Neuschloß arbeitet weiter daran, klimafreundlicher zu werden. Und freut sich über die ersten ermutigenden Ergebnisse. Wer beim Infonachmittag der Bürgerkammer zum Stehtisch der Bürgersolarberatung blickt, sieht immer wieder Leute aus unserem Stadtteil, die sich gegenseitig ihre Smartphones zeigen und diskutieren.

Die Displays zeigen Zahlen und Kurven. Es sind Statistiken von Photovoltaik-Anlagen, die auf Neuschlößer Dächern Strom herstellen. „Unser Akku reicht schonmal bis zum Morgen“, hört man. Die meisten sind überrascht, wie groß die Ernte an elektrischer Energie aus der Sonne im südhessischen Ried ist.

Erfahrungsaustausch am Tisch der Bürgersolarberatung.
Erfahrungsaustausch am Tisch der Bürgersolarberatung mit Christoph Rumler (Dritter von links).

Christoph Rumler steht in der Mitte der Runde. Ihn verwundern die Erfahrungen kaum. Der Neuschlößer engagiert sich in der Bürgersolarberatung und bewies schon in den beiden bisherigen Veranstaltungen von Bürgerkammer und Ortsbeirat, wie tief er im Thema ist. Und weil PV-Anlagen gerne in Kombination mit Wärmepumpen auf und ins Haus kommen, kennen er und sein Team sich inzwischen auch damit ziemlich gut aus, wie sich am Stehtisch zeigt. Wer sich ehrenamtlich beraten lassen will, schreibt eine Mail an lampertheim@buergersolarberatung.de.

Dabei ist auch Yannic Töpper. Als Klimamanager der Stadt kennt er die verschiedenen Aspekte des jüngst überarbeiteten Gebäudeenergiegesetzes. Er informiert über die umfänglichen Fördermöglichkeiten für alle, die ihr Haus klimafreundlicher machen.

Klimafreundliche Alternativen zum Rasen

Aber nicht nur im Gebäude geht es. Auch die Gärten nimmt die Bürgerkammer in den Blick. Die mediale Diskussion, wie sehr wir uns es künftig noch erlauben können, im Sommer unseren Garten zu gießen, zeigt: Auch hier deutet sich Handlungsbedarf an. Am ehesten zu erkennen beim Thema Rasen.

Frischer Rollrasen mit Rasenmäher.
Frisch verlegter Rollrasen. Besonderes Kennzeichen: wasserhungrig.

Der zeigte sich auf vielen Grundstücken in der heißen Jahreszeit zuletzt zunehmend braun. Nun scheinen die Rasenflächen damit einigermaßen zurechtzukommen, denn im Herbst kehrt meist das Grün zurück. Aber schön ist in der Sommerzeit, in der viele ihren Garten ja am intensivsten nutzen, etwas anderes.

Stellt sich also die Frage: Ist es klug, ausgedürrtes Gras mit neuem Rollrasen ersetzen, der ja (in wasserintensiver Bewirtschaftung) gleich nebenan bei uns auf den Äckern wächst? Oder gibt es alternative Konzepte? Pflanzen vielleicht, die mit weniger Wasser auskommen, und dennoch eine größere Fläche begrünen?

Sabine Vilgis (Zweite von rechts) informiert über klimafreundliche Gartenbepflanzung.

Wenn sowas in Lampertheim jemand weiß, dann ist es Sabine Vilgis. Sie leitet bei der Stadtverwaltung die  Technischen Betriebsdienste – früher hätten wir Bauhof und Stadtgärtnerei gesagt. Von ihr und ihrem Team kommen die Konzepte für den Stadtpark, die liebevolle Begrünung der Lampertheimer Verkehrskreiseln, blühende Lärmschutzwälle und die Birken auf dem Weg zum Vogelpark. Zum Ahornplatz kommen sie mit umfangreichen Anschauungsmaterial.

Pflanzenlisten für Rasen-Alternativen

Ein Anhänger der Technischen Betriebsdienste veranschaulicht beispielhaft, wie sich eine Gartenfläche auch ohne Rasen attraktiv gestalten lässt. Die Informationen dazu sind ungewöhnlich konkret – bis hin zu bebilderten Bepflanzungsplänen.

