02.04. - 11.04.2023

Abschimmeln auf Bali

Here we go again! Wir befinden uns wieder am Flughafencafé und organisieren die letzten Schritte für unseren Flug nach Bali. Ist schon interessant: Waren wir zu Beginn unserer Reise noch drauf und dran wirklich so gut wie möglich vorbereitet zu sein, wird man im Laufe der Zeit immer abgeklärter.

2.04.2023 Ubud/Bali 

Man braucht ein Weiterflugticket? Kein Problem, eben das Handy gezückt und ein Ticket online bestellt (kostet 14$, wird natürlich nicht angetreten) usw. Gut, Bali ist jetzt auch nicht der Irak oder die USA, wo man wirklich vorbereitet sein sollte. 

Ein wichtiger Tipp für die Ausreise aus Australien: Solltet ihr Technik oder so etwas in die Richtung gekauft haben, so könnt ihr NACH der Passkontrolle und VOR der Sicherheitskontrolle einen Tax Refund beantragen. Haben wir für unsere neue Kamera gemacht, sind immerhin 65$, die wir zurückbekommen könnten. Warten wir es mal ab… 

Wir landen überpünktlich um kurz nach 20 Uhr in Denpasar, die Einreise klappt problemlos, 62 Euro kostet das Visa on Arrival, alles ziemlich easy so weit. Simkarten kriegen wir auch direkt am Flughafen, 18 Gigabyte gibt es für 15 Euro. 

Die Fahrt zum Resort gestaltet sich als ziemlich abenteuerlich. Für 35 Kilometer gibt Google Maps mehr als eine Stunde an (was sind das bitte für Straßen?) und unser Fahrer verlangt mehr als 40 Euro (wir handeln ihn auf 24 runter, was vermutlich immer noch viel zu viel ist). 

In Ubud angekommen herrscht absolutes Verkehrschaos, ein richtiger Kulturschock nach Australien. Es ist ziemlich schwierig zu beschreiben, aber wir kommen aus einem riesigen Kontinent, auf dem 23 Millionen Menschen leben und hier auf Bali leben 2,3 Millionen auf engsten Raum zusammen. Und Indonesien ist halt trotz aller Beteuerungen ein dritte Welt Land, das sollte man nicht vergessen.  

Unsere Unterkunft liegt in einer Nebenstraße und macht auf den ersten Blick keinen vertrauenserweckenden Eindruck. Nun, immerhin sind wir angekommen, das Abenteuer Bali kann beginnen. 


Reisetagebuch Bali 3.4.2023 Ubud/Bali 

Eines der Dinge, die uns scheinbar auf unserer Weltreise zu verfolgen scheinen, ist der Schimmel in den Räumen. Wir müssen gestehen, dass wir auf Fidschi, das auch ein wenig provoziert hatten, immerhin war das Resort auf der 2. Insel (Tavewa), im Verhältnis extrem günstig gehalten. Dass dann so etwas vorkommen kann, damit sollte man rechnen. Außerdem gab es so gut wie keine Bewertungen auf Booking.com, also auch wenig Anhaltspunkte. 

Hier auf Bali liegen die Dinge aber vollkommen anders: Das Arimba at Bisma ist eher mittelpreisig im Vergleich zu anderen Unterkünften in Ubud, also sollte ein gewisser Standard erfüllt sein. Die Bewertungen in der booking.com-App waren auch alle ziemlich überzeugend (ein Schnitt von 8,7/10!) klingt gelinde gesagt überragend. Wir haben nach einigen Bewertungen auch schon so unsere Vermutungen, wie das zustande kommt, dazu aber gleich was. 

Im Zimmer roch es gleich nach der Ankunft nach Schimmel – Flo ist da mittlerweile echt angesäuert und reagiert ziemlich empfindlich, ist ja nicht das erste Mal.  

Am heutigen Morgen haben wir dann auch endlich die Möglichkeit auf Ursachensuche zu gehen: Es sind die Vorhänge, die tatsächlich Schimmelflecken aufweisen (großflächig, echt ätzend).

Wunderschön ist die Anlage, die Zimmer leider sehr vergammelt...

An der Rezeption vorgesprochen, bekommen wir ein neues Zimmer angeboten, welches noch viel schlimmer riecht – jetzt im Ernst, das kann man doch so nicht anbieten…? Immerhin einigen wir uns darauf, dass die Vorhänge verschwinden, also rausgenommen werden und siehe da: Es wirkt Wunder, der Modergeruch ist kaum noch wahrnehmbar (vermutlich steckt der sowieso in den Wänden). Interessanterweise blieben die Vorhänge im anderen Raum an Ort und Stelle – der nächste Gast wird sich freuen.  

