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Saisonarbeit: Definition, Regelungen, Jobs

In einigen Branchen und Jobs ist die Arbeit nicht gleichmäßig auf das ganze Jahr verteilt, sondern konzentriert sich auf kürzere Zeiträume von Wochen oder auch Monaten. Diese Saisonarbeit kann einige Vorteile haben, so lässt sich in der Saison einiges dazu verdienen, die Saisonarbeit kann als Nebentätigkeit ausgeübt werden und ermöglicht es, Berufserfahrung zu sammeln. Allerdings stellt die Saisonarbeit auch vor Herausforderungen – wer nur für einen Teil des Jahres ein Einkommen beziehen kann, muss sich Alternativen überlegen oder sehr gut wirtschaften. Wir zeigen, was die Saisonarbeit ausmacht, welche Besonderheiten sie mitbringt und in welchen Jobs die Saisonarbeit besonders häufig ist…



Saisonarbeit: Definition, Regelungen, Jobs

Saisonarbeit: Was bedeutet das?

Saisonarbeit bezeichnet – im Gegensatz zu anderen Beschäftigungsformen – Arbeitsverhältnisse, die nur auf einen bestimmten zeitlichen Rahmen innerhalb des Jahres beschränkt sind. Es handelt sich um auf diese Zeiträume befristete Arbeitsverträge, die ein besonders hohes Arbeitsaufkommen ermöglichen und den damit einhergehenden Personalbedarf decken sollen. Endet die Saison, gibt es für die Saisonarbeiter also nichts mehr zu tun, weil die wichtigste Phase vorbei ist, laufen auch die Verträge aus – bis im nächster Jahr (oder in der nächsten Saison) wieder neue Mitarbeiter für eine begrenzte Zeit gesucht und benötigt werden.

Das wohl bekannteste Beispiel der Saisonarbeit kommt aus der Landwirtschaft. Während der Erntesaison werden viele Hände benötigt, so werden viele Erntehelfer als Saisonarbeiter eingestellt. Da die hohe Arbeitslast nur für einen sehr kurzen Zeitraum anfällt, ist die Ernte prädestiniert für Saisonarbeit.

Solch befristete Beschäftigungen sind auf den ersten Blick für viele Arbeitnehmer und auch Jobsuchende wenig attraktiv. Natürlich kann der Verdienst allein bereits ein Argument sein, doch zweifeln viele daran, dass Saisonarbeit einen langfristigen Nutzen bringt. Tatsächlich gibt es jedoch einige Vorteile, die für die Saisonarbeit sprechen können, wenn es gerade an Alternativen mangelt oder die Jobsuche einfach nicht klappen will:

  • Sie vermeiden Lücken im Lebenslauf.

    Die Saisonarbeit ist für viele sicherlich nicht die erste Wahl, doch kann sie dabei helfen, keine zu großen Lücken im Lebenslauf entstehen zu lassen. Statt mehrere Monate Arbeitslosigkeit erklären zu müssen, können Sie so nachweisen, dass Sie etwas getan haben – im besten Fall natürlich etwas, das Ihnen im weiteren Verlauf hilft und direkt mit Ihrem Job verbunden ist.


  • Sie sammeln Erfahrung in der Praxis.

    Wenn es bisher noch an Berufserfahrung fehlt, kann diese auch in der Saisonarbeit gemacht werden. So können Sie bei künftigen Bewerbungen angeben, dass Sie schon wissen, welche Aufgaben auf Sie zukommen, haben vielleicht sogar bereits erste Erfolge, die Sie für Ihr Anschreiben nutzen können und können Ihr Profil abrunden.


  • Sie knüpfen Kontakte.

    Selbst wenn Sie nicht für immer in der Saisonarbeit bleiben wollen, kann diese doch ein Einstieg sein. Sie kommen mit Arbeitgebern in Kontakt, die vielleicht auch außerhalb der Saison Mitarbeiter brauchen – zwar weniger, aber vielleicht ist es Ihre Chance, mit Leistung und Einstellung zu überzeugen.

Wer mit dem Gedanken spielt, in der Saisonarbeit tätig zu sein, sollte sich jedoch bewusst machen, dass es sich um harte (teils auch körperliche) Arbeit handelt. Die Zeiten sind zwar begrenzt, aber dafür umso intensiver. Als Saisonarbeiter sind Sie in der anstrengendsten Phase des ganzen Jahres beschäftigt, von der für Arbeit- und Auftraggeber eine Menge abhängt. Die Erwartungen und auch der Druck sind somit besonders hoch.