Beispielhafte Gartenanlage – samt konkreter Pflanzenlisten.
Beispielhafte Gartenanlage – samt konkreter Pflanzenlisten.

Damit stößt auch die dritte Veranstaltung in Neuschloß, die den Umgang mit den sich wandelnden klimatischen Verhältnissen in den Blick nimmt, auf viel Interesse. Kaum mehr eisige Winter, ungewöhnlich warme Tage im Frühjahr, im Sommer Wassermangel bei gleichzeitigen Starkregen-Ereignissen auf kleinem räumlichen Gebiet – so sehen die Prognosen all jener aus, die unser Klima erforschen. Die Anfänge davon erleben wir gerade.

Dass die Frage, welche Konsequenzen daraus vor Ort zu ziehen sind, unseren Stadtteil bewegt, zeigte sich bereits mehrfach bei Treffen der Bürgerkammer und des Ortbeirats. Im Sommer 2022 war der Bürgersaal am Ahornplatz voll, als die Lampertheimer Energie-Experten Peter Hensel und Philipp Schönberger Alternativen zum Heizen mit Öl und Gas vorstellten. Und auch als ein Neuschloß-Treff mit dem Neuschlößer Fachmann Christoph Rumler konkrete Fragen zum Thema Solaranlage besprach, war die Resonanz groß. Und tatsächlich wächst die Zahl der Häuser in unserem Stadtteil, die energetisch saniert sind.

„Unsere bisherigen Veranstaltungen von Bürgerkammer und Ortsbeirat über Energie- und Klimafragen zeugten von einem großen Interesse für das Thema in unserem Stadtteil“, sagt Ortsvorsteherin Carola Biehal (Bürgerkammer). „Wir freuen uns sehr, mit den kompetenten Gästen den Informationsstand der Bürgerinnen und Bürger weiter vertiefen zu können.“

Seit dem Juni 2023 war es ein einziges Hin und Her. Jetzt ist klar: Die Deutsche Giganetz will gemeinsam mit dem Bensheimer Energieversorger GGEW in unserem Stadtteil ein Glasfasernetz aufbauen. Das hat Bürgermeister Gottfried Störmer am Freitag während der Versammlung der Stadtverordneten berichtet.

Die Information stammt aus einem nicht öffentlichen Teil der Sitzung, wurde Neuschloss.net aber von mehreren Seiten zugetragen. Der Südhessen Morgen wird in seiner morgigen Zeitungsausgabe vom Mittwoch, 24. April, ebenfalls kurz darüber berichten.

Auch das Lampertheimer Wohngebiet Rosenstock soll von dem Anbieter-Duo versorgt werden. Auf der anderen, westlichen Seite der Bahnlinie will die Deutsche Telekom gemeinsam mit mit ihren Partner GlasfaserPlus knapp 10.000 Haushalte anschließen. Damit ergibt sich ein fast überraschend schlüssiges Gesamtbild für Neuschloß und die Kernstadt.

Allerdings bleiben nach dem bisherigen Stand die Stadtteile Hüttenfeld, Rosengarten und Hofheim außen vor.

GGEW und Giganetz hatten in den vergangenen Monaten mit einer breit, in den Augen mancher zu breit angelegten Kampagne um Kundinnen und Kunden geworben. Bei 40 Prozent der Haushalte lag das selbst ausgerufene Ziel – das trotz mehrerer Verlängerungen der Registrierungssphase aber nirgends erreicht wurde.

Unser Stadtteil dürfte jetzt zum Zuge gekommen sein, weil hier – wie mehrfach berichtet – der Anteil der Interessierten verglichen mit der Kernstadt und den anderen Stadtteilen an höchsten liegt.

Neuschloß war der einzige Ort unserer Stadt, wo mit der Bürgerkammer eine unabhängige lokale Einrichtung in einer abendfüllenden Veranstaltung die Vor- und Nachteile der Glasfasertechnik vorstellte. Anwohnerinnen und Anwohner konnten in dem sehr gut besuchten Treffen auch detaillierte Fragen an Verantwortliche der GGEW und der Deutschen Giganetz stellen.