Das sind so Sachen, die für uns schwer nachzuvollziehen sind – warum nicht auch gleich entfernen? 

Nun gut, das Frühstück in der Unterkunft ist wenigstens okay – ihr hört schon raus, so richtig begeistert sind wir von Bali nicht bisher – vielleicht ist die Fallhöhe auch einfach extrem, wenn man sich im Netz die Bilder anschaut, wer weiß? 

Unseren ersten Tag verbringen wir mit der Erkundung von Ubud. Kurz zusammengefasst: Der Ort ist extrem touristisch, total überfüllt (es ist Off-Season!), dreckig und laut. Das Essen und die Getränke sind unfassbar billig (und Stand bis jetzt auch qualitativ gut), aber von Entspannung bis dato keine Spur und schon am ersten Tag haben wir das Gefühl, dass 7 Tage viel zu lang sind und wir besser früher abreisen sollten. 

Saraswati Tempel in Ubud.

Am späten Nachmittag laufen wir noch zum „Affenwald“ bei Ubud. Auch hier – massenweise Touris, Menschenmassen wohin man sieht. Doch das ist nicht das Schlimmste an der ganzen Geschichte, für die wir zusammen knapp 10 Euro Eintritt zahlen. Dazu jedoch später im Tagebuch mehr.  

Sehr fotogener Zeitgenosse im Monkey Forest.


4.4.2023 Ubud/Bali 

Wie so oft im Leben ist der erste Eindruck schlimmer als man denkt – vielleicht gilt das für Bali auch – zumindest sieht die Welt am zweiten Tag schon ein wenig anders aus. Vielleicht stimmt auch einfach das Sprichwort, dass der Mensch ein Gewohnheitstier sei. Wie auch immer: Wir planen für heute einen Ausflug zu den berühmten Tegallalang Reisterrassen. Klar ist auch hier: Es werden massenweise Touris vor Ort sein, immerhin kennt sogar Flo diesen Ort (und der hat sich mit Bali wirklich nicht viel auseinandergesetzt). Daher brechen wir möglichst früh auf, in der Hoffnung noch vor den Massen vor Ort zu sein.  

Wir probieren dafür die App „Grab“ (das Uber von Bali) aus, welches uns einen Fahrer für ca. 10 Euro vermittelt (klingt teuer, aber ist vermutlich einfach den steigenden Benzinpreisen geschuldet).  

Auf den Weg zu den Reisterrassen, beschwatzt uns der Fahrer, welche Orte wir unbedingt noch sehen müssen (unter anderem irgendein Tempel in Ubud, den wir auch zu Fuß erkunden könnten, Kaffeeplantagen und natürlich Restaurants – Tourifallenalarm…).  

Vielleicht nicht klug, aber zumindest bequem, suchen wir selbst ein paar weitere Ziele während der Fahrt heraus und verhandeln mit dem Fahrer dann einen Festpreis. Am Ende bekommt er 35 Euro für den ganzen Tag. Das klingt jetzt lächerlich wenig, aber im Grunde ist das für die Fahrer auf Bali unfassbar viel.  

An den Reisterrassen angekommen ist bereits ein wenig los, aber kein Vergleich zu dem, was eine gute Stunde später an Menschenmassen entlangströmen. Und ja, was soll man sagen… Der Ort ist unzweifelhaft schön. Keine Frage. Aber für uns wird zum ersten Mal klar, wie sehr das Bild von Bali von Instagram und Co. verfälscht wird. Es würde hier den Rahmen sprengen, alles aufzulisten, aber nur ein Beispiel: Vor Ort gibt es Schaukeln, die gegen Geld genutzt werden können. Dabei gibt es immer ein paar Balinesen, die dann die Schaukel anwerfen (damit auch ja das richtige Foto entsteht). An anderen Orten kann man sich als Reisbauer „verkleiden“ – klingt jetzt vielleicht kleinlich, aber wir finden es einfach nicht richtig, denn das ist Knochenarbeit und was dann im Netz gezeigt wird, hat überhaupt nichts damit zu tun. Am Ende bleibt ein bitterer Nachgeschmack – klar, es ist schön, aber es ist auch klar, dass das nichts, aber auch gar nichts mit der Realität dieser Menschen gemein hat. Das muss man wissen, wenn man sich darauf einlässt. Wir tun es nicht und fahren nach ein paar Fotos weiter.  

