereinen ersehnte, wettkampftaugliche 50-Meter-Becken ermöglichen.29 Die Konstruktion der auf diese Weise enorm vergrößerten Becken wirkte sich direkt auf die Architektur aus. Runde Bauten, wie sie vor dem Krieg entstanden, hatten nun keine Chance mehr, umgesetzt zu werden. Es fand eine Fokussierung, auf das alles umfassende und in bisher nicht gekannter Größe, konzipierte Mehrzweckbecken, statt.

»Die Schwimmhalle wurde somit endgültig zum alles dominierenden Bauteil der öffentlichen Bäder. Und dieser Gebäudeteil war rechteckig.« 30

Zum Ende der Zwischenkriegszeit änderte sich die Idee des Versorgungsauftrages der Bauaufgabe. Für die weitere Entwicklung der Hallenbäder galt, sie sollten der Körperertüchtigung dienen und nicht mit anderen Bedürfnissen zusammengebracht werden. „Das Reinigungsbad gehört in die Wohnung und die Fabrik, das Heilbad ins Krankenhaus.“ 31

Abb. 9. Stadtbad Mitte um 1930, Berlin

28 29 30 31

vgl. Oloew. 2019, S. 109. ebd., S. 84. ebd., S. 105. ebd., S. 123.

26 EINE GESCHICHTE DES BADENS

Freibad

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte man zum Bau von Sommerbädern, heute eher als Freibad bezeichnet, zurück. Im Freibad lässt sich die ideale Verbindung zwischen Wasser, Luft und Sonne naturgemäß am besten herstellen. Möglich war der Bau dieser Bäder vor allem auch durch die flächendeckende Zerstörung großer Teile der Innenstädte, infolge des Krieges. Ausschlaggebend für den Bau waren die gleichen Gründe wie nach dem Ersten Weltkrieg: die Errichtungskosten waren deutlich geringer als bei Hallenbädern. Die Inspiration der Freibäder kam diesmal aus der Schweiz. Die Anordnung der Becken wurde nicht mehr in einer Reihe oder auf einer Badeplatte geplant sondern, die einzelnen Becken wurden voneinander getrennt.

»Die Becken waren auch nicht mehr streng rechteckig, sondern in etwas freierer Form gestaltet und sollten an natürliche Teiche erinnern.« 32

Abb. 10. Freibad Allenmoos um 1953, Zürich

1954 begann Frei Otto an einer Lösung zu arbeiten, die eine ganzjährige Nutzung der Sommerbäder ermöglichte. Er skizzierte Pneus, auch unter dem Begriff „Traglufthalle“ bekannt und überspannte mit solchen Membranen die Sommerbäder. Diese Konstrukte, deren Formen sich an denen der Natur orientierten, ermöglichten so ein leichtes, mobiles Bauen. Sie konnten schnell auf- und abgebaut werden. Die Überwölbung des Freibads bildete die Brücke zu einem Schlüsselthema des Baus von Schwimmbädern, der Gestaltung und Funktionsanforderung der Dächer über dem Schwimmbecken.33

32 33 vgl. Oloew. 2019, S. 169. ebd., S. 181 f.

27 EINE GESCHICHTE DES BADENS

Badelandschaft

Die Badelandschaft war die Übertragung des erfolgreichen Bautypus Sommerbad in die ganzjährig genutzte Schwimmhalle. Einer der ersten Entwürfe für eine Badelandschaft stammte aus der DDR. Das Haus der Körperkulturen beinhaltete ein Konzept, dass den Thermen des antiken Roms gleicht.34 Die Überlegung, das Lebensumfeld landschaftlich zu gestalten, begann sich in den 1970er Jahren als allgemeiner Trend für Schwimmbäder durchzusetzen.

»Wo Stadt und Landschaft nicht mehr ein harmonisches Leben nur miteinander führen, sondern zu einer bewußt gestalteten, ewig neuen lebendigen Einheit werden«

Deshalb sprach man nicht mehr von der Stadt oder Großstadt und der sie umgebenden Landschaft, sondern von einer neuen künstlerischen Einheit, der Stadtlandschaft. 35

Die Badelandschaft bedeutete folglich den Abschied vom „Sportbunker“. Hallen- und Sommerbad fasste man zu einer landschaftlichen Einheit zusammen. Innen- und Außenbereich wurden nun zu einer belebten, durch Bodenmodellierung und Begrünung differenzierten Badelandschaft ausgebildet. Damit wurde, trotz der Beachtung der sportgerechten Anforderung, ein ungezwungener und spielerischer Freizeit-Charakter geschaffen. Diese Verschmelzung zeigte sich auch durch die Platzierung von Palmengärten, in der Mitte der Schwimmhallen.36

34 35 36

vgl. Oloew. 2019, S. 308. ebd., S. 269. ebd., S. 267.

28 EINE GESCHICHTE DES BADENS
Abb. 11. Badkap um 1980, Albstadt

Erlebnisbad

Im 21. Jahrhundert kehrte sich die Verteilung in den Badelandschaften zwischen Sport, Spaß und Erholung um.

»Der Anteil der rein sportlich genutzten Bereiche wurde kleiner, die Bereiche für Erholung und Spaß bekamen mehr Aufmerksamkeit.« 37

Mittlerweile geht es um die Integration, einer in ihren Wünschen und Bedürfnissen eher auseinanderdriftenden Erlebnisgesellschaft und auch um die Integration von Menschen aus anderen Kulturräumen, ebenso wie um die demographischen Herausforderungen einer immer älter werdenden Gesellschaft.38 Damit hat das Bad, wie kaum eine andere öffentliche Einrichtung, die Rolle eines gesellschaftlichen „Melting Pots“, der Individualität wie Gemeinschaftserfahrung gleichermaßen respektieren soll.39

Abb. 12. Thermalbad um 1999, Erding

Heute finden sich im Stadtbild die unterschiedlichsten Spielarten des Bades wieder. Neben den großen Sport-, Freizeit- oder Heilbädern, oft als Wellnesthermen bezeichnet, finden sich auch immer mehr kleinere Einrichtung, welche sich auf das Konzept der reinen Entspannung fokussieren. So genannte Spas gehören schon seit geraumer Zeit zu der Ausstattung von gehobeneren Hotels. Es gibt sie aber auch vermehrt als einzelne, im Stadtbild verstreute Einrichtungen. 37 38 39

vgl. Oloew. 2019, S. 288. ebd., S. 303. ebd., S. 305.

29 EINE GESCHICHTE DES BADENS

Abb. 13. Mindmap zur den Qualitäten des Bades

30 EINE GESCHICHTE DES BADENS

RESÜMEE

Im Wasser des öffentlichen Bads, ist der Mensch für sich und in Gesellschaft zugleich. Dieser Spannungsbogen macht den Aufenthalt aus. Es wird individuellen Bedürfnissen in einer lebendigen Gemeinschaft nachgegangen.

»Im Mittelpunkt der Bauaufgabe „Bad“ steht also vor allem der Mensch.«40

Ähnlich wie Schulen und Bibliotheken sollten Bäder

»aus praktischen Gründen in unserer Stadt zersplittert liegen, damit sie wirklich ihre heilsame Wirkung ausüben.« 43***

- Bruno Taut, 1919

Hier sollen und wollen die Menschen etwas für ihre Gesundheit tun, entweder durch Hygiene, Sport oder Geselligkeit. Der Kern des Auftrags des öffentlichen Bades, integrativ zu wirken, hat sich über die gesamte Entwicklungszeit der Bauaufgabe nicht verändert.41

Das Regenerationsbad führt seinem gesamten Wesen nach zum geselligen Beisammensein und entwickelt sich fast automatisch zu einem Mittelpunkt sozialen Lebens. Diese Position erreicht das Bad jedoch nur, wenn es »eine ausgewogene Mischung der Nutzung« zulässt und damit mehr als den sportlichen Schwimmer anspricht.42

Als Orte des Zusammentreffens von Menschen sind Schwimmbäder ein Hinweis auf Urbanität, wie sie Edgar Salon 1960 definiert: Urbanität ist Bildung, ist Wohlgebildetheit an Leib und Seele und Geist. Schwimmbäder stellen eine Brücke dar zwischen Wohlgebildetheit und Lebensart dar. Sie können also in ihrer Nutzung und in ihrem Anspruch Zentren der Urbanität, vielleicht sogar ein Indikator dafür sein: dort, wo ein Schwimmbad steht, herrscht Urbanität.44 40

vgl. Oloew. 2019, S. 13. ebd., S. 290. ebd., S. 132. ebd., S. 111. ebd., S. 16.

** ***

Hermmann Josef Stübben (1845-1936) war ein deutscher Architekt und Stadtplaner. Bruno Julius Florian Taut (1880-1938) ebenfalls deutscher Architekt und Stadtplaner.

31 EINE GESCHICHTE DES BADENS
41 42 43 44

Andere Länder, andere Sitten

Japan, Bad des Eintauchens Orient, Bad der Waschung Europa, Bad des Schwitzens

36 40 44

32
33

Der Gemeinschaftsbereich im Dogo Onsen

EINLEITUNG

Im Folgenden werden drei Badehauskonzepte aus unterschiedlichen Kulturräumen einander gegenübergestellt.

Die Betrachtung umfasst den gesellschaftlichen und kulturellen Stellenwert, die schematische Organisation und den Ablauf des Badebetriebs, den Apsekt der Geschlechtertrennung ebenso wie das unterschiedliche Angebot an Ausstattungen und den dadurch entsehenden Fokus der verschiedenen Einrichtungen.

35
ANDERE LÄNDER ANDERE SITTEN

Abb. 1. Links Oben: Außenansicht des Dogo Onsen Badehaus in Shikoku, Japan Abb. 2. Links Unten: Großer Baderaum, unterteilt in Wasch- und Badebereich Abb. 3. Rechts: Großer Ruh- und Essbereich für den Aufenthalt nach dem Bad

36 ANDERE LÄNDER ANDERE SITTEN

Japan, Bad des Eintauchens

Badekultur spielt eine wichtige Rolle im japanischen Alltag. Die japanische Badekultur lässt sich in zwei grundlegende Bäderarten unterteilen, das Sento und das Onsen. 1

Bei einem Onsen geht es um mehr als „nur“ um ein Bad; hier wird ein großer Fokus auf die Entspannung und das Genießen gelegt. Bei einem Sento steht vor allem der Zweck des Bades, sauber zu werden, im Vordergrund. Das Onsen hat seine Ursprünge in der in den Klöstern praktizierten Reinigungen. Dort werden ausschließlich Thermalquellen für das Wasser verwendet und dürfen auch nur dann diesen Namen tragen.

Das Sento stammt aus einer Zeit, als es in Japan auf Grund von Brandschutzbestimmungen keine privaten Badezimmer in den Häusern gab. In einem Sento wird, im Gegensatz zum Onsen, das normale Leitungswasser ins Bad gelassen. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunders ging die Zahl der Sentobesucher stetig zurück, da immer mehr Wohnungen über private Badezimmer verfügten. Sie haben als Treffpunkt aber auch heute noch eine soziale Funktion.2

Die modernen japanischen Badehäuser haben verschiedene Baderäume für Frauen und Männer. Diese strikte Geschlechtertrennung wurde erst im 19. Jahrhundert, unter dem Einfluss der Europäer, eingeführt. Teilweise sind die japanischen Badehäuser mit einem Gästehaus kombiniert, das sogenannte Ryokan.

Der Aufenthalt in einem japanischen Badehaus beschränkt sich also nicht nur auf die Selbstreinigung, er kann vielmehr als Akt des Eintauchens in eine alte Tradition verstanden werden. Hier besteht die Möglichkeit für Famlilie und Gemeinschaft, für Zusammenschluss und Austausch. Nachbarn und Freunde baden, während sie sich unterhalten, sich über täglichen Geschehnisse austauschen und so Gemeinschaftsbanden knüpfen.3

1 2 3

Brown, Constance; Chesley, Paul: Japan: Ein Volk unter Dampf. in: Geo-Magazin. Hamburg 1980. S. 84-98 https://thehangrystories.com/2019/11/13/onsen-und-sento. 16.05.2022 https://we-xpats.com/en/guide/as/jp/detail/7777/. 16.05.2022

37
ANDERE LÄNDER ANDERE SITTEN

BADEBETRIEB ONSEN

Sobald man das Badehaus betreten hat, zieht man - wie in japanischen Privatwohnungen - die Schuhe aus und deponiert sie in einem Schließfach 2. Nach der Rezeption 1 gelangt man zu den Umkleideräumen 3. Es gibt getrennte Eingänge für Männer und Frauen, welche zu eigenen Umkleide- und anschließend zu seperaten Badebereichen führen. Die Umkleideräume leiten in die Baderäumlichkeiten über. Diese sind funktional, aber nicht räumlich, unterteilt in einen Bereich der Reinigung 4 und einen Bereich der Entspannung 5, 6. Gebadet wird grundsätzlich nackt, Badebekleidung ist nicht gestattet. Nach dem Auskleiden folgt die gründliche Körperreinigung, auf die Japaner großen Wert legen. Da das Bad selbst hier nicht der Reinigung, sondern der Entspannung dient, wird dem Bereich des Waschens ein vergleichsweise großer Flächenanteil zugewiesen.4

Abb. 4. Geschlechtertrennung in der japanischen Badekultur

Ein prägnanter Unterschied zu westlichen Abläufen ist das hier das Reinigen nicht räumlich seperiert vom Baden stattfindet sondern im gleichen Raum und in Anwesenheit derer die bereits im Wasserbecken sitzen. Hier führt also die gezielte räumliche Anordnung der Funktionen zu einer Art sozialen Kontrolle.

Anhand des hier gezeigten schematischen Grundrisse eines japanischen Onsen lässt sich gut der grundlegende Unterschied zu einem Sento erklären. Die erste Ebene des Onsen, welche sich klar auf das reine Baden beschränkt, ist von seinem Aufbau und Umfang mit dem eines Sentos zu vergleichen. Die zweite Ebene welche neben verschiedenen kleinen Ruhebereichen 10 auch einen großen gemeinschaftlichen Bereich 9 sowie weitere Bäder 11 anbietet, unterscheidet die beiden Bäderarten deutlich.

4 https://we-xpats.com/en/guide/as/jp/detail/7777/. 16.05.2022

38 ANDERE LÄNDER ANDERE SITTEN
R u
u n d
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R u h - u n d E s s b e r e ic h 9 1 0 1 1 1 2 1 3

R u h - u n d E s s b e r e ic h 9 1 0 1 1 1 2 1 3

1 0 1 0

B a d e r a u m P r iv at B a d e z i m m e r W C 1 0 1 0

1 0 1 0

B a d e r a u m P r iv at B a d e z i m m e r W C 1 0 1 0

1 4 1 4

E m p f a n g S c h u h s c h r ä n k e W a s c h b e r e i c h In n e n b e c k e n

1 5 1 5 Z u b e r e i t u n g S p e i s e n

1 5 1 5 Z u b e r e i t u n g S p e i s e n

1 4 1 4

1 1 1 1 E b e n e II M ä n n e r F r a u e n

A u s s e n b e c k e n

9

E m p f a n g S c h u h s c h r ä n k e W a s c h b e r e i c h In n e n b e c k e n

R u h e r a u m P r iv at A u ß e n b e r e i c h E b e n e I

1 1 1 1 E b e n e II

G e m i s c h t G e m i s c h t G ä s t e h a u s

G e m i s c h t G e m i s c h t G ä s t e h a u s

9

M ä n n e r F r a u e n

6 7

3 4 5

6 7

1 2 1 3 1 3 4

8 1 2 3 4 5 6 7 A u f g a n g O G 8

U m k l e i d e W C 1 2

R u h e r a u m P r iv at A u ß e n b e r e i c h E b e n e I

3 4 5

A u s s e n b e c k e n

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8 1 2 3 4 5 6 7 A u f g a n g O G 8

U m k l e i d e W C 1 2

2

3 5

6 7

Abb. 5. Schematische Darstellung eines japanischen Badehaus

1 2 1 3 1 3 4

3 5

6 7

39

Abb. 6. Links Oben: Außenansicht des Kilic Ali Pasa Hamam in Istanbul, Türkei Abb. 7. Links Unten: Der Sicaklik genannte Bereich für Massage und Reinigung Abb. 8. Rechts: Eingangsbereich mit Umkleide- und Ruhmöglichkeiten

40 ANDERE LÄNDER ANDERE SITTEN

Orient, Bad der Waschung

Ein Hamam, vom arabischen hamma = erhitzen, ist ein öffentliches Badehaus, das man vorwiegend in der arabischen Welt, im iranischen Kulturraum, in der Türkei und in den ehemaligen Gebieten des Osmanischen Reichs findet und das ein wichtiger Bestandteil der orientalischen Bade- und Körperkultur darstellt. Das Hamam ist auch unter dem Namen „Orientalisches Bad“ bekannt.5

Aufgrund der Wichtigkeit der Gesamtwaschung im Islam, wurden Hamams zumeist als Nebengebäude an Moscheen angebaut. Ganze Stadtquartiere bildeten sich um sie herum. Oft wurden mit ihnen auch die kommunale Bäckerei verknüpft, welche die Wärmeerzeugung der Boiler für den Backofen nutzte. Aufgrund der Beliebtheit der Hamams, wurden später auch private Bäder in Palästen oder großen Privathäusern errichtet.6 Das Badewesen des vorderen Orients erfuhr im privaten, wie auch öffentlichen Bad im 18. Jahrhundert in ganz Europa, eine breite Rezeption.7 Um Hamams drehen sich noch heute Mythen, Legenden und Märchen, die von einer Heimsuchung dieser Orte durch Dschinns erzählen.

In der orientalischen Badekultur herscht seit jeher eine strikte Geschlechtertrennung. Die Bereiche für Männer und Frauen sind komplett voneinander getrennt und verfügen über seperate Zugänge.

Geheizt wird durch die Zirkulation von im Kessel erzeugtem Heißwasser, Zu- und Ablaufrohre sind in den Wänden und im Fußboden verlegt.8 Um den Erhalt der Hitze im Inneren des Gebäudes zu gewährleisten, werden die beheizten Zentralbereiche zumeist mit dicken Wänden errichtet. Licht dringt nur durch dicke, kunstvoll verzierte Fenstergläser ins Innere. In den Hamams sind nur die Umkleideräume möbeliert, meistens mit Bänken aus Holz, auf denen Kissen verteilt und die meistens um einen Springbrunnen herum angeordnet sind.9

Grotzfeld, Heinz. 1970. Das Badd im arabisch-islamischen Mittelalter. Eine kulturgeschichtliche Studie. 1. Auflage. Wiesbaden: Harrassowitz Janine Sourdel-Thomine: Hammām. In: The Encyclopaedia of Islam. 2. Auflage. Band 3, Brill, Leiden 1986, S. 139–144.

Matthias Oloew. 2019. Schwimmbäder, 200 Jahre Architekturgeschichte des öffentlichen Bades. 1. Auflage. Berlin: Dietrich Reimer, S. 24. vgl. Sourdel-Thomine. 1986, S. 139-144. Roberto Benedetto Castiglia, Marco Giorgio Bevilacqua: The Turkish Baths in Elbasan: Architecture, Geometry and Wellbeing, January 2008: Nexus Network Journal. S. 308–311.

41 ANDERE LÄNDER ANDERE SITTEN
5 6 7 8 9
»Um Hamams drehen sich noch heute Mythen, Legenden und Märchen, die von einer Heimsuchung dieser Orte durch Dschinns erzählen.«

BADEBETRIEB HAMAM

Die Prozeduren bei Besuchen des Hamams haben sich seit den Anfängen kaum geändert. Als Badegast betritt man als erstes einen weiten hohen Raum 1, in dessen Mitte ein Springbrunnen angeordnet ist. Dieser Empfangsbereich beinhaltet zumeist die Umkleideräume 2 sowie die Ruhbereiche 7. Man bekommt ein Tuch um die Hüften, welches im gesamten weiteren Ablauf getragen wird. Von der Eingangshalle begibt man sich in einen wärmeren Bereich 3 um sich nach und nach an die Hitze zu gewöhnen, die ebenso wie die Luftfeuchtigkeit weiter zunimmt, je weiter man sich in die Mitte des Gebäudes begibt.

Darauf folgt ein noch stärker geheizter Raum 4, welcher über eine Fußbodenheizung verfügt.

In der Mitte dieses Raumes gibt es ein Marmor Plateau, auf das sich der Badegast ausgestreckt hinlegt. Hier wird der ganze Körper vom Badewärter eingeseift, massiert und eingerenkt.

Abb. 9. Geschlechtertrennung in der orientalischen Badekultur

Im Anschluss begibt man sich in die kleineren, noch stärker beheizten Waschbereiche 5, welche zirkulär um die Mitte des Raumes angeordnet sind. Hier wird der Badegast am ganzen Körper mit Seifenschaum und einem rauen Ziegenhaartuch abgerieben, um im Anschluss daran mit kaltem Wasser übergossen zu werden. Zum Abschluss entspannt man sich in den Ruhbereichen 7 der großen Eingangshalle.

»Dies ist allerdings eine gründliche Reinigung, und man möchte sagen, dass man noch nie gewaschen gewesen ist, bevor man nicht ein türkisches Bad genommen hat.« 10*

- Helmut von Moltke, 1835

10 *

https://www.projekt-gutenberg.org/moltke/halbmond/ halbmo03.html. 16.05.2022

Helmut Karl Bernhard von Moltke, 1800 - 1891, war ein preußischer Generalfeldmarschall. Er war 1836 - 1839 als Instrukteur der osmanischen Truppen abkommandiert und bereiste in dieser Zeit unter anderem Konstantinopel.

