Damals wie heute: Wegebau in Kleinotten

Erstellt am 25. Jänner 2024 | 09:00
Im Zuge der Flächenzusammenlegungen wird in Kleinotten gerade viel gearbeitet, wie es auch schon die Generation vorher in den 1970er tat.

Im Abstand von über 50 Jahren wurden diese beiden Bilder in Kleinotten aufgenommen. Die Personen sind vielleicht andere, doch der Anlass der gleiche. In der gesamten Katastralgemeinde findet seit 2019 eine Grundstückszusammenlegung der landwirtschaftlichen Nutzflächen (auch Kommassierung genannt) statt. In Summe sind fast 360 Hektar betroffen. Das heißt: Flächen werden digital vermessen, bewertet und nach einer Wunschabgabe vom Grundbesitzer und nach den örtlichen Betriebsgrößen von der Agrarbezirksbehörde neu aufgeteilt. „Der Grundbesitzer bekommt ein komplett vermessenes Grundstück, das so in das Grundbuch eingetragen wird“, erklärt Franz Bruckner, der bei der Grundstückszusammenlegung als Obmann federführend tätig ist.

Aber wie hängen jetzt die Bilder zusammen? Beide zeigen die verantwortlichen Personen der Flächenzusammenlegungen bei einem Besuch der Gemeindevertreter auf der Baustelle. Damals wie heute wurden und werden nämlich auch neue Wege im Zuge der Kommassierung errichtet. „Das Wegenetz muss dadurch größtenteils neu ausgerichtet und zeitgemäß ausgebaut werden. 1971 nach der Gemeindezusammenlegung wurde ein Abschüssiger Weg gleich nach dem Ortsgebiet saniert, da er nach jedem größeren Gewitter unbefahrbar wahr“, erzählt Bruckner.

Bei den aktuellen Arbeiten wird nun ein neuer Weg zur Entlastung des Ortsgebietes geschaffen. „Dabei haben jetzt wieder die Kinder derselben Familien wie damals mitgeholfen. 1971 haben noch unsere Väter gearbeitet, jetzt wir“, erklärt Franz Bruckner die generationenübergreifende Arbeit in Kleinotten.

Seit jeher gibt es bei Zusammenlegungen auch kritische Stimmen. So wurden derartigen Verfahren oftmals vorgeworfen, dass dabei Baumbestände und andere Hindernisse für die Bewirtschaftung beseitigt werden und „Agrarwüsten“ entstehen. Bruckner sieht diese Kritik aber eher als ein Relikt der Vergangenheit. „Bei einer modernen Kommassierung wird ganz besonders auf die Natur Rücksicht genommen“, meint er.

Über 4,5 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzflächen hätte man im Zuge des Verfahrens etwa nicht mehr zugeführt. Auf diesen wurden bereits über 3.500 Sträucher und Stauden gepflanzt. Weitere 1.200 Stück sollen in diesem Jahr folgen. Auch wurden rund 700 Laubbäume und alte Obstbaumsorten gesetzte. Trotz allem könne man die Größe der aktiv bewirtschaftete Fläche annähernd gleich halten.