Der nächste Stopp, den wir rausgesucht haben, ist der Pura Tirta Empul Wassertempel. Für Balinesen ein heiliges Zentrum der Reinigung und Spiritualität.  

Man kann eigentlich nur darüber lachen, wenn es nicht so traurig wäre. Dachten wir, dass die Terrassen touristisch sind, so ist das ein schlechter Scherz. Die Quelle im Tempel ist nett anzusehen, an sich glauben wir, dass die Anlage einen gewissen Charme hätte, aber sie wird leider komplett ausgeschlachtet.  

Pura Tirta Empul mit riesigen Koi-Karpfen.

Der Negativhöhepunkt ist aber der Ausgang, der einem Spießrutenlauf ähnelt. Von allen Seiten wird man bedrängt, man müssen Dies und Das kaufen, super aufdringlich, so etwas kennen wir aus Marokko und anderen arabischen Ländern und überhaupt, wir haben jedes, wirklich JEDES Verständnis für die Situation dieser Menschen, vermutlich hängt so viel daran, dass sie ihren Schrott (entschuldigt die Aussage, aber das ist alles Chinaware), an die Touris verkaufen. Aber je mehr man darüber nachdenkt, desto mehr kommt man zu dem Punkt, wie menschenverachtend Bali in seiner Gesamtheit eigentlich ist – und wir fragen uns: Warum wird das nicht auch auf Instagram gezeigt? 

Auf dem Weg zur letzten Station, dem Gunung Kawi, erwarten wir eigentlich nichts mehr und daher sind wir umso positiver überrascht – der Tempel, der teilweise in den Fels geschlagen wurde, ist fast verwaist – kaum jemand hier, dabei ist das so viel interessanter und ansprechender als dieser Wassertempel. So ein bisschen rettet der Besuch uns den Tag. Zurück in Ubud gönnen wir uns ein verspätetes Abendessen in einem Resort mit fantastischer Aussicht.  

Und auch hier kommen wir wieder an einen Punkt, der uns mit Bitterkeit zurücklässt: Während wir oben auf einer bühnenartigen Konstruktion unser selbst für balinesische Verhältnisse extrem teures Essen zu uns nehmen, haben wir einen direkten Blick auf Bauarbeiter, die mit bloßen Händen eine Verkleidung abreißen. Armut und Reichtum so komprimiert und optisch so gegenübergestellt – man fühlt sich direkt in eine Szene aus die „Tribute von Panem“ erinnert.  


5.4.2023 Ubud/Bali 

Nachdem der gestrige Tag ein wenig Verbesserung hinsichtlich der Stimmung mit sich gebracht hat, wir aber auch gleichzeitig super enttäuscht von vielen Dingen waren, hat Caro für heute einen balinesischen Kochkurs rausgesucht – zugegeben, Flo ist jetzt nicht der wirkliche Koch, aber wir freuen uns beide darauf, ein wenig haben wir die Hoffnung, nicht in eine Tourifalle getreten zu sein. Wissen können wir es natürlich erst im Nachhinein, aber zumindest ist die Hoffnung da. 

Und die sollte nicht enttäuscht werden.  

Eine kleine Randnotiz: Heute auf den Tag sind wir vor 5 Monaten in Deutschland abgereist – Wahnsinn, wie die Zeit vergeht! Manchmal kommt es uns wie gestern vor.  

Der Kochkurs besteht aus nicht mal 20 Teilnehmern und unsere Lehrerin ist extrem witzig und gibt super viele Informationen weiter (ob die alle stimmen, who knows, aber ausprobieren kann man es sicher mal). Das Essen, was wir gemeinsam kochen ist super lecker und auch wenn es lange dauert, wir haben echt Spaß dabei (Flo denkt sogar nach, das mal in Deutschland auszuprobieren – schaden kann es sicher nicht).  

Außerdem bietet der Kurs die Möglichkeit, in Kontakt zu anderen Touris zu treten, die über mehr als ein „könnt ihr ein Foto von uns machen“ hinausgehen. So lernen wir ein nettes Pärchen aus den Niederlanden kennen, mit denen wir auch nach dem Kurs noch ein paar Reiseerfahrungen austauschen. 