Die wichtigsten Regelungen zur Saisonarbeit

Die Saisonarbeit ist eine besondere Form eines Arbeitsverhältnisses, die sich in einigen Punkten auch arbeitsrechtlich von anderen Beschäftigungen unterscheidet. Wir haben die wichtigsten Punkte und Regelungen kurz und knapp für Sie zusammengefasst:

  • Bei Saisonarbeit besteht Anspruch auf Mindestlohn.

    Seit in Deutschland der Mindestlohn eingeführt wurde, gilt dieser grundsätzlich auch für Saisonarbeiter. Allerdings kann es davon Ausnahmen geben. So werden Erntehelfer beispielsweise noch bis Januar 2018 nach einem Branchenlohn bezahlt, der knapp unter dem Mindestlohn liegt.

  • Keine ordentliche Kündigung bei befristeten Verträgen.

    Wurde im Arbeitsvertrag nichts anderes festgehalten, kann ein befristeter Arbeitsvertrag nicht ordentlich gekündigt werden – und zwar von keiner der beiden Seiten. Sie müssen also den Vertrag erfüllen, bis dieser nach festgelegtem Datum von selbst endet.

  • Keine Sozialversicherung bei Saisonarbeit.

    Als kurzfristige Beschäftigung werden bei der Saisonarbeit keine Sozialversicherungen gezahlt. Dies gilt unter bestimmten Voraussetzungen, etwa darf die Tätigkeit nur für eine bestimmte Dauer ausgeübt werden.

Als Tipp ist es bei der Saisonarbeit zu empfehlen, sich im Vorfeld genau zu informieren, seine Rechten und Pflichten zu kennen. Im Zweifelsfall sollten Sie sich auch beraten lassen – gerade was den Versicherungsschutz betrifft.

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Saisonarbeit: Hier werden Arbeitskräfte gesucht

Für die Saisonarbeit hat sich das Bild des Erntehelfers durchgesetzt. Schon deshalb blocken viele sofort ab, wenn es um saisonale Arbeit geht. Die Saisonarbeit ist jedoch auch in anderen Branchen verbreitet und bietet somit mehr Möglichkeiten, als den meisten bewusst ist.

Sollten Sie auf der Suche nach Saisonarbeit sein, werden Sie in diesen Bereichen auch außerhalb der Landwirtschaft etwas finden:

  • Einzelhandel

    Beim Thema Saisonarbeit wird der Einzelhandel oft übersehen, doch gibt es auch hier Hochphasen, in denen besonders viele Mitarbeiter benötigt werden. Klassischerweise ist dies vor allem in der Weihnachtszeit der Fall, wo oft der größte Teil des Umsatzes gemacht wird – und entsprechend viel Personal benötigt wird.

    Dies gilt sowohl für Verkäufer, Kassierer oder Hilfskräfte. Viele Geschäfte suchen rechtzeitig vor dem großen Ansturm gezielt nach Mitarbeitern für einige Wochen, die dabei helfen, das Weihnachtsgeschäft zu stemmen.


  • Gastronomie

    Auch die Gastronomie setzt verstärkt auf Saisonarbeit, um den teils sehr unterschiedlichen Situationen gerecht zu werden. So ist im Sommer oftmals viel mehr los, da nach Feierabend noch ein Bier getrunken wird oder der Abend gemütlich in einer Bar ausklingen soll.

    Wer in der Gastronomie arbeiten möchte, wird in der Hochsaison fast immer fündig, da viele Mitarbeiter im Service, aber auch in anderen Bereichen gebraucht werden.


  • Tourismus

    Der Tourismus ist ein klassischer Bereich der Saisonarbeit, einige Inseln und Urlaubsorte sind außerhalb der Saison regelrecht ausgestorben. Während der Saison gibt es allerdings einen sehr großen Bedarf in den unterschiedlichsten Bereichen.

    Hotels suchen Mitarbeiter für den Service, als Personal fürs Zimmer oder Animateure für Aktivitäten mit den Gästen. Auch Restaurants, Bars und Geschäfte suchen während der Saison häufig zusätzliches Personal.

[Bildnachweis: Gorodenkoff by Shutterstock.com]

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