Neuschloss.net begleitete die Registrierungsphase mit einem teils kritischen, ausführlichen Wortlaut-Interview mit Andreas Ehret, dem Geschäftsführer der zuständigen GGEW.net, und Martina Wilde, Managerin der Deutsche Giganetz in Frankfurt am Main. „Möglicherweise überzeugten die transparenten Informationen in Neuschloß mehr als viele Plakate an Laternen“, sagte Ortsvorsteherin Carola Biehal mit Blick auf die Veranstaltung der Bürgerkammer und das Interview in unserem Newsletter.

Vermutlich folgt in Kürze die offizielle Verkündung des Ergebnisses der Prüfung. Nach dem Ablaufplan des Anbieter-Duos folgen dann Planung und Ausbau. Neuschloss.net wird weiter berichten.


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Aktualisierung vom 22. Februar 2024

In Neuschloß wachsen die Chancen fürs Glasfaser

Neuschloß hat gute Chancen, ans Glasfasernetz angeschlossen zu werden. Das lässt sich aus Stellungnahmen von Deutscher Giganetz und GGEW entnehmen. Das Hamburger Unternehmen war mit dem Bensheimer Versorger angetreten, ganz Lampertheim ans schnelle Internet zu bringen. Doch die selbst aufgestellte Quote an teilnehmenden Haushalten wurde im stadtweiten Durchschnitt nicht erreicht.

Jetzt heißt es in einer Giganetz-Mitteilung mit der Überschrift „Neue Perspektiven nach Vorvermarktungsphase“: In einigen Stadtteilen Lampertheims zeige sich ein höheres Interesse an Glasfaseranschlüssen als in anderen Gebieten der Stadt. „Angesichts dieser Resonanz erwägt die Deutsche Giganetz eine Prüfung für einen möglichen selektiven Ausbau.

Die GGEW informiert ihre Kundschaft nahezu gleichlautend: Man prüfe „die wirtschaftliche Umsetzbarkeit in kleinen Gebieten mit besonders hoher Nachfrage“.

Entscheidend: Nach Informationen von Neuschloss.net gab es während der Registrierungsphase in unserem Stadtteil das anteilmäßig größte Interesse. Demnach müsste Neuschloß ganz oben auf der Liste stehen. Denkbar ist auch, dass der Ausbau je nach Resonanz straßenweise vorangeht.

Schon in einer Veranstaltung der Bürgerkammer Neuschloß zum Glasfaser-Ausbau im vergangenen August hatte der Geschäftsführer der GGEW.net, Andreas Ehret, ins Gespräch gebracht, auch Teilgebiete auszubauen.

Das Thema ist heikel, weil die Stadt bisher gezielt und massiv die Ausbaupläne von Deutscher Giganetz und GGEW unterstützt mit dem Argument, nur dieses Anbieterduo wolle das gesamte Stadtgebiet ausbauen. Sie stellte sich damit gegen die Deutsche Telekom, die mit ihrem Partner GlasfaserPlus in der Lampertheimer Innenstadt knapp 10.000 Haushalte anschließen will.

Bürgermeister Gottfried Störmer steht dennoch weiter an der Seite von Deutscher Giganetz und GGEW – und zeigt Verständnis für deren neue Ausrichtung: „Die gezielten Anstrengungen der Deutschen Giganetz, um dennoch den Ausbau in nachfrageintensiven Gebieten voranzutreiben, unterstütze ich voll und ganz.“

Ob Neuschloß tatsächlich überhaupt, in Teilen oder komplett zum Zuge kommt, wird sich in einigen Wochen zeigen. So lange wollen die Anbieter die Angelegenheit prüfen. Dann werde man Öffentlichkeit und Kundschaft mit bereits gezeichneten Verträgen über die Entscheidungen sowie die nächsten Schritte informieren.


