Russland benutzt Gold zur Umgehung von Sanktionen

 Russland benutzt Gold zur Umgehung von Sanktionen
Laut Britischen Behörden ist Gold nach Öl und Gas eine der größten Einkommensquellen für Russlands Krieg in der Ukraine.

Die britische Kriminalpolizei hat den Finanzsektor davor gewarnt, dass Russland mithilfe von Gold Sanktionen umgeht. Es werde bewusst versucht, "sanktioniertes Gold zu waschen, um die Herkunft zu verschleiern, damit es in Lieferketten versteckt und im Vereinigten Königreich und in der ganzen Welt verkauft werden kann", erklärte die Nationale Kriminalbehörde (NCA) am Mittwoch.

Der Behörde zufolge wird russisches Gold seit Juli 2022 vermehrt in Länder gebracht, in denen kein entsprechendes Embargo besteht. Dort könne es dann eingeschmolzen und neu gegossen oder veredelt werden, damit die Herkunft nicht mehr bestimmt werden kann.

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Neue Sanktionen

Als Reaktion kündigte London neue Sanktionen gegen "Einzelpersonen und Einrichtungen" an, die "in russischen Gold-, Öl- und strategischen Bereichen tätig sind". Dazu gehört etwa ein Netzwerk in den Vereinigten Arabischen Emiraten, das nach Angaben des britischen Außenministeriums für die Rückführung von Goldeinnahmen nach Russland in Höhe von mehr als 300 Millionen Dollar (280 Millionen Euro) verantwortlich ist.

Großbritannien hat zudem Sanktionen gegen zwei der größten russischen Goldproduzenten in Kraft gesetzt sowie gegen die russischen Oligarchen Wladislaw Swiblow und Konstantin Strukow.

Gold ist nach Öl und Gas eine der größten Einkommensquellen für Russlands Krieg in der Ukraine

2021 trug Gold 15,5 Milliarden Dollar zur russischen Wirtschaft bei. Die nun ausgegebene Warnung soll laut NCA dabei helfen, die Umgehung der britischen Sanktionen zu verhindern. 

Nach der russischen Invasion der Ukraine im Februar 2022 haben mehrere Länder ein Einfuhrverbot von russischem Gold erlassen. Neben Großbritannien waren das unter anderem die USA, Japan und Kanada. Auch die EU beschloss einen Importstopp für Gold aus Russland.

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