Verzweifelte Winzer: Warum der französische Weinkonsum so stark sinkt

Verzweifelte Winzer: Warum der französische Weinkonsum so stark sinkt
1960 tranken die Franzosen noch mehr als 120 Liter pro Jahr, 2020 nur noch 40 Liter pro Kopf. Jetzt droht Weinreben die Rodung.

von Simone Weiler

An Unterstützung von höchster politischer Stelle für Frankreichs Nationalgetränk Nummer eins mangelt es nicht. „Ich trinke mittags und abends ein Glas Wein“, verriet Präsident Emmanuel Macron 2018, als seine damalige Gesundheitsministerin Agnès Buzyn, eine ausgebildete Ärztin, klar stellte, dass es sich um „einen Alkohol wie jeden anderen“ handele, der nicht weniger schädlich als Whiskey oder Wodka sei.

Während sie die Wut der Wein-Lobby auf sich zog, festigte Macron seinen Ruf als Bonvivant, nach dem Vorbild eines seiner Vorgänger, des volksnahen Jacques Chirac.

Dass ein anderer Vorgänger, Nicolas Sarkozy, keinen Wein trinkt, machte diesen für viele Franzosen suspekt. Dabei wenden sie sich selbst mehr und mehr von der Traube ab: Einer aktuellen Studie zufolge ging der Weinkonsum in Frankreich in 60 Jahren um 70 Prozent zurück.

Kommentare