Myxomatose

Die Myxomatose ist eine hochansteckende Viruserkrankung der Haus- und Wildkaninchen. Bei erkrankten Tieren fallen vor allem Unterhautschwellungen (sogenannte Myxome) im Bereich des Kopf und anderer Körperregionen auf. Die Ausscheidung des Virus erfolgt über alle Körpersekrete (Urin, Kot, Speichel etc.). Die Tiere können sich durch das Beschnuppern oder Berühren erkrankter Kaninchen infizieren.

Aber auch durch stechende und blutsaugende Insekten (Stechmücken, Stechfliegen, Flöhe, Milben, Läuse usw.) ist eine Weiterverbreitung der Infektion möglich. Auch verseuchtes Heu und Grünfutter kann das Kaninchen infizieren. Daher sind auch Kaninchen in Einzelhaltung von dieser Infektionskrankheit bedroht. Der Erreger ist mehrere Monate in der Umwelt überlebensfähig.
Vor allem in den feucht-warmen Jahreszeiten (Sommer und Spätherbst) treten wegen dem höheren Aufkommen an Insekten Myxomatose-Erkrankungen auf.

Das Krankheitsbild

Die Erkrankung betrifft Tiere aller AltersgruppenInnerhalb von 3-7 Tagen nach der Infektion entstehen die typischen Krankheitssymptome, vor allem Schwellungen an den Ohren, den Augen, der Nasen- und Maulöffnung sowie im Bereich der Genitalien, häufig auch mit Eiterbildung. Dazu kommt eine allgemeine Apathie mit Appetitlosigkeit, Benommenheit und Kräfteverfall. In den meisten Fällen kommt es zum Tod nach 7- 10-tägiger Krankheitsdauer. Nur sehr kräftige Tiere, bei denen die Krankheit milder verlaufen kann, können die Infektion eventuell überstehen. Eine effektive Behandlung gegen die Myxomatose gibt es nicht. Die betroffenen Tiere sollten wegen der quälenden Symptome eingeschläfert werden.

Vorbeugende Massnahmen

Die Durchführung von vorbeugenden Impfungen bietet den einzigen wirksamen Schutz. In gefährdeten Gebieten (im Ilmkreis ist der Myxomatosevirus im Sommer 2000 nach vielen Jahren erstmals wieder aufgetreten) sollen die Jungtiere bereits frühzeitig, das heisst im Alter von 4 bis 6 Wochen, geimpft werden. Eine Wiederholungsimpfung nach weiteren 4 Wochen erhöht die Schutzwirkung. Sie ist vor allem dann notwendig, wenn ein hoher Infektionsdruck besteht. Die Nachimpfung der Tiere wird unter diesen Bedingungen alle 4 bis 6 Monate empfohlen. Die vorbeugende Impfung von Kaninchen in Gebieten ohne besonderen Infektionsdruck kann durch eine Erstimpfung in der 6. bis 10 Lebenswoche und regelmässige Nachimpfungen alle 6 bis 9 Monate erfolgen.

Für Ausstellungstiere ist die Impfung gegen Myxomatose empfohlen und gegen RHD in der Regel vorgeschrieben.

In unserer Tierarztpraxis beraten wir Sie gerne über die Möglichkeiten, Ihr Tier vor Myxomatose zu schützen.