Indonesischer Vulkan Ruang spuckt wieder Feuer

Nach dem neuen Ausbruch des Vulkans Ruang in Indonesien müssen Tausende Anrainerinnen und Anrainer in Sicherheit gebracht werden. Nach Angaben des Katastrophenschutzes soll ein Radius von sieben Kilometern um den Krater des Vulkans mit Schiffen der indonesischen Marine evakuiert werden, das betrifft an die 12.000 Menschen.

Der 725 Meter hohe Ruang nördlich der Insel Sulawesi hatte erst in der Nacht auf Dienstag (Ortszeit) eine bis zu 2.000 Meter hohe Wolke aus Asche, Rauch und Steinen ausgespuckt.

Der Vulkan Ruang in Indonesien
Reuters/PVMBG

Daraufhin gaben die Behörden erneut die höchste Alarmstufe aus. Der internationale Flughafen von Manado, der Hauptstadt der Provinz Sulawesi, wurde vorübergehend geschlossen. Auf der fünf Kilometer entfernten Nachbarinsel Tagulandang wurde vorsichtshalber die Stromversorgung unterbrochen.

Tsunami im 19. Jahrhundert

Vor der Eruption war nach Angaben der nationalen Agentur für Vulkanüberwachung ein deutlicher Anstieg sowohl sehr tiefer als auch flacher vulkanischer Beben verzeichnet worden. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, Masken zu tragen und unbedingt auf mögliche Tsunamis zu achten, die durch ins Meer gestürzte Felsbrocken oder den Zusammenbruch des gesamten Vulkankörpers verursacht werden könnten.

Am Ruang gibt es seit Mitte April Eruptionen. Mehrmals spuckte der Vulkan bis zu 3.000 Meter hohe Wolken aus Asche und Gestein. In der vergangenen Woche wurde die Alarmstufe aber zunächst gesenkt, nachdem er sich etwas beruhigt hatte.

Im Jahr 1871 löste ein Ausbruch des Ruang einen Tsunami mit bis zu 25 Meter hohen Wellen aus. Auf der Nachbarinsel Tagulandang starben damals rund 400 Menschen. In Indonesien gibt es etwa 130 aktive Vulkane.