42 ANDERE LÄNDER ANDERE SITTEN
u h - u n d E s s b e r e i c h

M o s c h e e

7 2 1

W a r m l u f t b a d

S c h w i t z b a d / M a s s a g e

1 2 3 4 5 6 R u h b e r e i c h 7

W a s c h b e r e i c h

E i n g a n g U m k l e i d e W C

1 6

5

7 5 5 5 2

3 4

Abb. 10. Schematische Darstellung eines orientalischen Badehaus

4

5 5 5 5

B ä c k e r e i H e i z r a u m F r a u e n M ä n n e r

7 2 1 3 6

W a r m l u f t b a d

S c h w i t z b a d / M a s s a g e

1 2 3 4 5 6 R u h b e r e i c h 7

W a s c h b e r e i c h

E i n g a n g U m k l e i d e W C

43
Version

Abb. 11. Links Oben: Außenbereich des Liquidrom Badehaus in Berlin, Deutschland Abb. 12. Links Unten: Ein in Holz ausgekleidetes Schwitzbad bzw. Sauna Abb. 13. Rechts: Großer Ruh- und Aufenthaltsbereich

44 ANDERE
SITTEN
LÄNDER ANDERE

Europa, Bad des Schwitzens

Die heute in Deutschland anzutreffende Badekultur umfasst eine Mischung aus Elementen verschiedener Kulturräume. Sie ist in ihren Ursprüngen aber vor allem eng mit der skandinavischen Saunakultur verbunden. Städtische Badehäuser, wie sie noch in manch anderen Kulturräumen unter Namen wie Sento oder Hamam bestehen, sind in Deutschland mit der Einführung privater Badezimmer spätestens seit den 1960er Jahren verschwunden. Seit Ende der 1990er Jahre gibt es aber immer mehr Badetempel die große Saunalandschaften beherbergen. Meistens sind diese aber eher an den Rändern der Ballungszentren vorzufinden, oder in Kurorten auf dem Land. Im 21. Jahrhundert hat sich jedoch zunehmend ein Trend für Einrichtungen in Städten entwickelt, welcher sich auf das Konzept der reinen Entspannung und der Flucht vor dem Alltag fokussiert. Diese, meistens als „Sauna“ oder „Spa“ bezeichneten Orte, reichen in ihren Dimensionen nicht an die großen Wellnesanlagen der Kurorte heran, aber sie finden sich vermehrt im urbanen Kontext wieder. Auch

wenn diese Einrichtungen, wie bereits erwähnt, verschiedene Elemente anderer Badekulturen beinhalten, liegt der Fokus vor allem auf der Sauna selbst - dem Schwitzbad.

In den meisten Ländern herrscht Geschlechtertrennung, insbesondere dort, wo nackt sauniert wird. Im deutschsprachigen Raum ist dagegen die Mehrheit der öffentlichen Saunen gemischtgeschlechtlich. Teilweise existieren für Frauen, seltener für Männer, separate Zonen oder Tage. Der Besuch einer Sauna wird saunieren oder saunen genannt. Er dient der körperlichen Erbauung, der Gesundheit, der Körperreinigung und der Verbesserung des Wohlbefindens. Der Saunabesuch kann auch ein gemeinschaftliches Ereignis sein. Die Sauna dient nicht selten als sozialer Treffpunkt.

»Damit kann das heutige Saunabaden zum allgemeinen Wohlfühlen auf mehr als nur der körperlichen Ebene beitragen.«

45 ANDERE
LÄNDER ANDERE SITTEN

BADEBETRIEB SAUNA

Der erste Raum beinhaltet den Empfang 1. Hier können Badeutensilien, wie Handtücher ,Schlappen und Bademäntel ausgeliehen werden. Daraufhin begeben sich die Badegäste, Männer wie Frauen, in die Umkleideräumlichkeiten 2. Nachdem Verstauen der persönlichen Gegenstände geht man mit einem Handtuch bedeckt in den Waschbereich 3. Dieser ist als einziger nach Geschlechtern getrennt organisiert. Im Anschluss betreten Frauen, wie Männer wieder gemeinsam die Baderäumlichkeiten, welche meist über ein Spektrum an verschiedenen Angeboten verfügen. Neben verschieden temperierten Schwitzbädern 6, einem Warmluftraum 4, einem Dampfbad 5 und Massageräumen 7 umfasst das Angebot zudem Warmwasserbecken im Innern 10 sowie im Außenbereich 9. Zwischendrin gibt es zentral angeordnete Ruhbereiche 11.

Abb. 14. Geschlechtertrennung in der mitteleuropäischen Badekultur

»Es besteht keine vorgeschriebene Prozedur im Ablauf des Badebetriebs, jedoch gibt es eine empfohlene Reihenfolge für die Nutzung der unterschiedlichen Angebote.«

Nach der Reinigung durch ein Duschbad 3 begibt man sich in ein Schwitzbad 5 | 6 der eigenen Wahl. In den Schwitzbädern herrscht Textilfreiheit. Hier wird aber darauf geachtet, dass keine nackte Haut mit dem Holz der Sitzgelegenheiten in Kontakt kommt. Nach einem Schwitzbad begibt man sich in die frische Außenluft und übergießt sich anschließend mit kaltem Wasser 3. Danach wird einer der Ruhbereiche 11 aufgesucht. Diese Prozedur kann mehrere Male wiederholt werden. Zwischendurch oder im Anschluss besteht die Möglichkeit sich in einem der Warmwasserbecken 9 | 10 zu entspannen. Optional besteht auch die Möglichkeit einer Massage 7, welche extra dazugebucht werden kann. Oft werden nach den Saunagängen auch kleinere Speisen zu sich genommen.

46 ANDERE LÄNDER ANDERE SITTEN
u h - u n d E s s b e r e i c h

1 0

8

9 1 0 1 1 1 2

G e m i s c h t

E m p f a n g U m k l e i d e S c h w i t z b a d D a m p f b a d

W a r m l u f t b a d

1 3 4

M a s s a g e

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1 2 3 4 5 6 7 A u s s e n b e c k e n

In n e n b e c k e n Z u b e r e i t u n g S p e i s e n

R u h - u n d E s s b e r e ic h

1 1 2

5 6 7 8

6 7 7 8

3 3

Abb. 15. Schematische Darstellung eines mitteleuropäischen Badehaus

1 0 1 1 1 2

9 1 0 1 1 3

V e r a n s t a l t u n g s h a u s

8

9 1 0 1 1 1 2

E m p f a n g U m k l e i d e S c h w i t z b a d D a m p f b a d

W a r m l u f t b a d

M a s s a g e

W a s c h b e r e i c h W C

1 2 3 4 5 6 7 A u s s e n b e c k e n

In n e n b e c k e n Z u b e r e i t u n g S p e i s e n

R u h - u n d E s s b e r e ic h

47
GSEduca ona Ve s on

RESÜMEE

»Einer der Hauptaspekte aller Badehäuser, ungeachtet ihres Kulturraums, ist neben der Reinigung, einen gemeinschaftlichen Treffpunkt und Austausch für die Menschen zu bieten.«

Die Einblicke in die verschiedenen Badekulturen zeigen, dass der Fokus in einem öffentlichen Bad stark variieren kann. In der japanischen Kultur steht das Eintauchen in das reine Wasser im Vordergund. In der orientalischen Kultur hingegen wird das Waschen des Körpers selbst zum Mittelpunkt der Inszenierung. In der mitteleuropäischen Badekultur steht die Kombination aus Schwitzen und kaltem Wasser im Fokus. Einer der Hauptaspekte aller Badehäuser, ungeachtet ihres Kulturraums, ist neben der Reinigung, einen gemeinschaftlichen Treffpunkt und Austausch für die Menschen zu bieten. Auch, wenn das regulär wöchentliche Aufsuchen von Badehäusern in großen Teilen der Welt nicht mehr zum Alltag gehört, ist dennoch das Grundbedürfnis nach sozialem Miteinander unverändert geblieben. In einer immer schnelllebigeren und leistungsorientierten Gesellschaft werden Einrichtungen dieser Art heute vor allem zum Ausgleich aufgesucht.

48 ANDERE LÄNDER ANDERE SITTEN

Abb. 16. Mindmap zu ersten Anhaltspunkten für ein Nutzungsprogramm

49
ANDERE LÄNDER ANDERE SITTEN

Digitale Zeiten

Entwicklung Auswirkung

Island, Reykjanes Retreat London, Unplugged Retreat

54 56 62

58

50
51

Natürlich beheizte Pools im Reykjanes Retreat

EINLEITUNG

In diesem Kapitel soll die Entwicklung in das digitale Zeitalter und die daraus für den Menschen und sein soziales Umfeld resultierenden Veränderungen beleuchtet werden. Anhand von zwei aktuellen Ansätzen für Digital Detox Einrichtungen soll ein Eindruck über Konzept und Stuktur bisher üblicher Herangehensweisen entstehen. Das sogenannte Digitale Zeitalter nimmt mittlerweile stetig wachsenden Einfluss auf den Alltag, die Berufswelt und andere Teilbereiche des Lebens. Diese großspurigen Veränderungen fassen viele Fachkenner auch unter der “dritten, industriellen Revolution” zusammen.1 Wir telefonieren und texten, wir spielen und wir informieren uns. Alle zehn Minuten greifen wir zum Smartphone, gedankenlos, unkontrolliert, reflexartig. Das kostet uns Zeit, die uns im normalen Leben verloren geht. Immer mehr Menschen empfinden das eigene Verhalten als störend. Sie wünschen sich Pausen von der digitalen Welt, was als Digital Detox bezeichnet wird.

Ob Seminare oder Apps, ein adäquaten Umgang mit digitalen Medien ist gefragt.

Es geht nicht mehr darum, was technisch möglich ist, sondern was wir mit den technischen Möglichkeiten machen und wie wir mit ihnen umgehen, damit sie uns nicht beherrschen.

Nicht wenige Menschen haben das Gefühl die Kontrolle über ihr Nutzungsverhalten zu verlieren. Digital Detox ist die Reaktion darauf, der Versuch die neuen technischen Möglichkeiten beherrschen zu lernen, als Individuum und als Gesellschaft.2

1 2

https://www.welt.de/print/die_welt/wissen/article12506319/2002-begann-das-Digitalzeitalter.html. 16.05.2022

https://www.mdr.de/medien360g/digital-detox-pausevon-digitaler-welt-104.html. 16.05.2022

53 DIGITALE ZEITEN

Abb. 1. Evolution zum aufrechten Gang in die virtuelle Realität.

1990 2000 2007

Abb. 2. Entwicklungslinie der Kommunikation

54 DIGITALE ZEITEN

Entwicklung

In den 90er Jahren war der Mensch noch offline und hatte er ein Telefon, so hatte dies auch ein Kabel. Das Internet war zunächst nur etwas für Experten. Das änderte sich im Lauf des Jahrzehnts jedoch rasant. Immer mehr Menschen gingen medial in die weite Welt. Es wurde gesurft, gemailt, gechattet und dann per soziale Netzwerke eine neue Verbundenheit geschaffen. Um das Jahr 2000 war in Deutschland der eigene Internetzugang fast schon überall Normalität. Gleichzeitig entwickelte sich das Telefon weiter. In den 90ern wurden die Geräte kleiner, mobiler und leistungsfähiger. Gleichzeitig wurde das Mobilfunknetz ausgebaut und die ersten Handys konnten ins Internet gehen. 2007 kam alles zusammen. Mit dem Smartphone wurden aus den Handys kleine mobile Computer. Mit dem 2008 eingeführten UMTS gab es dann auch angemessene Datenübertragungsraten. Die sozialen Netzwerke entwickelten sich daraufhin rasant. Seitdem sind immer mehr Menschen immer mehr online. Und der Griff zum Smartphone eine zeitintensive Gewohnheit geworden.3

Synchron zu dieser Entwicklung hat sich auch die Qualität des sozialen Miteinanders verändert. Vor der Digitalen Revolution bestand die einzige Möglichkeit für einen sozialen Austausch mehrerer Menschen, durch die kollektive physische Anwesenheit an einem gemeinsamen Ort zu sein.

»Synchron zu dieser Entwicklung hat sich auch die Qualität des sozialen Miteinanders verändert.«

Die digitale Vernetzung erlaubt es uns zwar nun mit Menschen über räumliche Distanzen, bisher nicht gekannter Ausmaße, hinweg in Verbindung zu treten, sie hat aber auch dazu geführt, dass wir mit den Menschen in unserem näheren Umfeld meist auf die gleiche, nicht physische Art und Weise, in Kontakt treten. Die neue allumgreifende und weltweite Verbundenheit entpuppt sich in Teilen als neue Isolation.

3 https://www.mdr.de/medien360g/digital-detox-pausevon-digitaler-welt-104.html. 16.05.2022

55 DIGITALE ZEITEN

Abb. 3. Konventionelle Art der sozialen Vernetzung

Abb. 4. Aktueller Trend der sozialen Vernetzung

56 DIGITALE ZEITEN
GSEducat ona Vers on

4 5

Auswirkung

Das Thema der ständigen Erreichbarkeit ist ein Aspekt, welcher von vielen mehr und mehr als Belastung empfunden wird. Eine Erklärung hierfür könnte mit der Dunbar-Zahl zusammenhängen. Sie beschreibt die kognitive Grenze der Anzahl der Menschen, mit denen eine Einzelperson soziale Beziehungen unterhalten kann. Im Allgemeinen beträgt diese Zahl 150-250 Personen.4

Die neue, durch die Social Media entstandene Dimension, verschiebt den Fokus des sozialen Miteinander von Qualität auf Quantität. Der ständige Griff zum Smartphone und der Blick in den Rechner sind für die meisten von uns Alltag. Handys sind quasi im Dauergebrauch - Videochats beliebt wie nie zuvor. Es ist inzwischen für viele zur Gewohnheit geworden, sich Freunde, die Kollegen oder die Familie nach Hause auf den Bildschirm zu holen. Das Smartphone wird für alles rund um Kommunikation und Ablenkung eingesetzt. So dient es als Wecker, Kalender mit Warnfunktion, Navigator und Nachschlagewerk oder auch als Übersetzungshilfe. Dank Social-Media-Angeboten, Musik, Spielen und Videos kommt auch das Vergnügen nicht zu kurz.5

»Die neue, durch die Social Media entstandene Dimension, verschiebt den Fokus des sozialen Miteinander von Qualität auf Quantität.«

https://lexikon.stangl.eu/12337/dunbar-zahl. 16.05.2022

https://www.mdr.de/medien360g/digital-detox-pause-von-digitaler-welt-104. html. 16.05.2022

57 DIGITALE ZEITEN

Some Space Architekten

Nicht realisierter Entwurf von 2019

Audur Hreidarsdottir

Diana Palade

3D Artist Andrea Baresi

Abb. 5. Naürlich beheizte Pools umschlossen von Lava

58
DIGITALE ZEITEN

Rückzug

Island, Reykjanes Retreat

Gelegen in einem Lavafeld and der Küste Islands bietet das Reykjanes Retreat eine andere Art des Urlaubs. Der Fokus liegt hier auf dem Digital Detox. Das Retreat Zentrum ist ein Ort, an dem Gäste abschalten und in Kontakt mit der Natur kommen können. Mit freier Sicht auf den Atlantik ist die umgebende Natur weitläufig und schön, aber auch rau. Der Rückzugsort besteht aus einer Ansammlung von kuppelartigen Bauten, mit einem Haupthaus für gemeinsame Aktivitäten und Schlafgelegenheiten in privaten „Hütten“.

»Haupthaus für gemeinsame Aktivitäten und Schlafgelegenheiten in privaten „Hütten“.«

Lavafeld Gemeinschaft

Abb. 6. Lageplan

Meer

59 DIGITALE ZEITEN

Lounge Essbereich

KONZEPT

»Der Aufenthalt bietet einen Ausgleich zwischen gemeinsamen Aktivitäten und Abgeschiedenheit.«

Eine kurvenreiche Straße beschreibt den Anfang der Reise. Bei der Ankunft im Retreat betritt man ein Foyer mit Zugang zu einem Speisesaal, einer Lounge, einem Mehrzwecksaal und einem Musikzimmer. Von hier aus geht die Reise weiter über den Außenbereich, wo kleinere Pfade zu den Cabins führen, welche in der Lava verstreut liegen.

Büro Musikraum

Der Aufenthalt bietet einen Ausgleich zwischen gemeinsamen Aktivitäten und Abgeschiedenheit. Die Cabins sind Orte der Ruhe und der Besinnung, mit Oberlichtern, die den Blick auf den Himmel und die Umgebung einrahmen. Yoga, Vorträge, Abendessen und andere Gruppenaktivitäten werden im Haupthaus sowie Wanderungen in der Umgebung angeboten. Die natürlich erhitzen Pools können von den Gästen zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter genutzt werden.6

Foyer

Küche Abb. 7. Organisation im Gemeinschaftsbau

Multifunktionsraum

6 https://architizer.com/blog/projects/reykjanes-retreat/. 16.05.2022

60 DIGITALE ZEITEN

Abb. 8. Oben: Gemeinschaftlich genutztes Hauptgebäude

Abb. 9. Unten: Innerer Loungebereich

61 DIGITALE ZEITEN

Abb. 10. Aufenthaltsbereich vor einer Rückzugseinheit

62 DIGITALE ZEITEN
Hector Hughes, Ben Elliot Gegründet 2020

London, Unplugged Retreat

Ein beliebtes Mittel gegen „in der Stadt verursachte Burnouts“, sind luxuriöse Rückzugsorte. In der Hoffnung, sich wieder mit der Natur verbinden zu können und deren Vorteile zu genießen, bezahlen Gäste dafür, dass ihre Telefone weggesperrt werden. Unplugged Retreat ist ein britisches Start-up, das mehrere netzunabhängige Hütten in der Nähe von London verwaltet. Im Jahr 2021 wurden fünf neue Standorte geschaffen, nachdem der erste im Jahr 2020 eröffnet wurde.

»Wir stellen Hütten eine Stunde vom Stadtleben entfernt auf. Die Leute kommen und schließen ihre Telefone buchstäblich in eine Kiste ein. Wir geben ihnen eine Karte und ein Nokia und lassen sie drei Nächte damit allein« 6

Rückzug Stadt Land

Abb. 11. Lageplan

7 https://unplugged.rest. 16.05.2022

63 DIGITALE ZEITEN

Schlafbereich

Essbereich

Abb. 12. Organisation einer Rückzugseinheit

KONZEPT

»als Antwort auf eine wachsende Frustration über die Unfähigkeit, abzuschalten.«

Der Aufenthalt beinhaltet luxuriöse Bettwäsche, Küchenausstattung, eine Dusche, eine Toilette, eine Karte der Umgebung, Bücher, Kassetten, Spiele und ein altes Nokia Telefon, mit dem die Gäste mit den Hosts in Kontakt treten oder es für Notfälle nutzen können.

Die Gründer Ben und Hector entwickelten die Idee der Hütten als Antwort auf eine wachsende Frustration, über die Unfähigkeit, abzuschalten. Schon vor Ausbruch der Pandemie sei das Interesse an digitaler Entgiftung in den letzten Jahren stetig gewachsen. Eine Pause von der Technik wird nicht selten als eine Möglichkeit angepriesen, das allgemeine Wohlbefinden zu steigern und dabei zu helfen, Schlafstörungen, Angstzustände und Depressionen zu bekämpfen.7

Küche

8 https://www.dailymail.co.uk/femail/article-9925801/ Could-digital-detox-cabins-solution-city-burnout.html. 16.05.2022

64 DIGITALE ZEITEN

Abb. 13. Oben: Blick vom Schlafbereich in den Wald Abb. 14. Unten: Außenansicht einer Rückzugseinheit

65 DIGITALE ZEITEN

Abb. 15. Mindmap zur digitalen Auszeit

66 DIGITALE ZEITEN

RESÜMEE

Die beiden Beispiele, der Digital-Detox Retreats zeigen dass ein Verständnis für die Notwendigkeit solcher Einrichtungen im aktuellen Bewusstsein der Gesellschaft angekommen ist. Mehr und mehr Menschen sehnen sich nach einer Auszeit aus der digitalen Welt. Dies lässt sich aber nicht alleine mit dem Wechsel des Umfeldes bewerkstelligen.

Wer in den Urlaub fährt hat für gewöhnlich seinen Anschluss an die digitalen Welt mit dabei. Das Bild von Menschen am Strand mit Smartphone ist keine Seltenheit. Es braucht solche Orte also vor allem dort, wo der Bedarf am größten ist - im urbanen Raum. Gerade in Städten, in denen das alltägliche Leben mit der digitalen Welt am engsten verknüpft ist, ist die Notwendigkeit für eine Auszeit am größten. Die Einrichtungen, welche eine solche Auszeit anbieten, befinden sich aber fast ausschließlich außerhalb der Städte und damit außerhalb der Reichweite, finanziell wie räumlich, für einen Großteil der Bevölkerung.

Der seltene oder kurzzeitige radikale Verzicht aufs Smartphone - zum Beispiel im Urlaub - wird auf Dauer keinen Mehrwert bringen, wenn man danach nicht auch seine Gewohnheiten verändert. Und genau da liegt bekanntlich die größte Herausforderung. Nach der Zeit in einer herkömmlichen Retreat Einrichtung wird man wieder in den digitalen Alltag zurück entlassen und alles beginnt von vorne.

Der Ansatz sollte also sein, die digitale Auszeit zum alltäglichen zu machen.

67 DIGITALE ZEITEN

Urbaner Kontext

Stadtteil Kiez Block Grundstück Fotos Ortsbegehung

72 78 84 90 98

68
69
Blick auf eine kiezprägende urbane „Leinwand“

EINLEITUNG

Im Folgenden soll ein Eindruck über den Charakter des Bearbeitungsgebiet vermittelt werden. Dabei wird der umgebende urbane Kontext aus vier unterschiedlichen Betrachtungsebenen heraus beleuchtet.

Beginnend mit einer historischen Analyse des Stadtteils, werden markante Punkte und Meilensteine der Entwicklungsgeschichte aufgezeigt. In der nächsten Ebene wird der Kiez, der das Bearbeitungsgrundstück umgibt, analysiert. Der Fokus liegt hier auf der Infrastruktur des öffentlichen Nahverkehrs, der übergeordneten Nutzungsverteilung sowie der räumlichen Bezüge zu badehausverwandten Einrichtungen im umliegenden Stadtgebiet. Auch wird die Problematik der städtebaulichen Nachverdichtung im Bezug auf die stadtbildprägenden Baulücken thematisiert.

Eine weitere Betrachtungsebene tiefer wird der Baublock des Grundstücks im Bezug auf seine städtebauliche Entwicklung untersucht. Die letzte Ebene betrachtet das Grundstück selbst. Neben allgemeiner Eckdaten, der städtebaulichen Entwicklung sowie der baurechtlichen Rahmenbedingungen, beinhaltet diese Ebene eine Sonnenstudie. Eine mit Fotos dokumentierte Ortsbegehung bildet den Abschluss der Betrachtungen.

71 URBANER KONTEXT

Kreuzberg Berlin

72 URBANER KONTEXT

Spandau

Reinickendorf CharlottenburgWilmersdorf

Pankow

Mitte

F -hain

TempelhofSchöneberg

Steglitz-Zehlendorf

MarzahnHellersdorf Lichtenberg

Neukölln

TreptowKöpenick

Abb. 1. Kartr der Berliner Bezitksgrenzen

73 URBANER KONTEXT s on

Akzisemauer 1735 - 1867

Friedrichstadt

Luisenstadt

Kottbusser Tor Hallesches Tor

Grundstü ck

Abb. 2. Schwarzplan von Berlin-Kreuzberg mit historischen Grenzverläufen

Berliner Mauer 196 11989 Berliner Mauer 1961 - 1989

Akzisemauer 17351867 SO 36

Schlesisches Tor

74 URBANER KONTEXT

1 2 3

ENTWICKLUNGSGESCHICHTE

Kreuzberg ist ein Ortsteil im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin. Bis zur Fusion mit dem benachbarten damaligen Bezirk Friedrichshain, im Zuge der Verwaltungsreform 2001, war er als eigenständiger Bezirk Kreuzberg deckungsgleich mit dem heutigen, gleichnamigen Ortsteil. Der Name stammt vom 66 Meter hohen Kreuzberg im Viktoriapark. Der Stadtteil gehört neben Neukölln, Friedrichshain, Gesundbrunnen und Prenzlauer Berg zu den sehr dicht besiedelten Ortsteilen Berlins und zählte im Jahr 2020 ca. 153.000 Einwohner. Im Vergleich dazu waren es im Jahr 1925 ca. 377.000.1

Kreuzberg entwickelte sich historisch in zwei Abschnitten.

