Wiener Klassik auf allerhöchstem Niveau

Rebecca Maurer am Cembalo, das Orchester der Volkshochschule spielt dazu: die Spitalhofserenade, diesmal in der Laufer Bertleinaula. Im Spitalhof wird derzeit gebaut, deshalb mussten die Musiker „umziehen“. Foto: Stegmeier2011/07/26142_New_1311006066.jpg

Vielleicht lags an der Verlegung des Spielorts vom Laufer Spitalhof in die Bertleinaula, vielleicht am (zu) schönen Wetter: Am ansprechenden Programm kann es nicht gelegen haben, dass viele Stühle leer blieben, als das VHS-Orchester unter der bewährten Leitung von Friedemann Pods „Wege in die Wiener Klassik“ beschritt.

Unterstützt von der Orchestergemeinschaft Hersbruck beeindruckte das Laufer Ensemble durch Präsenz und konzentriertes Spiel. Interessant gleich zu Beginn die Gegenüberstellung zweier fast zeitgleich entstandener Werke: Zwischen Johann Sebastian Bachs unvollendet gebliebener „Kunst der Fuge“, einem Höhepunkt polyphonen Schaffens, und dem Cembalokonzert in D-Dur seines Sohnes Wilhelm Friedemann liegen Welten. Die innovative Musik des Jüngeren, entstanden in der Mitte des 18. Jahrhunderts, weist bereits auf die Wiener Klassik der zweiten Hälfte des Jahrhunderts hin.

Mittelpunkt am Cello

Rebecca Maurer am Cembalo war sowohl in Friedemann Bachs Werk als auch im folgenden Konzert für Klavier und Streicher D-Dur von Mozart der strahlende Mittelpunkt. Obwohl ihr Instrument, das Barockcembalo, eher leise ist, gelang es ihr, mit elegant-virtuoser Leichtigkeit die Akzente zu setzen, während das Orchester sich zurücknahm, wenn es nötig war. In der abschließenden Haydn-Symphonie No. 83 durften dann aber Streicher, unterstützt von Bläsern, wieder ihren vollen Klang entfalten, vor allem im gelungenen ersten Satz und im temperamentvollen Vivace zum Schluss.

Die für ein vorwiegend aus Laienmusikern bestehendes Streicherensemble beachtliche Leistung wurde mit lange anhaltendem Applaus belohnt, dem als Zugabe die Bearbeitung einer Klavier-Novelette von Nils W. Gade folgte.Anne Stegmeier

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