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Setzen und Legen, Ablegen frei und Bleiben und Herankommen - Jagdhund Ausbildungsplan

14/11/2017
jaeger-werden
Setzen und Legen, Ablegen frei und Bleiben und Herankommen - Jagdhund Ausbildungsplan

Setzen und Legen Jagdhund
Um das aus dem Erziehungsprogramm dem Jagdhund bekannte Sitzen und Liegen nun exakt nach PO zu üben, beginnt man diese Disziplinen auf einem Brett, zum Beispiel einem Bänklein, zu trainieren. So verliert sich das unerwünschte Kippen sehr rasch. Schnelle Reaktionen können durch Vorhalten von Futter erzielt werden. Auf dem Übungsplatz korrigiert der Jagdhundeführer bei der sportlichen Unterordnung den Jagdhund nun immer in die korrekte Position (Sphinx-Stellung beim Liegen, aufrecht sitzen). Im Übrigen gehen wir nach den im Erziehungsprogramm aufgezeigten Methoden vor. Für das Sitzen verwenden wir auch im Sport ein hohes, lobendes Hörzeichen, für „Platz" ein dunkles, eher barsches Kommando. Geduld und konsequente Ausdauer sind auch hier die besseren Begleiter als Brutalität.

Ablegen frei
Das freie Ablegen beginnen wir nach der Beschreibung im Erziehungsprogamm. Wir nähern die Ausbildung aber nun schrittweise der prüfungsgemäßen Situation, bei welcher die Jagdhunde in einer Linie abzulegen sind und der Führer sich auch einmal versteckt. Aus dem Versteck beobachtet aber jeder seinen Jagdhund und schreitet beim geringsten Ansatz, aufzustehen, zu kriechen oder wegzulaufen ein, indem er zum Jagdhund eilt und ihn diszipliniert. Ein Verstecken des Jagdhundeführers kommt jedoch keinesfalls in Frage, bevor der Jagdhund einwandfrei und sicher liegenbleibt, wenn sein Führer in der Nähe ist. Überhaupt ist diese Übung so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Anstatt die Leine beim Weggehen immer umzuhängen, kann sie auch vor den Vorderpfoten des Jagdhundes abgelegt werden. Dadurch entsteht eine natürliche Barriere bei kriechfreudigen Jagdhunden und der Führer hat eine genaue Kontrolle, ob sein Vierbeiner nicht nach vorne gerutscht ist. Auch lassen wir die Jagdhundeführer, nachdem sie die Jagdhunde in Platzposition kommandiert haben, nicht immer schemenhaft nach vorne wegtreten, sondern einmal rechtsumkehrt machen und sich einige Meter hinter den Jagdhunden verbergen. Richtig ist, den Jagdhund bezüglich des Standortes seines Meisters zu verunsichern, ihn aber erfahren zu lassen, dass jegliches Aufstehen etc. immer und sofort unterdrückt wird. Wähnt der Jagdhund seinen Führer vorne im Versteck, während sich dieser auf Umwegen hinter den Jagdhund begeben hat, ist eine Korrektur aus dieser unerwarteten Richtung sehr effektvoll.

Bei Jagdhunden, welche mit dem freien Ablegen große Mühe bekunden, sind folgende Punkte abzuklären und allenfalls zu korrigieren:
• Wurde der Jagdhund vor dem Ablegen bewegt und versäubert? Auch wir säßen nicht gerne still, wenn uns etwas „plagen" würde.
• Verhält sich der Jagdhundeführer beim Ausbilden richtig? Belohnt er (unbewusst) falsches Verhalten?
• Stimmt das Rangordnungsverhältnis zwischen Führer und Jagdhund? Ein Tier, welches sich dauernd gegen den Führer stellt und zeitweise Erfolg hat damit, wird sich kaum einige Minuten auf den Platz bannen lassen. Allenfalls ist der Hebel eben hier anzusetzen.

Bleiben und Herankommen
Entsprechend den verschiedenen Prüfungsregiementen soll der Jagdhund aus der liegenden, stehenden oder sitzenden Stellung freudig und in schneller Gangart herankommen und sich dicht vor den Führer hinsetzen oder sogleich in die Grundstellung „bei Fuß" gehen.