Während die Gebiete nördlich der Skalitzer Straße zum Köpenicker Feld und damit zur Stadterweiterung der Luisenstadt gehörten, lagen die südlichen Gebiete noch längere Zeit außerhalb der Stadtgrenze und der 1735 errichteten Akzisemauer. Zeugen dieser Stadtmauer sind die noch heute verwandten Ortsbezeichnungen, wie

Hallesches Tor, Kottbusser Tor, Schlesisches Tor Durch die Teilung Berlins 1949 - 1990 war Kreuzberg SO 36 von den nahen Grünflächen in Treptow, wie von der alten Berliner Innenstadt abgeschnitten. Zur Hälfte war das Gebiet von der Mauer umgeben. SO36 rückte nach dem Fall der Mauer 1989 von einer Randlage wieder in das Zentrum der Stadt und erhielt damit seine historischen räumlichen Bezüge zurück, war aber zugleich einem wachsenden Entwicklungsdruck ausgesetzt.2

Die Bewohner begriffen sich in den ersten Jahrzehnten nicht als „Kreuzberger“. Die Kaufleute, Handwerker, Rentiers, Witwen, ehemaligen Offiziere, Arbeiter und Angestellten, welche hier wohnten, galten eher noch als Luisenstädter oder Friedrichstädter. Um die Herkunft in Berlin genauer zu definieren wurden die Postbezirke verwendet.

Der eher proletariatische Süd-Osten „SO 36“ oder der Süd-Westen „SW 61“ in dem die feinere Gesellschaft lebte.3

https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Kreuzberg. 06.06.2022 Harald Bodenschatz. 2010. Learning from IBA - die IBA 1987 in Berlin. 7. Ausgabe. S. 110 https://heimatkunde.boell.de/de/2005/09/01/300-jahre-migrationsgeschichte-kreuzberg-friedrichshain. 06.06.2022

75 URBANER KONTEXT

Der Hobrechtplan führt die älteren Konzepte der Luisenstadt schematisch im Stadtgrundris fort und definiert große und tiefe Baublöcke

Entlang der „Communikation“, der heutigen Skalitzer Straße, wird die Berliner Zoll- und Akzisemauer errichtet

Bei einem Luftangriff vom 3. Februar wurde das Zeitungsviertel zwischen dem heutigen Halleschen Tor im Süden, der Prinzenstraße im Osten und der Kochstraße fast völlig zerstört

Der Bezirk entsteht unter dem provisorischen Namen: Hallesches Tor. Erst ein Jahr später erhält er den Namen „Kreuzberg“

Umsiedlung großer Bevölkerungsteile in die Neubauviertel am Stadtrand. Die Ideologie der räumlichen Trennung von Arbeiten, Wohnen, Kultur und Freizeit. Für das System von Zeilenbauten und Verkehrstangenten will man gründerzeitliche Altbauten abreißen

Die Akzisemauer wird abgebrochen. Ortsbezeichnungen wie Kottbusser-, Schlesisches- oder Hallesches Tor verbleiben.

Die Errichtung des Görlitzer Bahnhofs bewirkt einen weiteren Schwung für die Entwicklung. Bis zum Ersten Weltkrieg wird das Gebiet schnell und äußerst dicht bebaut. Ein überbevölkertes Arbeiterquartier mit einem Mangel an sozialen Einrichtungen, Grün- und Gemeinbedarfsflächen entsteht.

Durch die Teilung Berlins wird Kreuzberg SO 36 von den nahen Grünflächen in Treptow sowie von der alten Berliner Innenstadt abgeschnitten und ist fortan dreiseitig von der Mauer umschlossen

Kulturleben etabliert sich. Galerien, Malkeller, Musik- und Theater in Hinterhöfen und Kellerkneipen entstehen.

76 URBANER KONTEXT
1735 1862 1867 1868 1920 1945 1949 1950er 1960er

Viele Altbauten stehen bereits leer und warten auf ihren Abriss. Es ist die Geburtsstunde der Hausbesetzer

Die Internationale Bauausstellung mit dem Konzept der behutsamen Stadterneuerung startet. Parallel beginnen die ersten eruptiven Ausbrüche von Gewalt am 1. Mai

Kreuzberg ist ein fester Bestandteil der Berliner Subkultur und als solcher zunehmend eine touristische Attraktion und Ziel junger Neu-Berliner.

Das Gebiet gilt aber auch, aufgrund seiner relativ hohen Arbeitslosenquote und seines hohen Anteils an Bevölkerung mit Migrationshintergrund, nach wie vor als „sozialer Brennpunkt“

Am 1. Januar werden Kreuzberg und Friedrichshain zum neuen Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg vereint

1970er 1980er 1987 1990er 1990 2001 2022 2000er

Die Zeit des organisierten Häuserkampf ist auf ihrem Höhepunkt. Auch das Multi-Kulti-Image Kreuzbergs wird am meisten mit dieser Zeit verbunden.

Die verbliebenen West-Berliner Industriebetriebe entlassen tausende ihrer ausländischen Arbeitnehmer und stellen stattdessen die „billigeren“ Arbeitskräfte aus Ost-Berlin und Umland ein.

Die Öffnung der Berliner Mauer bringt eine wachsende soziale Schieflage. In vielen Straßenzügen und vor allem in Schulen ist eine soziale und ethnische Durchmischung nicht mehr vorhanden

Die andauernde Gentrifizierung und das Ansteigen der Mietpreise treiben viele der alteingesessenen Kreuzberger in die Siedlungen am Stadtrand. Das Viertel wurde aber ebenso ein Anziehungspunkt für Start-Ups, Innovation-Hubs, Medienschaffende und gehobene Gastronomie.

4 https://heimatkunde.boell.de/de/2005/09/01/300-jahre-migrationsgeschichte-kreuzberg-friedrichshain. 06.06.2022

77 URBANER KONTEXT

Kreuzberg

Reichenberger Kiez

78 URBANER KONTEXT

Mariannen Kiez Kottbusser Tor Graefekiez

Kiez Lausitzer

Wrangelkiez

Alt-Treptow

Kungerkiez

Reuterkiez

Weserkiez

Abb. 3. Karte der verschiedenen Kieze im SO36

79 URBANER KONTEXT

V abal L iquidr om Sul tan Hamam

+22min +6min

Cow shed Spa Ol iv in Sauna

+ 18 mi n

+ 7 min

+2min +12 min

Pr nzenbad Baer w al dbad

+ 1 4 mi n 5 min Spr eew al dbad 5min

Hammam f ür F r auen

5min 5min 5min

Sc hw mmhal l e F isc her insel 5 min + 3 min +6 min + 6 m in

Stadtbad Neuk öl l n

Badesc hif f

Somer bad Neuk öl l n

Abb. 4. Entfernung zu vorhandenen urbanen Bädereinrichtungen

80 URBANER KONTEXT GSEducat ona Ve s on

CHARAKTERISTIKA

Der Reichenberger Kiez - zwischen Görlitzer Bahnhof und Landwehrkanal - zählt zu den lebendigeren Gegenden Berlins. Die Wohnlage ist auf Grund des Standortes zwischen Kanal und Görlitzer Park, der guten Anbindung an das öffentliche Nahverkehrsnetz sowie den vielseitigen gastronomischen Angeboten äußerst begehrt. Die Beliebtheit des Kiezes macht jedoch auch vielen Anwohnern zu schaffen. Steigende Mieten führen zu sozialer Verdrängung und Umstrukturierung.

Die Analyse der Nutzungsverteilung verdeutlicht den Begriff der „Kreuzberger Mischung“.

Während in den Blockrandbebauungen des 19. Jahrhunderts im Vorderhaus und Seitenflügel traditionell gewohnt wird, dienen Hinterhaus und Hof zumeist dem Gewerbe. Bei der Kreuzberger Mischung ist die Dichte hoch, die Wege sind kurz, Urbanität und soziale Mischung sind garantiert. Das entspricht der Richtung nach der man heute im modernen Städtebau wieder strebt.5

Abb. 5. Anbindungen an den ÖPNV

5 https://www.german-architects.com/de/architecturenews/hauptbeitrag/kreuzberger-mischung. 06.06.2022

Abb. 6. Verteilung der Nutzungen

81 URBANER KONTEXT
GSEducat
Ve s on M29 Gr unew a d R osenec k M29 14 0 14 0 S+U Tempe ho S Os
U W t enau U Her mannst r U Her mannplat z/ Ur banst Gör lit zer Bahnho S+U War schauer St U Uh ands r U K umme Lank e M29 K ot busse Tor
Gebäude öffentl che Zwecke Gebäude W r schaft Wohngebäude Grundstück Gebäude öffentl che Zwecke Gebäude W rtschaft Wohngebäude Grundstück
ona
bahnho

9

2 3 4

1

LÜCKE ODER OASE?

Die Baulücken in Kreuzberg haben einen, nicht zu unterschätzenden, Stadtbild prägenden Charakter. Diese freien Flächen, teils mit Biergärten oder Freiluftkinos bespielt und mit Street-Art geschmückten Brandwänden, gelten als bunte und willkommene Abwechslung im sonst dichten Stadtgefüge.

5 6 7 8

Sie sind somit ein wichtiger Teil der Identität der Kieze geworden und haben teilweise einen adressbildenden Charakter.

Abb. 7. Position der betrachteten Baulücken - 1-8

Die Bebauung solcher urbanen Flächen ist ein sensibles Thema. Eine Baulücke für die weitere Bearbeitung sollte dementsprechend mit Bedacht gewählt werden. Verschiedene solcher Baulücken der Umgebung wurden besichtigt und verglichen. Die Baulücke im Block 106 an der Skalitzer Straße Ecke Mariannenstraße erfüllt als eine der wenigen nicht die Kriterien einer für den Kiez prägenden Funktion und erscheint eben dadurch für die weitere Bearbeitung am geeignetsten.

82 URBANER KONTEXT
SEdu a ona Ve s on

Abb.

Abb.

Abb.

Abb.

83 URBANER KONTEXT
Abb. 12. Bearbeitungsgrundstück Werbung u. Tankstelle - 1
14. Biergarten - 7
11. „Leinwand“ u. Tankstelle - 8
Abb. 9. Spielplatz u. „Leinwand“ - 5
Abb. 8. Ehemals Biergarten u. „Leinwand“ - 4
Abb. 13. Minipark u. „Leinwand“ - 3
15. Sportplatz - 6
10. Minipark u. „Leinwand“ - 2

Reichenberger Kiez

Block 106

84 URBANER KONTEXT
85 URBANER KONTEXT 107 109 108 105 101 103 104 088 084 082 079 Abb. 16. Karte der Baublöcke

Luftbilder 1953, Maßstab 1:22 000

Luftbilder 1928, Maßstab 1:4 000

URBANER KONTEXT

Abb. 17. Bebauungsdichte in der Vorkriegszeit, um 1928

Abb. 18. Bebauungsdichte nach dem Zweiten Weltkrieg, um 1953

Geoportal Berlin, PDF erstellt am 06.05.2022

86
87 URBANER KONTEXT
Abb. 19. Bebauungsdichte nach den Kahlschlagsanierungen, um 1992 Abb. 20. Aktuelle Bebauungsdichte, um 2020

Oranienstraße

Akzisemauer 1735 - 1867 U-Bahn Linie 1 ab 1902

Skalitzer Straße (Communikation)

41

Heinr chplatz 40

28 27 160 160A

26 25 24

Mariannenstraße Manteuffelstraße

ReichenbergerStraße

Abb. 21. Lageplan Block 106

88 URBANER KONTEXT GSEduca ona Ve s on

6 7

Der Generalbebauungsplan von 1862 war die Grundlage für die Stadtentwicklung, die sich nach dem Abbruch der Akzisemauer 1867 rapide entwickelte. Die Straßen an der „Communikation“ * , heute Skalitzer Straße, wurden, unabhängig ob vorhandene Gärtnerhäuser der Straßenplanung im Wege standen, verbreitert. Die Parzellen der Gärtner- und Ackergrundstücke zwischen Kottbusser Tor und Manteuffelstraße entsprachen ihrer langgestrickten Form und Breite den später bebauten Grundstücken, sodass im Block 106 die Grundstückszuschnitte fast unverändert »die Form der historischen Ackerhufen mit der Breite von ca. 20 - 22m« besitzen oder deren Verdoppelung. Die Mariannenstraße war 1861 noch nicht angelegt. Die erste Mietshausbebauung wurde ca. 1871 fertiggestellt. Die Bebauung Skalitzer Straße 27 mit Vorderhaus, Seitenflügel und Stallgebäude kann als das erste und älteste Mietshaus im Block 106 bezeichnet werden. Aus dem Stallgebäude wurde später ein Fabrikgebäude.

1877 waren fast alle Parzellen hauptsächlich mit Mietshäusern, Vorderhaus und Seitenflügel, bebaut. Die Blockinnenbebauung, mit Gewerbe, erfolgte danach und war 10 Jahre später fertiggestellt. Die Bebauung des Köpenicker Feldes zwischen Skalitzer Straße und Landwehrkanal war im Jahre 1912 abgeschlossen.

Im zweiten Weltkrieg wurde der Block überwiegend zerstört. Die Trümmerbeseitigung und der Aufbau begannen in den fünfziger Jahren. Die neue Bebauung wurde unabhängig von den vorhandenen Blockstrukturen konzipiert und lässt die

»Idee nach Auflösung und Überwindung der Kreuzberger Bebauungsdichte erkennen.«

Die Freiflächen im Blockinnenbereich sind Abstands- und Restflächen.6

Jürgen Wichmann. 1988. Block 106 - Berlin-Kreuzberg SO 36. Berlin. In Auftrag gegeben von: S.T.E.R.N. GmbH Gesellschaft der Behutsamen Stadterneuerung. Krünitz, Johann Georg; Floerken, 1803. Friedrich Jakob. Minikunst in: Ökonomisch-technologische Encyklopädie. Band 91, Berlin. S. 415

*7 Im Mittelalter waren Städte zumeist bis an die Stadtmauer heran von Wohnhäusern bebaut, um den Raum innerhalb der Befestigung bestmöglich zu nutzen. Die Verbindung zwischen den meist von Sonnenuntergang bis -aufgang geschlossenen Stadttoren führte dadurch oft auf der Außenseite der Stadtmauer entlang. Auf diesen Wegen wurde die Verbindung hergestellt (Kommunikation),

89 URBANER KONTEXT
BLOCK 106

Grundstück Block 106

90 URBANER KONTEXT

Abb. 22. Position des Grundstücks im Baublock

91 URBANER KONTEXT

Abb. 23. Bebauung in der Vorkriegszeit, um 1910

Abb. 24. Bebauung nach dem Zweiten Weltkrieg, um 1951

92 URBANER KONTEXT GSEd c on Ve n GSE u a o a Ve n

Abb. 25. Bebauung mit Tankstelle und Garagenstellplätzen, um 1991 Abb. 26. Aktuelle Bebauung mit Tankstelle, um 2022

93 URBANER KONTEXT
GSE u a o a e n

Park

Das derzeit mit einer Tankstelle bebaute Bearbeitungsgrundstück erstreckt sich über die Hausnummern 24, 25 und 26. Die Eigentumsgrenze umfasst die vier Flurstücke: 210/2, 211/1, 212, 213.

Skalitzer Straße 24 - 26 Grundstücksfläche: 1.936m2 - GRZ: 0,19 - GFZ: 0,19

Straße

Skalitzer Straße 27 Ältestes Mietshaus im Block - Baujahr 1871/81, - GRZ: 0,72 - GFZ: 2,91

Mariannenstraße 40 - 41 - Baujahr 1963, - GRZ: 0,4 - GFZ: 2,00

94 URBANER KONTEXT
GSEduca ona Ve s on Mariannenstraße
Skalitzer
Tankstelle 40 41 28 27 160 160A 26 25 24 210/2 211/1 212 213 122 126 23 22 14 13 12
Edu a ona Ve s on
Skalitzer
Abb. 27. Lageplan Bearbeitungsgrundstück

ENTWICKLUNGSHISTORIE

Im Herzen Kreuzbergs, in fußläufiger Entfernung zu den U-Bahnhöfen Kottbusser Tor und Görlitzer Bahnhof, befindet sich das Bearbeitungsgrundstück. An der Ecke zur Mariannenstraße beginnt die Adresse Skalitzer Straße 24 - 26. Auf der, dem Grundstück gegenüberliegenden Seite der Skalitzer Straße, gibt es den kleinen Skalitzer Park, welcher aktuell eine Umgestaltung erfährt. Auf der schräg gegenüberliegenden Ecke Skalitzer Straße 122 - 126, ist zur Zeit ein Bürogebäude im Entstehen. Das Bearbeitungsgrundstück selbst beherbergt derzeit eine Aral Tankstelle.

Im 19. Jahrhundert war das Grundstück mit den für Berlin typischen Mietskasernen bestückt und die Wohnbebauungen zeichneten sich durch die, mit den großzügigeren, zur Straße orientierten Wohnungen und den kleineren Einzimmerwohnungen der Hinterhäuser mit schmalen und hohen Höfen, aus.

Durch die Luftangriffe, zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945, wurden die auf dem Bearbeitungsgrundstück befindlichen sowie viele der angrenzenden Gebäude zerstört. Lediglich das angrenzende Haus Nummer 27, das älteste Wohnhaus in diesem Block, blieb unbeschadet.

Der Städtebau der Nackriegsplanung sah eine Verbreiterung der Mariannenstraße vor, wodurch die Parzelle 210/2 stark an Fläche einbüßte.

Im Jahr 1976 wurde das Grundstück von der BP Benzin und Petoleum AG erworben die eine Tankstelle darauf errichten ließ. Anfang der 2000er Jahre wurde die ursprüngliche Tankstelle durch einen neueren und größeren Bau ersetzt der dem heutigen Stand entspricht. Damit verschwanden auch die bis dahin auf dem Grundstück befindlichen Garagenstellplätze.8

8 Wichmann, Jürgen. 1988. Block 106 - Berlin-Kreuzberg SO 36. Berlin.

95 URBANER KONTEXT

SONNENSTUDIE

Das Grundstück hat eine vollständig nach Norden ausgerichtete Seite. Auf östlicher Seite sorgt eine durchgehende Brandwand für Schatten, welcher erst zur Mittagszeit hin abnimmt. Für den größten Teil des Grundstücks enstehen an südlicher, südwestlicher und westlicher Seite die meisten solaren Erträge.

96 URBANER KONTEXT
Abb. 28. Darstellung des Sonnenverlaufs am Bearbeitungsgrundstück

17:00

20:23 August

5:48

14:00

8:00 10:00 1 2 : 0 0

6 20 18 10

17:00

14:00

8:00 10:00 1 2 : 0 0

März

Abb. 29. Sonnenstudie für den 15. August und 15. März zu jeweils fünf Tageszeiten

97 URBANER KONTEXT GSEduca ona Ve on

Fotos Ortsbegehung

98 URBANER KONTEXT

Skalitzer Park

99 URBANER KONTEXT
1 2 3 4 5 6 7 8 9 Abb. 30. Position Fotos - 1-9
100 URBANER KONTEXT
Abb. 32. Blick von Mariannenstr. - 2 Abb. 35. Blick entlang Skalitzer Str. - 5

Abb. 37. Hinterhof Mariannenstr. 41 - 7

Abb. 38. Blick entlang Mariannenstr. - 8

Abb. 34. Blick entlang Skalitzer Str. - 4

101
URBANER KONTEXT
102
URBANER KONTEXT
Abb. 33. Nachbarbebauung Skalitzer Str. - 3 Abb. 39. Blick auf Grundstück von Mariannenstr. Ecke Skalitzer Str. - 9
103 URBANER KONTEXT
Abb. 31. Blick zum Grundstück von der Hochtrasse der U-bahn - 1 Abb. 36. Nachbarbebauung Mariannenstr. 41 - 6

ENTWURF

Haltung Volumenstudie Schwarzplan 1:2000 Ausformulierung

110 112 126

124

106
Form
107
Blick entlang der Skalitzer Straße Richtung Osten

VORGEHENSWEISE

Die aus den vorangegangenen Analysen gesammelten Informationen werden in diesem Kapitel zu ersten Entwurfszielen zusammengefasst und daraus eine Haltung entwickelt. Zu Beginn des Entwurfsprozess werden anhand einer Volumenstudie unterschiedliche städtebauliche Ansätze überprüft. Mit den sich daraus ergebenden Erkenntnissen wird ein favorisierter Ansatz für die städtebauliche Setzung und Kubatur identifiziert und weiter ausformuliert.

109 FORM
110 ENTWURF

Haltung

Um die digitale Auszeit zu etwas Alltäglichem für die Menschen werden zu lassen, sollten auch alltägliche Bedürfnisse im Badehaus bedient werden. Deshalb sieht das Konzept eine Nutzungsvielfalt in dem Gebäude vor, die über das reine Baden hinausgeht. Aufgrund der Lage, umgeben von einem stark frequentierten Straßenraum, scheint es bedeutsam, den Übergang in die geschützte Welt des Badehauses über eine deutliche Schwelle für den Besucher spürbar zu gestalten. Der Bereich des Ankommens sollte, als erste Station für die Gäste, bereits das Element Wasser erlebbar werden lassen. Diese Präsenz des Wassers, in visueller oder auditiver Weise, sollte sich als Thema durch die verschiedenen Bereiche des Gebäude ziehen. Atrien, welche die unterschiedlichen Ebenen und Nutzungszonen verbinden, bieten einen Ansatz hierfür. Da ein Badehaus neben dem Wasser vor allem Feuer bzw. Wärme braucht um seinen Zweck zu erfüllen, soll dem Thema der Energieerzeugung besondere Aufmerksamkeit zukommen. Das Verfahren der Pyrolyse könnte eine Möglichkeit darstellen, einen Teil des Verbrennungsprozess für die Gäste sichtbar werden zu lassen. Das führt zu der Idee einer zentralen „Feuerstelle“ als Herzstück des Badehauses.