Aktualisierung vom 22. Oktober 2023

So weit entfernt ist Lampertheim vom Glasfaser

Lange hat Lampertheim auf das Ergebnis gewartet. Jetzt verkündete die Stadt Lampertheim gemeinsam mit dem Anbieter-Duo GGEW und Deutsche Giganetz die erreichte Vermarktungsquote für das Glasfaser-Projekt: Sie liegt stadtweit bei zwölf Prozent. Angepeilt waren aber 40 Prozent. Da klafft also eine ziemlich große Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit.

Trotz der – so muss man sie nennen – schlechten Werte zeigen sich die Unternehmen betont optimistisch. Sie verweisen auf einen „ansteigenden Nachfragetrend in den letzten Wochen“. Eine ausreichend hohe Quote könne noch erreicht werden. Deshalb wird die Registrierungsphase für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen verlängert bis zum 11. Februar 2024.

Bürgermeister Gottfried Störmer erhöht gleichwohl den Druck. Eine zu geringe Nachfrage quote sei mehr als ein vorübergehender Rückschlag für die Stadt, weil in der Folge auch andere Anbieter Lampertheim auf Jahre hinaus beim Ausbau nicht berücksichtigen können. „Diese Gelegenheit ist entscheidend, um unsere Kommune für eine funktionierende und moderne digitale Zukunft fit zu machen“, wird er zitiert.

An unserem Stadtteil liegt es übrigens am wenigsten: Neuschloß kommt auf den mit Abstand höchsten Anteil, schafft aber auch nicht das Quorum. Die GGEW verschickte in diesen Tagen eine Rundmail an all jene, die sich angemeldet haben. Man möge bitte noch Familie, Freunde und Nachbarn überzeugen. Es würden weiter Glasfaser-Bestellungen aus Lampertheim angenommen. Es sei ein Konzept in Arbeit, hieß es zum weiteren Vorgehen.


Aktualisierung aus dem 7. Neuschloß-Newsletter vom 9. August 2023

Das Glasfaser-Versprechen der GGEW für Neuschloß

Bekommt unser Stadtteil Glasfaser? Das war eine der großen Fragen beim Neuschloß-Treff der Bürgerkammer. Dahinter steht die Angst, dass in der Kernstadt Haushalte bei der Deutschen Telekom einen Glasfasertarif buchen – und so die nötigen 40 Prozent der Haushalte für das Gemeinschaftsprojekt von GGEW und Deutscher Giganetz nicht zusammenkommen. Denn nur diese Kooperation nimmt, im Gegensatz zur Telekom, auch die Stadtteile in den Blick.

Ganz am Ende der Veranstaltung gab der Geschäftsführer der GGEW.net, Andreas Ehret, beeindruckt von dem intensiven Austausch während des Infoabends der Bürgerkammer, ein überraschendes Versprechen ab. Sollte Gesamt-Lampertheim das Quorum nicht bis zum Stichtag am 11. September 2023 schaffen, würden sich in unserem Stadtteil aber mehr als 40 Prozent der Haushalte melden, strebe er eine intensive Prüfung an, ob nur Neuschloß ausgebaut werden könne. Alleine dafür lohnte sich der Abend.

„Brauche ich Glasfaser wirklich?“, diesen Titel stellte die Bürgerkammer über ihren Neuschloß-Treff. Schon das machte deutlich: Es handelte sich nicht um eine Verkaufsveranstaltung der Anbieterinnen der schnellen Internetzugänge. Vielmehr gab es einen Informationsaustausch auf unabhängiger, neutraler Basis. Ein Konzept, das bei diesem Thema bisher in Lampertheim einmalig ist.

Blick ins Publikum bei Neuschloß-Treff der Bürgerkammer zum Thema Glasfaser.
Blick ins Publikum bei Neuschloß-Treff der Bürgerkammer zum Thema Glasfaser.

Konkret stand am Beginn eine 30-minütige Präsentation der Bürgerkammer, die detailliert, aber verständlich die Vor- und Nachteile der verschiedenen Zugangstechniken vorstellte: DSL in seinen (auch innerhalb von Neuschloß) verschieden leistungsstarken Varianten, das Kabel-TV von Vodafone (früher Unitymedia), Datenempfang über Mobilfunk – und eben Glasfaser.

