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Im Vogelschutzgebiet

Am Sonntag konnte ich tatsächlich einen Parkplatz für das George C. Reifel Bird Sanctuary ergattern. Man kann von der grottigen Website kaum schlussfolgern, wie interessant oder schön es ist, aber da mich die Alkoholschmuggler-Geschichte der Familie Reifel auf dem Schiff letztens gut unterhalten hatte, wollte ich nun auch dorthin.

Die Hinfahrt zog sich etwas wegen der sehr kurvigen Landstraßen, dafür gab es eine wunderbare Farmidylle mit Bergen in der Ferne zu sehen. Und eine Frage drängt sich auf: Wieso haben wir in Deutschland keine Kürbisfelder? Das ist optisch wirklich ein Gewinn! Leider sind die orangen Kürbisse im Vorbeifahren sehr schlecht zu fotografieren.

An der Einfahrt des Vogelschutzgebiets stand dann jemand, der mithilfe einer Papierliste kontrollierte, ob man einen Parkplatz für den fraglichen Zeitpunkt reserviert hatte. Ich war ja gespannt, was dieses Mal abgefragt wurde: Vorname, Telefonnummer? Nein, dieses Mal war es tatsächlich der Nachname. Das war überraschend, denn sogar bei der Führerscheinstelle wird nach Vornamen (!) sortiert.

Auf dem Weg in das Reservat kommen einem Heerscharen von Enten und Gänsen freundlich entgegengelaufen – es ist wirklich entzückend! Sie wollen natürlich Futter haben, das man im Gift Shop kaufen kann.

Auf der Website stand, dass Besucher*innen im Schnitt eine Stunde im Vogelschutzgebiet verbringen würden. Wir brauchten viel länger, weil wir auch wirklich alle Wege erkunden wollten.

Die Leute legten immer wieder Futter auf ihre Hände, um Vögel anzulocken. Dieses Verhalten nahm zum Teil groteske Züge an: Wir sahen Gruppen von Menschen, die schweigend, willkürlich verteilt, auf den Wegen standen, einen Arm mit Futter hochgestreckt. Es sah aus, als sei da eine Sekte am Werk, die merkwürdige Rituale pflegt. Dass man die Vögel gerade nicht anfassen soll, interessiert natürlich niemanden – Menschen verteilen gerne fröhlich Viren, das habe ich mittlerweile gelernt.

Ein Schild im Vogelschutzgebiet, auf dem steht: "Notice: Avian Flu Alert"

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