»Diese Präsenz des Wassers, in visueller oder auditiver Weise, sollte sich als Thema durch die verschiedenen Bereiche des Gebäude ziehen.«

Lehm als Materialität hat einige vielversprechende Eigenschaften, welche unter anderem dem Konzept des Digital Detox zuspielen. Als Stampflehm für z.B. Wandbauteile sorgt dieses Material für ein angenehmes Raumklima, absorbiert Schadstoffe und schirmt zudem vor hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung ab.

111 ENTWURF
112 FORM

Volumenstudie

Nördlich des Grundstücks befindet sich die stark frequentierte Skalitzer Straße, in deren Mitte Züge der U-Bahn auf einer Hochbahntrasse verkehren. In westlicher Richtung flankiert die etwas weniger stark befahrene Mariannenstraße das Grundstück. An seiner östlichen Seite bildet auf ganzer Länge die Brandwand eines gründerzeitlichen Wohngebäudes die Grenze. Südlich wird das Grundstück teilweise von einer weiteren Brandwand eines in den 60er Jahren erbauten Wohngebäudes sowie durch eingeschossigen Garagenbauten begrenzt. Auf der dem Grundstück gegenüberliegenden Seite der Skalitzer Straße gibt es den kleinen Skalitzer Park, welcher aktuell eine Umgestaltung erfährt. Parallel dazu ist auf der gegenüberliegenden Ecke ein mehrgeschossiger Bürobau im Entstehen. Das Bearbeitungsgrundstück selbst beherbergt derzeit eine Tankstelle.

Mariannenstrasse

113 FORM
Skalitzer Strasse Skalitzer Park
114 FORM

GESCHLOSSEN

Das Blockinnere wird von dem stark frequentierten Straßenraum schützend abgeschottet. Das komplette Schließen der Baulücke engt jedoch den Straßenraum weiter ein. Eine große zusammenhängende Form entspricht zudem nicht dem kleinteiligen Charakter der umgebenden Parzellenstruktur. Das lückenlose Weiterführen der vorhandenen Straßenfluchtlinen resultiert in einer unauffälligen Erscheinung. Ein städtebaulicher Hinweis auf die besondere Nutzungstypologie des Badehauses ist somit nicht gegeben. Auch wird, durch die lange nach Norden gerichtete Seite des Grundstücks, eine optimale solare Ausrichtung der Form unmöglich. Durch den direkten Anschluss der Baukörper an die angrenzenden Brandwände, geht zudem deren Potential als urbane Leinwände verloren.

»Ein städtebaulicher Hinweis auf die besondere Nutzungstypologie des Badehauses ist somit nicht gegeben.«

115 FORM
116 FORM

VERTEILT

»Die Trennung in zwei Baukörper birgt aber auch Probleme wenn es darum geht ein zusammengehöriges Nutzungskonzept unterzubringen.«

Die offene Negativ-Ecke erzeugt eine spannende und einladende Geste. Das Verteilen der Baumasse in mehrere, nicht aneinander schließende Volumen, entspricht eher der umgebenden Kleinteiligkeit der Parzellenstruktur des Berliner Blockrand. Die Trennung in zwei Baukörper birgt aber auch Probleme wenn es darum geht ein zusammengehöriges Nutzungskonzept unterzubringen. Mit diesem Ansatz wird das Blockinnere weitestgehend von dem stark frequentierten Straßen abgeschottet. Vorhandene Straßenfluchtlinien der angrenzenden Gebäude werden aufgenommen und weiterentwickelt, eine optimale solare Ausrichtung ist mit dieser Form jedoch nur in sehr geringem Maß realisierbar. Durch den direkten Anschluss der Baukörper an die angrenzenden Brandwände, geht deren Potential als urbane Leinwände verloren. Es wäre jedoch möglich ähnlich wirkende Flächen an den Stirnseiten der offenen Ecke zu erzeugen.

117 FORM
118 FORM

HYBRID

Die Straßenfluchtlinien der angrenzenden Bestandsbauten werden weiter geführt und das Blockinnnere von den verkehrreichen Straßen geschützt. Eine Gliederung der Baumasse in mehrere Volumen, die sich leicht voneinander absetzen, passt sich der umgebenden Stadtmorphologie an. Die negative Ecke schafft eine offene und einladende Geste. An ihren beiden Stirnseiten könnten wieder urbane Leinwände entstehen um den Verlust der überdeckten Brandwände zu kompensieren. Das Weiterführen der vorhandenen Straßenfluchtlinen resultiert aber wieder in einer unauffälligen Erscheinung und deutet keine besondere Nutzungstypologie, wie die des Badehauses, an. Eine optimale solare Ausrichtung ist mit dieser Form abermals nicht möglich.

»Die negative Ecke schafft eine offene und einladende Geste.«

119 FORM
120 FORM

SOLITÄR

Das Schaffen einer eigenständigen und unabhängigen Form bildet den ersten Ansatz des favourisierten städtebaulichen Entwurfs. Es soll bereits durch das räumliche Auftreten die hier neu entstehende Nutzungstypologie angekündigt werden. Daraus leitet sich eine solitäre Form ab, welche in ihrer logischen Konsequenz den Abstand zu den angrenzenden Brandwänden wahrt und zudem durch deren hintergründige und großflächige Kulisse inszeniert wird. Das rechtwinklige Solitär orientiert sich mit einer Drehung zur nordwestlichen Ecke des Grundstücks, bricht dadurch mit den vorhandenen Fluchtlinien und verbessert seine solare Ausrichtung. Um die prominente Ecklage weiter zu stärken, ragt eine Ecke der Kubatur provokant über die Straßenfluchtlinie der Bestandsgebäude hinaus. Das Auflösen in mehrere Volumen nimmt zudem Bezug auf die kleinteilige Parzellenstruktur des Berliner Blockrand.

»Eine solitäre Form die den Abstand zu den angrenzenden Brandwänden wahrt und zudem durch deren hintergründige und großflächige Kulisse inszeniert wird.«

121 FORM
122 FORM

GLIEDERUNG

Von den beiden flankierenden Straßen aus gesehen gliedert, sich die Form in drei verschieden hohe, orthogonal angeordnete Quader, die versetzt und mit einem leichten Abstand zueinander gruppiert sind. Mit einer Abstufung der Höhen, von 14, 16 und 18 Metern vermitteln sie zwischen den angrenzenden Bestandsgebäuden, die mit Niveaus von 16 und 20 Metern am Bearbeitungsgrundstück anschließen. Der vierte und niedrigste Baukörper, mit einer Höhe von 10 Metern, ist der Blockinnenseite zugewandt und vom Straßenraum aus nicht wahrnehmbar.

Die Qualität des städtebaulichen Entwurfs liegt in seiner eigenständigen kompakten Form, welche sich trotz der bewussten Abgrenzung zum Bestand in seinen Proportionen harmonisch in das Stadtbild einfügt.

123 FORM
16m 20m 18m 16m 14m

AUSGANGSLAGE

Das Grundstück mit markanter Ecklage hat eine lange nach Norden gerichtete Seite, Zwei Brandwände schließen mit unterschiedlichen Höhen direkt an den Grundstücksgrenzen an.

EIGENSTÄNDIGKEIT

Das Solitär bricht mit den vorhanden Fluchtlinien. Um die prominente Ecklage zu betonen, ragt der Körper provokant über die Straßenfluchtlinie der Bestandsgebäude hinaus.

AUFBRECHEN

Durch das Aufbrechen des solitären Blocks sowie dem Verschieben der einzelnen Bruchstücke wird eine partielle Durchlässigkeit des Baukörpers geschaffen.

STAFFELUNG

Die einzelnen Volumen werden in ihren Höhe stufenartig variiert um so zwischen den Bestandsbauten zu vermitteln, welche mit unterschiedlichen Niveaus am Bearbeitungsgrundstück anschließen.

124 FORM GSEducat ona Vers on GSEducat ona Version GSEducat ona Vers on GSEducat ona Vers on

Ausformulierung

ERKENNUNGSMAL

Der Schornstein stellt das Hauptmerkmal dar mit welchem sich das Bauwerk optisch von den umgebenden Typologien unterscheidet. Er tritt als Indikator für eine neue und eigenständige Nutzungstypologie auf.

AUSDEHNUNG

Im Untergeschoss dehnt sich das Gebäude teils ganz bis an die Grundstücksgrenzen aus. Damit wird eine hohe Ausnutzung der Grundstücksfläche erzielt und der sichtbare Abstand zu den Bestandsbauten gewahrt.

LICHTFÜHRUNG

Ein Atrium im Zentrum des Gebäudes lässt natürliches Licht bis in die untere Ebene vordringen. Das Untergeschoss erstreckt sich bis an die östliche Grundstücksgrenze an welcher es durch einen offenen Hof zusätzlich mit Tageslicht versorgt wird.

RESULTAT

Eine eigenständige kompakte Form welche sich trotz der bewussten Abgrenzung zum Bestand, in seinen Proportionen harmonisch in das Stadtbild einfügt.

125 FORM
GSEducat ona Vers on

Schwarzplan 1:2000

S c h w a r z p l a n M 1: 2 0 0 0 0 60 140

L a g e p l a n M 1: 5 0 0 0 15 30 0 15 35

126 FORM V Mar ia S
P
k a l i t z e r
127 FORM S c h 0

Integration

Verzahnung Genius Loci Außenraum Lageplan 1:500 Erdgeschoss 1:200 Dachaufsicht 1:200

132 134 136 138 142

140

128 INTEGRATION
129 INTEGRATION
130 INTEGRATION
Sitzplattformen auf dem Vorplatz des Badehauses

VORGEHEN

In diesem Kapitel werden drei Konzepte zur Integration des Gebäudes in das spezifische städtische Umfeld beschrieben. Die „Verzahnung“ greift die Thematik der Mischnutzung in den Erdgeschosszonen auf. Der Abschnitt „Genius Loci“ beleuchtet den Charakter der Nachbarschaft und umfasst einen gestalterischen Ansatz diesen auf das Gebäude zu übertragen. Abschließend beinhaltet der Abschnitt „Außenraum“ einen Vorschlag zur Gestaltung der Fläche vor dem Eingangsbereich des Badehauses.

131 INTEGRATION

Verzahnung

»Platz um die Vielfalt des lokalen Kleingewerbes zu stärken.«

Es erscheint maßgebend ein Gebäude in so prominenter Lage, in den Dialog mit dem umgebenden Straßenraum zu bringen. Das Einstreuen von unabhängigen, straßenseitig angeordneten Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss hat zum Ziel, eine Verzahnung mit dem belebten Straßenraum und dadurch mit dem Kiez zu bewirken. Die Räumlichkeiten werden unabhängig von der Hauptnutzung erschlossen und bieten Platz um die Vielfalt des lokalen Kleingewerbes zu stärken. Diese Wechselwirkung schließt an die Tradition von belebten Erdgeschosszonen an, die eine der Hauptelemente gut funktionierender Stadtviertel darstellen und hilft dabei, den neuen Stadtbaustein erfolgreich zu integrieren.

132 INTEGRATION
133 INTEGRATION

Genius Loci

»Der Geist des Ortes, ist hier in bunt besprühte Hauswände gekleidet.«

Auch wenn sich Kreuzbergs aus architektonischer Sicht eher schwer auf einen gemeinsamen Nenner herunter brechen lässt, gibt es doch eine gestalterische Konstante, die sich durch den gesamten Stadtteil zieht. Der Genius Loci, der Geist des Ortes, ist hier in bunt besprühte Hauswände gekleidet. Sie sind trotz aller Bemühungen allgegenwärtig und Teil der Identität des Stadtteils geworden bzw. wurden sie sogar zu Wahrzeichen einzelner Viertel. Einige der Graffiti Crews, die speziell aus diesem Teil Kreuzbergs stammen, haben unlängst internationale Bekanntheit erlangt. Ihre Schriftzüge und Symbole finden sich an den Wänden vieler Städte weltweit wieder. Das Prinzip ist simpel. Es geht darum mit Buchstaben zu gestalten, dabei wird die gesamte Oberfläche der Stadt als Leinwand angesehen. Diesem Leitsatz folgend entwickelte sich die Idee, die Beschriftungen an der Fassade des Badehauses nach ähnlicher Manier frei und plakativ zu platzieren. Auf diese Weise entsteht eine Hommage an den Geist des Ortes, welcher auf abstrahierte Art und Weise fortgeführt wird.

134 INTEGRATION
135 INTEGRATION

Außenraum

Die dem angrenzenden Bestandsgebäude vorgelagerten Grünflächen werden in Form von partiell begrünten Sitzplattformen weiter bis vor den Eingang des Badehauses geführt. Es entsteht eine Landschaft aus wegführenden Sitzmöbeln. Wie Steine in einem Flussbett liegen sie vor dem Gebäude und entschleunigen den Strom der ankommenden Menschen bevor diese den Eingangsbereich des Badehauses erreichen. Die für jedermann zugängliche Sitzlandschaft dient als Treffpunkt und bietet Platz zum Verweilen. Sie bildet zudem eine Pufferzone zur stark frequentierten Straße und schützt so den Vorplatz des Badehauses und dessen vorgelagerten Kleingewerbe.

136 INTEGRATION
»Wie Steine in einem Flussbett entschleunigen sie den Strom der Ankommenden.«
137 INTEGRATION
138 INTEGRATION GSE u a o a e n VI
S
a
z e
Mar
k
l i t
L a g e p l a n M 1: 5 0 0 0 15 30 0 15 35 Lageplan 1:500
139 INTEGRATION V V V V I I I V V V IV V V VI VI Mariannenstr. Mar iannenstr . V V Sk al i tzer S t r . ± 0 , 0 0 - 4 , 7 0 I I I V E n g a n g B a d e h a u s E n g a n g L e f e a n e n Ü b e r g a b e P y o y s e a n a g e + 8 ,8 0 S k a l i t z e r P a r k M 1: 5 0 0 30 35

Dachaufsicht 1:200

0 5 15

L a g e p l a n M 1: 5 0 0 0 15 30 0 15 35

Erdgeschoss M 1:200 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13

Foyer Rezeption Digital Locker Teebar Bibliothek WC Gäste Dienstraum Aufenthalt Personal Umkleide Personal WC Personal Büro Leitung GE Spätkauf GE II Nachbar GE III Zukunftmuseum Schnittstelle Pyrolyseanlage, Ansaugstutzen für Befüllung und Entnahme

140 INTEGRATION V Mar ia S k a l i t z e r P
GSEducationalVersion B
141 INTEGRATION V I V V V IV V V Sk al i t z ± 0 , 0 0 - 4 , 7 0 III II III IV E i n g a n g B a d e h a u s E i n g a n g L i e f e r a n t e n Ü b e r g a b e P y r o l y s e a n l a g e + 8 , 8 0

Erdgeschoss 1:200

0 5 15

L a g e p l a n M 1: 5 0 0 0 15 30 0 15 35

Erdgeschoss M 1:200 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13

Foyer Rezeption Digital Locker Teebar Bibliothek WC Gäste Dienstraum Aufenthalt Personal Umkleide Personal WC Personal Büro Leitung GE Spätkauf GE II Nachbar GE III Zukunftmuseum Schnittstelle Pyrolyseanlage, Ansaugstutzen für Befüllung und Entnahme

142 INTEGRATION V Mar ia S k a l i t z e r P
GSEducationalVersion B
143 INTEGRATION 13 4 3 5 9 10 8 12 11 2 5 6 6 5 14 A A B
Erdgeschoss
Personal Zukunftmuseum PyrolyseAnsaugstutzen für Entnahme 5 15
B
M 1:200

Energie

Inszeniertes Feuer

Pyrolyse Konzept CO2 Kreislauf | Pyrolyse Prozess

148 150 152 154

144
145

Die zentrale „Feuerstelle“ im Untergeschoss umgeben von Bädern und Ruhbereichen

VORGEHEN

Da das Konzept der Energiegewinnung für den weiteren Entwurfsprozess maßgebend ist bekommt dieses Kapitel eine vergleichsweise zentrale Position im Handlungsstrang. Einleitend wird die Idee umrissen, das Feuer als Botschafter der wärmeerzeugenden Gebäudetechnik zu inszenieren. Es wird untersucht, wie sich das Verfahren der Pyrolyse für ein Badehaus anwenden lässt und welche Eigenschaften diese Synergie hervorbringt. Es folgt eine Beschreibung des Pyrolyse-Konzepts sowie dessen Einordnung in den Kontext des CO2 Kreislauf. Abschließend wird der Prozess der Pyrolyse genauer erklärt.

147 ENERGIE
148 ENERGIE

Inszeniertes Feuer

Neben dem Wasser, ist es das Feuer, welches als weiteres wichtiges Element in einem Badehaus dient. Erst die Verbindung der Beiden lässt ein für den Menschen angenehmes und hautnahes Badeerlebnis entstehen. Diese zentrale Rolle des Feuers würdigend entstand der Entwurfsansatz, einen Teil der wärmeerzeugenden Gebäudetechnik zu inszenieren anstatt sie wie üblich vor den Blicken der Nutzer versteckt in dunkle Technikräume zu verbannen. Die Idee beinhaltet einen Teil des Verbrennungsprozess, in Gestalt einer zentralen „Feuerstelle“ sichtbar für die Badegäste werden zu lassen. Das antreibende „Herzstück“ des Gebäudes soll gesehen und in das Bewusstsein der Nutzer gerückt werden. Es braucht also ein Verfahren zur Wärmeerzeugung, welches zum einen im Stande ist ein Gebäude dieser Größenordnung zu versorgen, zum anderen sollte es optimalerweise nicht von fossilen Brennstoffen betrieben werden und daher einen möglichst geringen CO2 Fußabdruck hinterlassen. Auch ein „Feuer“ soll es beinhalten, welches sichtbar für die Badegäste zur Schau gestellt werden kann. Ein Verfahren welches all diese Bedingungen erfüllt, ist die Pyrolyse.

»Verbrennungsprozess, in Gestalt einer zentralen „Feuerstelle“ sichtbar für die Badegäste«

149 ENERGIE

Pyrolyse-Konzept

»Das durch die Energieerzeugung des Badehauses entstehende Nebenprodukt Pflanzenkohle stellt eine wertvolle Ressource dar.«

Pyrolyse bezeichnet den Umwandlungsprozess von organischem Material wie Holz und Pflanzenresten bei hohen Temperaturen und ohne Sauerstoff. Pflanzen entziehen der Atmosphäre CO2 mittels Photosynthese. Lässt man diese Biomasse verrotten oder verbrennt sie, gelangt der Kohlenstoff als CO2 zusammen mit weiteren klimaschädlichen Gasen zurück in die Atmosphäre. Mit der Pyrolyse gelingt es dies zu verhindern. Der über die Photosynthese eingefangene Kohlenstoff wird mittels Pyrolyse dauerhaft beständig gemacht. Der Prozess benötigt zwar anfangs Energiezufuhr, schnell wird aber ein Temperaturbereich erreicht, in dem Energie frei wird. Diese Überschusswärme kann zur Energieerzeugung genutzt, oder auch in ein Fernwärmenetz eingespeist werden. Je nach verwendetem Rohstoff fallen Gase, Pyrolyseöl und ein festes Restprodukt wie Pflanzenkohle an. Entscheidend ist hierbei, dass der Kohlenstoff nicht nur eingelagert wird, wie es bei herkömmlichen Negativemissionslösungen der Fall ist, sondern gleichzeitig genutzt wird. Denn Kohlenstoff ist ein wertvoller Rohstoff für den Einsatz in vielen verschiedenen Anwendungsbereichen - allen voran in Bodenanwendungen und Baustoffen. Pflanzenkohle als Bodenverbesserer, auch unter dem Namen Terra Preta bekannt, ist schon von den alten Kulturen am Amazonas bekannt. In einer Handvoll Pflanzenkohle sind ungefähr 300g Kohlenstoff dauerhaft aus der Atmosphäre entzogen und gespeichert.1*

5 * M. Schmid, persönliche Kommunikation, im August 2022 Dipl. Ing. Martin R. Schmid ist Projektleiter für Thermische Energiesysteme, WKKund Pyrolyse, UNIDO-Experte für Pflanzenkohle und Pyrolyse.