Unterm Strich bringt Glasfaser die meiste Power – vor allem, wenn die Geschwindigkeit von Zuhause ins Internet (Upload) wichtig ist, etwa bei Videokonferenzen. Zudem sind DSL und Kabel-TV weitgehend ausgereizt, während Glasfaser technisch gesehen noch viel Luft nach oben hat.

An den sich anschließenden Fragen aus dem Publikum wurde deutlich, dass viele in Neuschloß erwägen, ihren Kabel-TV-Vertrag zu kündigen – um dann auf Glasfaser zu setzen. Hier kann das Fernsehprogramm als Internetangebot dazu bestellt werden, direkt beim Glasfaseranbieter oder bei Dritten (etwa Magenta-TV der Telekom, Netflix etc.).

Der Newsletter von Neuschloss.net befragte exklusiv die GGEW und Deutsche Giganetz ausführlich nach ihren Glasfaser-Plänen. Das komplette Interview kann nachlesen, wer den kostenlosen Newsletter bestellt – und so auch regelmäßig per E-Mail über Neues aus unserem Stadtteil informiert wird. Jetzt direkt anmelden.


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Modern und stylisch sieht sie aus – die neue Mitfahrbank am Ahornplatz. Und passt damit natürlich ziemlich gut zum ebenfalls fabelhaften Ambiente des Café NewCastle gleich nebenan. Aber es kommt ja vor allem auf die Funktion an. Die Mitfahrbank hilft, nachbarschaftlich zu helfen.

Manchmal ist es ja so: Man muss dringend zum Bahnhof, in die Kernstadt, zum Schulzentrum West oder nach Hüttenfeld. Der Bus ist vor der Nase weggefahren oder erscheint nicht. Aber vielleicht kommt jemand anderes aus Neuschloß mit dem Auto. Die Mitfahrbank bringt die Leute zusammen. Wer darauf sitzt signalisiert: Nimm mich mit! Wer dort jemanden vom Auto aus sieht, weiß Bescheid: Hier kann ich jemanden einen Gefallen tun.

Die Bürgerkammer hatte die Idee zu der Bank, die Baugenossenschaft hat sie kreiert und gespendet. Zwei weitere stehen übrigens im Weinheimer Weg und im Guldenweg.

Dieser Bericht ist entnommen dem 9. Neuschloß-Newsletter vom 21. Oktober 2023. Schaut gerne hier mal exklusiv rein.

Neuschlößer Familien sollten mit ihrem Nachwuchs über die Bank sprechen. Denn natürlich muss weiter die wichtige Grundregel gelten: Nicht zu Fremden ins Auto steigen! Am Ahornplatz ist immerhin die Wahrscheinlichkeit groß, dass jemand Bekanntes aus der näheren oder weiteren Nachbarschaft vorbei kommt. Dennoch könnte auch hier hilfreich sein, der Familie in einer Textnachricht zu schreiben, mit wem man gerade fährt.

Wem das trotz allem zu heikel ist: Als Alternative stehen die Leihräder bereit an der Haltestelle „Neuschloß Ort“ in der Forsthausstraße. Sie lassen sich mit dem Handy schnell buchen.

Übrigens: Nichts ist so gut, dass es nicht besser werden könnte. Gleich nach dem offiziellen Pressefoto nahmen Bürgerkammer und Baugenosssenschaft es selbst in die Hand, die Bank noch ein wenig zu versetzen, damit sie aus mehreren Richtungen bestens einsehbar ist.

Die Mitfahrbank wird noch ein wenig zurechtgerückt.
Die Mitfahrbank wird noch ein wenig zurechtgerückt.

Aktualisierung vom 20. Juli 2023

Mitfahrbank für Neuschloß kommt voran

Die Bürgerkammer ist in ihrem Ziel, in Neuschloß eine Mitfahrbank zu schaffen, einen großen Schritt weitergekommen. Der Magistrat der Stadt hat eine Aufstellung grundsätzlich genehmigt. Im jüngsten Treffen des Ortsbeirats hatte Bürgermeister Gottfried Störmer noch zu erkennen gegeben, dass er von der Idee wenig hält.

