Fred bei den Wikingern – Jarl Ragnalds Vermächtnis

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Titel: Fred bei den Wikingern – Jarl Ragnalds Vermächtnis

Autorin: Birge Tetzner    Illustrationen: Karl Uhlenbrock

Verlag: Ultramar Media  / Band: 7 der Fred-Reihe / Seiten: 206 / 2019

Zum Hörspiel: Von „Fred“ kannte ich schon mehrere historische Hörspiele. Alle super spannend und sehr genau recherchiert. Darum habe ich mich auch sehr über die neue CD aus der Reihe gefreut: „Fred bei den Wikingern“. Und ich wurde nicht enttäuscht! Dieses Hörspiel ist genauso spannend wie die anderen, mit tollen Sprecher*innen und mit Tönen und Geräuschen versehen, die einem das Gefühl geben, selbst mitten in der Geschichte zu sein. Man merkt auch hier, wieviel Mühe die Autorin sich gemacht hat, damit der historische Rahmen korrekt ist. Die CD hat uns so in ihren Bann gerissen, dass wir (also meine Familie und ich) manchmal noch lange im Auto sitzen geblieben sind, um sie weiter zu hören, obwohl wir schon längst an unserem Ziel angekommen waren. Offiziell ist das Hörspiel ab 10 Jahren, aber meine (zu dem Zeitpunkt) noch siebenjährige Schwester hat es auch gerne mitgehört. Und auch meine Eltern waren fasziniert. Wir sind alle große „Fred“-Fans!!!

Zum Buch: Dies ist das erste „Fred“-Buch, bisher gab es nur die CD’s. Es enthält eine packende Geschichte (zum Inhalt siehe unten) und gleichzeitig auch jede Menge Informationen, Karten, farbenprächtige Illustrationen von Karl Uhlenbrock, ein Glossar, Infos wie man das Altnordische ausspricht, Buchtipps etc. Einfach großartig!!! Birge Tetzner schafft es, die Sachinformationen mit einer spannenden Geschichte zu verbinden. So etwas gibt es in Büchern selten. Normalerweise ist es doch so, dass man entweder ein Sachbuch liest oder einen Roman. Aber dieses Buch enthält beides!

In der Geschichte geht es um den Jungen Fred, der mit seinem Opa nach Kopenhagen fährt und dort in einem nachgebauten Wikingerboot mitfahren darf. Unterwegs fällt er durch Zufall über Bord, wird unter Wasser gezogen und landet in der Vergangenheit – Wikinger ziehen ihn aus den Fluten, irgendwo an einem Fjord in Dänemark. Er lernt Ivar kennen, dessen Vater Ragnald (der Anführer des Dorfes und ein großer Krieger) genau an dem Tag von Odin nach Walhall geführt worden ist. Ivar ist sehr traurig, seinen Vater verloren zu haben. Fred freundet sich mit ihm an und tröstet ihn. Er bleibt fast ein Jahr bei den Wikingern und erfährt viel über die nordischen Sagen von Odin, Loki und Thor. Er trifft eine Seherin und lernt, wie die Wikinger ihre schnellen Langboote bauten. Außerdem hilft er Ivar, das Dorf gegen den Jarl des Nachbardorfes zu verteidigen, der es sich nach dem Tod von Jarl Ragnald einverleiben will. Eigentlich gefällt es ihm sehr gut bei Ivar, andererseits vermisst Fred aber auch seine Familie. Wird er in die Gegenwart zurückkehren können? Und: Will er das überhaupt…?

Die Bilder und auch das Cover fand ich sehr ansprechend. Wenn man mit der Hand darüber streicht, merkt man, dass der „Fred“-Schriftzug ein wenig niedriger liegt als der Rest. Das Buch hat außen keine glatte Oberfläche. Das lässt es edel aussehen, macht es aber leider auch etwas anfällig. Ich habe das Buch einmal in einer Tasche getragenen schon sahen die Ecken danach (leider) etwas abgestoßen aus…

Schade fand ich, dass Mädchen und Frauen in der Geschichte nur am Rande vorkamen und zwar die Mutter von Ivar (durchaus eine starke Frau) und die Seherin, die auch eine Autoritätsperson ist. Trotzdem hätte ich es gut gefunden, wenn es noch mehr starke Protagonistinnen gegeben hätte.

Für alle, die sich für das Zeitalter der Wikinger interessieren, ist dieses Buch ein absolutes Muss!

Ich gebe dem Buch und dem Hörspiel jeweils ⭐️⭐️⭐️⭐️ / ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ Das Hörspiel würde ich ab 9 Jahren empfehlen (wobei es auch schon Jüngere hören können) und das Buch ab 11.