150 ENERGIE

S a u b e r e A b g a s

P f l a n z e n r e s t e a u s A g r a r w ir t s c h a f t c a 14 m i o t/ a in D E -

e n r s t e a u s r w ir t s c h a f t m i o t/ a in D E -

P f l a n z e n r e s t e a u s A g r a r w ir t s c h a f t - c a 14 m i o t/ a in D E -

P f l a n z e n r e s t e a u s A g r a r w ir t s c h a f t - c a 14 m i o t/ a in D E -

P f l a n z e n r e s t e a u s A g r a r w ir t s c h a f t - c a 14 m i o t/ a in D E -

S a u b e r e s A b g a s B a d e h a u s

S a u b e r e s A b g a s B a d e h a u s

S a u b e r e s A b g a s

S a u b e r e s A b g a s

S a u b e r e s A b g a s

B o d e n v e r b e s s e r e r

E n e r g i e

B a d e h a u s

B a d e h a u s

B a d e h a u s

E n e r g i e

E n e r g i e

P f l a n z e n k o h l e L a n d w i r t s c h a f t H o l z e s s i g

P f l a n z e n k o h l e L a n d w i r t s c h a f t H o l z e s s i g

E n e r g i e

P f l a n z e n k h l e L a n d w i r t s c h a f t H o l z e s s i g

E n e r g i e

B o d e n v e r b s e r r L e b e n s m i t t e l i n d u s t r i e B io k r a f t s t o f f

P f l a n z e n k o h l e L a n d w i r t s c h a f t H o l z e s g

M e d i z i n P y r o l y s e ö l

B a d e h a u s

P f l a n z e n k o h l e L a n d w i r t s c h a f t H o l z e s s i g

M e d i z i n P y r o l y s e ö l

L e b e n s m i t t e l i n d u s t r i B io k r a f t s t o f f

B o d e n v e r b e s s e r e r L e b e n s m i t t e l i n d u s t r e B io k r a f t s t o f f

M e d i z i n P y r o l y s e ö l

P y r o l y s e ö l

W a r m w s s e r S t r o m A r o m a s t o f f

W a r m w a s s e r S t r o m A r o m a s t o f f e

W a r m w a s s e r S t r o m A r o m a s t o f f e

M e d i z i n P y r o l y s e ö l

W a r m w a s s e r S t r o m A r o m a s t o f f e

E n e r g i e

P f l a n z e n r e s t e a u s A g r a r w ir t s c h a f t - c a 14 m i o t/ a in D EP y r o l y s e ö l

P f l a n z e n k o h l e H o l z e s s i g

B o d e n v e r b e s s e r e r L e b e n s m i t t e l i n d u s t r i e B io k r a f t s t o f f

B o d e n v e r b e s s e r e r L e b e n s m i t t e l i n d u s t r i e B io k r a f t s t o f f

W a r m w a s s e r S t r o m A r o m a s t o f f e

M e d i z i n

151
GSEducat ona Vers on
GSEducat ona Version
GSEducat ona Vers on
SEduca ona Vers on

P h o t o s y n t h e s e b i n d e t 0 9 k g C O 2 / 1 k g B i o m a s s e

S t a d t p a r k s U r b a n e G ä r t e n L a n d w i r t s c h a f t

V e r r o t t u n g 0 9 k g C O 2

1 k g P f l a n z e n r e s t e 0 9 k g C O 2

P f l a n z e n r e s t e u n g e n u t z t

1 k g P e l l e t s 0 .9 k g C O 2

A u f b e r e i t u n g z u P e l l e t s

152 ENERGIE GSEduca iona Ve s on

B o d e n v e r b e s s e r e r 1 7 0 g P f l a n z e n k o h l e 0 5 k g C O 2

A b g a s 0 4 k g C O 2

1 7 0 g P f l a n z e n k o h l e 0 5 k g C O 2

1 k W h E n e r g i e

B a d e h a u s

P y r o l y s e - A n l a g e

153 ENERGIE GSEduca iona Ve s on
CO2 Kreislauf

1

5 T h e r m oE l e k t r is c h e r G e n e r a t o r

1

5 T h e r m oE l e k t r is c h e r G e n e r a t o r

7

B r e n n k a m m e r 2

4

Pyrolysereaktor

1

6 3

B r e n n k a m m e r 2

4

Pyrolysereaktor

5 T h e r m oE l e k t r is c h e r G e n e r a t o r

7

B r e n n k a m m e r 2

6 3

4

Pyrolysereaktor

6 3

7

A n l i e f e r u n g u n d L a g e r u n P e l l e t s w e r d e n ü b e r A n s g e b l a s e n > B r a n d a b s c h n

E i n t r a g B i o m a s s e - D ie P t is ie r t e n Ma t e r ia l t r a n s p o

P y r o l y s e r e ak t o r - S p a l t u P y r o l y s e g a s e u n d P f l a n z W ä r m e a u s A b g a s e n d e r N e b e n p r o d u k t e d e s P r o z K o n d e n s a t e w ie H o l z e s s i > B r a n d a b s c h n i t t II <

B r e n n k a m m e r - D ie a u s d P y r o l y s e g a s e w e r d e n m e i n e m S t a r t b r e n n e r e n t z w e r d e n f ür d ie S p a l t u n g d R e a k t o r g e l e it e t u n d a n s c A b g a s ü b e r d e n K a m i n n > B r a n d a b s c h n i t t II <

T h e r m o e l e k t r i s c h e r G e n e s ic h t h e r m o e l e k t r is c h e M d e r A b g a s e in e l e k t r is c h e F ür d e n B e t r ie b w ir d d a s D a s s o e r h it z t e K ü h l w a s s W a r m w a s s e r e r z e u g u n g

D e r P y r o l y s e p r o z e s s In p u t - 1 0 0 % B o m a s s e O u t p u t - 4 5 % B io k o h l e - 5 5 % E n e r g ie - H o l z e s s i g P y r o - s a u b e r e s A b g a 1 2 3 4 5 6 7

A u s t r a g P f l a n z e n k o h l ee n t s t a n d e n e P f l a n z e n k o h U m g e b u n g s t e m p e r a t u r g L a g e r u n g u n d A b t r a n s p o e i n e m s e p a r a t e m B e r e c A n s a u g s t u t z e n in d a s T r a > B r a n d a b s c h n i t t III <

155
GSEducationa Vers on

Schnitt A-A 1:200 |

Erschließung Ankunft Ebenen Erdgeschoss 1:200 Untergeschoss 1:200 Erlebnisbäder 1 Obergeschoss 1:200 Schnitt B-B 1:200 | 2 Obergeschoss

3 Obergeschoss Flucht und Rettung

160 162 166 168 172 174 178 180 184 186 190 194

156
Organisation
157

Blick vom Foyerbereich in Richtung Atrium

INHALT

In diesem Kapitel wird die Organisation und das Zusammenspiel der unterschiedlichen Nutzungsbereiche auf den Geschossen thematisiert. Beginnend mit einer Erläuterung zur Erschließung des Bauwerks folgt eine detaillierte Beschreibung der Ankunft im Badehaus. Daran schließt eine Übersicht der Aufteilung der Nutzungsbereiche auf die verschiedenen Geschosse an. Der Hauptteil des Kapitels besteht aus einer schrittweisen Führung durch die einzelnen Ebenen und Nutzungszonen des Badehauses. Abschließend wird das Flucht- und Rettungskonzept des Gebäudes erläutert.

159 ORGANISATION
160 ORGANISATION -1 0 +1 +2 +3 UG EG OG OG OG

Erschließung

Für Besucher wird das Gebäude von seiner markant in den Straßenraum weisenden nordwestlichen Seite erschlossen. Der hier durch das Aufbrechen der solitären Form entstandene Abstand zwischen den einzelnen Quadern leitet auf natürliche Weise in das Gebäude. Ein weiterer Zugang für die Anlieferung befindet sich auf der nordöstlichen zur Skalitzer Straße gewandten Seite.

Herz des Ensembles bildet das eingefasste Atrium, welches Tageslicht bis in die Ebene des ersten Untergeschoss transportiert und als verbindende Erschließungs- sowie Kommunikationszone dient.

Vertikal gibt es zwei Erschließungskerne. Ein notwendiger Treppenkern in Kombination mit einem Aufzug der sämtliche Geschosse bedient sowie ein weiterer nicht notwendiger Kern, der das 1.Untergeschoss mit dem 2.Obergeschoss verbindet. Das 3.Obergeschoss ist zusätlich über eine nichtnotwendige Treppe mit der darunterliegenden Ebene verbunden.

»Herz des Ensembles bildet das eingefasste Atrium, welches Tageslicht bis in die Ebene des ersten Untergeschoss transportiert«

161 ORGANISATION
162 ORGANISATION

Ankunft

Von dem weitläufigen und belebten Vorplatz aus wird der Ankommende über die Fuge, die sich zwischen den in den Straßenraum hervortretenden Volumen auftut, in das Innere des Gebäudes geleitet. Man betritt einen länglichen und schmalen, zweigeschossigen Vorraum. Durch seine hohen Proportionen wird für den in die Tiefe des Gebäudes vordringenden Besucher der massive Charakter des Bauwerks spürbar. Diese räumliche Verengung steht im starken Kontrast zu der offenen Weite des Straßenraums und dient sowohl als Windfang wie auch als Pufferzone zwischen der äußeren und inneren Geräuschkulisse. Von diesem Schwellenraum abzweigend eröffnet sich dem Eintretenden eine großzügiges, zweigeschossiges Foyer. Durch die bewusst über Eck inszenierte Raumabfolge, von Außenraum, Vorraum und Foyer, wird ein direkter Blickbezug der Außenwelt in das geschützte Innere unterbunden. Dies sorgt für einen Überraschungsmoment und hebt in aller Deutlichkeit den Übergang in einen neuen und eigenständigen Bereich hervor. Neben einem mit einer Sitzgruppe bespielten Wartebereich ist ein Teil des Foyers hin zu dem Baden gewidmeten Untergeschoss geöffnet. Das Element Wasser tritt hier das erste Mal in Erscheinung und bietet eine akustische und visuelle Kostprobe. Die von dem Becken emporsteigenden Dampfschwaden, das Rauschen und Plätschern, sowie die sich an den Wänden tummelnden Lichtreflexionen der Wasseroberfläche, reichern die Atmosphäre des Foyers an.

»Das Element Wasser tritt hier das erste Mal in Erscheinung und bietet eine akustische und visuelle Kostprobe.«

163 ORGANISATION

»Die hier entstehenden Blickbeziehungen geben einen ersten Eindruck auf das rege Treiben im Innern des Badehauses.«

An der Westseite des Foyers sind zwei schmale sich über beide Geschosse erstreckende Fensteröffnungen angeordnet. Sie lassen Sonnenstrahlen bis in die Tiefe des Raumes vordringen, verwehren jedoch durch ihre hohen Brüstungen einen direkten Blickkontakt mit der Außenwelt. Neben dem Foyer ist das zentrale Atrium gelegen, dessen auf zwei Geschossen angrenzende Galerien sind durch eine in Stützen aufgelöste Wand einsehbar. Die hier entstehenden Blickbeziehungen geben einen ersten Eindruck auf das rege Treiben im Innern des Badehauses. Die erste Station für eintretende Gäste bildet ein dem Eingang gegenüberliegender Empfangstresen. Beim Check-in entledigen sich die ankommenden Besucher sämtlicher digitaler Geräte, welche dann zusammen mit der Garderobe vom Personal in einem extra dafür vorgesehenem Raum in Schließfächern verwahrt werden.

164 ORGANISATION
165 ORGANISATION

Ebenen

Das Gebäude umfasst insgesammt vier oberirdische Geschosse sowie zwei Untergeschosse. Das rein der technischen Gebäudeausrüstung vorbehaltene 2. Untergeschoss wird im Weiteren nicht näher betrachtet. Die Ebene des Erdgeschoss ist neben den zur Straße orientierten Gewerbeeinheiten in erster Linie dem Ankommen der Gäste gewidmet, auch die Räumlichkeiten für das Personal sind hier untergebracht. Das 1. Untergeschoss umfasst ausschließlich das Thema des Badens. Im 1. Obergeschoss finden sich verschiedene Räumlichkeiten für das Angebot an körperlichen Betätigungen. Zweites und drittes Obergeschoss beinhalten das gastronomische Zentrum des Badehauses. Hier gibt es mehrere Küchen und Speisebereiche, Platz für Veranstaltungen sowie einen Bereich für Übernachtungsgäste.

GRZ = 0,8 GFZ = 1,9

Flächeneffizienz = 0,56

Erdgeschoss und 1. Obergeschoss erstrecken sich gleichermaßen über alle vier Gebäudevolumen. Das 2. Oberschoss hingegen findet sich nur noch in den drei der Straße zugewandten Volumen wieder, wo es in seiner Höhe variiert. Das 3. Obergeschoss ist ausschließlich im höchsten der drei Volumen vorhanden.

167 ORGANISATION

0 Erdgeschoss

A n k u n f t | F o y e r | R e z e p t i o n

GSEduca onalVersion

W C

Foyer | Rezeption

B i b l o t h e k | T e e b ar

G e w e r b e e i n h e i t e n

Bibliothek | Teebar WC Personal | Dienstraum

P e r s o n a l | V e r w a l t u n g | L a g e r E r s c h l i e ß u n g

W C

Gewerbeeinheiten

A n k u n f t | F o y e r | R e z e p t o n G e w e r b e e i n h e t e n

168 ORGANISATION GSEduca ona Ve s on
P e r s o n a l | V e r w a l t u n g | L a g e r E r s c h l i e ß u n g GSEduca ona Vers on
B i b l i o t h e k | T e e b ar

ANKOMMEN | PERSONAL | GEWERBE

Abgehend von Foyer und Rezeption erreicht man über das Atrium einen Bereich, der eine Bibliothek sowie eine Teebar beherbergt. Hier können Gäste in behaglicher Atmosphäre den Tumult der Großstadt hinter sich lassen und bei einer Tasse Tee entspannt in einem der zahlreichen Bücher blättern. Die Toiletten für die Gäste sind an den beiden Treppenkernen orientiert. Eine nach Geschlechtern getrennte Toiletteneinheit befindet sich am südlich vom Atrium gelegenen Treppenkern, und ein rollstuhlgerechtes WC befindet sich unweit des Aufzugs, am nördlichen Treppenkern. Der Bereich für die Mitarbeiter ist ebenfalls im Erdgeschoss untergebracht. Dieser wird durch einen eigenen Zugang, welcher auch als Lieferanteneingang dient, an der nördlichen Seite des Gebäudes erschlossen. Die Räumlichkeiten für das Personal umfassen einen Aufenthaltsraum mit Teeküche, einen daran anschließendem Bereich mit Umkleide und Duschen, sowie Toiletten und ein Büro für die Verwaltung des Badehauses.

»Hier können Gäste in behaglicher Atmosphäre den Tumult der Großstadt hinter sich lassen«

169 ORGANISATION

ANKOMMEN | PERSONAL | GEWERBE

»Wie im Foyer ist auch das Atrium erfüllt von den Geräuschen des Wassers.«

Im Atrium begegnet einem zuerst das in dessen Zentrum skulptural anmutende Gebilde des Schornsteins. Mit seiner sich in leichter Drehung befindenden Form, wächst er vom Untergeschoss entspringend senkrecht empor und durchstößt die lichtflutende Betonglasdecke des Atriums. Seine bewegte Erscheinung steht im Kontrast zu der sonst orthogonalen Formensprache des Badehauses. Wie im Foyer ist auch das Atrium erfüllt von den Geräuschen des Wassers. Die im Untergeschoss um den Schornstein gruppierten und sprudelnden Wasserbecken verbreiten ihre Atmosphäre bis in die oberen Ebenen. Geschossverbindende Lufträume, wie das Atrium, ziehen sich als gestalterisches Element durch den Entwurf. Neben dem Foyer steht auch der Bereich der Bibliothek über Galerien gleichermaßen mit Unter- und Obergeschoss in Verbindung.

170 ORGANISATION

Erdgeschoss 1:200

Untergeschoss M 1:200

0 5 15

0 5 15

Teebar | Terminal

Bibliothek

WC Gäste

Dienstraum

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16

Foyer Rezeption 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14

Foyer Rezeption Digital Locker Teebar Bibliothek WC Gäste

Aufenthalt Personal

Umkleide Personal

WC Personal Büro Leitung

Erdgeschoss M 1:200 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13

Digital Locker GE I Spätkauf

Umkleide Reinigen Feuerstelle Ruhen Bar Feuerbad Luftbad Solebad Eisbad Aromabad Saunabereich - Aufgussauna, - Tauchbecken, - Dusche Dampfbad Hammam Massagebereich - Massageräume, - Wartebereich, - Dusche WC Dienstraum

Dienstraum Aufenthalt Personal Umkleide Personal WC Personal Büro Leitung GE I Spätkauf GE II Nachbar GE III Zukunftmuseum

Schnittstelle Pyrolyseanlage, Ansaugstutzen für Befüllung und Entnahme

Versorgungsschacht zwischen EG und Technickgeschoss

GE II NachBar

GE III Zukunftmuseum Übergabe Pyrolyse

171 ORGANISATION 13 7 4 3 5 9 10 8 12 11 2 1 5 6 6 5 14 A
B
GSEducationalVersion
172 ORGANISATION + 14 , 4 6 + 16 3 3 + 0 , 0 0 S c h n i t t A - A M 1: 2 0 Schnitt A-A 1:200
173 ORGANISATION 0 0 0 5 15 0 5 15 + 10 3 2 + 1 2 4 + 16 0 0 0 0 5 15

-1 Untergeschoss

A u f e n t h a l t | R u h e n | B a r

A u f e n t h a l t | R u h e n | B a r

M a s s a g e | D a m p f b a d | H a m a m | D u s c h e

M a s s a g e | D a m p f b a d | H a m a m | D u s c h e

U m k l e d e D u s c h e , W C

U m k l e i d e D u s c h e , W C

Aufenthalt | Ruhen | Bar Dampfbad- Massagebereich Saunabereich Erlebnisbäder WC Personal | Dienstraum

S a u n a | T a u c h b e c k e n | D u s c h e E r l e b n i s b ä d e r E r s c h l i e ß u n g | A u ß e n b e r e i c h

P e r s o n a l | L a g e r

P e r s o n a l | L a g e r

S a u n a | T a u c h b e c k e n | D u s c h e E r l e b n i s b ä d e r E r s c h l e ß u n g | A u ß e n b e r e i c h

174 ORGANISATION
GSEduca ona Ve s on
GSEduca iona Vers on
GSEduca ona Ve s on

Über die beiden breit angelegten Treppenläufe steigt man in die Ebene des Badens hinab. Am nördlichen Treppenkern sind die Umkleiden der Gäste zusammen mit einem großen Duschbereich und einem rollstuhlgerechten WC angeordnet. Neben dem südlichen Treppenkern befindet sich wie auch im Erdgeschoss der nach Geschlechtern getrennte Toilettenbereich. Im Zentrum des Atriums liegt auf einem Plateau die „Feuerstelle“ um die sich einzelne temperierte Whirlpool-Bäder gruppieren, die sogenannten „Feuerbäder“. Der inmitten der Becken emporsteigende Schornstein ist an einer Stelle mit einer verglasten Öffnung versehen, hinter der die Flammen des Pyrolysefeuers in Erscheinung treten. Gemeinsam mit den beidseitig des zentralen Bereichs angeordneten und ebenfalls erhöhten Liegebereichen entsteht eine Art großes Wohnzimmer. Es gibt über das Geschoss verteilt zwei Sauna- und zwei Massagebereiche. Jeder der Saunabereiche verfügt über eine Aufguss-Sauna, Duschen, ein Tauchbecken und einen Trinkbrunnen. Die Massagebereiche umfassen neben den Massageräumen auch Dampfbäder und sind ebenfalls mit Duschen sowie Trinkbrunnen versehen. Der westliche Massagebereich beherbergt zudem einen zusätzlichen Gemeinschafts-Massageraum, der dem Prinzip eines orientalischen Hamams folgt.

»Der inmitten der Becken emporsteigende Schornstein ist an einer Stelle mit einer verglasten Öffnung versehen, hinter der die Flammen des Pyrolysefeuers in Erscheinung treten.«

175 ORGANISATION

BADEN | SCHWITZEN | RUHEN

»Das westlich gelegene Aromabad öffnet sich nach oben in das im Erdgeschoss liegende Foyer.«

Im Untergeschoss finden sich verstreut angeordnet unterschiedliche Erlebnisbäder. Im südlichen Teil gibt es ein von zwei Seiten begehbares Solebad, welches von einer verglasten Öffnung in der Decke mit Tageslicht versorgt wird. Östlich ist ein ebenfalls beidseitig erschlossenes Eisbad zu finden. Das westlich gelegene Aromabad öffnet sich nach oben in das im Erdgeschoss liegende Foyer. Eine weitere räumliche Verbindung zum Erdgeschoss findet sich im östlichen Liegebereich, der partiell mit der darüber liegenden Bibliothek im Blickkontakt steht. An gleicher Stelle, wie in den beiden darüber liegenden Geschossen, liegt im südöstlichen Bereich der Badeebene eine Bar für Erfrischungen und kleinere Speisen. Sie erfüllt zudem die Funktion eines informativen Terminals, an welchem unter anderem Massagen gebucht werden können. Das Untergeschoss umschließt zweiseitig einen großen mit Liegen ausgestatteten Außenbereich. Hier sind zwischen Bäumen und Liegen zwei weitere Whirlpool-Becken zu finden. Eine kleine Sauna, Duschen sowie die sich nach außen fortführende Bar fassen den Freiraum von seiner südlichen Seite, nördlich schließt er an einer der Aufguss-Saunen des Innenbereichs an.

176 ORGANISATION

Umkleide Reinigen Feuerstelle Ruhen Bar Feuerbad Luftbad Solebad Eisbad Aromabad Saunabereich - Aufgussauna, - Tauchbecken, - Dusche Dampfbad Hammam Massagebereich - Massageräume, - Wartebereich, - Dusche WC Dienstraum Versorgungsschacht zwischen EG und Technickgeschoss

Untergeschoss 1:200Untergeschoss M 1:200

0 5 15

Feuerstelle

Bar | Terminal

Feuerbäder

Luftbäder

0 5 15 Erdgeschoss M 1:200 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16

Umkleide 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16

Solebad

Eisbad Aromabad

Reinigen Sauna-Bereich WC Dienstraum

Ruhen Hamam Massage-Bereich

Foyer Rezeption Digital Locker Teebar Bibliothek WC Gäste Dienstraum Aufenthalt Personal Umkleide Personal WC Personal Büro Leitung GE I Spätkauf GE II Nachbar GE III Zukunftmuseum

Dampfbad

Umkleide Reinigen Feuerstelle Ruhen Bar Feuerbad Luftbad Solebad Eisbad Aromabad Saunabereich - Aufgussauna, - Tauchbecken, - Dusche Dampfbad Hammam Massagebereich - Massageräume, - Wartebereich, - Dusche WC Dienstraum Versorgungsschacht zwischen EG und Technickgeschoss

Schnittstelle Pyrolyseanlage, Ansaugstutzen für Befüllung und Entnahme

177 ORGANISATION 1 2 15 13 11 4 16 15 8 16 4 4 5 11 15 11 9 12 14 14 3 10 16 12 15 6 7 7 6 6 GSEducationalVersion 1 4 14 10
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16

Aromabad 37° Solebad 30° Eisbad 12°

A r o m a b a d S o l e b a d E i s b a d

A r o m a b a d S o l e b a d E i s b a d

A r o m a b a d S o l e b a d E i s b a d

178 ORGANISATION GSEduca ona Ve s on
GSEduca ona Ve s on
GSEduca ona Ve s on
179 ORGANISATION F e u e r b a d L u f t b a d Feuerbad 40° Luftbad 35° rs on F e u e r b a d L u f t b a d

GSEduca ona Ve s on

+1 Obergeschoss

K u r s r ä u m e | G y m

Aufenthalt | Bar | Spielzimmer

K u r s r ä u m e | G y m

Gym | Kursräume

A u f e n t h a l t | B a r | S p i e l z m m e r P e r s o n a l L a g e r

A u f e n t h a l t | B a r | S p i e l z i m m e r P e r s o n a l | L a g e r

U m k l e i d e | D u s c h e | W C

U m k l e i d e | D u s c h e | W C

E r s c h l i e ß u n g

180 ORGANISATION GSEduca ona Vers on
E r s c h l i e ß u n g GSEduca onalVersion
Umkleide | Dusche | WC Personal | Dienstraum

BEWEGEN | TRAINIEREN | SPIELEN

Am nördlichen Treppenkern sind wie auch im Badegeschoss die Umkleiden der Gäste zusammen mit einem Duschbereich angeordnet. Ein rollstuhlgerechtes WC befindet sich abermals in unmittelbarer Nähe zum Aufzug. Neben dem südlichen Treppenkern, der in diesem Geschoss endet, findet sich auch hier wieder der nach Geschlechtern getrennte Toilettenbereich. Von der Galerie des zentralen Atriums erreicht man an östlicher Seite eine Bar, welche die Sporttreibenden mit Erfrischungen versorgt und als Terminal dient, an dem angebotene Kurse gebucht werden können.

