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Gelassenheit und Handlungsfähigkeit durch Introvision als Methode der mentalen Selbstregulation – eine Einführung

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Gruppendynamik und Organisationsberatung Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Introvision ist eine neue Methode der mentalen Selbstregulation, die im Rahmen eines langjährigen Forschungsprogramms unter der Leitung der Verfasserin an der Universität Hamburg entwickelt, empirisch untersucht und praktisch erprobt worden ist.

Ziel der Introvision ist es, durch Auflösung innerer Konflikte und mentaler Blockaden Gelassenheit und Handlungsfähigkeit wiederzugewinnen. Gelassenheit wird hierbei im Rahmen des von Wagner entwickelten Psychotonusmodells als ein Absinken des Psychotonus auf Stufe 4 (Alltagswachbewusstsein) oder niedriger (bis hin zu absoluter Ruhe) verstanden. Aus Sicht der „Theorie der mentalen Introferenz“ ist innere Unruhe Folge des introferenten Eingreifens, bei dem vorhandene Kognitionen selektiv überschrieben und dabei mit erhöhter Erregung, Anspannung und Hemmung gekoppelt werden.

Ziel der Introvision ist es, die (automatisierte) Introferenz bezogen auf die konfliktrelevanten Kognitionen zu löschen. Voraussetzung dafür ist die Fähigkeit, Kognitionen aufmerksam konstatierend wahrzunehmen (KAW), die zunächst anhand von vier Übungen über einen längeren Zeitraum hinweg geübt wird. In Phase 1 der Introvision geht es darum, auf dem Hintergrund der Theorie subjektiver Imperative den Kern des Konflikts zu finden: In Phase 2 soll durch wiederholtes KAW die mit diesem kognitiven Kern verbundene automatisierte Introferenz gelöscht werden.

Abstract

Introvision is a new method of mental self regulation. Its development is the result of a long term research program at the University of Hamburg headed by the author.

Introvision aims at resolving inner conflicts and mental blocks and hence regaining equanimity and a clear mind in difficult situations. It is based on the assumption that inner restlessness is the result of cognitive affective introference, a process of overwriting cognitions which entails selectively linking them with increased arousal, tension and inhibition. Introvision aims at extinguishing such automatic introference in two steps. Step 1 entails finding the core conflict by a set procedure which is based on the theory of subjective imperatives. In step 2, the subject is asked to focus his or her attention on this cognition without actively introfering with it awareness of-what-is in order to extinguish the automatic Interference coupled with this cognition. This method needs to be practiced beforehand over a period of several weeks.

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Abb. 1:
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Wagner, A. Gelassenheit und Handlungsfähigkeit durch Introvision als Methode der mentalen Selbstregulation – eine Einführung. Gruppendynamik 39, 135–149 (2008). https://doi.org/10.1007/s11612-008-0014-2

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