Neo-SPÖ-„Vize“ Baci: „Spitzenkandidatur würde mich ehren“

Erstellt am 20. Oktober 2023 | 13:00
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SPÖ-Vizebürgermeister Michael Baci wurde von Bezirkshauptfrau Alexandra Grabner-Fritz angelobt.
Foto: zVg
Seit knapp zwei Wochen ist Michael Baci der Neue an der Spitze der SPÖ Gloggnitz. Der Vizebürgermeister erzählt im NÖN-Interview über Pläne, Ziele und seine Motivation.

NÖN: Warum haben Sie in der SPÖ die politische Heimat gefunden? Baci: Ich finde, die SPÖ hat das breiteste Spektrum und deckt vom Arbeiter über den Mittelstand alles ab. Wir können alle vertreten. Es geht nur gemeinsam und das ist mir wichtig.

Sie sind erst kurz in der Politik (Baci zog im Jahr 2020 für die SPÖ in den Gemeinderat ein, Anm.). Haben Sie mit diesem rasanten Aufstieg gerechnet und war das jemals Ihr Ziel?Baci: Also, in meiner Lebensplanung war es nicht. Aber ich habe mich schon immer politisch interessiert und geplant, das Team zu unterstützen. Ich wollte mir aber auch die Zeit nehmen, mir die politische Arbeit anzuschauen. Besonders als ein sogenannter Quereinsteiger.

Der Spitzenkandidat bei der nächsten Wahl heißt also Michael Baci? Baci: Hier geht es natürlich um eine Weichenstellung für die nächsten Jahre. Und es braucht natürlich einen Parteibeschluss. Ich kann und will den Gremien nicht vorgreifen, weil ich es auch wichtig finde, Hierarchien einzuhalten und respektvoll miteinander umzugehen. Aber aus heutiger Sicht würde ich sagen: Ja, der Spitzenkandidat werde ich sein. Und es würde mich auch ehren.

Es ist nicht immer leicht als Juniorpartner in einer Stadtregierung. Wird es mehr kritische Wortmeldungen geben, Stichwort „Moz Art“? Baci: Vertreter der Fraktionen sitzen ja im Vorstand. Wir werden uns das genau anschauen, um zu sehen, wo wir stehen. Wir warten auf die Zahlen. Bei der Sitzung im Dezember wird ja auch das Budget beschlossen. Es muss für unsere Stadt einen messbaren Mehrwert bringen. Ist es nicht messbar, werden wir es auch nicht weiter unterstützen. Aber wir sind in einer Koalition mit der Liste „Wir für Gloggnitz“ und werden hier miteinander reden.

Wenn Sie für einen Tag Bürgermeister wären, was würden Sie machen? Baci: Die Arbeit ist herausfordernd. Man kann es auch nie allen recht machen. Aber ich möchte die Steakholder der Stadt abholen und einen Schulterschluss mit allen machen.

Welche Ziele, Vorhaben und Forderungen gibt es bis zur nächsten Wahl? Baci: Wir haben offene Baustellen, das stimmt, und Projekte, die unter den Nägeln brennen. Die Diskussion um die Begegnungszone ist interessant. Hier ist wichtig, dass alle den gleichen Wissenstand haben. Ich möchte hier aber nicht listen, sondern habe demnächst ein Gespräch mit unserer Frau Bürgermeisterin. Die Frage ist natürlich, wann planen wir das und wie es ist finanzierbar. Das Budget 2024 ist in Arbeit. Für mich hat die Feuerwehr einen hohen Stellenwert.

Wo sehen Sie die Stadt in zehn Jahren und warum soll man 2025 die SPÖ wählen? Baci: Ich möchte die politische Einigkeit herstellen. Und den Tourismus zu uns bringen, weil 2030 wohl die Einnahmen aus der Tunnelbaustelle wegfallen. Gloggnitz soll eine attraktive Kultur-Stadt werden, damit müssen wir jetzt beginnen. Und die SPÖ ist ein wichtiger Bestandteil der Stadt. Ich stehe für eine zielorientierte Politik und dass wir es wert sind, gewählt zu werden.

Was dürfen sich die 102 SPÖ-Mitglieder erwarten?Baci: In den nächsten Monaten möchte ich alle Mitglieder persönlich kennenlernen. Ich möchte die Einigkeit unterstreichen. Und wir wollen natürlich unsere Öffentlichkeitsarbeit forcieren und ausbauen, Stichwort Social Media.

Ihr politisches Vorbild?Baci: Michael Häupl. Er hat immer ein offenes Ohr und kann Ziele unter einen Hut bringen.

Was macht Michael Baci privat? Baci: Ich höre gerne Musik und betreibe Sport. Und dann ist da natürlich noch das Rote Kreuz, wo ich Dienst versehe.