Zusammenfassung
Vitamine sind erst Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte essenzielle organische Nahrungsbestandteile. Ihre tägliche Aufnahme liegt im Milli- oder Mikrogrammbereich. Vitamine dienen weder als Baumaterial noch der Energiegewinnung, sondern werden für vielfältige katalytische (als Coenzyme), steuernde (Regulation der Genexpression, Signaltransduktion) und antioxidative Prozesse benötigt. Die Einteilung in wasser- und fettlösliche Verbindungen beruht darauf, dass verschiedene physiologische Eigenschaften mit dem physiko-chemischen Verhalten in Verbindung stehen. Ein Mangel an Vitaminen führt anfangs zu unspezifischen, später zu für den Stoff charakteristischen Mangelerscheinungen und schließlich zum Tode. Vitamin D und Niacin sind keine Vitamine im engeren Sinne, weil der menschliche Organismus in der Lage ist, sie selbst zu synthetisieren. Allerdings reicht diese Eigensynthese bei Vitamin D in der Praxis ebenso wenig aus wie die Aufnahme des Vitamins mit der Nahrung. Daher ist eine unzureichende Vitamin-D-Versorgung in Deutschland weit verbreitet. Als kritisch ist zudem vielfach die Versorgung mit Folat zu sehen, aber auch einige andere Vitamine werden nicht in allen Bevölkerungsgruppen in der wünschenswerten Menge aufgenommen.
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Hahn, A. (2019). Vitamine. In: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-59669-2_4
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