Wie man IT-Talente mit Weißwurst und Bier ködert

Eine Konferenz von Entwicklern für Entwickler möchte Benjamin Günther, Co-Gründer und Geschäftsführer der Stylight.de, mit "Doah.am" abhalten. Am 12. Juni vernetzen sich in den Räumen der Online-Mode-Magazin-Plattform - die kurioserweise einmal eine sehr analoge Gründerzeit-Druckerei war - Branchenexperten, Talent-Jäger und Bewerber. Vom Stylight-Start-up-Spirt kann man dabei viel lernen. "Wir bauen den neuen Verlag", sagte Günther im kress.de-Interview. 

Rupert Sommer | 15. Mai 2015 um 10:20

Stylight-Co-Gründer Benjamin Günther.

Stylight-Chefredakteurin Kerstin Weng.

Daho.am-Konferenz am 12. Juni.

Eine Konferenz von Entwicklern für Entwickler möchte Benjamin Günther, Co-Gründer und Geschäftsführer der Stylight.de, mit "Doah.am" abhalten. Am 12. Juni vernetzen sich in den Räumen der Online-Mode-Magazin-Plattform - die kurioserweise einmal eine sehr analoge Gründerzeit-Druckerei war - Branchenexperten, Talent-Jäger und Bewerber. Vom Stylight-Start-up-Spirt kann man dabei viel lernen. "Wir bauen den neuen Verlag", sagte Günther im kress.de-Interview.  Was er damit meint ist, dass Stylight das Problem der Refinanzierung von Content, an dem bekanntlich viele etablierte Print-Verlage und Medienhäuser kauen, von hinten aufzäumt. Die Mode-Seite hatte als Shopping-Plattform begonnen, die komplett suchbaren Zugriff bietet auf die Ware von rund 100 Online-Mode-Verkaufshäusern bietet. Oben auf sitzt bei Stylight ein opulent gestaltetes Modemagazin, für das Benjamin Günther im vergangenen Jahr Kerstin Weng von "Cosmopolitan" abgeworben hatte. 

"Sitze ich noch auf dem richtigen Stuhl?"

Eine Top-Personalie mit Signalwirkung - auch für die Verhandlungen auf der Daho.am. "Der eine oder andere, der mich gut kennt, prüft sich vielleicht, ob er noch auf dem richtigen Stuhl sitzt", sagte Kerstin Weng im kress.de-Interview. "Mein Wechsel zu Stylight dürfte einige Leute ein bisschen zum Nachdenken gebracht haben." Von den Entfaltungsmöglichkeiten und der journalistischen Ernsthaftigkeit bei ihrem neuen Arbeitgeber ist sie überzeugt. Und natürlich vom Start-up-Geist. "Stylight hat eine außergewöhnliche Unternehmenskultur, was man nicht von jedem Verlag sagen kann", so Weng. Sie kennt neben Bauer auch Burda und Condé Nast sehr gut.

Rocket Internet, Spotify und Google schicken Top-Manger

Auf der englischsprachigen Entwicklerkonferenz am 12. Juni, die mit einem Münchner Weißwurst-Essen beginnt und natürlich im Biergarten enden muss, kommen unter anderem Christian Hardenberg, CTO der Rocket Internet AG, Kevin Goldsmith, Director of Engineering bei Spotify, und Indrajit Khare von Google als hochkarätige Redner zusammen. Erwartungsgemäß vernetzen sich die Teams schnell. Bei Stylight - einer Welt, in der Fashionistas wie Weng mit den IT-geprägten Gründer (ohne erkennbaren Mode-Sachverstand) zusammenprallen - lebt man den engen Austausch in der alltäglichen Praxis. "Unsere Teams sind alle corssfunktional aufgestellt", so Benjamin Günther im kress.de-Interview. "Jedes Team soll die Ressourcen haben, die es braucht." Also sitzen neben den Kreativen, Marketing-Experten und eben die Techniker gleichberichtigt an einem Tisch - ohne Kulturkrieg. "Es geht uns um die gegenseitige Wertschätzung - für die Arbeit der Redaktion und für die Arbeit der Entwickler und Verkäufer", so Günther.

Stylight setzt den Expansionskurs fort - auch ins Ausland

Stylight selbst will weiter kräftig wachsen - und neue Talente rekrutieren. "Das shoppable Onlinemagazin in Deutschland zu lancieren, war unser erster Schritt", so Benjamin Günther. "Wie man aber Stylight kennt, darf man gespannt sein, was noch kommt." Geplant sind etwa Magazin-Ausgaben in weiteren Sprachversionen, bislang ist Stylight in 14 Ländern weltweit verfügbar. Was Verleger vom Enthusiasmus von Kerstin Weng und den Stylight-Gründern lernen können, vertieft man bei der Lektüre des neuen "kressreport" (EVT: 15. Mai). Hier geht's zum Abo.

kress pro 2024#03

Der große KI-Toolreport

Was Redaktionen wirklich hilft - Peter Schink, Chefredakteur der „Berliner Morgenpost“, sagt, warum weniger mehr ist. | 15 KI-Tools aus den USA -  Welche Anwendungen Medienprofis kennen sollten. | „Tools so schnell wie möglich in der Praxis einsetzen“ - Wozu KI-Experte Jeremy Caplan Medienhäusern rät. | Tool-Tipps von 15 KI-Profis - Umfrage: Welche Anwendungen Führungskräften in der Medienbranche weiterhelfen.

Die wichtigsten Nachrichten aus der Medienbranche — ein Mal am Tag als Newsletter direkt in Ihr Postfach.