Mit zu der Entscheidung beigetragen haben dürfte, dass nach der öffentlichen Sitzung gleich mehrere Angebote bei der Bürgerkammer eintrafen, eine solche Bank zu spenden. Was zeigt, dass auch andere die Idee der organisierten Nachbarschaftshilfe gut finden: Wer eine Fahrgelegenheit braucht, setzt sich auf die Bank. Wer vorbeifährt, kann jemanden mitnehmen.

Um die Vermittlung zu vereinfachen, will die Bürgerkammer drei ausklappbare Schilder mit Fahrzielen an die Bank montieren: Bahnhof, Innenstadt und Hüttenfeld. Der genaue Standort muss noch ermittelt werden. Ideal wäre am Ahornplatz in der Nähe der Bushaltestelle „Ulmenweg“.

Übrigens sind Wünsche nach Mitfahrbänken in anderen Stadtteilen bisher gescheitert. Vielleicht geht es ja auch dort jetzt voran.


Erstmeldung aus dem Neuschloß-Newsletter vom 1. Juni 2023

Bürgerkammer schlägt Mitfahrbank vor

Der Ortsbeirat bemüht sich seit geraumer Zeit, die Anbindung von Neuschloß an die Kernstadt zu verbessern. Inzwischen lässt sich aus unserem Stadtteil mit der Busline 602 das Einkaufsgebiet im Lampertheimer Osten gut erreichen – und die jüngst von der Bürgerkammer angeregte Leihradstation wird fleißig genutzt. Eine Mitfahrbank an zentraler Stelle könnte das Ganze nun ergänzen.

Dabei handelt es sich um eine herkömmliche Sitzgelegenheit, die entsprechend gekennzeichnet wird. Wer dort Platz nimmt, zeigt anderen: Ich will in die Kernstadt. Wir sprechen also von organisierter Nachbarschaftshilfe. Wahrscheinlich fahren so Leute aus unserem Stadtteil miteinander, die sich ohnehin mehr oder weniger kennen.

Die Bürgerkammer beantragte in der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats eine solche Bank von der Stadtverwaltung. Bürgermeister Gottfried Störmer zeigte sich allerdings wenig begeistert – und machte vor allem Sicherheitsbedenken geltend. Klar ist: Auch an einer Mitfahrbank steigt man nicht in beliebige Autos. Aber das Angebot ist weniger gefährlich als sich mit gehobenen Daumen an die Landesstraße zu stellen.

Bei vielen anderen scheint die Idee dagegen gut anzukommen. Die Bürgerkammer erreichten gleich mehrere Anfragen, ob sich nicht für eine Mitfahrbank spenden lasse. Das wird nun geprüft.

Das Foto zeigt eine Mitfahrbank aus dem Zwingenberger Stadtteil Rodau.

Wie tickt die Jugend von Neuschloß? Das interessiert die Bürgerkammer. Sie ruft alle jungen Leute bis 20 Jahre aus dem Stadtteil dazu auf, an einer Onlineumfrage teilzunehmen. „Würdest du Leuten in deinem Alter dazu raten, nach Neuschloß zu ziehen“, heißt es darin beispielsweise.

Welche Verkehrsmittel wie intensiv benutzt werden ist genauso Thema wie die Frage, wo die Jugendlichen Gleichaltrige treffen. Und nicht zuletzt interessiert sich die Bürgerkammer dafür, ob sich die jungen Leute vorstellen können, sich für den Stadtteil zu engagieren.

Die Umfrage ist abrufbar auf der Webseite der Bürgerkammer unter www.buergerkammer-neuschloss.de. Die Ergebnisse sollen besprochen werden in einem offenen Neuschloß  am Donnerstag, 28. September, 19 Uhr, im Café Newcastle am Ahornplatz. Jung und Alt sind herzlich eingeladen, gemeinsam zu diskutieren und Vorschläge einzubringen.

Der Neuschloß-Treff ist eine Veranstaltungsreihe der Bürgerkammer, die der Bevölkerung einen Austausch zu aktuellen Themen ermöglicht. Die bisherigen Runden zur energetischen Sanierung von Wohngebäuden, zum öffentlichen Personennahverkehr und zur Glasfaser-Planung stießen auf großes Interesse. Weitere Treffs sind in Planung. 