»Von der Galerie des zentralen Atriums erreicht man an östlicher Seite eine Bar«

181 ORGANISATION

BEWEGEN | TRAINIEREN | SPIELEN

Der Barbereich schließt einseitig an ein weiteres jedoch kleineres Atrium an, das den Blick auf die Bibliothek im Erdgeschoss freigibt. Auf der anderen Seite des verglasten Luftraums liegt ein mit Geräten ausgestattetes Gym. Zwei großzügige Multifunktionsräume im nördlichen Teil bieten Platz für ein vielseitiges Angebot an Kursen. Hier können Yoga, Pilates, Meditation ebenso wie Tanzkurse und vieles mehr stattfinden. Ein weiterer großer Raum im westlichen Teil des Geschosses ist als Loungebereich mit Billard- und Kickertischen ausgestattet. Von dem „Spielzimmer“ blickt man hinab in die Eingangshalle des Foyers.

182 ORGANISATION
»Hier können Yoga, Pilates, Meditation ebenso wie Tanzkurse und vieles mehr stattfinden.«

1 Obergeschoss 1:200 Untergeschoss M 1:200

Gym 1 2 3 4 5 6 7 8

Kursräume

0 5 15

Umkleide

Reinigen

Bar | Terminal Dienstraum

Spielzimmer WC

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16

0 5 15 Erdgeschoss M 1:200 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13

Foyer Rezeption Digital Locker Teebar Bibliothek WC Gäste

Dienstraum Aufenthalt Personal Umkleide Personal WC Personal Büro Leitung GE I Spätkauf GE II Nachbar GE III Zukunftmuseum

Schnittstelle Pyrolyseanlage, Ansaugstutzen für Befüllung und Entnahme

Umkleide Reinigen Feuerstelle Ruhen Bar Feuerbad Luftbad Solebad Eisbad Aromabad Saunabereich - Aufgussauna, - Tauchbecken, - Dusche Dampfbad Hammam Massagebereich - Massageräume, - Wartebereich, - Dusche WC Dienstraum Versorgungsschacht zwischen EG und Technickgeschoss

183 ORGANISATION 3 5 6 7 3 8 2 8 7 4 7
184 ORGANISATION
16 3 3
S c h n i t t B - B M 1: 2 0 Schnitt B-B 1:200
+ 14 6 6 - 4 ,7 6 - 8 16 + 0 0 0 + 4 4 2 + 8 8 4 +
+ 6 , 0 0
185 ORGANISATION + 10 3 2 + 1 2 4 + 16 0 0

+2 Obergeschoss

G a s t r o n o m i e | B i e r g a r t e n

G a s t r o n o m i e | B i e r g a r t e n

V e r a n s t a l t u n g e n | S e m n a r e | A u s t e l l u n g

G ä s t e z m m e r X L

V e r a n s t a l t u n g e n | S e m n a r e | A u s t e l l u n g G ä s t e z m m e r X L

U m k l e i d e | D u s c h e | W C

U m k l e i d e | D u s c h e | W C

P e r s o n a l | L a g e r | K ü c h e

Speisen | Biergarten Veranstaltung Doppelzimmer WC Küche | Dienstraum

P e r s o n a l | L a g e r | K ü c h e E r s c h l e ß u n g | A u ß e n b e r e i c h

E r s c h l e ß u n g | A u ß e n b e r e i c h

186 ORGANISATION GSEduca ona Vers on
GSEducat ona Vers on
GSEduca ona Vers on

Die Betonglasdecke des zentralen Atriums bildet gemeinsam mit der überdachten Fläche des südlichen Gebäudevolumens eine großräumige Dachterrasse. In der Mitte des Außenbereichs ragt triumphierend die auffällige Gestalt des Schornsteins empor. Die drei restlichen sich aus dem Gebäude erhebenden Volumen erwecken durch ihre transparent gehaltenen Fugen den Eindruck eigenständiger „Häuser“. Sie gliedern sich thematisch in das westlich des Außenbereichs gelegene „Speisehaus“, das nördliche „Veranstaltungshaus“ sowie das östliche „Gästehaus“. Der als Biergarten konzipierte südliche Teil des Außenraums ist mit Sitzmöbeln und Hochbeeten bestückt. Das 3.OG ist lediglich im Volumen des „Gästehauses“ vorhanden, die anderen beiden Gebäudeteile finden mit dem 2.OG ihren Abschluss.

»das westlich des Außenbereichs gelegene „Speisehaus“, das nördliche „Veranstaltungshaus“ sowie das östliche „Gästehaus“.«

187 ORGANISATION

SPEISEN | KULTUR | SCHLAFEN

Das „Speisehaus“ beherbergt zwei unabhängige Kücheneinheiten, die nach dem für Biergärten üblichen Self-Service Prinzip Innenund Außenbereich bedienen. Im Innern schließt an die beiden Küchen ein zweigeteilter großer Speisesaal an. In dessen Mitte ermöglicht ein verglaster Innenhof den Blick in das darunter liegende „Spielzimmer“. Das „Veranstaltungshaus“ beinhaltet zwei große durch mobile Wände voneinander trennbare Räume. Hier können Ausstellungen, Seminare oder andere Veranstaltungen kleineren Umfangs stattfinden. Es gibt eine direkte Verbindung zu den Innenbereichen der angrenzenden Nachbarhäuser. Nahe dem Aufzug ist hier wie in jeder Ebene wieder das rollstuhlgerechte WC zu finden.

Das Gästehaus umfasst im 2.OG einen Aufenthaltsbereich, der mit einer Bar bespielt ist, welche ebenfalls Innen- und Außenbereich versorgt. Die Bar ist in ihrem Aufbau identisch mit den im „Speisehaus“ liegenden Kücheneinheiten und kann somit bei Bedarf zu einer solchen umfunktioniert werden. Neben dem Barbereich und vor dem Aufzug gelegen befindet sich die nach Geschlechtern getrennte Toiletteneinheit des 2.Obergeschoss. Vom Vorraum des Aufzugs gelangt man in einen den Übernachtungsgästen vorbehaltenen Bereich.

188 ORGANISATION
»In dessen Mitte ermöglicht ein verglaster Innenhof den Blick in das darunter liegende „Spielzimmer“.«

2 Obergeschoss 1:200 Untergeschoss M 1:200

0 5 15

Speisen | Aufenthalt

Biergarten

Ausstellungsraum 1 2 3 4 5 6 7 8

Seminarraum Dienstraum

Schenke WC

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16

Gästezimmer groß

0 5 15 Erdgeschoss M 1:200 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13

Foyer Rezeption Digital Locker Teebar Bibliothek WC Gäste

Dienstraum Aufenthalt Personal Umkleide Personal WC Personal Büro Leitung GE I Spätkauf GE II Nachbar GE III Zukunftmuseum

Umkleide Reinigen Feuerstelle Ruhen Bar Feuerbad Luftbad Solebad Eisbad Aromabad Saunabereich - Aufgussauna, - Tauchbecken, - Dusche Dampfbad Hammam Massagebereich - Massageräume, - Wartebereich, - Dusche WC

Dienstraum

Schnittstelle Pyrolyseanlage, Ansaugstutzen für Befüllung und Entnahme

Versorgungsschacht zwischen EG und Technickgeschoss

189 ORGANISATION 2 1 7 3 8 4 5 4 7 7 6 8 3 4 6

GSEduca ona Vers on

+3 Obergeschoss

G ä s t e z i m m e r M | S c h l a f s a a l

D u s c h e | W C

Einzelzimmer | Schlafsaal

G ä s t e z m m e r M | S c h l a f s a a l

Gemeinschaftsbad | WC

D u s c h e | W C

L a g e r E r s c h l i e ß u n g

190 ORGANISATION GSEduca ona Ve s on
L a g e r E r s c h l i e ß u n g GSEducat ona Vers on
Dienstraum

SCHLAFEN

Der Gästebereich ist, unabhängig vom Haupterschließungskern, über beide Geschosse mit einer eigenen nichtnotwendigen Treppe verbunden. Dennoch besteht auch im 3.OG eine Verbindung in den notwendigen Treppenkern. Das Übernachtungsangebot im Gästehaus beinhaltet mehrere Zimmer, die über eigene sanitäre Anlagen verfügen sowie einen Schlafsaal mit dazugehörigem Gemeinschaftsbad. Das 2.OG ist mit zwei größeren Gästezimmern bespielt, von denen eines rollstuhlgerecht ausgeführt ist.

191 ORGANISATION

SCHLAFEN

»kann bei Bedarf das Verhältnis von großen und kleinen Gästezimmern beliebig angepasst werden.«

Im 3.OG liegen an gleicher Stelle drei kleinere Gästezimmer. Da die Innenwände der beiden Geschosse nicht tragend sind, kann bei Bedarf das Verhältnis von großen und kleinen Gästezimmern beliebig angepasst werden. Die obere Etage des „Gästehaus“ beherbergt einen geräumigen Schlafsaal mit einer Kapazität von 16 Betten sowie das dem Aufzug gegenüberliegendes Gemeinschaftsbad.

192 ORGANISATION

Untergeschoss 1:200Untergeschoss

M 1:200

Gästezimmer klein 1 2 3 4

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16

Schlafsaal Dienstraum Bad | WC Gäste

0 5 15 Erdgeschoss M 1:200 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13

0 5 15

Foyer Rezeption Digital Locker Teebar Bibliothek WC Gäste

Dienstraum Aufenthalt Personal Umkleide Personal WC Personal Büro Leitung GE I Spätkauf GE II Nachbar GE III Zukunftmuseum Schnittstelle Pyrolyseanlage, Ansaugstutzen für Befüllung und Entnahme

Umkleide Reinigen Feuerstelle Ruhen Bar Feuerbad Luftbad Solebad Eisbad Aromabad Saunabereich - Aufgussauna, - Tauchbecken, - Dusche Dampfbad Hammam Massagebereich - Massageräume, - Wartebereich, - Dusche WC Dienstraum Versorgungsschacht zwischen EG und Technickgeschoss

193 ORGANISATION 1 1 3 4 2 1
194 ORGANISATION -1 0 +1 +2 +3 UG EG OG OG OG

Flucht und Rettung

Das Fluchtkonzept sieht einen innenliegenden notwendigen Treppenraum vor, welcher als „Sicherheitstreppenraum light“ konzipiert ist und einen zweiten baulichen Rettungsweg ersetzt. Sämtliche Ober- und Untergeschosse sind an den Sicherheitstreppenraum light angeschlossen. Das 1.Untergeschoss besitzt zudem einen zweiten baulichen Rettungsweg der über den Außenhof erreicht wird. Der Verzicht auf eine Schleuse vor den Zugängen des notwendigen Treppenkerns wird unter anderem durch eine automatisch und manuell ausgelöste Luftspülanlage kompensiert. Auftretender Rauch wird über einen eigens dafür vorgesehenen Schacht im Treppenauge sofort verdünnt und ausgespült. Das Atrium, welches den Treppenraum auf horizontaler Ebene erschließt, ist als eigener Brandabschnitt mit einer Sprinkleranlage ausgestattet und besitzt zusätzlich einen natürlichen Rauchabzug, der im Schacht des Schornsteins untergebracht ist. Die Türen zum Treppenraum sind rauchdicht und selbstschließend ausgeführt. Sämtliche Nutzungsbereiche verfügen über akustische Rauchwarnmelder. Dachaufbauten sowie die Fassade des Gebäudes, einschließlich der Dämmung, bestehen aus nicht brennbaren Materialien.

»Sämtliche Ober- und Untergeschosse sind an den Sicherheitstreppenraum light angeschlossen«

195 ORGANISATION

Konstruktion

196
200 202 Tragsystem Schornstein
197

Blick entlang der Mariannenstraße

Richtung Norden

INHALT

Dieses Kapitel umreißt die Tragstruktur des Gebäudes. Es wird dabei das Zusammenspiel der tragenden Stampflehm- und Stahlbetonbauteile, die sich über die Geschosse hinweg ergänzen, aufgezeigt. Dem folgt die Betrachtung des Schornsteins und seiner Form. Dabei wird sein konstruktiver Aufbau wie auch seine mit unterschiedlichen Funktionen bespielten Zonen näher erläutert.

199 KONSTRUKTION

+2

0

0 S t a m p f e h m r a g e n d

GSEduca

ona

0 S t a m p f e h m r a g e n d S t a h b e t o n S t a m p b e t o n r a g e n d 0

0

0

9 5

9 5

9 5

S t a h b e t o n S t a m p b e t o n r a g e n d 0

9

5

Stahlbeton tragend GSEduca ona Vers on

200 KONSTRUKTION
ona Vers on
Vers on
-1 UG 0 EG +1 OG
GSEduca OG
0 S t a m p f e h m r a g e n d S t a h b e t o n S t a m p b e t o n r a g e n d 0
+3 OG
0 S t a m p f l e h m t r a g e n d
5
S t a h l b e t o n S t a m p f b e t o n t r a g e n d
Stampflehm tragend
S t a m p f l e h m t r a g e n d S t a h l b e t o n S t a m p f b e t o n t r a g e n d
9

Tragsystem

Das Gebäude ist als Lehm-Beton Hybridbau in Massivbauweise konzipiert. Die tragenden Außenwände sind aus 70cm dicken Stampflehmelementen geplant. Im Innenbereich lösen sich die Stampflehmwände in Stützen aus Stahlbeton auf, mit Abmessungen von 70 x 35cm. Auf die Mischkonstruktion werden Elementdecken in Halbfertigbauweise errichtet mit Massivdeckenelementen, die eine Spannweite von 8,8 Metern nicht überschreiten. Die tragenden Innenwände zweiter Ordnung bestehen aus Stahlbeton und haben einer Stärke von 35cm. Die erdberührten Außenwände der Untergeschosse sind als mehrschalige Stahlbeton Elementwände ausgeführt. Im 1. Untergeschoss besteht die Innenschale aus Stampfbeton in Sichtqualität, im Technikgeschoss aus reinem Stahlbeton.

»Im Innenbereich lösen sich die Stampflehmwände in Stützen aus Stahlbeton auf«

201 KONSTRUKTION
202 KONSTRUKTION GSEduca ona Ve s on

Schornstein

In Anlehnung an die Idee der Architekten Aeschlimann Hasler Partner für einen Schornstein des Stadtkrankenhauses Triemli in Zürich wird der klassische Kamin mit kreisrundem Grundriss durch eine ellipsoide Grundfläche variiert. Der 29 m hohe (24m ü. Straßenniveau) Schornstein besteht aus 58 jeweils, 0,5 m hohen ovalen Stahlbeton Segmenten. Die aufeinander gesetzten elliptischen Ringe, welche alle die gleichen Grundabmessungen von 2,16 x 1,58 x 0,18 m besitzen, sind jeweils um 4° zueinander verdreht. Die unvollendete Drehung des dynamischen Gebildes erinnert an die unregelmäßige Erscheinung von Flammen. Im Innern der Tragenden Hülle befindet sich ein feuerverzinktes Stahlrohr welches den Kern aus Rohren für die Medienführung umschließt und punktuell an die Stahlbetonringe befestigt ist. Der Zwischenraum von Stahlrohr zu tragender Hülle ist mit variierenden Funktionen versehen. Im oberen Bereich des Schornsteins befinden sich eingebaute Vogel-Nisthöhlen, im Bereich unter der Atriumüberdachung gibt es Ansaugöffnungen für die Abführung von Brandgasen, und im darunter liegenden Abschnitt sind Thermo-Elektro-Generatoren für die Strom- und Warmwassergewinnung angebracht. Die Außenhaut des Schornsteins ist mit Spritzputz versehen, welcher aus Lehmputz mit einer Pflanzenkohlebeigabe besteht. Die beigemischte Pflanzenkohle gibt dem Putz eine dunkle Oberfläche und sorgt für eine erhöhte Witterungs- und Feuchtigkeitsbeständigkeit.

»Die unvollendete Drehung des dynamischen Gebildes erinnert an die unregelmäßige Erscheinung von Flammen.«

203 KONSTRUKTION

P f l a n z e n r e s t e a u s A g r a r w ir t s c h a f t - c a. 14 m i o t/ a in D E -

B a d e h a u s

W e s t O s t S ü d No r d S ü d - W e s t | N o r d - O s t S ü d - O s t No r d - W e s t

S a u b e r e s A b g a s Südost Nordost West Ost Südwest Nordost Süd Nord

204 KONSTRUKTION
GSEduca ona Vers on
P y r o l y s e ö l E n e r g i e P f l a n z e n k o h l e H o l z e s s i g

Fassade

Außenwände Ansicht Nord 1:200 | Öffnungen

Ansicht Süd 1:200 | Ansicht Ost 1:200 | Ansicht West 1:200 | Detaillierung 1:25

210 212 216

Fenster Adressbildung

214 226

218 220 222 224

206
207

Blick von der Skalitzer Straße auf den Haupteingang des Badehauses

INHALT

Dieses Kapitel beginnt mit dem Thema Lehm und seiner Eignung für die Gebäudehülle. Es werden die Eigenschaften des Materials sowie die für den Einsatz von Stampflehmaußenwänden notwendigen Maßnahmen zum Witterungsschutz beschrieben. Anschließend werden Logik und Anordnung der Öffnungen der Fassade erläutert. Darauf aufbauend folgt eine Beschreibung der gewählten Fenster und deren Funktionsweise. Im nächsten Schritt wird die Adressbildung und die ablesbare Eingangssituation thematisiert. Abschließend folgt eine Betrachtung des Aufbaus sowie der konstruktiven Fügung der einzelnen Bauwerkskomponenten. Der Fokus der Betrachtung liegt auf den Bereichen: Attika, Sturz, Brüstung und Sockel.

209 FASSADE
210 FASSADE

Aussenwände

Die Außenwände aus Stampflehm geben der Gebäudehülle eine lebhafte Oberfläche. Das Material Lehm überzeugt durch seine positiven Eigenschaften. Neben der möglichen Rückführung in den Baustoffkreislauf und dem natürlichen Ausgleich des Raumklimas sorgt er für eine Abschirmung hochfrequenter elektromagnetischer Strahlungen. Diese schützende Eigenschaft stärkt vor allem das Digital-Detox-Konzept des in einer Großstadt gelegenen Badehauses. Der Stampflehm der Wände wird nicht mit zusätzlichen Bindemitteln stabilisiert und muss deshalb gegen anhaltende Feuchtigkeit und Wetter geschützt werden. Horizontale Erosionsbremsen prägen die Erscheinung des Fassadenbilds. Sie verlangsamen den Fluss des Wassers entlang der Mauer und vermindern somit ein Auswaschen des Lehms. Die gebrannten Ziegelleisten ragen ca. 2cm aus der Wandebene heraus und verstärken durch den Schattenwurf zusätzlich ihre Präsenz. Zur Vermeidung auf-

steigender Feuchte werden die Stampflehmwände auf gestampfte Betonsockel aufgesetzt, die 40cm aus dem befestigten Boden herausragen. Als horizontale Isolierung zwischen Beton und Stampflehm dient eine Bitumenschicht. Durch die Trockenheit und feuchtigkeitsaktive Wirkung des Lehms können sich Mikroorganismen wie Pilzbefall und dergleichen nicht bilden. Im Kern der Außenwände befindet sich Schaumglasschotter aus recycelten Glas der zusammen mit dem Stampflehm einen diffusionsoffenen Aufbau der Gebäudehülle ermöglicht. Der druckfeste und lastabtragende Dämmstoff ist zudem feuerbeständig, frostsicher und alterungsbeständig.

Für die Dachaufbauten und die Perimeterdämmung kommt ebenfalls Schaumglas in Form von werksmäßig aufgeschäumten Platten zum Einsatz.

211 FASSADE
„Lehm ist ein erodiertes Material, das es überall gibt. Man kann es nehmen, mit Wasser mischen und formen. Am Ende kann man es zurück in die Natur führen.“
212 FASSADE A n s i c h t No r d M 1: 2 0 0 0 Ansicht Nord 1:200
213 FASSADE 0 0 5 15 5 15

1 0 0 % = 6 9 2 1 % = 6 , 9 2 1 6 , 7 % = 1 1 6

1 0 0 % = 5 6 7 1 % = 5 , 6 7 1 4 % = 8 0

1 0 0 % = 5 6 7 1 % = 5 , 6 7 1 4 % = 8 0 NORD Öffnungsanteil 15%

1 0 0 % = 5 7 9 1 % = 5 , 7 9 1 5 , 5 % = 9 0

1 0 0 % = 5 7 9 1 % = 5 , 7 9 1 5 , 5 % = 9 0

SÜD Öffnungsanteil 6%

1 0 0 % = 5 8 4 , 6 4 1 % = 5 , 8 4 6 4 5 , 8 % = 3 4

1 0 0 % = 6 9 2 1 % = 6 , 9 2 1 6 , 7 % = 1 1 6

1 0 0 % = 6 9 2 1 % = 6 , 9 2 1 6 , 7 % = 1 1 6

1 0 0 % = 5 6 7 1 % = 5 , 6 7 1 4 % = 8 0

OST Öffnungsanteil 17%

1 0 0 % = 5 7 9 1 % = 5 , 7 9 1 5 , 5 % = 9 0

WEST Öffnungsanteil 14%

1 0 0 % = 5 8 4 , 6 4 1 % = 5 , 8 4 6 4 5 , 8 % = 3 4

1 0 0 % = 5 8 4 , 6 4 1 % = 5 , 8 4 6 4 5 , 8 % = 3 4

214 FASSADE
GSEducat onalVe s on

Öffnungen

Der introvertierte Charakter des Gebäudes wird vor allem an seinen sehr sparsam eingesetzten Öffnungen ablesbar. Ähnlich wie die städtebauliche Kubatur des Entwurfs grenzen sich auch die Fenster des Badehauses in Format und Rhythmik von den umgebenden Fassadenordnungen ab. Die schmalen und hohen Öffnungen der Fassade erinnern an Sakralarchitektur. Die Wahl der Formate von nur 60cm Breite nimmt Rücksicht auf die konstruktiven Eigenschaften des Stampflehms. Aufgrund seiner grobkörnigen Beschaffenheit ist dieser besser für flächige als für punktuelle Lastübertragungen geeignet. Der auf das nötigste reduzierte Fensterflächenanteil wird durch die größtenteils raumhohen sowie bodentiefen Öffnungen ausgeglichen. Dies erlaubt dem Tageslicht bis in die Tiefe der Räume vorzudringen. Die Fugen, welche die vier Gebäudeteile voneinander trennen, sind mit vorgehängten Glasbausteinfassaden transluzent gehalten um so die optische Trennung zwischen den massiven Volumen zu stärken. Die Südfassaden des Gebäudes bestehen komplett ohne Fensteröffnungen, was wesentliche Vorteile für die Bewältigung des Innenraumklimas ermöglicht.