Wer mit seinem Jagdhund nicht ganz konsequent arbeiten kann, soll das Abrufen aus der „Platzposition" erst dann üben, wenn das „Ablegen frei" tadellos klappt! Noch nicht so routinierten Jagdhundeführern würde ich empfehlen, das Abrufen anfangs nur aus der sitzenden Stellung zu trainieren. Dazu muss der Jagdhund vorerst lernen, in dieser Stellung aufmerksam zu verharren, auch wenn sich der Führer einige Schritte (mit sehr kurzen Distanzen beginnen!) entfernt. Bis dies sitzt, kehren wir vorerst ein paar Mal zum Jagdhund zurück, loben ihn für das Bleiben und befreien ihn mit einem Spiel aus der Warteposition. Nach und nach vergrößern wir die Distanz und erst wenn der Jagdhund das Bleiben bis auf rund 30 Meter Entfernung sicher ausführt, beginnen wir mit der Abrufübung. Dazu beginnen wir, ihn mit einem Beutestück (siehe Foto) oder Futter (je nachdem, auf welche Dinge der Jagdhund besser anspricht und damit wirkungsvoller bestätigt werden kann), in Triebstau zu versetzen, indem wir ihn ganz dosiert damit „reizen", aber nur so stark, dass er unterordnungsmäßig in der befohlenen Stellung - aber äußerst gespannt - verharrt.

Anstatt mit Futter kann der Jagdhund, je nach dessen Veranlagung, auch mit Ersatzbeutestücken wie dem „Dummy" (oben) oder dem kleinen „Beuteli" (unten) angesprochen und durch Fassen und Tragenlassen bestätigt werden. Die beiden Gegenstände haben ungefähr eine Länge von 20 cm. Spielbälle und dergleichen eignen sich weniger, weil man sie zum kämpferischen Spielen mit dem Jagdhund sehr schlecht halten kann und dem Jagdhund auch oft das Knautschen angewöhnt.

Nun entfernen wir uns anfangs nur wenige Meter vom wartenden Jagdhund, drehen uns um, zeigen ihm die „Belohnung" und rufen ihm, wenn seine Spannung den Höhepunkt erreicht, mit dem dazu bestimmten Kommando (z. B. „Hier" oder „Front") zu uns heran. Wir lassen ihn direkt in uns hineinrennen und bestätigen ihn blitzschnell. Ein korrektes Vorsitzen wird erst nach sehr raschem Herankommen im Galopp nach und nach eingebaut. In diesen Fällen erhält er die Bestätigung erst nach kurzem Vorsitzen. Verlangsamt sich der Jagdhund dadurch beim Herankommen, werden wir ihn mehrmals wieder direkt fürs Herankommen und dann etwa abwechslungsweise jedes zweite Mal wieder erst nach dem Vorsitzen belohnen. Gegen das Ende dieser Ausbildung vergrößern wir die Distanz und lassen den Jagdhund schlussendlich nach dem Vorsitzen um uns herum noch in die Grundstellung links von uns gehen, wo er wieder korrekt hinsitzen muss.

Das Zurückkommen vom Vorsitzen in die Grundstellung bei Fuß soll zuerst außerhalb der Abrufübung als Einzelarbeit trainiert werden, indem wir den Jagdhund in Frontposition setzen und ihn dann mit dem Hörzeichen „Fuß" um uns hinten herum mit der Beute oder dem Futter in die Grundstellung locken, wo er bestätigt wird. Nach und nach bauen wir Körperhilfen ab und bestätigen erst nach ein oder zwei weiteren Übungen. Generell ist zu sagen, dass die Abrufübung also in einzelne Phasen aufzuteilen ist.

Je nach Prüfungsklasse, in welcher wir zu arbeiten gedenken, üben wir das Abrufen nun mit fortschreitender Ausbildung auch aus der liegenden oder stehenden Stellung des Jagdhundes, wobei wir nach dem gleichen Muster vorgehen. Um ein schnelles Herankommen zu erzielen, lassen wir den Jagdhund auch später, wenn er diese Übungen beherrscht, mit sofortiger Bestätigung „durchlaufen", wenn er bei uns ankommt. Er soll also im Moment des Abrufens nie wissen, ob er „durchlaufen" darf oder bei uns absitzen muss.

Wenn Ihr Jagdhund ausgebildet wird sollen Sie für ihn Keilerschutz finden

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