3. Weltlauf auf Loheland: 508 Menschen liefen 3.412 km - FOTOSTRECKE

Strahlender Sonnenschein und zwei wunderbare Laufstrecken in der herrlichen Natur auf Loheland erfreuten die 508 Teilnehmer des 3. Weltlaufs. Auf dem Schulhof der Rudolf-Steiner-Schule, wo die beiden Laufstrecken zusammentrafen, fanden sich zahlreiche Zuschauer ein, um die Läuferinnen und Läufer zu unterstützen. Einen besonderen Motivationsschub erhielten die Teilnehmer beim Passieren der japanischen Trommler-Gruppe „Fulda Taiko Dojo“.

Zur Freude der Veranstalter kamen auch zahlreiche Laufsportbegeisterte aus der Region, die den Weltlauf als Trainingseinheit nutzten und richtig viele Runden liefen. Insgesamt war die Veranstaltung, bei der traditionell die Freude am gemeinsamen Laufen im Vordergrund steht und nur die Gesamtlaufleistung aller Teilnehmer gezählt wird, ein voller Erfolg für alle grossen und kleinen Teilnehmer. Gemeinsam brachten es die Läufer, Nordic-Walker und Wanderer auf 3.412 km und kamen damit dem Ziel, die Erde zu umrunden, ein gutes Stück näher.

Zur Stärkung gab es leckere Nudeln und Zwetschgenkuchen vom Blech aus der Wiesenhaus-Küche. Bei der grossen Tombola wurde es dann angesichts der tollen Preise für alle Teilnehmer noch mal so richtig spannend. Als Hauptgewinn gab es eine Ballonfahrt mit Ballonpilot Michael Sommerhage aus Petersberg. Die glückliche Gewinnerin - Rosemary Blickle aus Dirlos - ging noch am gleichen Abend in die Luft. Über den zweiten Preis - einen Paragliding-Kurs bei der Paragliding-Schule Papillon auf der Wasserkuppe freute sich Veronika Huber-Petersen. 2010 gibt es den 4. Weltlauf auf Loheland.

Die Vorbereitungen des ersten Ballonstarts auf Loheland gestalteten sich aufgrund der Enge auf der Johanni-Wiese zwischen hohen Bäumen und den Schulgebäuden nicht so einfach. Um schnell aufzusteigen, hielten einige Helfer den Ballon mit Ihrem Gewicht nieder, während Michael Sommerhage der Luft in der Hülle ordentlich einheizte. Kurz nach 18 Uhr erhob sich der Ballon dann von der Johanni-Wiese empor und stieg wie ein Fahrstuhl senkrecht nach oben. Wenige Minuten später war er schon aus dem Blickfeld Richtung Motten/Rhön entschwunden. (ki)

Hintergrund:

Der "Welt-Lauf" ist eine regelmäßige Laufveranstaltung in Loheland. Die Hauptläufe, an denen jeder teilnehmen kann, finden einmal jährlich im September statt. Wochenläufe sind in den Schulsportunterricht integriert. Grundidee ist die Motivation zur gesunden Bewegung - und "Welt-Lauf" heißt das Projekt, weil alle Läufer gemeinsam mit ihren gelaufenen Kilometern einmal die Erde umrunden wollen.

Loheland - im heutigen Künzeller Ortsteil Dirlos - ist die älteste anthroposophische Siedlungsgemeinschaft Deutschlands und wurde 1919 von den beiden natur- und reformbewegten, engagierten Frauen Louise Langgaard und Hedwig von Rohden gegründet. Die Bewohner der Siedlung in dem Waldstück mit den charakteristischen "runden" Häusern waren für Jahrzehnte in Fachkreisen zunächst nur für Gymnastikausbildung, qualitativ hochwertiges Handwerk aus eigenen Werkstätten, den Aufbau einer biologisch-dynamischen Landwirtschaft, ein reformpädagogisches Internat und die Umsetzung der Lehren des Anthroposophen Rudolf Steiner bekannt. Der Bevölkerung blieb Loheland - das sogar eine eigene Poststation hatte - lange fremd. Die Gründung der Rudolf-Steiner-Schule mit Hort und angegliedertem Waldorfkindergarten 1976 brachte auch eine gewisse Öffnung. Heute gibt es neben dieser Freien Waldorfschule, in die rund 500 Mädchen und Jungen zwischen 6 und 19 Jahren gehen, auf Loheland eine biologisch-dynamische Landwirtschaft, Gärtnerei, Schreinerei, einen Laden und ein Tagungshotel. +++