Hessen

LKA-Beamte sollen mit Hells Angels gekungelt haben
Mittwoch, 09.09.2015 | 23:43
Murder trial against members of gang
dpa Von Kalifornien um die Welt: Die Hells Angels wurden 1948 in den USA gegründet.

Die Polizei schleust gerne Beamte ins Rockermilieu ein, um Informationen zu gewinnen. Manche Polizisten fühlen sie offenbar so wohl bei den neuen Bekannten, dass sie auch deren schlechte Angewohnheiten übernehmen.

Hessische Polizisten stehen im Verdacht, interne Informationen an die Hells Angels verkauft zu haben. Bei einer Großrazzia gegen die Rockergruppe wurden am Freitagmorgen auch Wohnungen und Arbeitsplätze von Beamten durchsucht. Ein hochrangiger LKA-Beamter wird dringend verdächtigt, die Hells Angels mit Informationen versorgt zu haben. Er habe eine Führungsfunktion in einer Ermittlungsabteilung. Fünf Polizisten wurden bereits vom Dienst suspendiert. Das teilte das Landeskriminalamt gemeinsam mit den Staatsanwaltschaften Frankfurt und Darmstadt am Freitag mit.

Beamtin handelte mit Drogen


Bereits am Donnerstag sei eine Beamtin des Frankfurter Polizeipräsidiums festgenommen und noch in der Nacht vernommen worden, sagte ein Sprecher der Darmstädter Staatsanwaltschaft. Sie habe zugegeben, mit Drogen gehandelt zu haben. Polizeiinformationen habe die 34-Jährige aber nicht weitergegeben. Deswegen sei sie auch nicht in Untersuchungshaft genommen worden. Mit wem sie den Drogenhandel betrieb, werde noch ermittelt.

Ein 51 Jahre alter Kollege steht aber im Verdacht, von ihr Betäubungsmittel und geringen Mengen bezogen haben. Zwei weitere Beamte eines Frankfurter Reviers werden verdächtigt, Informationen an die Hells Angels verkauft und ebenfalls gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen zu haben.

Hessens Polizei im Affären-Strudel


Vor mehreren Monaten hatten Polizei und Staatsanwaltschaft Hinweise bekommen, dass die Hells Angels im Rhein-Main-Gebiet gezielt versuchen würden, Kontakte zu Beamten herzustellen und für ihre Zwecke zu nutzen. Die Weitergabe von Informationen kann mit einer Geldstrafe oder bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden.
Die hessische Polizei wird seit Wochen von Vorwürfen über Mobbing, autoritäre Strukturen, schwarze Personalakten und Ärger um psychologische Gutachten erschüttert. Im Zuge der Affäre entließ Hessens Innenminister Boris Rhein (CDU) Landespolizeipräsident Norbert Nedela. Zudem wurde die Chefin des Landeskriminalamts, Sabine Thurau, versetzt.
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flf/dpa
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