Ihr erinnert euch noch an den Affenwald? Darauf möchte ich nun zurückkommen. Bitte, wirklich bitte, tut euch selbst den Gefallen und unterstützt so etwas nicht. Die Affen werden gezwungen vor Ort zu bleiben und notfalls mit Gewalt daran gehindert, die Gegend zu verlassen. Das klingt wie ein schlechter Scherz, aber sie werden durch „Wachen“ mit Zwillen (Gummischleudern) in den Wald zurückgetrieben, sollten sie versuchen auszubüxen. Wir haben selbst gestern einen dieser Wächter gesehen, dachten uns dabei aber, dass er dafür sorgt, dass die Affen nicht in die Resorts eindringen (was nicht nett, aber irgendwie noch nachvollziehbar wäre…) Als wir die Story hören, können wir es eigentlich gar nicht fassen – aber am selbigen Tag sahen wir auch einen Affen mit einer offenen Kopfverletzung, die sehr danach aussah, als hätte ihn irgendwas dort ziemlich heftig getroffen (vielleicht ein kleiner Stein, abgeschossen mit einer Zwille?) Auf jeden Fall kommt nach kurzer Recherche heraus, dass es offensichtlich stimmt.  

Nebenbei wird auf Bali auch noch das Elefantenreiten angeboten. Jeder sollte mittlerweile wissen, dass das unfassbar grausam ist – und wenn so etwas gemacht wird, warum dann nicht auch die Affen mit Gewalt vor Ort behalten – sie bringen ja Geld ein. Also bitte, bitte, unterstützt das nicht, wir haben es leider getan und würden es gerne rückgängig machen.  


6.4.2023 Ubud/Bali 

Für heute ist Entspannung angesagt, bedeutet, wir haben nichts geplant, da wir eigentlich keine Lust haben, eine vorgefertigte Tour zu buchen – die Chance, in eine klassische Tourifalle zu laufen ist einfach zu groß, hatten wir jetzt genug. Außerdem ist es auch mal ganz schön, nichts zu tun (wobei das auch nicht ganz richtig ist, wir arbeiten am Blog und Instagram weiter). 

Die nächsten drei Tage können wir ziemlich einfach zusammenfassen, da wir uns eigentlich hauptsächlich in Ubud aufhalten und an diversen Projekten arbeiten. Caro bearbeitet unsere Videos und Fotos, plant die nächsten Schritte, Flo arbeitet am Tagebuch (gut so viel Arbeit sind die Tage jetzt hier nicht) und an seinem Projekt – einen eigenen Fantasyroman endlich rausbringen. 

Dazwischen tingeln wir von Café zu Café, lassen es uns gutgehen und Essen in verschiedenen Restaurants, um eine möglichst breite kulinarische Bandbreite abzudecken. 

Eigentlich wollte Flo auch noch einen Roller mieten, aber der Verkehr in Ubud ist dermaßen heftig, dass wir das auf Canggu verschieben.  

Außerdem wollen wir uns am letzten Abend massieren lassen, leider fällt das ins Wasser, da wir nicht vorreservieren und am Tag dann alles ausgebucht ist – dumm gelaufen, ist halt Wochenende und deswegen High-Life.  

Wir blicken mit gemischten Gefühlen auf Ubud zurück. Kulinarisch ist Bali echt sehr zu empfehlen, das Essen ist wirklich gut und günstig, man bekommt sehr viel für sein Geld geboten. Anders sieht es mit den Unterkünften aus. Wir haben den Dreh da leider irgendwie noch nicht so raus, aber naja, nächster Stopp: Canggu. 


9.4.2023 Canggu/Bali 

Wir erhoffen uns bei unserer Abreise ziemlich viel von Canggu – allem voran endlich ein normales Zimmer mit normalen Betten und keinem Schimmel zu bekommen. Und tatsächlich: Als wir in unserer Unterkunft, den Kubudiuma Villas ankommen und unseren Bungalow beziehen sind wir überglücklich: Endlich kein schimmeliges Zimmer mehr! 

Leider währt die Freude nicht besonders lange: Wir müssen schon an nächsten Tag umziehen, weil Flo das vergeigt hat mit dem Buchen. Naja, aber zumindest für heute ist die Nacht gerettet. 

Am Abend gehen wir dann nochmals runter an den Strand und hier trifft uns beinahe der Schlag. Es ist kurz vor Sonnenuntergang, wir haben erwartet, dass wir nicht die einzigen sind, aber die Menschenmassen schockieren uns dann doch. Einfach unfassbar, Beachclub reiht sich an Beachclub. Wir können es nicht anders sagen, aber der Pantai Pererenan Beach ist einfach ein perfektes Beispiel dafür, wie Massentourismus einen Ort zerstören kann. Und dabei sind wir nicht mal direkt in Canggu, sondern in einem Nebenort. 


