Parteiübergreifend haben Politikerinnen und Politiker in Nordrhein-Westfalen den gestorbenen früheren Bundestagspräsidenten und Bundesminister Wolfgang Schäuble gewürdigt. Für Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) war Schäuble ein «Jahrhundert-Politiker». Wüst schrieb am Mittwoch: «Mit Wolfgang Schäuble verliert Deutschland einen der letzten herausragenden Politiker der Deutschen Einheit, und Europa verliert einen ehrlichen Vermittler für Stabilität und Solidität im gemeinsamen Wirtschaftsraum.» Für die deutsche Christdemokratie sei Schäuble Ideengeber, Antreiber und eine der «historisch prägendsten Persönlichkeiten» gewesen.
Als Bundesminister habe Schäuble die politische Landschaft in Deutschland über Jahrzehnte geprägt und sich dabei durch Entschlossenheit, Durchsetzungskraft und klugen Verstand ausgezeichnet, sagte Wüst. Schäubles politischer Rat, seine Hinweise und Einschätzungen seien von besonderer Bedeutung gewesen. «Wolfgang Schäuble war für mich ein Vorbild.» Er habe für die Politik gelebt. «Sein Antrieb, sich für die Menschen einzusetzen, war schier endlos.»
Schäuble war nach Angaben seiner Familie am Dienstagabend im Alter von 81 Jahren gestorben. Der CDU-Politiker war noch für den 20. Januar als Gastredner zum Neujahrsempfang der NRW-CDU nach Düsseldorf eingeladen gewesen.
SPD-Landtagsfraktionschef Jochen Ott schrieb auf der Plattform X (früher Twitter) über Schäuble: «Er war so lange in der Politik, wie ich denken kann. Immer streitbar. Immer aufrecht. Immer Demokrat.»
Die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) nannte Schäuble bei X einen streitbaren, unabhängigen und klugen Politiker. Schäuble habe das Land und die parlamentarische Demokratie geprägt. «Wir verlieren eine gewichtige Stimme.»
FDP-Partei- und Landtagsfraktionschef Henning Höne würdigte Schäuble als großen Staatsmann. Schäuble habe das Land über Jahrzehnte als Abgeordneter, Minister und Bundestagspräsident geprägt, schrieb Höne bei X. «Seine klugen Beobachtungen und unabhängigen Analysen werden fehlen.»
Landtagspräsident André Kuper sagte über Schäuble: «Mit ihm verlieren wir ein Vorbild in unserer parlamentarischen Demokratie.» «Mit ihm geht ein beeindruckender Staatsmann – klug, humorvoll, meinungsstark, loyal. Unser Land und Europa haben ihm viel zu verdanken», erklärte der NRW-Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Nathanael Liminski.