Suchaktion: Mädchen war wegen Streit ums Zimmer-Aufräumen weggelaufen

Erstellt am 25. August 2023 | 11:00
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Die 14-Jährige war aus einer SOS-Kinderdorf-Wohngruppe weggelaufen (Symbolfoto).
Foto: Shutterstock/Kmpzzz
Die 14-Jährige ist aus der SOS-Kinderdorf-Wohngruppe am Totzenhof weggelaufen. Grund dafür war eine Meinungsverschiedenheit ums Zimmer aufräumen.

Seit August ist eine Wohngruppe des SOS-Kinderdorf in Altlengbach stationiert. Vier Jugendliche leben mit ihrem Betreuerteam auf dem Totzenhof in Altlengbach. In der Nacht auf Donnerstag musste eine Suchaktion eingeleitet werden, ein Mädchen dieser Wohngruppe war abgängig (die NÖN berichtete). Glücklicherweise konnte die 14-Jährige wohlauf auf einem Hochstand gefunden werden.

Grund dafür, dass das Mädchen weggelaufen ist, war eine Diskussion ums Zimmer aufräumen, teilt SOS-Kinderdorf-Sprecherin Anna Radl mit. „Bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen kann es immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten kommen. Das ist nicht anders als in anderen Familien, wo man etwa über das Aufräumen des Zimmers oder über Schlafenszeiten diskutiert“, informiert Radl.

SOS Kinderdorf Altlengbach
Der Totzenhof wurde Anfang August für die Jugendlichen vorbereitet.
Foto: Ernst Klement

Leider würde es manchmal vorkommen, dass Jugendliche weglaufen. Die Gründe seien vielfältig. „Viele Kinder, die bei SOS-Kinderdorf leben, haben traumatische Erfahrungen gemacht. Unsere Pädagoginnen und Pädagogen helfen den Kindern dabei, diese aufzuarbeiten, und zeigen ihnen Wege aus der Angst, Wut oder Aggression“, so Radl, die auch dankbar für den beherzten Einsatz der Polizei ist. „Die Ereignisse werden von unseren Pädagoginnen und Pädagogen natürlich mit dem Mädchen nachbesprochen“, betont die SOS-Kinderdorf-Sprecherin.

„Pädagogen sind enge Bezugspersonen“

Die Wohngruppe in Altlengbach werde von einem professionellen Team von Pädagoginnen und Pädagogen betreut, das schon viele Jahre gut zusammenarbeite. Durch ein wechselndes Dienstrad sei die durchgehende Betreuung bestmöglich gesichert. „Die Pädagogen sind enge Bezugspersonen für die Kinder und Jugendlichen. Sie bieten jedem der uns anvertrauten Kinder tragfähige Beziehungen an, die auf Empathie, Verbindlichkeit und Gewaltfreiheit beruhen“, erklärt Radl.

Grundsätzlich habe aber der Umzug nach Altlengbach gut funktioniert und die Eingewöhnung laufe wie geplant. „Im Vorfeld wurden die Kinder und Jugendlichen altersgerecht darauf vorbereitet, viele Gespräche wurden geführt und unterstützende Aktivitäten rund um den Umzug fanden statt“, informiert die SOS-Kinderdorf-Sprecherin. Das Fortführen bestehender Rituale würde außerdem bei der Eingewöhnung helfen. Auch seien die Jugendlichen gut eingebunden worden. „Zum Beispiel konnten sie ihre Zimmer selbst gestalten oder Farben für die Wände auswählen. Natürlich ist ein Umzug mit Aufregung verbunden, aber die Jugendlichen leben sich gut ein“, teilt Radl mit.