Zusammenfassung
Die Bindehaut ermöglicht das nahezu reibungsfreie Gleiten des Augapfels bei Blickwendungen Die Untersuchung der Bindehaut erfolgt durch Umklappen der Lider (Ektropionieren). Dieses sollte jeder Mediziner beherrschen, um bei Fremdkörpern auf der Bindehaut oder bei Verätzung Erste Hilfe leisten zu können. Bindehautverletzungen können ein Hinweis auf eine perforierende Bulbusverletzung sein. Eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) kann nicht-infektiös (trockenes Auge, allergisch, durch eine Autoimmunerkrankung) oder infektiös durch Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten bedingt sein. Bei Neugeborenen wird sie häufig durch Chlamydien oder Herpessimplex-Viren hervorgerufen. Eine Neugeborenenkonjunktivitis durch Gonokokken ist selten, aber äußerst gefährlich, da sie zu Erblindung führen kann. Der für den Erwachsenen gefährlichste Konjunktivitis-Erreger ist Pseudomonas aeruginosa. Wichtige degenerative Bindehautveränderungen sind der häufige Lidspaltenfleck (Pinguecula) und das Flügelfell (Pterygium), bei dem die Bindehaut auf die Hornhaut vorwächst und das bei starker Ausprägung entfernt werden muss. Unter den Bindehauttumoren ist das (seltene) maligne Melanom am gefährlichsten.
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Grehn, F. (2019). Bindehaut. In: Augenheilkunde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-59154-3_7
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