Aus dem Neuschloß-Newsletter vom 19. Juli 2023:

Seit Monaten nervt der üble Kanalgeruch die Neuschlößerinnen und Neuschlößer. Jetzt endlich kann die Bürgerkammer verkünden: Die Stadtverwaltung hat mit dem Eisen-II-Chlorid das nötige Gegenmittel bestellt. Es soll in diesen Tagen geliefert werden.

Im Februar war die Chemikalie ausgegangen, was sich sofort bemerkbar machte. Das Eisen-II-Chlorid ist nötig, weil die Stadt Abwässer aus Hüttenfeld in einer Druckleitung nach Neuschloß presst. In dem vollständig gefüllten Rohr entsteht Sulfid. In Neuschloß fließt die Brühe dann in Höhe des Forsthauses am Ortseingang ins normale Kanalnetz. Weil hier Sauerstoff verfügbar ist, wird aus dem Sulfid nun Schwefelwasserstoff – und der stinkt. Wird am Startpunkt der Druckleitung in Hüttenfeld Eisen(II)-Chlorid zugegeben, bleibt der Effekt aus.

Die Verwaltung hatte den Kauf der Chemikalie aus Kostengründen gestoppt. Die Bürgerkammer drängte in mehreren öffentlichen Sitzungen des Ortsbeirats auf Abhilfe, für die Bürgermeister Gottfried Störmer aber einen Kassensturz Ende Mai abwarten wollte. Die jetzt bestellte Menge reicht für drei Monate.

Neuschloss.net meint: Es ist kaum zu fassen. Da braucht die Verwaltung Jahrzehnte, um eine Abhilfe für das massive Kanalproblem zu finden. Und dann stoppt sie den Kauf des Gegenmittels – um Haushaltslöcher zu stopfen. Die fünf stinkenden Monate waren eine Zumutung für Neuschloß – und zeugen nicht von Verständnis für die Belange der Menschen unseres Stadtteils. Hoffentlich geht das Theater nach drei Monaten nicht von vorne los!


Update vom 2. Juni 2023

Kanalgeruch: Neuschloß verzweifelt zunehmend

Beim Kanalgeruchmelder von Neuschloss.net werden die Hinweise aus der Bevölkerung zunehmend verzweifelt. „Es ist schlichtweg ekelhaft und eine absolute Zumutung. Der Gestank wird immer penetranter! Wie soll das noch weitergehen?“, heißt es beispielsweise aus dem Lindenweg.

Eine andere Neuschlößerin aus dem Ahornweg schreibt: „Leider riecht es seit Tagen (Wochen) wieder sehr unangenehm. Nicht nur vor unserem Grundstück. Auf dem Fußweg Richtung Ahornplatz ist der Geruch konstant. Auch auf dem Ahornplatz im Außenbereich des Cafés ist es sehr unangenehm, was bestimmt nicht förderlich für den Betreiber ist.“

Im Ortsbeirat zeigte sich der Grund der Misere: Der Stadt ist das Mittel gegen den Geruch – Eisen(II)-chlorid – ausgegangen. „Seit Februar ist nichts mehr da“, musste Bürgermeister Gottfried Störmer in der jüngsten Sitzung auf Nachfrage der Bürgerkammer einräumen.

In der Frage, ob und wann die städtischen Betriebsdienste Nachschub kaufen, blieb Störmer vage. Die Kosten für das Mittel seinen von 50.000 auf 175.000 Euro pro Jahr gestiegen. Wie schon im März verwies er darauf, es sei erst ein Kassensturz nötig, um zu sehen, ob dafür Geld vorhanden ist. Stichtag dafür war der 31. Mai – wir dürfen also gespannt sein auf das Ergebnis.

Als Antwort auf entsprechende frühere Nachfragen des Ortsbeirat informierte der Bürgermeister übrigens, dass die Stadt die Kosten am Ende eins Fünf-Jahres-Zyklus auf die Kanalgebühren umlege. Bis dahin müsse das Geld aber aus dem kommunalen Haushalt vorgelegt werden.


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