Guantanamo

Noch 45 Gefangene im Lager: Zehn Häftlinge nach Oman überstellt
Montag, 16.01.2017 | 12:40
Guantanamo
dpa/Maren Hennemuth Das US-Gefangenenlager Guantanamo war nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 unter dem damaligen republikanischen Präsidenten George W. Bush errichtet worden

Kurz vor dem Regierungswechsel in den USA sind zehn ehemalige Häftlinge des US-Gefangenenlagers Guantanamo am Montag in Oman eingetroffen. Sie sollen dort "vorübergehend" bleiben, wie das Außenministerium in Maskat mitteilte. Zur Nationalität der zehn Männer machte das Ministerium keine Angaben.

Die USA unterhalten sehr gute Beziehungen zum Sultanat Oman auf der Arabischen Halbinsel. Maskat spielte häufig eine Vermittlerrolle in der Region, nicht zuletzt zwischen den Regionalmächten Saudi-Arabien und dem Iran. Oman war auch an der Freilassung von US-Geiseln im Jemen beteiligt.

Nach den Freilassungen der zehn Männer aus Guantanamo sind nun noch 45 Gefangene in dem Lager. Das Pentagon in Washington hatte am 5. Januar die Überstellung von vier Guantanamo-Häftlingen an Saudi-Arabien vermeldet und die Zahl der verbliebenen Gefangenen mit 55 angegeben.

Obama stieß bei Guantanamo-Schließung auf Widerstand

Der designierte US-Präsident Donald Trump hatte angekündigt, es werde unter seiner Präsidentschaft keine weiteren Freilassungen geben, weil die Guantanamo-Häftlinge gefährlich seien. Der Republikaner tritt sein Amt am Freitag an.

Das Weiße Haus hatte bekanntgegeben, in den letzten Tagen der Amtszeit von Präsident Barack Obama würden weitere Gefangene freigelassen. Obama hatte bei seinem Amtsantritt im Januar 2009 versprochen, das Gefangenenlager zu schließen. Angesichts rechtlicher Probleme und heftigem Widerstand im Kongress und in der Öffentlichkeit wurde das Versprechen aber nur schleppend erfüllt.

Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 hatten die USA unter Präsident George W. Bush rund 780 Häftlinge auf dem US-Militärstützpunkt Guantanamo auf Kuba eingesperrt. Die meisten Verdächtigen wurden seit ihrer Festnahme in den Jahren 2001 und 2002 weder angeklagt noch verurteilt. Viele sollen misshandelt und gefoltert worden sein. Als Obama sein Amt antrat, befanden sich 242 Gefangene in Guantanamo.

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