10.4.2023 Canggu/Bali 

Tag zwei und wir müssen leider umziehen. Und es kommt, wie es kommen muss: Unser neues Zimmer hat nichts, aber auch gar nichts mit dem zu tun, was wir vorher hatten. Der Raum an sich ist in Ordnung, aber das Bad ist eine totale Katastrophe. Wirklich, das lässt sich kaum beschreiben, es stinkt, es ist dreckig, man möchte nur die Luft anhalten, wenn man das Badezimmer betritt, vom Duschen ganz zu Schweigen.  

Natürlich ist die Stimmung wieder im Keller, aber so langsam scheinen wir rauszukriegen, wo der Hase im Pfeffer begraben liegt. Weil es ist schon erstaunlich: Wie kriegen solche Anbieter Bewertungen von 8-9 auf Booking, wenn sie verschimmelte Zimmer anbieten? Ganz einfach: Viele Unterkünfte bieten Deluxe und Premium Zimmer an, die weit über dem Durchschnitt liegen und absolut tadellos sind. So auch unser Bungalow. Und dann gibt es die Standard/einfachen Doppelzimmer, oder auch Schimmelbuden genannt. Diese Unterkünfte kriegen dann die miesen Bewertungen ab, aber die Bungalows ziehen den Schnitt dann wieder nach oben. 

Bedeutet für uns in der Zukunft: Standard-Doppelzimmer sind keine Option. Sie mögen vielleicht günstiger sein, aber im Ernst Leute – wenn es dafür nach Schimmel und Keller riecht – no way – dann geben wir lieber 6 Euro mehr aus (so groß war der Unterschied tatsächlich am Ende. Eigentlich eine Frechheit. Leider gab es keine Möglichkeit, upzugraden und am Ende sagen wir uns auch: Es sind nur zwei Nächte – wir werden es überstehen. 

Am Abend laufen wir dann nochmal ins Zentrum von Canggu und sind gewissermaßen entsetzt. Ubud war ziemlich touristisch und es war viel los. Aber es hatte wenigstens noch einen Teil seiner Kultur bewahrt. Canggu wirkt wie Ballermann auf uns, absolut auf Touristen ausgelegt, was dazu führt, dass eine Bar nach der anderen um die Gunst der Besucher buhlt. Ein Abend reicht für uns um zu sagen: Brauchen wir nicht mehr. 


11.4.2023 Canggu/Bali 

Wir entscheiden uns am Morgen dann doch noch nach einem weiteren Zimmer zu fragen, was dann hoffentlich frei wird und tatsächlich – es steht eins zur Verfügung.  

Nicht, dass es viel besser ist: Es stinkt genauso nach Keller wie unser Zimmer in Ubud, aber dafür ist das Bad wenigstens nutzbar.  

Am frühen Nachmittag mieten wir dann auch endlich einen Roller. Der Verkehr scheint hier so weit erträglich zu sein, dass man es versuchen kann. Das letzte Mal ist Flo in Thailand gefahren, das ist 7 Jahre her und dementsprechend muss man erst Mal wieder reinkommen. Mit einer Person hinten drauf ist das auch nochmal eine komplett andere Geschichte. 

Für uns beide geht es mit dem Roller zum Tanah Lot Tempel – UNESCO-Weltkulturerbe und Flo erwartet schon wieder eine Tourifalle. 

Wir sind positiv überrascht: Es ist viel weniger los als erwartet, der Verkehr unterwegs ist trotzdem mörderisch, also es ist wirklich gefährlich hier zu fahren, vor allem als Anfänger.  

Nur bei Ebbe erreichbar - der Tanah Lot Tempel.

Aber da wir auf Nusa Penida ebenfalls mit dem Roller unterwegs sein wollen, müssen wir ja irgendwo anfangen. 

Was eher uncool ist: Der Eintritt für den Tempel schlägt mit insgesamt 120.000 Rupien zu. Das sind knapp 8 Euro. Ganz schön heftig für Bali. 

Aber immerhin haben wir am Ende den Tempel (von Außen) gesehen und eine kleine Rollerlehrfahrt gemacht.  

Damit kann Nusa Penida dann morgen kommen. Hoffentlich dann wieder ohne Schimmel im Zimmer (wir haben diesmal penibel auf die Bewertungen geachtet, sollte das jetzt schief gehen, fliegt Flo vermutlich einfach nach Hause).

— 18.4.2023, 0:00 Uhr