»Die Wahl der Formate von nur 60cm Breite nimmt Rücksicht auf die konstruktiven Eigenschaften des Stampflehms.«

215 FASSADE
216 FASSADE Ansicht Süd 1:200 A n s i c h t S ü
217 FASSADE 0 0 5 15 ü d M 1: 2 0 0 0 5 15 ü d M 1: 2 0 0 0 5 15

Um e d c x n e ün V h 7 Sy 0 Dr n h 5 c m Sp h r u ma 0 5 c m Wu e s h z o 5 m G ä d mmu 5- 0 c m Dämm c h S h um 8 m Ab c u g B umen 2 0 5 m Be n e k 30 c m

AT KA

a a d c u a s eb n e p 80 80 4 p g 00 7 m e T s k g n e 25 m m nö e D c u b s Ma e e e h A a m z s h m e h b d c un m e a n Z gn b ed c Ma e uß ämm n S a m s 2 5c m

F NS ER

o a s k d c mp g e e m - h o r M e Ö u g g a D b s h n g s u d u h Nu e e b a c B ü n R g b f

BRÜ TUNG

nn n B s n u K e 4 cm e s g u S h umg a p o 5 m ß n e r n p o a s e n em e 80 4 m G f O W h g d

AUßE WAND

o g e g s mp hmw n - m n ß n c a e S m m 6 c m S h 1 S h 4 40 4 o n b em e n e m n Tm e M ß Au a e h r n e e de h a s S h umg a c m

ODENAUFBAU

O e c e -F n s 0 m h W h p C -H h b h Be e z mp hmb e 0 m e z e n e n ehmmö e e e e e n a e P - o e 0 m c a ämm n Ho z s r m D mp b m e P - o e 0 m E d O 20 B d R k eme d e F e 0 c m e d mmu g a s S h umg a c m D c e a g u Sc a m s 5 m

STU Z

nn n W n ö n n e e m n p o u m ß n T-S r a s b n em Z e e h g 80 4 p h W ü d Z

E S ER

o a s k d c mp g e e m - h o r Ö n s ü e D e e f n a e u g

OCKE

g ä S b k n n c a e S m b on 2 m e n mm ng S h umg a m A ß h S m e n 28 m u e S c e – u h n e hmwa d m H on p a g d c e A s h u s n v a e Ab h n

AUßE

S a e - m n w d vo e g UG e s h S am e n 24 m n S c b o qu UG nn n c a e S h b o 4 m Ke u S umg a s h e 1 m Auß n c a e S h b o 8 m Ve k Abd c u g B m n 0 m M ßd g A g S 8 28 An c n D mme n u d m n

218 FASSADE
F ACHDACH

Fenster

Die Holzfenster sind aus kesseldruckimprägnierter Kiefer mit 3-Fach Isolierglas gefertigt. Jeder Innenraum verfügt über einen Anteil an Fenstern mit kleineren als Dreh-Kipp Beschlag ausgeführten Öffnungsflügeln. Diese dienen der natürlichen Belüftung und werden zentral angesteuert, können aber auch händisch von Nutzern oder Reinigungspersonal geöffnet werden. Die Riegel der mittig platzierten Öffnungsflügel sind auf gleicher Höhe wie die hervorstehenden Ziegelleisten angeordnet und führen dadurch deren horizontal verlaufende Ordnung im Fassadenbild optisch weiter. Die Fenster ohne Lüftungsflügel sind hingegen als reiner Drehbeschlag ausgeführt und nur durch Reinigungspersonal öffenbar. Sturz- und Brüstungselemente der Fensteröffnungen gehen optisch ebenfalls nahtlos in die Linie der Ziegelleisten über.

»Durch die gezielte Anordnung der Öffnungsflügel wird die horizontale Ordnung der Ziegelleisten partiell weitergeführt.«

219 FASSADE
220 FASSADE A n s i c h t O s t M 1: 2 0 0 Ansicht Ost 1:200
221 FASSADE 0 5 15 + 10 3 2 + 1 2 4 + 16 0 0 0 0 5 15
222 FASSADE

Adressbildung

An der hervortretenden Ecke des Eingangsbereichs sorgt eine zweigeschossige Ansammlung leuchtender Buchstaben für Aufsehen. Durch die einzelnen Schriftzeichen, die in regelmäßigen Abständen zu unterschiedlichen Wortgruppen aufleuchten, gelingt es Menschen in das Gebäude hineinzuziehen und über die leuchtende und einladende Fassadengestaltung als „Ort der Begegnung“ in den Straßenraum auszustrahlen, oder über den Inhalt des Gebäudes zu informieren. Somit ist das Badehaus im Stande mit seiner Umgebung kommunizieren. Eine Eigenart dieser Installation ist, dass sie sich dem Betrachter nicht gleich auf den ersten Blick vollständig erschließt. Dieses vorläufige Mysterium soll das Interesse der Vorbeilaufenden wecken. Versucht man wie in gewohnter Weise von links nach rechts zu lesen, eine natürliche Neigung, welche durch die wie Zeilen anmutenden horizontalen Ziegelleisten zusätzlich verstärkt wird, so stößt man auf ein kryptisches Gewirr aus Buchstaben. Lediglich in der Mitte der Anhäufung erscheint das einzig horizontale Wort „Badehaus“.

Erst wenn man die antrainierte Richtung des Lesens verlässt, beginnen sich die senkrecht angeordneten Wörter vor dem Auge abzubilden. Sie beschreiben das Wesen und den Charakter des Badehauses und geben eine kleine Vorahnung auf das, was den Eintretenden hinter den schützenden Mauern aus Stampflehm erwartet. Die ähnlich dem Prinzip von Graffitis frei auf der Fassade platzierte Kunst am Bau markiert zusammen mit den paarweise zurückgesetzten Wandschichten die Stelle des Eingangs. Die klare Adressbildung und die ablesbare Eingangssituation, die sich gleichermaßen den beiden kreuzenden Straßen zuwendet, verhilft dem Badehaus zu einer eigenständigen Identität im Stadtraum.

»Mit den leuchtenden Schriftzeichen kommuniziert das Badehaus mit dem Straßenraum.«

223 FASSADE
224 FASSADE A
W e s t M 1: Ansicht
1:200
n s i c h t
West
225 FASSADE 0 0 5 15 2 0 0 0 5 15
226 FASSADE

DETAILLIERUNG 1:25

227 FASSADE

1 2 3 4 5 6 7 8

ATTIKA

Vegetationsschicht Gefälledämmung Schaumglas Dämmung Schaumglas Stahlbetondecke Ziegelplatten gebrannt Trasskalkringanker Stampflehmfertigteil Mauerfußdämmung Schaumglas

228 FASSADE

V e g e t a t i o n s s c h i c h t G e f ä l l e d ä m m u n g D ä m m u n g

S t a h l b e t o n d e c k e Z i e g e l p l a t t e n g e b r a n n t T r a s s k a l k r in g a n k e r S t a m p f l e h m f e r t i g t e i l M a u e r f u ß d ä m m u n g S c h a u m g l a s

5 6 7 1 2 3 4 8

229 FASSADE Vers on
A

FLACHDACH

Um k e h r d a c h e x te ns iv b e g r ü n t Ve ge tatio ns s c hic ht 7 c m S y s t e mf i t e r 0,5 c m Dr ä n s c h ic h t 2 , 5 c m S p e ic h e r s c h u t z m a t t e 0,5 c m W u r z e s c h u t z f o e 0,5 c m G e f ä l e d ä m m u n g 5 - 1 0 c m D ä m m s c h i c h t S c h a u m g a s 18 c m A b d i c h t u n g B i t u m e n 2 x 0,5 c m Be to nde c ke 3 0 c m

ATTIKA

T r a u f a b d e c k u n g a u s g e b r a n n t e n Z e g e p a t t e n g e b r a n n t 8 0 x 8 0 x 4 c m S t a m p f l e h m f e r t ig t e l 1 00 x 70 c m A r m e r t e r Tr a s s k a l k r n g a n k e r 25 x 15 c m

B i t u m n ö s e D a c h h a u t b is Ma u e r k a n n t e g e f ü h r t Attika m it z u s ä t z l i c h e m B e c h übe r de c k t u n d m t g e b r a n n t e n Zi e g ep atte n a b g e d e c k t M a u e r f u ß d ä m m u n g a u s S c h a u m g a s 2 x 5 c m

FENSTER I

Ho z f e n s t e r a u s k e s s e l d r u c k m p r ä g n ie r t e r Kie fe r m it 3 -Fa c h Is o ie r g l a s M tt e r e r Öf f n u n g s f ü g e a s Dr e h b e s c h a g , ze ntr al ge s t e ue r t o d e r d u r c h Nu t z e r ö ffe nbar f ü r n a t ü r c h e B e ü f t u n g u Re n i g u n g , o be r e s u n d unte r e s Feld fe s tve r g as t

BRÜSTUNG

In n e n : B r ü s t u n g a u s Kie f e r 4 c m , be f e s t gt a u f S c h a u m g a s p r o f i 5 c m A u ße n : Fe ns te r bank p r o fi a u s g e b r a n n t e m Z e g e l 8 0 x 4 c m , m it G e fä e u n d Tr o p fkannte

230 FASSADE

n t e n 8 0 x 4 c m 70 c m r 25 x 15 c m u e r k a n n t e e m Bl e c h e n Z e g e ld ä m m u n g im p r ä g n ie r t e r Dr e h b e s c h l a g , h Nu t z e r t u n g u e s Fe d

n t m 8 c m c m 4 c m , f 5 c m s g e b r a n n t e m

231 FASSADE

1 2 3 4 5 6 7 8

BRÜSTUNG

Holzfenster Brüstungselement Holz Fensterbankelement Ziegel

Unterkonstruktion Schaumglas Außenschale Stampflehm Kerndämmung Schaumglasschotter Innenschale Stampflehm Ziegelleiste gebrannt

232 FASSADE

o l z f e n s t e r ü s t u n g s p r o f i l H o l z n s t e r b a n k p r o f il Z i e g e l h a u m g l a s p r o f i l u ß e n s c h a l e S t a m p f l e h m e r n d ä m m u n g S c h a u m g l a s s c h o t t e r n e n s c h a l e S t a m p f l e h m e g e l l e i s t e g e b r a n n t

1 2 3 5 7 6 8

4

233 FASSADE on

FENSTER I

Ho z f e n s t e r a u s k e s s e l d r u c k m p r ä g n ie r t e r Kie fe r m it 3 -Fa c h Is o ie r g l a s M tt e r e r Öf f n u n g s f ü g e a s Dr e h b e s c h a g , ze ntr al ge s t e ue r t o d e r d u r c h Nu t z e r ö ffe nbar f ü r n a t ü r c h e B e ü f t u n g u Re n i g u n g , o be r e s u n d unte r e s Feld fe s tve r g as t

BRÜSTUNG

In n e n : B r ü s t u n g a u s Kie f e r 4 c m , be f e s t gt a u f S c h a u m g a s p r o f i 5 c m A u ße n : Fe ns te r bank p r o fi a u s g e b r a n n t e m Z e g e l 8 0 x 4 c m , m it G e fä e u n d Tr o p fkannte Op t i s c h e We it e r f ü h r u n g d e r Z e g e l e s t e n

AUßENWAND

Vorgefertigtes S t a m p f e h m w a n d -E e m e n t A u ße n s c h a e S t a m p f e h m 36 c m Ke r n a u s S c h a u m g a s s c h o t t e r 1 8 c m In n e n s c h a e S t a m p f e h m 14 c m

Z e g e l e s t e n 40 x 1 1 5 x 4 c m a s Er o s o ns br e ms e , e in g e s t a m p f t n Tr a s skalkmö r te M a u e r f u ß A u f a g e r h o r iz o n t a s p e r r e n d e S c h c h t a u s S c h a u m g l a s 5 c m

BODENAUFBAU

Ob e r f ä c h e n -Fi n s h 0 1 c m , ge s c h iffe n n Ter r azzoar t, m it W a c h s e m u l s i o n p o ie r t u n d m t C a r n a u b a -Ha r t w a c h s be s c hic hte t

234 FASSADE
5 c m
p atte n a b g e d e c k t M a u e r f u ß d ä m m u n g a u s S c h a u m g a s 2 x

m p r ä g n e r t e r

4 c m f l 5 c m s g e b r a n n t e m

Zie g e l e is t e n

a n d -El e m e n t 6 c m e r 1 8 c m c m c m a s f t n Tr a s se r h o r iz o n t a u m g l a s 5 c m

Dr e h b e s c h a g , h Nu t z e r t u n g u e s Fe d u n d m t c hte t

235 FASSADE
d ä
g
m m u n

1 2 3 4 5 6 7

STURZ

Stampflehmboden beheizt

Trittschalldämmung Holzfaser Stahlbeton Elementdecke Flankendämmung Schaumglas Sturzelement Holz

Unterkonstruktion Schaumglas Ziegelsturz gebrannt

236 FASSADE

a m p f l e h m b o d e n b e h e i z t i t t s c h a l l d ä m m u n g H o l z f a s e r a h l b e t o n E l e m e n t d e c k e a n k e n d ä m m u n g S c h a u m g l a s u r z p r o f il H o l z u f l a g e r S c h a u m g l a s p r o f i l e g e l s t u r z g e b r a n n t

1 2 3 5 7

6

4

237 FASSADE on

s p e r r e n d e S c h c h t a u s S c h a u m g l a s 5 c

Ob e r f ä c h e n -Fi n s h 0 1 c m , ge s c h iffe n n Ter r azzoar t, m it W a c h s e m u l s i o n p o ie r t u n d m t C a r n a u b a -Ha r t w a c h s be s c hic hte t

B e h e z t e r S t a m p f l e h m b o d e n 10 c m He i z e i t u n g e n n Le h m m ö r t e l gebettet T r e n n a g e PE-Fo ie 0 1 c m T r i t t s c h a l d ä m m u n g Ho l z f a s e r 2 c m D a m p f b r e m s e PE-Fo ie 0,1 c m

S t a h b e t o n El e m e n t d e c k e 3 0 c m , davo n Or t b e t o n 2 0 c m m it An s c h u s s a n Be w e h r u n g de s R ngank e r El e m e n t d e k c e Fe r t gte l 10 c m F a n k e n d ä m m u n g a u s S c h a u m g a s 5 c m D e c k e n a u f a g e r a u s S c h a u m g a s 5 c m

STURZ

In n e n : W a n d ö f f n u n g ve r kle ide t m it Ble ndp r o f i a u s Kie f e r 4 c m A u ße n : T-S t ur z a u s g e b r a n n t e m Z e g e m it S c h e i n f u g e 8 0 x 4 c m , o p t s c h e We it e r f ü h r u n g d e r Zie g e e is t e n

FENSTER II

Ho z f e n s t e r a u s k e s s e l d r u c k m p r ä g n ie r t e r Kie fe r m it 3 -Fa c h Is o ie r g l a s Öf f n u n g s f ü g e a s Dr e h b e s c h a g ö ffe nbar f ü r R e n i g u n g

E n g e f ä r b t e r S tamp fbe to ns o c k e l d r e t e l g : In n e n s c h a l e S t a m p f b e t o n 24 c m K e r n d ä m m u n g S c h a u m g a s 18 c m

238 FASSADE
m
SOCKEL

u n d m it c hte t 10 c m gebettet r 2 c m c m c m , s Ringank e r m u m g a s 5 c m m g l a s 5 c m de t m t n n t e m Zi e g e Z e g e e s t e n im p r ä g n ie r t e r h a g ö ffe nbar c k e d r e it e i ig : 4 c m 18 c m

239 FASSADE
m g a s 5 c m
u

1 2 3 4

SOCKEL

Innenschale Stampfbeton Kerndämmung Schaumglasschotter Außenschale Stampfbeton Außenschale Stahlbeton

240 FASSADE

n e n s c h a l e S t a m p f b e t o n e r n d ä m m u n g S c h a u m g l a s s c h o t t e r u ß e n s c h a l e S t a m p f b e t o n u ß e n s c h a l e S t a h l b e t o n

1 2 3 4

241 FASSADE on

E n g e f ä r b t e r S tamp fbe to ns o c k e l d r e t e l g : In n e n s c h a l e S t a m p f b e t o n 24 c m K e r n d ä m m u n g S c h a u m g a s 18 c m A u ße n s c h a e S t a m p f b e t o n 2 8 c m Fuge Socke – a u f g e h e n d e Le h m w a n d m t Ho r z o n t a s p e r r e a b g e d c h t e t , An s c h l u s s a n ve r t ik a e A b d c h t u n g

AUßENWAND ERDBERÜHRT

S t a h b e t o n -E e m e n t w ä n d e vo r ge fe r t gt U G 1 : In n e n s c h a l e S t a m p f b e t o n 24 c m n S c h t b e t o n q u a it ä t

U G 2 : In n e n s c h a e S t a h l b e t o n 24 c m Ke r n a u s S c h a u m g a s s c h o t t e r 18 c m A u ße n s c h a e S t a h b e t o n 2 8 c m

Ve r t ka e A b d i c h t u n g B i t u m e n 0,5 c m M a u e r f u ß d ä m m u n g a l s A u f a g e r a u s S c h a u m g a s 18 x 2 8 c m , An s c h l u s s a n D ä m m e b e n e Fu n d a m e n t

FUNDAMENT

B o d e n b e a g Ve r b u n d e s t r ic h 7 c m Fu n d a m e n t p l a t t e S t a h b e t o n 8 0 c m Ho r z o n t a e A b d c h t u n g a u s B t u m e n 2 x 0,5 c m Pe r i m e t e r d ä m m u n g S c h a u m g a s 18 c m S a u b e r k e t s s c h ic h t Be to n unbew 5 c m Ka p l a r b r e c h e n d e Kie s s c h c h t 10 c m

242 FASSADE

T

c k e d r e it e g : 4 c m 18 c m 8 c m Le h m w a n d h t e t , c h t u n g

vo r ge fe r t gt b e t o n 24 c m t o n 24 c m t t e r 18 c m 8 c m m e n 0,5 c m u f l a g e r a u s e Fu n d a m e n t

h 7 c m n 8 0 c m u m g l a s 18 c m unbew 5 c m c h t 10 c m

243 FASSADE

ANNEX

Modellfotos

Entwurfsmodell 1:200

Städtebauliches Modell 1:1000

246
247
248 MODELLFOTOS
249 MODELLFOTOS
250 MODELLFOTOS
251 MODELLFOTOS
252 MODELLFOTOS
253 MODELLFOTOS
254 MODELLFOTOS
255 MODELLFOTOS
256 MODELLFOTOS
257 MODELLFOTOS
258 MODELLFOTOS
259 MODELLFOTOS
260 MODELLFOTOS
261 MODELLFOTOS

Präsentationspläne

262
263
264 PRÄSENTATIONSPLÄNE
265 PRÄSENTATIONSPLÄNE
266 PRÄSENTATIONSPLÄNE
267 PRÄSENTATIONSPLÄNE
268 PRÄSENTATIONSPLÄNE
269 PRÄSENTATIONSPLÄNE
270 PRÄSENTATIONSPLÄNE
271 PRÄSENTATIONSPLÄNE

Abbildungen

Eine Geschichte des Badens Andere Länder, andere Sitten Digitale Zeiten Urbaner Kontext

272
273

Eine Geschichte des Badens

Abb. 1. Caracalla Thermen um 216, Rom Eigene Darstellung, Grundlage: Zeichnung nach Violett-le-Duc. in: Oloew. 2019. S. 47

Abb. 2. Badestube um 1547, Frankfurt a. M. Eigene Darstellung, Grundlage: Holzschnitt aus Dyrander Arzneispiegel, in: http://www.lexikus.de/bibliothek/Die-Badestuben-im-Mittelalter. 16.05.2022

Abb. 3. Flussbadeanstalt auf der Donau um 1851, Ulm Eigene Darstellung, Grundlage: Modellfoto 2003, in: Stolz. 1992. S. 138

Abb. 4. Badeschiffe auf dem Main um 1774, Frankfurt Eigene Darstellung, Grundlage: Badeschiff des Dr. Kohl auf dem Main von 1774, aus einer Werbung um 1800. in: Stolz. 1992. S. 111

Abb. 5. Welpersches Badehaus um 1804, Berlin Eigene Darstellung, Grundlage: Grafik von Friedrich August Calau, in: https://de.wikipedia.org/wiki/Badehaus_(Museumsinsel). 16.05.2022

Abb. 6. Wasch- und Badeanstalt um 1855, Hamburg Eigene Darstellung, Grundlage: Modellfoto 2003, in: Stolz. 1992. S. 27

Abb. 7. Volksbrause auf der Hygieneausstellung um 1883, Berlin Eigene Darstellung, Grundlage: Zeichnung nach Dr. Oscar Lassar, in: Oloew. 2019. S. 35

Abb. 8. Familienbad Wannsee um 1910, Berlin Eigene Darstellung, Grundlage: Historische Postkarte, in: http://forst-grunewald.de/?page_id=6080. 16.05.2022

Abb. 9. Stadtbad Mitte um 1930, Berlin Eigene Darstellung, Grundlage: Foto von Elke A. Jung-Wolff, in: https://www.morgenpost.de/berlin/Stadtbad-Mitte.html. 16.05.2022

Abb. 10. Freibad Allenmoos um 1953, Zürich Eigene Darstellung, Grundlage: Luftbild Sommerbad Allenmoos, in: Oloew. 2019. S. 169

Abb. 11. Badkap um 1980, Albstadt Eigene Darstellung, Grundlage: Modellfoto - Entwurf Peter Seifert, in: Oloew. 2019. S. 266

Abb. 12. Thermalbad um 1999, Erding Eigene Darstellung, Grundlage: Foto Therme Erding, in: https://www.therme-erding.de/. 16.05.2022

Abb. 13. Mindmap zur den Qualitäten des Bades Eigene Darstellung

274 ABBILDUNGEN

Andere Länder, andere Sitten

Abb. 1. Außenansicht des Dogo Onsen Badehaus in Shikoku, Japan Foto: Dogo Onsen, PR materials for download in: https://dogo.jp/en/download.php. 16.05.2022

Abb. 2. Großer Baderaum, unterteilt in Wasch- und Badebereich Foto: Dogo Onsen, PR materials for download in: https://dogo.jp/en/download.php. 16.05.2022

Abb. 3. Großer Ruh- und Essbereich für den Aufenthalt nach dem Bad Foto: Dogo Onsen, PR materials for download in: https://dogo.jp/en/download.php. 16.05.2022

Abb. 4. Geschlechtertrennung in der japanischen Badekultur Eigene Darstellung

Abb. 5. Schematische Darstellung eines japanischen Badehaus Eigene Darstellung

Abb. 6. Außenansicht des Kilic Ali Pasa Hamam in Istanbul, Türkei Foto: Cengiz Karliova in: https://www.archdaily.com/589511/kilic-ali-pasa-hamam. 16.05.2022

Abb. 7. Der Sicaklik genannte Bereich für Massage und Reinigung Foto: Cengiz Karliova in: https://www.archdaily.com/589511/kilic-ali-pasa-hamam. 16.05.2022

Abb. 8. Eingangsbereich mit Umkleide- und Ruhmöglichkeiten Foto: Cengiz Karliova in: https://www.archdaily.com/589511/kilic-ali-pasa-hamam. 16.05.2022

Abb. 7. Volksbrause auf der Hygieneausstellung um 1883, Berlin Eigene Darstellung, Grundlage: Zeichnung nach Dr. Oscar Lassar, in: Oloew. 2019. S. 35

Nicht gelistete Abbildungen sind vom Autor selbst gezeichnet worden.

