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Biegewerkzeuge

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Spanlose Fertigung Stanzen
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Zusammenfassung

Um die Werkstückform werden zuerst Stempel und Gegenstempel konstruiert und dann entsprechend der Umformkraft die Dicke der Platten und die Größe sowie die Art der Presse ausgewählt. Die Umformkraft kann im Werkzeug mittig oder außermittig angreifen.

Bei mittig angreifender Umformkraft (Keilbiegen, symmetrisches Mehrfach-Abbiegen) werden Stempel und Gegenstempel im Ober- und Unterteil nicht eingelassen, sondern nur angeschraubt und ihre Lage mit je zwei Stiften gesichert. Durch außermittig wirkende Kräfte (z. B. Einfach-Abbiegen, Formbiegen, Rollbiegen, Prägen) entstehen Seitenkräfte, die Stempel und Gegenstempel gegenseitig zu verschieben versuchen. Folglich sind zur Lagesicherung größere Zylinderstifte und meist in der Grund- und Kopfplatte noch zusätzlich Passnuten (siehe Abb. 7.6 und 7.7) oder rechteckige Passflächen nötig; diese werden etwas tiefer als zur Aufnahme mehrteiliger Schneidplatten (vgl. Abschn. 5.6.2) gestaltet. Um die Führung des Pressenstößels zu entlasten, können bei außermittigem Kraftangriffstempel und Gegenstempel gegenseitig geführt sein: Zur Stempelführung eignen sich:

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Notes

  1. 1.

    Dem äußeren Biegemoment (\(M_{{\text{b}}}=F\cdot d\)) ist das innere Biegemoment gleichzusetzen. Dieses ist abhängig von den Biegespannungen im Werkstoff, die höchstens \(R_{{\text{m}}}\) erreichen können und vom Widerstandsmoment des rechteckigen Blechquerschnittes \(w=\frac{s^{2}\cdot b}{6}\) (worin \(s\) die Blechdicke und \(b\) die Biegekantenlänge bedeutet). Die vollständige Bezeichnung lautet daher \(M_{{\text{b}}}=Fa=R_{{\text{m}}}\frac{s^{2}\cdot b}{6}\).

  2. 2.

    Brennhärten ist eine örtlich begrenzte Oberflächenhärtung mittels Schweißbrenner und anschließendem Abschrecken im Wasser oder besser mittels Sonderbrennern mit eingebauter Wasserbrause (z. B. Firma Peddinghaus, Gevelsberg, Westfalen). Die angegebenen Werkstoffe erreichen Oberflächenhärten bis \(\approx 60\) HRC bei Erwärmung auf 900 … 950 °C und nachfolgendem Abschrecken in Wasser. Vgl. Puhrer: Schweißtechnik, Viewegs Fachbücher der Technik, Vieweg, Braunschweig.

  3. 3.

    Durch Abbiegen wird ein Schenkel aus seiner Ursprungslage abgebogen, eine zusätzliche Richtungsangabe (Hochbiegen oder Abwärtsbiegen) entfällt nach DIN 9870 Blatt 3.

  4. 4.

    Ein Bord oder Bördel ist ein zur Werkstückgröße relativ kleiner, hochgestellter Rand.

  5. 5.

    Ziehkissen, auch mit „Druckluftziehgerät“ bezeichnet, sind wie Federdruckgeräte in Schneid- und Umformwerkzeugen einsetzbar (Abb. 8.6).

  6. 6.

    Ist Keilbiegen zusätzlich mit einfachem Abbiegen auszuführen, kann zum Berechnen der Umformkraft anstatt \(F\) Keilbiegen + \(F\) Abbiegen auch die Umformkraft \(F\) Keilbiegen verdoppelt werden (höhere Sicherheit); bei beiden Berechnungsarten ist zusätzlich noch Zuschlag für hartaufsitzenden Stempel erforderlich.

  7. 7.

    Der Arbeitskontakt wird vor jedem Stößelhub durch den Arbeitsrhythmus geschlossen; er muss den Stromkreis einer elektro-magnetisch, elektro-pneumatisch oder elektro-hydraulisch gesteuerten Reibkupplung einer Presse nur zum Eindrücken der Kupplung überbrücken. Während der Umformung des Zuschnittes öffnet sich wieder der Arbeitskontakt.

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© 2012 Vieweg+Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

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Kolbe, M. (2012). Biegewerkzeuge. In: Spanlose Fertigung Stanzen. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-8348-2229-1_7

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