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Was die Mama tat, nachdem sie ihr Kind angeschrien hatte….

(…und es war nicht das, was ich vermutete).

Schon von weitem hörte ich sie, die rundliche Frau mit den kurzen Haaren und der Brille, auf dem Rücken ein voller Rucksack.Sie redete lautstark auf ihr Kind ein, während sie versuchte, ein noch kleineres Kind im Blick zu haben.
Ich war mit meiner Jüngsten im Park unterwegs und holte gerade meiner Tochter ein Eis. Dann setzte mich dann auf eine Bank zum Lesen, während meine Tochter sich auf die Klettergeräte schwang.Hinter mir hörte ich erneut die Stimme der Mutter und auch die ihres Kindes, eines ungefähr vierjährigem Mädchen.
Die Mutter schrie: „Ich habe Stopp gesagt. Du hast nicht darauf gehört. Du sollst hören, wenn ich Stopp sage, habe ich gesagt.“
Das Mädchen weinte: „Du hast mich geschubst.“
„Ja, weil du mich gehauen hast. Du sollst mich nicht hauen. Ich will nicht, dass du mich haust, hast du gehört?“
„Mama, du hast mir wehgetan.“
„Du sollst hören, wenn ich stopp sage, hörst du.“
Ich konnte nicht weghören.  Mein Buch lag ungelesen in meinem Schoß. In mir arbeitete es. Die Mutter befand sich im Tunnelblick. Eskalation. Die Emotionen schwappten zu mir herüber. Das Kind war in Not. Die Mutter auch.
In mir entstand der Wunsch, etwas zu tun. Das gerade nicht einfach zu ignorieren.
Gleichzeitig weiß ich, wie sensibel solch eine Situation ist. Ich will weder verurteilen noch die Situation schlimmer machen, indem ich den Stress, unter dem die Frau und das Kind standen, erhöhte.
Wie kann ich unterstützen?
Aus Erfahrung weiß ich, dass die Frage „Kann ich dir helfen?“ selten etwas bringt.
Wer kann ich jetzt für die Zwei sein?Was ist da jetzt möglich?
Ohne eine Antwort gefunden zu haben, aber mit dieser Offenheit, entschied ich mich, zu der Mama und ihrem Kind zu gehen.
Auf der Wiese kniete die Mama vor ihrem Kind, hielt es an den Schultern fest und redete weiter eindringlich auf das  Mädchen ein. Das Mädchen versuchte sich dem Griff der Frau zu entziehen.Ich kniete mich in Abstand vor den beiden und sagte:
„Hallo. Ich bin auch Mama von 4 Kindern und ich weiß, wie das ist, wenn die Kraft irgendwann nicht mehr reicht, um geduldig zu sein. Und ich spüre, du bist eigentlich auch eine ganz liebevolle Mama. Nur gerade schaffst du es nicht so, wie du es in deinem Herzen sicher willst. Ich hatte auch solche Situationen. Dein Kind will dich nicht ärgern. Es kann gerade nicht anders. Und du kannst gerade auch nicht mehr, dass sehe ich. Was könntest du jetzt tun, um in die Ruhe mit deinem Kind zu kommen? Wie könntest du wieder Verbindung schaffen?“
Dann schwieg ich.
Ihr Kind hörte sofort auf zu weinen, als ich zu sprechen begonnen hatte und schaute mich an.
Die Mutter schaute kurz zu mir herüber.Wie würde sie reagieren? Mich anmeckern? Weggehen? Ich wusste es nicht. Doch dann machte die Mama etwas, was mich sehr berührte.
Sie sagte nichts, schaut ihre Tochter an und umarmte sie. Das Mädchen schmiegt sich sofort an die Mutter, wie ein Küken unter den Flügel der Entenmama. Der Mama tropfen dabei die Tränen die Wange herunter.
„Ich will doch nicht mit dir schimpfen, ich will das doch nicht…“ flüstert sie in die Haare ihrer Tochter.Sie saßen da vor mir, die rundliche Mutter mit ihrer Tochter und ich spürte gerade solche Dankbarkeit, dass sie ihre heftige Wut wenden konnte. Gleichzeitig spürte ich ihre Scham. Sie wollte ihre Tränen nicht zeigen. Doch die Tränen sind die Perlen der Seele. „Ich danke dir. Danke, dass du gerade deine Tochter in den Arm nehmen konntest. Das ist so stark.“ sagte ich noch und ging zurück auf meinen Platz beim Spielplatz.
Von der Mama und ihrer Tochter war nichts mehr zu hören. Später sah ich sie noch ihre Sachen zusammenpacken und gehen.Warum ich das jetzt erzähle? Auf keinen Fall, weil ich denke, dass ich besser bin oder mehr gecheckt habe. Ich habe so viele Fehler gemacht im Laufe meiner 28 Jahre Mama sein. Und auch heute bin ich nicht frei davon. Nein, ich erzähle dir das heute, weil ich mir eine Welt wünsche, in der Mütter nicht am Rande ihrer Kraft jonglieren. Eine Welt, die sie dann nicht verurteilt, sondern sie unterstützt.
Wir alle brauchen mal Unterstützung, wenn wir von der Rolle sind. Wir brauchen jemanden, der uns daran erinnert, wer wir eigentlich sind.Wir alle brauchen Menschen, die uns an die Stimme unseres Herzens erinnern. Und wenn ich manchmal einer von solchen Menschen sein kann, macht mich das froh.
Die Mama im Park ist für mich die Heldin. Sie hat es geschafft, in einer total aufgeladenen Situation wieder in die Verbindung zu kommen.
Die wichtigste Verbindung, die wir in so einem Moment brauchen, ist nicht die Verbindung zu unserem Kind.Es ist die Verbindung zu uns selbst.

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Bist du ständig gereizt und angespannt?

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Dagmar

Dagmar Gericke von der Feeling Family®: Ich bin Mutter von vier Kindern im Alter zwischen 9 und 30 Jahren. Außerdem bin ich Kommunikationstrainerin, Theaterpädagogin und Elternbloggerin. Ich bin davon überzeugt, dass wir, indem wir uns selbst und unsere Familien heilen, auch unsere tief zerstrittene Welt heilen. Der Wandel beginnt immer bei uns selbst. Willst du mehr über mich wissen? Dann schaue hier: https://feelingfamily.com/about/