Abb. 9. Geschlechtertrennung in der orientalischen Badekultur Eigene Darstellung

Abb. 10. Schematische Darstellung eines orientalischen Badehaus Eigene Darstellung

Abb. 11. Außenbereich des Liquidrom Badehaus in Berlin, Deutschland Foto: Liquidrom in: https://www.facebook.com/Liquidromberlin/photos/. 16.05.2022

Abb. 12. Ein in Holz ausgekleidetes Schwitzbad bzw. Sauna Foto: Liquidrom in: https://www.facebook.com/Liquidromberlin/photos/. 16.05.2022

Abb. 13. Großer Ruh- und Aufenthaltsbereich Foto: Liquidrom in: https://www.facebook.com/Liquidromberlin/photos/. 16.05.2022

Abb. 14. Geschlechtertrennung in der mitteleuropäischen Badekultur Eigene Darstellung

Abb. 15. Schematische Darstellung eines mitteleuropäischen Badehaus Eigene Darstellung, Grundlage: Grundriss GMP Architekten, in: https://www.gmp.de/de/projekte/408/tempodrom-und-liquidrom. 16.05.2022

Abb. 16. Mindmap zu ersten Anhaltspunkten für ein Nutzungsprogramm Eigene Darstellung

Abb. 7. Volksbrause auf der Hygieneausstellung um 1883, Berlin Eigene Darstellung, Grundlage: Zeichnung nach Dr. Oscar Lassar, in: Oloew. 2019. S. 35

275 ABBILDUNGEN

Digitale Zeiten

Abb. 1. Evolution zum aufrechten Gang in die virtuelle Realität Eigene Darstellung

Abb. 2. Entwicklungslinie der Kommunikation Eigene Darstellung

Abb. 3. Konventionelle Art der sozialen Vernetzung Eigene Darstellung

Abb. 4. Aktueller Trend der sozialen Vernetzung Eigene Darstellung

Abb. 5. Natürlich beheizte Pools umschlossen von Lava Rendering: Some Space, 3D Artist Andrea Baresi, in: https://architizer.com/projects/reykjanes-retreat/. 16.05.2022

Abb. 6. Lageplan Eigene Darstellung, Grundlage: Lageplan Some Space, in: https://architizer.com/projects/reykjanes-retreat/. 16.05.2022

Abb. 7. Organisation des Gemeinschaftsbaus Darstellung: Some Space in: https://architizer.com/projects/reykjanes-retreat/. 16.05.2022

Abb. 8. Gemeinschaftlich genutztes Hauptgebäude Darstellung: Some Space, 3D Artist Andrea Baresi, in: https://architizer.com/projects/reykjanes-retreat/. 16.05.2022

Abb. 9. Innerer Loungebereich Darstellung: Some Space, 3D Artist Andrea Baresi, in: https://architizer.com/projects/reykjanes-retreat/. 16.05.2022

Abb. 10. Aufenthaltsbereich vor einer Rückzugseinheit Foto: Get Unplugged Limited in: https://unplugged.rest/. 16.05.2022

Abb. 11. Lageplan Eigene Darstellung

Abb. 12. Organisation einer Rückzugseinheit Eigene Darstellung, Grundlage: Foto, Get Unplugged Limited in: https://unplugged.rest/. 16.05.2022

Abb. 13. Blick vom Schlafbereich in den Wald Foto: Get Unplugged Limited in: https://unplugged.rest/. 16.05.2022

Abb. 14. Außenansicht einer Rückzugseinheit Foto: Get Unplugged Limited in: https://unplugged.rest/. 16.05.2022

Abb. 15. Mindmap zur digitalen Auszeit Eigene Darstellung

276 ABBILDUNGEN

Nicht gelistete Abbildungen sind vom Autor selbst gezeichnet worden.

277 ABBILDUNGEN

Urbaner Kontext

Abb. 1. Karte der Berliner Bezirksgrenzen

Eigene Darstellung, Grundlage: Geoportal Berlin / ALKIS Berlin Bezirke. in: https://www.stadtentwicklung.berlin.de/geoinformation/fis-broker/. 16.05.2022

Abb. 2. Schwarzplan von Berlin Kreuzberg

Eigene Darstellung, Grundlage: Geoportal Berlin / Gebäude im INSPIRE-Modell. in: https://www.stadtentwicklung.berlin.de/geoinformation/fis-broker/. 16.05.2022

Abb. 3. Karte der verschiedenen Kieze im SO36

Eigene Darstellung, Grundlage: https://nebenan.de/hood/reichenberger-kiez. 16.05.2022

Abb. 4. Entfernung zu vorhandenen urbanen Bädereinrichtungen Eigene Darstellung

Abb. 5. Anbindung an den ÖPNV Eigene Darstellung

Abb. 6. Verteilung der Nutzungen Eigene Darstellung, Geoportal Berlin / Karte von Berlin 1:5000. 16.05.2022

Abb. 7. Position der betrachteten Baulücken Eigene Darstellung

Abb. 8. Ehem. Biergarten u. „Leinwand“ Eigenes Fotos

Abb. 9. Spielplatz u. „Leinwand“ Eigenes Fotos

Abb. 10. Minipark u. „Leinwand“ Eigenes Fotos

Abb. 11. „Leinwand“ u. Tankstelle Eigenes Fotos

Abb. 12. Bearbeitungsgrundstück, Werbung u. Tankstelle Eigenes Fotos

Abb. 13. Minipark u. „Leinwand“ Eigenes Fotos

Abb. 14. Biergarten Eigenes Fotos

Abb. 15. Sportplatz Eigenes Fotos

Abb. 16. Karte der Baublöcke Eigenes Darstellung, Grundlage: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg 2022 / Statistische Blöcke des RBS. in: https://www.stadtentwicklung.berlin.de/geoinformation/fis-broker/. 16.05.2022

Abb. 17. Bebauungsdichte der Vorkriegszeit, um 1928 Foto: Geoportal Berlin / Luftbilder 1928. in: https://www.stadtentwicklung.berlin.de/geoinformation/fis-broker/. 16.05.2022

Abb. 18. Bebauungsdichte nach dem Zweiten Weltkriegs, um 1953 Foto: Geoportal Berlin / Luftbilder 1953. in: https://www.stadtentwicklung.berlin.de/geoinformation/fis-broker/. 16.05.2022

Abb. 19. Bebauungsdichte nach den Kahlschlagsanierungen, um 1992 Foto: Geoportal Berlin / Luftbilder 1992. in: https://www.stadtentwicklung.berlin.de/geoinformation/fis-broker/. 16.05.2022

Abb. 20. Aktuelle Bebauungsdichte, um 2020 Foto: Geoportal Berlin / Digitale farbige Orthophotos 2020. in: https://www.stadtentwicklung.berlin.de/geoinformation/fis-broker/. 16.05.2022

Abb. 21. Lageplan Block 106

Eigene Darstellung, Grundlage: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen Berlin. in: https://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/stadtmodelle/. 16.05.2020

Abb. 22. Position des Grundstücks im Baublock

Eigene Darstellung, Grundlage: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen Berlin. in: https://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/stadtmodelle/. 16.05.2020

278 ABBILDUNGEN

Abb. 23. Bebauung in der Vorkriegszeit, um 1910

Karte: Straube-Plan Berlin 1910. Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. in: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Straube-Plan_Berlin_1910.jpg. 16.05.2022

Abb. 24. Bebauung nach dem Zweiten Weltkriegs, um 1951 Karte: Stadtplan von Berlin 1951, Landesarchiv Berlin. in: http://histomapberlin.de/histomap/de/index.html. 16.05.2022

Abb. 25. Bebauung mit Tankstelle und Garagenstellplätzen, um 1991 Karte: Stadtplan von Berlin 1991, Landesarchiv Berlin. in: http://histomapberlin.de/histomap/de/index.html. 16.05.2022

Abb. 26. Aktuelle Bebauung mit Tankstelle, um 2022 Karte: Geoportal Berlin / Karte von Berlin 1:5000 (K5 SW-Ausgabe) in: https://www.stadtentwicklung.berlin.de/geoinformation/fis-broker/. 16.05.2022

Abb. 27. Lageplan Bearbeitungsgrundstück

Eigene Darstellung, Grundlage: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen Berlin. in: https://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/stadtmodelle/. 16.05.2020

Abb. 28. Darstellung des Sonnenverlaufs am Bearbeitungsgrundstück Eigene Darstellung,

Abb. 29. Schattenstudie für den 15. August und 15. März zu jeweils fünf Tageszeiten Eigene Darstellung,

Abb. 30. Position Fotos Eigene Darstellung,

Nicht gelistete Abbildungen sind vom Autor selbst gezeichnet worden.

Abb. 31. Blick zum Grundstück von der Hochtrasse der U-Bahn Eigenes Foto

Abb. 32. Blick von Mariannenstraße Eigenes Foto

Abb. 33. Nachbarbebauung Skalitzer Straße 27 Eigenes Foto

Abb. 34. Blick entlang Skalitzer Straße Eigenes Foto

Abb. 35. Blick entlang Skalitzer Straße Eigenes Foto

Abb. 36. Nachbarbebauung Mariannenstraße Eigenes Foto

Abb. 37. Hinterhof Mariannenstraße Eigenes Foto

Abb. 38. Blick entlang Mariannenstraße Eigenes Foto

Abb. 39. Blick auf das Grundstück von Mariannenstraße Ecke Skalitzer Straße Eigenes Foto

279 ABBILDUNGEN

Literatur

Eine Geschichte des Badens Andere Länder, andere Sitten Digitale Zeiten Urbaner Kontext Weitere relevante Literatur

280
281

Eine Geschichte des Badens

MONOGRAFIEN

Oloew 2019

Oloew, Matthias. 2019. Schwimmbäder, 200 Jahre Architekturgeschichte des öffentlichen Bades. 1. Auflage. Berlin: Dietrich Reimer.

Görtz 2006

Görtz, Susanne; Quecke, Ursula. 2006. Balnea, Architekturgeschichte des Bades. 1. Auflage. Marburg: Verlag.

Stolz 1992

Stolz, Susanna. 1992. Die Handwerke des Körpers. 1. Auflage. Marburg: Jonas, S.75.

Untermann 2009

Untermann, Matthias. 2009. Handbuch der mittelalterlichen Architektur. 1.Auflage. Darmstadt: wbg Academic.

Martin 1906

Martin, Alfred. 1906. Deutsches Badewesen in vergangenen Tagen. 1. Auflage. Jena: Diederichs. Wagner 1802

ARTIKEL

Horst Wagner: Das Welpersche Badeschiff wird genehmigt. 2. Oktober 1802 In: Berlinische Monatsschrift. 10/1997, in: https://berlingeschichte.de/bms/bmstxt97/9710nova.htm#seite84. Zugriff: 16.05.2022

Lochte 2017

Lochte, Annika; Robinson, Michel: Badehaus. Publiziert am 07.12.2017, in: www.urbs-mediaevalis.de/pages/studienportal/middot-glossar/glossar-b/badehaus.php, Zugriff: 16.05.2022

Röhrs 2021

Röhrs, Friedrich: Badehaus (Museumsinsel), Publiziert am 04.03.2021, in: https://de.wikipedia.org/wiki/Badehaus_(Museumsinsel), Zugriff: 16.05.2022

282 LITERATUR

Andere Länder, andere Sitten

Sourdel-Thomine 1986

Sourdel-Thomine, Janine. 1986. Hammām. In: The Encyclopaedia of Islam. 2. Auflage. Band 3, Leiden: Brill.

Oloew 2019

Oloew, Matthias. 2019. Schwimmbäder, 200 Jahre Architekturgeschichte des öffentlichen Bades. 1. Auflage. Berlin: Dietrich Reimer.

Grotzfeld 1970

Grotzfeld, Heinz. 1970. Das Badd im arabisch-islamischen Mittelalter. Eine kulturgeschichtliche Studie. 1. Auflage. Wiesbaden: Harrassowitz

MONOGRAFIEN ARTIKEL

Castiglia 2008

Castiglia, Roberto Benedetto; Bevilacqua, Marco Giorgio: The Turkish Baths in Elbasan. in: Nexus Network Journal 2008. S. 308–311.

Brown 1980

Brown, Constance; Chesley, Paul: Japan: Ein Volk unter Dampf. in: Geo-Magazin. Hamburg 1980. S. 84-98.

Drewing 2019

Drewing, Stephanie: Onsen und Sentō: Was ist der Unterschied?. Publiziert am 13.11.2019, in: https://thehangrystories.com/2019/11/13/onsen-und-sento. Zugriff: 16.05.2022

WeXpats 2021

WeXpats: Sento: Uncovering Japan´s Public Bathhouses. Publiziert am 18.08.2021, in: https://we-xpats.com/en/guide/as/jp/detail/7777/. Zugriff: 16.05.2022

Projekt Gutenberg

Projekt Gutenberg: Helmuth von Moltke, Unter dem Halbmond in: https://www.projekt-gutenberg.org/moltke/halbmond/halbmo03.html. Zugriff: 16.05.2022

283 LITERATUR

Digitale Zeiten

VIDEOBEITRAG

Mitteldeutscher Rundfunk 2020

MDR.de; Medien360G: Digital Detox - Die Pause von der digitalen Welt.

Publiziert am 30.09.2020, in: https://www.mdr.de/medien360g/digital-detox-pause-von-digitaler-welt-104.html

Zugriff: 16.05.2022

ARTIKEL

Bengsch 2011

Bengsch, Danielle: 2002 begann das Digitalzeitalter.

Publiziert am 11.02.2011, in: https://www.welt.de/print/die_welt/wissen/article12506319/2002begann-das-Digitalzeitalter.html.

Zugriff: 16.05.2022

Hamberger 2022

Hamberger, Beatrice: Allzeit bereit oder Digital Detox?.

Publiziert am 16.03.2022, in: https://www.tk.de/techniker/magazin/digitale-gesundheit/rundums-smartphone/digital-detox-tipps-2055434?tkcm=ab.

Zugriff: 16.05.2022

Architizer 2019

Architizer Editors: Reykjanes Retreat // Some Space Iceland.

Publiziert 2019, in: https://architizer.com/blog/projects/reykjanes-retreat/.

Zugriff: 16.05.2022

Stangl 2022

Stangl, Werner: Dunbar-Zahl.

Publiziert 2022, in: https://lexikon.stangl.eu/12337/dunbar-zahl.

Zugriff: 16.05.2022

Get Unplugged Limited 2020

Hector Hughes, Ben Elliot: Reset in Nature with a 3 Day Digital Detox. In: https://unplugged.rest/our-story

Zugriff: 16.05.2022

Mail Online 2022

Green, Jessica: Could ‚digital detox‘ cabins be the solution to city burnouts?.

Publiziert am 25.08.2022, in: https://www.dailymail.co.uk/femail/article-9925801/Could-digitaldetox-cabins-solution-city-burnout.html.

Zugriff: 16.05.2022

284 LITERATUR

Urbaner Kontext

UNTERLAGEN

Bodenschatz 2010

Bodenschatz, Harald: Learning from IBA - die IBA 1987 in Berlin. 7. Ausgabe. Berlin 2010

Wichmann 1988

Wichmann, Jürgen: Block 106 - Berlin-Kreuzberg SO 36. 1. Ausgabe. Berlin 1988 Krünitz 1803

MONOGRAFIEN

Krünitz, Johann Georg; Floerken, 1803. Friedrich Jakob. Minikunst in: Ökonomisch-technologische Encyklopädie. Band 91, Berlin. S. 415

Oloew 2019

Oloew, Matthias. 2019. Schwimmbäder, 200 Jahre Architekturgeschichte des öffentlichen Bades. 1. Auflage. Berlin: Dietrich Reimer.

ARTIKEL

Schuhmacher 2022

Schuhmacher, Gerhard: Berlin-Kreuzberg. Publiziert am 17.11.2022, in: https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Kreuzberg Zugriff: 16.05.2022

Düspohl

Düspohl, Martin: 300 Jahre Migrationsgeschichte Kreuzberg-Friedrichshain. in: https://heimatkunde.boell.de/de/2005/09/01/300-jahre-migrationsgeschichte-kreuzbergfriedrichshain

Zugriff: 16.05.2022

Meyer 2019

Meyer, Ulf: Kreuzberger Mischung. Publiziert am 20.03.2019, in: https://www.german-architects.com/de/architecture-news/hauptbeitrag/kreuzberger-mischung. Zugriff: 16.05.2022

285 LITERATUR

Weitere relevante Literatur

Gebaute Erde 2015

Rauch, Martin. 2015. Gebaute Erde, Gestalten & Konstruieren mit Stamplehm. In: O. Kapfinger; M. Sauer (Hrsg.), München: DETAIL

Lehmbau Regeln 1999

Volhard, Franz; Röhlen, Ulrich. 1999. Lehmbau Regeln, Begriffe Baustoffe Bauteile. In: Dachverband Lehm e.V. (Hrsg.), Wiesbaden: Springer

Richtlinien für den Bau von Sauna-Anlagen 1992

Conradi, Eberhard; Fritzsche, Werner: Richtlinien für den Bau von Sauna-Anlagen, Fachschriften zum Badewesen. In: Deutscher Sauna-Bund e.V. (Hrsg.), Bielefeld, 1992

Richtlinien für den Bäderbau 2013 Schramma, Fritz; Thiel, Christa; Schneeloch, Walter: Richtlinien für den Bäderbau. In: Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e.V. (Hrsg.); Deutscher Schwimm-Verband e.V. (Hrsg.);Deutscher Olympischer Sportbund e-V. (Hrsg.), 5. Auflage, Essen, Kassel, Frankfurt am Main, 2013

Raumpilot 2012 Jocher, Thomas; Loch, Sigrid. 2012. Raumpilot, Grundlagen. In: Wüstenrot Stiftung (Hrsg.), kraemerverlag, Stuttgart: Karl Krämer Verlag

Deutsche Feuerwehrzeitung 2016

Kircher, Frieder: Sicherheitstreppenraum »light« als zweiter Rettungsweg?. Überlegungen zu möglichen Zugeständnissen im baulichen Brandschutz, in: Deutsche Feuerwehr-Zeitung, 70. Jahrgang, ISSN 0006-9094, Stuttgart 2016

Flächen für die Feuerwehr 2016 Merkblatt, Flächen für die Feuerwehr auf Grundstücken, Berliner Feuerwehr, Stand 06/2016

Sicherheitstreppenraum light 2017

Rost, Michael; Schneider, Stefan; Romahn, Tim-Michael: „Sicherheitstreppenraum light“ - eine kritische Analyse. Publiziert am 07.07.2017, in: https://www.feuertrutz.de/sicherheitstreppenraum-light--einekritische-analyse-07062017.

Zugriff: 16.05.2022

BauNVO 2017

Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverordnung - BauNVO) Fassung vom 21.11.2017, Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz

BauO Bln 2011

Bauordnung für Berlin (BauO Bin), Fassung vom 29.06.2011, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

Bebauungsplan 1958

Bezirksamt Kreuzberg. 1958. Bebauungsplan VI-12 für die Grundstücke Skalitzer Str. 24-26 in Berlin Kreuzberg

286 LITERATUR

Barrierefreies Bauen 2010

DIN 18040-1, 2010, Barrierefreies Bauen - Planungsgrundlagen, Teil 1: Öffentlich zugängliche Gebäude, Beuth-Verlag, 2010

Berechnung der Schornsteinhöhe 2017

VDI 3781-4, 2017, Umweltmeteorologie Ableitbedingungen für Abgase, Blatt 4, Berechnung der Schornsteinhöhe, Verein Deutscher Ingenieure, Düsseldorf, 2017

Freistehende Schornsteine 2005

DIN EN 13084-4, 2005, Freistehende Schornsteine, Teil 4: Bemessung und Ausführung, BeuthVerlag, Dezember 2005

Pflanzenkohle 2021

Kray, Caroline; Lerchenmüller, Hansjörg: Mit Pflanzenkohle CO2 langristig binden!. Publiziert für Solarenergie Förderverein Deutschland e.V. am 07.12.2012, in: https://www.sfv.de/co2-raus-pflanzenkohle-rein. Zugriff: 16.05.2022

Nachhaltige Energie 2022

Scheub, Ute: Die coole Kohle. Publiziert in der taz am 19.02.2022, in: https://taz.de/Nachhaltige-Energie/!5834302/ Zugriff: 16.05.2022

Pyrolyseanlagen zur Rettung des Klimas 2021

Schmidt, Hans-Peter; Hagemann, Nikolas: 400.000 Pyrolyseanlagen zur Rettung des KlimasNotwendigkeit und Grenzen des exponentiellen Wachstums von Klimatechnologien, Publiziert für Ithaka-Journal am 21.08.2021, in: https://www.ithaka-journal.net/400-000-pyrolyseanlagen-zur-rettung-des-klimas. Zugriff: 16.05.2022

Mit Pflanzenkohle das Klima schützen 2021

Schmidt, Hans-Peter et al.: Mit Pflanzenkohle das Klima schützen. Publiziert für Agrar Forschung Schweiz am 24.06.21, in: https://www.agrarforschungschweiz.ch/2021/06/mit-pflanzenkohle-das-klima-schuetzen/ Zugriff: 16.05.2022

Thermoelektrische Generatorensysteme 2022

Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM: Thermoelektrische Generatorensysteme zur Abwärmeverstromung. in: https://www.ipm.fraunhofer.de/de/gf/energiewandler-thermische/komp/thermoelektrische-module-und-systeme/abwaermeverstromung.html

Zugriff: 16.05.2022

Thermoelektrischer Generator 2022

Paschotta, Rüdiger: Thermoelektrischer Generator. Publiziert für Energie-Lexikon am 09.01.2022, in: https://www.energie-lexikon.info/thermoelektrischer_generator.html. Zugriff: 16.05.2022

287 LITERATUR

DANK GEBÜHRT

Meinen betreuenden Professoren Hans-Christof Ernst und Felix Wellnitz für ihren Rat und die hilfreiche Unterstützung.

Martin Schmid, der mir mit seinem Fachwissen zum Thema Pyrolyse sehr weitergeholfen hat und mich ermutigte meinen unkonventionellen Kurs beizubehalten.

Meinen Eltern, für ihren Beistand und die bedingungslose Unterstützung während meines gesamten Studiums.

Besonders möchte ich mich bei meinen Freunden Rasha Shaabi, Sophie Mbaye und Claire Jaensch für ihre immerwährende Hilfbereitschaft und Geduld bedanken.

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